[IP] Herate - Stimmen aus der Vergangenheit

Whisper ist niemand der viel spricht.

Sie ist ruhig und fährt den Wagen.

Auf Fragen antwortet sie immer in Zeichensprache und ihr Comlink übersetzt es dann.

Beim Essen erkennt man auch das militärische Training.

Zügiges Essen wobei sie dabei sehr koordiniert und sorgfällig vorgeht.

Das Besteck liegt richtig, ordnungsgemäß paralell neben dem Teller. Nach dem Essen reinigt sie auch soweit möglich alles.

Wohl ein Sauberkeitstick, oder doch eine Maßnahme gehen Nachverfolgung.

Im Wagen hört Whisper auch mehr zu. Man lernt viel mehr wenn man nur zuhört und die anderen beobachtet.

Und Aufmerksamkeit hilft auch auf der Straße falls jemand auf dumme ideen kommt.

Pitch verbringt die Fahrt damit, in der AR anhand von Sattelitenbildern nachzuvollziehen wo sie langfahren. Er versucht ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen, die Eindrücke Nordafrikas fühlen sich für ihn halb vertraut vor und halb fremd. Das ist nicht seine Heimat und er geht nicht eine Sekunde davon aus, dass die Araber ihm weniger rassistisch begegnen würden als die Europäer. Beim Essen achtet er darauf, möglichst weit weg von Ripper zu sitzen, deren stümperhafte Show vermieste ihm nur seine gute Laune.

Während des Fluges beschäftigt Bones sich mit den medizinischen Daten der Teammitglieder. Sie ist darum bemüht sämtliche Fakten im Bezug auf die Teammitglieder auswendig zu lernen. Im Einsatz hat sie vermutlich nicht die Zeit noch einmal nachzulesen, ob jemand allergisch auf ein Medikament oder ein andere Substanz reagiert.

In Marrakesch angekommen verlässt Bones den Flieger hinter Ripper. Diese Frau in ihrem Rücken zu haben sorgt bei Bones für eine Gänsehaut. Auf dem Rollfeld angekommen schaut sich Bones, wie die Anderen auch, um. Doch im Gegensatz zu den Kampferprobten Mitgliedern des Teams schaut sie nicht nach möglichen Gefahren. Bones ist zwar von Ripper ein wenig genervt aber ansonsten entspannt wie ein Tourist.

ALs Wisper aussteigt und sich vorstellt kann man Bones kurz lächeln sehen. Natürlich hat sie Whisper erkannt und freut sich das sie mit dabei ist. Sie nickt der Frau zu ohne sich weiter vorzustellen. Warum auch. Sie kennt Whisper und hat sogar noch ihre medizinischen Daten im Kopf. Als Kyle dann bestimmt das Ripper, er und Bones bei Whisper im Auto mitfahren weiß Bones nicht ob sie sich freuen oder mies gelaunt sein soll. Sie hätte sich gerne mit Whisper ein wenig unterhalten, aber mit Ripper im Wagen vergeht ihr die Lust dazu. Um nicht neben Ripper sitzen zu müssen setzt sich Bones nach vorn auf den Beifahrersitz. Soll doch der Chef sich um Ripper kümmern. Zudem hat Kyle ja schon etwas Übung darin neben Ripper zu sitzen.

Bones weiß das Whisper nicht die gesprächigste ist. Außerdem braucht Whisper ihre Hände um den Wagen zu lenken. Daher fragt sie auch nur sehr kurz und recht leise, ob sich etwas an ihren medizinischen Daten seit dem letzten gemeinsamen Einsatz geändert hat. Eine kurze Geste von Whisper reicht aus um zu wissen ob das der Fall ist. Bones kennt Whisper gut genug um einschätzen zu können, dass sie von ihr bei nächst bester Gelegenheit ein vollständiges medizinisches Profil erhalten wird, wenn sich denn überhaupt etwas geändert hat.

Da Bones Ripper nicht sehen kann, bekommt sie deren Spieler mit dem Messer nicht mit. Was sie jedoch mit bekommt ist das kleine Mädchen im Bus und das sie ihnen zuwinkt. Bones lächelt sanft und die Farbe ihrer Iris ändert sich kurz zu einem sanften hellrot, bevor sie wieder eitrig gelb werden. Sie winkt dem kleinen Mädchen kurz zu, bevor sie sich wieder dem Geschehen um sie herum widmet.

Gerade noch fokusiert sich Whisper gewissenhaft auf den Verkehr.

Es ist schwer sie von etwas abzulenken.

An Gesprächen kann sie ohnehin nur bedingt teilnehmen und ihre medizinischen Daten sind mit einer Bewegung gesendet.

Es hat sich soweit nichts geändert bei ihr.

Die Welt ist wirklich klein hier so fern von allem gewohnten jemanden zu treffen den man kennt.

Doch im Bruchteil einer Sekunde bricht die Hölle über sie her.

Whisper nimmt ihre Hände schnell vom Lenkrad, wird jedoch mit den Kopf gegen den Sitz geschleudert und ihr ist etwas schwindlig.

Als langsam alles um sie herum wieder Gestalt annimmt, checked Whisper gewissenhaft erst einmal im Fahrzeug wie es jedem geht.

Mit ihrer Hand macht sie erneut die Gesten und ihr Comlink übersetzt
> Statusmeldung<
Fordert Sie alles auf

>Eigener Status, minimale Beeinträchtigung<

Plötzlich ist alles laut. Rauch Staub und lautes Fieben beherrschen kurz alles, was Kyle wahrnimmt. Doch dann greift die Ausbildung und nach einem kurzen Moment des Klarkommens greift auch die Verantwortung die ihm übertragen wurde. Koordination ist jetzt wichtig. Er unterdrückt den Brechreiz, schüttelt den Kopf frei und gibt seine Befehle.

Whisper! Aufschließen und überleg Dir wie wir die anderen aus dem Fahrzeug holen.

Bones! Feinde aufspüren und so gut wie möglich für uns markieren.

Ripper! Mit mir raus.

Führungsfahrzeug! Status?

Er ignoriert dabei, dass Whisper diese Forderung ebenfalls gestellt hat. Sie klingt so routiniert, als hätte sie Führungserfahrung. Aber er geht davon, dass sie die Hierarchie kennt und nur reflexartig reagierte.

Dan schnallt er sich ab. Greift seine Pistole und wartet, bis der Wagen hält um ihn und Ripper auszuwerfen.

Ripper sah wie der Bus an ihnen vorbei fuhr und schaute dem Mädchen nach. Für ein paar Momente war sie abgelenkt. Und schon brach die Hölle los. Erst die Explosion. Instinktiv griff sie so nach dem Messer das es keinen verletzen würde. Sie nicht und auch die anderen Insassen nicht und schon gar nicht einer der Insassen. Das würde ihr ewig nach hängen.
Dann kam die Schockwelle. Das Auto hatte keine Chance. Es wurde ergriffen. Der Gurt straffte sich. Die Airbags lösten aus und alles ging so schnell.

Als Ripper einigermaßen wieder denken konnte schnitt sie sich los. Das Pfeifen in den Ohren war nervtötend.

Dann kam die Statusanfrage per AR rein. Fast hätte sie diese übersehen. Ripper lies sich die Daten ihres Vitalmonitors zeigen. Sie hätte in ihrem Zustand keine klare Aussage machen können. Sie hatten schon gesehen wie eines ihrer Teamkollegen Arm und Bein verloren hatte und er auf die Nachfrage hin ob es ihm gut ging er nur gesagt hatte. "Ja super." Erst als er aufstehen wollte um weiter zu spielen hatte er gemerkt das super so gar nicht stimmte.

Der Vitalmonitor meldete nur kleiner Prellungen. Per Gedankenbefehl schickte sie die weiter. Unbearbeitet. Denken war jetzt nicht so ihre Stärke.

Rippers Blick fiel auf den Bus. Oder das was von ihm noch übrig war. Sie dachte geschockt an das kleine Mädchen, das ihr eben noch zugewinkt hatte. Doch dann rappelte sie sich auf um aus dem Wrack zu kommen. Nicht das der Wagen noch Feuer fing. Währenddessen steckte sie ihr Messer weg und griff nach der Guardian. Die große Altmayr SPX2 hatte sie im Gepäck. Sie war doch ein wenig sperrig.

Sobald sie aus dem Schutz der Tür trat suchte sie sich Deckung. Sie musste sich Klarheit über die Situation schaffen. Erst das Gebiet sichern, dann die Verletzten bergen.

Sie ließ sich die Vitaldaten und den Standort der jeweiligen Teammitglieder einblenden.

Sie versuchte das Pfeifen zu ignorieren.
Sie war trotz des Anschlages einsatzbereit. Jahrelanges Training in der Stadtkriegsliga machten aus ihr keinen Soldaten, aber brachte doch einiges an Kampferfahrung mit sich.

Nach der kurzen Ablenkung durch das kleine Mädchen widmet sich Bones den Daten von Whisper. Dazu hat sie die Bildverbindung ihrer Brille genutzt da diese ein besseres und größeres Bild liefert.

//Soweit nichts Neues.//

Als sie kurz hochschaut um zu sehen wie sie voran kommen sieht sie die zweite Hälfte der Militärkolonne vorbei fahren. Da Explodiert der Bus und die Hölle bricht über sie herein. Glücklicherweise verfügt die Brille von Bones über eine Blitzkompensation, sonst hätte sie zum Knalltrauma auch noch Sterne gesehen oder schlimmeres. Dann kommt die Druckwelle und hebt den Wagen ein Stück weit vom Boden ab. Die Sicherheitssysteme des Rovers arbeiten zum Glück so wie geplant und verhindern schlimmeres. Trotzdem wird Bones ordentlich durchgeschüttelt und kommt nur langsam zu sich. Ihre Brille hängt ihr schief auf der Nase und das Kom liegt irgendwo im Fußraum. Gerade will sie nach dem Kom im Fußraum suchen um sich den körperlichen Zustand des Teams anzeigen zu lassen, da bekommt sie von Kyle die Anweisung nach Feinden zu suchen. Also konzentriert sie sich auf den Zauber was ihr durch das Piepen in ihren Ohren nicht ganz leicht fällt. Also atmet sie einmal tief durch und schließt kurz ihre Augen. Als sie ihre Augen wieder öffnet beginnt sie damit die notwendige Magie für ihren Zauber zu sammeln. Ihre Statusmeldung stellt sie so lange hinten an. Für sie ist es erst einmal wichtiger zu sehen ob ihnen aus irgend einer Richtung weitere Gefahr droht.

Pitch verfolgte die Route, sein Blick war auf das durchscheinende ARO vor ihm gerichtet, wo er die Umgebung als Satelitenbild sah, die Straßen, ihr eigenes kleines Auto als blinkender, blauer Punkt.

Marrakesch pulsierte um sie herum – hupende Autos, Motorräder, die sich durch jede Lücke zwängten, Händler, die auf den Gehsteigen standen und ihre Ware anpriesen. Sein Blick glitt über die Route, die sie nehmen wollten, während das dumpfe Dröhnen der Stadt in seinen Gedanken verschwamm.

Seine Augen verfolgten die Route, während seine Finger im Rhythmus der Stadt auf den Türrahmen tippten. Dann ploppte eine Benachrichtigung auf:

„Soma Noir – Neon Blues (feat. Aya DeLaney) – live im La Lune Bleue, Marrakesch. Möchtest du den Feed starten?“

Er grinste und tippte auf „Ja“. Ein kleines ARO-Fenster öffnete sich, blaues Licht, verrauchte Bühne. Dann der Bass – tief, vibrierend, Ayas Stimme rauchig und warm. Sein Kopf wippte leicht mit, die Stadt vibrierte, perfekt zur Musik.

Dann spürte er ein elektrisierendes Ziehen in seiner Brust. Sein Instinkt setzte ein, bevor sein Verstand es tat. Ein unsichtbares Gewicht drückte in seine Magengrube, ließ seine Muskeln sich anspannen, seine Finger zuckten, bereit zum Zugreifen, bereit zum Sprung – Gefahr!

Sein Kopf ruckte hoch.

Die Zeit schien zu stocken, die Geräusche der Stadt verzerrten sich. Er spürte die Magie in seinem Nervensystem, der Chi-Fokus lud sich auf, wie eine Waffe die geladen wird. Im Astralraum leuchteten seine Tätowierungen hellblau, doch niemand sah es.

Er spürte es bevor er es sah und hatte nicht einmal die Zeit, das Wörtchen "Merde!" fertig auszusprechen.

Dann kam die Explosion.

Ein brutales, alles verschlingendes Licht. Hitze. Lärm, der durch seinen Körper schnitt wie eine Welle aus Feuer und zersplittertem Stahl.

Die Druckwelle traf das Auto mit der Wucht eines göttlichen Faustschlags. Metall kreischte, Glas barst. Der Boden verschwand unter ihm, als das Fahrzeug kippte.

Schmerz, ein greller Blitz hinter den Augen. Er biss sich hart auf die Zunge, als sein Kopf gegen die Fensterscheibe schlug. Sein mystischer Panzer fing einen Teil der Wucht ab, aber nicht genug.

Seine Sicht verschwamm, das Brüllen der Explosion verzog sich zu einem dumpfen Rauschen. Blut in seinem Mund. Irgendwo in der Ferne schrien Menschen.

Dunkelheit.

Das Bewusstsein wich aus ihm, wie Sand, der durch Finger rieselte. Er wusste nicht, ob es Sekunden oder Minuten waren – nur, dass alles plötzlich still war.

Dann: ein dumpfes Pochen in seinem Kopf. Die Stille wurde zu einem Piepen, das alles überlagerte.

Sein Körper schrie nach Luft, nach Bewegung. Rauch. Benzingeruch. Splitter aus Licht drangen durch die zertrümmerte Windschutzscheibe. Sein Instinkt meldete sich, träge, durch einen Schleier aus Schmerz. Er lebte. Er sah einige AROs vor sich, doch er war zu benommen um zu verstehen was sie bedeuten mochten. Ein Teil von ihm wollte die Augen schließen und wegdösen, fort von dem Piepen, zurück zu der dumpfen Stille von davor.
Er spürte etwas Feuchtes auf seine Wange klatschen und hob den Blick. Links über ihm hing Rick im Sicherheitsgurt, die Augen geschlossen, der Mund auf. Pitch zwang sich ins Jetzt und zu der Frage, ob ihm eben nur Speichel auf die Backe getropft war oder Blut.

Oh, Blut! Danach schmeckte es ja in seinem Mund.

Er blinzelte. Atmete, wie er es gelernt hatte: Durch die Nase ein, durch den Mund aus. Bis er wider im Stande wäre, seinen Job zu erledigen!

Die Sonnenstrahlen und vielen Reflektionen der Sonne tanzen über Sams Gesicht, während ihr Wagen sich langsam hinter den Bus schiebt. Die süße kleine im Bus hat ihr noch für diesen kurzen Moment ein kleines Lächeln ins Gesicht gezeichnet.

//Wie David früher, so unvoreingenommen die Kinder...//

Der MilitärKonvoi zieht an ihnen vorbei und Sams Gedanken wandern dorthin. Militär und dieses Klima, da kommen eine ganze Menge Erinnerungen hoch. Gute wie schlechte. Sam durchläuft ein Schauer, kurz schiebt sie es auf besagte Erinnerungen, doch, nein. Es kriecht ihr unangenehm die Wirbelsäule hoch, ein Gefühl das sie kennt, ein Gefühl das ihr schon oft den Arsch gerettet hat. Sie spannt sich an, sieht sich um, da knallt es auch schon und die Welt verschwindet in einer grellen Explosion und Sam wird zusammen mit allen Insassen unsanft gegen die Gurte geschleudert bis der Wagen auf der Seite zum liegen kommt.

In dem Moment, als der Wagen landet muss es Sam die Luft aus den Lungen gedrückt haben, zumindest wird ihr schwarz vor Augen und für ein paar Sekunden ist sie weg.

Wie durch einen Schleier sehend schlägt sie die Augen wieder auf

"Fuck..."

Murmelt sie benommen.

Benommen und taub bis auf das Dröhnen und Pfeifen in ihren Ohren. Das alles kommt ihr verdammt bekannt vor, viel viel zu bekannt. Das weckt böse Erinnerungen, doch für die ist jetzt keine Zeit.

Nach einem Augenblick des klar kommens fühlt Sam in sich hinein, sie scheint okay zu sein. Sie liegt auf der Seite, orientiert sich. Blinzelnd guckt sie sich um, hinten ist Bewegung, über ihr hängen sie in den Gurten. Sie müssen hier definitiv als erstes alle raus. Hier drinnen sind sie handlungsunfähig. Sam zückt ihr Messer und durchtrennt den Gurt, um sich zunächst selbst frei zu bekommen.

Pitch blinzelte, sein Blick schärfte sich langsam. Das Fiepen in seinen Ohren ließ nicht nach, aber das dumpfe Pochen in seinem Schädel war ein klares Zeichen: er war noch da. Er schmeckte Blut. Seine Zunge fuhr über die Innenseite seiner Wange, aufgebissen. Gut. Besser als eine Gehirnerschütterung. Wahrscheinlich. Aber vielleicht auch beides.

Pitch sah Rick. Er schlug die Augen auf, die Lippen formten Worte, aber Pitch hörte nichts außer diesem verfluchten Ton in seinen Ohren. Rick sprach. Wer sprechen konnte, konnte atmen. Keine Prio!

Sein Blick flog nach vorn. Kazim. Der Fahrer hing reglos im Gurt, eine dunkle Spur lief ihm über die Schläfe. Verdammt.

Sam hatte das Messer in der Hand und tat Dinge. Beste Nachricht gerade!

Pitch zwang sich, die Erschütterung abzuschütteln. Seine Hand strich über das Komlink, unter den vielen AROs („Haben Sie einen Unfall?“, „Vitalstatus im Team aktualisiert, call to action!“, „Verkehrsbehinderung auf Ihrer Route, hier zwei Alternativen!“) fand er die Statusanfrage von Kyle. Ohne zu zögern, tippte er eine Antwort ans Team:

„Kazim bewusstlos, Rick ansprechbar, Sam aktiv. Verlassen Fahrzeug asap. Care-Bereich rechts vom Fahrzeug, Zone orange? Brauchen Deckung!“

Absenden.

Seine Finger fühlten sich schneller an als sein Kopf, aber das war egal. Funktionieren war alles. Sein Körper wusste schon, was zutun war.

Kazim, der bewusstlos in seinem Gurt hing, war ein Prio-Problem. Der Gurt drückte auf seinen Hals. Pitch konzentrierte sich und spürte das Mana fließen, als er den Levitationszauber wirkte. Kazims Körper schwebte höher, gehalten von Pitchs Willen. Das war immer noch suboptimal, eine Atemwegsverlegung konnte ihn jetzt umbringen. Oder viele Hirnzellen kosten und ihm den Award des Spielverderbers des Tages einbringen. Das hatte Kazim sicher nicht verdient! Also raus hier. Draußen konnten sie Kazim richtig lagern.

Er formulierte eine neue PM an Sam:

„Meine Magie hält Kazim. Müssen raus asap, wie?“

Dann zog er seinen Blick hoch – durch die zertrümmerte Frontscheibe, durch Rauch und verzerrtes Licht. Was zur Hölle wartete da draußen auf sie?

Dieses Fiepen ist ja unerträglich. Haben ihn Explosionen früher auch so gestört? Scheiß Alter! Andererseits… ja natürlich haben nahe Explosionen schon immer einen solchen Effekt gehabt. Er stolpert beim Aussteigen, weil ihm das alles auf den Magen schlägt… sein Gleichgewicht ist gestört. Einen Würgereiz muss er abschütteln, doch sowas gelang ihm schon immer gut…

Er rappelt sich auf und schleppt sich zu Ripper. Er berührt sie an der Schulter um sich bemerkbar zu machen. Da er nicht weiß, ob sie ihn versteht, brüllt er ihr ins Ohr

DU DECKST RÜCKWÄRTIG
Dabei gibt er ihr das Zeichen diese Position zu halten und deutet mit zwei Fingern auf seine Augen und dann über den Kofferraum hinweg. Dort entlang soll sie aufpassen. Damit lässt er sie allein, sie hat Kampferfahrung und weiß was zu tun ist, sonst wäre sie nicht hier.

Dann stellt er fest, dass Pitch schreibt. Schlauer Kerl! Sam aktiv! Gute Nachrichten. Die kann er einschätzen. Pitch‘s Beispiel nutzend lässt er, was er das Kom seine gebrüllten Worte als Text für die anderen ausgeben.
>>Sam Deckung in Fahrtrichtung<<

Sonderkommando, die weiß auch, was zu tun ist.

>>Pitch…<<

Er überlegt kurz. Doch… beide!
>>… und Bones, Verletzte bergen und Erstversorgen. Wir sicher den Bereich rechts von den Fahrzeugen… das hintere Fahrzeug ist funktionstüchtig und gibt Sichtschutz<<

>> Whisper…<<
Von der Frau hat er keine Ahnung. Stark Palmer. Gut nachgehakt.

>>… Ausrüstung bergen und ebenfalls in Deckung bringen…<<

Okay! Vorne und hinten gesichert. Die beiden werden Bescheid geben, wenn Kontakte auftreten. Zwei Medics kümmern sich um Bergung und Versorgung der Verletzten. Die spielen sich schon ein. Whisper wird die Ausrüstung bergen. Sie alle werden besser gewappnet sein, wenn sie Zugriff auf ihre Waffen haben.

Er selbst schaut mit der Pistole im Anschlag leicht gehockt über die Motorhaube hinweg und verschafft sich vorsichtig einen Überblick. Wie sieht der Bus eigentlich aus? Kann man da noch wem helfen?

Whisper steigt aus dem Auto aus und auch wenn ihre Ohren sie quälen,

die Nachricht bekommt sie

>Bestätige<

Whisper öffnet das Fahrzeug und steugt aus. Sie vertraut darauf dass die anderen die Umgebung im Blick haben.

Sie selbst beginnt damit die Ausrüstung aus der Verankerung zu läsen. Ihr Fahrzeug war so beladen dass nichts durch die Gegend fliegen konnte.

Da war Whisper überaus penibel und in solchen Momenten zahlte es sich aus.

Ripper fauchte den Ork an der sie angerempelt hatte. Was fiel ihm ein. Am liebsten hätte sie ihm gezeigt was es hies sich mit Ripper an zu legen, aber dafür war nicht der Ort und auch nicht die Zeit.

Sie versuchte aus der Situation schlau zu werden. War es nur ein Terroranschlag auf den Bus? War der Militärkonvoi der eben vorbei gekommen war der Grund? Was aber viel interessanter war war die Frage ob das erst der Anfang war. Sie hatte das Gefühl das der Anschlag der Auftakt zu was größerem war.

Dann wurde sie vom soldatenjungen angetippt. Er schrie etwas und Ripper konnte wage verstehen was er wollte. Rückwärtig sichern. //Drek ich hoffe Kazim hat meine Bestellung mitgebracht und sie war durch den Anschlag nicht beschädigt worden.// Dachte sie.

>>Verstanden<< funkte sie zurück und begab sich in Position. Ihre Pistole im Anschlag.

„Meine Magie hält Kazim. Müssen raus asap, wie?“

Sam blickt kurz nach hinten, dann sieht sie sich um. Ihre beste Chance ist wohl die Frontscheibe. Nochmal blickt sie nach hinten, dieses mal entschlossener und nickt Pitch zu.

Kurzerhand öffnet sie zunächst den Gurt von Kazim, wenn er klemmt schneidet sie ihn los, damit Pitch ihn anschließend bergen kann, dann steckt sie das Messer weg und rückt sich in Position, sucht sich den besten Winkel und hält sich am Sitz fest um die Kraft in den Beinen zu erhöhen.

Tief einatmen und "Wums". Fuß trifft auf Scheibe, scheibe knirscht verdächtig hängt aber noch immer fest.

>>Sam Deckung in Fahrtrichtung<<

>>ja Sir.<<

Nochmal einatmen und ein zweiter Versuch. Mit voller Wucht und zur Faust verkniffenem Gesicht tritt Sam die Scheibe aus der Fassung, welche auf die Straße kippt.

//Gott sei dank!//

Mit ordentlich wackeln in den Knochen und noch immer taub dreht sie sich kurz zu Pitch.

>>raus hier, ich geb euch Deckung<<

Und schon hat Sam ihre Waffe in der Hand und verlässt den Wagen geduckt um sich umzusehen und wie befohlen die Front zu sichern.

//was für ein Schlachtfeld...//
Weitere Gedanken dazu verbannt sie, Fokussieren und Priorisieren!

Kyles Augen werden immer schmaler und auch ein wortloses "Scheiße" geht über seine Lippen, als er die Person auf dem Balkon im zweiten Stock des Geschäftshaus auf der gegenüberliegenden Seite erblickt. Der Mann ist in einen schwarzen Beduinenmantel gehüllt, hebt in Zeitlupe einen Raketenwerfer auf seine rechte Schulter. Der Kopf der Rakete zielt genau in Kyles Richtung. Aber alles Kyle noch tun kann, ist in sein Kom zu brüllen, damit es seine Worte in Schrift übersetzt: DEEECKKUUUNNGG!

Dann sieht er wie die Rakete gezündet wird. Die Rakete löst sich vom Trägersystem und zieht Rauchschwaden hinter sich her.

//Das war’s!//, fliegts ihm durch den Kopf.

aber die Rakete zieht über Kyle und den Land Rover hinweg. Er dreht sich um, um zu schauen wo die Rakete einschlägt. Einer der Griffon X3 fährt im dem Moment rückwärts, Die Turmwaffe ein schweres Maschinengewehr feuert mehrere Salven auf etwas , das verdeckt hinter dem Wrack des Reisebusses befindet. Dann schlägt die Rakete genau unterhalb des Turms ein, genau an dem schwächsten Punkt des Sicherheitsfahrzeugs. Die Explosion ist noch nur schwach über die Ohren wahrzunehmen, dafür spürt Kyle die Druckwelle und das leichte Beben über den Boden. Weitere sekundär Explosionen sind zu vernehmen als die Munition explodiert, die durch die Rakete in die Luft fliegt. Verdammt, sie befinden sich hier gerade in einer kriegsähnlichen Situation. Dann bemerkt er noch die zwei anderen Angreifer, auch in Beduinenmäntel gehüllt, die tragen aber zwei Sturmgewehre vom Typ AK und befinden sich auf dem Dach eines einstöckigen Gebäudes direkt hinter dem Wrack des Griffons.

Nun übernimmt der Führungsgedanke direkt. Die Gedanken rasen… die Leute zielen nicht auf sie! Raushalten? Nein, das ist keine Option! Die Initiative muss gewonnen werden. Aber für wen Partei ergreifen? Die Antwort ist so schnell wie sie gefährlich einfach ist. Den überraschten Verteidigern anschließen! Eigentlich 50/50 ohne mehr zu zu wissen. Aber wer Reisebusse beschießt, kann so „gut“ nicht sein.

>>Sam! Ripper! 9uhr auf dem Dach, Beduinenkleidung! Auf erkanntes Ziel Feuer frei! Pitch: Rote Zone! Rote Zone! Bleibt im Wagen! Whisper 3 Uhr Raketenwerfer!<< Für Bones hat er gerade nicht viel zu tun. Obwohl?

>> Bones? Nach magischer Bedrohung suchen <<

Er selbst legt mit auf den Raketenwerfer an. Doch Befehle bellen braucht eben seine Zeit.

Whisper sieht nur den Befehl von Kyle.

Instinktive schaut sie einmal nach dem Ziel und markiert es.

Ihre Hand bewegt sich dabei schon geübt zum verstauten Gepäck.

Doch taktisch war es wichtiger zwei weitere Kämpfer auszustatten und dann zu aggieren.

>>Kyle , Ripper Ausrüstung im Flug. Befehl verstanden<<

Dann kommt auch schon zu den genannten ihre Ausrüstung geflogen und Whisper greift nach ihrer Nissan Optimum.

Bereit so schnell es geht den Angreifer mit dem Raketenwerfer auszuschalten.

Pitch musterte Rick kurz, der jetzt so dicht neben ihm stand. Ein Problem weniger! Dann sah er die Nachricht von Kyle: Rote Zone! Im Wagen bleiben!

Merde!, entfuhr es ihm erneut. Er flüsterte und sein PA schickte seine Worte als PM zu Rick:

<<Kletter vor, ich brauch Platz!>>

Dann ließ er Kazims schlaffen Körper irgendwie zwischen den Sitzen, Rick und ihm selbst nach hinten schweben, um einen raschen Bodycheck zu machen. Es war eng. Es war katastrophal für jedwede medizinische Versorgung, doch es half nichts.
Routiniert und schnell checkte Pitch den Körper des Kameraden. Sah die Prellmarken am Kopf, Pupillen anisokor, Atemwege frei (die erste gute Nachricht!), Schultern stabil. Am Brustkorb hörte er die Krepitation zwar nicht, aber er spürte sie in den Händen: unter seinem kundigen Griff mahlten gebrochene Knochen aufeinander, mindestens eine Rippe war durch. Die nächste schlechte Nachricht. Bauch weich (gute Nachricht!), Hüfte stabil (noch mehr gute Nachrichten!), keine erkennbaren starken Blutungen.

Der Vitalmonitor ergänzte die Daten: Herzfrequenz 136, Blutdruck 67mmHg, Sauerstoffstättigung 90% und fallend, Atemfrequenz: 28.

Pitch sah das Blut nicht, aber die Daten schrien es zum Himmel: Kazim verblutete gerade!

Arbeitsdiagnose: SHT Grad II+ mit Blutung, Spannungspneumothorax und verletzter Lunge, Polytrauma, Kazim stirbt!

Pitch spürte das Adrenalin in seinem Körper. Und wie sich der Anflug eines Lächelns in sein Gesicht stahl. Erneut flüsterte er seinem PA zu, diesmal als Nachricht ans komplette Team:

<<Rick aktiv, Kazim kritisch, brauche Medkit + Equip!>>

Dann bereitete er sich mental darauf vor, Kazim zu stabilisieren. Im auf der Seite liegenden Auto.

<<Merde!>>, der PA war noch aktiv, als Pitch fluchte.