Was die Medien über Rollenspieler schreiben.

Hehe ja, herrlich. Erinnert mich an diese ganze "Egoshooterspieler sind alle Amokläufer" Diskussion.
Allerdings um einiges sachlicher.

Zitat

Das Auftreten von Rollenspielern läßt sie zuweilen, zumal auf großen Spiel-Zusammenkünften, als eine Horde von Freaks erscheinen, die mit einer für Außenstehende unverständlichen Ernsthaftigkeit Punkte und Vor- und Nachteile von Strategien diskutieren.

Hehe,ja, na wer fühlt sich hier ausser mir noch angesprochen?

Zitat

Stellt euch mal vor, was dieser Reporter schreibt wenn er diesen Thread liest:
http://www.sr-nexus.de/bb/unte…n-magiern-sr-4-t4931.html
Und ihr sagt Moral sei Auslegungssache. Das Problem ist das es andere für einen auslegen.

Da hast du wohl recht aber ist dir wichtig was ein Reporter dazu schreiben würde?

Ohne jetzt den ganzen Text gelesen zu haben, sondern nur diesen Ausschnitt...

Ist das auch so eine "Expertin" wie diese andere Person die über Mass Effect geredet hat?
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=696219

Interessant ist ja auch, dass andere widerum sagen dass Rollenspieler gar nicht so schlecht sind, sie knüpfen Kontakte, denken sich Strategien aus und was weiß ich nicht alles.

Aber diese Aussage verkauft sich halt nicht so gut

(Saß gestern mit meiner Freundin auch am Abendtisch und haben uns über die Medien unterhalten und wieviel Macht diese Firmen überhaupt haben indem sie uns sagen was wir als News sehen sollen und was nicht)

Ne is nicht son typisches "Das ist was was wir nicht verstehen also isses böse".

Die Frau hat sich schon ein wenig damit auseinandergesetzt. Ist lesenswert auch wenn es sich ein wenig hinzieht

Ich muss mir den Artikel noch genauer durchlesen aber als Ich deinen post las,SirDrow,dachte Ich sofort: Gräbt da wieder jemand Jack Chicks Dark Dungeon aus?
http://www.chick.com/reading/tracts/0046/0046_01.asp
(lacht nicht,wenn Ihr das "Comic" lest,viele Amerikaner glauben das es so ist
in allen Palladium Büchern ist auf der ersten Seite ein Disclaimer,das die Redax nicht an Dämonen glaubt,keinen Satanismus betreibt,etc )

mit zwischentanz
Medizinmann

Edit: Durchgelesen

Mein Appell geht dahin, zu versuchen, vorurteilslos an das Phänomen heranzutreten, und es nicht von vornherein mit Mißtrauen zu betrachten.

Wann hat Pro7 jemals was über Rollenspiel gesagt? Das einzige, von dem ich weiß, sind höchstens mal ein Bericht über ein Groß-LARP auf RTL und Co. Und die sind nicht notwendigerweise negativ, eher im "Freaks, aber lustig"-Bereich.

Es gab schon 2 Folgen in irgendwelchen deutschen Krimiserien wo es einen Mord in der LARP Szene gab. Die Larper wurden (IIRC ist schon etwas länger her,1999 und 2005) als weltfremde Spinner dargestellt :wink:
und dank dem RPC (Con in Münster der sowohl LARP,als auch Online,-Karten und-Pen&Paper RPG zum Thema hat und letztes Jahr 12.000 Besucher zählte)ist die Schnittstelle zwischen WoW und Pen&Paper für den uninformierten Reporter geschaffen.
Und zum Thema Killerspiele und einem Egoshooter namens Shadowrun brauch Ich auch nix sagen,oder ?

HokaHey
Medizinmann

Sollte Rollenspielen jemals ein breiteres Publikum erreichen, wird es wohl diese Spinnereien geben, so lange bis es zu groß wird um es noch zu verbieten (so wie das bei Computerspielen gerade geschieht, unsere Regierung hat nur noch nicht mitbekommen, mit was für einer Industrie sie sich da anlegt...) oder die Presse sich den nächsten Sündenbock sucht, gegen den ein Politiker populistisch Verbote fordern kann.
Bzgl. Computerspielen hab' ich in den Massenmedien abgesehen von der großen Bastion der Alten und der Ewiggestrigen (dem ZDF) schon lange keine Killerspielhetze mehr gesehen. Wohl auch, weil das Ganze vom Hobby der "Freaks" (mein Abi ist jetzt 5 Jahre her und nach dem Amoklauf in Erfurt gab's Lehrer, die einen großen Bogen um mich und die anderen bekannten Zocker an meiner Schule gemacht haben) rapide zum allgemeinen Zeitvertreib der Jugend übergegangen ist und die Privaten bei solchen Tönen Werbeeinnahmen und Zuschauer verlieren.

Sollte Rollenspielen aber verboten werden, glaube ich daran, dass Deutschland innerhalb der nächsten 10 Jahre wirtschaftlich sterben wird, weil alle Mathematiker, Physiker, Informatiker und Ingenieure auswandern

so manche Pädagogen, Erzieher und Psychologen nicht zu vergessen...

dort sind auch so manche Spieler zu finden
ja sogar unter Theologen (auch wenn viele andere Kirchenmitglieder sowas weniger nachvollziehen können...)

wäre natürlich spannend festzustellen welche Berufsgruppen besonders viel Rollenspieler haben...

Diese Berichterstattung gefällt mir. Objetiv und nicht wirklich gefärbt. Wenn es mehr davon gäbe, würde das sicher nicht schaden.

"Medizinmann" schrieb:

in allen Palladium Büchern ist auf der ersten Seite ein Disclaimer,das die Redax nicht an Dämonen glaubt,keinen Satanismus betreibt,etc )

Nicht nur dort, auch in den DSA 3 Magiebüchern stand ein Disclaimer drin.

"Mimikry" schrieb:

Diese Berichterstattung gefällt mir. Objetiv und nicht wirklich gefärbt. Wenn es mehr davon gäbe, würde das sicher nicht schaden.

Exakt, vor allem ist die Frau wissenschaftlich einigermaßen genau.
Obwohl natürlich bei ihrer Umfrage mit 77 Personen nicht von einer repräsentativen Stichprobe zu sprechen ist. Ebenso wenig dürften ihre gefundenen Tendenzen statistisch haltbar sein.

http://www.rpgstudies.net/erwachet/dungeons_and_dragons

Also, wenn man so etwas ließt, auch wenn wir hier jetzt ein Beispiel einer "extremen" Randgruppe haben sollten, gibt es mir dennoch zu denken.
Nicht, dass ich den Inhalt nun dramatisch finde, sondern eher sehr belustigend, doch die Frage, wie viele solcher "wertfreien" Darstellungen generell existieren und ob ich als Rpg Fan nicht aufpassen muss irgendwann verfolgt zu werden!!!

Die ernste Frage dahinter ist doch klar, gibt es überhaupt eine Art "Aufklärung" etc. was wir in unserer Freizeit tun und ich meine nicht in unserer direkten Nachbarschaft, denn die haben best. obige Meinung nach den endlosen Nächten voll tobender Irrer, die bis in die frühen Morgenstd. ihr Nachtrufe stören. Sondern eine ähnlich breitgefächerte Äufklärung, wie es in der Summe all die netten Grüpchen erreichen, die ihre fanatische Glaubensrichtung und den dazu gehörenden Dokmen überall verbreiten???

Wenn ich mir andere Mediendiskusionen anschaue ( z.B. schon genannte "Killerspiele etc.) bezweifel ich zwar immer wieder, dass es solche Dinge wie Sach- oder Inhaltsbezogene Debatten überhaupt noch gibt, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt!

Warten wir das MTV Special ab, Archsmiley.

Ansonsten... war D&D nicht bereits in den Medien präsent als es das erste mal aufkam? Ich erinnere mich da grob an eine Satanistengeschichte mit dem Rollenspiel In Nomine.

Meistens kam sowas in den USA aus der religiös-fundamentalistischen Ecke. Solche Leute brauchen halt Feindbilder, die Welt muß voller dunkler Gefahren sein, sonst wäre das eigene Weltbild ja in Gefahr...

Ja, da muss ich dir wohl recht geben, und weil in der Bibel nun mal steht, man soll die Zauberer nicht am Leben lassen, ist für besagte Fundamentalisten das gesamte Fantasy-Genre, in dem nun mal Magie vorkommt Teufelswerk. Mit der selben Schlussfolgerung wurden schon die Hexenverfolgungen begründet. Ich bin nur soweit froh, dass dieses Gedankengut in Europa im Begriff ist auszusterben.

In den USA dagegen hat dieses Weltbild leider Hochkunjunktur. Was mir durchaus hin und wieder eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Ich habe in D&D-Foren schon des öfteren Posts von Spielern gelesen, die wegen D&D des Satanismus bezichtigt wurden - und D&D ist dabei doch relativ brav und harmlos. Die jenigen Spieler, die sich selbst zum Christentum bekennen, müssen dann immer wieder erklären, wie sie ihr Hobby mit ihrem Glauben vereinbaren können.

Ich erinnere mich, als ich mich mal fuer die "Geschichte des RPGs" interessiert habe, von einer DSA-Runde in den 1980ern gelesen zu haben, die das Ziel hatte, der Oeffenlichkeit (die anwesenden Presseleute) zu zeigen, was sie eigentlich machen. Aus irgendwelchen Gruenden hat an diesem Spielabend allerdings eine In-Game-Vergewaltigung stattgefunden, wodurch der Charakter des "netten Freizeitspiels fuer Jugendliche und junge Erwachsene" doch ins negative gerutscht ist. Aber das koennten vielleicht Personen mit mehr Jahresringen als ich besser darstellen?

Ansonsten: RPGs hatten ihren grossen Medienauftritt in den 1980ern, als sie sich mit Midgard und DSA verbreiteten. In dieser Zeit hat auch gerne die Kirche auf Satanismus hingewiesen (wie auch heute noch teilweise in der BRD), und ne Menge Paedagog_Innen warnten vor der Scuhtgefahr, die zu Realitaetsverlust fuehren koennten.
Ich selber kenne bis heute keine RPGler_In, die mit Realitaetsverlust zu kaempfen hat oder ihre Seele dem Beelzebub vermacht ht.

Dass RPG süchtig machen kann glaube ich auch, aber das kann sogar Kotzen, also wo ist der Punkt? Letztlich kann jedes Hobby zur Sucht werden und als solche problematisch sein. Aber wenn man verantwortlich damit umgeht, sollte es kein Problem sein.

Die Nummer mit dem Realitätsverlust, naja, ich habe von einem Fall in der Runde eines Bekannten gehört. Der wurde sofort ausgeschlossen und jeder warnte alle ihm bekannten Spieler, da dieser Spieler momentan eben an Realitätsverlust leide und deswegen nicht unbedingt weiterspielen sollte, bis es ihm besser ginge. Ehrlich gesagt habe ich da aus anderen Gebieten (Nikotin, Alkohol) weniger verantwortliches Verhalten mtbekommen und mehr Leute, die gefährdet waren und dann auch abgesackt sind.

Den namen Dr. Jeanette Schid muss ich mir merken.

Am besten hat mir die Stelle mit den psychologischen Profilen der Rollenspieler gefallen:

Zitat

Rollenspieler zeigten sich weniger neurotizistisch, d.h. emotional stabiler, etwas extravertierter, ein Stück offener für neue Erfahrungen, etwas sozial verträglicher und hilfsbereiter und etwas weniger gewissenhaft und ordentlich

Ja, kann ich von mir auch behaupten, vor allem das mit dem "weniger ordentlich"