Psychologischer Effekt von Bewaffneten Sicherheitskräften ?

  • "Medizinmann" schrieb:

    Ich könnte mir vorstellen, das in Südamerika manche Städte schon heute so aussehen...


    Tun Sie .Ich hab das letztens erst in einem Forum von einem RPGler gelesen,der dort ein Prestigepraktikum macht(Gruselig die Zustände im Rest von Johannesburg,die Idee der Barrens muss von dort kommen :? )


    südamerika, nicht südafrika. (hab ich zuerst auch gelesen) obwohl die zustände teilweise vergleichbar sind.


    naja ich bin auch mal mit ein paar freunden in eine verkehrskontrolle geraten, wobei einer der polizisten ne schussischere weste und das Steyr AUG dabei gehabt hat. mulmiger war mir selten. die haben bei einem kreisverkehr die hälfte der autos rausgewunken und durchsucht. ich mein da muss zwar was ärgeres passiert sein (vlt gefängnisausbruch oda sowas) aber trotzdem schau ich mir nicht gern polizisten mit sturmgewehren an (nochdazu wenns burgenländer sind - quasi die ostfriesen österreichs).

    manchmal muss ich mich für meine stadtsleute schämen :-(


    women, huh? can't live with them, can't successfully refute their hypotheses.

  • Scheint eine reine Gewöhnungssache zu sein. Wenn man wie in der Schweiz schon mit zwölf schiessen darf, und mit sechzehn ein Sturmgewehr über den Sommer für den Schiesskurs nach Hause nehmen darf, dann ist halt so eine MP5 nichts Aussergewöhnliches.

  • naja gott sei dank ist das schweizer waffengesetz eher eine ausßnahme, ich würde hier nen fast täglichen todesfall (300 im jahr) durch armeeschusswaffen nicht wollen - auch wenn ich glaub ca 75% davon selbstmorde sind, das machts jetzt nicht besser.

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  • Also ich kann mich bloss der Meinung anschliessen, dass IN einem Reichenviertel bitteschön NIEMAND schwer bewaffnet rumrennt. Das ist schlcht für meine Kinder, die Frauen und für die Männer da sowieso. Wenns brenzlig wird, soll sie gerne mit angemessenen Maßnahmen anrollen, aber ansonsten dürfen sie im Hintergrund bleiben.

  • Wir haben in der Schweiz prozentual weniger Tötungsdelikte als in Deutschland.


    Natürlich kann man die Schweizer Verhältnisse nicht so einfach auf andere Länder übertragen - nicht jeder Staat traut den Bürgern so viel Verantwortung und Einfluss zu, wie wir hier haben. Wenn man nicht einmal das Recht auf eine Volksabstimmung über neue Steuern hat, geschweige denn über Gesetze und Verfassungsänderungen, und auch keine Initiativen für Verfassungsänderungen lancieren kann, dann würde ich den Bürgern auch keine Waffen in die Hand geben wollen.

  • na was für ein glück, dass ich nicht aus deutschland komme. :roll: habt ihr auch prozentual weniger tötungsdelikte mit armeewaffen? und naja einen zusammenhang zwischen mehr oder minder gegebener politischer selbstbestimmung und schusswaffen im heim zusammenzustellen ist...mutig.


    aber ja vermutlich hast du recht, es ist wohl eine gewöhnungssache. und die leute daran zu gewöhnen, dass um sie herum gegenstände existieren, die ausschließlich den zweck haben, andere menschen zu verletzen oder zu töten, halte ich persönlich halt für falsch und bin daher gegen standardmäßige ausstattung der exekutive mit vollautomatischen waffen. und eigentlich fand ich das englische system, sogar der streifenpolizei standardmäßig keine schusswaffen mitzugeben, auch recht ansprechend.

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  • Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass sich die Schweizer trotz 400'000 Sturmgewehren in den Kleiderschränken bei 7'000'000 Einwohnern nicht reihenweise gegenseitig umbringen, das alte "Waffen=Kriminalität" Gleichnis daher in diesem Land nicht gilt. Und die grössten Unterschiede zu Deutschland, mit einem viel restriktiveren Wafengesetz aber leicht zahlreicheren Tötungsdelikten, liegen halt im politischen System - kulturell schauen und lesen wir ja dieselben Werke.


    Dies natürlich nur, wenn man auch annimmt (wie dies offenbar die Mehrheit tut) dass Deutschland in Blut versinken würde, sollte man das Wafengesetz lockern.


    Persönlich bin ich der Ansicht, dass man jemanden, dem man nicht vertraut, mit einer Waffe verantwortungsvoll umzugehen, auch nicht das Parlament wählen lassen sollte. Im Umkehrschluss heisst das natürlich, dass man mündigen, unbescholtenen Bürgern nicht von vorneherein unterstellt, gleich zum Schwerverbrecher und Massenmörder zu werden, wenn sie eine Schusswaffe erwerben können.

  • "Starfox" schrieb:

    Dies natürlich nur, wenn man auch annimmt (wie dies offenbar die Mehrheit tut) dass Deutschland in Blut versinken würde, sollte man das Wafengesetz lockern.


    Deshalb ist es in Hamburg ja jetzt auf 'gefährlichen Plätzen' verboten Waffen-ähnliche Dinge mitzuführen. Unter anderem auch Pfefferspray.


    Da fühlt frau sich doch gleich viel sicherer, nicht?

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Als wenn sich hier wer dran halten würde . . SPEZIELL die Leute die solche "Gefährlichen Orte" aufsuchen . .

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • "Starfox" schrieb:

    Im Umkehrschluss heisst das natürlich, dass man mündigen, unbescholtenen Bürgern nicht von vorneherein unterstellt, gleich zum Schwerverbrecher und Massenmörder zu werden, wenn sie eine Schusswaffe erwerben können.


    Das Risiko, vom Partner erschossen zu werden, ist fünfmal höher, wenn Schusswaffen im Haus sind, so eine US-Studie. und meistens werden solche familiendramen durch ausraster bewirkt. und da isses dann auch unerheblich, ob unbescholten oda nicht, ausraster gibts trotzdem. (prominentes beispiel: Corinne Rey-Bellet)


    aber ja auch hier ist es möglich waffen zu erwerben, sowie ich weiß auch in deutschland. also von "dass man mündigen, unbescholtenen Bürgern nicht von vorneherein unterstellt, gleich zum Schwerverbrecher und Massenmörder zu werden, wenn sie eine Schusswaffe erwerben können" kann ja wohl keine rede sein.


    wie gesagt, mir gings nur darum zu begründen, warum ich mich generell in der nähe von waffen (egal von wem getragen) unwohl fühle. handelt es sich um schusswaffen, noch viel mehr. und menschen daran zu gewöhnen, halte ich persönlich auch nicht für in ordnung. genausowenig wie an allgegenwärtige überwachung.

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  • In Shadowrun sind Waffen aber ziemlich frei erhältlich.. und von Überwachungs"staat" kann man irgendwie auch reden


    aber von viel der Überwachung wird der normale Lohnsklave eher selten aktiv etwas mitkriegen und wenn dann werden die schwer gerüsteten Truppen eher als Notmaßnahme aufmarschieren wenn so ein paar zwielichtige und hochgefährliche Sinlose versucht haben einen Einbruch zu machen ;)


    alles zu seinem Besten ^^

  • "Starfox" schrieb:

    Persönlich bin ich der Ansicht, dass man jemanden, dem man nicht vertraut, mit einer Waffe verantwortungsvoll umzugehen, auch nicht das Parlament wählen lassen sollte.


    Das hängt davon ab wie du argumentierst. Das allgemeine Verbot von Waffen bewirkt das (theoretisch!!!) niemand ne Waffe hat, auch nicht der kleine Prozentsatz der bösen Personen die sie gegen ihre braven Mitbürger einsetzen würden. Damit schütze ich die unschuldige Masse, vor den bösen Einzelnen.
    Bei der Wahl wird die Entscheidung von der Masse getroffen, nicht von den bösen Einzelpersonen, deretwegen die Waffen verboten wurden.


    In der Praxis wird es wohl schwierig sein nachzuweisen, das die Zahl der Waffen innerhalb einer Bevölkerungsgruppe tatsächlich einen Zusammenhang mit der Zahl der Tötungsdelikte hat. Siehe die Zahlen Deutschland/Schweiz, die Starfox verlinkt hat, aber auch und vor allem die Vergleiche mit Amerika zu anderen Ländern mit ähnlicher oder stärkerer Bewaffnung, z.B. Kanada, das iirc sogar mehr Waffen pro Kopf hat als die Amis, aber nur ca. 1/10 der Morde (wiederum natürlich pro Kopf. Wobei ich darauf verweisen muß keine Zahlen zur Hand zu haben und hier aus der Erinnerung argumentiere) Zumal ich jemanden töten kann, ohne eine Schußwaffe zu haben. Baseballschläger und Filletiermesser machen das fast genauso gut und sind im Affektfall deutlich befriedigender.


    "Wizzbit" schrieb:

    Das Risiko, vom Partner erschossen zu werden, ist fünfmal höher, wenn Schusswaffen im Haus sind[...]


    Könnte das vielleicht auch daran liegen, das sich eher Menschen eine Waffe ins Haus holen, die auch bereit sind sie zu benutzen? Die durchschnittliche friedliche Seele hat halt keine 45er daheim rumliegen (was nicht heißen soll das alle mit Waffen durchgedrehte Verrückte sind!!! Der Anteil könnte aber etwas höher sein ;) )


    EDIT: Oh, da fällt es mir auf. Die Gefahr ERSCHOSSEN zu werden, nicht nur "normal" getötet. Ja, das klingt naheliegend. Aber ich würde sagen, da ist der Unterschied größer als Faktor 5. Wie willst du jemanden ohne Waffe erschiessen ;)


    EDIT2: Der RVD hats schneller gemerkt als ich... ;)

  • "Wizzbit" schrieb:

    Das Risiko, vom Partner erschossen zu werden, ist fünfmal höher, wenn Schusswaffen im Haus sind, so eine US-Studie.


    'erschossen' werden ohne Schusswaffe ist auch recht kompliziert.
    Sonst hilft der Griff zum guten alten Küchenmesser...

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  • "Klabauter" schrieb:


    Könnte das vielleicht auch daran liegen, das sich eher Menschen eine Waffe ins Haus holen, die auch bereit sind sie zu benutzen? Die durchschnittliche friedliche Seele hat halt keine 45er daheim rumliegen (was nicht heißen soll das alle mit Waffen durchgedrehte Verrückte sind!!! Der Anteil könnte aber etwas höher sein ;) )


    naja es kommt drauf an wofür. ich lass mir doch glatt einreden, dass ein großer teil der schweizer und zb sportschützen die waffe nicht gegen familie, freunde, tiere usw einsetzen (wollen). und trotzdem haben sie ne waffe zu hause.


    "Rotbart van Dainig" schrieb:


    'erschossen' werden ohne Schusswaffe ist auch recht kompliziert.
    Sonst hilft der Griff zum guten alten Küchenmesser...


    wer sagt, dass die leute die schusswaffe zu hause haben müssen? können sich ja extra eine für einen mord besorgen.
    und zum altbekannten "argument" dass man mit andren sachen auch morden kann. erstens: ja klar, zweitens sollt die hemmschwelle mit einem messer zu morden höher liegen, als bei einer schusswaffe, drittens: ändert das alles nichts dran, dass schusswaffen in solchen fällen zum töten von menschen verwendet werden.

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  • "Wizzbit" schrieb:

    und zum altbekannten "argument" dass man mit andren sachen auch morden kann


    Fakt ist: Die meisten Morde geschehen mit Haushaltsutensilien.

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  • was aber genau null und nix daran ändert, dass es auch welche mit schusswaffen gibt. und nur weil mehr mit andren waffen durchgeführt werden und weniger mit schusswaffen, ist das ein argument für ebensolche? das wär ein bisschen arg zynisch.

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  • Nein, es zeigt nur die Relevanz dieser 'Studie'...

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    Donald Rumsfeld

  • nun die relevanz dieser "studie" werden die toten oder verletzten frauen (und die sind es meistens), die opfer von schusswaffen im haushalt geworden sind, wohl anders einschätzen als wir. aber gut, wir sind viel zu weit vom thema abgekommen, ich habe genau die gleiche diskussion schon letzte woche mit einem studienkollegen (angehöriger der miliz - unsre reserve - und waffenbesitzer) gehabt und auch dabei ist nix rausgekommen, weil jeder auf seine position beharrte. und wie ich die leute hier so kenne, wirds nicht anders sein :wink: . ich persönlich fühle mich, wie gesagt, in der nähe von objekten die vorrangig oder ausschließlich dem verletzen oder töten von menschen dienen äußerst unwohl (muss wohl mein überlebensinstink sein) deshalb habe ich für nein gestimmt. das war im grunde meine aussage.


    dass ichs in SR mit den NPCs ganz anders handhabe, soll auch noch erwähnt werden. aber ganz so dystopisch ist ja unsre welt (hoffentlich) noch nicht.

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