Tödlicher Schaden, Wiederbelebungen und DocWagon (TM)

  • Das wäre ziemlich hart:
    Joe Shadowrunner bekommt mittleren Schaden und hat dadurch keine weiteren Probleme (Willenskraft schafft er!). 8) In der gleichen Runde bekommt er aber nochmal schweren Schaden hinzu :? , d.h. eins vor Tödlicher Schaden. :cry: Leider schaffter diesmal den Willenskraftwurf nicht und bekommt 12 Kästchen (6x2=12) Betäubungsschaden. Jetzt hat er ein tierisches Problem, 2 Kästchen Betäubungsschaden sind überzählig, kommen also zum körperlichen hinzu, dort hat er allerdings auch nur noch ein Kästchen frei, ergo ein Kästchen überzähliger körperlicher Schaden. 8O
    Jetzt überleg mal Joe Shadowrunner hatte vorher schon 2 mal Leichten Betäubungsschaden (zum Beispiel Überanstrenung - Müdigkeit) bekommen, damit wäre er beim gleichen Schema fast schon tot! :cry:


    Im Prinzip nicht schlecht, macht leider aber alles nur noch heftiger! :wink:


    sn_0_dog

    Never forget: All the time you lose, is time that could be used!

  • Aber das System an sich ist nicht schlecht.
    Er hat eine Chance, aber es ist tödlich.
    So gesehen finde ich, das sollte man in der Runde für sich ausmachen.
    Wenn man die Härte widerspiegeln will, die das Leben als Runner darstellt, dann ist das gar nicht mal so schlecht. Völlig fertig von atlethischen Kapriolen, Schlägereien und der ständigen Flucht rachsüchtiger Häscher sieht der nächste Schusswechsel ganz anders aus.
    Ein Runner, der nach gesundem Schlaf und einem kräftigen Frühstück in eine Schießerei stolpert kann neben seinem Glück auch noch auf Konzentration und schnelle Auffassungsgabe hoffen.


    Wenn man möchte, daß die Runner knallharte Brocken sind, die auch noch Napalm scheissen, wenn sie Tage ohne Schlaf und Essen hinter sich haben, dann ist die alte Regel noch am besten. Die ganz alte.
    Ein wenig wie bei AD&D. Dort waren Helden genau das. Helden.
    Sie unterschieden sich vom Normalbürger durch bessere Attribute und Fähigkeiten, stachen einfach aus der Menge heraus. Gut, das taten die Gegner auch. Aber sind dafür nicht Helden da? :-)
    In Shadowrun gibt es keine Helden. Aber dafür haben wir dort Chuck Norris, Charles Bronson und den Terminator. Auch was feines.
    In unserer Gruppe haben wir mehr die Derek Montgomerys.
    Mehr Rollenspiel, weniger Powergaming und alles viel tödlicher.
    Ich werde die Regel mal ausprobieren mit meiner Gruppe. Vielleicht finden sie ja alle gut. Oder aber zu tödlich. Mal sehen.

  • Tja so wie sn_0_dog das gerade vorgerchnet hat, habe ich mir das noch gar nicht überlegt, ist wirklich hefitg, gibt so eine Art extra bösen Domino Effekt, wobei natürlich auch die Willenskraft von der Bedeutiung her ein wenig aufgepeppt wird, weil nur Magie und Kampfpool ist ja an sich nicht soo Bedeutend (und das Schlußlicht ist und bleibt halt leider das Charisma) .


    Hatte ich eigentlich nicht so derbe im Sinn, aber wems Spaß macht :twisted:


    Ich denke auch das wird jeder für sich je nach Spielstil varieren, ich persönlich fand die alten 2.01er Regeln in dieser Hinsicht recht lasch, da konnte wirklich jeder sich mutig der Sturmkanone in den Weg stellen und dann eben mal ne halbe Stunde auf den Arzt warten. :roll:
    Ich werde bei meiner Runde wohl eher einen Kompromiß einführen, an meinen ersten Vorschlag angelehnt, vielleicht mehr oder weniger heftig, mal schaun....


    Aber mal was anderes, ich finde, das SR tendenziell schon eine Menge Raum für heldige, unwarscheinliche Aktionen lassen MUSS, weil die Kons ihre wirklich wichtigen Spielzeuge deart pervers sicher wegschließen können, da braucht man schon eine gute Prise Glück ala "Ocean's Eleven" um überhaupt eine Chance zu haben, die etwas heikleren Runs überleben zu können, oder?

  • Och, Charisma unbedeutend? Leute mit C auf 1 oder 2 haben schon ziemlich negative Reaktionen zu erwarten: man spricht kaum mit ihnen, Infos sind auch kaum zu erwarten, einige Skills werden unangenehm teuer...

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • @ Cifer: Natürlich ist Charisma NICHT unwichtig (ich sagte ja auch leider...), ich als SL versuche so oft wie möglich den Unterschied zwischen unserem Orksam mit Cha 2 und unserer Ki-11e mit Cha 7 herauszustreichen.
    Aber IMO könnte man ohne weiteres auf die Idee kommen einen Cha 1-2 Kotzbrocken zu spielen und die mangelnde Beliebtheit z.T. durch Schmiergeld zu kompensieren.
    Was ich meinte, ist das Cha, an sich nur in einer einzigen Facette (wenn auch für mich eigentlich der wichtigsten) des Rollenspiels gebraucht wird, schaut man sich dagegen z.B. die Konsti an, so ist dieses Attribut wesentlich universeller: Schadenswiderstand, Resistenz gg. Krankheit oder Gift, Luft anhalten, Dauerlaufen, lange wach bleiben und und und... Oder Schnelligkeit, andere Attribute sind einfach viel stärker mit Fertigkeiten und abgeleiteten Eigenschaften wie Überzähligem Schaden, Kampfpool, Reaktion ect. verknüpft und das macht z.B. Cha 1 leichter verschmerzbar als Konsti 1, was an sich recht Schade ist.
    Ergo finde ich, daß Charisma von den Regelmechanismen eher stiefmütterlich behandelt wird, so gab es im SR 2.01d wenigsten noch den kurzen Abschnitt "Rassismus und Charisma" (den ein kreativer Spielleiter zwar nicht unbedingt braucht), der einen guten Anhaltspunkt für den einsatz von Charisma gab.

  • Für Glück oder Pech sind die SL zuständig. Das ist übrigens ein Spielelement, daß man einfach nicht fehlen lassen darf.
    Schließlich ist es das Glück, was einen Helden vom Idioten unterscheidet.
    Denkt nur an Star Wars, mein Lieblingsvergleich :-D
    Die Bösen Imperialisten haben alle Ressourcen und Leute, die sie brauchen, ihr Vorhaben durchzuziehen. Die Machtübernahme wurde penibel und lange vom bösen Obermotz geplant und bis hierher hatte es funktioniert.
    Dann kommt so ein Jedibub und schließt sich den Rebellen an.
    Sie wollen den Todesstern zerstören, der sich hinter einer riesigen Follte Sternzerstörer versteckt, bis zum Rand gefüllt mit TieFightern plus hochmotivierter, gut ausgebildeter Piloten...
    Die Handvoll Rebellen müssen da durch, um in eine wirklich, wirklich kleine Öffnung einen Torpedo hineinzuschiessen...
    ...Der Plan stinkt doch schon bevor auch nur ein Fighter losfliegt aber Luky Sky meint, das ginge. er kommt durch, landet ein Glückstreffer und wird gefeiert.
    Hätte man seinen Hintern in den Weltall geblasen, hätte jeder gesagt "Was für ein Idiot. War doch vorher klar, daß dieser Plan Wahnsinn ist..."
    Ein Shadowrunnner kann noch so klasse sein, gegen eine Übermacht oder einen Kugelhagel kann er nichts machen. Außer mit gutem Timing und entsprechender akribischer Vorbereitung. Aber selbst dann kann ihn die Übermacht des Kons einen Strich durch die Rechnung machen.
    Da sollte man Glück walten lassen, wenn er sich was besonderes ausdenkt, auch wenn es haarsträubend ist.
    Oder aber Pech, damit zu ungünstiger Zeit etwas ungünstiges passiert, erhöht die Dramatik gewaltig :-))


    Gibt es im Regelwerk (weiß nicht mehr welches) nicht auch eine Regel für Gottes Hand und für Extrem abartige Stunts?
    Die zum Beispiel finde ich gut...

  • Nun ich dachte immer wir sind die Helden. Vielleicht nicht Helden im altertümlichen Sinne, aber für die Squatter, für die wir ner Gang den Hintern versohlen, oder für Metamenschen, wenn wir einem Kon die Tour vermissen ,indem wir seine Praktiken offenlegen. Denkt immer dran, es gibt viele Arten ein Held zu sein und im Unterschied zum Rest der Welt haben wir das Zeug dazu. 8)


    Ich steh dazu, wir sind Helden (zumindest die meisten von uns! :wink: )


    Denkt mal drüber nach! :idea:


    sn_0_dog

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  • Hab ich. Shadowrunner sind wohl eher keine Helden. Oder besser, die Helden des 21ten Jahrhunderts.
    Mediensender verfolgen sie, es gibt Romane, SimSinns und Trids über Runner und ihr leben, wohl eher in Richtung Serie oder Actionkino als Reportage. Viele Kiddies träumen sicher davon, mit zwei Knarren, haufenweise Chrom im Körper und einem Panzeranzug den Konzernen zu zeigen, wo der Hammer hängt.
    Die Kids, die in Arkologien aufwachsen, träumen davon, ein strahlender Superwachmann zu werden, der den fiesen Runnern zeigt, wo der Hammer hängt.


    Es gibt solche und solche denke ich. Viele Runner verfolgen einen bestimmte Kodex und gewisse Prinzipien. Zum einem, um irgendwie an ihrer Menschlichkeit festzuklammern oder dem, was davon übrig ist und andere, damit die Gegenseite nicht so hart mit ihnen rumspringt, wenn sie sie mal fassen sollten. Das spielt in Überlegungen sicher eine Rolle. Die Psychopathengruppe, die ohne Bedenken in eine Gruppe Kinder schiesst, wenn sie nur einen erwischen sollen, werden sehr schnell als Vogelfrei erklärt und nicht nur von den Cops und den Konzernen gejagt, sondern auch von Runnern mit anderer Moral.
    Es gibt Runner, die lieben das Töten und den Thrill, andere sind da irgendwie reingekommen und haben Talent für diese Arbeit bewiesen.


    Nüchtern betrachtet sind Runner Kriminelle. Sie haben meist nicht nur keine SIN, sie brechen auch noch in Privateigentum ein, stehlen Dinge und Daten, entführen Menschen und töten Wachmänner mit Familie.
    Ich denke, Joe Shadowrunner steht in der Normalbevölkerung extrem zweischneidig da.
    DIe Konzerne verbreiten gerne Propaganda gegen sie und degradieren sie als Kriminelle, was sie zumindest vom rechtlichen Standpunkt aus sind.
    Aber sie wollen ihre Schäfchen schützen und wollen erst recht nicht, daß ihre Angestellten mit ihnen Symphatisieren. Für Runnerkontakte haben sie eine eigene, verschwiegene Abteilung.
    Die Medien, die die Kohle in einem ganz anderen Bereich sehen, stellen den Runner als dunklen Ritter dar. In ihren SimSinns wird er durch die Gegend huschen, gegen miese Drahtzieher und böse, fehlgeleitete Execs aus nahmhaften Konzernen vorgehen, daneben die Superschnalle poppen, ein paar Kinder und Schicksale retten und nur die bösen abknallen, weil sie es verdient haben und um jeden toten Trauern, weil er nicht gerne tötet, es aber muß.
    Und ich bin mir sicher, praktisch kein Normalbürger weiß, wie ein Runner wirklich lebt oder was er ist und wie er ist. Erst recht nicht, wenn es ihn in so vielen Facetten gibt.


    Ich hatte mal einen Troll gespielt, der war mies, mehr ein Terrorist. Der wollte nur wehtun und zerstören. Dann hat er ein Kind aus irgendso einer verrückten Sekte befreit und um die hat er sich liebevoll gekümmert.
    Ein anderer Charakter ist ein magier mit recht naiven und altruistischen Zügen. Ein Wunder, daß der noch lebt. Aber er ist der einzige, den ich als Helden bezeichnen würde.
    Ein weiterer Char ist ein Soziales Chameleon. Der hat keine Probleme mit Morden, Betrügen und Betören, wenn er damit sein Ziel erreicht. Er benutzt Menschen für sich und seine Aufgaben, ohne über die Schicksale oder die Gefühle der Menschen nachzudenken. Sicher, er hat einige Freunde, zu denen er tatsächlich loyal ist. Aber auch die kennen nicht alle seine Masken und er tut sein bestes, damit sie ihn nicht durchschauen...
    Der ist definitiv kein Held, obgleich es ihm am wenigsten Mühe bereiten würde, einen zu spielen.


    Ich denke nicht, das Runner die Helden sind. Aber ich denke, einige können es werden. Ist immer die Frage, kämfpst Du gegen die Konzerne, für sie oder willst Du nur überleben.
    Ein Machtkampf gegen die Megakons hat immer zur Folge, daß Du von einem anderen angeheuert wurdest. Shadowrunner gibt es zum größten Teil nur, weil die Konzerne sie dulden und haben wollen, als Wegwerfaktivposten die man verleugnen kann.
    Ein Typ, der seine SIN verbrennt und ohne Auftrag gegen jeden Konzern kämpft mag einem Helden im klassischen Stil wohl man nächsten kommen, doch sowas wird man im SR-Universum kaum finden. Denn die haben eine viel zu kurze Lebensspanne....

  • "Furimande" schrieb:

    Nüchtern betrachtet sind Runner Kriminelle. Sie haben meist nicht nur keine SIN, sie brechen auch noch in Privateigentum ein, stehlen Dinge und Daten, entführen Menschen und töten Wachmänner mit Familie.
    Ich denke, Joe Shadowrunner steht in der Normalbevölkerung extrem zweischneidig da.


    Sind wir nicht deswegen Helden, weil wir vom System nicht so leicht bekommen werden, wie z.B. Robin Hood? :D


    sn_0_dog

    Never forget: All the time you lose, is time that could be used!

  • Ich schätze die wahren Helden bei SR sind deine Chummers die mit den Schultern zucken und "Keine Ahnung den Typ hab ich noch nie gesehen." sagen, wenn die Herren mit den dunklen Sonnenbrillen und den Maßanzügen auf der Bildfläche erscheinen. 8)

  • Ab Runner Helden sind?


    "Die Freiheitskämpfer des einen sind die Terroristen des anderen!"


    Da fragen wir einen Ganger aus den Barrens, einen Konzernmanager, einen von Greenwar und einen Filmproduzenten und schon haben wir 5 Meinungen. :wink:

  • Hm, meiner Meinung nach ist der Normale Shadowrunner genausowenig mit einem Helden zu vergleichen, wie der normale Bandit mit Robin Hood. Zumindest was das Ansehen in den "normalen" bevölkerungsschichten angeht.


    Aber wenn man immer schön brav die Nachbarn grüßt, der Oma über die Strasse hilft und nebenbei noch die fiese Gang ausschaltet, die das Gebiet terrorisiert, kann man schon in seiner Umgebung als Held angesehen werden. :D


    Zum ursprünglichen Thema: Ich finde die Regeln für überzähligen Schaden auch reichlich hart, zumindest wenn man sie auf Normalbürger anwendet. Aber das sind Runner ja definitiv nicht *g*
    So ist es schon realistischer, obwohl wir sie bei uns in der Gruppe noch nicht anwenden.