[ST] Aussteigen - geht das überhaupt?

<<<Bevor ich mir um irgendwelche Gesetze sorgen mache, die Minderheiten umfassen denen ich zum Teil selbst negativ gegenüberstehe, achte ich doch darauf, dass mein Berufsfeld, hier in den Schatten quasi mein Leben (und mein potentieller Tod) unter Kontrolle ist. Das wundert mich.

Sich als Nächstenliebenden aufzuspielen, als Runner, aber dann nicht für seinesgleichen einstehen wollen - denn mit allen Unterschieden, die wir haben, sind wir nach einer Zeit im Geschäft dennoch so ziemlich unter uns - das geht mir nicht in den Kopf. Bevor ich mich dafür interessiere in welche Gesetze KI's oder Gestaltwandler fallen... und wie es bei ihnen mit Menschenrechten gehandhabt wird, da interessiert es mich erst einmal ob ich halbwegs sicher in eine Schattenbar gehen kann oder einen Schattendoc aufsuchen kann, ohne dass mir jemand auflauert. Gerade wir brauchen Grauzonen.. sonst nimmt unser Business ja katastrophale Ausmaße an. Wir sind alles potenzielle Partner. Selbstverständlich, auch potentielle Feinde, aber wenn wir uns aus dieser Sichtweise betrachten würden...

Wilk: Keine Sorge, ich mache mir nicht ins Hemd. >>>
-iNZecTZ

>> Da ich mich vom moralischen Fingerzeig vermutlich irgendwie angesprochen fühlen sollte:
Ich bin vielleicht im gleichen Geschäft, aber ihr seid ganz sicher nicht 'meinesgleichen'. Oder ich 'euresgleichen'.

- Da Feng

>>>In der Gosse sind alle gleich.<<<
-Chi Guǒ

>>>Wir reden hier vom Geschäft, Da Feng. Nicht davon, was für ne einzigartige Schneeflocke du bist. <<<
-Fallefüralle aka Prankmaster

"Wilk" schrieb:

Tiphareth: Stimmt schon. Aber es ist ja wohl was anderes wenn jemand sagt: sei mal lieber vorsichtig... als wenn hier jemand was von verbindlichen "vogelfrei"-Erklärungen faselt.

>>>Selbstverständlich. Wollte auch nichts dergeleichen andeuten. Besonders gilt das, wenn derjenige einerseits feste verbindliche Regeln, andererseits aber gelichzeitig gruazonen verlangt. Oder wirkt das jetzt nur auf mich ein wenig widersprüchlich?<<<
-Tiphareth

<<<Bleiben wir einfach beim 'Jeder ist sich selbst der Nächste' und begraben wir das Thema, bevor hier noch manche Köpfe bei dem Versuch meiner Argumentation zu Folgen platzen. Zu viel kann man von manchen Runnern scheinbar wirklich nicht erwarten :)>>>
-iNZecTZ

>>Ach es gibt in jeder Interessensgruppe Pseudos die nicht wirklich hinter dem stehen was sie zu leben versuchen.<<
-Jaamaal

>>>iNZecTZ: Na ja, also ich weiß ja, dass unter Runnern Spinner und Psychos sind. Du lieber Himmel, irgendwelche Witzbolde wollten sogar hier mal Kopfgelder auf mich ausloben (Monopoly-Geld, denke ich mal). Etwa weil ich ihrer Identität hinterhergeschnüffelt habe? Weit gefehlt - weil ich mich einfach mit ihnen gestritten hatte. Und für solche Kollegen soll ich mich verantwortlich fühlen? Oder für kranke Typen, für die Killen Spaß oder Teil ihrer Selbstbestätigung ist? Ich beurteile einen Runner nach seinem Verhalten, nicht nach seinem Runner-Sein. Oder sagen wir es so - ich würde vermutlich eher meinem Nachbarn/ Nachbarin zu Hilfe eilen, wenn ich sehe wie die zusammengeschlagen werden (wenn ich mich mit besagter Person ganz gut verstehe) oder einem Ganger aus einer Truppe mit der ich mich gut verstehe, als einem wildfremden Typen, der zufällig den selben Beruf hat wie ich. Außer natürlich, wir sind im selben Team oder so... Ich meine, nur weil jemand Runner ist kann er eine Kakerlake sein, und nur weil jemand keine ist, kann sie mir eine Menge bedeuten. Ich bewerte so etwas stets höher.<<< Wilk

>> Eben.

- Da Feng

>>Ich wunder mich etwas, aber dem letzten Text von Wilk kann ich so zustimmen.<<
-Al-

Im gegenteil umso mehr von euch zur Hölle gehn umso mehr Arbeit bleibt für mich...
-solitaire

>> Wenn du zu wenig Arbeit hast, liegt das entweder daran, dass du zu schlecht bist oder dass du dich mies verkaufst, jedenfalls ganz sicher nicht an einem Unterangebot in der Branche. Das wird so schnell nicht kommen, egal wie viele wir sind.

- Icarus

>>>Ich würde sogar sagen umso mehr es von uns gibt, desto mehr Arbeit gibts.<<<
-Chi Guǒ

>>>Ich glaube sehr wohl, dass es möglich ist auszusteigen.
Die Frage ist, ob man das will. Ohne das Adrenalin sein? Ein "normales" Leben führen? Also mir wäre das (bisher) zu langweilig. Nur in Clubs gehen und die Männer vor mir auf und ab marschieren zu lassen? *schüttel* Nein, das würde mich unterfordern. Ein neues Kleid ist doch viel schöner, wenn man das Geld dafür auf abenteuerliche Weise verdient hat.
Mit genügend Geld kann man sicher auch so aussteigen, dass man ein angenehmes Leben danach hat. Doch wer in unserem Beruf sparrt schon? Zugegeben ist die Sterblichkeitsrate bei uns hoch und die, die lange genug überleben können wohl schwer ohne.
Aber manche schaffen den Absprung sicher.
Und gehört hat man eben von keinem, weil die, die es geschafft haben, nichts mehr von sich hören lassen wollen.
Also, wenn ihr eines Tages nichts mehr von mir hört, habe ich mich dazu entschieden auszusteigen, aber bis dahin ist sicher noch hin.
*purrr*
Snowcat<<<

<<<Du hast Probleme, die hätte ich auch gerne mal.>>>
Gringo Famoso

<<<Du hättest bestimmt gerne noch viel mehr von mir, also nur meine Probleme. :wink:
Aber ich entnehme dem, dass einige gerne aussteigen wollen und es nicht können. Vielleicht versuch(s)t Ihr/Du es einfach nur auf die falsche Art.
Ich würde damit beginnen, mir einen richtig lukrativen Job zu angeln und dann alles einleiten.
Bestimmt spielt bei der Antwort, ob man aussteigen kann auch noch die Frage, wie gut man danach leben will, eine Rolle. >>>
*purrr*
Snowcat

>> Die Frage ist, wofür man danach leben will. Zumindest eine Frage.

- Icarus

<<<Nix für ungut, aber nach dem, was du hier so schreibst bist du ein ziemlich verwöhntes Congöhrchen und von sowas will ich gar nix.
Versuch mal selber nachzurechnen. Die Matrix hilft dir dabei. Berechne Miete/Eigenheimkosten, Steuern, Ernährung, den ganzen *zensiert* und dann sieh mal wie Drecksviel Geld du brauchst, wenn du aussteigen und nicht gerade als Squatter leben willst? Und zum Consklaven werde ich mich niemals machen! Aber, wie irgendwo hier auf dem Board schon geschrieben, noch 8 Jahre so wie bisher weiter und meine Sorgen sind gegessen, dann mach ich einen auf Star, lieg am Pool und sauf was mir unter die Finger kommt.>>>
GringoFamoso

>>> Congörchen? Das hat wirklich noch nie jemand zu mir gesagt. Aber ich verzeihe dir, weil du mich nicht kennst. Da ich Luxus mag und meine Rechnungen selber bezahle, hab ich eine Vorstellung, wie viel das Leben kostet.
Deshalb sprach ich ja von beginnen und lukrativen Job.
Einen Schluck Champagner gefällig? Oder lieber ein Bier? Oder gar einen Saft?
*mitbesonderslangemschnurren*<<<
Snowcat

>>>Aussteigen? Warum? Finanziell gesehen bin ich "ausgestiegen", ich mache Runs nur noch des Adrenalins und der interessanten Erfahrungen wegen.<<<

Surprise

>>>Sehe ich genauso, die Bar in der Karibik wird auf die Dauer etwas langweilig, da muss schon ein bischen Abwechslung her<<<

Mouse

>>>Also mich sehen die Schatten nicht wieder, wenn ich es vermeiden kann. Ich habe mit der Frau meines Lebens inzwischen 3 Kinder, wir sind finanziell unabhängig, warum sollte ich so ein Leben riskieren für ein bischen Adrenalin.<<<

Der, den sie "Auge" nannten

>>> Schön zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, die gar nicht aussteigen will.>>>
Snowcat