• Western Bypass


    Endlich öffnet sich eine neue Verbindung und Tascha kann eine Frauenstimme auf Englisch mit arabischen Akzent reden hören.

    >>Phil und Bishop hier. ETA 2 Minuten. Wie ist euer Status?<<

    Sie rechnet mit der Art Profis, die angekündigt worden sind, also keine einfühlsamen Beruhigungstaktiken wie bei Tony mehr nötig.

  • Windhoek, Katutura, frühe Nacht


    Mit dem kurzen Blick durch das kleine Fenster - in dem bis vor kurzem noch Scheiben waren - kann Tasha nicht viel erkennen. Ein weiteres Dach, etwas Fensterschutt, viele angrenzende Dächer und kleine Gassen darunter. Ein Labyrinth.


    Mr. Bloom, der in die andere Richtung schaut, und noch den durchlöcherten Van samt Tony und Tashas Ausrüstung im Blick hat, kann den neugierigen Pulk an Anwohnern natürlich gut erkennen, der sich dem verängstigten Fahrer langsam, aber zielstrebig nähert.


    Und eben jener Fahrer kann, sofern er denn einen Blick durch die Löcher riskiert, die einmal die Fenster waren, die Anwohner Katuturas sehen, wie sie sich nähern. Anwohner, die noch weniger haben als der Rest der Stadt, und die sich vielleicht nur zu gerne über eine Tasche mit teurer Ausrüstung hermachen würden. So völlig unbewacht, nur in den Händen eines verängstigten Fahrers...



    Western Bypass


    Voraussichtliche Ankunft 90 Sekunden. Wenn an der Abfahrt nichts unvorhergesehenes geschieht, natürlich.

  • Tasha flucht auf russisch leise vor sich hin.

    Dann hört sie die weibliche Stimme in ihrem Ohrknopf.


    >> Phil, Tasha hier. Sorry, das andere Comlink war nicht sicher. Mein Kollege Bloom und ich sind save. Angreifer wurden ausgeschaltet oder befinden sich auf den Rückzug.<<

    >> Warten auf euer Eintreffen am Van. Vermutlich kommen langsam die Anwohner wieder raus. Die Situation konnte dann heikel werden und benötigen schnellen Abtransport.<<


    Sie bewegte sich dann wieder zurück und sprang vorsichtig von der Terrasse zurück zu Bloom


    "Der Mistkerl ist weg. Wir sollen zurück zum Van und auf unseren Abtransport warten. Hast du den Funkverkehr mitbekommen? "


    Sie schaute an Bloom hoch und runter.


    "Alles okay bei dir?"


    und setzte zu einem Laufschritt an, um zum kaputten Van zurück zukehren.


    "Kommst du?"


    Tasha liefen zwar ein paar Schweißperlen an der Stirn herunter und der Wüstenwind hatte ihr ein wenig Sand ins Gesicht geweht, der sich dank des Schweiß nicht dort abgelagert hatte. Aber ansonsten sah die Elfin immer noch verdammt gut aus.

  • >>Okay! Sind in etwa 90 Sekunden mit einem großen Humvee bei Euch. Wir nehmen Euch beide und den Fahrer mit.

    Wieviele Angreifer waren es und welche Bewaffnung? Habt ihr eine ID der Angreifer oder Fotos ihrer Gesichter?<<

    Dann kann Mr. Brown gleich erste Schritte unternehmen, dass er gut vernetzt ist hat er ja schon bewiesen. Vielleicht findet er raus welche Gruppe hier so herausragendes Intel hat zum Beispiel. Ob es doch nur ein blöder Zufall und eigentlich ein Überfall auf Touristen sein sollte, wird vermutlich mit der Anzahl der Angreifer und Bewaffnung schon ersichtlich.


    Sie weiß selbst, dass die Situation mit den Anwohnern heikel werden kann nach einer Schießerei auf der Straße. Masse statt Klasse, aber deswegen ist ein Mob nicht weniger gefährlich. Vor allem bei Ausländern wird lieber erst gehandelt und später gefragt.

    Sie setzt ihre ballistische Maske noch auf, bevor sie sich wieder voll auf's Fahren konzentriert als sich die Ausfahrt des Western Bypass nähert.

    "Okay, los geht's Bishop."

  • Bloom war nach Tashas Einschätzung körperlich unversehrt und ziemlich kompakt und breit in einen seltsamen Kampfanzug in Wüsten Tarn gepackt.


    << Hier Bloom. 4 Angreifer. 2 wurden ausgeschaltet, einer schwer verletzt und Scharfschütze ist geflohen.


    Die Bewaffnung waren Schrotflinten, automatische Pistolen und vielleicht eine AK. Versuche auf dem Rückweg zum Wagen Informationen mitgehen zu lassen.


    Wir benötigen dringend 'Taktisches Vorgehen' und Struktur, MS. Phil. Welche Funktion haben Sie ? >>


    Auf die Frage der Rothaarigen hin zeigte er ein 'Daumen hoch' und rückte dann eilig ab, kehrte zu dem 2. Todesopfer zurück, filzte es nach Kommlink, war dabei hektisch und eilig.

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
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  • Bishop gibt ein kurzes, Auf geht's, von sich und öffnet die Luke im Dach.

    Routiniert und sicher geht er in Stellung, die Waffe einsatzbereit am Mann. Vor ihnen kommen die Häuser langsam zum Vorschein. Gleich geht's los, rein und wieder raus. Was soll da schon schiefgehen...

  • Windhoek, Katutura, frühe Nacht


    Tasha begibt sich zurück zu Tony und ihrer Ausrüstung. Ein paar grimmige Blicke reichen aktuell noch, um die neugierigen Anwohner auf Abstand zu halten. Die Frage ist jedoch, wie lange. Zumal einige sicher nicht so gut im Dunkel schauen können, und entsprechend den finsteren Blick gar nicht erst sehen.


    Mr. Bloom derweil eilt an dem Van vorbei in Richung des Norms, welcher in der Seitengasse liegt, um diesen zu durchsuchen. Aufgrund der Eile, der Dunkelheit und vielleicht auch etwas aufgrund unsauberer Arbeit findet er jedoch nichts außer einem Ersatzstreifen für die Automatikpistole, welcher in der linken Hosentasche liegt.



    Phil und Bishop nähern sich dem Ort des Überfalls weiter an und biegen schließlich in die Hage Geingobb Avenue ein. Die recht kräftigen Scheinwerfer erhellen neben einem durchlöcherten Autowrack und Hauswänden auch einige Gestalten, die in der ersten Sekunde den Eindruck aus einem Zombie-Horror-Trid erwecken. Geschulte Augen erkennen dann aber schnell die zuckenden Arme, die zum Schutz vor dem grellen Licht erhoben werden, die abgewetzte Kleidung, die für diese Gegend so typisch ist.

  • Auf dem Weg zu Tony erblickt sie den Leichnam eines Orks. Den muss Bloom erwischt haben, vermutet sie und begibt sich mit schnellen Schritten zu der Leiche. Die sechs Einschusslöcher im Körper des Orks bestätigen nur ihr Vermutung. Sie blickt sich kurz um und bemerkt die Spannung die sich bei den Anwohnern des Slums langsam aufbaut.

    >> Phil, langsam wird es hier ungemütlich.<<

    >>Die Zivilsten formieren sich zu einem Mob. Wäre schön wenn ihr etwas mehr Gas geben könnt.<<

    >>Fotos werden gemacht.<<


    Dann werden ein paar Fotos von der Leiche gemacht und die Schrottflinte wird gesichert. Dann durchsucht sie den Ork nach Comlinks, Zetteln mit irgendwelchen Adressen oder Streichholzschachteln mit der Werbung eines Ladens oder Restaurant darauf, der ihr einen Hinweis geben könnte wo sie ansetzen könnte, wenn das hier kein klassischer Touristen-Überfall war.

    >>Bloom schnell zu Toni und den Van, die Stimmung kippt gerade etwas zu unseren Ungunsten.<<

    Sie findet ein billiges Comlink-Imitat und steckt es ein. Sie schnappt sich noch die Schrottflinte und wirft sich sie über. Dann nimmt sie ihre AK wieder zu Hand und läuft rüber zum Wrack des Vans.

  • Okay Faktencheck, der Angriff war sicherlich gezielt auf ihre Leute und kein Zufall. Und so wie das ausgeschaltet klingt, wird es Konsequenzen haben, positive und negative. Die Analyse verschiebt sie allerdings auf später, jetzt war die Rettung ihres Teams das Ziel.


    Aus den Akten hatte sie ja schon einen ersten Eindruck und vieles bestätigte sich augenblicklich in diesem ersten Kontakt. Auf jeden Fall wirkte dieser Bloom deutlich nervöser als Tasha, oder braucht zumindest mehr Führung. So oder so spitzt sich Situation vor Ort wohl wieder deutlicher zu. Das Miss ignoriert sie für den Moment, sie ist doch hier nicht die Sekretärin vom Chef, aber für persönliches Ego war im Moment ebenfalls keine Zeit. Aber das er für ein 2er Team nicht selbst fähig ist Taktik und Struktur zu finden, sondern von außerhalb nötig hat, macht sie ein wenig nervös.

    >>Meine Funktion? Leitung des Sicherheitsteams von Mr. Browns Unternehmung.<<

    So langsam wird wohl sogar Tasha nervöser, sie atmet nochmal durch und fährt mit ruhiger Stimme fort.

    >>Ziehen Sie sich zum Wagen zurück, sichern sie sich und den Fahrer gegenseitig ab. Bilder von den Angreifern ... gleich übermitteln, dann kann Mr. Brown sofort aktiv werden.<<


    Als sie dann um die Ecke biegt und das mittlerweile zum Wrack verkommene Taxi in ihrem Scheinwerfer auftaucht, verspürt sie fast so etwas wie Erleichterung, jetzt müssen sie nicht mehr aus der Ferne lauschen.

    >>Wir sind da. Steigt ein! Bishop sorgt dafür, dass der Fluchtweg offen bleibt.<<

    Mit einem energischen Bremsmanöver kommt der HMMWV direkt neben dem Van zu stehen und die entsprechenden Türen werden entriegelt. Phil greift nach ihrer Waffe auf dem Beifahrersitz, um im Notfall ebenfalls Deckung geben zu können.

  • Bloom rückte dann ebenfalls ab, beeilte sich, hielt die MPs in den Händen und huschte an einer Wellblech Hütte vorbei, wich Geröll auf dem Boden aus.


    << Verstanden. Bin unterwegs. >>


    Dank seiner Cyberaugen sah er den warmen Humvee und die Gestalten in der Nähe, er musste nicht mehr zum Van, hatte bereits alles im Rucksack und näherte sich dem Militärfahrzeug.

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  • Das grelle Scheinwerferlicht das auftauchte weckte Tony aus seiner Panikstarre. Er sah wie sich Tascha ebenfalls dem Van näherte.

    Er schnappte sich schnell ein paar Habseligkeiten, die er greifen konnte und stopfte sie mangels einer anderen Möglichkeit in den Rucksack von Tascha. Er hoffte nur, das sie ihn deswegen nicht umbringen würde.


    Dann wartete er. Er wartete auf Anweisungen.

  • Windhoek, Katutura, frühe Nacht


    Etwas ungeordnet, wie sie als uneingespieltes Team nun einmal sind, wird der Abtransport vorbereitet.

    Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie gefährlich ist es hier? Und woran erkennt Team Hummvee die Neuankömmlinge? Moderne Restlichtverstärkung hilft natürlich dabei, zu erkennen, dass der Zwerg da und die Frau dort ziemlich sicher keine Einheimischen sind. Und schwer bewaffnet.


    Zumindest wirken die anwesenden Zivilisten doch etwas eingeschüchtert von der Präsenz des gepanzerten Militärfahrzeuges in ihrem Slum. Die Neugier hält sich auf einmal stark in Grenzen, man verkriecht sich erstmal wieder.


    (weiter)

  • Tasha kommt im Laufschritt am zusammengeschossenen Van von Tony an und steht somit genau im Lichtkegel der Scheinwerfer des HMMWV.

    Dank des Blitzlichtkompensators in ihren Cyberaugen stört sie der Umstand nur eine Sekunde. Dann haben sich ihre Augen an der neuen Situation angepasst.

    Sie sieht wie Bloom auf den HMMWV zuläuft.


    >> Phil, der schwer bewaffnete Zwerg gehört zu uns. Verstanden!?<<


    Dann reißt sie die Türe auf und blickt ins Wageninnere und erwischt Tony dabei wie er seine Sachen in ihre Tasche stopft.


    "Na gefunden was du suchst? Meine Tangas findest du ganz unten." , wirft sie ihm trocken an den Kopf. Diesmal hört man einen leicht russischen Akzent raus, auch wenn sie Afrikaans mit ihm spricht.

    Dann haut sie ihm auf die Patschepfötchen und verschließt ihre große Reisetasche.


    " Mitkommen Tony, wir haben eine andere Fahrgelegenheit am Start. Und vergess dein Auto erstmal, der Mob sammelt sich langsam um uns. Dein Leben ist wichtiger, Da?"


    Dann zog sie die Reisetasche, die man auch als Rucksack verwenden konnte aus dem Van. Schwang sich den Gurt über und blickte sich nochmal um.

    Ohne Vorwarnung, griff sie nach Tony und zog den schmächtigen Fahrer aus dem Van raus und schob ihn vor sich her zum HMMWV, der sie hier rausbringen sollte.

    Sie sicherte zumindestens mit ihrer AK die rechte Seite ab. Der Blick ging aber immer wieder von rechts nach Links.


    >> Phil ich bring noch einen Zivilisten mit<<


    Der Typen, der oben aus der Dachluke mit seinem Sturmgewehr die Umgebung abcheckt, muss Bishop sein. Zumindestens laut dem Foto das bei dem Dossier über die anderen Teammitgliedern dabei war.

    Als Sie am HMMWV angekommen war öffnete sie die hintere Türe auf Seite des Beifahrers und schaute ins Wageninnere. Dank ihrer Restlichtverstärkung konnte sie Problemlos das Innere erfassen.


    "Hi Phil, ganz schön hitzige Situation hier. Dachte wir würden anders begrüßt werden.", ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht von Tasha.


    "Einsteigen und anschnallen, Tony. Zack Zack!"


    Tasha ließ nochmal einen Blick über die Szenarie schweifen. Der Mob sammelte sich weiter, aber dank des HMMVWs und ihrer neuen Kollegen hielten sie sich noch zurück.

    Die Angreifer waren ausgeschaltet oder verschwunden. Dann stieg auch sie ein nachdem erst Tony reingehüpft war und sie ihre Tasche verstaut hatte.

  • Phil hat die Tür leicht geöffnet um sie bei Bedarf ganz aufschwingen zu können und hat ihre AK im Anschlag und ebenso bereit gleich wieder los zu fahren, wenn alle drei an Board sind.

    >>Verstanden. Wenn alle drei drin sind halten wir uns keinen Moment länger hier auf.<<


    Als dann Tasha und der eingeschüchterte Fahrer schonmal drin sind, lässt die Anspannung aber nicht die Aufmerksamkeit bereits etwas nach, sie konzentriert sich auf die Schatten und aktiviert noch für den Moment die Infrarotsicht ihrer Maske. Das weiche Ziel das es zu schützen gibt ist schon mal in Deckung.


    Auch wenn sie die Maske trägt ist trotzdem ein amüsierter Tonfall zu hören als sie auf Tashas Scherz antwortet.

    "Wirklich kühl wird's hier nie, aber hab' mir das auch anders vorgestellt." wer darauf achtet, kann einen arabischen Akzent hören.


    Sie wartet noch bis Mr Bloom, wie eine kleine Panzerkugel, ran gekommen und eingestiegen ist, um dann schnell die Türe ganz zu schließen und das Weite zu suchen. Sie deaktiviert die Sichtunterstützung der Maske und verlässt sich wieder auf die direkt in den Augen eingebaute Restlichtverstärkung. Auch wenn sie ihre natürlichen Augen behalten hat kann man je nach Reflexion ab und zu erkennen, dass sie nicht völlig unbearbeitet sind.

  • Bishop sieht die, nicht unattraktive, Elfin mit dem schlotternden Häufchen Elend zum Wagen laufen und ein steigen.

    Gut 2 von 3 sind drin. Fehlt nur noch der Zwerg.

    Der Elf beobachtet weiterhin die Einheimischen genau. Sie sind sehr defensiv. Das kann sich jedoch schnell ändern.

    Zur Zeit keine Probleme in Sicht, macht Bishop Meldung...

  • Bloom flitzte weiter zum Humvee, die Waffen gesenkt. Ganz blind nach vorne rannte er nicht, ein taktisches Abrücken wäre schön gewesen, so fühlte er sich deutlich unsicherer.


    Als er sich vergewissert hatte, das aus dem Humvee nicht auf Ihn geschossen wurde, sicherte er die MPs und rannte in vollem Tempo zum Fahrzeug, rollte sich hinein und Phil schloss die Türen.


    " Hi, ich bin Bloom. Danke fürs Abholen. "


    Dann verstaute er die MPs wieder am Rucksack, entlud Sie und checkte kurz auf Funktionalität.

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  • Tony fühlte sofort wie das Blut in sein Gesicht schoss als Tascha ihn an ihrer Tasche ertappte. "So ist das nicht." wollte er stammeln, doch brachte er kein Wort raus.


    Er setzte sich im Humvve auf einen freien Platz und blieb sonst ruhig. Er war froh da raus zu sein. Er blickte zurück um nach seinem Auto zu sehen. Er musste sich Gedanken machen wie er in nächster Zeit sein Lebensunterhalt verdiente. Noch hatte er keinen Plan.

  • Ein Zwischenspiel ( drei Personen )


    Cody und Piper sind am Joggen. Sie beide sind gut trainierte Menschen, sie beide wollen es bleiben und für Cody hat Laufen sogar etwas Spirituelles.

    Auf dem Rückweg, es war so getimed, dass sie etwa zeitgleich mit den Neuankömmlingen die Basis erreichen, erhält Cody einen Anruf, welcher ihn sichtbar nervös werden lässt, er wird langsamer, bedeutet Piper die Augen offen zu halten. Die Basis ist noch gut 10 Minuten entfernt.

    Ruhig Junge, ich schicke euch Verstärkung, ich verbinde Dich mit ihnen. Bleib unten, lass das die Profis machen.


    Dann informiert er Phil, verbindet die beiden Gespräche und meint.

    Der Entsatz wird überfallen. Standort: Katatura am Sam Nujoma Shabeen auf der Hage Geingobb Avenue.

    Holt sie da raus und eskortiert sie zur Basis. Achtet auf Verfolger. Ich verbinde mit dem Fahrer. Er ist Zivilist und verängstigt, scheint aber noch mitzudenken.


    Dann lässt auch er seinen Blick schweifen... werden Sie angegriffen? Hat er seinen Feind unterschätzt? Schon jetzt? Während er anderen ständig predigt dies nicht zu tun…


    Er kann nichts entdecken.
    ———


    Einen Moment schaut Piper Cody irritiert an erkennt aber schnell die Lage. Eigentlich hat sie für genau solche Dinge keine gute Antenne doch ihn kennt sie wie keinen anderen Menschen, ihn kann sie lesen und ihr ist sofort bewusst das etwas Ernstes sein muss, also sieht sie sich um.


    Aufmerksam und angespannt lässt sie den Blick schweifen und wartet ungeduldig auf das Ende des Gesprächs.


    Sie kann nichts entdecken.

    ———


    Ein Fadenkreuz, das über die Landschaft gleitet. Zoomt mal herein, wieder heraus. Gleitet über Hausdächer, Türen, Fenster. Observiert die Umgebung.

    Der Beobachter muss sich wohl erhöht befinden, wie der Blickwinkel vermuten lässt. Dafür gibt es hier nicht viele Möglichkeiten, nicht wie in Seattle oder Berlin. Aber doch ein paar, wie man ebenfalls durch das Fadenkreuz sehen kann.


    Er sucht etwas. Immer wieder landet der Blick auf einer großen Lagerhalle, leicht abseits von der Innenstadt. Gut erreichbar auch mit schweren Fahrzeugen, die durch die dircht gedrängten Gassen einfach schon physisch nicht passen würden.

    Aber ebenso oft schweift der Blick auch wieder davon. Beobachtet Personen, Fahrzeuge, kleine Hütten, Cafés.


    ———


    Nur wenig später erreichen die beiden, nun ein wenig vorsichtiger, die Straße welche zur Lagerhalle führt. Sie joggen wieder, doch die fröhliche, ausgelassene Stimmung ist dahin. Sie wirken konzentriert, als sie das erste Mal im Fadenkreuz auftauchen. Cody ahnt etwas, er sucht förmlich. Doch welche Chance hat er schon gegen ein Zielfernrohr? Dennoch, wird er langsamer… bleibt letztlich stehen und schaut beängstigend genau in die Richtung des Beobachters. Er hat ein ungutes Gefühl.


    ———


    Es kann nicht lange sein, höchstens ein oder zwei Sekunden die Piper braucht um zu realisieren, dass Cody langsamer wird uns stehen bleibt. Selbst noch auslaufend dreht sie sich zu ihm um und schaut ihn fragend an, als sie langsamer wird und wieder zurück und auf ihn zu geht.


    "Was ist los?"


    Flüstert sie fast und sucht besorgt seinen Blick der angestrengt in die Dunkelheit geht.


    ———


    "Was ist denn da wieder los...?" murmelt jemand, als er sein Ziel zwar im Fadenkreuz auftauchen sieht, dieses sich aber achtsam umsieht. Dieser Cody ist anscheinend nicht einfach nur ein besserhaberischer Gutmensch. Der versteht im Grunde, was er tut. Und irgendwas hat ihn aufgeschreckt. Den Quellen zufolge ist der Mann durchaus gefährlich. Es kann also nicht im Interesse des Auftraggebers liegen, den hier weiter rumwerkeln zu lassen. Wie aus dem nichts karrt er Busseweise Söldner in das Land, und das will hier keiner haben. Zumindest keiner, der hier was zu sagen hat, er muss also hochrangige Kontakte geknüpft haben. Einer dieser Busse wird auch gerade observiert, nur um sicher zu gehen.


    Die Trottel werden doch keine Dummheiten gemacht haben?


    Seis drum, kann er jetzt nicht ändern. Der Schlange den Kopf abschlagen, das war schon immer ein gutes Mittel. Und etwas, worin er erfahrungsgemäß ziemlich gut ist.


    Wie ein Lamm zur Schlachtbank schaut Cody Brown, merkwürdig kreiert wirkender Name, gerade in diesem Moment auch noch zufällig in Richtung des alten Kirchenturmes, in dessen Uhrwerk der Späher sich versteckt hält. Fast könnte man meinen, ihre Blicke würden sich kreuzen. Das ist unmöglich, richtig? Selbst wenn er auch eine Sichtvergrößerung hat, kann er doch unmöglich...


    Keine Zeit, das heraus zu finden. Sein Puls erhöht sich leicht. Die Anspannung der Jagd. Einatmen. Ausatmen. Keine Zeit mehr.


    Das Fadenkreuz legt sich auf die Brust des Ziels.

    Der Schütze lächelt. Blattschuss.

    Luft anhalten.

    Abdrücken.

    Ein Knall. Keine Schalldämpfer für diese Waffe, nur ein Schallzerstreuer. Ab einem gewissen Kaliber ist das Geräusch einfach nicht anständig zu unterdrücken.


    Genau in diesem Moment taucht ein Kopf im Fadenkreuz auf. Zu spät.

    "Verfluchter Mist!" entweicht es ihm in gesittetem Tonfall. Durch den Winkel, die Bruchteile einer Sekunde, eine Vorahnung, was auch immer. Die Kugel durchschlägt die Halsarterie der jungen Frau, mit der Cody soeben unterwegs war, streift vermutlich die Wirbelsäule, wird abgelenkt. Es ist eine riesige Sauerei, und schade um die Frau.

    Aber was steht sie auch im Weg?


    Er schaut weiter durch das Zielfernrohr, viel Zeit hat er nicht, aber vielleicht kann er einen zweiten Schuss abgeben. Er sieht einen Treffer am Oberarm. Wie befürchtet. Sieht hässlich aus, reicht aber bei weitem nicht aus. Nicht in der heutigen Zeit.

  • Cody erfasst die Lage viel zu schnell, um geschockt zu sein. Da ist ein Scharfschütze, er war sich eben nicht sicher, ob er da im Kirchturm etwas entdeckt hat. Doch dann wurde von dort geschossen. Mit dem Verdacht und dem Geräusch des Schusses gibt es keinen Zweifel, ob wo da ein Feind sitzt.

    Seine Optionen sind stark limitiert. Er braucht nun nicht mit seiner Pistole in Richtung Feind feuern. Das würde nur seine Position schwächen und ihn als ängstlich entlarven. Etwaige Verstärkung müsste erstmal gerufen werden, um hierher zurück unterwegs sein. Im Moment ist er allein. Sein Mädchen, die Mutter seines Kindes verliert viel zuviel Blut, sein rechter Arm hängt taub herab…. Ein Scharfschütze zielt auf ihn…


    Intuition siegt über Ausbildung und Reflexe.
    Verführer übernimmt…


    Er tut was er am Besten kann, so absurd das objektiv auch wirken mag… er redet! Laut, präzise so laut, dass es am Kirchturm in genau der Intensität ankommt, dass der Schütze annehmen muss, er schnappt unbeabsichtigt die Worte auf, blufft Cody. Er klingt als würde alles nach Plan laufen. Seine Magie lässt ihn cool wirken, sie hilft dabei andere von Codys Worten zu überzeugen. Verführer versteht etwas von Gefühlen, sogar von den Gefühlen eines Scharfschützen. Dank ihm tut Cody das inzwischen auch. Angst erwischt zu werden… die wird er nutzen.

    Wir haben ihn! Kirchturm. Team 1 Zugriff, Team 2 Fluchtweg abschneiden!


    Währenddessen zieht er Piper hinter einen Busch und zündet Thermalrauch um etwaige Nacht- und Infrarotsicht zu blenden.

    Er hat wenig Zeit für den Schützen. Er drückt Piper die Hand auf die Halswunde.


    Nein… nein, nein, nein. Aijsche bleib bei mir.


    ———


    Das erste was Piper realisiert ist Blut. Nicht Ihres. Was sie sieht ist Codys Blut und vielleicht ihres, dass sie fälschlicherweise für seins hält.

    Erschrocken und besorgt reißt sie die Augen auf und erst da spürt sie das ihre Knie nachgeben. Spürt einen stechenden Schmerz. Verwirrt möchte sie dorthin greifen, kann es aber nicht. Oder tut sie es? Sie kann keinen klaren Gedanken fassen, sie spürt nur wie die Welt zu kippen scheint. Wird sie irgendwie, irgendwohin gezogen?


    ———


    Kurz zögert der Schütze. Kann das wirklich sein Plan gewesen sein? Wäre die Frau dann einfach ein Kollateralschaden? Oder gar nur eine Ablenkung?

    Konnte dieser Cody wirklich so abgebrüht sein?


    Die Worte, die er hört, werden durch die Stille des Abends, durch die Leere Umgebung, durch das Fehlen schwerer Fahrzeuge und Drohnen viel weiter getragen, als sie wohl sollten. Und so kann er Mr. Brown sagen hören, dass er entdeckt wurde. Zugriff.

    Vielleicht zwei Sekunden zögert der Sniper, und diese zwei Sekunden reichen aus, damit das Ziel hinter einer Ecke verschwindet, und Thermalrauch seinen ehemaligen Platz einnimmt.


    Er kneift die Augen zusammen.

    Chance vertan. Unabhängig davon, ob gleich wirklich ein Kommando den Kirchturm stürmt, wird es keinen zweiten Schuss geben, heute Abend.

    Er schultert die Waffe, seilt sich an der Rückwand des Gebäudes ab und verschwindet in der Nacht, sicher ist sicher.

    "Ich sehe dich wieder..." murmelt er. Zeit, nach der anderen Gruppe zu schauen.


    Cody war heute Abend nicht der Einzige, der seinen Feind unterschätzt hat.