[IP] Raven - Kapitel 2

  • Tja, Gott ist anscheinend nicht auf Seite des Piloten. Ein kurzer Anflug von Bedauern durchzuckt Isidor und später wird ihn sicher etwas verstören, dass er nicht sagen kann, ob das Angus gilt oder El Lungo oder gar nur den Nuyen, die ein neues Gewehr kosten wird. Aber gerade ist keine Zeit dafür, der rasende Wind reißt an Isidor und seinen beiden Taschen und er sieht das große Sonnensegel näher kommt. Nacheinander durchschlagen die anderen es, Wasser schießt nach oben und dann erfasst ein Schlag seinen Körper, bremst seinen Sturz mit brutaler Gewalt ab. Isidors Hände umfassen die Griffe seiner Taschen krampfhaft und die übermenschliche Stärke seiner Ware lässt den Griff des Dufflebags reißen, aber der Bag bleibt bei Isidor während sein Körper die Wasseroberfläche durchschlägt und er mit brutaler Gewalt gegen den Boden des Pools gepresst wird. Die Luft wird aus seinen Lungen geprügelt aber Isidor weiß, wie man unter Schlägen und Angriffen nicht nur bei Bewusstsein bleibt sondern auch weiter handlungsfähig ist. Während das Wasser über ihm zusammenschlägt hält er seine Augen fest geschlossen, stößt sich mit der einen Hand vom Beckenboden ab, schwingt sich in eine aufrechte Position und schießt mit einem kräftigen Sprung nach oben. Sein Kopf durchbricht die frisch zusammengeschlagenen Wasser und Isidor schießt fast bis zu den Knien aus dem Wasser. Im Sprung sendet er eine Nachricht an seine Teammitglieder


    <<FRANKLIN, CLEO: UMGEBUNG SICHERN. ZIVILISTEN RUHIG STELLEN!

    BETSY: ÜBERSICHT GEWINNEN!

    DOZOR UND ICH AUSRÜSTUNG SAMMELN!>>


    In der unnatürlichen Zeitlupe seines Reflexboosters erkennt er die Trollin und einen Teil des Daches während er ruckartig seinen Oberkörper einkrümmt und die Beine nach oben an seinen Leib reißt. Aus dem Sprung wird ein sauberer Salto vorwärts und zur rechten Zeit streckt sich Isidor wieder lang, taucht beinahe elegant wieder ins Wasser ein und verwandelt so seinen Aufprall in ein kontrolliertes Schwimmen. Noch einmal durchstößt sein Kopf die Wellen schlagende Wasseroberfläche und zum ersten Mal seit seine Füße die Plane berührt haben, strömt Luft in seine Lungen. Darauf vertrauend, dass die anderen erstens leben und zweitens ihre Aufgaben akzeptieren und durchführen, kümmert er sich gar nicht wirklich um die Umgebung, sein kurzer Sprung hat ihm zumindest keine direkte Gefahr gezeigt, und fokussiert seine Cyberaugen neu um unter Wasser sehen zu können und zu sehen, was die anderen und er selber verloren haben

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Betsy nahm den Absturz des Flugzeuges nur im Augenwinkel war und erst sehr viel später wird ihr klar werden, dass sich da jemand für ihr Überleben geopfert hatte. Aber gerade galt ihre ganze Konzentration dem Versuch den wahnsinnigen Freifall zu kontrollieren. Und in diesem Pool zu landen. Alles andere wäre Tod. Sie versuchte ihren Mantel wie kleine Ruder zu benutzen, aber noch bevor sie eine funktionierende Technik entwwickeln konnte kam schon der Aufprall auf dem Sonnensegel und Bruchteile später auf dem Wasser. Sie kam leicht seitlich auf und und touchierte unter Wasser mit ihrer Hüfte den Boden, wobei sie ihren Waffenkoffer verlor. Tat weh aber hätte schlimmer kommen können. Prustend kommt sie nach oben und schluckt ein bisschen Wasser. Schwimmt mit wenigen Zügen an den Rand und zieht sich hoch.


    Dann übermittelte ihr DNI Isidors Nachricht. Definitv Luftlandeerfahrung! Es entblätterte sich immer mehr von seiner Vergangenheit. "Übersicht gewinnen". Hervorragende Idee! Zunächst das Team. Um Franklins Aufschlagort färbte sich das Wasser beunruhigen rot. Das war schlecht, aber er kam aus eigener Kraft an die Oberfläche. Das war gut. Sie würde sich gleich seine Wunden anschauen, aber es war anscheinend nicht lebensbedrohlich und konnte ein bisschen warten. Die andern schienen auch bei Bewußtsein und einsatzfähig.

    Dann war da diese durchnäßte Trollin. "Guten Tag, Ma'am, Machen Sie sich keine Sorgen, es ist alles unter Kontrolle. Standardsatz. Half nie. Aber sie überließ die weitere Betreuung Cleo. Übersicht gewinnen.


    Wo waren sie? Hatten sie es bis Seattle geschafft oder waren sie noch im Salish-Gebiet? Betsy ließ ihren Blick vom Hochhaus runter schweifen und glich die Position mit ihrem Navigationssystem ab. Wohl knapp innerhalb der Grenzen von Everett. Gut.


    Aber was zur Hölle war hier eigentlich los? Lysander. Angriff auf Raven Manor. Betsy war sich unsicher, ob sie ihn direkt kontaktieren sollte. Wenn es auch einen Angriff auf ihn gegeben hatte und er gefangen oder schlimmeres war, war es vielleicht unklug, den Angreifer wissen zu lassen, dass sie noch lebten. Ausserdem war vielleicht seine Kommunikation korrumpiert. Irgendwie mußten die Angreifer die Reise ja ausgespäht haben.

    Oder sie waren kompromittiert. "Umfassender Geräteneustart, Alle!, Dozor Wanzencheck!" Und das tat sie dann auch.

    Danach verschleierte sie Ihre Nummer und sendete Lysander einfach das Codewort, dass er sich ASAP bei ihr melden solle. >>Longbourn<<


    Als nächstes startete sie per Autopilot zwei Fahrzeuge aus der Garage des HQ und ließ sie Richtung Norden fahren. Sie würden zwar ne Weile brauchen, aber sicher war sicher.

    "Statusbericht, Leute. Gehts allen gut? Lasst uns nicht zu lange trödeln hier, vielleicht will wer auch immer das hier angefangen hat, es auch zu Ende bringen."


    Dann rief sie erneut die Nummer von "Colin Morrissey, du kannst mich Tank nennen" an. Vielleicht konnte er ja ein wenig Licht ins Dunkel bringen... War auch ein Risiko aber ohne gings nicht gerade...


  • Ist er noch todesmutig als erster aus dem Kackflieger gesprungen, so hat er einfach keine Ahnung, wie man sinnvoll… fällt… Also hört er auf das was ihm gesagt wurde und breitet die Arme und die Beine aus um die Geschwindigkeit zu drosseln. Wer hätts gedacht, langsam wird man deswegen nun nicht unbedingt. Keine Ahnung ob seine sinnlosen Bemühungen oder pures Glück dafür sorgte, dass er diese Markise trifft, bevor er auf das glatte Wasser aufschlägt, doch seiner mangelnden Konstitution oder auch Verchromung ist es wohl zu verdanken, dass sein Arm direkt auskugelt, als er mit ihm im Gestänge hängen bleibt. Diese ruckartige entgegengesetzte Bewegung von Arm und Körper überlastet sein Schultergelenk jedenfalls in Bruchteilen von Sekunden. Immerhin bremst dass seinen Fall noch ein wenig mehr so dass er trudelnd ins Wasser schlägt.


    Seinen Schrei hört man dort unten nicht, dass er aber als erstes einschlug und dennoch als letztes auftaucht, liegt daran, dass er sich mit rudernden Armen in eine aufrechte Position bringen wollte. Dass das auch nach mehrmaligen Versuchen nicht klappt wundert ihn erst dann nicht mehr, als der Schmerz auch durch das Adrenalin hindurch spürbar ist. Die Gliedmaße ist halt nutzlos im Moment. Dann wollte er sich mit den Füßen am Boden abstoßen, doch der Auftrieb eines Menschen sorgte inzwischen dafür, dass er ins Leere trat. Langsam führt der Sauerstoffmangel, erhöht durch den Schrei, für Panik. Wild strampelt er mit beiden Beinen und einem Arm und kommt mit einem unmenschlich lauten Einatmen an die Oberfläche. Direkt schluckt er Wasser, weil er wieder versinkt, bevor er sich stabilisiert.


    Und als hätte er nich genug Probleme bekommt er direkt Anweisungen von Mister „mir kann keiner was, seit ihr etwa irgendwie verletzt worden, bei diesem Sturz aus einem Flugzeug? Na nu konzentriert euch mal, Leute“ Isidor. Er würde dem Mann gönnen, auch mal mit Profis arbeiten zu dürfen. Der muss doch verzweifeln mit so Leuten, wie nem Cowboy, der sich bei so ner Pille Palle verletzt. Na egal… Franklin mag jung und unerfahren sein, aber auch er ist ein Kämpfer… auf seine Art… Mit einem Arm schwimmt er zum Beckenrand, er hievt sich, Kraft seiner Adrenalinsuppe, so weit aus dem Wasser, dass er ein Bein auf den Rand schwingen und sich hochziehen kann. Er rollt sich einen Meter weiter, zuckt wieder unter Höllenschmerzen zusammen und steht irgendwie auf. Zitternd zieht er umständlich mit der linken Hand die Waffe aus dem Halfter an seiner rechten Seite und richtet sie in Richtung Trollin, aber auf den Boden zielend.

    Sorry Ma‘am…
    meint er erschöpft und resignierend

    Aber sie müssn jetzt echt ma machen was wir sagn

    Erklärt in seinem fettigsten unkonzentriertesten texaner Akzent. Es tut ihm leid, ihr Angst zu machen und es tut ihm auch alles weh. Aber hier gehts jetzt erstmal um einen Hauch Kontrolle. Sie soll einfach grad mal nur keinen Scheiß bauen.

  • Die bereits von ihren Vorspringern zerrissene Markise bremst den Fall nur noch marginal. Zumindest hat sie genug Körperbeherrschung bewiesen, um nicht unkontrolliert durch die Luft zu drudeln, sondern tatsächlich relativ gesteuert anzukommen. Die Härte des Aufpralls und die kurze Orientierungslosigkeit unter Wasser verhindert das sofortige Auftauchen trotzdem. Zumindest funktionieren ihre Einbauten zuverlässig, so dass die plötzliche Meldung von Sauerstoffmangel des Vitalmonitors fast augenblicklich die Atmung über den Lufttank aktiviert.

    Als ihre Reflexe und ihr Training die kurze Orientierungslosigkeit überwinden, erfasst sie zuerst die Situation unter Wasser, ob nach dem Verschwinden der ganzen Luftblasen noch irgendeiner ihrer Kameraden Hilfe braucht um an die Oberfläche zu kommen.


    Da kommen auch schon die Befehle rein, alle scheinen diesen waghalsigen Stunt tatsächlich überstanden zu haben ... womöglich auch nur fast alle, wer weiß was für einen Riggerkokon oder Schutzmaßnahmen die Cessna für ihren Piloten zur Verfügung hatte.


    Die Gefahr war noch nicht vorbei und als Cleo sich aus dem Pool schwingt, hat Franklin ihrer beider Aufgabe schon voll im Griff. Na ja zumindest in Angriff genommen, wirklich bedrohlich wirkt sein Ton nicht unbedingt. Aber ein wenig beeindruckt ist sie schon wie er das Ganze weg steckt, vor allem wo er sich augenscheinlich etwas verletzt hat beim Aufprall. So unterstützt sie einfach seine Drohung indem sie sich neben ihm aufbaut und erstmal wartet, was die Trollin machen wird. Trotz der nassen am Kopf klebenden Haare und der Wasserpfütze unter ihnen dürften die beiden zusammen tatsächlich einen recht bedrohlichen Eindruck machen, sie lässt ihre Waffe aber erstmal noch im Tarnholster, zu viel Anspannung ist dann auch nichts. Stattdessen startet sie lieber ihren Radarsensor in Kombination mit ihrem Orientierungssystem um möglichst viele Informationen, über das Stockwerk unter ihnen und den Zugang zur Dachterrasse zu sammeln für's Teamnetzwerk. Dann hätten sie mit Glück etwas Vorwarnung, falls sich weitere Personen in der Nähe befinden. Viel zu sichtbar sind sie im Moment sowieso, da kann sie ruhig ihre aktiven Sensoren nutzen.

  • Erst langsam wich die Dunkelheit und ihm wurde gewahr wo er sich befand und was gerade passiert war.


    Der Fall, das Besteben die Bewegungen seiner Kollegen nachzuahmen.

    Das Wissen wie viele Sekunden noch bis zum Aufprall blieben.

    Die Panik, welche aber schnell der kalten Erkenntniss wich, dass er oder sie alle sterben würden wenn ihm nicht etwas einfallen würde.


    Schnell hatte er das Steuerelement des Sonnensegels unter seine Kontrolle gebracht und es passend kalibriert bevor sie dann auch schon durchgerauscht waren.


    Wenn die Evolution gewollt hätte, dass Zwerge fliegen können, dann hätte sie wohl ihnen Flügel verpasst.

    So aber war Dozor einfach wie ein Stein gefallen.


    Dementsprechend war die Landung auch recht heftig gewesen, aber zum Glück fiel er nicht nur wie ein Stein, sondern war auch hart wie ein Stein.


    Seine Lungen brannten von dem Wasser, welches den Platz der Luft eingenommen hatte, als der Aufprall diese aus seinen Lungen gepresst hatte.

    Für einen Moment schwebte er knapp über dem Boden des Pools, bis sein Bewusstsein zurückkehrte und er hustend, spuckend und vor allem laut fluchend durch die Wasseroberfläche stieß.


    Mühsam strampelte er zum Beckenrand und wälzte sich aufs Trockene wo er erstmal schwer nach Luft ringend am Rücken liegen blieb.

  • Die durchnässte Trollin blickte Betsy verdutzt an und blinzelte langsam. „Was ist unter Kontrolle?“, fragte sie verständnislos mit angenehmer Altstimme. Sie verstummte sofort, als Franklin seine überschwere Faustfeuerwaffe auf sie richtete. Schnell hob sie abwehrend beide Hände und sah ihn, mehr verwirrt als ängstlich, aus tiefblauen Augen an.


    Das Rufsignal in Betsys AR wich einer aktiven Audioverbindung. »Für einen Moment dachte ich, die Hektik wäre ganz umsonst gewesen«, erklang Tanks trockene Stimme mit einem Unterton der Erleichterung. Im Hintergrund hörte sie erneut Reifenquietschen. »Ich bin in ein paar Minuten bei euch.«


    Als Dozor sich triefend auf die cremeweißen Fliesen des Beckenrandes zog, stach ihm direkt das auffällig glänzende Rot des Kommlinks der blonden Trollin ins Auge, welches gerade außerhalb seiner Reichweite zum Liegen gekommen war. An der Seite des Gerätes befand sich ein flach aufgesetztes Zubehör in Edelstahloptik, das sich farblich deutlich abhob und dessen Bauform Dozor merkwürdig vertraut erschien. Ein Schleicherdongle von MCT, erkannte er. Die Blondine legte wohl Wert auf eine ausgezeichnete Matrixsicherheit.


    Der offensichtliche Weg, um das exponierte Dach zu verlassen, schien die weit geöffnete Schiebetür in der gläsernen Wand des Dachaufbaus zu sein. Dieser bestand nur aus einem einzelnen, großen Raum, der einen ausladenden Esstisch nebst Stühlen und eine geräumige Bar an der gegenüberliegenden Seite enthielt. An der rechten Wand führte eine sehr breit angelegte, gerade Treppe in das darunter liegende Stockwerk.

  • Irgendwo unter dem Schmerz, der von seinem nutzlosem Arm ausstrahlt tut es Franklin sehr leid, dass er jemanden mit der Waffe bedroht ohne, dass ihm dafür ein echter Grund gegeben wird.

    Alles gut Ma´am. Niemand tut Ihn` was, wir sammeln uns und hauen ab.

    Das Zittern in seiner Hand lässt mehr und mehr nach, je länger er sich an Situation und Schmerz gewöhnen kann. Noch immer ist die Waffe auf den Boden gerichtet. Noch immer ist aber offensichtlich, dass er nur dafür da ist, auf sie aufzupassen. Er will nicht bedrohlich wirken, da aber die komplette Aufmerksamkeit, des Cowboys mit dem dicken Revolver auf die Trollin gerichtet ist, wird sie sich nicht unbedingt sicher fühlen. Aber sie soll wissen, dass sie nicht wegen ihr hier sind.

    Wir sind weg so schnell wir können, Ma´am... versprochen.

    Das die nasse Cleo ihm recht nahe ist, nimmt er durchaus zur Kenntnis. Doch ganz ausnahmsweise gibt es gerade Wichtigeres. Er will zu nem Arzt... zum Beispiel.

  • Einige Augenblicke lang schaut Isidor im leicht trüben und aufgewühlten Wasser umher. Da, ein Koffer. Betsys neue Waffe, die sie sich auf dem Hinflug ausgiebig angeschaut hatten. Ansonsten sieht er auf den ersten Blick nichts Wichtiges. Dennoch sucht er, bis er zumindest glaubt, dass nichts, was noch gebraucht wird, verloren gegangen ist. Dann schwimmt er mit zwei raschen Schwimmzügen zum Beckenrand und hievt sich aus dem Wasser. Zufrieden stellt er dabei fest, dass das Team die Situation gut unter Kontrolle hat. Nicht so effizient, wie man es hätte machen können, die Trollin zu fixieren und zu sichern wäre zwar militärisch korrekt, wäre aber für diese Truppe auch irgendwie... unangemessen. Ein kurzer Blick zu seinen beiden Taschen und Betsys Koffer, dann erhebt Isidor sich und verliert keine Zeit. Die Trollin scheint nicht wirklich eingeschüchtert zu sein aber man weiß nie so genau, also funkt er nur und sendet ein paar Icons mit Zugriffsangeboten an sein Team, offensichtlich Ausrüstung, die er dabei hat und teilen würde, wenn jemand sich damit besser fühlt. Seine Panzerjacke, seine Automatikpistole, die schwere, vollautomatische Schrotflinte und sein Chamäleonanzug.

    Sein Blick wandert zu Dozor und zu Franklin und er öffnet noch einen weiteren Feed in die Gruppe, eine Möglichkeit für alle, Verletzungen und andere Einschränkungen wie kaputte Ausrüstung zu teilen. Bei seinem eigenen Namen trägt er da gleich leichte Prellungen und einen gerissenen Gurt ein. Nieman kann Isidor vorwerfen, nicht von Zeit zu Zeit mal etwas pedantisch zu sein. Und wieder einmal ärgert er sich, dass die Gruppe kein echtes TacNet hat und wieder einmal nimmt er sich vor, sowas mal zu besorgen und Dozor daran zu setzen, aber jetzt... naja. Franklin und Cleo haben die Frau unter Kontrolle, zumindest halbwegs. Aber Betsys Frage steht noch in der analogen Welt im Raum und er will ihr natürlich antworten. Während er die Aufgaben gedanklich neu verteilt, antwortet er ihr


    "Nur Moretones*, nicht serioso. Also gut camaradas, Ausrüstung anlegen und bereit machen zum Ausrücken!"


    Und natürlich befolgt er auch gleich seine eigenen Anweisungen, holt seine Armschienen und seine ballistische Maske - letztere vor Allem wegen der verbauten Sensoren - heraus, klemmt die Holster mit der Predator und dem Taser und die Halterungen mit den Magazinen an seinen Gürtel und beeilt sich, den Gurt vom Duffle Bag wieder notdürftig zu befestigen.


    *blaue Flecken

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    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

    Einmal editiert, zuletzt von Theverath ()

  • "Ja, Tank, unsere Koordinaten haben sich ein wenig geändert. Bleiben Sie auf Kurs Richtung Everett, aber bevor ich Ihnen den genauen Meeting Point nenne, sagen Sie mir verdammt nochmal, was hier los ist!"


    Betsy wußte immer noch nicht, ob sie dem Kerl trauen konnte. Normalerweise führte Lysander keine Aktivposten in ihre Operationen ein, die sie nicht kennengelernt hatte, aber hier schien ja tatsächlich ein multipler Notfall vorzuliegen.


    Sie wandte sich wieder ihrer verblüfften Gastgeberin zu. Die Frau war wirklich cool für die Situation, aber Betsy wußte auch nicht, was die eigentlich angemessene Reaktion für "da sind 5 bewaffnete aus dem Himmel in meinen Penthousepool gefallen" war. Es fehlte ein Vergleichsmaßstab. "Na alles halt, unter Kontrolle. Wie auch immer, wir sind gleich wieder weg, würden Sie mir freundlicherweise ihr Medkit zeigen, ich glaube mein Freund hier ist etwas verletzt?"


    Ansonsten vertraute sie Isidors Organisation, überprüfte ihre Pistolen und trug ihre Ares Stalwart ebenfalls in Isidors Liste ein.

    Zu Franklin gewandt deutete sie auf die Treppe des Dachaufbaus. "Schnell rein da, ich schau mir deinen Arm mal an"

  • Cleo lässt weiterhin die Trollin nicht aus den Augen, während sich im Orientierungssystem eine Karte des Stockwerks unter ihnen aufbaut anhand der Radardaten. Sie übermittelt die Daten auch an die anderen.

    "Ansonsten scheint niemand hier zu sein." Aber es braucht nur irgendwo eine dickere Wand, um vielleicht doch jemanden in einem Blindspot zu haben, das weiß jeder hier.

    "Wenn alle so weit sind, stimme ich dafür diesmal die Treppe zu nehmen." kommentiert sie die Aufnahmen, während sie noch ein wenig Wasser aus ihrer Kleidung auf den Boden streift. Innerlich doch etwas über das Angebot von Isidor schmunzelnd, bleibt ihr Blick weiterhin auf ihrer unfreiwilligen Gastgeberin, während sie eine nasse Strähne hinters Ohr streicht. Solange diese so überraschend ruhig bleibt, sieht sie immer noch keine Notwendigkeit ihre treue Crusader zu ziehen.

    Wenn dann alle anderen sich in Richtung des Esszimmers bewegen, wird sie ihnen rückwärts gehend folgen.

  • Triefend nass rappelt sich Dozor umständlich auf. Er schüttelt sich kurz wie ein nasser Hund und

    blickt sich dann um, checkt mal die Lage.

    Franklin wurde kurz verarztet aber dann Team scheint bereit zu sein abzurücken.


    Jemand hat eine Rakete auf sie abgegeuert.


    Was geht hier vor?


    Er zieht seine Waffe, dann greift er sich das am Boden liegende Commlink.

    Er nähert sich der Trollfrau und versucht noch schnell die richtigen Worte zu finden.

    "Ich muss den diensthabenden Security Officer über diesen Vorfall informieren. Wären sie so freundlich?"

    dabei hält er ihr das Commlink so hin, dass sie es zwar entsperren aber nicht so einfach sich nehmen kann.

    Der Schock und die Präsenz mehrerer Waffen sollte die Frau hoffentlich zur Kooperation bewegen.

  • »Was hier los ist?! Ich habe keine verfraggte Ahnung!«, antwortete Tank in Betsys AR. »In Raven Manor ist ohne Vorwarnung der Internal Revenue Service* aufgeschlagen und hat angefangen alles auseinanderzunehmen.« Im Hintergrund war aufgeregtes Hupen zu hören, das schnell in der Ferne verklang. »Sie befragen Lysander gerade wegen Wirtschaftsvergehen und so was. Er sagte nur, ich soll mich sofort absetzen und euch abholen.«


    Während Tanks Erwiderung deutete die Trollin mit tropfendem Arm auf die nach unten führende Treppe. „Das Medkit ist an der Garderobe“, sagte sie beinahe automatisch und blinzelte nur überrumpelt, als Dozor ihr das leuchtend karminrote Kommlink zur Entsperrung vor das Gesicht hielt. Die Gesichtserkennung reagierte ohne merkliche Verzögerung und schaltete das auffällig lackierte Gerät aktiv.


    Bei ihrer Annäherung an die weit geöffneten Glasschiebeelemente des Dachaufbaus entdeckten sie schon aus einiger Entfernung, mitten auf dem Esstisch liegend, eine verchromte Ares Light Fire Pistole mit karminroten Akzenten und einem anpassbaren Griffstück von MetaErgonomics, das offensichtlich für schlanke Trollfinger eingerichtet worden war. Eine schicke Handtaschenwaffe.

    Auf ihrem Weg zum Treppenabsatz und nach unten blickte ihnen die Blondine unverwandt nach. Cleo sah noch, wie sich die Trollin schließlich ungläubig über die Augen wischte, bevor sie sich aus ihrem Blickfeld bewegte.



    * Finanzministerium der UCAS

  • "Ok, ich schick dir die Abholkoordinaten. " Antwortete Betsy Tank und beendete das Telefonat fürs Erste.

    IRS? Gut, kann passieren. Aber die haben sie sicher nicht abgeschossen. Das hier sah nach einer konzertierten Aktion aus. Jemand hatte sie auf dem Kieker.

    Aber eins nach dem anderen. Betsy ignorierte die Trollin und lief die Treppe hinunter, sicherte routinemäßig die Etage, überließ die Zimmersicherung aber Cleo und Isidor. An der Garderobe nahm sie das Medkit von der Wand und rief Franklin zu sich. Mit wenigen Handgriffen setzte Betsy die Analyse des Gerätes um und schob die ausgekugelte Schulter mit einem unschönen Knirschen zurück ins Gelenk. Es gab weiteren Schaden an Bändern und Sehne, aber das würde die Zeit heilen müssen.


    "Fürs erste wars das , Zähne zusammenbeissen! Und zieh dir verdammt nochmal eine von Isidors Panzerjacken über."

    Zu den anderen gewand: "Yo Cleo wir nehmen die Treppe, fix, wir müssen hier raus. Raven Manor wurde vom Finanzamt gerazzt, wir werden angegriffen. Unklar, ob Midway Park noch sicher ist, wir müssen hier dringend weg!

    Keine Ahnung, ob dieser Tank vertrauenswürdig ist, aber es ist eine Chance hier wegzukommen und vielleicht ein paar Infos zu bekommen, aber seid wachsam am Meetingpoint. "


    Dann sendete sie Tank die Koordinaten der nächsten Kreuzung, die in der entgegengesetzten Richtung des Ortes lag, an dem die Cesna runtergekommen war und eilte die Treppen hinunter.




  • Einen moment wartet Isidor ab, dann beginnt er selber, Ausrüstung anzulegen. Die Schrotflinte und die Panzerjacke bleiben erst einmal in der Tasche, macht ja wenig Sinn, gleich aufzufallen wie ein bunter Hund mit schwerer Bewaffnung, aber der Chamäleonanzug und die Pistolen werden angelegt. Betsys Worte dringen auch an seine Ohren und er runzelt die Stirn. Was für ein Tank, was für ein Meetingpoint? fragt er sich während er seine Ultimax hinten an den Gürtel klippt. Irgendein Informationsfluss hat da nicht geklappt, völlig verständlich in dieser Situation aber Isidor nimmt sich vor, das in der Einsatzbesprechung anzusprechen. Dann nimmt er den DuffleBag an den beiden kürzeren Gurten, nachdem er den längeren Schultergurt gänzlich gelöst und in einer seiner Taschen verstaut hat, wie einen Rucksack auf seinen Rücken. Das verbirgt die Ultimax nicht optimal aber immerhin ein wenig. Bevor er den von Betsy angewiesenen Neustart durchführt, nutzt er noch sein Komm um die Farbsteuerung seines Chamäleonanzuges von "automatisch" auf "manuell" zu stellen und lässt den doch eher militärischen Anzug einen schwarz-rot-blauen Farbmix annehmen, so dass das Ganze eher "cool" und posermäßig aussieht und damit fast als ein wenig exzentrische Alltagskleidung durchgehen kann, vor Allem mit der Maske dazu. Während er alle Verbindungen kappt und einen kompletten Neustart aller seiner Geräte einleitet, überprüft er kurz die in seinem Anzug verbaute Tech, schaltet einmal alle Sensoren durch, schnappt das Minischweißgerät einmal kurz an und lässt den Magnetkartenkopierer eine Diagnoseroutine fahren. Die vielen "Keine Verbindung"-Warnungen klickt er einfach weg, nein, er will jetzt keine Diagnosedaten senden. Dabei hält er immer ein Auge auf der Trollin... À propos:


    "Signora befinden sich noch andere Personen in ihrer Wohnung? Und bitte geben Sie meinem Comanchero hier..."


    er nickt gen Dozor


    "... Zugriff auf ihre Türsteuerung auch zur Strada, damit wir das Gebäude auf dem schnellsten Wege verlassen können."


    Wirklich freundlich klingt er dabei nicht, aber übersprühendes Charisma war schon immer eher Betsys Aufgabe, nicht seine. Während er die letzten Handgriffe ausführt, damit seine Ausrüstung auch gut sitzt, hört er aus dem Ohrenwinkel das unangenehme Knirschen eines einrastenden Gelenks. Nicht schön, schmerzhaft, aber Franklin ist ein harter Kerl, der nur nach außen wie ein Softie aussieht. Er wird es überstehen und mit guter Effizienz weiter arbeiten, da hat Isidor keine Zweifel dran. Wenn Franklin endlich etwas mehr Selbstvertrauen an den Tag legt, könnte er ein guter Teamleader werden... also nach einigen Stunden taktischer Unterweisung. Aber erst einmal deutet Cleo Aufbruchswillen an und Isidor bewegt sich schon einmal Richtung Tür


    "Und Cambia, wer ist Tank?"


    Vor Zivilisten benutzt Isidor immer nur ungerne die echten Namen des Teams, Cambia ist die Kurzform für Cambiaformas, das spanische Wort für "Gestaltwandler"

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Zumindest können sie sicher sein, dass das Finanzamt ihre Durchsuchungen nicht mit Raketenwerfern durchführt. Aber sonst war hier grade alles ziemlich unklar. Es war jetzt nicht die Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Rückzug und sichern. Mit einem Handgriff lässt sie das Magazin aus der Waffe auf dem Tisch auswerfen und steckt es ein. Die Pistole lässt sie liegen, so weit sie überblicken kann, sind alle versorgt, also kein Grund eine solch personalisierte Waffe mitzunehmen.


    Während sie für Franklin mit die Zähne zusammen beißt, lässt sie ihre Geräte jetzt ebenfalls neu starten. Wer weiß auf welchen Ebenen ihr Team noch angegriffen wird. Sobald sie auf dem Weg sind, müssen sie ihre Optionen abchecken und prüfen welche ihrer Unterkünfte wohl noch sicher sind.


    Sie bleibt aufmerksam, der Rest des Teams gibt die richtigen Anweisungen, dass sie sich um die keine Sorgen machen muss und sich ganz auf die Umgebung konzentrieren kann. Auf den Treppen nach unten springt dann auch ihr Radar wieder an und alle Systeme sind wieder auf Empfang. Erst auf der Straße wird sie es dann erstmal aus machen, kein Grund bei ihrer Flucht irgendwelche Sensoren zu alarmieren.

  • Franklin ist in dieser, ihm unsicheren Situation ein absoluter Befehlsempfänger. Das er in Isidors Augen Führungspotential hätte. Das würde er wohl erstmal nicht so sehen. Wo Isidor aber recht hat, er kann die Zähne zusammenbeißen. Ist ein Kämpfer, auf seine Art. Er fühlt sich absolut unwohl, so in die Situation geworfen, ohne Bike oder Auto, Schmerzen im Arm, die ihn vor Anstrengung schwer atmen lassen. Schmerzen sind anstrengend. Auch so ne Erfahrung, auf die man verzichten könnte.


    Das Einkugeln erträgt mit einem Blick an die Decke. Bloß nichts anmerken lassen. Als es passiert beißt er aber doch fest die Zähne zusammen, stöhnt und schließt die Augen im schmerzerfüllter Grimasse.

    Da muss er durch. Wenn man in solchen Situationen auf Isidor hört, dann kommt man da irgendwie raus. So fühlt es sich zumindest an. Man muss eben nur seine Rollen spielen, nicht aufgeben oder sich gehen lassen.


    Also macht er alles was ihm gesagt wird und gibt sich einsatzbereit, nachdem Betsy fertig ist. Er zieht sich die Panzerjacke an, die Isidor bereitstellt und stellt fest, dass es immernoch höllisch weh tut, aber er den Arm immerhin wieder benutzen kann.

    Er versucht noch etwas hilfreiches anzubieten.

    Wenn wir dem… Typen nicht trauen… dann könnten wir n Wagen knacken.

  • Kaum hatte die Trollfrau die biometrische Bildschirmsperre aufgehoben, machte sich Dozor auch schon über das Commlink her.

    Die Verbindung zu seiner Datenbuchse wurde schnell aufgebaut und dies erlaubte es ihm das Link Code zu füttern ohne, dass es groß auffiel.

    Während er noch so tat, als würde er darauf warten, dass jemand seinen Call entgegen nahm hatte er auch schon die Bildschirmsperre deaktiviert und das Link für weiter Modifikationen vorbereitet.


    Dann wandte er sich von der Frau ab und lief unverständlich brabbelnd schon mal in Richtung Exit. Im Augenwinkel stellte er zufrieden fest, dass Cleo die auf dem Tisch liegende Waffe entlud. Nichts war lästiger als von jemanden in den Hinterkopf geschossen zu bekommen wenn man gerade am Hacken war.


    Nach einigen Zeilen Code, der Änderung einiger Einstellungen und einem Neustart war das Commlink unter seiner Kontrolle.

    Er hatte zwar noch nicht die Besitzrechte dafür, aber fürs erste würde es reichen.

  • Auf Isidors Frage nach der Türsteuerung hatte die großgewachsene Blondine offensichtlich das Gefühl von der Situation überfahren zu werden und konnte nur fahrig in die Richtung ihres Kommlinks deuten, bevor dieses auch schon mit Dozor auf der Treppe verschwand. Die Wohnungstür ließ sich von innen aber ohne weiteres öffnen, wie Isidor schnell feststellte, als er den anderen nach unten gefolgt war.


    Wie Cleos Orientierungssystem mit der Hilfe des Inputs ihres integralen Radarsensors bereits festgehalten hatte, wand sich das Treppenhaus quadratisch um einen zentral angelegten Personenaufzug herum nach unten. Senkrecht verlaufende Lichtpaneele verbreiteten künstliches Tageslicht. Weit unter sich hörten sie noch kurz das Getrappel mehrerer Personen, die hektisch hinunterrannten, dann schlug die Tür des Hauses zu und es war still. Ereignislos stiegen sie die elf Stockwerke bis zum Erdgeschoss hinunter. Auf jedem Stockwerk gab es nur eine, oder zwei Türen. Die geringe Anzahl an Wohnungen erklärte, weshalb ihnen keine weiteren Bewohner begegneten.


    Auch die Haustür ließ sich ganz ohne Dozors Zutun von innen öffnen. Sie traten auf die Straße hinaus. Hier unten war es dunkel. Die dichten Schwaden schwarzgrauen Rauchs, die sich über ihnen durch die umgebenden Straßen zogen, ließen kaum erkennen, dass die sommerlich strahlende Sonne am Himmel stand. Auf Bodenhöhe waren die Rauchwolken dankenswerterweise nicht annähernd so dicht, so dass sie einige Dutzend Meter weit sehen konnten. Aber auch die meterhohen Flammen des zerschmetterten Wracks der Cessna, das einen halben Block entfernt mitten auf der Straße brannte, waren wahrzunehmen. Der Rauch brannte in ihren Augen, der Gestank brennenden Kerosins und verschmorenden Kunststoffs erschwerten ihnen das Atmen und sorgten für einen latenten Hustenreiz.


    In der näheren Umgebung standen nur wenige Autos kreuz und quer auf der Straße. Sie schien zum Glück nicht stark befahren gewesen zu sein, als Angus mit seiner Maschine auf ihr einschlug. Um die Fahrzeuge herum kauerten einige Metamenschen. Sie hielten sich Atemmasken und improvisierte Tücher vor die Gesichter, während einige Anwohner panisch aus den Eingängen der umgebenden Häuser rannten und hustend versuchten abzweigende Gassen zu erreichen, um sich in Sicherheit zu bringen.


    Mit heulenden Sirenen und trotz des Rauchdunstes unangenehm schmerzhaften Lichtsignalen in Blau und Rot schlitterte ein Rettungswagen von DocWagon rechts von ihnen um eine nahegelegene Kurve, passierte sie mit stark beanspruchten Bremsen und hielt einige Dutzend Meter vor ihnen am Ende einer langgezogenen Bremsspur. Noch bevor das Fahrzeug richtig zum Stehen gekommen war, sprangen drei Notfallsanitäter heraus, sondierten wo es Verwundete zu versorgen galt und prüften oberflächlich das Ausmaß der Verletzungen.


    An der Straßenecke, hinter welcher das DocWagon-Fahrzeug hervorgekommen war, lasen sie endlich ein in die Jahre gekommenes Straßenschild. Riverside Road. So konnten sie zumindest ihre Orientierung wiederherstellen. Einige Augenblicke später wurde das Straßenschild von einem langsam heranrollenden SUV verdeckt. Ein nachtschwarzer GMC Escalade. Das kam ihnen bekannt vor. Bei den Autos ihrer Angreifer konnte es sich durchaus um den gleichen Fahrzeugtyp gehandelt haben. Das war sicherlich kein Zufall. Suchend glitt der offensichtlich gepanzerte Wagen in gemächlichem Tempo heran.


    Ohne vollends stehenzubleiben, öffneten sich die Fondtüren und zwei Männer mit kalten Augen und ausdruckslosen Gesichtern sprangen flüssig heraus. Beinahe gleichzeitig schnellten die skelettierten Schulterstützen ihrer vor die Brust gedrückten Ares Executioner in eine schußbereite Position und sofort brachten die beiden die schallgedämpften Maschinenpistolen auch schon mit routinierten Bewegungen in Anschlag. Dann begleiteten sie flankierend den langsam weiter rollenden Escalade. Beide Männer waren in identische schwarze Körperpanzerungen mit hellgrauen Akzenten gehüllt und trugen zusätzlich großkalibrige Ares Predator Pistolen in Oberschenkelhalftern.


    Zwischen ihnen und den Schwarzgepanzerten befand sich nur ein am Straßenrand geparkter Mercury Comet in ramponiertem Blaumetallic. Binnen Sekunden würden sie selbst durch die behindernden Rauchschwaden entdeckt werden.

  • Blitzschnell ratterte Betsy die Optionen durch. Verstecken? Höchstwahrscheinlich nicht erfolgreich, gerade da die Angreifer aktiv suchten. Flucht? Würde sie durch offenes Terrain führen und den Angreifern ungehinderte Schussmöglichkeiten geben. Also Angriff. Auch wenn die Rahmenbedingungen überschaubar waren. Wenige hundert Meter weiter war ein Menschenauflauf und es würde gleich vor KE wimmeln. Aber half ja nix. Zumindest schauten aktuell alle Richtung Flugzeugwrack und der Rauch gab ein bisschen Deckung.


    >> Erstschlag. Isidor und Franklin, den linken, Cleo und ich den rechten. Dozor, Matrixangriff aufs Auto? Alle vermummen, und dann schnell weg. Prio A Überleben, B Flucht C Was über unsere Angreifer rausfinden. <<


    In der Tat war sie sich bei Dozors Möglichkeiten ohne Deck am unsichersten, aber der Zwerg war auch ein veritabler Schütze, er konnte das schon selbst einschätzen. Betsy duckte sich ab, verpasste sich eine Inhalationsdosis Jazz und zog ihre ballistische Maske aus der Manteltasche. Dann ließ sie ihren Waffenkoffer aufklappen und machte ihre Ares Stalwart bereit. Hier mußten sie schnell sein und jedes bisschen Feuerkraft half.

    Dann ging sie flach auf den Boden und legte unter dem Mercury hindurch auf die Füße ihres Ziels an.



  • Okay… da kommen sie und suchen nach ihnen. Also verstecken, die Leute vorbeigehen lassen und dann… wait what? Na okay! Er ist hier momentan sowieso eher so drauf, dass er n bisschen im Schmerztunnel einfach macht, was man ihm sagt.


    Franklin zieht sich ein Tuch übers Gesicht, dass er vorher um den Hals trug und sieht nun aus, wie der klassische Westernbandit. Er begibt sich hinter dem Mercury in Deckung, holt tief Luft, konzentriert sich kurz auf das was hier gleich passieren wird, legt über die Motorhaube hinweg auf den linken Schützen an und drückt ab. Er hat gelernt, sich in Gefahrensituationen auf seine Schnelligkeit zu konzentrieren. Das wird hier helfen

    Mit nem bisschen Glück, kriegt Dozor das Auto ja nich kaputt? Dann könnten sie es benutzen?!