Was ist für Euch Regelfi**en ?

@ Papaya: Klar muss ein Spieler wissen was sein Char kann und wie das regeltechnisch funktioniert. Aber so sehr man sich auch anstrengt, man kann nicht so denken wei sein Char, man hat eben nicht schon zig Feuergefechte hinter sich, man sieht übernatürliche Fähigkeiten nicht als selbstverständlich an etc. pp. . dinge die ein Char in bruchteilen von Sekunden entscheidet muss sich ein Spieler in der Regel erst vergegewärtige, von daher ist eine angemessene Denkpause druchaus Ok, jedenfalls besser als jeden nur das spielen zu lassen was er selber instinktiv kann, denn das wäre wohl langweilig.

"Papaya" schrieb:

Regeln sind die Mechanismen, die hinter der Welt/dem Fluff/dem Hintergrund stehen. Sie sind eigentlich dazu gedacht klar zu machen, wie die Dinge Funktionieren, aehnlich den Naturgesetzen in unserer Welt.

In welchem Spiel?
Bei SR ist das nicht unbedingt das Hauptaugenmerk.
Regeln haben nicht nur den Zweck, die Welt zu simulieren.

Sie können bspw. auch den Zweck haben, zwischen den Spielern für Chancengleichheit zu sorgen- warum starten wohl alle Charaktere mit 400 BP?
Wird da die Spielwelt simuliert?
Wohl kaum.
Da geht es ums Gleichgewicht.
Warum haben SR-Waffen so eine niedrige Feuerrate?
Spielgleichgewicht und Einfachheit.

Ist ja auch ein Punkt- Regeln abstrahieren und verringern Komplexität, um den Spielfluss zu fördern (bzw. ein Spiel überhaupt erst möglich zu machen- stell dir vor, Du müsstest vor jedem Wurf erst mal Modifikatoren für "ist heute schlecht drauf", "hat ordentlich gefrühstückt" und 1000 weitere Kleinigkeiten einrechnen).

Und sie dienen dazu, strategische und taktische Planung als Spielspaßquelle möglich zu machen.
Warum kann denn ein Turm beim Schach nur in gerader Linie ziehen?
Weil das so schön simuliert, wie sich die Kriegselefanten bewegen, die Vorbild für diese Schachfigur waren?
Oder weil man damit bestimmte Möglichkeiten der Spielführung kreiert?

Warum kostet Cyberware Essenz?
Das ist ein reines Konstrukt, um die Spieler dazu zu zwingen, abzuwägen und Entscheidungen zu treffen.
Denn damit eine Entscheidung spieltechnisch relevant wird, muss es Optionen mit unterschiedlichen Konsequenzen geben.
Das passiert nur, wenn Optionen durch Regeln eingegrenzt werden.

Wenn ich das mache, was hier als Regelficken bezeichnet wird- durchplanen, welche Vorgehensweise mir regeltechnisch den größten Erfolg bringt oder wie ich bei der Generierung die meisten Punkte rausschinde-, macht das einfach Spaß.
Sowas zu verbieten ist die sicherste Methode, mich davon abzuhalten, beim nächsten Spielabend wieder aufzutauchen (das und Railroading, Würfeldrehen und Mitspieler, für die Körperpflege ne Optionalregel ist).

Ich denke das Regelf**en vorallem darauf beruht wenn man Regeln die sich unter bestimmten bedingungen ergänzen oder multplizieren dazu benutzt um Effekte zu erzeugen die nicht mehr als "realistisch"anzusehen sind. Also zum beispiel das Spalten von Steinen mit Holzschwertern oder ähnliches. Nur weil ein Spieler die Spielmechanik(Regeln) ausnutzt um seinem Charakter einen Vorteil zu verschaffen halte ich allerdings im oben genannten Beispiel nicht für Regelf**en. Es ist zwar etwas geminmaxt aber gerade in SR bietet sich das ja geradezu an und ist auch ab und an notwendig. So kauft sich ein Sammy bestimmt nicht gerade die Cyberware die ihn Schlechter macht oder?

Zu dem D&D Beispiel: Es ist laut Wortlaut des Zauber "Major Creation" nur möglich Materie zu erschaffen. Und Anti-Materie (so denn der Magier überhaupt von den Theorien weiß die dahinter stehen/ Sie überhaupt versteht)entspricht meiner Meinung als D&D Spielleiter genau dem Gegenteil vom Materie. Sie lässt sich also nicht eben einfach so herauf beschwören.

"Papaya" schrieb:

Deshalb stoert es mich ohnehin, das es immer wieder lustige Optimierungsregeln gibt, die keinen weiteren Sinn haben, als das man mit ihnen irgendetwas optimieren kann und die sonst ueberhaupt nichts in der Spielwelt darstellen.

Die da wären?

"Papaya" schrieb:

Wenn die Charaktere nicht gerade gezielt angreifen herrscht in der ersten Kampfrunde dann ohnehin heilloses Durcheinander und es dauert eben immer eine gewisse Zeit, bis sich eine gewisse Ordnung in Kaempfen aufgebaut hat (also alle in Stellung oder in Deckung sind), da hilft dir auch taktisches Verstaendniss und Intelligenz nichts, wenn der dumpfe Troll voelligen Bloedsinn fabriziert (in gewisser Weise geht der Tritt sowieso eher in die Richung: Charaktere, die in solchen Dingen schlecht sind, werden absichtlich etwas unkluger gespielt). Da hilft dann nur hohe Intuition und Reaktion, was sich eh auf die Ini niederschlaegt.

Der "dumpfe Troll". Aha. Ein Humanis-Sympatisant?

Ich spiele SR3 da gibt es keine Inuition, aber wir haben Trolle die zur Abstraktion, Transferleistung und Improvisation sowie taktischem Verständnis fähig sind. Toll oder?

Bei uns herrscht übrigens nicht in jeder Gruppe "heilloses Durcheinander" wir spielen ab und an Profis, da herrscht Diziplin zumindest bei den Charakteren.

"Papaya" schrieb:

Wie bereits gesagt ist es in den ersten Momenten eines Kampfes praktisch egal, wieviel Erfahrung man hat, da man zuerst in Deckung geht und
danach genug Zeit hat, nachzudenken, bevor man wieder am Zug ist.

Das ist aber keineswegs überall so. Schon gar nicht immer und generell auch nicht.

"Papaya" schrieb:

Wenn man wirklich die Ausbildung eines SEK-Mitgliedes nachbauen will, ist man da mit 400 GP echt aufgeschmissen, eigentlich. Oder wie sehr ihr das?

Wir spielen SR3 da geht das.

"Papaya" schrieb:

Aber wenn der Spieler gar keinen Plan von Taktik hat und das auch nach mehreren Versuchen nicht hinbekommt, dann spielt er den Charakter eben nicht.

Rofl.