Kehle durchschneiden u. ä. Meuchleraktionen

  • In einem kürzlichen Run wollte mein Charakter einem NPC die Kehle durchschneiden (der gerade damit beschäftigt war, eine Geisel zu vergewaltigen). Ich hatte das so dargestellt: An den Haaren packen, Kopf zurückreißen, mit den Spornen die Kehle durchschneiden.


    Der Meister ließ das als regulären Nahkampfangriff durchgehen.
    Es gab aber auch 'ne Stimme, dass da (wegen gezieltem Angriff auf eine natürlich ungepanzerte Zone) den Abzug von Würfeln forderten.


    Wir konnten uns nicht ganz einigen (letztes Wort hatte natürlich der Meister), aber das brachte mich auf die Feststellung, dass solche hinterhältigen nicht sehr gut geregelt sind (o. ich habe was übersehen).


    Ich meine, NATÜRLICH kann der Gegner nicht parieren/ausweichen, das ist klar.


    Aber wie ist es mit sonstigen Modifikationen?


    Ist so etwas (Kehle aus dem Hinterhalt durchschneiden o. ä.) ein Angriff zum Panzerung umgehen? Ein Angriff mit erhöhtem Powerniveau (also zusätzlicher Schaden auf Kosten des Würfelpools)?
    Oder ein stinknormaler Nahkampfangriff, der bloß nicht pariert werden kann.


    Ich meine, der Einsatz einer Garotte/Monogarotte hat ja z. B. sehr spezielle Regeln, entspricht aber vom Szenario (hinterhältiger Angriff auf eine ziemlich spezielle Körperstelle) am ehesten "meiner" Aktion.
    'ne Garotte einzusetzen ist allerdings kein gezielter Angriff...


    Gibt es da IRGENDWO genauere Regeln? Oder wie macht ihr es per Hausregel?

  • Eigentlich bedarf es keiner neuen Regel. Genaugenommen guckt man als erstes, ob das Ziel sich tatsächlich nicht verteidigen kann mit einer Überraschungsprobe, vielleicht stellt man noch eine Schleifn.-Probe davor um zu sehen, ob der Angreifer die +6 für dne Hinterhalt bekommt. Dann kann der Angreifer sich ganz normal entscheiden, ob er ein angesagtes Ziel angreifen will oder normal angreifen will. Je nach Option beschreibt dann der SL was passiert.


    Da es bei SR keine Trefferzonen gibt, kann der SL natürlich verlangen, dass die gesamte Panzerung abgezogen vom Angriffspool wird, wenn der Spieler eine ungpanzerte Stelle wie z.B. den Hals anvisieren will. Andererseits kann der SL, wenn der Spieler möchte, dass der Charakter möglichst hohen Schaden (durch die Panzerung hindurch) verursachen will, das Ergebnis entweder so beschreiben, dass der Charakter die Sporne durch den potentiell gepanzerten Rücken ins Herz rammt oder wie oben, sie dem Gegner in den Hals steckt.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Also der erste Punkt (die Überraschung) war gegeben.


    Ansonsten bleibt es also v. a. die trad. Regeln u. Aushandlungssache nach Meisterentscheid?
    Damit kann ich leben.




    Ich wollte bloß mal nachhaken, ob es da was explizites gibt...


    Mir erschien die Idee mit dem Poolabzug für gezielten Angriff bloß deshalb ein wenig unwahrscheinlich, weil beim Einsatz einer Garotte (eindeutig hinterhältiger Angriff) nicht dergleichen anfällt...

  • "Ares" schrieb:

    Mir erschien die Idee mit dem Poolabzug für gezielten Angriff bloß deshalb ein wenig unwahrscheinlich, weil beim Einsatz einer Garotte (eindeutig hinterhältiger Angriff) nicht dergleichen anfällt...

    Die Garotte kann im normalen Nahkampf nicht eingesetzt werden. Sie hat also nur die eine Möglichkeit verwandt zu werden. Die Schwierigkeit und der Extraschaden sollte schon eingerechnet sein, auch wenn ich STR/2 ein bisschen wenig finde. Ich hätte kein Problem damit, wenn den Extraschaden vom Angesagten Ziel noch dazukommt, sollte der Angreifer sich die Würfel abziehen. In keinem Fall allerdings handelt es sich um eine ungepanzerte Stelle, wie der Text zur Garotte belegt.

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  • Überraschungsangriff von Hinten--> keine Reaprobe für Opfer--> vorher Zielen für +Würfel
    ---> Angriff mit -4W dafür +4DV (---> zur Not nochmal Edge einsetzen um alle Nichterfolge nochmal zu würfeln )= Gegner Tot !
    inzwischen halte ich die "-4w für +4DV"-Regel als Ideal für Meuchelaktionen


    Hough!
    Medizinmann

  • Ja, bei uns ringen wir auch noch, ob wir es nicht lieber im Verh. 2:1 machen.
    Und selbst dann wäre es m. E. immer noch besser, als die Aufschläge, um Panzerung zu umgehen. Wer macht das schon? Bei schlecht gepanzerten spielt es (mit der richtigen Muni) keine Rolle), bei gut gepanzerten sind die Nachteile ziemlich heavy u. du triffst vermutlich nicht (o. der Gegner kann wegen weniger Erfolge deinerseits gut ausweichen, wenn er es sieht)...

  • Ich handhabe sowas der Einfachheithalber wie den gezielten aufgesetzten Hinrichtungskopfschuss.
    Sprich: Hat das "Opfer" nichts auf seiner Seite, was dem entgegenwirken könnte, braucht man keine Probe.
    Ebenso wie man keine Geschicklichkeitsprobe braucht um nen Soykaff zu trinken. Sicher könnte man ihn verschütten.....
    Aber jeden Schluck soykaff auszuwürfeln..... neee. Wir wollen doch Rollenspielen und nicht Kniffel.


    MfG SirDrow

    Albert Einstein: "Es gibt zwei Dinge die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit der Menschen. Aber beim Universum bin ich mir nicht so sicher.

  • Genau, da kann man schon den gesunden Menschenverstand nutzen.
    Sicher, es gibt Situationen, wo es einfach unangebracht ist alles sofort festzulegen, aber sowas, wo eine Person tatsächlich nicht nur nichts vom Angriff ahnt, sondern auch noch beschäftigt ist, da ist keine Probe nötig.

    "...kann ich die Geister nicht einfach essen?"
    "Du hast weniger Essenz als ein Toaster und bist astral noch auffälliger als ich!"

  • "Nico" schrieb:

    Sicher, es gibt Situationen, wo es einfach unangebracht ist alles sofort festzulegen, aber sowas, wo eine Person tatsächlich nicht nur nichts vom Angriff ahnt, sondern auch noch beschäftigt ist, da ist keine Probe nötig.


    Aber wehe der SL wendet sowas bei SCen an, besonders wenn die Entscheidung den sofortigen Tod des Charakters zur Folge hat. Wie Medizinmann schon schrieb, 3 Einfache Handlungen lang zielen, keine Verteidigung, und entweder mehr Schaden oder keine Panzerung sollten reichen und sind fairer. Alternativ kann man den Feind auch festlegen und schlafen schicken, auch permanent.


    GMV ist immer so eine Sache, bei zwei Leuten sagt der meist drei unterschiedliche Dinge.

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  • Schon klar, was CHaraktere können können auch NSCs.
    Aber da es Dinge gibt die alle Menschen akzeptieren
    zum Beispiel:
    Es ist ein sich bewegendes Skelett, also kein normaler Metamensch


    Da ist sowas kein Problem.
    Und im Falle der im Schlaf gemeuchelte Runner:
    Wenn der SL das in ner guten Story drinn hat, die auch einen zuhöhrer fesselt, dann finde ich sowas nicht so schlimm, auch wenn es bitter wird.
    (auch wenn ich nicht Will das mein Adept momentan stirbt...)
    Bei uns in der Runde haben wir sogar eine Liste mit beschissenen Situationen die speziell einen einzelnen Charakter betreffen und alle haben daran ihren Spaß, auch wenn wir manchmal dabei echt zu leiden haben
    (mir wurde im dritten Run ne Connection umgebracht, ich wachte neben einer Leiche auf und entführt worden...
    aber alle Abenteuer waren lustig)

    "...kann ich die Geister nicht einfach essen?"
    "Du hast weniger Essenz als ein Toaster und bist astral noch auffälliger als ich!"

  • Ach und noch eines zum Kehle durchschneiden, im RL.
    Es ist eine verdammte Sauerrei und alles andere als unauffällig. Anders als in den meisten Filmen und Computerspielen, spritzt da nämlich massiv Blut (da liegt ja eine Hauptschlagader, die unter Druck steht) das sehr weit spritzen/sprühen kann. Kurz um, diese Methode ist nur was wenn man Spuren hinterlassen will oder kann. Das macht den großen Unterschied zwischen Garotte und Monofilamentgarotte aus. Letztere ist zwar schneller aber hinterlässt eine Sauerrei.

  • Und im Falle der im Schlaf gemeuchelte Runner:
    Wenn der SL das in ner guten Story drinn hat, die auch einen zuhöhrer fesselt, dann finde ich sowas nicht so schlimm, auch wenn es bitter wird.

    Sorry,aber da bin Ich ganz anderer Meinung.
    Wenn ein Sl so eine "tolle Geschichte" erzählen will ,soll er einen Roman schreiben un nicht versuchen bei einem Rollenspiel mit voller Willkühr einen Char zu erledigen,ohne das der Spieler eine Chance hat !
    Das ist (ImO ) ganz grosse Kleinkinderka**e Über sowas könnte Ich mich echt aufregen :evil:
    Wenn Sich mein Char in Gefahr begiebt,kann er darin umkommen,das ist klar aber nicht auf so eine beschissene Art & Weise :-}{


    mit immer wütender werdendem Tanz
    Medizinmann

  • Ultra Violet : Seconded. Eine Festlege-/Würgetechnik gibt auch weniger Sauerei, und die hat man immer dabei.


    Nico : Klar kann der SL fiese Sachen mit den SCen machen, aber mir gefällt da die Willkür des SL und die Chancenlosigkeit der Charaktere. Wenn man die Charaktere nur auf eine Geisterbahn schicken will, sollte man lieber ein Buch schreiben.


    Ruhig Blut, Medizinmann, weder Du noch ich müssen da mitspeielen.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Ruhig Blut, Medizinmann, weder Du noch ich müssen da mitspeielen.
    Ich weiß :?
    Ich find sowas nur Unfair den Spielern gegenüber !
    Und wenn das niemand sagt,dann halten das die Spieler für normales(und -Götter bewahre- gutes)
    SL verhalten (es sind ja genug durch DSA so voreingestellt,aber das ist ein anderes Thema)


    Sorry für das Offtopic,aber bei so sche** Sl Willkühr spring ich immer drauf an


    mit OfftopicTanz
    Medizinmann

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Ach und noch eines zum Kehle durchschneiden, im RL.
    Es ist eine verdammte Sauerrei und alles andere als unauffällig. Anders als in den meisten Filmen und Computerspielen, spritzt da nämlich massiv Blut (da liegt ja eine Hauptschlagader, die unter Druck steht) das sehr weit spritzen/sprühen kann. Kurz um, diese Methode ist nur was wenn man Spuren hinterlassen will oder kann. Das macht den großen Unterschied zwischen Garotte und Monofilamentgarotte aus. Letztere ist zwar schneller aber hinterlässt eine Sauerrei.


    Naja, man muss nicht zwingend eine der Karotiden durchschneiden bzw. so aufschneiden, dass die Blutung wirklich massivst nach Außen geht ... Die Frage ist nur, wie präzise kann man einen zwar hinterhältigen aber eben doch nicht unter Laborbedingungen stattfindenden Schnitt im Bereich des Kehlkopfes anbringen, der dem Opfer einerseits die Möglichkeit zum Schreien nimmt und andererseits durch die Einblutung in die Atemwege zu dessen Erstickungstod führt?

  • Weshalb man dem Opfer mit dem Messerknauf ins Genick schlägt, um selbiges zu zertrümmern - aber das wäre ja ein Angriff mit Clubs anstatt mit Blades, und meist sind die Charakter nur in einem von Beidem gut.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Cochise" schrieb:

    Naja, man muss nicht zwingend eine der Karotiden durchschneiden bzw. so aufschneiden, dass die Blutung wirklich massivst nach Außen geht ... Die Frage ist nur, wie präzise kann man einen zwar hinterhältigen aber eben doch nicht unter Laborbedingungen stattfindenden Schnitt im Bereich des Kehlkopfes anbringen, der dem Opfer einerseits die Möglichkeit zum Schreien nimmt und andererseits durch die Einblutung in die Atemwege zu dessen Erstickungstod führt?


    Ich denke viel mehr sollen die Karotiden durchtrennt werden um die Blutversorgung zum Gehirn zu unterbinden und außerdem den Körper ausbluten zu lassen. Da dann doch lieber die SAS Variante: von hinten überraschen, mit der rechten Hand den Mund abdecken, mit der linken (und einem Messer/Dolch in selbiger) ins Herz stechen. Leiser und genauso effektiv

    To understand the secret of recursion you first have to understand the secret of recursion.

  • "Fahrertuer" schrieb:

    Ich denke viel mehr sollen die Karotiden durchtrennt werden um die Blutversorgung zum Gehirn zu unterbinden und außerdem den Körper ausbluten zu lassen.


    Ausbluten ist sicherlich kein relevanter Aspekt für den Tötungsvorgang, solange man nicht den von UV beschriebenen Splattereffekt eben wegen des Splattereffekts selbst erreichen will.
    Ansonsten geht's bei der erwähnten Tötungsart erstmal nur um das Ausschalten des Ziels unter Vermeidung einer akkustischen Warnung Dritter durch Rufe des Opfers (andere Warnmöglichkeiten müssen wie immer anders unterdrückt werden).
    Und ob das Opfer nun stirbt, weil es durch massive Einblutung und Mangeldurchblutung des Hirns erstickt oder das Hirn unmittelbar von der Blutzufuhr abgeschnitten wird und so ebenfalls erstickt, ist im Zeitablauf weitestgehend identisch. Schmerz und Schock werden in der Mehrheit der Fälle ohnehin ihr übriges tun.


    Zitat

    Da dann doch lieber die SAS Variante: von hinten überraschen, mit der rechten Hand den Mund abdecken, mit der linken (und einem Messer/Dolch in selbiger) ins Herz stechen. Leiser und genauso effektiv


    Prinzipiell auch ein gangbarer Weg, der zwar nicht wirklich zwingend "leiser" ist, aber mehrheitlich wohl einfacher zu bewerkstelligen ist. Und bei der meist schneller der Punkt erreicht werden dürfte, ab dem die Fixierung des Opfers durch den Angreifer nicht mehr nötig ist.