Trugbild/Trideotrugbild

  • "Draken" schrieb:

    Meiner Meinung nach ist hängt die Durchschaubarkeit nicht mit der Glaubhaftigkeit zusammen.


    Da bin ich anderer Meinung. Für mich sind die beiden Begriffe unmittelbar miteinander verbunden. Eine unglaubhafte Illusion ist leichter zu durchschauen, als eine glaubhafte. Ob glaubhaft oder nicht hängt für mich vom Erfolg der Zauberprobe ab.


    Ich denke nicht, dass eine Illusion einfach verschwindet, nur weil man sie durchschaut hat. Aber sie kann einen Charakter nicht mehr aktiv in seinen Entscheidungen beeinflussen. (Außer dass sie vielleicht die Sicht versperrt, nimmt man jetzt mal das Beispiel mit der Mauer mitten im Korridor) Dieses Durchschauen geschieht durch einen erfolgreichen Widerstandswurf während der Zauberprobe des Illusionisten.


    Oder gibt es irgendwo spezifische Regeln, die besagen, dass man zusätzlich zum Widerstand gleich noch mal eine Art „Durchschauungswurf“ machen darf?


    "Draken" schrieb:

    Die Wiederstandsprobe ist ja dafür da, ob das Opfer die Sinneseingabe als Realität auffasst, oder als Illusion durchschaut.


    Wir beide scheinen unter dieser Aussage etwas grundsätzlich anderes zu verstehen.


    "Draken" schrieb:

    Durch den Zaubernden verursachte "inhaltliche" Fehler des Trugbildes sind daher bei der Wiederstandsprobe unerheblich.


    Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten: "Das Opfer kann zwar wissen, das es ein Trugbild ist, es aber trotzdem nicht durchschauen."


    Per Definition hätte er somit die Illusion durchschaut. Er weiss, dass es ein Trugbild ist. Was gibt es denn noch zu durchschauen? Es gibt doch eigentlich nur zwei Zustände: Man erfasst das Gesehene als real (Illusion erfolgreich), oder eben nicht. (Opfer hat Illusion widerstanden)


    Ich sehe da keine Notwendigkeit, noch irgendwelche Zwischenstufen zwischen „widerstanden“ und „nicht widerstanden“ herbeizuführen, die auf den Effekt Einfluss haben. Eine andere Probe, als den Widerstandswurf halte ich auch nicht für sinnvoll, den Ziel dieser Probe ist es ja, die Fertigkeit des Illusionisten bzw. die Stärke der die Kraftstufe der Illusion gegen die geistigen Attribute des Opfers zu stellen und in einer vergleichenden Probe zu ermitteln, ob der Zauber nun erfolgreich ist, oder nicht.


    Eine Probe auf Durchschauen, die die Stärke des Zaubers nicht berücksichtigt, macht somit wenig Sinn, denn dann wäre es vom Grundsatz egal, ob man eine Stufe 1 oder eine Stufe 8 Illusion zaubert. Ob das Opfer nun den Widerstand schafft oder nicht, wäre dann auch nicht wirklich in der Praxis von Belang, denn hinterher könnte es immer noch irgendwelche Logikfehler anführen, und – unabhängig von der Stärke der Illusion und des Zauberers – die Illusion bzw. deren Effekte einfach umgehen.


    "Draken" schrieb:

    Wenn der Zaubernden z.b ne Mauer in einen Gang setzt, wird das Opfer wissen das da eigentlich keine Mauer ist. Deshalb hat es aber keine erhöhte Chance durch die Mauer zu gucken, oder die Mauer als Illusion zu enttarnen (Wenn es dagegen rennt merkt es natürlich, dass da nix ist).


    Also: Das Opfer weiß, dass da eigentlich keine Mauer ist? (Und das nicht, weil er den Gang vor der Illusion schon einmal ohne Mauer gesehen hat, sondern weil er den Widerstandswurf geschafft hat, und daher von der Illusion nicht getäuscht wird…)


    Man könnte sich jetzt darüber streiten, ob ein Opfer, dass den Widerstandswurf geschafft generell sagen könnte, ob es ein projeziertes Trideobild oder eine magische Illusion ist. Allerdings weiß er, dass die Mauer nicht real ist, so oder so. Nimmt man jetzt einfach mal andere Illusionszauber als Beispiel, wie z. B. Massenverwirrung. Dort werden zahlreiche Sinneseindrücke erschaffen, die das Ziel haben, den Gegner zu verwirren.


    Schafft dieser den Widerstandswurf, dann wird er von der Illusion und dadurch auch durch die verwirrenden Effekte nicht betroffen. Warum sollte jetzt dieser noch einmal eine Art „Durchschauungswurf“ machen müssen? Oder anders herumgefragt: Dieser Zauber erschafft einen Haufen von an für sich widersprüchlicher Sinneswahrnehmungen. Sollte man dann eurer Argumentation nach bei diesem Zauber nicht sofort einen zusätzlichen Wurf erlauben, denn die Wahrnehmungen sind ja offensichtlich widersprüchlich? Wäre das Opfer also nicht verwirrt, obwohl es den Widerstandswurf NICHT geschafft hat? Weil das Bild widersprüchlich ist?


    Etwas überzogenes Beispiel:


    („Es kann ja eigentlich nicht sein, dass ich so viele Geräusche und Farben vor meinem Auge sehe! Ich kenne nur weiss/grauen Nebel, also kann dieser Nebel nicht real sein! Und überhaupt kann es auch gar nicht sein, dass ein Wirbel mitten in Seattle entsteht, der mir die Sicht versperrt und Dinge durch die Gegend wirbelt. Bei den Lichtern hier müssten sich hier irgendwo Scheinwerfer befinden. Da ich keine Scheinwerfer sehen kann, kommt mir das ganze sehr komisch vor.


    Ups! Auf einmal bin ich nicht mehr verwirrt!“)


    Eurer Logik nach wüsste dieses Opfer dann zwar, dass die aufgenommenen Eindrücke nicht real sind, lässt sich aber trotzdem verwirren? Wo ist dann bitte der Unterschied zwischen geschafftem und nicht geschafftem Widerstand in der Praxis?

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • Es ist für den reinen Widerstand unerheblich, ob man an die Illusion glaubt.


    Wenn man den Widerstand schafft, merkt man nicht mal dass dort eine Illusion ist...

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Fände ich toll, wenn du das mit einer Regelstelle untermauern könntest. Speziell bei indirekten, physischen Illusionen (wie Trideotrugbild), die man ja au 'nen Film aufzeichnen kann, bin ich da eher skeptisch.

    Perfektion entsteht nicht, wenn nichts mehr hinzuzufügen ist, sondern wenn man nichts mehr entfernen kann.
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Auch diese werden nur aufgenommen, wenn die Kraftstufe des Zaubers ausreichend ist, um den Objektwiderstand des Sensors zu schlagen.


    Und wenn ein Zauber mit Ziel spezifischem Widerstand gegen ein Ziel fehlschlägt, betrifft er das Ziel garnicht.

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  • Ups, wollte meinen Post zitieren und hab ihn stadtdessen editet.


    Naja, egal:


    Naja, also so würde ich das nicht handhaben.


    Der Zauberspruch schafft ja
    a) eine Illusion im Kopf des Betrachters (Trugbild)
    b) eine Wirkliche Sinneseingabe (Bild, Ton, Gefühl) (Trideotrugbild)


    Der Zauber setzt ja eine Sinneseingabe a) ins Gehirn b) in die Landschaft.


    @ Darkwater


    les dir bitte das nochmal durch.


    Der Wiederstandswurf gegen den Zauber regelt lediglich, ob das Opfer die Sinneseingabe wahrnimmt, oder nicht.


    Wenn der Wiederstandswurf fehlschlägt, ist die Sinneseingabe für das Opfer Realität. Egal wie unsinnig die Sinneseingabe ist.


    Beispiel Mauer:


    a) Wiederstansprobe gelingt = Opfer merkt überhaupt nichts von der Existens einer wie auch immer gearteten Mauer.


    b) Wiederstansprobe misslingt = für das Opfer ist die Mauer mit allen Sinnen real anwesend. Auch wenn sie erst for 10 sekunden vor seiner Nase erschienen ist.


    Beispiel Verwirrung:


    a) Wiederstandsprobe gelingt = Das Opfer ist kein Opfer und sieht oder Höhrt nichts ungewöhnliches. Wird daher auch nicht verwirrt.


    b) Wiederstandsprobe misslingt = Das Opfer sieht einen wunderschönen Regenbogen, und hört ein Baby schreien. Das Opfer WEISS das da kein Baby und kein Regenbogen ist, wird aber trotzdem verwirrt, weil die Sinneseingaben da sind.


    So sehe ich das. RvD glaub ich auch ^^.

    Ich bin der Meister aller Wetten.


    Leider verliere ich immer.

  • DARKWATER :
    Es gibt nun mal drei Zustände die ein potentielles Opfer einer Illusion haben kann.
    a) das Opfer nimmt die Illusion nicht war
    b) das Opfer nimmt die Illusion zwar war, aber bemerkt das es eine Illusion ist
    c) das Opfer hält die Illusion für Realität.
    Jetzt ich doch nur die Frage in welchen Fällen (Probenverlauf) kommt es in welchen Zustand.


    Ich vertrette die Ansicht, das die "magischen" Proben (Spruchwiderstand) nur darüber entscheidet ob das Ziel die Illusion wahrnimmt. Sonst würde ein Opfer des Zaubers Unsichtbarkeit trotz erfolgreichem Widerstand das Ziel nicht sehen aber wissen das es sich um eine Illusion handelt.

  • "rainmaker" schrieb:

    DARKWATER :


    Ich vertrette die Ansicht, das die "magischen" Proben (Spruchwiderstand) nur darüber entscheidet ob das Ziel die Illusion wahrnimmt. Sonst würde ein Opfer des Zaubers Unsichtbarkeit trotz erfolgreichem Widerstand das Ziel nicht sehen aber wissen das es sich um eine Illusion handelt.


    Ähm, genau das habe ich doch in beiden Beispielen gesagt.

    Ich bin der Meister aller Wetten.


    Leider verliere ich immer.

  • Hm, im BBB, S. 193 steht:
    "Physische Illusionszauber beugen tatsächlich das Licht, und wirken sich auch auf Technik aus."
    Wenn sie also tatsächlich das Licht beugen, dann kann da eine erfolgreiche Widerstandsprobe eines Beobachters auch nix dran ändern. Demzufolge muß er die Illusion immer noch wahrnehmen, er erkennt jedoch, daß es eine Illusion ist.
    Und gleich im nächsten Satz steht:
    "Um zu erkennen, daß eine Illusion nicht real ist,, muß das Opfer bei seiner Spruchwiderstandsprobe mehr Erfolge als der Zauberer erzielen."
    Da steht nix von "Um die Illusion nicht mehr wahrzunehmen" oder sowas. Meiner Meinung nach ist die Regellage dazu eindeutig. Alles weitere ist Kommentar.


    Der gleiche Absatz steht übrigens auch im SZ, S. 143
    @RvD: Wo nimmst du die Sache mit Kraftstufe und OW her?

    Perfektion entsteht nicht, wenn nichts mehr hinzuzufügen ist, sondern wenn man nichts mehr entfernen kann.
    - Antoine de Saint-Exupéry

  • Zitat

    Wenn sie also tatsächlich das Licht beugen, dann kann da eine erfolgreiche Widerstandsprobe eines Beobachters auch nix dran ändern.


    Was dann bedeutet, das ein Ziel unter "physischer Unsichtbarkeit" unsichtbar bleibt egal was der Beobachter für eine Widerstandsprobe hinlegt.


    Ich halte die Illusionregelbeschreibung im SM[SR4](S.166) für nicht sehr gelungen. Das Problem war bei SR3 auch schon so. Nach nochmaliger Betrachtung der Regeln komme ich zu folgender Auslegung: Manabasierende Illusionen wirkem im Verstand und werden mit Will+Antimagie wiederstanden, d.h. schaffe ich den Widerstand wird mein Verstand nicht manipuliert und ich nehme die Welt ohne Illusion war. Physische Illusionen verändern die Umwelt (Licht, Schall usw.) ... mit Int+Antimagie kann ich nur ihr "Illusion sein" erkennen, wahrnehmen tue ich sie aber trotzdem (Unsichtbare bleiben Unsichbar, die Illusionswand gibt Sichtdeckung, der Chaosspruch verwirrt immer noch ...). Klingt nicht so wie ich mir das spielbar Vorstelle ... :(

  • "GlowWorm" schrieb:

    "Physische Illusionszauber beugen tatsächlich das Licht, und wirken sich auch auf Technik aus."


    Der böse Satz. Gibt es im Original nicht. Gab es nie. Verschlimmbesserung von FPD.
    Im Original nennt sich das 'actual sensory input'.


    "GlowWorm" schrieb:

    Da steht nix von "Um die Illusion nicht mehr wahrzunehmen" oder sowas. Meiner Meinung nach ist die Regellage dazu eindeutig. Alles weitere ist Kommentar.


    Das ändert nichts an der grundlegenden Regelung, dass widerstandene Zauber das Opfer nicht betreffen...


    "GlowWorm" schrieb:

    Wo nimmst du die Sache mit Kraftstufe und OW her?


    Errata.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Kann man die Erschaffene Illusion aus dem Bereich der Entstehung (dem Wirkungsradius) herausbewegen? Kann ich beispielsweise zwei illusionäre Bodyguards neben mir herlaufen lassen, solange diese den Wirkungsradius nicht verlassen? Und macht der Zauber nicht sogar Physikalische Maske unnütz? Ich könnte ja schließlich (wenn mir der Entzug egal ist, der ist bei der Maske deutlich geringer) einfach über mich selbst eine 1m großes Trideotrugbild von einer anderen Person legen, oder?

  • Ich würde sagen du kannst die Bodyguards neben dir mitlaufen lassen.


    Als Ersatz für Maske würde ich es jedoch nicht durchgehen lassen.
    Damit es nicht auffällt müsste sich das Trugbild exakt synchron mit deinen eigenen Bewegungen bewegen. Mindestens Zusatzproben wären da nötig wobei ich eher dazu tendiere es nicht zuzulassen. (Kommt jedoch auf die Situation an, sitzt du nur auf dem Stuhl mit dem Trugbild über dir geht das schon, aber während dem laufen oder gar im Kampf?)

    Wo die andren niederknien,
    Nur Staub, Verachtung sich verdienen,
    Stehe ich, komm sei mein Zeug
    Blutend, aber ungebeugt!

  • Okay, danke dir! Kurze Zusatzfrage auf die ich bisher auch keine Antwort gefunden habe: Muss ich die Illusion sehen um sie aufrechtzuerhalten oder kann ich beispielsweise eine illusionäre Wand erschaffen und dann um die Ecke gehen und es bleibt bestehen solange ich es aufrechterhalte?

  • Generell muss LOS nur für das Sprechen eines Zaubers nicht aber für das Aufrechterhalten erfüllt werden. Da die Beschreibung des Spruches selber das auch nicht verlangt, braucht man das auch für Trugbild nicht.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.