Abenteueridee: Krankes Ziel -> Kranke Runner

  • Hi,


    Ich bin grad dabei, mir einen Run für eine neue Gruppe auszudenken und wollte mal die Meinung zu meiner Grundidee und eventuell Vorschläge für Details (über die ich mir noch keine allzu großen Gedanken gemacht hab...) einholen. Also, worum gehts:


    Die Runner werden angeheuert (bin noch unentschlossen, ob von nem Kon oder nur von jemandem, der jemanden vermisst...) jemanden zu finden. Man erfährt recht wenig über die Hintergründe, nur dass die Zielperson abgehauen ist und zurückgebracht werden soll, und das möglichst schnell. Ihn zu finden wird auch nicht schwer werden und sollte ohne größere Probleme zu schaffen sein, nur stellt sich heraus, dass die Zielperson krank (oder vergiftet, o.ä.) ist und einen oder mehrere Runner ansteckt. Der Auftraggeber will daraufhin möglichst nichts mehr von den Runnern hören, und es läuft darauf hinaus, dass die Gruppe das Heilmittel (oder Gegengift, o.ä.) selbst beschaffen muss, natürlich aus einem entsprechend gesicherten Labor.


    Wie gesagt, bisher nur eine grobe Idee. Die Probleme die mir bisher aufgefallen sind, sind die:


    - Wie erfahren die Runner, dass das Ziel krank ist/war und dass sie sich um ein Heilmittel bemühen müssen (wahrscheinlich am einfachsten zu lösen, diese Eiterbeutel sehen halt schon fies aus und der Sammie fühlt sich auch nicht besonders...)


    - Wie krieg ich die Verbindung zum Kon hin, wenn der Auftrag von einer Privatperson kommt...


    - Und der wichtigste Punkt: Was ist das für eine Krankheit (Gift, etc...), die nur den Entflohenen und die Runner (und vllt. noch ein paar wenige andere) betrifft und nicht die ganze Stadt auslöscht. Das Problem ist, dass die Ansteckung sehr schnell gehen muss, so dass auch tatsächlich mindestens einer der Runner sicher angesteckt wird, aber andererseits ist es unrealistisch, wenn die Runner die einzigen sind, die sich mit dem Fall befassen, wenn ein ganzer Block, oder eine ganze Stadt im Sterben liegt. Außerdem sollte die Krankheit so verlaufen, dass der Entflohene offensichtlich in einem sehr schlechten Zustand ist, die Runner aber nach Ansteckung mindestens 2-3 Tage Zeit haben, ohne groß auf ihre Gesundheit zu achten...


    Tschö,
    Carsten


    P.S.: Vielleicht noch gut zu wissen: wir werden SR4 spielen, mit 3-5 Spielern...

    The great thing about being the only species that makes a distinction between right and wrong is that we can make up the rules for ourselves as we go along.
    - Douglas Adams, Last Chance to See

  • Ho,


    "diogenes" schrieb:


    Die Runner werden angeheuert (bin noch unentschlossen, ob von nem Kon oder nur von jemandem, der jemanden vermisst...) jemanden zu finden. Man erfährt recht wenig über die Hintergründe, nur dass die Zielperson abgehauen ist und zurückgebracht werden soll, und das möglichst schnell. Ihn zu finden wird auch nicht schwer werden und sollte ohne größere Probleme zu schaffen sein, nur stellt sich heraus, dass die Zielperson krank (oder vergiftet, o.ä.) ist und einen oder mehrere Runner ansteckt.


    Hmh. Naja. Hat ziemlich was von Railroading an sich. Btw, Vergiftungen sind nicht ansteckend.
    Warum soll der Typ überhaupt krank sein? Und warum abgehauen? Warum geht er nicht einfach zum Arzt? Warum gehen die Runner nicht einfach zum Arzt?
    Und wo soll überhaupt das Problem sein, das Gegenmittel zu finden? Arztbesuch, anschliessender Gang zur Apotheke, fertig.


    Zitat


    Der Auftraggeber will daraufhin möglichst nichts mehr von den Runnern hören, und es läuft darauf hinaus, dass die Gruppe das Heilmittel (oder Gegengift, o.ä.) selbst beschaffen muss, natürlich aus einem entsprechend gesicherten Labor.


    Warum will der Auftraggeber plötzlich nichts mehr mit den Runner zu tun haben? Woher soll er überhaupt wissen, dass sie sich angesteckt haben? Wenn ja, einfach den Johnson in einen Schutzanzug stecken und fertig. Macht wenig Sinn, erst jemanden unbedingt suchen zu lassen und ihn dann plötzlich nicht mher zu wollen.

  • Das mit dem Railroading ist wahr, aber auch, zumindest in Maßen, beabsichtigt, die Spieler spielen zum ersten Mal SR, da finde ich das angebracht, ein bisschen was vorzugeben. Außerdem solls nur ein kleiner, kurzer Run werden. Außerdem ist ja auch nur der Anfang gerailroadet. Die Runner kriegen diesen einfachen Auftrag und erledigen ihn, das eigentliche Problem geht erst dann los, der Anfang soll nur ein bis zwei Stunden dauern, höchstens. Das eigene Leben wegen einer unbekannten (soviel zum Thema Arzt) Krankheit(*) zu retten ist einfach mal eine schönere Motivation als das ewige Johnson bietet uns halt viel Geld, was ich bisher immer hatte (das einzige Mal, dass ich was anderes überlegt hatte, sind die Spieler überhaupt nicht drauf eingegangen und wollten lieber das Geld, trotz Railroad-artiger Versuche meinerseits :D ).

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    - Douglas Adams, Last Chance to See

  • Hmm...Grundidee von einer karnken Zielperson, die ansteckend ist hat was. Schon eine Grippe kann sehr viel abwechslung in eine sonst einfache Extraktion bringen. Dank Inkubationszeit merkt man es dem Ziel auch nicht sofort an daß es krank ist. Falls das Team sehr taff ist oder man mehr Dramatik möchte tut es auch eine aggresive Asia-Grippe.
    Medikamente helfen zwar, aber die Krankheiten brauchen immer noch Zeit zum asukurieren. Fieber und Husten können auch ein Katz-und-Maus-Spiel mit einer gegnerischen Fraktion etwas erschweren.

  • Naja....glaubst Du wirklich, das wird ein ernstes Problem für Runner? Denen kann es eigentlich ziemlich schnurz sein, ob sich ihr Opfer gerade nicht gut fühlt. Und auch richtig lebensbedrohliche Grippe lässt sich durch simplen Arztbesuch kurieren - wenn das nicht sogar jedes Medikit kann. Und wenn er nicht husten soll, dann kriegt er halt einen Tranquepatch. So würden das jedenfalls die allermeisten Runner reglen, die ich kenne.

  • "diogenes" schrieb:

    Das mit dem Railroading ist wahr, aber auch, zumindest in Maßen, beabsichtigt, die Spieler spielen zum ersten Mal SR, da finde ich das angebracht, ein bisschen was vorzugeben.


    Wieso das denn? Gerade wenn es neue Spieler sind, wsollte man ihnen demonstreieren, dass RPG und SR mehr sind als "Ich sag euch, was abläuft, und ihr dürft Kampfproben würfeln, wenn es dazu kommt".


    Zitat

    Außerdem solls nur ein kleiner, kurzer Run werden. Außerdem ist ja auch nur der Anfang gerailroadet. Die Runner kriegen diesen einfachen Auftrag und erledigen ihn, das eigentliche Problem geht erst dann los, der Anfang soll nur ein bis zwei Stunden dauern, höchstens.


    Dann mach einen ganz simplen Run. Die Runner werden von einer Mafia-Gruppe angehuert, ein paar Bunraku-Fleischpuppen der Yaks abzufangen. Ein paar sollen sie zur Tarnung klauen, aber eigentlich den Chipsatz aller anderen manipulieren. Sie wissen, wann die Lieferung in welchem Frachtcontainer per Schiff aus Japan kommt. Vomn Hafen werden sie in eine den Runnern unbekannte Lagerhalle geschafft.
    Das reicht schon völlig aus, um einen netten kleinen Run zu machen. Die Spieler können auskundschaften, einen Plan machen, die Halle stürmen. Wenn's haarig sein soll, kann man noch einen Verstärkungstrupp auftauchen lassen. Und am Schluss können die Runner darüber kniffeln, was sie mit drei entführten Fleischpuppen machen, deren einzige Äusserung ein Lächeln undd er Wunsch nach Sex mit Ihren ist.


    Zitat


    Das eigene Leben wegen einer unbekannten (soviel zum Thema Arzt) Krankheit(*)[...]


    Unbekannt. Und schwer und gefährlich, aber doch nicht so, dass die Runner gleich ausser Aktion sind. Aber doch nicht so unbekannt, dass nicht ein Kon an glücklicherweise gerade an einem Gegenmittel forscht, das er aber nicht rausgeben will, sondern in einem Hochsicherheitslabor aufbewahrt, weil sie sich das Geschäft mit unbekannten Krankheiten, an denen ausser den Runner nur noch das Opfer leidet, nicht entgehen lassen wollen...im Ernst, das klingt doch schon ein bisschen an den Haaren herbei gezogen, oder?


    Zitat

    [...]als das ewige Johnson bietet uns halt viel Geld, was ich bisher immer hatte (das einzige Mal, dass ich was anderes überlegt hatte, sind die Spieler überhaupt nicht drauf eingegangen und wollten lieber das Geld, trotz Railroad-artiger Versuche meinerseits :D ).


    Schein ihnen ja zu gefallen. Warum also ändern? ;)
    Wenn die Runner schon ihr Leben retten sollen, währe ein "Irgendwas am letzten Run lief schief, und jetzt sind drei Kons, die Polizei und die Yaks hinter euch her" viel SR-artiger als doch recht konstruiert wirkende Krankheiten.

  • O-Cells & Universal Nantidote.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Zitat

    im Ernst, das klingt doch schon ein bisschen an den Haaren herbei gezogen, oder?


    Ganz ehrlich? Nicht mehr, als dass sich auf einmal Menschen in Orks verwandeln sollen (zum Beispiel...).


    Zitat

    Schein ihnen ja zu gefallen. Warum also ändern?


    Missverständnis, das Abenteuer soll für eine neue Gruppe werden, keine Ahnung also, was denen so gefällt...


    Aber insgesamt haben die meisten hier schon Recht, mit einer Krankheit wird das nichts. Das wirkt wirklich sehr unsinnig und unglaubhaft (andererseits, wie gesagt, was ist in so einer Welt, die ja wohl eigentlich auch meine Welt und die der Spieler ist, schon unglaubwürdig, war schon immer meine herangehensweise an Rollenspiele und besoders Shadowrun, wenn mir was an der Spielwelt nicht passt, oder ich einfach keine Lust oder nicht die Möglichkeit habe, was nachzuschlagen, dann isses eben so, wie ich das will, der Hintergrund einer Welt ist für mich mehr ein Vorschlag als eine Regel.). Ich werde wohl, wenn ich den Run so mache, zum Gift wechseln, das der Gesuchte evtl. gestohlen hat. Dann dafür sorgen, dass einer oder mehrere Runner damit in Kontakt kommen (bevor der Vorwurf kommt: ich weiß auch noch nicht genau wie und wenn die Spieler es schaffen, nicht vergiftet zu werden überleg ich mir schon was... zur Not kriegen die einen NSC mit, in der Hoffnung, dass der ihnen genug am Herzen liegt :D ).


    Den Film werd ich mir evtl. nochmal ansehen, wenn ich noch Zeit hab, hab noch keine Ahnung, wann wir spielen...
    Die ursprüngliche Inspiration kam übrigens aus einer Episode Third Watch in der eine Gruppe illegaler Einwanderer mit der Pest gefunden wird und einer mitten in New York entkommt...

    The great thing about being the only species that makes a distinction between right and wrong is that we can make up the rules for ourselves as we go along.
    - Douglas Adams, Last Chance to See

  • Der Film gibt dir fast alles
    Einen Einstieg für neue Runner,einen Abenteueraufhänger,einen Grund ,warum ein NSC vergiftet wird und einen Grund warum die Runner ihn retten müssen.Ausserdem einen Grund,warum Sie sich anstecken,warum es überhaupt das Gift gibt,wie es wirkt und wie sie das Gegenmittel bekommen.Dazu einprägsame Gegner und viele Plothooks für Folgeabenteuer.
    (Du musst nur aus dem Chauffeur die Runnergruppe machen und evtl einen Ersatzplan austüfteln,wie sie den Bösen auf die Spur kommen,wenn Sie die Spritze nicht finden))


    JahtaHey
    Medizinmann

  • Irgendwie erinnert mich das Szenario ein bißchen an "Akira". Kann auch sein, dass ich mich irre, ist schon etwas her, dass ich das Anime gesehen hab.
    Da gabs ja auch ein "krankes" Ziel und ne GoGang, von der sich einer ansteckt.

    Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.

  • Das mit der Krankheit sollte eigentlich immer noch möglich sein.


    Wenn du etwas tiefer in die Trick-Kiste greifen willst (oder Klischee-Kiste, könnte man jetzt sagen) wie wäre es, wenn es sich bei der Krankheit um eine besondere Form des MMVV handelt?
    An der der Kon eben forscht - z. B. könnte der Ordo dahinterstecken.
    Die kranke Zielperson könnte entweder ein geflohenes Testobjekt sein, oder ein Forscher, der (wissentlich oder unwissentlich) infiziert aus niederen (um den Virus an einen Konkurenten zu verkaufen hat er sich infiziert um das Zeug rauszubringen), menschlich verständlichen (er weiß, was mit Probanden passiert) oder höheren (er will die Sache ans Tageslicht bringen) Motiven stiften gegangen sein.


    Infektion von MMVV geht nach meinem Wissen durch Verletzungen und Geschlechtsverkehr. Wer nun nicht unbedingt DAS Klischee bedienen will, kann ja einen kleinen Unfall einbauen, bei dem einer der Runner gekratzt wird.


    Und da es eine besondere Form des MMVV ist, fangen die Nebenwirkungen rel. bald an.


    Warum der Kon jetzt nicht mehr mit den Runnern zu tun haben will (oder sie auch noch jagt), könnte verschiedene Gründe haben - eine höhere Instanz hat sich eingeschaltet und will einen "sauberen Schlussstrich".
    Der Verantwortliche hat kalte Füße bekommen und macht Vogel Strauß.
    Andere Interessenten schalten sich ein (Geheimdienst, passende Sekten, Vampir/Guhljäger etc.) und die Sache wird zu heiß.


    Und so weiter...

  • Es zwingt dich ja keiner dazu, den Plot zu nehmen... :roll:


    Außerdem ist Rollenspiel doch IMMER ein Spiel mit Klischees, ob nun Shadowrun, DSA oder Call of Ctulhuh (oder wie man das auch immer schreibt). Und egal ob SC, NSC oder Abenteuer/Runs. GERADE für Shadowrun gilt das, würde ich sagen, dass ja nun voll auf Klischeecharakter und -vorstellungen abfährt, wie sie in gängigen Büchern und Filmen zelebriert werden...


    Es macht (nach meiner Erfahrung) sogar Spaß, immer mal wieder nämliche Klischees zu zelebrieren, solange man es nicht bei jedem Run macht, und gelegentlich ein paar innovativere Wendungen einbaut.


    Die Sache mit dem Ordo (und den Versuchen mit MMVV) ist ja nicht mal auf meinem Mist gewachsen.


    Und am wichtigsten dürfte sein, was den Leuten Spaß macht. Einer neuen Gruppe ist es wahrscheinlich egal, dass die Grundstory in anderen Runs (offiziellen und inoffiziellen) schon zur Anwendung kam, ob es nun um tödliche Krankheiten, MMVV, Insektengeister, Genmanipulation oder was auch immer geht...

  • "Medizinmann" schrieb:


    der auch in R'ley tanzt
    Medizinmann


    Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.


    ;)

    Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.

  • "diogenes" schrieb:


    Ganz ehrlich? Nicht mehr, als dass sich auf einmal Menschen in Orks verwandeln sollen (zum Beispiel...).


    Es gibt aber einen Unterschied zwischen einem magischen Hintergrundelement und einem rein mundanen Vorgehen für Medikamente, normale Krankheiten etc.


    Lass doch einfach die Grundidee, wie sie ist:
    Person X ist verschwunden (Streß mit einem Kredithai)
    Person Y möchte, daß sie gefunden wird (Verwandter, der selber in den Schatten arbeitet (Schieber, Dealer etc))
    Person X kann gefunden werden und leidet an einer seltenen Krankheit
    Person Y bezahlt dafür, daß ein gerade neu entwickeltes Medikament, was gerade in Fachkliniken zum Testen (es ist noch nicht freigegeben) verteilt wird, gestohlen wird.
    Fertig.


    Und gerade das Railroading sollte man doch vermeiden, damit gerade neue Spieler die Lust an der freien Wahl entwickeln. Einbahnstraßen sind langweilig.


    Zitat

    Was ist das für eine Krankheit (Gift, etc...), die nur den Entflohenen und die Runner (und vllt. noch ein paar wenige andere) betrifft und nicht die ganze Stadt auslöscht.


    Airborne Cutter Nanites


    SYL

  • Zitat

    Was ist das für eine Krankheit (Gift, etc...), die nur den Entflohenen und die Runner (und vllt. noch ein paar wenige andere) betrifft und nicht die ganze Stadt auslöscht.


    Kann man da nicht einfach so ziemlich jede Virus-Krankheit nehmen, die NICHT durch Tröpfcheninfektion verbreitet wird...