[SR4] Granaten ausweichen

  • Hallo alle zusammen, ich bin neu hier im Forum und hätte da mal ne Frage bezüglich dem ausweichen von Granaten.
    Im Prinzip nicht schwierig solange der Werfer auf das Ziel wirft, was ist aber wenn er einen Meter daneben auf den Boden zielt? Laut Regeln ist das dann nur ein success test und kein opposed test mehr, also kein dodge Versuch möglich?
    Alternativ was passiert wenn ein Char sagen wir 2 Meter neben dem gewünschten Aufschlagpunkt steht und die Granate 6 meter in seine Richtung scattert. Hätte der Angreifer 6 Erfolge (bei Standardgranaten glaub ich ausreichend) um den scatter zu eliminieren, und unser imaginäres Ziel dürfte ausweichen und hätte 2 Erfolge, wäre es dann in die Granate "reingedodged"?
    (alles unter der Vorraussetzung das ein dodge überhaupt erlaubt wäre).


    Ich muß sagen die Regeln verwirren mich etwas, möglicherweise hab ich sie auch nur einfach falsch verstanden!


    Wäre echt nett wenn mich jemand über diesen Sachverhalt aufklären könnte!


    Crusader

  • vorweg: hab das englische regelwerk nicht und nehm daher an mit dodge ist "ausweichen" gemeint.


    also zum punkt eins wo nicht auf einen char geworfen würde, würde ich auch keinen ausweich-test erlauben (im rahmen dieses angriffs) wos ja auch net nötig wäre dass der char der granate ausweicht, wenn sie gar net auf ihn geworfen wird..


    zu 2: woher hast du, dass, wenn man ausweichen verwendet, man meter entsprechend der anzahl der erfolge zurücklegt? ich hab das eher so aufgefasst, dass man dem angriff ausweichen kann, man sich aber nicht entscheidend von der stelle bewegt. außerdem wenn der gewünschte aufschlagpunkt 2 meter neben dem char ist, darf der ja gar net ausweichen (im rahmen des angriffs zumindest)


    abgesehn davon würden so wie ich das sehe, 3 NETTOerfolge für den angreifer ausreichen um die abweichung auf null zu bringen denn der abweichungscode für standardgranaten ist: 1W6 Meter-2 pro Nettoerfolg.

    manchmal muss ich mich für meine stadtsleute schämen :-(


    women, huh? can't live with them, can't successfully refute their hypotheses.

  • Gegenfrage: Warum sollte ich überhaupt versuchen, mit einer Granate den Gegner zu treffen? Das will ich doch gar nicht! Ich will, dass die Granate genau vor seinen Füßen explodiert, und nicht vom Kopf des Gegners abprallt und dann noch fünf Meter weit wegrollt...
    Granaten wirft man doch eigentlich immer so, dass sie an einem bestimmten, anvisiertem Punkt am Boden liegenbleiben. Nach Möglichkeit natürlich schön nahe am Ziel... aber zur Reduktion der Abweichung kann/muss man die Nettoerfolge ja benutzen.


    Ich kann mir diese komische Formulierung aus dem GRW mit dem Ausweichen eigentlich nur erklären, dass damit der Versuch gemeint ist, eine Granate als Wurfgeschoß zu missbrauchen. Wenn man die Granate als einen Stein missbraucht, dann versucht man natürlich den Gegner zu treffen und dieser versucht auszuweichen... alles andere ist aber sinnlos, zumal eine Granate nichtmal sofort explodiert sondern verzögert. Das heißt, unter Umständen hat das Ziel noch einen kompletten Initiativdurchgang Zeit zu handeln, bevor die Granate explodiert, da ist ein Ausweichen während des Wurfes dann doch garnicht mehr so sinnvoll, wenn ich anschleißend auch einfach durch Gehen den Explosionsradius der Granate verlassen könnte...


    Redline

    Ich bin nicht käuflich.... aber man kann mich mieten!

  • Warum ist dann ein Ausweichtest bei Geschossen erlaubt?
    Ich ziele, halte vor, so sich der Gegner bewegt und drücke ab. Selbst bei Subsonic Ammo weicht der andere nicht mehr aus, bei Standard oder Hochgeschwindigkeitsmuni erst recht nicht. Ich würde das Ausweichen als "von der Granate weg / in Deckung gehen" werten.
    Natürlich wirft man die Granate nicht dem anderen an die Rübe.
    Der Realfall unterscheidet sich sowieso von den Regeln. Guckt Euch allein die Kadenz der Schußwaffen an (Minigun 15 Schuß/sec, selten so gelacht).


    Bei uns werden Granaten auf ein Feld geworfen und wer im Explosionsradius darf ausweichen.

    Früher standen sich die Menschen näher.
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig.
    Die Schußwaffen trugen nicht weit.
    Stanislaw Jerzy Lec (1909-66)

  • weil sicherlich im ersten waffen zusatzbuch granaten auftauchen werden die auf kontakt explodieren. und ja da würd ich den gegner direkt treffen wollen.

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  • "Cathel" schrieb:

    Ich würde das Ausweichen als "von der Granate weg / in Deckung gehen" werten.


    Das kannst du doch auch ohne Ausweichen tun! Da die Granate verzögert explodiert, ist doch noch genügend Zeit, aus dem Explosionsradius rauszurennen.


    Natürlich wirft man die Granate nicht dem anderen an die Rübe.
    Der Realfall unterscheidet sich sowieso von den Regeln. Guckt Euch allein die Kadenz der Schußwaffen an (Minigun 15 Schuß/sec, selten so gelacht).


    "Cathel" schrieb:

    Bei uns werden Granaten auf ein Feld geworfen und wer im Explosionsradius darf ausweichen.


    Aha, und wenn du beim Ausweichen mehr Erfolge schaffst, als der Werfer beim Wurf (vor oder nachdem der Erfolge für die Reduktion der Abweichung benutzt hat?), passiert dir was? Nichts? Dann kann man also der Explosion einer Granate ausweichen, die in 10 cm Entfernung explodiert? Hört sich irgendwie unwahrscheinlich an...


    Redline

    Ich bin nicht käuflich.... aber man kann mich mieten!

  • "Redline" schrieb:

    Aha, und wenn du beim Ausweichen mehr Erfolge schaffst, als der Werfer beim Wurf (vor oder nachdem der Erfolge für die Reduktion der Abweichung benutzt hat?), passiert dir was? Nichts? Dann kann man also der Explosion einer Granate ausweichen, die in 10 cm Entfernung explodiert? Hört sich irgendwie unwahrscheinlich an...


    Also auch kein Ausweichen bei toxischer Welle oder Flammenwerfer oder deutlich erschwerter Ausweichwurf bei Minigun in einem Flur.
    Man kann das Ausweichen auch als wegbewegen werten.
    In den Regeln ist einiges unwahrscheinlich/unrealistisch, das haben Regeln als Abstraktion der "realen" Welt so an sich.

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  • Zitat

    Man kann das Ausweichen auch als wegbewegen werten.


    Falsch. Ausweichen bei Shadowrun ist ducken, Rübe einziehen, aus der Schußbahn hechten, nenne es wie du willst. Ausweichen ist nicht "sich aus dem Gefahrenbereich zurückziehen". Laut Regeln legt der Charakter beim Ausweichen keine Entfernung zurück, sondern weicht dort aus, wo er sich gerade befindet. Er lässt den Angriff quasi ins Leere laufen. Daher ist Ausweichen gegen Granaten einfach nur sinnlos, denn der Explosion kann man nicht "ausweiche" in diesem Sinne. Man kann aber der Granate in sofern entgehen, dass man sich wegbewegt, solange sie noch nicht explodoert ist.

  • Mein vorschlag wäre das Ausweichen als ein "die ungeschützten Stellen decken" zu betrachten.
    Ich würde dabei dann allerdings nicht den Granatenwurf einfach daneben gehen lassen, da man sich ja nicht weg bewegt hat, sondern die so angesammelten erfolge als bonuswürfel zum Schadenswiederstandswurf dazu geben.
    Beim vollen ausweichen, wo ja ne ganze komplexe Handlung aufgewendet wird würde ich eine art sich weg bewegen, springen darinn sehen und somit die erfolge als reichweite zur granate werten.
    Wenn das nicht möglich ist, z.B. im Fahrstuhl siehe oben.

  • Bei Granaten ist nicht nur Dodge/Ausweichen möglich, sonder sogar das Zurückwerfen (siehe Arsenal, p. 163, THROWING BACK GRENADES).
    Und da Granaten erst im nächsten Initiative Durchgang des Werfenden explodieren ist jeder SC der vorher handeln kann auch in der Lage auszuweichen.
    Im SR4 auf p. 145 steht, wählt man ein Ziel, kann es gegen halten/ausweichen, ist das Ziel ein Ort, dann ist es eine normale Erfolgsprobe, es zählen alle Fernkampfmodifikatoren + Abweichung usw.


    Da aber so eine Granate ein ziemlich großen Radius hat, würde ich eventuell auch die Lauf- oder Sprungdistanz für diesen Zeitraum eines SCs einbeziehen, denn man weicht ja einer kommenden Explosion aus.

  • Ultra Violet hat schon alles wichtige gesagt.


    Man kann einer Granate durch weglaufen ausweichen bzw. ein paar mehr Meter zwischen sich und die Granate bringen.
    Schließlich hat man mindestens eine Komplexe Handlung Zeit zu reagieren.


    "TheCrusader" schrieb:


    Alternativ was passiert wenn ein Char sagen wir 2 Meter neben dem gewünschten Aufschlagpunkt steht und die Granate 6 meter in seine Richtung scattert. Hätte der Angreifer 6 Erfolge (bei Standardgranaten glaub ich ausreichend) um den scatter zu eliminieren, und unser imaginäres Ziel dürfte ausweichen und hätte 2 Erfolge, wäre es dann in die Granate "reingedodged"?


    Da ist nen kleiner Denkfehler drin.
    Der Char weis ja nicht, wo die Granate eigentlich landen sollte, sondern kann den Aufschlagspunkt nur durch die Flugbahn ermitteln.
    Ergo: Er bringt immer mehr Meter zwischen sich und dem Explosionsradius.


    Alternativ kann man auch ne Wahrnehmungsprobe verlangen (freie Handlung) um zu sehen ob man auch in die richtige Richtung läuft.


    Erschwerend möchte ich hier noch anmerken, dass Granaten meistens in Deckungs/Stellungsgefechten benutzt werden, weswegen man 'eigentlich' die Granate nicht kommen sieht. Ausser einem *bumpf**klongklongklongklong* hört man eine Granate auch nicht.
    Von daher beginnt der "Ausweichvorgang" erst wenn man genau weis wo die Granate liegt.


    Bei mir in der Runde konnte man die Granate entsichern und dann verzögert schmeißen(eine Runde warten), so dass sie dann in der gleichen Runde explodiert, wo man sie geschmissen hat.
    Das hat die ganze Sache noch ein wenig spannender und gefährlicher gemacht ;)


    Als kleiner Pyromane würde ich allen Granatenfreunden empfehlen, dass sie sich ein wenig mit dem Chemiebaukasten vertraut machen und ihre eigenen Granaten bauen. Anstelle der Zeitzünder baut man dann nen Funkzünder ein und lässt die Sachen gezielt hochgehen.



    So Long


    PS: Immer ne Granatenatrappe dabeihaben. Das verschafft einem oft den nötigen Freiraum ;)