[IP] Capitán Cortez und seine tollkühne Crew

  • Vago sendet den Feed.

    "Es besteht natürlich die Chance, dass es eine verirrte Kugel war, aber der Schuss war sehr präzise oder die unglücklichste Kugel der Welt. Ich weiß nicht wie Du sowas bewertest, aber ich habe gelernt nicht an "Einer in einer Million" Zufälle zu glauben, meist ist das Offensichtliche die beste Erklärung. Position und Präzision in der Ausführung, all das klang geplant. Zudem war kein Schuss zu hören, als wahrscheinlich wurde ein Schalldämpfer genutzt. Die Chance, dass hier EINE Kugel von irgendwo durch Zufall genau im Kopf unseres Freundes landet, halte ich für unwahrscheinlich."


    Kurz hält der Zwerg inne und streicht sich durch den Bart, er scheint sich kurz die Zeit zu nehmen seine Antworten zu durchdenken.

    "Die "Warum-Frage" kann ich Dir nicht beantworten, Primera. Ich kenne euch 2 Tage und habe in der Zeit vor allem die Nummer mit den Bullen am Schiff und die Biker-Nummer erlebt. Habt ihr Feinde? Eine andere Crew? Alte Rivalitäten? All das weißt Du besser als ich. Ich habe keinen unmittelbaren Beef mitgebracht, außer die "alte Sache mit den Kubanern", die ich Dir aber auch erzählt habe. Das passt nicht in deren Muster und vor allem wäre dann mein Kopf geplatzt. Warum "nur" Björn ins Gras gebissen hat, weiß ich auch nicht. Vielleicht ist der Scharfschütze gestört worden, vielleicht ist es ne alte Rechnung von Björn gewesen, wobei das keinen Sinn macht, es hätte wahrscheinlich 100 bessere Gelegenheiten gegeben Björn den Garaus zu machen. Frag sonst Sizzle, die scheint dahinter mehr zu sehen als ich, was aber nicht heißt dass sie nicht recht haben könnte. Wie gesagt: die Sache stinkt schon ein bisschen und ich sehe, dass es Ungereimtheiten gibt."


    Er hält ebenfalls kurz inne und schaut Mantara dann erneut direkt an.

    "Ich habe versucht die Truppe zusammenzuhalten und die "Rookies" etwas anzuleiten. Ich hoffe das ist in Ordnung gewesen. Wenn wir in Zukunft entern, würde ich das Gleiche machen und möchte die Erlaubnis einholen, mit dem Team zu trainieren - nicht nur mit Jolly. Zusammen mit Arthur, können wir den "Rookies" so ein paar wichtige Basics beibringen: überlappendes Feuern, Deckungsfeuer, gestaffelt Vorrücken, Absichern und Durchsuchen - all sowas. Wir sind als Crew frisch zusammen, deshalb ist es wichtig, dass wir in der nächsten krassen Situation geschmeidiger miteinander agieren. Ein bisschen Erfahrung in dem Bereich habe ich, Arthur denke ich auch - zusammen können wir dem Team etwas mehr Handlungssicherheit antrainieren." Ihr habt eine erfahrene Mannschaft, die wahrscheinlich miteinander gut agieren - ein "Durchmischen" schwächt beide Seiten. Lass mich mit Arthur das Team auf Stand bringen, ich glaube alle haben das Potenzial."


    Er blickt Mantara erwartungsvoll an.

  • Mantara hört Vago weiter aufmerksam zu.


    "Natürlich haben wir Feinde, Konzerne, Sicherheitsdienste, staatliche Behörden und natürlich stehen wir auch in Konkurrenz zu anderen Piraten. Aber ein einzelner Kopfschuss? Ich würde eher davon ausgehen, dass sie von Gardisten gestürmt werden und nicht von einer einzelnen Kugel. Björn war Teamleader aber Capitán Cortez und mir obliegt es das Schiff zu führen. Also ist Björn eher ein sekundäres Ziel nehme ich an."



    Sie dreht sich etwas zur Seite und holt ein weiteres Glas aus einer Schublade und schaut Vago fragend an. Dann holt sie noch eine gekühlte Flasche Whiskey aus einem Minikühlschrank.


    Auch einen Schluck? Zum Thema das Team trainieren. Gute Idee. Wir hatten sowieso geplant was in die Richtung zu machen. Ich werde dir nicht sagen was genau. Aber sobald wir Kuba wieder verlassen, werden wir eine Übung durchführen. Das wird interessant. Bis dahin kannst du gerne das Training für Neuen übernehmen mit Arthur zusammen."


    Auf das Angebot auf einen Drink, nickt Vago erneut ." Einen kleinen Schluck nach der Nummer kann nicht schaden, danke." Er nimmt den Drink entgegen und nippt in Gedanken daran.


    "Die Nummer wirkt "persönlich" - mehr Rache als alles andere. Eine Botschaft vielleicht - aber wie gesagt das ist alles Spekulation und an sowas orientiere ich mich nicht."


    Dann nimmt er einen großen Schluck und stellt das Glas auf den Tisch vor sich

    "Danke Primera, ich werde mein bestes versuchen, möchte Dich aber bitten, dass die Ansage von Dir oder dem Capitän kommt, das motiviert mehr - zumal mindestens Roberto kotzen wird wenn ich hier einen auf Lehrer machen werde. Ich werde mich mit Arthur absprechen und dann sofort loslegen: Waffendrill und Manöver als Team unter Deck trainieren. Wenn Du darüber hinaus etwas willst, lass es mich wissen."


    "Gibt es sonst noch etwas, Primera?" fragt er und bleibt so lange noch sitzen.

  • "Um Roberto kümmere ich mich. Er muss sich in die Gruppe einfügen. Fürs erste war es das. Wir bleiben erst mal weiter wachsam und falls noch was passiert, möchte ich oder der Capitán direkt informiert werden. Klar?"


    Im gleichen Augenblick klopft es an der Türe. Mantara schaut zur Türe.


    "Herein!"


    Sie stellt die Flasche Whiskey weg. Die Türe öffnet sich und ein stark bandagierter Roberto tritt in die Kajüte ein. Er schaut grimmig. Sein rechtes Augenlid ist stark geschwollen und über der Augenbraue hat Pipa ein wenig tackern müssen.


    "Melde mich wie gewünscht.Darf ich mich setzen?" ,Roberto Augen funkeln ein wenig.


    "Nimm Platz, wie geht es dir? Was hat Pipa gesagt?", fragt Mantara Roberto.


    Er setzt ich und stöhnt dabei etwas vor Schmerzen.


    "Nicht wirklich gut. Meine Milz war angerissen, aber Pipa hat das Hinbekommen, ich werde aber erstmal eine Ruhepause einlegen, von mehreren Wochen und deshalb brauchen wir das hier nicht weiter ausspielen. Ich bin raus. Ihr müsst euch Ersatz suchen." , er steht ohne weitere Worte auf und verlässt humpelnd den Raum. Mantara versucht erst gar nicht Roberto aufzuhalten und lässt ihn einfach ziehen.


    Als Roberto die Türe hinter sich schließt. Schaut Mantara Vago hat.


    "Dann hat sich das mit der Ansprache geklärt. Hast du noch was auf den Herzen Vago, ansonsten war es das wohl und du kannst dich noch etwas erholen oder machen auf was du Lust hast."

  • Ohne eine Regung beobachtet Vago Robertos Auftritt und Abgang.

    Als er wieder draußen ist, schüttelt Vago den Kopf...


    "Nein ich habe nichts mehr Primera, ich konnte den Klotzkopf zwar nicht sonderlich leiden, aber das is der 2te Mann, der an Bord nun fehlt. Ich übernehme seine eingeplanten Schichten, kann eh nicht gut pennen die ersten Tage auf nem neuen Schiff."


    Der Zwerg steht auf und grüßt militärisch, nicht ohne ein Augenzwinkern. "Ich bin im Maschinenraum, lass mich wissen wenn ihr Björn die letzte Ehre gebt." Dann geht er zur Tür und raus auf den Gang.

    Er beschließt eine Kleinigkeit zu essen und sich dann im Maschinenraum nützlich zu machen, wenigstens aber noch die Waffen zu säubern und sich ein bisschen nützlich zu machen.


    Zudem hofft er in der Kombüse auf Sizzle zu treffen. Ihre Anmerkung beschäftigt ihn nach dem Gespräch mit Mantara nur noch mehr.

  • Kombüse:


    Jolly lächelte verlegen

    "ähm etwas zu trinken wäre gut. mir geht es aber gut also ich ähm wollte helfen"

    Jolly war etwas unsicher ob sie hier bleiben durfte


    "ich bin nicht wirklich verletzt, also nicht so dass Pipa weiter auf mich achten müsste und es müssen doch alle etwas essen."

    Jolly begann erst einmal aufzuräumen, sie wollte nicht untätig da stehen.


    Doch etwas trinken war auch eine gute Idee, besonders als auch Sizzel dazu kam.

    "wie geht es dir Sizzel?"

    Ihr ging es wohl genau so wie Jolly.

    "wäre es okay dir zu helfen Ramirez?"

  • Ein frisches Shirt, etwas Wasser und der neu geflochtene Zopf verbergen trotzdem nicht, dass schon einige Anstrengung am heutigen Tag hinter ihr liegt. Aber es ist auch die Erfahrung zu erkennen, schreckliche Dinge weg zu schließen bis ein gewählter Zeitpunkt kommt, um sich damit zu beschäftigen. Mit einem schiefen Lächeln nimmt sie den Kurzen dankend entgegen und kippt ihn dann weg.

    Ihr Blick findet das Gemüse und die Kartoffeln und sie legt ungefragt ebenfalls ihre Schürze an. Ihr fehlt Jollys Unsicherheit als sie sich an die Reinigung und das Zerkleinern des Gemüses macht, ihre Jobbeschreibung ist ja doch auch etwas eindeutiger. Routiniert fährt das Messer in parallelen Linien immer wieder durch das Gemüse.

    Sie schaut auch nicht auf als Jolly ihre Frage an sie richtet, sondern antwortet nebenbei.

    "Keine Sorge, ich wurde kaum getroffen und bin nicht verletzt." Ignorierend was die Frage noch für eine Bedeutung haben könnte. Am Ende der Karotte die sie gerade zerkleinert besinnt sie sich dann doch eines Besseren und schaut Jolly mit ein wenig Mitgefühl an, sie will sie ja nicht vor den Kopf stoßen, aber sowas merkt sie einfach nicht immer gleich.
    "Du hast sowas bisher noch nicht wirklich erlebt, oder?" Nicht dass es schon auch eine Nummer krasser war, als die Dinge, die sie bisher erlebt hatte, aber Jolly wirkte einfach auch nach außen hin deutlich erschüttert und sie war es gewohnt die Fassade zu wahren. "Einen solchen Kampf um Leben und Tod?" Sie scheint ihr schon mehr Aufmerksamkeit als gerade eben noch zu schenken und greift zwar zum nächsten Gemüse, aber die Schnitte sind nicht ganz so schnell wie eben noch.

  • Als Arthur die Türe zum Trainingsraum öffnet, wird seine Vermutung bestätigt. Candy steht in der Mitte des Raums, auf dem Boden sind sechs blaue Matten zu einem Quadrat gelebt und im Zentrum steht eine Selbstverteidigungsdummy.

    Sie holt gerade mit einem Katana aus und schlägt im nächsten Moment von oben herab zu. Der Kopf des Dummies hat keine Chance und wird einfach vom Torso abgetrennt und rollt ein paar Meter auf Arthur zu.

    Die Musik ist nun schon fast ohrendbetäubend, jetzt wo Arthur im Raum steht und die Musik nicht von der Türe und den Wänden gedämpft wird. Die Boxen sind an den Ecken der Wände installiert und eine integrierte Anlage befindet sich in der Wand an der Türe. Candy ist so fokussiert, dass sie Arthur gar nicht bemerkt. Eine Träne rollt an ihrer linken Wange herunter und sie bereitet sich auf ihren nächsten Schlag vor. Dies merkt Arthur anhand der Körperspannung die sich aufbaut.


    Ein paar Augenblicke schaut dieser sich das Training der Mit-Matrosin an. Kräftig, sportlich und definitiv nicht unattraktiv. Logo nutzt er die Sekunden um... naja... objektiv betrachtet, um zu gaffen.

    Aber im Grunde ist er auch anständig, und so räuspert er sich, um sich bemerkbar zu machen.

    Zweimal. Das erste Mal geht unter im Beat der Musik. Das zweite Mal ist dafür trollisch-laut, und kaum zu überhören.


    "Können wir uns die Matte teilen?" fragt er.

    "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke, ich liefere einen besseren Kampf..." er stubst den Kopf der Puppe mit dem Fuß an.


    Die Musik wird wie auf Kommando langsam leiser. Candy stoppt für einen kurzen Moment ihren weiteren Angriff gegen den Dummy und funkelt Arthur an. Gut die Augen sind leicht angeschwollen und recht Rot von den Tränenausbruch, den sie hat.

    Dann nickt sie ihm kurz zu und wischt mit ihrer linken Hand die restlichen Tränen weg. Sie geht zu dem Waffenständer und steckt das Katana weg und nimmt sich zwei Übungskatana heraus. Das Zweite sollte groß genug für Arthur sein. Auch wenn sein eigenes Schwert noch ein paar Zentimeter länger ist. Sie wirft ihm ohne ein Wort die Übungswaffe zu, dann nimmt sie selber die Grundhaltung wieder ein und schaut ihn wartend an. Ein leichtes Lächeln spiegelt sich auf ihre Lippen ab. Und greift an.



    Abschätzend schaut der Minotaure die Orkin an. Überlegt, wie hart er wohl vorgehen kann. Um das einzuschätzen, wird er wohl erstmal ihre Fertigkeiten sehen müssen.

    Er hat im Grunde nicht vor, sie zu schonen. Das ist vermutlich auch nicht das, was sie jetzt brauchen kann. Aber vielleicht zügelt er seine Kraft ein wenig.


    Er nimmt das Bokken in Iaito-Haltung, also links seitlich an die Hüfte, mit der Klinge nach unten. Als müsse er die Waffe erst noch ziehen.

    Mit der Linken hält er die Waffe, mit der offenen Rechten ist er in Warteposition darüber. Beine in breite Kampfhaltung, Oberkörper gebeugt.



    Arthur ist wenig überrascht als Candy zum Angriff übergeht, ihre Beinposition kurz vor dem Angriff hat sie verraten. Das Shinai hoch erhoben, lässt sie es in einer fließenden Bewegung von links oben auf Arthurs linke Schulter gleiten.


    Zwar rechnet Arthur mit dem Angriff - er hat ja immerhin darauf gewartet - doch der ist wirklich gut ausgeführt. Er kann gerade noch sein Schwer hoch reißen, ganz so, als würde er es zu einer Parade ziehen wollen, ist jedoch nicht schnell genug. Ein sauberer Treffer am Oberarm ist die Folge. Den spürt er zwar kaum, dank seiner schief verdrahteten Synapsen, aber anerkennend muss er feststellen: Das war wirklich gut. Und gefährlich für die meisten normalen Gegner.


    Noch etwas überrascht von diesem überaus raffinierten Angriff, will er den Schwung seines "gezogenen" Schwertes ausnutzen und seinerseits direkt zuschlagen. Mit einer fließenden Bewegung kann Candy sich jedoch knapp darunter hinweg ducken.

    Arthur setzt zu einer Kombination an, stoppt die Klinge am höchsten Punkte, und lässt sie hinab sausen. Kein sehr sauberer Schlag, das merkt er selbst sofort. Er hat wohl doch noch etwas mit dem heutigen Tag zu kämpfen redet er sich ein.


    Candy hat mit den Gegenangriff gerechnet und weicht ein, zwei Schritte zurück, ihr schon verschwitztes Haar hängt an ihr herunter und ist nicht mehr so stylisch frisiert wie gestern Abend. Sie lässt Arthurs Gegenangriff an dem Shinai abgleiten und lässt Arthurs Kraft der in den Schlag liegt von sich weggleiten. Anstatt zu versuchen mit dem Sepoa den Angriff zu blocken. Da nun Arthurs Verteidigung damit auch durchbrochen ist, versucht sie auf die Brust zu zielen und stößt zu. Auch wenn dieser Angriff nicht zu den typischen Techniken des Kenjutsu gehört.


    Ein ganz kurzes Schmunzeln schleicht sich in sein großes Gesicht, als er den Stich bemerkt. Klar, sein Schwert ist unten, der Angriff sauber.

    Allerdings braucht es nicht viel mehr als einen seitlichen Schritt nach hinten, um dem Gröbsten zu entgehen. Mit dem rechten Unterarm leitet er dann Candys Führhand weiter ab.

    Seine ungünstige Position zeigt sich dann jedoch, als er versucht, seine Waffe einhändig in ihre Richtung zu wuchten. Ja, er hat Kraft, aber an der Finesse muss er noch feilen. Ein wirklich ungelenkter Schwinger ist die Folge.


    Die Klinge der Übungswaffe von Arthur kann Candy gerade so ausweichen und macht zwei Schritte zur Seite, so das Arthurs Angriff nicht ihren Oberkörper trifft sondern nur ein paar Millimeter vor ihrem Körper ins leere läuft. Sie hat ein wenig Zeit und grinst Arthur etwas gespielt böse an und streckt ihm so gar die Spitze ihrer Zunge heraus. Nun steht sie aber seitlich zum Minotaurus und lässt ihr Shinai in einer flüssigen Bewegung auf das Schulterblatt von Arthurs rechten Arm gleiten.



    Arthur muss sich mehr fokussieren, um der Furie vor ihm was entgegen halten zu können. Er ist leicht unkonzentriert, und das zeigt sich langsam.

    Er wirbelt das Schwert herum in die Rückhand-Haltung, und blockt auf ziemlich coole, letztlich aber unpraktische Art, den Angriff gegen seinen Rücken.

    Vorteil: Kein Treffer kassiert. Nachteil: Es kostet Zeit und Momentum, sodass er selbst keinen Angriff ansetzen kann.


    Candy versucht die Initiative wieder zu ergreifen, da sie bemerkt, dass Arthur sich in eine ungünstigen Postion begeben hat und versucht seine linke Flanke zu erwischen. Sie zieht ihre Klinge zurück und stößt im nächsten Moment auf Arthurs Rippenbereich zu.


    Seine Waffe noch immer auf dem Rücken habend, hat Arthur kaum andere Möglichkeiten, als diesem Angriff durch Beweglichkeit zu entgehen - was nicht seine größte Stärke ist.

    Und doch schafft er es mit einer Linksdrehung nicht nur, Candys Angriff zu entgehen, sondern auch, sein eigenes Bokken wieder in die Vorhalte zu bringen.


    Er atmet einmal tief durch. Das hier ist auf jeden Fall fordernder als er gedacht hätte. Gut so.

    Er hebt die "Klinge" des Schwertes nach oben, und geht in eine klassischere Kendo-Haltung, von der aus er dann einen simplen Grundlagenangriff nach schräg unten ausführt.


    Candy hat diesen Zug vorausgesehen und lässt Arthurs Grundlagenangriff ins Nichts laufen und weicht mit einer gekonnten Drehung aus. Dafür nutzt sie Arthurs Schwung nach vorne für einen Gegenangriff und lässt von der linken Flanke aus wieder die Klinge herabfahren um einen Treffer an Arthurs linken Arm zu setzen.


    "Nicht schlecht, aber du musst beweglicher werden. Kraft und Muskeln ist nicht alles. "


    Da muss er ihr wohl zustimmen. Beweglichkeit fehlt ihm wirklich noch.

    Dennoch...

    Er dreht sich in den Angriff hinein und blockt ihren Schlagarm mit seinem eigenen Unterarm.


    "Hilft aber auch. 'N Bissl, zumindest."


    Candy muss ein wenig schmunzeln und Arthur bemerkt, dass dieser Kampf ihr wirklich in der Situation gut tut. Aber bevor der große Minotaurus noch einen weiteren Gedanken dahingehend verschenken kann, dreht sich Candy um ihre eigene Achse herum und schlägt mit dem Sepoa auf der anderen Seite zu und versucht einen Treffer am Hals zu setzen.

  • Jolly schüttelte den Kopf.

    "bisher noch nicht so. also ich habe mich versucht eher aus kämpfen raus zu halten und das jemand direkt neben mir so erschossen wird"

    Jolly wurde alleine beim Gedanken daran wieder etwas blasser.

    "ich bin froh dass es dir gut geht"

    Sizzle presst die Lippen zusammen, ja dass war krass gewesen, sie will nicht offen zugeben, wie froh sie ist ein paar Schritte vorne weg gewesen zu sein.

    "Aus Kämpfen raus halten kann ich mir nicht grade auf die Fahne schreiben." Ging auch eigentlich gar nicht, vor allem wenn Du Dir eine eigene Meinung leisten wolltest.

    "Ja, gut dass Du auch in einem Stück schon hier bist." Sie lächelt Jolly kurz an bevor sie sich dann wieder Arbeit sucht.

    "Und jetzt was anderes machen hilft..."

    Jolly nickt

    "ja daher bin ich auch hier. etwas helfen. und gerade Pipa muss sich dann erholen. er braucht etwas gutes zu essen nachdem er alle versorgt hat. und auch Vago und Arthur."

    sie erwähnte Robert nicht, er war ihr unsympatisch und auch so hatte sie noch nicht viel Kontakt mit ihm.

    "ich versuche zu lernen damit ich nächstes mal eine bessere Hilfe bin"

    Sizzle arbeitet weiter und grinst kurz in ihre Richtung.

    "Wir sorgen schon dafür, dass alle versorgt sind."

    Bei ihrer zweiten Aussage runzelt sie die Stirn Jolly hatte sich doch gar nicht so schlecht geschlagen und das mit dem Walabbild unten im Flur war abgefahren gewesen.

    "Zumindest sind wir gut rein gekommen, ganz ohne die Hilfe der anderen." Ihr brannten da noch Fragen auf der Zunge, aber dazu wollte sie lieber mit Jolly allein sein, dafür war ihr das zu magisch und sie selbst zu unerfahren.

    Jolly lächelte dann schüchtern

    "danke Sizzle das ist lieb von dir. na dann räume ich hier mal weg das du platz hast zum kochen"

    dabei geht sie dann auch an die Arbeit

  • Kapitel 2: Viva la Cuba oder Eine Explosion und viel Neuland



    Ort: Miami/ Downtown Hafen/ Santa Maria



    Datum 31.03.2068, Samstag 16:45 Uhr Ostküstenzeit


    Wetter: 94,7°Fahrenheit, leicht windig, Wind 5km/h

    Luftfeuchtigkeit: 51%

    B 25.4753 N / L -80.1119 W


    Krankenstation:

    Pipa muss von der Anstrengung des Tages sehr erschöpft sein und eingeschlafen sein. Denn Fiona steht plötzlich neben ihm in seinem Ärztezimmer und berührt ihn sanft an der Schulter. Er reibt sich verschlafen die Augen.


    "Hey Pipa, Frankie schläft gerade. Ich werde mir mal die Beine vertreten. Du warst bloß so unruhig und hast im Schlaf gemurmelt Alles okay bei dir? Danke nochmal für die Hilfe, ohne dich / ohne euch hätten wir es da lebend nicht rausgeschafft."


    Fiona schenkt Pipa ein aufrichtiges Lächeln und verschwindet. Er hört wie die Türe der Krankenstation aufgeht und auf wieder schließt. Es ruhig wird auf Station, nur ein paar Überwachungsgeräte piepen hier und da in einem normalen Rhthymus.

    Dann geht die Türe wieder auf. Die Schritte sind definitiv nicht von Fiona, sie hören sich schwerer an. Da taucht Ernesto auf und klopft am Türrahmen bevor er eintritt.


    "Hey Pipa, Alexey hat mir mit geteilt, dass Ramirez, Jolly und Sizzle ein wenig was gekocht haben und ich dachte mir vielleicht hast du ja Hunger. Ich kann für dich auf Frankie aufpassen. Ich habe ne Sani-Ausbildung und ruf dich wenn sich hier was tut.

    Wenn du willst natürlich nur?!"



    Kombüse:


    Es herrscht geschäftiges Treiben in der Küche. Ramirez versucht die beiden auf andere Gedanken zu bringen.



    Gesamtes Schiff:


    Auch wenn die Santa Maria ein mittelgroßes Schiff ist, bemerken alle wie sich das Schiff langsam in Bewegung setzt und sie den Hafen langsam und unauffällig verlassen. Am Anfang bemerkt man das Vibrieren durch die Schiffsmotoren. Draußen scheint immer noch die Frühlingssonne. Ganz langsam kühlt ich die Außentemperatur auch ab, also für Miami-Verhältnisse.





    Im Trainingsraum:


    Candy und Arthur sind vollkommend auf den Übungskampf konzentriert, die Vibrationen durch die Schiffmotoren bemerken die beiden erst gar nicht. Die Orkin hat Arthurs Respekt gewonnen, normalerweise halten die meisten Gegner egal, ob beim Training oder im Einsatz, nicht so lange aus gegen den großen Minotaurus.

  • Jolly hatte gerne etwas zu trinken von Ramirez genommen und wollte auch beim Kochen helfen. Daher räumt sie erst einmal weg was sie kann. Als auch Sizzle dazu kommt geht sie auch ihr zur Hand.

    Ramirez nickt Jolly zu.

    "Natürlich kannst du helfen. Holst du bitte die Chorizos und die 10 Liter Flasche mit SoyEggs aus dem Kühlraum, bitte. Ich hatt nur nicht damit gerechnet, dass schon einer von der Krankenstation zurück ist. Der Capitán hatte gesagt, es gab einen Zwischenfall und mehrere müssten auf die Krankenstation. Aber komm erst mal an."

    Er schüttet zwei Gläser für sich und Jolly ein und prostet Jolly zu. Dann holt er zwei Töpfe und zwei große Pfannen heraus. Als Sizzle reinkommt nicht er ihr zu und stellt auch ihr ihren Kurzen hin, nachdem sie zugestimmt hat.


    Einige Arbeits- und Gesprächszeit später…


    Nachdem Vago bei Mantara durch ist, begibt er sich auf den Weg in Richtung Kombüse.

    Dort angekommen hält er nach Sizzle Ausschau

    "Ahoi. Alles in Ordnung bei euch?" fragt er und lehnt sich an den leicht zu hohen Tresen.

    "Komme gerade von Mantara. Roberto ist raus, er geht von Bord" sagt er kurz und knapp.

    Sizzle ist wieder vertieft in die Arbeit und nickt Vago zur Begrüßung kurz zu als sie seine Stimme über den Tresen vernimmt.

    "Unverletzt und am Arbeiten, also ja alles in Ordnung." antwortet sie mit einem schiefen Lächeln bevor sie weiter arbeitet.

    Die Information mit Roberto nimmt sie genauso nickend zur Kenntnis, dass er erst so spät zu ihnen aufschließen konnte, war etwas seltsam gewesen und er hatte wohl etwas mehr abbekommen als er alleine war

    Nun da Vago auch dazu kommt nickt Jolly leicht bei seiner Frage.

    "Wie geht es denn dir? Du hast einiges abbekommen"

    Vago winkt ab. "Alles klar soweit, der Doc hat beste Arbeit geleistet und der Rest macht eine Mütze Schlaf und ein schön starker Kaffee."


    Kurz hält er inne und schaut die beiden Frauen dann nacheinander an.


    "Ich habe mit Mantara gesprochen: Arthur und ich werden zusammen mit dem neuen Team ab sofort ein paar Manöver trainieren, um Verletzungen und Unstimmigkeiten besser zu kontrollieren und uns besser aufeinander abzustimmen. Dazu kommt Waffen- und Kampftraining."


    Er pausiert kurz um das Gesagte wirken zu lassen. "Wenn wir besser miteinander harmonisieren und besser aufeinander Acht geben, erhöht das unser aller Überlebenschance. Ein neues Team muss sich finden und Arthur und ich haben da schon etwas Erfahrung, die wir weitergeben können. Noch heute Abend starten wir mit Waffendrills."

    Sizzle zerkleinert weiter Gemüse, mittlerweile wandert auch schon einiges in Töpfe und in Pfannen und wird umgerührt. Sie nickt immer wieder an einigen Stellen von Vagos Vorschlägen. Selbst in der Küche ist zu erkennen, dass sie mit ihrem Messer eine Einheit bildet.

    Ramirez kümmert sich ebenfalls um das Gemüse und nickt Vago nur kurz zu als dieser reinkommt.

    Sizzle ist bewusst, dass das mit den Schusswaffen im Saloon anders ausgesehen hat. Zumindest hat ihr diesmal keine davon einen Schlag versetzt, vielleicht lag es ja damals doch an der Brille und dem ganzen Gedöns, mit sowas hat sie ja generell kein gutes Händchen.

    Das klingt doch ziemlich professionell was Vago so von sich gibt, eben richtiges kämpfen und nicht kämpfen um zu überleben. Nur dass es heute Abend gleich los gehen soll entlockt ihr eine gehobene Augenbraue, ist sie nicht die Einzige ohne Verletzungen, sie wird da sicher nichts dagegen einwenden.


    Er pausiert erneut und schaut dann Sizzle an.

    "Ich wollte dich noch was fragen, auch Mantara stellte diese Frage: Im Van sagtest du die Sache wäre abgekartet gewesen - was hast du damit gemeint?"


    Sie nutzt die Frage nach ihrer Theorie dazu ihr geschäftigen Treiben etwas zu unterbrechen, zumindest nach einem kurzen Seitenblick auf Ramirez und verbleibt erstmal rührend bei den Töpfen. Da muss sie dann doch nochmal kurz drüber nachdenken über ihre Rückschlüsse.

    "Na ja, abgekartet oder una trampa. Wenn Du mal drüber nachdenkst ... ein ehemaliges Crewmitglied, der Tag unserer Abfahrt, also schon mal ein vorhersehbarer Zeitpunkt an dem ein Kontakt wahrscheinlich ist. Und dann haben alle Beteiligten da eigentlich nichts zu suchen ...." Sie schaut ihn an, ob sie soweit nicht doch auf einem Holzweg ist. "Die Bullen geben über Funk durch, dass die Razzia ohne sonderliche Vorkommnisse und Ergebnisse abgeschlossen ist, nehmen dann aber alle Anwesenden, gefesselt oder in Handschellen mit. Korrupt also sowieso ... aber bringen sie dann nicht zu der Gang, die in der Gegend eigentlich par dinero de proteccion zuständig ist, sondern quer durch die halbe Stadt zu irgendeiner anderen Gang." Sie holt nochmal Luft, korrupte Bullen, Gangs für Schutzgeld, einzeln gesehen normal, aber in der Kombination und dermaßen vermischte Gebiete...

    "Mucho possibilitas bei der Befreiung zu scheitern und trotzdem sind wir einigermaßen erfolgreich und schaffen es mit allen Geiseln bis auf eine ins Freie, sind alle noch am Leben und keine weiteren Ganger in Sicht ... und genau dann mäht ein einzelner Schuss de la nada plötzlich Björn nieder. Also wenn das eine spontane Gelegenheit war und nicht irgendwie vorbereitet, dann weiß ich nicht ... maldito destino?"

    Mehr weiß sie dazu eigentlich auch nicht zu sagen, aber ihr Bauchgefühl ist sich sicher.

    Während Vago mit Sizzle so redet und die Absprache und die Neuigkeiten austauscht arbeitet der Chefkoch hier routiniert weiter. Erst als Sizzle ihre Theorie bezüglich des Hinterhaltes offenbart schaut Ramirez erst zu Vago und dann zu Sizzle.


    "Das war ein Hinterhalt, verdammt? Der Capitán hatte was zwar von einem Feuergefecht mit einer Gang gesprochen aber nicht das ihr rein gelegt wurdet. Meint ihr wirklich? Das euch ein Scharfschütze aufgelauert hat? Aber warum? Und warum Björn und nicht auch noch euch? Wäre das nicht dann zu offensichtlich? Nicht das ich Björns Feindesliste auswendig kenne, aber ein wenig viel Aufwand oder um einen Piraten auszuschalten? Und ja die Crew hat sich ein paar Feinde gemacht, das gehört aber zum Berufsrisiko."


    Er legt während seiner Fragerunde das Messer auf das Brett und schaut die drei freundlich an. Er schaut an Vago plötzlich vorbei zur Türe.

    "Alexey, komm rein und schleich nicht so um die Kombüse rum."


    Dann hört man ein Räuspern. Alexey tritt ein und krault sich schuldbewusst am Hinterkopf und schaut euch etwas ertappt an.

    "Sorry Leute, ich wollte euch nicht unterbrechen. Eigentlich wollte ich nur einen Kaffee bevor ich auf meine Station muss. Du weißt das ich nicht lauschen wollte, Ramirez."
    Ramirez hebt seine rechte Augenbraue an und muss schmunzeln.

    "Ne ist klar Alexey, du wolltest nicht lauschen. Ist klar. Schnappt dir einen Kaffee und los."


    Alexey geht zu einer Thermokanne die auf der Kücheninsel steht mit ein paar Tassen daneben und füllt sich eine Tasse mit Kaffee. Dann schaut er nochmal in die Runde und verschwindet wieder.

  • Jolly macht die Handreichungen so gut sie kann und schneidet auch viel mit.
    Oder räumt dann eben das dreckige Zeug weg.

    Sie hört den Gesprächen zu.
    100%ig war sie dich nicht fit.
    Doch anderen ging es schlimmer also musste sie ihren Teil leisten.

    "Also taktisches Training find ich wirklich gut. Dann weiß ich was ich so machen muss. Sollte nochmal was passieren"

    Dann jedoch geht es um den Hinterhalt und Jolly schluckte
    "Also es klingt schon logisch was Sizzel sagt.... Glaube ich. Und vielleicht hätten wir auch etwas Glück dass es nicht noch wen getroffen hat"
    Dabei kamen ihr die Bilder von Björn wieder in den Kopf, wie er neben ihr eine neue Kopfbelüftung bekam.
    Ihre Hände begannen etwas zu zittern.


    Vago hört allen aufmerksam zu und gießt sich ebenfalls einen großen Kaffee ein. Nachdem Alexey wieder draußen ist und Jolly fertig ist, brummt der Zwerg zustimmend.

    "An der Nummer is was faul, soviel ist sicher. Dass die Bullen die Drecksarbeit für einen lokalen Gang-Lord erledigen ist schon seltsam, wenn auch nicht völlig abwegig."
    Vago streicht sich durch den Bart und nippt dann am Kaffee.
    " Der Scharfschütze passt nicht ins Bild: Zeitpunkt, Timing und Auftreten - alles stinkt. Woher wusste der, dass wir dort rauskommen. Ein Ganger, der zu Hilfe kam war das nicht, darauf wette ich.

    Die große Frage ist: Hängen Frankies Entführung, die Bullen, die Ganger und der Scharfschütze zusammen?"

    Er nimmt noch einen Schluck vom Kaffee und merkt, dass ihn diese Fragen noch etwas beschäftigen werden.
    "Ich glaube du hast recht, Sizzle - da fehlen noch ein paar entscheidende Puzzlezeile und die Nummer ist nicht das was es scheint."


    "Si, todo esté seltsam." Sizzle starrt in den Topf in dem sie gerade rührt, meistens kommt ihr wieder was, wenn sie nicht mehr so genau darüber nachdenkt.
    "Jolly, erinnerst Du Dich noch an den Funk der Cops ... Der Rufname des Boss ... Baker 3 ... Baker-34. Und dann waren es nicht die Minesweepers, wie erwartet ... sondern ..." Nein sie wüsste nicht, dass sie den Namen der Gang zu irgendeinem Zeitpunkt gehört hätte, vielleicht einer der anderen im Puff oder im Saloon, aber irgendwas muss sie noch gesehen haben.
    Sie löscht einiges angebratenes Gemüse mit einem Schuss Brühe ab, dass es zischt und eine Dampfwolke aufsteigt. Ihre Augen blitzen als ihr wieder der Nahkampf nach dem schmalen Gang vor Augen kommt.
    "Torros .... die hatten alle Tattoos von irgendwelchen Hörnern ... Stieren? ... und Pflaster ... mit una cara demonico .. Teufelsfratze ... vielleicht Drogen... mehr fällt mir nicht mehr ein."
    Damit müsste man doch mehr rausfinden lassen, mit den richtigen Quellen.
    "Aber wie das am Ende alles zusammen passt und wer hier wenn vielleicht auch einfach ausgenutzt oder als Ablenkung genutzt hat ..." Sie zuckt mit den Schultern schaut dann Ramirez fragend an.
    "Wo sollen die Chorizos dazu?“


    Ramirez lässt sich von Sizzel die Chorizos geben und bereitet diese zu auf der großen Bratfläche zu.
    Hier zu nimmt er Käse als Grundlage. Außerdem macht er noch schnell Tomatensalsa, diese kommt oben drauf auf die Würsten und dann nochmal eine Käseschicht plus Frühlingszwiebeln.
    "Sizzel, Jolly nehmt noch die Kartoffeln und die Eier und macht nebenbei noch drei Frittatas bitte"
    sagt Ramirez, man sieht deutlich dass er über das Gesagte am Nachdenken ist und das auch erst einmal verarbeiten muss.


    Jolly drehte es etwas den Kopf
    "ich denke das solltest du alles dem Käpten erzählen Sizzel. Ich meine die kennen sich hier alle aus und wissen vielleicht wer damit gemeint ist.
    Und wenn wir erstmal aus dem Hafen raus sind dann ist es auch sicherer denk ich. Aber Sizzel alles was dir einfällt, tipp es doch in dein Com als Erinnerung. Das ist wirklich wichtig"


    Der Zwerg nimmt einen letzten großen Schluck aus dem Kaffee-Becher und füllt ihn danach erneut.
    "Ich glaube auch wir sollten erst einmal auslaufen - Gras über die Sache wachsen lassen und alles in Ruhe durchdenken. Danke für den Kaffee, ich muss noch mit Arthur sprechen, aber ich würde mal sagen, nach dem Abendessen - wenn ihr mit euren Pflichten durch seid - treffen wir uns an Deck, bringt eure Waffen mit."

    Vago macht sich auf zu gehen, dreht sich dann aber noch einmal um:
    "Jolly hat recht, Sizzle. Du solltest noch einmal mit Cortez oder Mantara sprechen. Wenn ihr mich sucht: ich bin im Maschinenraum und mach das Boot fürs Auslaufen fertig. Bis heute Abend."


    Routiniert mischt Sizzle das vorbereitete Gemüse mit den Eiern und fängt an verschiedene Frittatas in den großen Pfannen zuzubereiten.
    Wesentlich unsicherer blickt sie dann bei Vagos wiederholtem Vorschlag drein, wer weiß ob sie mit dem Verdacht wirklich recht hat. So überzeugt wie sie scheinen die anderen nicht zu sein. Sie wirft Ramirez einen fragenden Blick zu.
    "Wenn ich hier fertig bin, kann ich ja mal schauen." Sie fragt sich, ob sie sie dann einfach suchen kann, oder warten ...
    "Bis später!"


    Ramirez zuckt mit den Schulter und schaut Sizzle ebenfalls fragend an.

    "Wenn es um die Frittatas geht, die sehen schon gut aus. Ob du dem Capitán oder Mantara selbst berichtest kann ich dir nicht weiterhelfen. Ihr wart da vor Ort und ihr könnt es besser einschätzen, was da möglicherweise abgelaufen ist."


    Dann wendet er sich wieder den Chorizos zu. Die Würstchen brutzeln schön richtig gut vor sich hin und der angenehme Duft steigt allen Anwesenden in die Nase. Dann schnappt sich Ramirez zwei Pfannenwender und wendet die Käse-Chorizo-Salsa- Schiffchen damit der Käse oben drauf auch noch schmelzen kann. die klein geschnittenen Frühlingszwiebeln brät er separat an.
    Jolly lächelt zu Sizzel

    "ich kümmre mich um den Rest geh nur. ich denke hier haben wir alles soweit zusammen"

    Jolly übernahm dann auch damit Sizzel direkt gehen kann


    Vago ist eigentlich schon mit dem Becher in der hand raus, als er sich noch einmal umdreht und die beiden Frauen anblickt.

    "Eine Sache noch - ich habe das heute schon kurz zu Jolly gesagt - das gilt aber auch für dich SIzzle: die Nummer heute war hässlich, mit Björn haben wir nicht nur ein Crew-Mitglied verloren - sondern auch nen netten Kerl, den ich gerne besser kennengelernt hätte.
    Gleichzeitig ist das ein böser Reminder an uns: das hier ist kein Spiel und kein Scherz - damit wir derartige Risiken vermeiden müssen wir besser werden. Ich weiß zumindest von Jolly, dass das ihr erstes härteres Rodeo war.

    Er hebt den Cyberarm und tippt sich seitlich an die Stirn
    "Wir trainieren nicht als Strafe oder weil irgendjemand der Meinung ist, dass wir zu grün hinter den Ohren sind - wir trainieren, damit der Tod von Björn nicht umsonst ist und wir besser werden, wir uns besser absichern und ein so hinterhältiges Attentat vielleicht durch eine eingespieltere Mannschaft und eine bessere Absicherung nicht noch einmal vorkommen kann. Egal wie ihr die Nummer heute betrachtet - ich will nicht noch einmal mit heruntergelassenen Hosen erwischt werden und ich will Björn beim Salute del morte wenigstens versprechen, dass sein Tod als Erinnerung nicht umsonst war."


    Sizzle würde jetzt gerne einfach nur kochen dürfen und sich entweder später oder noch besser gar nicht mehr mit dem Nachmittag beschäftigen.
    Sie schaut Ramirez fragend an und ignoriert Jolly, sie hat das hier nicht zu entscheiden, ob sie gehen kann.
    "Heißt das wenn die Frittatas jetzt fertig sind, brauchst Du mich nicht mehr für den Rest?"
    Sie muss zugeben, soweit sieht dann tatsächlich alles fertig für ein Mannschaftsabendessen aus.
    Sie schaut Vago verständnislos an, als er seinen Vortrag einleitet und wirft auch gleich noch ihre Meinung dazwischen bevor er weiter machen kann.
    "Natürlich ist das kein Spiel, das ganze Leben ist kein Spiel."
    Sie schaut nicht grade happy als er weiter redet, sie hatte doch extra nichts gegen das Training später gesagt, sie wartet einen Augenblick und zögert, ob sie überhaupt was sagen soll.
    "Ich bin um alles dankbar was mich besser macht und den einen Treffer vorhin hab' ich dank meiner Panzerjacke kaum gemerkt." Sie könnte das auch einfach so stehen lassen und jetzt gegenüber dem wohl kampferfahreneren Zwerg den Mund halten, aber das schafft sie dann doch nicht.
    "Wir haben uns echt nicht schlecht gehalten für so eine improvisierte Rettung und das war ein unvorhersehbarer Hinterhalt am Ende. Ich werde sicher was von dem Training mitnehmen. Aber meine Erfahrung ist, ab einer gewissen Erschöpfung und Verwundung funktioniert man nur noch zum Durchhalten und Überleben und der Kopf ist eher auf Standby. Ob da ein Training für die stärker Verletzten wirklich eine Wirkung hat nach dem heißen anstrengenden Tag..."
    Sie zuckt mit den Schultern, das ist jetzt wiederum nicht ihre Entscheidung, sie wird später einfach da sein.
    Wartet dann Ramirez Antwort ab, ob sie noch was weiteres zu erledigen hat oder doch direkt Mantara aufsucht.

  • Ramirez schaut zu Sizzle, als sie ihn anspricht. Er schnauft einmal kräftig durch. Die Kochplatte schein ganz schön heiß zu sein, denn ein paar Schweißperlen tropfen in über die Stirn auf die Wangen hinunter. Er tupft die Schweißtropfen mit einen Küchentuch an und legt, dann das Tuch auf Seite.

    "Ich denke mal das war es jetzt erstmal. Außer euch fällt eine kleine süße Sauerei als Nachtisch ein?"

    Sein Blick geht auch nochmal zu Vago und dann zu Sizzle zurück.

    "Übung ist immer gut, auch wenn es nicht auf alles im Leben vorbereiten kann. Aber das wisst ihr ja genauso gut wie ich. Aber wenn Mantara gesagt hat, dass Vago und Arthur einen Übungsplan für euch ansetzen soll, dann macht das mal.

    Ich persönlich würde heute den Tag sacken lassen und mir die Kante geben. Morgen ist auch noch ein Tag und eigentlich veranstaltet der Capitán immer eine kleine Übung für die Mannschaft spätestens wenn wir Havanna verlassen. Ich sag nur 26° 06' zu -77°33'. Aber das müsst ihr besser wissen, da ihr zusammen arbeiten sollt."

    Bevor Ramirez noch was weiteres sagen kann, räuspert sich eine weibliche Stimme und Fiona tritt in die Kombüse. Sie scheint nun etwas gefasster zu sein und lächelt euch nacheinander an.

    "Hallo Ramirez, schmeißt du immer noch die Kombüse, was?"

    "Ja das tute ich, weißt doch Unkraut vergeht nicht."

    "Ich wollte nur kurz mit den drei Neuen sprechen. Ich hoffe das ist okay und unterbricht euren Ablauf nicht zu stark."

    Sie atmet die Gerüche, die in der Kombüse herumfliegen ein und schließt dabei ihre Augen, ein sanftes Lächeln bildet sich auf ihre Lippen ab.

    "Verdammt riecht das lecker. Aber zurück zum Thema. Ich wollte euch dreien nochmal persönlich danken, dass ihr uns da rausgeholt habt."

    Sie tippt auf ihren Cyberarm rum und ein kleines Fach öffnet sich auf der Innenseite des Unterarms. Sie holt einen Chip raus und einen Credstick

    "Ihr ist euer Update drauf. Ich denke mal das könnt ihr gut gebrauchen und auf den Credstick sind 40.000 Y drauf, die sind für euch. ich weiß das ist nicht ganz so viel wie unsere Leben wert sind, aber gerade habe ich nicht mehr."

    Sie muss kurz schlucken.

    "Wenn die Crew der Santa Maria das nächste Mal bei uns was besorgt gibt es 25% Rabatt und solltet ihr selber mal ein Schiff führen oder wo anders anheuern kriegt ihr 15% Rabatt auf Einkäufe bei uns. Dann könnt ihr beim neuen Kapitän eindrucken Schinden, falls ihr wo anders mal anheuert."

    Sie legt den Credstick einfach auf die Arbeitsfläche der Kucheninsel und daneben den Chip mit den Update für den Maschinenraum.

  • Kurz bewundert er die Eleganz der Orkin, bevor er die Richtung des Angriffes genau einordnen kann.

    Nein, heute wird das nichts. Sie ist einfach besser. Also fasst er einen Entschluss. Niederlage eingestehen, aber mit einem Knall.


    Er dreht sich in den Angriff. Es ist nur eine Übungswaffe, und als solche natürlich stumpf. Dennoch, der Hieb hat Schwung. Und genau das nutzt er aus, um anzugeben: Er spannt den Nacken an, und lässt die Waffe mit voller Wucht dort einrasten. Ohne zu zucken. Dann greift er von außen an die Waffe, und hält diese sacht fest.


    "Guter Kampf.

    Ich gebe auf."

    Er senkt den Kopf und blickt ihr direkt in die Augen. Er schaut erstaunlich sanft, wenn man sein großes, nicht sehr ansehnliches Gesicht bedenkt.

    "Lass uns das mal wiederholen, ja?"



    Candy neigt den Kopf etwas nach rechts zur Seite. Schaut Arthur ebenfalls in die Augen und lässt den Griff los.

    Sie geht ein paar Schritte zurück und verbeugt sich.

    " Guter Kampf, aber man merkt du bist ausgepowert. Ein Rematch nehme ich sehr gerne an."


    Sie dreht sich um und geht zu einer Tasche, die an der Seite steht und holt zwei große Plastikflaschen und ein Handtuch heraus. Mit dem Handtuch wischt sie sich durch das verschwitzte Gesicht und hält dann Arthur eine Flasche hin.

    Als sie wieder auf ihn zu geht.

    "Möchtest du? Ist einfach stilles Wasser mit ein paar Elektrolyte?"


    Sie schaut in etwas abwesend an und ein wenig Traurigkeit liegt in ihren Augen.

    "Kannst du mir erzählen wie Björn gestorben ist?", fragt sie in ganz leise. Arthur merkt, dass es ihr schwerfällt, diese Frage zu stellen.



    Während Sie zu ihrer Tasche geht, bringt er die beiden Waffen zur Halterung. Im Anschluss nimmt er mit einem Nicken die Flasche entgegen.


    Nach ihrer Frage zögert er kurz, während er mit dem Kopf ganz leicht, abwägend, vor und zurück nickt.

    "Wenn du das möchtest, dann tue ich das."


    Er setzt sich mit dem Rücken an die Wand, und beginnt, von dem Einsatz zu erzählen. Wie sie den Chip besorgen wollten, über den Überfall der Cops gestolpert, und der Spur gefolgt sind. Den Laden mehr oder weniger aufgemischt, und Frankie und Fiona da raus geholt haben.

    "Dann sind wir über das Dach raus, weil wir dachten: Na, noch mehr Ganger geeken muss jetzt auch nicht sein. Wir wollten einfach raus.


    Als wir grad von dem Vordach runter sind, im Grunde raus aus dem Gröbsten, explodiert sein Hinterkopf.

    Ich hab sowas leider schon gesehen. Großes Kaliber, vermutlich große Distanz. Irgendjemand hat da gelauert oder gewartet. Niemand konnte reagieren oder das verhindern.


    ...


    Zumindest hat Björn es nicht mitbekommen." schließt er ab. Er ist kein sehr emotionaler oder empathischer Zeitgenosse, aber er gibt sich Mühe, die Sache zwar neutral, aber doch auch schonend zu erklären.


    "Ich hab mich umgesehen, aber Entfernung und Sonne waren nicht auf meiner Seite. Ich konnte niemanden entdecken.

    Tut mir leid..."



    Candy hört ruhig und aufmerksam zu. Sie versucht ihren Schock und die Trauer zu verbergen, in dem sie immer mal wieder ein Schluck Wasser zu sich nimmt und sich mit dem Handtuch durch das Gesicht geht, aber ihre Körpersprache spricht deutlich andere Bänder und als Arthur vom den Kopfschuss spricht muss sie kurz ihren Kopf zu Seite neigen und tief Luft holen.

    Sie geht sich nochmal durch das Gesicht mit ihrer linken Hand und schaut dann mit leicht roten Augen Arthur an.


    Langsam stockend fängt sie wieder anzusprechen.

    "Ich.... Ich danke dir Arthur. Manatra hat uns nur kurz mitgeteilt, dass Björn tot ist."


    Sie schweigt ein paar Sekunden um ihre Gedanken zu sortieren.

    "Zumindestens musste er nicht leiden, wie du sagst. Auch wenn Björn es sich wohl eher gewünscht hätte seinen Gegner in die Augen zu schauen, wenn er unbedingt sterben muss, mit seiner Doppelaxt in der Hand."


    Sie nimmt einen weiter Schluck und lässt sich auf die Matte unter sich fallen und setzt sich dann im Schneidersitz zu recht und schaut hoch zu ihm.

    "Danke das du so offen und ehrlich mir es erzählt hast und nichts beschönigt hast. Das hilft mir wenn ich mit Freja, seiner Frau sprechen werde. Glaubst du das es ein Ganger war? Die Typen hören sich eher nach Sturmgewehr und Schrottflinte an."



    Da muss er im Grunde kaum nachdenken.

    "Glaube ich nicht, nein. Aus meiner Zeit, also, wir hatten keine Scharfschützengewehre. Weder wollten wir uns das leisten, noch hatten wir sinnvolle Verwendung dafür. Wenn man als Gang was unternimmt, will man, dass die anderen wissen, wer's war.


    Ich blick's nicht, aber ich denke, da steckt mehr dahinter."



    Candy nickt etwas geistesabwesend bei Arthurs letzten Punkt.

    "So ein Mist, aber warum? Aber warum Björn, warum nicht der Capitán oder Mantara. Seit dem Luno Zwischenfall haben wir nur Scheiße an den Fingern. Fortuna muss doch irgendwann mal wieder auf unserer Seite stehen."


    Sie nimmt noch einen kräftigen Schluck und die Flasche ist nur noch zu einem viertel voll.

    "Und was hast du jetzt vor, Großer?"



    Arthur leert einen Teil seiner Flasche.

    "Kann ich dir nicht sagen, warum. Ich kenne eure Vorgeschichte noch nicht. Vielleicht war es einfach eine Gelegenheit, euch aufs Deck zu pissen? Vielleicht wurde ja auch gehofft, jemand anderen zu treffen, aber die waren nicht da. Kann da nur spekulieren..."


    Er schaut sie an.

    "Kannst du mir erzählen, worum es bei dem Zwischenfall ging? Oder ist das Verschlusssache?"


    Und dann:

    "Erstmal dir zuhören, denk ich. Später ausruhen, und dann auf einen Kameraden trinken!"



    "Ja aufs Deck pissen passiert schon manchmal in unserem Job. Aber bei dir klingt es wie eine gezielte Hinrichtung."

    Sie nahm einen weitern Schluck und warf dann die leere Plastikflasche in den Mülleimer neben der Türe.


    "Es geht hier nicht um ein Staatsgeheimnis, also klar. Vor ein paar Monaten haben wir den Frachter Lotus aufgegriffen. Ein klassischer Container-Frachter der Billig-Produkte aus Peru nach Europa bringen sollte um dort teuer verkauft zu werden.


    Und seit dem Entermanöver kommt es immer mal wieder zu Zwischenfällen, der Schlimmste war letztens der Kampf gegen die aztlanische Korvette als wir den Frachter Xolotl aufbringen wollten und wir beinahe drauf gegangen sind. Wir haben ein paar Crewmitglieder verloren und die Santa Maria musste ein wenig überholt werden. Aber das weißt du ja schon."


    Sie grübelte ein wenig.


    "Versteh mich nicht falsch und ich glaube du weißt es auch besser. Wir sind Piraten und wir haben Kons und Regierungsbehörden gegen uns oder man gerät mit einer anderen Crew zusammen. Ich weiß gerade nicht, ob es nicht einfach ein paar zu viele Zufälle sind oder System dahinter steckt."


    Sie zuckt fragend mit beiden Schultern.



    "Yeah... Nee schon klar, ist kein Zuckerschlecken hier. Dann wäre ich auch nicht dabei.

    Trotzdem wirkt das irgendwie krass. Aber keine Ahnung, vielleicht will man da ein Zeichen setzen. Schätze, wir müssen die Augen besser aufhalten. Das sollte uns eine Warnung sein."


    Er erhebt sich und armet tief durch.

    "Denke, ich ruhe mich etwas aus, bis es los geht. Oder ich gebraucht werde. Bin doch noch etwas dizzy. Wenn du wen zum Reden brauchst, oder zum Auspowern, sag einfach Bescheid. Zumindest im Einstecken bin ich ziemlich gut."



    Candy nickt Arthur zu.

    "Da hast du vermutlich recht. "


    Sie steht auf und geht zu ihrer Tasche. Dreht sich aber nochmal zu Arthur um.

    "Danke!"

    Dann geht sie wortlos zu ihrer Tasche, schnappt sie sich und geht wortlos mit Arthur aus den Trainingsraum raus.



    Kurz darauf folgt auch er und verlässt das Dojo, um sich etwas Schlaf zu holen, bevor es entweder ans Anstoßen geht, oder doch noch irgendwas dummes bis dahin passiert

  • Ort: internationales Gewässer 25 Seemeilen vor Miami/Santa Maria Hauptdeck



    Datum 31.03.2068, Samstag 21:25 Uhr Ostküstenzeit


    Wetter: 94,7°Fahrenheit, leicht windig, Wind 5km/h

    Luftfeuchtigkeit: 49%

    B 25.9167 N / L -79.4137 W


    Die Santa Maria liegt ruhig in der See. Die Bordmotoren halten das Schiff auf Position. Die Wellen schlagen leicht gegen den Rumpf und das Auf und Ab ist am Rande zu spüren.

    Ihr befinden euch gut 22 Seemeilen von Miami entfernt. Die nächste Insel nennt sich Bimini Island und gehört eigentlich zum Hoheitsgebiet der Vereinigten Niederlande. Aber der Tourismuskonzern Cook&Thomas Inc.hat dort das sagen.

    Von Norden her zieht eine Gewitterfront auf die Santa Maria zu. Ein paar Blitze sind in der Ferne zusehen und die Wolken weißen einen leichten Blaustich auf. Die Wolken liegen tief und schwer über dem Meer und sind vermutlich gut gefüllt. Es ist schon dunkel und nur ein paar Decklichter erhellen das Deck.

    Die gesamte Crew ist angetreten und Björns Leichnam ist in ein weißes Bettlaken eingewickelt und liegt steuerbords auf Holzkonstrukt. Um den Leichnam einfacher über die Reling zu bekommen. Diese Aufgabe hat Capitán Cortez Pipa und Ernesto übertragen. Pipa hatte als erstes den Kopf stabilisiert und eingewickelt in einem Extratuch. Dann hatten die beiden Björns Körper gewaschen und ihn neue Klamotten von ihm angezogen, die Ernesto aus seiner Kajüte besorgt hatte. Zum Schluss hatten sie ihn noch in einem Bettlaken eingewickelt.

    Neben der Holzkonstruktion liegen zwei Gewichte die mit Ketten an Björns Leichnam befestigt sind. Der Wind pfeift allen anwesenden Um die Ohren.


    James steht neben Capitán Cortez und Mantara und überwacht wohl die Schifffunktionen.


    Candy steht mit Dwight und Diego zusammen und unterhalten sich. Als Arthur auftaucht nickt sie im freundschaftlich zu. Fiona und Max gewähren Björn auch die letzte Ehre. Nur Frankie muss noch auf der Krankenstation verbleiben. Die restliche Crew steht in weiteren Grüppchen auf dem Deck. Da räuspert sich Cortez und alle versammeln sich um Björns Leichnam.

    “ Als Capitán fällt es mir nie leicht diese Aufgabe zu übernehmen und auch wenn wir alle wissen das Gevater Tod uns immer ein Wegbegleiter seien wird, so ist der Tod von Björn doch unerwartet und auch tragisch. Schweren Herzens müssen wir uns heute von einem geschätzten Freund und Mannschaftsmitglied verabschieden. Björn war ein langjähriges Mitglied dieser Crew und wer erinnert sich nicht an die Kneipenschlägerei in Cancún oder wie Björn alleine die Hälfte des Sicherheitspersonals der Jamestown ausschaltete und wir dadurch eine fette Beute einstreichen konnten.“

    Ein verhaltenes Lachen und Schmunzeln breitet sich bei den anderen Crewmitgliedern aus und der ein oder andere nickt zustimmend mit den Kopf.

    Cortez wendet sich an die fünf Neuen. Seine Stimme wirkt gefasst aber es klingt ein wenig Wehmut mit.


    „Wenn es soweit ist wird sicherlich einer euch die Geschichten erzählen.“ Björn ist bei der Rettung von Frankie, Fiona und Max gestorben. Das tragische ist er starb nicht im Kampf sondern wurde hinterhältig aus der Ferne erschossen.“


    Ein Raunen geht durch die Anwesenden.


    "Und so wiegt der Verlust noch mehr, da die Rettungsmission schon fast abgeschlossen war und das rettende Ufer zum Van nicht mehr weit weg war.“


    Cortez tritt einen Schritt zurück, dafür übernimmt Mantara Cortez vorherige Position.

    Ramirez und Candy verteilen ein paar Schnapsgläser und schenken einen stark riechenden Rum ein.


    "Auf einen guten Freund und Crewmitglied. Möge die See dich aufnehmen.“


    Cortez setzt das Schnapsglas an und ext das Glas in einem Zug aus, genau wie die restliche Crew. Der ein oder andere schüttelt sich danach.


    Ernesto, Jack, Alexey Diego und Odel positionieren sich um den Björn Leichnam.


    “Wir sollen nicht trauern, dass wir die Toten verloren haben,

    sondern dankbar dafür sein, dass wir sie gehabt haben, ja auch jetzt noch besitzen: Denn wer heimkehrt zum Herrn, bleibt in der Gemeinschaft der Piraten und ist nur vorausgegangen.“


    Spricht Mantara fester und kräftiger Stimme. Die Vier bei Björn greifen in die Öffnungen des Bretts, auf dem Björn liegt und heben so den Leichnam ein wenig an. Dann wird das hintere Ende des Brettes auf der Reling abgestützt und das vordere Ende von Odel und Diego angehoben und so rutscht Björns Körper über die Reling in die See. Ein leichtes Platschen ist zu hören als der Körper auf die Wasseroberfläche aufschlägt. Dann rasseln noch die Ketten und die Gewichte werden über Bord geschoben.

    Alle Anwesenden verneigen sich und schweigen für ein paar Minuten.

    Nach und nach löst sich die Versammlung auf. Mantara und Cortez unterhalten sich noch mit einander. Ihre Mienen sind ernst und man schaut immer mal wieder rüber zu euch.

    Dann nickt Cortez Mantara zu und verschwindet ins Innere des Schiffs. Mantara kommt mit einer finsteren Miene auf euch zu und nickt schweigend zum Grüße in die Runde.


    „Vago hat mir heute Nachmittag von eurem Einsatz berichtet. So wie er es berichtet hat und auch die Aufnahmen seiner Cyberaugen, kann ich euch keinen Vorwurf machen. Ich hätte genauso gehandelt, mehr oder weniger. Vago hat aber angedeutet, dass du Sizzle glaubst, das war ein abgekartetes Spiel. Du kommst bitte nach dem Frühstück vorbei und erzählst wir warum du diesen Eindruck hast. Es gab in jüngster Vergangenheit ein paar merkwürdige Zwischenfälle, aber nie wurde dabei einer getötet. Eher von der Kategorie schlechtes Karma und warum muss das jetzt auch noch in die Hose gehen. Morgen haben gibt es eine Einsatzbesprechung um 10 Uhr, die Aktion wird aber erst in den Abendstunden stattfinden. Wir werden eine amphibische Operation starten. Mehr Infos gebt es morgen. Gibt es noch Fragen oder möchtet ihr was sagen?“


    Mantara schaut euch mit festen Blick an. Ihre Haare wehen im Wind. Heute Nacht könnte es noch stürmig werden.

  • Sizzle ist natürlich auch erschienen, nichts anderes wäre in Frage gekommen. Sie steht in der Nähe der anderen Neuen, aber doch auch etwas für sich. Klar lauert der Tod immer irgendwo, gerade wenn man auf der Straße lebt, aber in letzter Zeit ist er ihr doch näher als ihr lieb ist.

    Ihre Gedanken driften schnell von heute zu ihrem letzten Tag in Barcelona... den zwei Todesfällen, der eine, der ihr Leben einmal durch den Mixer gejagt hatte und der andere, der nur Leere und Schmerz hinterlassen hat. Sie brütet an ihren eigenen Gedanken auch wenn ihre steinerne Miene auch irgendwie zu der wehmütigen Abschiedsworten von Cortez passen würde. Der Gedanke drängt sich wieder in den Vordergrund, warum es sie nicht auch gleich mit erwischt hatte ... sie schafft es erneut zu dem Fazit, dass der Tod sicherlich einfacher wäre, aber nicht besser.

    Sie braucht einen Moment um den angebotenen Schnaps anzunehmen doch wieder im hier und jetzt jagt ihr die Geräusche des letzten Abschieds doch einen Schauer über den Rücken ... das Platschen .... das Rasseln der Ketten.


    Dass Mantara sie anspricht erleichtert sie ein wenig, sie hatte seit dem Gespräch mit Vago gegrübelt, wie genau sie denn um ein Gespräch bitten soll, vor allem, wenn es doch vielleicht gar nicht so richtig ist, was sie sich da zusammendenkt. Aber irgendwie gehört Verschwörung in ihrem Kopf einfach zu einem Mord dazu ... genau wie eben in Barcelona ...

    Sie nickt ernst.

    "Ey, gleich nach dem Frühstück!"

    Sie sollte wirklich nochmal die Fakten notieren, so wie Jolly es vorgeschlagen hatte, nicht das sie irgendwas vergisst.

  • Vago ist früh an Deck, noch bevor ein Großteil der Versammlung sich zusammenfindet, steht er bereits da.
    Als der Leichnam an Bord gebracht wird, noch bevor die Zeremonie beginnt, tritt er an den Leichnam heran und beginnt leise ein paar Worte zu murmeln. Dann greift er in seine Tasche und etwas von der Größe einer Münze raus, um diese unter die Tücher zu schieben und tritt dann zurück.


    Während der Zeremonie steht er einfach nur da und die finstere Miene von ihm verrät, dass er alles andere als gerne an Bord zu diesem Anlass steht. Als der Schnaps verteilt wird, nickt er nur kurz und ext den Schnaps wortlos nachdem Cortez dazu das Signal gegeben hat. Als Björn dem Meer übergeben wird spricht er stumm ein paar Worte zu den Göttern.


    Als Mantara sich anschließend an sie wendet, bleibt er ebenfalls still - derzeit gibt es nichts zu sagen. Seine Gedanken kreisen derzeit eh nur um 3 Dinge: Erstens seinen Platz auf diesem Schiff finden und das Beste geben, zweitens diese Crew zum Erfolg verhelfen und das Andenken an Björn durch ein noch besser funktionierendes Team ehren und drittens Sinn in diese seltsamen Umstände bekommen. Da er die Nachtwache von Roberto übernommen hat, beschließt er sich um letzteres genau Gedanken zu machen.


    Während Mantara spricht, sendet er Arthur eine kurze Nachricht:

    << Ich muss gleich was mit Dir besprechen, Großer. Lass uns um 10 noch einmal kurz treffen>>


    "Las 10 de la manana (10 Uhr morgens), verstanden primera. Ich werde mich auf die Nachtwache vorbereiten." sagt er und verschwindet dann kurz unter Deck, nicht ohne noch einen Blick in den Himmel zu werfen.
    Er begibt sich zur Kabine, holt seine neu erbeutete Schrotflinte samt Ersatzmunition, überprüft die Pistole und nimmt sich seine Öljacke vom Haken. Als letztes steckt er 2 Wasserflaschen und ein separates Notepad in die Tasche. Dann begibt er sich erst zum Maschinenraum und lässt sich für die Technische Dokumentation des Schiffes freischalten, um Motoren und Technik besser zu verstehen. Er gibt seinem Mit-Maschinisten außerdem mit, dass er sich das Update von Frankie schon einmal anschauen und vorbereiten wird, sofern das notwendig ist.


    Zuletzt begibt er sich zur Kombüse, lässt sich sich Thermoskanne Soykaf abfüllen, um sich dann auf den Weg zur Brück und zur Meldung zur Nachtsicht zu begeben.

  • Jolly stand etwas verloren bei den anderen.

    Bisher hatte sie so etwas noch nicht erlebt. Ihr Leben in den dunklen Gassen der Städte in denen sie war, war nicht unbedingt leicht.

    Oft stand sie nur als Zuschauer dabei. Meist sagte man ihr sie soll zurück treten.

    Doch hier, hier hatte man gesehen, dass sie wohl doch etwas kann. Vago hatte gleich einen Blick auf sie und hat ihr einiges gezeigt und auch Mantara hatte sie nicht gleich abgestempelt.

    Jolly wollte überall helfen und würde sich vielleicht übernehmen.

    doch sie würde dieser Crew beweisen, dass sie es wert ist hier zu sein. Niemals würde sie Björn ersetzen können und das wollte sie auch nicht. Doch sie würd enicht im Weg stehen.

    Das letzte mal, dass sie sein Gesicht in einem normalen Zustand sah, sein lächeln und dann das Blut.

    Jolly zuckte zusammen und biss sich etwas zu fest auf die Lippe.

    Der Alkohol der ausgegeben wurde desinfizierte die Wunde auch gleich.

    Sie beobachtet die zeremonie und schaut zu Cortez, er war wirklich beeindruckend.


    Auch sie nickte bezüglich des Treffens und würde danach sich wieder in die Kombüse zurück ziehen sobald man gehen konnte.

    Vago würde seinen Kaffee bekommen und sie räumte alles auf und stellte noch etwas hin für die, die diese Nacht hunger bekommen würden.

    Doch auch sie selbst war unglaublich müde.

    Langsam überkam ihr Körper die Erschöpfung des Tages.

    Auch wenn Jolly es nicht zeigen wollte.

  • Arthur wäre zwar gern in seiner Freizeitkleidung gekommen - Bermudas und Hawaii-Hemd. Aber auch ihm ist klar, dass das geschmacklos wäre, und er weiß noch nicht, wie die Crew da so tickt. Kann ja sein, dass das so ihre Art wäre, damit umzugehen. Dann weiß er das fürs nächste Mal.

    Aber so trägt er lieber seine klassisch-dunkelgraue Kleidung.


    Er begleitet die Zeremonie stumm mit den Augen. Weiß nicht, was er groß tun soll, also steht er da, wie so ein Baum, und lässt es über sich ergehen. Er ist zwar ergriffen, irgendwie. Aber um wirklich betroffen zu sein kannte er Björn zu wenig. Und hatte schon zu viel erlebt. Schlimmeres, wenn er ehrlich ist.


    Dennoch. Der Crew ist das wichtig. Und er ist nun Teil der Crew. Also geht ihn das jetzt auch was an. Und so harrt er aus, stoisch, wie man es von einem Matrosen, dessen Job es ist, Schläge einzustecken, erwarten würde.

    Ein Seitenblick zu Candy, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut geht.

    Er leert den Schnaps, der recht stark ist, in der Menge aber im Grunde einfach in seinem Mund untergeht. Aber darum geht es auch gar nicht.



    Danach steht er betreten herum, und weiß nicht recht, was er tun soll. Vagos Nachricht kommt ihm da eigentlich ganz gelegen.

    >> Klar, sag mir wo. << schreibt er zurück.

    Und schaut sich um. Viel tun kann er hier nicht. Das ist ein emotionales Ding, und wenn nicht gerade jemand eine Stahlharte Brust zum Ausweinen braucht, ist er einfach wenig hilfreich.

  • Ort: internationales Gewässer 35 Seemeilen vor Miami/Santa Maria Hauptdeck



    Datum 31.03.2068, Samstag 22:05 Uhr Ostküstenzeit


    Wetter: 84,7°Fahrenheit, windig, Wind 11km/h

    Luftfeuchtigkeit: 56%

    B 25.52167 N / L -78.0367 W


    Auf der Brücke


    Als Vago die letzte Stufen zur Brücke erklimmt, sieht er gerade noch wie Cortez seine Kabine direkt neben der Brücke betritt.


    James erwartet Vago auf der Brücke. Die Brücke ist in roten Licht erleuchtet.


    "Ah, der Neue! Na bereit für die erste Nacht an Bord. Ich zeig dir mal wo was ist und was du beachten musst."


    Er zeigt Vago als erstes die Steuerung. Auf dem Schiffradar ist kein anderes Schiff in Umkreis von 30 Seemeilen zu entdecken. Auf einer AR-Anzeige vor dem altmodischen Steuerrad ist der Aktuelle Kurs, Schiffsgeschwindigkeit und die Route angezeigt. James erklärt Vago alles haargenau was wo ist, inklusive Waffenschrank, Kühlschrank und Elektronik um das Schiff am Laufen zu halten.

    Draußen zieht die Gewitterfront parallel zum Kurs der Santa Maria. Vago hat ein ungutes Gefühl im Bauch und seine alte Narbe fängt an zu jucken. Aber noch scheint der Sturm nicht auf sie zu zukommen.




    "Falls noch was ist, du findest mich im Riggerkokon. Ich schlaf da jetzt ne Runde. Bin zu müde um in meine Kajüte zu gehen. Kannst mich in gut fünf Stunden wecken."



    Auf dem restlichen Schiff


    Es ist ruhig geworden nachdem die Zeremonie beendet ist und euch Mantara dann entlassen hat. Die Crew-Mitglieder, die nicht irgendeinen Dienst in der Nacht verrichten müssen, halten sich in ihre Kojen auf. Ein paar haben sich noch etwas Kaffee und eine Kleinigkeit zum Essen aus der Kombüse geholt. Auch wenn die anderen nicht unbedingt, dass sehen, was Vago auf der Brücke sieht, merken alle doch, dass der Wellengang etwas heftiger wird. Es könnte eine unruhige Nacht werden, dabei wäre ein wenig Schlaf gut.

  • Jolly war wirklich müde

    sie hatte noch eine ganze Weile die Küche aufgeräumt und sich so lange es geht beschäftigt.


    Doch dann musste auch sie sich hinlegen bis ihre Schicht beginnt

    Ihr Trainingsplan war sehr straff getaktet.


    Nach dem Duschen kletter Jolly in ihre Koje und schließt die Augen

    "schlaf gut Sizzel.

    das war ein aufregender Tag"


    Jolly atmet nochmal tief durch und schläft dann auch tief und fest ein