Ausmaß an Informationen im Vorfeld

  • Hoi.


    Kennt ihr das?
    Ihr hab gerade das Verhandlungsgespräch zwischen Johnson und Runnern abgewickelt, und meint, nun könnte es richtig los gehen, und plötzlich bemerkt ihr diesen leeren Blick in den Augen eurer Mitspieler?
    Einer von ihnen stellt dann die Frage: "Öhm, kriegen wir von Mr. J. vielleicht noch ein paar Infos? So, wo die Wachenleute stehen, einen Plan des Gebäudes, wie stark die magische Sicherheit ist, oder so?"


    Wenn man dann sagt: "Findet's doch selbst raus... Ist doch nicht Johnsons Job, euch den Arsch hinterherzutragen. Tut mal was für euer Geld.", wird man schief angekuckt, und es heißt, die Runner könnten so doch gar nicht abschätzen, ob Johnsons Angebot dem Risiko entsprechend ist. Was, wenn sie den Auftrag annehmen, und (Gott bewahre) herausfinden, das die Sicherheit ganz schön knackig ist...
    Manche Spieler weigern sich auch schlicht und einfach, einen Run auszuführen, wenn ihnen von J. nicht von Anfang an alle Details auf dem Silbertablett liefert...


    Langer Rede kurzer Sinn:
    Meint ihr, Johnson muss den Runnern schon im Vorfeld alle Infos liefern, die zur Erfüllung des Runs nötig sind?
    Oder reicht es wenn er sagt: "Geht daunda hin, beschafft mit dasundas, und dafür bekommt ihr soundso viel." Punkt.


    Ich persönlich favorisiere die zweite Variante, aber aus Erfahrung weiß ich, das Spieler dann, wenn der Run fehlgeschlagen und Mr. J. entsprechend sauer ist, gerne auch sagen: "Tja, tut uns Leid. Wenn du uns mehr Infos gegeben hättest, wäre das nicht passiert..."
    Das zweite, was Spieler gern tun, ist "nachverhandeln". Der Job war härter als gedacht, und dafür soll J. dann bitteschön auch nochmal ein wenig den Lohn aufstocken. Ich persönlich überlege bei sowas immer, ob J. das Honorar dann nicht einfach in Blei ausbezahlen soll...


    Aber genug von mir. Wie seht ihr das?


    Gruß,
    Blackspell

  • Ähm ich würd es so machen, wenn die Runner alles auf dem Silbertablett haben sollen, sollen sie es auch ruhig bekommen. a) würd ich ihnen dann auch weniger GFeld geben. b) müssen die Infos des johnmsons ja nicht immer stimmen, so werden sie dann nach nen paar mal sicher selber sich erkundigen was da so ab geht.
    c) kann man sicher auch über ihren Ruf da was machen. So nen Getuschel in der Szene: "Hey, diese Crew ist total schlecht. Dass sidn nen paar amateuere die bekommen es nicht gebacken, wenn man ihnen nicht den arsch nachtägt...."
    d) Mr. Johnson sucht sich ne anderer Gruppe und sie bekommen nur aufträge aus der low buget liga.

  • Bei mir läuft das so, dass die Jungs Spesen offen haben und mit denen zurecht kommen müssen. Normalerweise sind das 5 - 10K je nachdem wie schwer die Sache ist. Sollten sie danach noch immer meckern es war alles zu schwierig und das Geld für Spesen habe nicht gereicht lacht Mr. J sie aus, basta.


    Ansonsten glaube ich eher net dass es ne SR Gewerkschaft gibt die die Konditionen verhandelt wie ein Run abgehen muss. Am besten sind prinzipiell Runs wo es heißt, besorgt mir XYZ ist mir egal wie und woher aber machts sauber ;)

  • "Blackspell" schrieb:

    und es heißt, die Runner könnten so doch gar nicht abschätzen, ob Johnsons Angebot dem Risiko entsprechend ist.


    Und da haben sie vollkommend recht.


    Zitat

    Meint ihr, Johnson muss den Runnern schon im Vorfeld alle Infos liefern, die zur Erfüllung des Runs nötig sind?
    Oder reicht es wenn er sagt: "Geht daunda hin, beschafft mit dasundas, und dafür bekommt ihr soundso viel." Punkt.


    Weder noch. Beides sind Extreme, die nur in wenigen Fällen wirklich tauglich sind.


    Ausweg: man gibt einige grobe Details bekannt, damit das ganze eingschätzt werden kann, und entscheidet dann. Je besser man sich kennt (Johnson, Schieber & Runner), desto einfacher wird das.


    Zb: Extraktion eines Wissenschaftlers. 24/7 Personenschutz, wahrscheinlich insgesamt 10 Mann aufgeteilt auf 3 Schichten, Deckerunterstützung, aber kein Magier. Mittelfristige Konzernunterstützung. Der Personenschutz ist kompetent, aber nicht das beste, was Geld kaufen kann. Der Wissenschaftler geht freiwillig mit. Bezahlung 30 000 Nuyen pro Mann, das ganze bitte innerhalb von 4 Wochen. Diskretion und wenige bis gar keine Tote bitte.


    Zitat


    Ich persönlich überlege bei sowas immer, ob J. das Honorar dann nicht einfach in Blei ausbezahlen soll...


    Tja, das wäre ein interessanter Ruf, den sich der Johnson da ansammelt: bringt Runner um, bezahlt mies, spielt mit falschen Karten ...


    SYL

  • "Triclops" schrieb:

    nicht gereicht lacht Mr. J sie aus, basta.


    ... und kriegt seine Ware nicht und muß sich dann seinen Auftraggebern erklären ...


    SYL

  • Abstrakte Rahmenbedingungen sind bei den Verhandlungen einfach die professionelle 'Vertrauensbasis' - auch, wieviel Informationen gegeben werden:


    Das hängt dann völlig vom Auftrag(geber) ab, aber generell bedeuten weniger Informationen auch schlicht mehr Kosten.


    Ein paar offizielle Klischees:
    'Offizieller' Mittelklassekram wird, insbesondere bei den Japanokons, nicht bloß vorgeplant, sondern teils regelrecht inszeniert - und wehe man tanzt aus der Reihe.
    Privat-Aufträge oder besonders 'distanzierte' erfordern dann meist mehr Aufwand bei den Runner, lassen aber auch mehr Freiheiten.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • ist halt immer unterschiedlich.
    aber den ganz geplanten run habe ich noch nicht inszeniert, da meine spieler ja selbstständig fantasie entwickeln sollen und nicht nur nachspielen, was ich mir vorstelle.


    manchmal bekommen sie gute infos, manchmal nicht so gute, manchmal sogar falsche (alles weiss ein schmidt auch nicht). allerdinx handeln sie normalerweise spesen aus bzw gestalten ihre gehaltsforderung so, dass sie davon die wahrscheinlich anfallenden spesen decken können.
    richtig - die gehaltsforderung ermitteln sie aus dem, was der schmitti ihnen erzählt. nachgefordert haben sie aber noch nie - wäre auch nicht ratsam (jedenfalls bei den professionellen schmidts).


    *grübel* doch einmal haben sie nachgefordert - als sie rausgekriegt haben, dass die gesuchte tochter des priesters nur zu dessen persönlichen vergnügen gesucht wird (aber nur, um die tochter vor dem vater zu schützen).

  • @ Blackspell: Ja, diese Situation kenne ich leider auch! :x


    @ SYL: Generell handhabe ich es so wie unter "Ausweg" beschrieben. Allerdings ernte ich auch dann diesen "leeren Blick". Um bei Deinem Beispiel zu bleiben. Selbst wenn die Spieler diese Zusatzinfos bekommen, lassen sie sich in der Regel nicht damit abspeisen und verlangen noch mehr Infos: Gebäudepläne, Namen der einzelnen Wachleute inkl. Familienstand, Freizeitaktivitäten, Gewohnheiten, etc., Pläne von Überwachungs- und Abwehranlagen, und, und, und, ... Das soll heissen: Egal wieviel Infos Du den Spielern zukommen lässt, sie werden immer der Meinung sein, dass Herr Johnson ihnen etwas wichtiges vorenthält. Schließlich richtet sich die Gahaltsforderung nach der Durchführbarkeit/Gefährlichkeit des Runs.


    Womit wir beim Thema Gehaltsforderungen wären. Ehrlich gesagt ein sehr leidiges Thema. Normalerweise ist das Einstiegsgehalt zu niedrig und es gibt einen "bösen Verhandlungskrieg" ob der (fiktiven) Schwierigkeit und Gefährlichkeit des Runs. Und schließlich ist das ausgehandelte Gehalt so hoch, dass die Spieler meinen, ihr Todesurteil unterschrieben zu haben. Naja, gehört wohl alles mit zu SR. Schließlich gibt es nichts besseres als eine gehörige Portion Paranoia! 8O


    CU in the shadows,
    MOTHER

  • "MOTHER" schrieb:

    Womit wir beim Thema Gehaltsforderungen wären. Ehrlich gesagt ein sehr leidiges Thema.


    Vor allem ein anderes Thema.
    Die Suchfunktion ist dein doppelter Freund.


    "MOTHER" schrieb:

    Allerdings ernte ich auch dann diesen "leeren Blick". Um bei Deinem Beispiel zu bleiben. Selbst wenn die Spieler diese Zusatzinfos bekommen, lassen sie sich in der Regel nicht damit abspeisen und verlangen noch mehr Infos:


    Es ging darum, abstrakte Informationen vor den Verhandlungen erwarten zu können - was danach kommt, ist Bonus.
    Man schließt schießlich den Deal auf die abstrakten Infos ab - kommt es zu groben Abweichungen, ist er geplatzt.

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    Donald Rumsfeld

  • Hmm... Die Frage, wieviele Infos der J preisgibt bzw. überhaupt hat hängen wohl wirklich ganz vom Auftrag ab. Wenn es um bekannte Konzerngebäude geht, in die eingestiegen werden soll, dann kennt der J vielleicht mehr Details, als wenn es um die geheime Forschungsstation auf nem Berg im Himalaya geht.
    Grundsätzlich denke ich, dass der J, sofern bekannt, den Runnern zumindest nen Härtegrad des zu erwartenden Widerstandes angeben sollte. Er muss ja nicht gleich die genaua Zahl an Wachleuten, nen Plan wo die Kameras versteckt sind und was weiß ich aus dem Hut zaubern, aber eine Einordnung in "gut bewacht", "sehr gut bewacht", "lethal", "nonlethal" etc. wäre schon recht hilfreich.
    Im Falle des Falls, der J hat diese Infos schlichtweg selbst nicht, sollte er das den Runnern auch sagen. Ich finde, das ist bereits eine Aussage, die für die Preisverhandlung aussagekräftig genug ist. Nicht zu wissen, was auf einen zu kommt, kann den Preis schon hoch treiben.

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    I wonder what it brings
    It is a lovely butterfly
    Flying on black wings

  • @Kasumi: Genau deshalb wird der J. es ihnen nicht sagen. Je weniger die Runner kriegen, desto mehr bleibt für den J..
    Den Runnern aber Infos vorenthalten, die den eigentlichen Run gefährden könnten,wird ein (professioneller) J. nicht machen, damit sägt er an seinem eigenen Ast.

  • "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Es ging darum, abstrakte Informationen vor den Verhandlungen erwarten zu können - was danach kommt, ist Bonus.


    Richtig!


    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    Man schließt schießlich den Deal auf die abstrakten Infos ab - kommt es zu groben Abweichungen, ist er geplatzt.


    Richtig! Und? :?:


    CU in the shadows,
    MOTHER

  • ..drucks aus und laß es deine Mitspieler solange rezitieren bis es ein Mantra wird? ;)

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  • Ich meine sollte man nicht als Spieler (Runner) immer damit rechnen, dass Mr J einen eigentlich immer aufs Kreuz legen sollte? So ne Paranoia ist doch immer besser und auich angesagt in den Schatten....................? :roll:


    Also man sollte immer davon ausgehen, dass Mr Js Infos nicht das Non Plus Ultra sind & deswegen Nachforschungen anstellen. So würd ich es machen.

  • "Japan001" schrieb:

    Ich meine sollte man nicht als Spieler (Runner) immer damit rechnen, dass Mr J einen eigentlich immer aufs Kreuz legen sollte? So ne Paranoia ist doch immer besser und auich angesagt in den Schatten....................? :roll:


    hm...zu 90 % ist ein Mr. J ein handlanger von nem Exec von nem Konzern.
    Der Rest Privat oder sogar dieser Exec (was dann meistens nen niedergestellter ist)


    Die infos die ich preisgebe hängen von dem Auftragtyp hab;
    z.B. ausschalten von einer Person muss man jetzt nicht wirklich viele Infos preisgeben, außer so sachen, die wirklich kaum einer wissen kann (z.B. sein Wagen wurde in siner Garage mit extra Panzerglas ausgestattet)


    Allerdings ein Datenklau bei Renraku ( 8O ), dann kommen schon mal paar dicke Infos auf den Tisch wie interne Lohnmagier / Chipkarten / Schichtwechsel usw. ... halt vieles was man in der Arcologie nicht einfach so mit nem Decker rausfinden kann.


    Allerdings bleibt halt immer noch das Fünkchen "Traue niemandem" übrig. Daher sollten die Runner doch stichpunkthaltig die Infos kontrollieren (sofern möglich).


    Je mehr infos die Gruppe haben will, desdo kleiner wird auch der entsprechende "Geldsegen". Allerdings trimme ich meine Gruppe immer dazu, soviele Connections anzuhauen wie möglich und diese auch auszureizen so gut es geht. Als SL bekommste ja mit, wie die es anstellen, da gibt man dann auch mal ne info mehr preis so als belohnung :wink:

    ¯°·.¸¸.·°¯°·.¸¸.·°¯°·.¸¸.-> Wer Reschtschreibfehler findet, darf sie Behalten <-.¸¸.·°¯°·.¸¸.·°¯°·.¸¸.·°¯

  • "Japan001" schrieb:

    Ich meine sollte man nicht als Spieler (Runner) immer damit rechnen, dass Mr J einen eigentlich immer aufs Kreuz legen sollte? So ne Paranoia ist doch immer besser und auich angesagt in den Schatten....................? :roll:


    Eigentlich nicht. Schließlich könnte ja auch der Johson ein Interesse haben, daß die Runner ihren Job erfüllen. In Einzelfällen ist es sicherlich ein Betrug, aber irgendwie würden die Schatten nicht ganz funktionieren, wenn jeder jeden immer nur betrügen würde. Man darf sich eben nicht die Blöße geben und es dem anderen zu leicht machen.



    Zitat


    Also man sollte immer davon ausgehen, dass Mr Js Infos nicht das Non Plus Ultra sind & deswegen Nachforschungen anstellen. So würd ich es machen.


    Sicher. Aber zwischen "nicht optimal" und "Betrug" ist da noch die eine oder andere Abstufung.


    SYL

  • Der Johnson wird immer versuchen, die Runner zu übervorteilen. Schließlich will er in seiner Funktion als Mittelsmann ein otimales Geschäft machen, sprich "irrelevante Infos" zurückhalten, dadurch den Preis drücken und die Differenz dann schön selbst einsacken... :?


    CU in the shadows,
    MOTHER

  • Natürlich.
    Nur wenn die Runner es dann verbocken, darf er Neue anheuern und zahlt drauf...

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Wenn man vom klassischen Konzern-Johnson ausgeht, wird dieser vor Auftragsvergabe sicherlich einige Nachforschungen über das Ziel haben anstellen lassen, und sei es nur um die nötige Qualifikation der benötigten Kräfte einschätzen zu können. Demzufolge wird er auch einige grundlegende Infos besitzen, auch was den "Schwierigkeitsgrad" der Operation angeht.
    Und für gewöhnlich wird er auch nicht mit Infos geizen, da er ja ebenfalls am Erfolg des Runs interessiert ist. Im Normalfall gibt er also seine Infos annähernd vollständig an die Runner weiter, in manchen Fällen - wenn der Johnson beispielsweise leichter als die Runner an Infos kommen kann (z.B. Konzernmann will Rivalen um neuen Posten ausstechen; als Kon-Angehöriger kennt er die Sicherheit recht gut) - kann er sogar noch extra Infos beschaffen.


    Wenn ihr also überlegt, wieviel Infos Mister Jay tatsächlich an die Runner weitergibt, stellt euch folgende Fragen:
    - Was hat er bisher angesammelt?
    - Was würde zusätzliche Arbeit erfordern?
    - Gibt es Infos, an die er leichter kommt, als die Runner?
    - Betrachtet er gewisse Infos als lebenswichtig für den Job?
    - Könnten gewisse Infos ihm selbst gefährlich werden/seine Identität enthüllen? Würde ihm Schaden entstehen, wenn die Runner damit geschnappt werden?

  • Auch wenn der klassische Johnson wohl seine Infos rausrückt und trotzdem daran verdient, gibt es auch den J., der aus welchen Gründen auch immer, ein Team absichtlich opfert.In diesem Fall gibt es gezielte Fehlinformation und der Run gilt für den J. als gelungen,wenn das Team draufgeht. Traue keinem J. mit zusammengewachsenen Augenbrauen...