Hamburg, Mittwoch den 15. Oktober 2080
Lufttemperatur: 4 Grad Celsius,
Wassertemperatur: du willst nicht ins Wasser, Chummer!,
Wind: Windstärke 5, in Böen 6 - ein laues Lüftchen für die HamburgerInnen
Allgemeine Wetterlage: es regnet seit 2 Tagen mal mehr mal weniger hefitg.
Es ist Herbst in Hamburg und die Zeit des Jahres, in der das Wetter in Hamburg wirklich ekelhaft wird - "Schietwetter" wie es die Einheimischen nennen: die ersten Herbststürme lassen die giftige Brühe der Nordsee durch Hamburg schwappen, der kalte Wind lässt einem das Blut in ungeschützten Teilen des Körpers gefrieren und die Temperaturen sinken zusammen mit der Stimmung in der Stadt sich draußen aufzuhalten.
Doch in diesem Jahr ist etwas anders: das Halbfinale des Teutonen-Cups im Stadtkrieg erhitzen die Gemüter in der Republik und im Besonderen in Hamburg, denn sowohl die Harburg Sharks , als auch die Hamburg Rams stehen im Halbfinale und müssen nun gegeneinander antreten.
Die Saison lief für beide Teams bisher sehr gut an und nun ist die eh schon immense Rivalität in einem absoluten Alles-oder-Nichts-Szenrio auf einem neuen Höhepunkt.
Im Vorfeld gab es einige Kontroversen, so muss das Spielfeld zweimal verlegt werden: das erste Spielfeld wurde im Zuge eines Herbststurms überflutet und versank im toxischem Schlamm der Nordsee, bei der zweiten Verlegung nach Harburg gab es erhebliche Ausschreitungen seitens der Rams und die Liga konnte nicht sicherstellen, dass das Gebiet des Spielfeld den Voraussetzungen für ein Spiel entsprach. Zudem gab es mehrfach Überlegungen, das Spiel in WildOst - die Ponton-Slum-Stadt am Südufer der Elbe - stattfinden zu lassen. Nun steht das Spielfeld endlich fest: ein abgesteckter Platz in der Freihafenhandelszone (FHHZ) - ganz konkret im Containerhafen mit einigen Bürogebäuden.
Die Lager der Fans beider Teams stacheln sich und die Stimmung in Hamburg seit Wochen an - nun steht das Spiel an. Es ist nun 3 Tage vor dem Spiel. Viele Fankneipen sind bereits jetzt gefüllt, es scheint ein 3-Tage-Party-Marathon zu werden.
Die Rams gelten im Vorfeld als die Favoriten, obwohl den Sharks nachgesagt wird ein betonhartes Team zu sein und es ist nicht vollends ausgeschlossen dass auch hier - wie schon allzu oft im Teutonen-Cup - der Underdog auf einmal die Oberhand haben wird. "Im Pokal ist alles möglich" ist eine Weisheit, die schon zu Fussball-Zeiten galt.
Am Rande der FHHZ befinden sich viele Hafenkneipen und Gaststätten.
So auch “Edda´s Klause” - eine alteingesessene Hafenkneipe, die einer der zentralen Treffpunkte von Stadtkriegs-Begeisterten, Hafenarbeitern und eine der Stammkneipen für Shadowrunner, die nach Infos aus dem Hafen suchen.
Die Kneipe wird von einem Norm namens "Zecke'' betrieben, seine Großmutter Edda hat die Kneipe aufgebaut, seitdem ist sie in Familienbesitz. Neben 2 recht ansehnlichen Normfrauen als Bedienung - seinen Schwestern - gehören auch 2 Trolle, die an der Tür stehen und für Ruhe sorgen sollen, zur Stammbesetzung der Kneipe. Es gibt zudem eine kleine Küche samt Koch mit einfachem aber gutem Essen - die Spezialität des Hauses ist “Edda´s legendäre Erbsensuppe”.
Die Kneipe ist dafür bekannt, dass sie als "neutrales Gebiet" am Rande der FHHZ gilt. Als ewiger "neutraler Boden - seit Eddas Zeiten" wie es heißt, machen keinerlei Syndikate und Organisationen Anstalten die kleine Kneipe als ihren Turf zu titulieren. Es wird allerdings gemunkelt, dass Zecke früher als Runner in Hamburg tätig war und deshalb eine Verbindung zu den Likedeelern pflegt.
Die Kneipe ist mit einigen Besuchern so gegen 10 Uhr abends bereits ganz gut besucht: einige Hafenarbeiter, die sich nach ihrer Tagschicht hier auf ein paar Störtebeker abgestiegen sind und einige Fans der Rams, die hier die nicht enden wollende Live Berichterstattung verfolgen, die auf diversen Bildschirmen im Hintergrund dröhnen.
Ansonsten ist es noch recht ruhig in der Kneipe - ein paar weitere “Stammkunden” scheinen ebenfalls anwesend zu sein, was sich aus der Beobachtung in der Interaktion mit dem Personal erschließen lässt.
Hinterm Tresen steht der Beistzer "Zecke" und schenkt aus und klönt (redet/schnackt/schwätzt) mit den Besuchern, die sich an der Bar niedergelassen haben. Er scheint guter Laune zu sein, für die Kneipenbesitzer am Rande der FHHZ war die doppelte Verlegung des Spiels ein Segen, es werden volle Läden erwartet.
Im Gastraum servieren seine beiden jüngeren Schwestern Tanja und Petra und neben dem Eingang sitzt Argus der Troll und achtet darauf, dass kein Gast auf die beschissene Idee kommt, den beiden Schwestern dumm zu kommen. Beide Trolle, die hier als Aufpasser fungieren, sind bekannt dafür respektlose Gäste, die nicht wissen wo sie ihre Finger zu lassen haben im Zweifelsfall ins Hafenbecken zu werfen.