[IP] Tiefenrausch

Überrascht ringt sich Madison ein schiefes Lächeln ab als Mick auch sie zum Tanz auffordert.

Nachdem sie das Tanzen liebt und der ganze Spuk hier nur in ihrem Kopf stattfindet hat sie die erste Scheu rasch überwunden und beginnt sich im Takt zu wiegen und ihre eigenen Bewegungen und Stil an denen von Mick anzupassen.

Das macht sogar Spass.

Aber so ganz kann sie dann ihr Vorsicht dann doch nicht fallen lassen. Dafür ist das Paradigma hier einfach zu schräg und unvorhersehbar.

Als sie Ataris Nachricht wahrnimmt signalisiert sie kurz, dass sie nichts einzuwenden hat. Je besser sie sich an das System anpassen können desto leichter kommen sie weiter und desto schneller kommen sie hier, hoffentlich unbeschadet, wieder hier raus.

Jetzt doch etwas interessierter schaut Ordis dem Treiben zu. Tanzen ist halt so ein Ding, das kann er halt nicht. Also, da fehlt ihm schlicht der Körper, und das Gefühl, dass das wohl in echt erzeugt, kann er eben nicht nachempfinden.

So wie vieles anderes auch. Er beweint das nicht, aber manchmal ist er eben neugierig.

Auf Ataris Frage nach einem Veto hat er auch keinen plausiblen Grund, eines auszusprechen. Immerhin wirkt die Situation auf ihn wohl aber auch anders als auf den Rest. Eben wegen fehlender Erfahrungen mit der sogenannten "echten" Welt, der fehlenden klassischen Erziehung, den moralischen Problemchen der Metas. Es ist zwar schräg, aber nichts, was er in Games noch nicht erlebt hätte.

Programmierer werden da immer kreativer bei sowas.

CC beobachtet weiter. Ataris Frage lässt sie dann den Zettel erkennen, der ihr wohl beim Tanzen zugesteckt wurde.

>>Kein Veto, aber solltest Du nicht gleich eine Runde für uns alle bestellen, falls das der Schlüssel zum Schrottplatz ist, bist Du vielleicht gleich weg und wir wissen nicht was es zu bestellen gilt.<<

Das wäre die logischste Erklärung für den Drink, sonst fährt sie mit Logik ja auch gut, auch wenn es in diesem Paradigma nicht immer die offensichtlichste Logik war, der man folgen konnte.

No risk no fun

Sagt man das nicht so? Atari verteilt die Gläser und prostet ihren Kollegen zu.

"Na dann!"

Sie atmet einmal tief durch, rafft ihren Mut zusammen, Neugierde hat sie für zwei, und trinkt.

Überrascht beobachtet Madison wie Atari ihren Drink einfach so runterkippt.

Sie selbst ist da schon etwas vorsichtiger. Misstrauisch beäugt sie den Drink.

Das Auge darin beäugt sie zurück.

Und diese Zitronenscheibe kommt ihr besonders verdächtig vor.

Kurz schnüffelt sie an dem Drink bevor sie ein wenig daran nippt.

Sie schmeckt die Süße von Zucker und den leicht metallischen Geschmack von Blut aber...

Mhh - gar nocht so übel!

Sie blickt nochmal zu Atari und nimmt dann ebenfalls einen Schluck.

CC beäugt den Mischprozess sehr genau und fragt sich warum sie hier nicht auch was anderes sehen könnten, so wie bei der Karte, wo nicht die hiesigen sondern die "normalen" Bezeichnungen nur für sie sichtbar sind.

Aber sie könnte sich das ja einfach vorstellen, dass das einfach andere Zutaten sind, die da gemixt werden. So ein leckerer White Russian oder wenn's den erstmal Rot sein soll, Tomatensaft mit Vodka, die Frage bleibt hier wohl was sie in Zukunft als "echte" Bloody Mary bezeichnen würde.

Aber dank der Gedanken an Cocktails, die ihr deutlich lieber wären, zeigt sich fast so etwas wie Dank und Erwartungsfreude beim Empfang des gruseligen Glases. //Alles nur Daten, alles nur Daten.

In der Hoffnung ihre Wahrnehmung des Geschmacks vielleicht tatsächlich etwas beeinflussen zu können, nimmt sie nach den beiden anderen auch einen kräftigen Schluck, vorausgesetzt die Fallen nicht gleich mit epileptischen Anfällen oder ähnlichen krassen Reaktionen vor ihren Augen um, dann würde sie wohl doch nochmal zögern.

Skeptisch im Geiste verzieht sich bei Ordis Persona keinerlei Miene, als er dieses ungewöhnliche Getränk betrachtet (und beschnuppert).

Da die anderen nach und nach (wohl um zu schauen, ob die Vorkosterin sofort krampfartig zusammenbricht oder eben nicht) ansetzen, kippt auch er nach kurzer Zeit das Getränk runter. Auf ex, aber ohne das Auge.

Als der Schwindel nachlässt, blickt sich CC um, schon seltsam wie dieses Fundament funktioniert, nicht nur das hier das Paradigma schon sehr besonders ist, aber generell hatte sie sich die Mechanismen anders vorgestellt. Sie ist immer noch auf der Suche nach einer durchgängigen Logik, aber es ist jedes Mal doch wieder eine Überraschung was geht und was nicht, dass ist echt ungünstig, wenn sie da an ihren Rückweg denkt. Nur eine Erinnerung mehr, wie wenig Leute wirklich über ihre Erfahrung aus Fundamenten berichten können, weil sie es entweder nicht hin oder nicht zurück geschafft haben. Sie schaut nochmal auf die Karte, ob sie eine logische Entwicklung oder ein Muster aus machen kann. Zumindest ist der Sumpf weit entfernt, was ihr definitiv beim klar denken hilft.

Sie versucht einen Blick auf den Schrottplatz zu werfen, doch der Zaun und das Tor sind zu blickdicht, doch es Türmen sich Autowracks deutlich höher als der Zaun, so dass es ziemlich deutlich wird, um welche Art von Schrottplatz es sich handelt. Auch hier versucht sie ein Muster auszumachen, Farben, Fabrikate, irgendwelche anderen Kategorien .... zumindest kann man möglicherweise das Alter der Dateien am Grad der Überwucherung durch Pflanzen aus machen, die sich fast an jedem Turm ausmachen lassen.

Sie blickt zu den anderen, um dann erstmal Shadow anzublicken. Sie beginnt recht leise zu reden, wenn sie so offen abseits des Paradigmas redet, sollte sie besser niemand überhören.

"Weißt Du schon in etwa nach was Du suchst oder wie und wo es abgelegt sein könnte? Was kannst Du uns denn über die zu löschenden Daten sagen, damit wir überhaupt eine Hilfe sein können bei der Suche? Vor allem das Alter der Datei könnte uns möglicherweise eine Hilfe sein. Allerdings hab' ich noch keine Idee wie die Daten identifizieren sollen oder ob überhaupt jedes Fahrzeug eine bestimmte Datei darstellt. Aber das wäre jetzt mal meine Ausgangsidee."
Sie blickt nochmal über die Schulter in Richtung Schrottplatz, erstmal müssten sie eh mit dem "Besitzer" Kontakt aufnehmen und das alleine wird schon eine Herausforderung, ganz abgesehen von ihrem Vorgehen, wenn sie sich dann tatsächlich umschauen dürfen.

"Wie wollen wir Kontakt aufnehmen, Atari kannst Du wieder das Reden übernehmen. Hat jemand eine Ahnung wie wir die Erlaubnis uns umzuschauen überhaupt bekommen können?"

"Gott sei dank!"

Enfleucht Es Atari als sie tatsächlich da ankommen wo sie hin wollten. Den sicher war sie sich nicht, hätte sie genauso gut alle grillen können.

Entsprechend rauscht kurz das Adrenalin und ein trügerisches hoch durch sie wie als hätte man einen waghalsigen Fallschirmsprung überlegt.

Etwas perplex sieht sie CC an

"Oh... ja klar. Ich meine ich improvisiere nur, ist euch klar. Oder"

Sie schaut die anderen an, sind die bereit? Und sie schaut sich nach ner klingel oder sowas um. Oder steht das Tor offen?

Irgendwie rechnet sie eher mit riesengroßen Hunden die gleich auf sie zugefletscht kommen.

Kurz wird ihr schwindlig. Sie sucht Halt.

Und als ihr Blick wieder klarer wird lehnt sie am Bretterzaun zum Schrottplatz.

Kurz durchatmen.

„Wollen wir versuchen unbemerkt hier reinzukommen, oder sollen wir uns bemerkbar machen?“

Beides hat natürlich Vor- und Nachteile. Aber was im Real Life eine gute Idee zu sein scheint kann hier unten total in die Hose gehen.

Sie schaut sich das Tor genauer an. Gibt es ein Schloss, gibt es eine Glocke zum Anläuten?

"Passt schon." meint Ordis zu Atari.

"Für improvisieren bin ich nicht programmiert, da hast du mir was voraus. Also: Nur zu."

Madison stellt da aber auch eine Berechtigte Frage.

"Schwierig zu beantworten." grübelt er.

"Ich mein... wenn wir uns alle vorstellen, sind wir alle entdeckt und können nicht mehr heimlich handeln. Wenn wir aber einen Teil - oder gar uns alle - verstecken, könnten wir uns weitere Optionen verbauen.

Wie ich die Sache verstehe, ist unbemerktes Handeln, sich nach dem Fundament zu richten. Wenn das Fundament hierfür also vorsieht, dass man rum schleicht, dürfte das gehen. Wenn nicht, könnte das schwerwiegende Konsequenzen haben."

Die er nicht einschätzen kann. Wie auch? Er war noch nie in einem Fundament.

"Ich kann mir gut vorstellen, dass unbemerkt hier gar nicht geht. Ich nehme an, das Fundament weiß, dass wir hier sind. Es ist nur eine Frage, wie die Bewohner darauf reagieren."

"Irgendwie bin ich tatsächlich eher für bemerkbar machen, ist aber am Ende eine 50/50 Chance. Egal was wir machen wird der Erfolg der Alternative umso geringer, wenn der erste Versuch schief geht. Zumindest hat das Paradigma auf unser offenes Vorgehen als Kultisten bisher nicht negativ reagiert. Und wir sind bis hierher gekommen und wurden durchgelesen, also auch wenn Jack keine Besucher mag, scheinen wir im Moment erfolgreich etwas zu verkörpern, das hier Zugangsrechte hat."

Sie ist sich nicht sicher hier auf Logik setzen zu können, aber das beherrscht sie nun mal am Besten.

Deswegen macht sie sich auch schon Gedanken was ein Kultist denn möglicherweise erschaffen könnte, das ihnen bei Suche hilft, wenn sie mal durchschaut haben was eine von Shadow beschriebene Datei wohl darstellen könnte. Und als nächstes wie sie sie dann wohl entfernen oder bewegen können.

Madison ist sich auch nicht sicher was hier wohl die bessere Vorgehensweise wäre. Zu verschieden ist ein Fundament zur normalen Matrix-Topologie.

„Ich hätte ja einen Schlüssel für sowas, aber es könnte genauso gut nach hinten losgehen und das Paradigma erzürnen.“

Sie wartet eine Reaktion der anderen ab bevor sie fortfährt

„Natürlich ist in dieser gefährlichen Umgebung das Aufsplitten der Gruppe risikobehaftet, aber wenn unser erster Versuch fehlschlägt, so wäre das Paradigma nur gegenüber einem Teil unserer Gruppe misstrauisch, oder?

Wir können uns ja teilweise bemerkbar machen und wenn es klappt den Rest der Gruppe hinzu holen.“

Sie bemerkt, dass sie schon wieder zu viel quasselt und fügt dann noch leise hinzu

„Wenn ich Blödsinn rede, könnt ihr mir das gerne sagen.“

Ordis nickt unbewusst bei Madisons Überlegungen. Auch wenn es ihm zuvor nicht so richtig bewusst war, führten seine Überlegungen im Grunde in eine ähnliche Richtung.

"Wir - also die, die unbemerkt bleiben wollen - müssen ja nicht einmal versuchen zu schleichen. Wir können einfach zunächst außer Sicht bleiben. Damit umgehen wir zunächst die Gefahr, dass Schleichen als Angriff gegen das Paradigma gilt.

Und können es aber im Notfall danach immer noch probieren.

Aufteilen und einen Teil der Gruppe in Reserve halten erscheint mir logisch. "

"Ich bin auch für 50/50. Da ich bisher immer gequatscht habe geh ich mal vor. Wer kommt mit?"

Atari wartet die Entscheidung der anderen ab und geht dann Zielstrebig zum Tor, nachdem sie den anderen Zeit zum Rückzug gab, dann sieht sie sich um.

Klingel oder sonst was zum bemerkbar machen?

CC nickt.

"Wie gesagt hoffe ich gerade auf mehr Erfolg mit der offenen Variante, also komme ich mit. "

Macht Sinn vor allem wenn Madison möglicherweise noch was in der Hinterhand hat.