Übermächtige Charktere

  • Ein häufiges Problem mit den "massgeschneiderten" Lösungen ist der Kollateralschaden. Kann man dem Sammie seine Cyberware hacken? Wenn ja, dann kann man auch die Cyberware der übrigen Teammitgliedern hacken. Pistolero-PC wird von einem Sniper bedroht? Dann kann auch der Hacker einpacken, der neben dem Pistolero steht.


    Ein anderes Problem ist dass dann oftmals die Runs schwanken zwischen "One Man Show" und "Du kannst auch erst nächste Woche wieder kommen, hier kannst du nichts machen". Manche haben es halt lieber, wenn jeder in jedem Run gefordert wird, und nicht einer entweder nie oder gleich überfordert.


    Und schliesslich kann das "hier wird Deine Schwäche ausgenutzt!" Konzept auch leicht dazu führen, dass der betreffende Charakter noch mehr im Rampenlicht steht, da dann ausgiebig ausgespielt wird, wie sehr man leidet, oder wie man Probleme kompensiert.

  • Nicht das ich missverstanden werde. Ich halte es selbst nicht für die ultimative Lösung. Die beste möglichkeit zum verhindern von Uberchars ist immernoch die Charerstellung mit dem Spieler zusammen vorzunehmen und gleich dort darauf zu achten das er es nicht übertreibt.

  • Oh, ja. Ich hab das auch so geplant, und dann kam der Spieler mit einem fertigen Charakter, und dann wollte man ja spielen, und so kam es, dass ich auch Wochen nachher immer noch am Charakter rumfeilen muss.


    Nie mehr.


    Ich hab auch schon daran gedacht, mir die Zeit zu nehmen, den Charakter von Grund auf zu konstruieren, damit ich ganz sicher bin, wie stark er ist, anstatt dauernd hier und dort was abzuschnitzeln.

  • Starfox
    Wie wäre es wenn du einfach mal ein anderen Weg gehst und den Powerlevel des Überchars mit ihm spielst.
    Ich habe schon vor Jahren damit aufgehört an SCs rumzudoktorn, das bringt nichts als Unzufriedenheit, auf beiden Seiten des Sichtschirms.
    Es ist viel wichtiger einen gemeinsamen Level zu finden und zu spielen, als einem oder mehreren Spielern vorzuschreiben was sie dürfen und was nicht!
    Ganz klar ist passt einer mit seinem SC nicht in das derzeitige Konzept wird ihm nahe gebracht das er ein anderen SC spielen sollte. Und diesen dann ein anderes Mal wenn das Powerniveau passt spielen darf.
    Für solcherlei Abstimmungen trifft man sich oder spricht man vorher bevor der Spieltermin da ist. Und verabredet ein bestimmten Konsenz.

  • Auch ein Team aus Spezialisten kann das Spotlight relativ gliechmäßig verteilt erleben.


    Wenn mein Charakter zum Beispiel verkleiden und einbrechen drauf hat, dann obliegt es ja mir als Spieler, für diese beiden Gebiete eine Einsatzmöglichkeit zu finden. Und wenn die nicht auffindbar ist, dann muss ich mir halt was anderes einfallen lassen, im Notfall auch eine Vakuummatratze zum Besiegen von 3 Blutmagiern einzusetzten (ok, die war getunt).
    Andererseits muss man natürlich auch anderen die Luft zum Leben lassen. Gerade, wenn es ein Karmagefälle gibt muss man aufpassen, dass man nicht als derjenige, der mehr Karma hat, die anderen unterbuttert. Ich habe einen 0 Punkte Charakter in einer Runde mit 250 bis 600 Punkten gespielt (mit einem anderen, der nur bei 30 lag). Und weil ich mich in einem Gebiet spezialisiert hatte und in den wichtigen anderen nicht komplett in den Seieln hing hate ich schnell meinen Platz im Team. Als Allrounder wäre ich untergegangen. Also ein Konzept mit Skills ind die Tiefe mit Entwicklungsrichtung in die Breite.


    Besonders Runden mit niedrigem Karmastand profitiern überproportional von Spezialisten. Mal ehrlich, wenn jeder Charakter einen Computer Skill von 2 und ein Billigdeck hätte, würde das wohl kaum lohnen. Deswegen hat man ja einen Decker, einen Rigger, einen Sam, einen Magier und was weiß ich noch.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Mimikry" schrieb:

    Mal ehrlich, wenn jeder Charakter einen Computer Skill von 2 und ein Billigdeck hätte, würde das wohl kaum lohnen. Deswegen hat man ja einen Decker, einen Rigger, einen Sam, einen Magier und was weiß ich noch.


    Ich glaub', das will hier keiner bestreiten, aber es gibt nunmal so ein paar Skills, die sollten zu einem "runden" Charakter gehören. Ich hatte darüber irgendwann schonmal eine Diskussion mit dem Nekekatzi, bin jetzt aber zu müde, die zu suchen.

    Überlegt Euch mal bis dahin,wie die Signaturlandschaft aussehen würde,wenn alle ,die von SR4 überzeugt wären,allen SR3 Spielern in ihren Signaturen sagen würden "Ihr habt doofe Ohren "
    -Medizinmann

  • Da habe ich ja auch schon welche genannt. Ein Grundgerüst muss es halt geben, aber danach alle Charakter gleichermaßen in die Breite zu ziehen ist wenig sinnvoll.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Starfox
    Wie wäre es wenn du einfach mal ein anderen Weg gehst und den Powerlevel des Überchars mit ihm spielst.
    Ich habe schon vor Jahren damit aufgehört an SCs rumzudoktorn, das bringt nichts als Unzufriedenheit, auf beiden Seiten des Sichtschirms.
    Es ist viel wichtiger einen gemeinsamen Level zu finden und zu spielen, als einem oder mehreren Spielern vorzuschreiben was sie dürfen und was nicht!
    Ganz klar ist passt einer mit seinem SC nicht in das derzeitige Konzept wird ihm nahe gebracht das er ein anderen SC spielen sollte. Und diesen dann ein anderes Mal wenn das Powerniveau passt spielen darf.
    Für solcherlei Abstimmungen trifft man sich oder spricht man vorher bevor der Spieltermin da ist. Und verabredet ein bestimmten Konsenz.


    Die Kampagne läuft schon seit Jahren, und ein neuer Charakter/Spieler muss sich anpassen. Ich wollte ja gerade das sicherstellen, und wollte den Charakter gemeinsam machen, aber nur weil ich leider den Fehler machte, und den Charakter akzeptierte, der gebracht wurde, heisst das nicht, dass ich den Charakter nicht abändern darf und muss, wenn er stört.


    So - ja, im Sinne der Kampagne, und des Spielspasses der übrigen, schon alteingesessenen Spieler, darf und muss ich einem neuzugang vorschreiben, was er spielen darf und was nicht.

  • Vorsicht an der Stelle. Vorschreiben (im Sinne von "im Nachhinein Verbieten, nachdem es einmal genehmigt ist") kommt häufig nicht so gut an. Das sollte immer der letzte Ausweg sein, denn das führt schnell zu Zoff, da es so aufgefasst werden kann, dass einem Spieler etwas weggenommen wird, was er schon hat. Eine kooperative Lösung ist da viel besser.


    Natürlich kann ein Charakter sich als störend erweisen, sei es aufgrund eins Implantates, dass nicht in die Kampagne pass, eines viel zu hohen (oder zu niedrigen) Machtlevels oder was auch immer.


    Außerdem finde ich in willkürliche Änderungen von Charakteren generell nicht so wahnsinnig gut, weil das auch Konsistenzprobleme aufwirft. Vielleicht kann man auch aus dem Spiel heraus einges lösen (z.B. wenn ein Charakter viel zu stark für eine Gruppe ist, ihn von seinen Connections her wissen lassen, dass sie es nicht toll finden, dass er eine Liga abgestiegen ist). Damit wäre er gezwungen, entweder auf einen Teil seiner Macht (die Connections) zu verzichten, oder aber, wenn er das nicht will, dafür zu sorgen, dass die anderen in seine Liga aufsteiegen, was dann natürlich bedeuten würde, dass er sie sponsorn müsste, womit er zumindest auf der finanziellen Seite eher rückwärts als vorwärts laufen würde, während die anderen aufholen.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Priorität hat, die Kampagne weiterlaufen zu lassen, wie bisher. Und ich hab auch bereits am Anfang zum Spieler gesagt, dass ich keine Hemmungen habe, etwas nachträglich zu streichen, wenn es sich als Problem erweist.

  • Ich sehe die bekannten One-trick-Ponies wie den im Anfangsthread genannten Pistolero nicht als Problem für die Spielbalance, sondern höchstens als Problem für den Spielspass des betreffenden Spielers.


    In Situationen in denen nicht gekämpft wird, hat der Character eh nicht viel zu sagen.
    Und selbst im Kampf empfinde ich den Pistolero nicht als wirklich stark. Klar, wenn sich die Gegner im Western-Stil auf ein Pistolenduell einlassen, dann ist er in seinem Element.
    Aber sobald die Kampfmethoden etwas kreativer werden bekommt er Probleme.
    Er wird z.b. nicht besonders resistent gegen Schaden sein, so dass auch ein schlecht gezielter Schuss eines Heckenschützen ihn kampfunfähig macht.


    Oder der Schusswechsel beginnt während der Character gerade eine Strickleiter herunterklettert. Ohne gewisse Grundfertigkeiten in Atletik wird er nicht an der Leiter hängen und gleichzeitig effektiv schießen können.


    Gerät er in eine Schlägerei auf engem Raum bei der jemand ihn daran hindert seine Waffe zu ziehen, hat er auch ein Problem.


    Oder die Opposition nutzt oder verändert die Umgebung zu ihrem Vorteil. Ein Schütze, der nicht verhindern kann dass der Gegner seine Fähigkeiten behindert ist kein guter Schütze. Auch der beste Pistolero sieht alt aus wenn der Gegner ihm mit (Thermo) Rauch die Sicht raubt, ihn aber dank Ultraschallbrille weiter beschießen/in den Nahkampf gehen kann.



    [Edit] Nachtrag:
    Problematisch für das Spiel sind MMN hauptsächlich Charactere die so viel Karma angesammelt haben, dass sie fast alle wichtigen Fähigkeiten genau so gut oder besser beherrschen wie irgend ein anderer Character aus der Gruppe. Aber selbst um so einen Character kann man herumarbeiten. Denn die Spieler können zwar Werte vergleichen, die Charactere können das aber nicht. Ein Character sieht einem anderen Char nicht an, ob dieser jetzt einen Wert von 4 oder 5 in seiner Fähigkeit hat.
    Beispiel, ein Startchar Einbrecher und ein Hoch-Karma-Alleskönner, beide gleich fähig im Einbrechen.
    Wenn jetzt der Start-Einbrecher sagt, er sei extrem fähig in seinem Fachgebiet, dann glaubt der Alleskönner möglicherweise dass der Spezialist in dem Gebiet fähiger ist als er selbst und überlässt diesem die Einbrüche. Auch wenn sie beide die gleichen Skills haben, heißt das noch nicht, dass die Charactere wissen, dass sie beide gleich gut in diesem Bereich sind.

  • zum Nachtrag:


    Das Problem liegt eigentlich eher darin, daß der Spieler des Charakters mit dem (absurd) höheren Skill in solchen Situationen die Problemlösung ungefragt an sich reißt a la "Laß mich das machen, ich bin Spezialist" (o.ä.)


    was in 95% aller Fälle (zumindest bei den männlichen Spielern) dazu führt, daß man instant ins OP abdriftet und einen Schw...Wertevergleich macht.


    Das Problem verschärft sich natürlich immer mehr, je mehr Karma der Char ansammelt.

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

    Einmal editiert, zuletzt von Credstick ()

  • Oder, weniger nett formuliert:


    Der ProblemBär ist der Spieler, nicht der Charakter.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Naajaa . . . Ansichtssache . . wenn man einen Spezialisten spielt, dann sollte man eigentlich auch dazu kommen seine Spezialität auszuspielen oder?
    Ich mein, wenn man einen STR16 Troll dabei hat lässt man auch nicht den STR1 Elf versuchen was schweres zu heben oder?
    und wenn man einen Decker dabei hat lässt man nicht den Samurai den Elektronik/Matrix-Kram machen . .
    Wenn man sieht, dass der andere nicht weiterkommt kann man doch schon sagen:"*seufz* geh mal bei Seite und lass mich ma versuchen"

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • 'Lift with the legs, Rogar, not the back.'
    -The Gamers

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Am I still unconscious?"
    "Yes, Rogar!"


    Oder auch:
    "Screw this, who has the most Hitpoints?"
    :D


    Würde das one-trick-pony auch aussitzen. 2-3 Situationen, wo sein "leed-skill" nix bringt, dann kommt er schon selbst auf die Idee den nächsten mehr in die Breite zu bauen.