Süchte und (perverse )Praktiken.Was erlaubt ihr als SL ?

  • Nodens: Also ehrlich gesagt würde ich der Meinung sein, man muß keineswegs ein "strahlender Held" sein um Kannibalismus oder dergleichen zum Kotzen zu finden. Jetzt mal aus Char-Sicht. Da gibt es ja wohl noch Abstufungen dazwischen... :wink:
    Auch auf der Straße gibt es genug Leute die in der Art denken:
    Ja, ich mache dies und das - aber JENES (hier passendes einfügen: Menschen fressen, Vergewaltigen, Kinder töten, nett zu Orks sein, oder...) nicht, DAS ist der echte Abschaum. Ich meine, selbst in der Gosse muß man ja etwas haben, auf das man herabschauen kann...


    Außerdem würde ich mich als Char sehr wohl fragen, ob das von dem Trog nicht einfach nur eine sehr dürftige Ausrede war - man kann eine Leiche auch verschwinden lassen, indem man ANDERE das Fressen übernehmen läßt. Bei der Präsenz an normalen, Riesen- und vielleicht auch Dämonenratten im Standard-Sprawl dürfte eine Leiche in der Kanalisation nicht lange liegen bleiben. Von den lieben Ghulen mal ganz abgesehen.
    Bleibt natürlich die Frage ob die Leiche überhaupt liegen bleibt und nicht einen kleinen Spaziergang macht... :lol:

  • Also offen praktizierter Kannibalismus (von SC) wird schnell zu einem gejagten führen...
    Denn es ist etwas wo alle meine SCs, die noch einen normalen sapienten Verstand haben, einen kleinen anonymen Wink bei den Behörden, oder anderen Organisationen, die mit solcherlei Abartigkeit dealen, geben.
    Und meine anderen SCs die damit kein Problem hätten, sind trotzdem Arschlöcher und würden seine Situation ausnutzen, Erpressung oder ein lukrativer Tipp bei der D-Foundation, das er ein Blutmagier ist, oder ein Ghul, könnte da durchaus passieren.
    Und die paar Runner, die schon zu viel Scheiße mit Vampiren und Ghulen etc. erlebt haben, würden halt kurzen Prozeß mit ihm machen!

  • Wobei "Schwarze Magie" EIGENTLICH nicht unbedingt böse ist. Das KÖNNEN zwar Satanisten etc. sein (und bei denen gibt's auch Abstufungen, würde ich sagen) müssen es aber nicht zwingend.


    Immerhin ist "Schwarze Magie" eine durchaus akzeptierte (außer in fundamentalist. Gesellschaften) Magierichtung (abgesehen von ihren wirklich extremen Spielarten).

  • "Ares" schrieb:

    Wobei "Schwarze Magie" EIGENTLICH nicht unbedingt böse ist. Das KÖNNEN zwar Satanisten etc. sein (und bei denen gibt's auch Abstufungen, würde ich sagen) müssen es aber nicht zwingend.


    Immerhin ist "Schwarze Magie" eine durchaus akzeptierte (außer in fundamentalist. Gesellschaften) Magierichtung (abgesehen von ihren wirklich extremen Spielarten).


    Wo steht denn,das Schwarzwe Magie von der Gesellschaft akzeptiert wird ?
    Ist wohl eher so wie Gewalt und Verbrechen.Sie existieren,aber richtig akzeptieren will/wird das keiner.Auch nicht 2070.


    Hough!
    Medizinmann

  • Schwarze Magie ist nicht gleich toxische Magie oder Blutmagie - da sollte man schon noch unterscheiden. In Straßenmagie wird sie wie eine ganz normale Tradition behandelt - mit elitären, extrem egoistischen und sozialdarwinistischen Ansichten - wie es ja auch der Weltanschauung vieler Satanisten in der realen Welt entspricht - aber auch nicht mehr. Von Kannibalismus und Blutopfern ist da jedenfalls nicht die Rede.

    Es ist nicht tot was ewig liegt, bis das die Zeit den Tod besiegt.

  • Naja, kommt je nach Gebiet drauf an, wie die mit selbsternannten Schwarzmagiern vorgehen. In Aztlan ist es zum Beispiel legal, Tehucali-Blutmagie zu verwenden, während dies spätestens seit Dunkelzahns Testament, wahrscheinlich auch schon früher herum praktisch jede Form von Blutmagie verboten ist. In Australien ist Blutmagie unter den Koradjis sehr verbreitet, wobei sie dort die Selbstverstümmelungsvariante anwenden. Amazonien dagegen setzt sehr gerne auf Toxische Magier der Rächer-Variante, und finanziert solche Psychopathen-Gruppen, die es sich zum Ziel erklärt haben, die Welt von allem (meta-)menschlichem Leben zu säubern.
    Wenn also jemand erklärt, er benutze "Schwarze Magie", sollte man jedenfalls nicht verwundert sein, wenn in den meisten Gebieten der Welt die Leute dabei gleich an Blutmagie, Beschwören und Binden von noch garstigeren Geistern und wirklich üble Rituale denken, und dann gleich mal die Polizei rufen, oder gar selber zur Knarre greifen, um den vermeintlichen Blutmagier, der sich selber entlarvt hat, dann bei der Draco Foundation abzuliefern.

  • Also einem Magier gegenüber würde ich mir das 2selbst zur Knarre greifen" doch überlegen... :wink:


    Ich denke auch, ganz so extrem sollte die Reaktion nicht sein - außer bei Fanatikern und Leuten, die sowieso Magiern nicht trauen.


    Dass man einem "bekennenden Schwarzmagier" allerdings häufig nicht über den Weg traut, er mit Argusaugen beobachtet wird u. er wohl häufig genug seine "Harmlosigkeit" erklären muss, steht auf einem anderen Blatt...
    Aber bitte doch nicht gleich Gewalt oder Polizeinotruf... :roll:
    Aber das ist natürlich nur meine Interpretation.

  • Nun ja... Magie ist zwar schon etliche Jahre da, aber bei weitem nicht so übermäßig alltäglich


    für Spieler und Spielleiter vielleicht.. aber der normale Bürger sollte zumindest beunruhigt sein.. Magie als Konzept ist ja nicht jedem en detail bekannt


    Grundzüge sicher.. aber wenn ich dann auch noch höre das der Magier vor mir mit irgendwelchen "dunklen Kräften" zu tun hat... dazu das Auftreten und Äußere - also ich kann mir zumindest soziale Vermeidung gut vorstellen.. aber das jetzt wirklich nur für Joe Average


    Entweder aus Respekt oder Furcht


    selbst wenn:
    Auch wenn ich weiß wie eine Waffe funktioniert, gibt es einem ein ungutes Gefühl sie in falschen Händen zu sehen
    (von "Bedrohungspotenzial" möcht' ich mal gar nicht sprechen)


    und dann kommt ein Hansel daher, der den Satanisten mimt


    klar das da Vorurteile entstehen...

  • "Nodens" schrieb:

    Schwarze Magie ist nicht gleich toxische Magie oder Blutmagie - da sollte man schon noch unterscheiden. In Straßenmagie wird sie wie eine ganz normale Tradition behandelt .


    Naja. So ganz "akzeptiert" liest sich die Beschreibung da nicht. IIRC steht da z.B. auch der Satz, dass Schwarmagie näher am verzerrten Weg sei als jede andere Tradition.

  • Vom Großteil der Gesellschaft wird Schwarze Magie vermutlich mit Mißtrauen beäugt, so wie eben auch Satanismus nicht unbedingt das große Vertrauen bei anständigen Bürgern genießt. In der Tat sind die elitären Ansichten der Schwarzmagier auch zum größten Teil eher fragwürdiger Natur. Das Ziel, sein eigener Gott zu werden, ist nun einmal der Gipfel des Egoismus.


    Aber auch, wenn die Philosophie hinter der Schwarzmagischen Tradition im weitesten Sinne, dem entspricht was man gemeinhin als Böse bezeichnet, sind für diese Tradition keine Greueltaten von Nöten wie etwa in der Blutmagie. Auch die beschworenen Geister unterscheiden sich nicht allzu stark von denen anderer Traditionen ausser vielleicht in ihrer optischen Gestalt. Wer die schwarzmagische Tradition erlernt hat, kann sie praktizieren, wie jede andere Form der Magie oder aber in verzerrten Weg abgleiten - aber das kann im Grunde ein Anhänger jeder Tradition und ist stärker vom Individuum abhängig, als von der magischen Tradition.

    Es ist nicht tot was ewig liegt, bis das die Zeit den Tod besiegt.

  • Du wirst bei Shadowrun vermutlich genauso schräg angeschaut, wenn du laut sagst, dass du "Schwarzmagier" bist, als wenn du heute rumposaunst, dass du "Satanist" bist. Verboten ist es nicht, aber die Leute halten dich im besten Fall für nen Spinner und im schlechtesten für nen Irren.
    Natürlich sind Schwarzmagier einfach von der Grundeinstellung her dem verzerrten Weg näher (wenn man schon primär an der eigenen Macht arbeitet), aber das macht sie nicht automatisch zum Blutmagier (hätten manche von ihnen aber wohl gerne *g*).
    Vorurteile gibts natürlich immer, aber die gibts auch gegen fast alle anderen Gruppen. Wenn in deinem Wohnblock eine ausgeblutete Menschenleiche gefunden wird, rate mal, wen die Polizei dann als ersten Verdächtigen ins Auge fasst?

  • ...den Hausmeister !


    Den er ist ein nahe der Armut lebender Ork. Er hat auch möglicherweise Connections mit Organhändlerringen - schliesslich stecken die mit den Trollen unter einer Decke und die wiederrum mit den Vampiren...


    ein Kerl, hat mal einen Kerl gekannt der dem auf den Grund gehen wollte und innerhalb von 2 Tagen war er spurlos verschwunden. Na wenigstens könnten noch seine Knochen übrig sein....


    verdammte Troggys


    --
    Sinngemäß: Es gibt noch mehr als nur ein Vorurteil das bei sowas reinspielen wird...

  • Stand in SM bei den Schwarzmagiern nicht auch, dass die sich meistens als hermetiker o.Ä. ausgeben, um in Ruhe zu konspirieren?


    Als wenn ein komischer Magier dem Durschnittsschläfer bei den vielen Weirdos auffallen könnte...

  • John Partridge : Nein, ein komischer Magier fällt einem Schläfer unter anderen Erwachten nicht auf.


    Will sagen: Die Mundanität hält die magier allesamt für gefährlich, sonderbar, verdächtig.


    Dafällt ein Schwarzmagier, der etwas diskretion walten läßt (kein wildes Gelächter, keine Kinderopfer bei Vollmond/Neumond) kaum auf.

  • Ah ja... gut


    das hat dann wesentlich weniger mit terroristischen Schläfern zu tun wie ich erst dachte.


    Diese Unauffälligkeit würde ich sogar noch für toxische Schamanen in Betracht ziehen: Vorausgesetzt man hat genug Möglichkeiten seine eigenen Motive gut zu verdecken. Es ist ja nicht so, dass diese wandelnde Magieverzerrungen sind.. da würde es einem anderen Magier auch nicht direkt auffallen. Das mit den Menschenopfern würde das nicht ausschliessen... aber in aller Öffentlichkeit wird sicher das wenigste an wirklich schlimmen Dingen passieren


    Ausserdem... in einer Welt wie Shadowrun, würde ich gerade als erstes den unscheinbaren "normalen" Typen verdächtigen besonders viel Dreck am Stecken zu haben - Da ist ein Exzentriker schon wesentlich weniger tatsächlich auffällig

  • John Partridge : Würde gerade bei Toxikern unterstellen, dass die zT sehr lange an ihren Plänen tüfteln und sich und ihre Untergebenen in die richtige Position bringen und unwissende Mithelfer benutzen, um sicher ans Ziel zu kommen.


    Denke die Durchgeknallten denen man den Wahnsinn ansieht (Weißer Rand um die komplete Pupille, wildes Geschrei immer toxischen Geist materialisert), die Außnahme sind.


    Was ist mit dem unterkühlten Konzernwissenschaftler, der statt Informationen rauszurücken ein paar Gefallen einfordert, oder dem Ökoaktivisten, der ne Zeit lang untertaucht und sehr zufrieden zuzrück kehrt....

  • "John Partridge" schrieb:

    Ausserdem... in einer Welt wie Shadowrun, würde ich gerade als erstes den unscheinbaren "normalen" Typen verdächtigen besonders viel Dreck am Stecken zu haben - Da ist ein Exzentriker schon wesentlich weniger tatsächlich auffällig


    Naja es gibt Milliarden "Normale Typen" willst du die alle verdächtigen etwas im schilde zu führen? Viel spaß beim beobachten und Paranoia herzlich Willkommen.


    Sicher es laufen haufenweise abgedrehte Typen rum, aber in einer Millionen Stadt fällt auch das kaum weiter auf. Wenn jemand nicht etwas vollkommen auffälliges turn wird er unentdeckt bleiben auch wenn er äusserlich normal tut.

  • Paranoia sollte bei Shadowrun einfach dazugehören.. und das ist eben meine SL einstellung


    meine Spieler werden nicht übermäßig vertrauensselig, bestenfalls untereinander.. aber da verhält sich ja keiner wirklich "normal"


    das normal ist doch nicht zufällig in Anführungszeichen...


    die wirklich normalen Menschen werden doch kaum ausführlich in einem Run aufgeführt bzw. sind die Statisten ohne Sprechrolle...


    der gemeinte quasi-normale Typ erscheint innerhalb des Runs, mit einer Rolle, einem Namen, einem (verdeckten) Motiv und einem Charakter der nach Außen hin unscheinbar ist. - und das macht ihn verdächtig ;)