[IP] Oniko - Fragmente der Story

  • Labah nickte kurz

    " Mach ich. "

    Labah füllte als Erstes den Chip von TG, während er sich ein großzügiges thailändisches Menü bestellte.

    Dann legte er kurz seinen Kopf auf den Tisch, gähnte demonstrativ.

    In der VR knackte er die Verschlüsselungen, löste mehrere Datenbomben, nahm sich die Credsticks vor.


    TG bestellte sich ebenfalls was. Thailändisch gehörte jetzt nicht zu ihrer Standardnahrung. Sie ging lieber im Diner Burger essen. Den Kaugummi klebte sie unter ihren Teller.

    Während sie aß wartete sie darauf, dass Labah fertig wurde.

    Sah schon komisch aus wie er da auf dem Tisch lag. Fehlte nur noch das er schnarchte.


    Oniko war erfreut endlich wieder asiatische Speisen zu bekommen. Das Restaurant schien gute Küche zu haben und so bestellte sie ein paar Spezialitäten.

    Verwundert sah sie Labah bei seinem Tun zu. Diese Selbstverständlichkeit mit der Decker, aber auch Magier, manchmal ihren Körper so einfach schutzlos zurückließen stieß bei ihr immer wieder auf Unglauben aber auch auf Neugierde.

    Was wohl mit dem Geist, der Seele, eines Menschen passiert, wenn der Körper stirbt?


    Labah erhob sich schließlich, trank einen Schluck, schob den Chip zu TG.

    " Guter Fang. Ich hab die 10 % schon abgezogen. Soll Ich die Daten erzählen ? Soll Ich dir die Kommlinks abkaufen ?"


    TG überlegte. Aber da Labah nachdem was er gerade gesagt hatte die Daten schon gesichtet hatte war es wohl egal. Und so hatte sie dann noch die Sichtweise eines Außenstehenden auf die Daten.

    Sie nickte und sagte dann. "Ja beides."


    Oniko öffnete einen Aufnahmekanal um die Infos aufzuzeichnen.

    Natürlich würde ihnen Labah die Daten auch so überlassen, aber es konnte ja nicht schaden.


    Labah nickte.


    " Wie du richtig angenommen hast, sieht es nicht nach Yakuza aus. Schlimmer noch, es wurde den Mitteilungen nach, explizit versucht die Angriffe - es sind mehrere - den Yakuza unterzuschieben.

    Die Mitteilungen und Kommlink Profile konzentrieren sich auf das internationale Viertel. Es gibt hier ältere Informationen das Sie versucht haben , einem Runner der Envoy heißt, auszuschalten, sind aber wohl wegen DocWagon HTR gescheitert.

    Wenn Ich das Ganze logisch betrachte, sind es weder die Mafia, Seoulpa, Vory. Es werden wohl die Triaden sein.

    Ich habe einen auffälligen Knotenpunkt herausgefunden. Ein Schneidergeschäft in Downtown. Inhaber ist ein 'Mr. Leung. Denke das ist die heißeste Spur.

    Die Kommlinks kauf Ich dir für 8.000 ab. Alle zusammen. "


    Das Envoy einem Anschlag zum Opfer gefallen ist wusste TG nicht. Aber so wie es scheint konnte ihn Doc Wagon raus holen.

    //Wäre blöd wenn er als Auftraggeber weg fallen würde. Bei ihm habe ich bis jetzt eine gute Auftragslage gehabt.//

    TG schaute zu Oniko.

    Zu den Yakuza sind nun auch noch die Triaden auf sie Aufmerksam geworden.

    "Willst du ein Link?" fragte sie Oniko. Sie überlegte eines zu behalten, falls sie darüber evtl. kontaktiert werden konnten.


    Kuso!

    Das jetzt auch noch die Triaden irgendwie in dieses Spielchen verwickelt waren schmeckte Oniko ganz und gar nicht.

    Was waren deren Motive? Nutzten sie den Watada-Gumi als Sündenbock um ihren Machtbereich zu erweitern?

    Oniko überlegt kurz. Mit Commlinks kannte sie sich nicht aus. Sie war nur eine Userin. Mehr nicht.

    "Ist so etwas sicher? Kann das nicht zurück verfolgt werden, oder so? Und kämen wir überhaupt an eine Nachricht ran?"


    Sie blickte zu Labah. Als Decker würde er solche Fragen beantworten können.

    "Labah-san. Ich würde Sie gerne für einen Auftrag buchen. Hätten sie Zeit?"


    Labah aß und trank zufrieden. Überrascht schaute er auf.

    " Yo. Ich habe gerade Langeweile."

    Vielleicht ist der Geldsegen noch nicht vorbei.

  • Zufrieden nickte Oniko.

    "Was können Sie alles mit einem erbeuteten Commlink anstellen, was uns hier weiterhelfen könnte? Außerdem möchte ich, dass Sie etwas mehr über diesen Mr. Leung und seinen Laden herausfinden."


    Erst war es TG nicht aufgefallen aber irgend etwas passte nicht. Es war als ob ein falsches Puzzelteil mit Gewalt in das Gesamtbild gedrückt worden war.

    Envoy war Ziel eines Anschlages gewesen. Sie selber war ebenfalls Ziel eines Anschlages gewesen. Oniko musste wohl aus der Gleichung ausgeklammert werden.


    Die Anschläge sollen den Yakuza von den Triaden in die Schuhe geschoben werden. Und Knotenpunkt der Aktionen soll ein gewisser Schneiderladen in Chinatown sein. Inhaber war ein gewisser Mr. Leung, den sie gerade vor drei Wochen kennen gelernt hatte.


    Das war der Deal, den TG damals mit Envoy geschlossen hatte. sie wollte nicht mehr Kohle, sondern Connections.


    Und dieser Mr. Leung war einer von ihnen. Er war ein freundlicher Mann, ca. 40 Jahre. Athletisch. Entweder ist Envoy diesem Mann auf den Leim gegangen oder das war nicht die letzte Verschleierung.


    //Wenn ein Drache oder ein Mann vom Format eines Damien Knight oder der Familie Villier dahinter steckten dann konnten die Angriffe von überall her kommen.//


    "Danke Mr. Labah. Von meiner Seite her ist das alles. Es war nett mit ihnen Geschäfte zu machen."

    TG schob den Chip mit den Daten, die sie von Labah bekommen hatte zu Oniko.


    >>>Ich glaube du kannst mit den Daten mehr anfangen als ich. Von meinem Bruch vor drei Wochen. Sie handeln über besagtes Projekt das uns gerade in den Schwanz beißt. Aber nicht hier. Ich weis nicht was der Decker da mit unseren Links gemacht hat.<<<



    Labah aß weiter, nickte Oniko zu.

    " Ich könnte 2 Tage beobachten. Für 2.000. Wenn Ich mehr machen soll, kostet das extra. Verständlich. "


    Er tupfte sich den Mund ab und lächelte dann freundlich. Typisch indonesisch.

    Der Ork schien sehr wandelbar. 'Labah' war ja nicht umsonst das indonesische Wort für Spinne.


    Oniko runzelte ein wenig verwirrt die Stirn und steckt dann den ihr gegebenen Chip ein.


    Von welchen Daten spricht TG da?

    Die Sache wird immer größer und undurchsichtiger.


    "Labah-san. Ich biete Ihnen 5000¥ wenn Sie mir Informationen über Mr. Leung und der Herkunft des Kopfgeldes besorgen und außerdem diesen Commcode im Auge behalten. Sollten die Infos gut sein, bin ich bereit mehr zu bezahlen beziehungsweise unsere Zusammenarbeit auszuweiten."


    >>> Lassen Sie uns fahren TG. Wir haben viel zu tun. <<<


    Labah grinste zufrieden.

    " Hai. Ich beginne sofort, sobald mein Mahl beendet ist, Oniko-San." ( In feinem, klaren Japanisch )

    Er neigte seinen Kopf.


    Oniko nickte zufrieden und erhob sich dann. Sie bezahlte ihre und TG Rechnung und verließ dann gemeinsam mit TG das Lokal.

    Als sie dann im Wagen waren sprach sie erst wieder.

    "Wir müssen dem Sensei davon berichten. Vielleicht kann er ja etwas mehr Licht in die Sache bringen."


    "Du der Mr Leung ist eine Connection von Envoy. Er hatte mich mit ihm bekannt gemacht. Die ganze Sache riecht nach einer riesen Intrige. Ich glaube die Triaden sollen auch nur Bauernopfer sein. Da verwischt jemand seine Fäden sehr gut."


    Warum TG gerade an Insekten denken musste wusste sie nicht.

    "Ich weis nicht ob das so eine gute Idee ist es Todo oder wie du ihn nennst ihm von den Infos zu erzählen die wir gerade gewonnen haben."


    "Wieso denkt Ihr das, TG?" will Oniko wissen.

    "Denkt Ihr nicht auch, er sollte darüber Bescheid wissen, dass jetzt noch ein weiterer Player aufgetaucht ist?"


    "Mr. Leung ist eine Connection von Envoy gewesen? Wie passt das alles zusammen?"


    "Ich weis es nicht, aber ich denke hier zieht jemand anderes im Hintergrund die Fäden. Einer vom Kaliber eines Drachen, eines Damien Knights oder gar einer der Villiers Familie. Das Uroy Projekt wird nicht günstig gewesen sein. Wer kann sich so etwas leisten außer einer von den großen 10 oder ein Drache?"


    sagte TG nachdenklich. Normalerweise war ihre Welt sehr viel einfacher. Gegner verhauen fertig.


    "Wir müssen auf jeden Fall dem Sensei Bescheid geben. Ich frage mich nur wie die Yakuza bei der Anlage dann dort dazu passen? Ein Konzern würde sich nicht mit so einer billigen Tarnung abgeben.

    Schon gar nicht bei einem Projekt wie diesen."


    Während sie weiterfuhren sah sich Oniko die Daten auf dem Chip an und hinterließen eine verwunderte Mine auf ihrem Gesicht.


    Das sind doch die Daten von der Anlage. Die ich von Envoy-san bekommen habe. Wie kommen die in Labah's Besitz?


    "Ich vertraue dem Sensei nicht." sagte TG knapp. Für sie war damit alles gesagt.


    "Kannst du was mit den Daten anfangen?" fragte sie. Sie hatte nur kurz damals sich die Daten angeschaut, weil sie damals nicht mehr über das Projekt wissen wollte. Wissen kann gefährlich sein. Und damals hatte sie gerade ihren ersten Run hinter sich..



    Oniko blickte TG erstaunt an. Sie konnte TG's Misstrauen gegenüber Yoru gut nachvollziehen. Hatte sie doch auch sehr lange daran gegrübelt auf welcher Seite Yoru stehen würde.

    Aber Yoru würde wohl auf seiner eigenen Seite stehen und so lange Oniko nicht seine Plänen durchkreuzte würde er sich ihrer bedienen. Win-Win


    "Erklärt Euch bitte. Denkt Ihr er steckt da irgendwie drin? Wozu möge das ganze Theater dann wohl gut sein?"


    "Diese Daten habe ich bereits von Envoy-san erhalten. Als ich ihn gebeten hatte Informationen über Yoru-san einzuholen. Ich frage mich wie sie im Labah's Bestitz gekommen sind?"


    "Ich weis nicht wer dahinter steckt, aber ich glaube wir stechen da in ein riesiges Wespennest. Wir wissen nicht wer dahinter steckt. Wir wissen nicht wie wer da drinnen steckt. Wir wissen wenn wir ehrlich sind noch nicht mal wie Envoys Aktien in der Sache gestreut sind. So wenig fremde Personen über die Sache wissen desto besser. "


    sagte TG.


    Die Frage wie Labah an die Daten gekommen ist ließ sie unter den Tisch fallen. Wie sollte sie Oniko auch sagen, dass sie weil ihr die Daten zu heiß waren Labah gebeten hatte sie zu verkaufen. Das Labah dafür keinen Käufer gefunden hatte stand jetzt auf einem ganz anderem Blatt.


    //Aber wieso hatte Envoy die Daten gehabt?//


    "Vielleicht habt Ihr Recht TG. Wir müssen aufpassen nicht zu viele Leute davon in Kenntnis zu setzen. Das kann schnell Wellen schlagen."


    Auf die Frage woher Labah die Daten hatte, kam sie nicht mehr zu sprechen.

    Sie konnte ja Labah beim nächsten Treffen selbst danach fragen. Blieb nur zu hoffen, dass der Indonesier die Infos nicht doch noch weitergab.

    Er schien zwar etwas gierig zu sein, aber andererseits auch clever genug um zu wissen, dass so etwas einen schlechten Ruf einbringt und böse nach hinten losgehen kann.


    "Im Moment können wir uns nur bedeckt halten und auf Infos von Envoy-san oder Labah-san zu warten. Ich denke die Aufklärung wird ohne uns stattfinden müssen."


    "Ich habe eine sichere Unterkunft. Da könnten wir auch den auffälligen Wagen unterstellen. Was sagt Ihr dazu, TG?"


    "Du meinst wegen dem Kopfgeld? Mach dir doch nicht glich ins Hemd." meinte TG trocken.

  • "Nein. Ich meine wegen der Mission. Wir müssen unsere Pläne weiter verfolgen. Sobald sich Envoy-san bei uns meldet wird es eine Aufklärungsmission geben. Und wir kümmern uns unterdessen um diesen Leung."


    "Ja treten wir seine Vordertür ein und klären das auf. Aber ich bin dagegen das Auto zu verstecken. Ich brauche mich nicht verstecken."


    "Ich dachte da auch mehr an das Auto. Es wäre wirklich schade wenn Ihr es gleich wieder verschrotten lassen müsstest."

    sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln.

    Oniko hatte noch nie ein Auto gelenkt. Sie bewunderte TG für den stylischen Wagen, auch wenn er derzeit viel zu auffällig war.

    "Warten wir ab, on es in den nächsten Tagen neue Informationen gibt. Der Kühlschrank ist gut mit Energydrinks bestückt um Euch das Warten zu erleichtern. "


    "Du erwärmst mir das Herz." spottete TG. "OK ich sehe schon du hast Recht. also Auto in die Garage."


    Oniko gefiel es ganz und gar nicht, dass die Mission auf Standby war. Nachdem sie TG die Adresse zum Unterschlupf gegeben hatte verfiel sie in dumpfes Brüten.

    Sollte sie Chisana Komu von den Vorfällen berichten? Er würde die Informationen an den Oyabun weitergeben.

    Honjowara-sama würde über den Status der Mission unterrichtet werden wollen.


    Jetzt mit Leung eine neue Front zu eröffnen würde vielleicht ihre Kapazitäten überschreiten, aber sie konnten ihn auch nicht einfach ignorieren.

    "Wir sollten noch Eure Waffen holen. Ihr werdet sie sicher benötigen.

    Wir werden schon bald Mr. Leung einen Besuch abstatten."


    Sie würde Envoy eine Nachricht schicken. Er würde wissen wie welche Schritte als nächstes getan werden sollten.


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