Datum: 24.12.2073
Uhrzeit 00:35 Uhr
Ort: ADL- Greisberger Hof - an der B307
John riss die Augen auf. Seine Ohren schmerzten von der Explosion, ach was sein ganzer Körper war ein Hort der ultimativen Schmerzen. Putz war von der Decke gefallen und bedeckte teilweise seinen Körper. Er versuchte sich mit seinen beiden Armen aufzustützen, aber durch seinen rechten Oberkörper zuckte ein Schmerzblitz und so musste er einen Augenblick warten. Als er sich dann aufgerichtet hatte, schaute er sich um und seine Augen suchten seine Schwester Jane in diesem Chaos des zerstörten Wirtshauses. Erschwerend kam hinzu, dass sein Kopf sich immer noch drehte und von draußen Scheinwerferlicht durch die neue Öffnung, wo einst die Eingangstüre des Wirtshauses stand, hereinschien. Stühle und Tische waren im Wirtsraum durch die Explosion umgeworfen und alle Fenster waren zerborsten. Die wenigen weißen Gardinen, die doch dort hingen, wo sie ursprünglich hingen sollten, wehten wild hin und her durch den kalten Wind, der nun hereinwehte.
Da erblickte er endlich den Körper von Jane. Er wollte nach ihr rufen und zu ihr hin kriechen, aber sowohl seine Zunge, die von Staub trocken war, als auch die Muskeln in seinem Körper verweigern ihren Dienst. Und so steigt die Verzweiflung in John. War seine Schwester noch am Leben? Er konnte nicht sehen, dass sich ihr Brustkorb hebt und senkt.
“Jane, Schwesterherz“, diese ersten Worte waren ein leises erstes Flüstern. Langsam füllte sich sein Mund mit Speichel. Auch wenn sich der Speichel mit dem Staub in seinen Mund vermischte und der Geschmack erdig wurde.
Aber das alles spielte keine Rolle, er wollte nur wissen, wie es seiner Schwester ging.
Da bebte plötzlich der Körper seiner Schwester, sie stützte sich mit ihren beiden Armen von Boden ab und hob ihren Kopf und hustete los. Ihre Augen trafen seine Augen und eine große, sehr große Last fiel von Johns Herzen ab.
Er nickte ihr zu, versuchte wieder aufzustehen, aber sein Körper versagte ihm immer noch der Dienst. So blickte er sich weiter um und erblickte die Körper anderen seines Teams.
Pansys geschundener Dryaden-Körper lag vor einem umgeworfenen Holztisch. Sie stemmte sich gerade auf und lehnte dann ihren Oberkörper gegen den Tisch und lächelte John an. Ihr Arme waren übersät mit kleinen offenen Wunden, als dem sie blutete. Ihre smaragdgrünen Augen leuchteten, obwohl sie viel Kraft im Kampf auch durch ihre Magie verlorenen hatte.
LeBlánc tauchte hinter den umgeworfenen Tisch auf. Er war auch noch verwirrt und schüttelte mehrmals einen Kopf, um endlich seine Schwindelgefühle loszuwerden oder das Klingeln in seinen Ohren, nahm John an. Mit seiner linken Hand wischte er sich durch seine hellblonden Haare. Auch wenn er von Staub bedeckt war, sah er immer noch sehr adrett aus. Er klopfte sich mit beiden Händen den Staub von seinem hellgrauen Rheingold Jackett.
Dann vernahm John noch ein weiteres Husten etwas weiter hinter ihm, er dreht kurz seinen Kopf etwas nach links hinten und erblickt Jasmins Kopf, der gerade hinter der Theke hervorkommt.
Gut das Team ist noch vollständig, wenigstens etwas positives in dieser bescheidenen Situation. Dann nahm er auch die anderen Körper der Gäste des Wirtshauses wahr, ein paar bewegten sich langsam, andere stimmten ins Hustenkonzert mit ein, andere rührten sich gar nicht.
Aber dann traten drei Personen durch die Öffnung, des Raketenbeschusses. Erst waren sie nur als Schattenumrisse zu erblicken, aber nachdem sie ein paar Schritte ins Innere des zerstörten Wirtshauses gemacht hatten, konnte man die drei Söldner gut erkennen. In der Mitte stand Narbengesicht.
Scherben wurden zertreten, als sie weiter ins Innere vordrangen.
“Wo finde ich Alex Petrenko“, sprach er mit fester und lauter Stimme.
……