eingleisiges rp?

  • so. *hüstel*
    da ich nirgends einen passenden thread gefunden habe, mache ich hier mal einen neuen auf. [ich hoffe ich hab nix uebersehen]


    mal eine frage.
    ich, als inzwischen doch ein wenig ernstzunehmenderer rollenspieler (ja, meine uralt eskapaden von letztem jahr hier...es tut mir aufrichtig leid =/ )
    frage mich als zeitweiser eSeL inzwischen, ob es normal ist, dass mancher leute charas immer (fast) gleich aussehen / auf dem selben konzept aufbauen.
    Ich persöhnlich variiere gerne Charaktere und Themen und finde es ein wenig langweilig in meiner Gruppe eigentlich immer ähnliche Konstellationen zu sehen [abgesehen eben von mir].


    Fragt man dann die betreffenden Spieler kommt ein: "Naja, aber mir macht was andres eben keinen Spaß, ich spiel eben gerne den smart-coolen / kalten-profi-killer [naja, wohl eher nicht...] / bitte einsetzen."
    Ist das zu ändern, gibt es ein probates "Gegenmittel", ist es zu beanstanden / kritisieren, oder bin ich hier der, der "spinnt"?


    Ich hätte dazu gerne mal eine breite Meinung möglichst vieler leute.


    [nochmals an ChefPferd, sollte so ein thread schon existieren, dann bin ich a.) blind, b.) zu dumm die suchfunktion richtig zu benutzen.]

  • Es gibt zwar Gegenmittel gegen Kreativität... aber keine dauerhaften dafür - außer Langeweile.


    Insofern... außer abwarten, daß sich der Geschmack ändert gibt es da nicht viel - zu 'seinem Glück' kann man niemanden zwingen.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Ich sitze auch gerade Kopfkratzend und resignierend den Mundwinkel nach oben ziehend vorm Monitor.
    Sorry mir fällt da auch kein Mittel gegen ein.
    Moment.....
    wenn dir sehr viel daran Liegt,das die anderen mal was anderes Spielen, arbeite doch mit Ihnen Chars aus,die zwar ähnlich der alten Chars sind ,aber dann in einigen Skills(oder anderen Features wie Metavariante oder Hautfarbe) leichte Variationen aufweisen.Ein Schwarzer Killer ist schon mal ein Anfang,wenn man bisher nur Weisse gespielt hat. ein schwarzer Elf ist der nächste Schritt,etc.
    ....oO(Ich weiß, das ist leichter gepostet als getan)


    mit ganz leicht anderem Tanz
    Medizinmann

  • Ob es normal ist, dass manche Leute immer sehr ähnliche Charaktere spielen weiß ich nicht. Zu kritisieren ist es aber imho nicht, denn schließlich geht es bei Rollenspielen nicht darum ständig andere, vielschichtige und durchdachte Personen darzustellen (außer man ist der eSeL), sondern um den Spielspaß. Und wenn ein Spieler nunmal gerne den smart-coolen/... Typ spielt, weil er sich davon den meisten Spielspaß verspricht, dann trifft er damit doch genau den Kern/das "Ziel" des Rollenspiels.


    So wie ich deine Aussagen interpretiere (Sag mir, wenn ich falsch liege.), geht es dir aber viel mehr darum, dass es dich in deiner Gruppe stört, dass ein oder mehrere Spieler immer dieselben Charaktertypen spielen. Dann solltest du die betreffenden Spieler einfach darauf ansprechen. Schließlich geht es beim Rollenspiel auch darum, dass es allen Spaß macht und wenn man mit der Spielweise eines anderen Probleme hat sollte das unter vier Augen geklärt werden.


    Vielleicht kannst du sie ja dazu überreden, dass ihr einfach aus Spaß an der Freude ein Abenteuer spielt, in dem jeder einen komplett anderen Charakter spielt. Möglicherweise merkt so der ein oder andere, dass ihm ein anderer Charaktertyp eigentlich viel mehr gefällt, denn jemand der jahrelang einen StreetSam gespielt hat weiß vielleicht gar nicht, dass ein Magier oder Ki-Adept auch ganz interessant zu spielen sein kann.

  • Oh weh ich wittere das "Anton-Dilemma".


    Ich hab nen Spieler, der seit Urzeiten in meiner D&D Runde dabei ist (noch 2nd Ed. damals). Schon ca. 5 Jahre der 6... und naja....


    "Hi Anton! Was für einen Charakter isses diesmal?"
    *anton grinst*
    "Lass mich raten, Ranger?"
    *dickeres grinsen*


    Naja... 6 Jahre human ranger is schon... prickelnd *husthusthust*


    Ansonsten.. in SR und mittlerweile auch in D&D konnt ich ihn ein wenig zu anderem "Prügeln"... (Denkanstoß richtung Technomancer hat ihm gefallen).


    Aber eins muss ich ihm wenigstens lassen... er liefert meistens ne Story dazu und er kann einfach den Ranger spielen wie kein anderer den ich kenne.. iss halt selbst so n Waldfuzzy.


    Meine Empfehlung:
    Red mit dem Spieler und schieb ihm mal ein paar Vorschläge unter die Nase oder spiel ein paar kleine Beispielchars mit ihm mal kurz durch... manchmal muss man erst den Geschmack wecken auf was neues ;)



    Gut Glück!

  • Oder mit der Keule rangehen. Mach ein Paar runs auf denen die smart coolen überhaubt nicht gefragt sind. Wenn sie dann aufeinmal nix gebacken bekommen wollen die meisten ihren Char anpassen und schon wandelt er sich.


    Aber das ist die Keule und sollte erst weit nach den Samthandschuhen ausgepackt werden.


    Mfg SirDrow

    Albert Einstein: "Es gibt zwei Dinge die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit der Menschen. Aber beim Universum bin ich mir nicht so sicher.

  • "MadLetter" schrieb:


    Aber eins muss ich ihm wenigstens lassen... er liefert meistens ne Story dazu und er kann einfach den Ranger spielen wie kein anderer den ich kenne.. iss halt selbst so n Waldfuzzy.


    Das ist es... Das einzig wahre Rezept für eine etwas ausgefalene Gruppe !:


    Laß Dir von den Mitgliedern ne gesunde Story auftischen... Also mal ne richtig gute, so ala Roman :)
    Wenn Sie die Rolle des Chras in der Story gut rüberbringen, dann laß Sie halt den super-coolen-killer spielen, aber wie immer: Der SL hat die Macht, nicht den Saft !

    Wir haben so lange so viel mit so wenig versucht, daß wir jetzt in der Lage sind, fast alles mit fast nichts zu bewerkstelligen.


    Wer Schmetterlinge lachen hört,
    der kann auch Wolken riechen. Ich kann beides !

  • Yeah es gibt nix geieres als wenn man sich ne richtig coole Story für nen Char einfallen lässt. Wenn ich so mal just for fun meine irrsten Konzepte durchprobier krieg ich meist Bock ne richtig feine BG Story aus der Sicht des Chars oder von Beobachtern von ihm zu machen und das kommt meist so hmmmmmm wie Vanillecreme in nem Erdbeershake. :D


    Ansonsten hab ich nen Spieler in ner Gruppe (jetzt net SR direkt aba die Problematik passt):


    Seine Charas sind meist eine Ansammlung von "Besonderheiten" (aka Freak Factors) die er aus den Sourcebooks rausstöbert, zusammengekleistert und genagelt das man vom Hintergrund des Settings sagen kann "Joah... so alle tausend Jahre kanns sowas geben."
    Wie ichs gelöst hab? Ich hab die Kampagne mal in einem anderen Setting starten lassen und zwar das genaue Gegenteil von dem was er dauernd spielen wollte. Zuerst kam Frust, dann lies er mit sich reden und zu guter letzt haben wir einen wunderbaren Kompromiss ausgearbeitet der mir zwar immer noch net ganz zusagt (naja, alles kann man net haben :) ) aber ich kann mit arbeiten und leben und er hat auch seine Freude daran.


    Moral: Weniger ist manchmal doch mehr.

    Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...


    Your mind is software. Program it! - Your body is a shell. Change it! - Death is a disease. Cure it! - Extinction is at hand. Fight it!

  • Ich hab da ein ähnliches Problem: und zwar einer meiner Spieler spielt auch immer den Superschnellen Elfensam, er hat sogar seinen alten sterben lassen und einen neuen, fast identen gebaut, nur war de noch schneller.


    Aber was mich eher stört, ist dass er alles können will, mit dem irgendwer anderer erfolg hatte. seine bevorzugte waffe ist die MP, als er auf einen gut gepanzerten gegner schoss und nix ausrichtete, weil er schlecht gewürfelt hatte und sein kumpel mit dem sturmgewehr und einem guten wurf hat dann fen gegner erledigt, prompt beschloss er, in zukunft sturmgewehr zu lernen.


    der tech macht alle türen auf, also beschließt der sam, electronics zu lernen. und weil das alles punkte kostet und das so lange dauert, macht er den nächsten elfen high speed sam, aber diesmal mit all den fertigkeiten, auf die er im spiel nicht warten wollte. dafür gehen dann fertigkeiten wie autofahren und gebräuche drauf. und wenn ich den nächsten run im street racer milieu spiele, dann kommt halt elfen speed sam #4...

  • Da gibt es zumindest ein paar kleinere Ansätze.. es kommt zumindest auf die aufgeschlossenheit der Spieler an.


    Es kann schon reichen ihnen einen ebenfalls sehr "coolen" NPC vorzusetzen der sich von ihnen Abhebt und mit ein paar kleinen Mindestwurfkorrekturen vllt. die eine oder andere Aktion hinbekommt bei der die anderen einfach nur mit offener Kinnlade dastehen (aber das um Big D's Willen bloss nicht übertreiben !)


    Etwas anderes kann sein anzuregen das die Spieler neue Seiten an den vorher "langweiligen" Chars entdecken können. Das ist bei alten Freunden oder sogar Familienmitgliedern schon mal möglich, dann schwelgt dieser halt in der Vergangenheit und erzählt wie sehr sich doch alles geändert hat.


    Du kannst auch eine etwas unterschwelligere Schiene versuchen, meine Spieler brauchen ab und zu mal wieder etwas anreiz um halt "Bock auf Shadowrun" zu bekommen. Das fängt an bei Büchern bis hin zu den Filmen die aus den Wettbewerben hervorgegangen sind.


    Eine weiter Methode sind spielinterne ... Träume.. klingt komisch kann aber ein erstaunlich gutes Mittel sein um gewisse Gefühle oder Gedankengänge anzuregen. Nur das WIE dabei ist ein wenig herausfordernd, entweder es grenzt an einen "Einzelrun" oder du gibst es dem Spieler in Schriftform vor dem Run und eröffnest bei ihm wie er dann entsprechend aufwacht.


    Gefühlslose Charaktere sollten vllt. zwischenzeitlich vor Aufgaben gestellt werden in dennen sie Gefühle zeigen sollten, Horror oder Verhöre (da gibts auch zwei Threads zu beiden Bereichen sehr informativ) können da ein ansatz sein. Man kann natürlich auch tief in die Wunderkiste greifen und einen "freien Geist" herauskramen der die Charaktere entführt und von ihnen Aufgaben einfordert die vllt. so irgendwie gegen die Gewohnheiten des Charakters liegen. (Wie der Sprengstoffmeister der sonst mit vollem Waffenarsenal einstürmt und alles zerlegt, der nun verdeckt auf einer hohen Adelsparty einschleichen soll um einen Kontaktmann zu treffen)


    Fakt bleibt: (Meta)menschen sind durchaus vielseitig, auch im Echten Leben entdeckt man doch so ziemlich schnell das man nicht nur der perfektionssüchtige SL sein kann sondern auch ganz entspannt usw. usw.

  • Es gibt wohl wenig langweiligeres als ewig wiederkehrende Charakterkonzepte. Auch wenn es einem guten Rollenspiele zweifellos möglich ist, auch den 138. Streetsam noch anders auszusehen als den vorigen, passiert das in er Praxis eher selten. Wenn schon jeder Charakter 99% wie der vorige aussieht, dann verhält er sich auch meistens so. Asozial, arrogant, aufbrausend, schießwütig, blutgierig und notgeil sind so die beliebtesten Attribute bei solchen Copy-Chars. Meist liegt das an der Einstellung des Spielers und nicht etwa an mangelnder Kreativität. Wenn du aber mal versuche willst, ihm ein neues Spielgefühl zu geben, dann verpass ihm nen Charakter nach Maß nach einem Lifepath-System.
    Was er erstmal selbst festlegen darf sind Name, Rasse und Geburtsort. Du beginnst dann, ihm sein Leben zu erzählen, etwa ab seiner Kindheit an, und setzt ihm pro Jahr 0-3 besondere Ereignisse vor (oder lässt ihn auch selbst aktiv werden, wenn er beispielsweise der örtlichen Gang beitreten will). Da lässt du ihm dann Entscheidungsmöglichkeiten. Wohlgemerkt, er kann nur bestimmen, was sein Charakter tut, nicht was in der Welt passiert. Wenn seine Eltern sich scheiden lassen, kann er sich beispielsweise entscheiden, zu seinem reichen Säufervater zu gehen, oder zu ärmeren Mutter. Oder wenn er in der Schule von einem Ork drangaliert wird, kann er sich entscheiden ihn zu verpetzen, aus dem Weg zu gehen oder die örtlichen Rassisten um Hilfe zu bitten. Und entsprechend dann auch für andere Lebensabschnitte wie Beruf etc. Das ist ein (für dich als SL) arbeitsreiches System, aber es hat den Vorteil dass es dir einerseits die Freiheit lässt, dass der Char nicht zum 481. entlaufenden Militärexperiment oder zum 390. rachsüchtigen Sohn eines ausgerotteten Mafiaclans wird... und auf der anderen Seite dem SC trotzdem noch eine Kontrolle über den Charakter einräumt.
    Wenn ihr dann so fertig seid, erschaffst du erstmal wertemäßig den Charakter, unter Berücksichtigung der Geschichte. Wenn er sich schon als Kind gern geprügelt hat, bekommt er eine höhere Stärke, wenn er mit der Knarre seines Bruder rumballern durfte oder zum Wehrdienst musste bekommt er Waffen-Skills, wenn er oft in der Gosse geschlafen hat, kann er Gaben wie "Pathogenresistenz" und Handicaps wie "leichte Käferphobie" bekommen, wenn er sich in der Story Freunde und Feinde gemacht hat, tauchen die als Connections auf, etc. Mit Ausrüstung wird ebenso verfahren, wobei du dann auch problemlos ein paar Goodies vergeben kannst, die in einer normalen Charaktererschaffung verboten wären. Sowas wie ne Urban Fighter mit einem einzigen Magazin Gel oder ein Schadenskompensator Stufe 3 (Nett und ungewöhnlich, aber keine Balancekiller wie ein Delta-MbW-4.
    So hat er zwar am Ende einen Charakter, in dessen Leben er die Entscheidungen getroffen hat. Es wird nicht 100% das herausbekommen, was er sich vorgestellt hat, aber es ist schonmal ein ganz neuer Charakter, der sich (hoffentlich) deutlich von den Vorigen unterscheidet.



    Die Idee dazu hab ich aus einem uralten Beitrag von Void übernommen, und bin inzwischen auch endlich mal dazu gekommen, es zu testen. Nicht mit einem notorischen Klonspieler, aber das Feedback war durchweg positiv. Er hatte die Elemente die er wollte (da ich keine Gefahr bezüglich Charakterklone hatte, hab ich das im Nice-Modus gemacht, ihm also mehr Entscheidungsfreiheit gelassen, und mehr seine Vorstellung berücksichtigt, was am Ende ungefähr rauskommen sollte), plus ein paar ganz Neue, an denen er ebenfalls Gefallen gefunden hat. Und vor allem eine Hintergrundgeschichte, die er 100% miterlebt hat. Wenn man ihn als Spieler jetzt fragt, wer die erste Freundin seines Charakters war, oder was er nach der High School gemacht hat, muss der garantiert nicht erst seinen Lebenslauf herauswursteln und nochmal überfliegen, bevor er darauf antworten kann.

  • "Fox Badger" schrieb:


    Aber was mich eher stört, ist dass er alles können will, mit dem irgendwer anderer erfolg hatte. seine bevorzugte waffe ist die MP, als er auf einen gut gepanzerten gegner schoss und nix ausrichtete, weil er schlecht gewürfelt hatte und sein kumpel mit dem sturmgewehr und einem guten wurf hat dann fen gegner erledigt, prompt beschloss er, in zukunft sturmgewehr zu lernen.


    Soweit nachvollziehbar.
    Wenn ich RL sehe, dass etwas mehr taugt, als das was ich tue, dann adaptiere ich das doch auch.
    WENN ich RL eine Waffe hätte, und diese auch benutzen würde, und dann sähe, dass sie inzwischen zu klein für meine Zwecke geworden ist, würd ich mich auch nach ner größeren umsehen.
    Oder anders: Ich fahre gerne Motorrad. Trotzdem habe ich auch Autofahren gelernt. Auch wenn mir Motoradfahren mehr Spaß macht, ist das Auto trotzdem unverzichtbar.

    Ich bin nicht die Signatur.... ich mach hier nur Sauber.

  • ChefPferd :
    Naja, der Unterschied ist allerdings das du nicht plötzlich stirbst wenn du etwas lernen willst und jemand der dir sonst bis auf's Haar gleicht (ausser eben in gewissen "Skills") plötzlich aus dem Boden schießt wie ein Pilz....

  • Ein Beispiel für eines der doch recht verbreiteten Lifepath-Systeme ist das von Classic BattleTech.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Das ausgewürfle des Battletechsystems ist aber absoluter Mist... vor allem die Freizügigkeit a'la "Es kann nochmal ein versauter Wurf wiederholt werden"... da konnte man eigentlich gleich das raussuchen was einem gefiel statt ewig den W10 zu schwingen (ok im Basisbuch warens nur W6er für die Lebenspfade)

  • Also ich denke mal, die Lust mal was anderes zu spielen kommt irgendwann von selbst. Wenn nicht... Naja, dann hat der Spieler wenigstens wirklich Spaß an seinen Charakteren und ist meiner Meinung nach schon fast zu beneiden.


    Was ich an mir selbst allerdings auch merke ist, dass einen oft die vielen Regeln davon abhalten, etwas anderes zu spielen. Bei mir in der Gruppe spielt praktisch nie jemand einen Decker, einfach weil sich keiner mit den Regeln auskennt. Und dann erst Seiten- oder gar Bücherweise Regeln zu lesen und die wichtigen Sachen zumindest einigermaßen behalten bremst dann jegliche aufkeimende Euphorie doch wieder sehr schnell. Da bleibt man halt doch ein mal mehr beim Straßensamurai, weil man die Regeln für den schon kennt.

  • Das mit dem Decker kenn ich. Ich kenn zwar die Regeln und würde auch gerne einen spielen, aber die anderen SLs kennen die Regeln nicht :(


    Und den Sam kann man ja auch variiern. Ein Ex Konzernler wird sich anders spielen als ein Ex Marine

  • Ich spiele seit ca. 15 Jahren (mit 7 Jahre Pause dazwischen) den gleichen Charakter. Ich hab den aber nicht sterben lassen und er wurde wie zuvor beschrieben nie neu gemacht, sonder es ist immer noch gleiche, nur wurden die Skills mit der Zeit besser. Er kann nicht alles (keine eierlegende Wollmichsau), dafür kann er das, was er kann, richtig. Als Streetsam muss er keine Bomben bauen können und auch keine Vektorschubmaschinen fliegen.


    Mit meinem neuen Charakter muss ich zugeben, hab ich auch aus mehreren Regelwerken das Beste genommen und einen Freak geschaffen, einen gesurgten Troll-ki-Adapten mit Schwanz, Fell und Reisszähnen. Es ist aber mit dem eSeL abgesprochen, und da wir eine recht kleine Gruppe sind, ist es auch leicht, "so etwas" zu integrieren. Er wird es nicht leicht haben (sh. Thread SCs verkaufen). In einer größeren Gruppe könnte ich diesen Charakter niemals spielen, da es nur zu Reibereien führen würde.


    Auch in meiner Gruppe gibt es keinen Decker, der wird meist durch den eSeL "gespielt". Ich habe bisher nur Streetsams oder ki-Adepten gespielt, aus dem einfachen Grund, dass ich die Regeln für Rigger, Magie oder Matrix noch nicht verinnerlicht habe. Dabei variiere ich stets mit Rasse, Herkunft (Story) und Skills.


    Als eSeL verlange ich von jedem Spieler einen Background (zumindest die "20 Fragen" sind zu beantworten). Wenn da nicht erklärt ist, wie ein Spieler zu seinen Skills kommt, dann sollte er sich darüber Gedanken machen oder hat die entsprechende Fertigkeit nicht. Ich selber hab schon 10seitige Lebensläufe geschrieben und damit kann ein eSeL auch was anfangen (wenn er sich die Mühe macht, ihn durchzulesen ;) ). Er hat damit genug Material in der Hand, einem Spieler Steine in den Weg zu legen oder auf den Charaktere besser einzugehen.


    Probleme hatte ich bisher noch nicht mit meinen Spielern. Wenn ich eine Gruppe nur mit Streetsams habe, dann brauche ich die nicht auf einen Run gegen eine mächtige magische Gruppe schicken. Natürlich ist mir eine ausgewogene Verteilung von Skill und Archetypen in der Gruppe wichtig, auch sollten die Gruppe als Team agieren, aber man kann nicht alles haben.

    "Stell Dir vor, Du träumst, dass Du tot bist, und dann wachst Du auf und merkst, dass es kein Traum war"
    - Patrick "Ferenghi" Schumacher

  • Man kann auch - in Absprache mit dem SL - sich eins raussuchen. Aber zurück zum Thema:


    Gewaltsam erreichst Du in solchen Fällen IMHO nichts, außer Frust und Fehlen jedweden Spielspaßes. Wenn der Spieler nunmal gerne ein bestimmtes Charkonzept spielt, dann laß ihn es spielen. Er wird, sollte es ihm langweilig werden und sprichwörtlich aus den Ohren raushängen schon selbst mal was anderes basteln. Oder seine Mitspieler werden ihm offen oder dezent (je nach Gruppe) zu verstehen geben, daß der x+n.te Aufguß seines Chars langweilig ist. Insofern besteht für Dich als SL kein Anlaß dagegen vorzugehen.


    Ich merke es auch an mir selbst, daß mir gewisse Konzepte mehr liegen, als andere. Also bleibe ich beim Bewährten, außer ich habe das Bedürfnis mal wieder zu experimentieren.

    Es gibt bekannte Bekannte, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Wir wissen auch, dass es bekannte Unbekannte gibt, das heißt, wir wissen, es gibt einige Dinge, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte - es gibt Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen. (Donald Rumsfeld)

  • das Problem kennen wohl die meisten. Wir haben das bei und so gelöst, dass jeder Spieler noch einen Zweitcharakter hat. Bei uns war vor allen Dingen das Problem, das 4 von 5 Leuten magische Charaktere spielen wollten und das war halt einfach nicht sinnvoll meiner bescheidenen Sl-Meinung nach.
    Und da bei uns eh meistens ein Spieler fehlt wird dann halta uch mal mit den Zweitcharakteren gespielt. Festgelegt war nur, dass die ganz anders sein sollten und da wir da auch nicht ganz so komplexe Runs spielen, wie in der "richtigen" Gruppe, bringt es den meisten halt echt Spaß.