Foren Runs: Wunschkonzert

  • Zufällige Begegnungen müssen ja nicht immer in Kämpfe ausarten. Sondern auch mal Vorteile für die Gruppe bringen.

    Ich finde es halt spannend wenn die Welt unberechenbarer ist. Soll aber nicht so rüber kommen, dass die Spieler der Willkür des SL ausgeliefert sind und er ihnen zwischendurch wichtige Ressourcen klaut.

  • Mir machen gerade Forenruns Spaß, da hier die Rollenspielerische Seite hier sehr viel mehr zur Geltung kommt. Bei Tischrunden habe ich schon oft das Gefühl gehabt, das das Rollenspiel dort unter geht zugunsten von Kämpfen. Egal ob es kleine Nebenscharmützle waren oder der große Endkampf.


    Bei den Tischrunden ist der Adrenalinspiegel sehr viel höher bei heftigen Kämpfen, da du oft wenig Zeit zu überlegen hast. Du musst doch irgendwie instinktiv handeln. Das ist irgendwie intensiver.


    Ich für meinen Teil habe Jahre lang einen Char gespielt und kann viele Geschichten erzählen. Aber wirklich bin ich erst mit Silver in die Tiefe gegangen. Habe ihren Charakter kennen gelernt. Sie hat über die Zeit hinweg ein Eigenleben entwickelt und es gefällt. mir. Sie ist schon lange nicht mehr der Char den ich am Anfang entworfen habe. Wir haben beide eine lange Reise hinter uns.


    Und das hatte damit begonnen, das in einer Spielrunde die SLs wollten, das jemand zu jedem Run eine Zusammenfassung schreibt. Stil war egal. Und das beste dran: Es gab extra Karma.

    Und wir alle Wissen Chars sind Karmagräber. Gerade meine kleine Silver. (Habe ich erwähnt, das ich noch eine Wunschliste für sie habe, die sich so um die 800 Karma beläuft? :saint: Schlimm wenn der Char so viele Interessen hat.)


    Diese Zusammenfassungen gaben mir die Möglichkeit mich mit meinem Char auseinander zu setzen. In der Nachschau ihre Sicht der Dinge zu erfassen. Ich habe diese Zusammenfassungen wie detailiertere Tagebucheinträge verfasst. Das half Silver die Runs zu verarbeiten und mir sie besser kennen zu lernen. Bei Forenruns bleibt während des Runs sehr viel Spaß fürs Rollenspiel und Zeit für die Entwicklung des Chars außerhalb der Zahlen.


    Zum Thema Kämpfe. Wie schon geschrieben wurden dauern Kämpfe beim Forenrun ewig. Je nach Postingrate. (Sie dauern ja schon bei einer Tischrunde teilweise Stunden. ;)).


    Für viele ist der Kampf das Salz in der Suppe. Und Kämpfe sollten nicht zu kurz kommen. Das macht die Welt von Shadowrun zu einem Teil aus. Daher sollten die Kampfchars definitiv immer wieder die Möglichkeit haben ihre Kräfte zu messen. Nur sollten die "unwichtigen" Kämpfe nicht so lange dauern. Aber sind sie dann noch eine Herausforderung für die Spieler?


    Ich habe hier schon viele tolle Kämpfe erlebt. Die genauso spannend waren wie bei Tischrunden. Ich erinnere mich gerne an den Kampf auf der Party bei Larcheime zurück. Auf der einen Seite das Gefühl auf einem Präsentierteller zu stehen. Ohne ausreichende Panzerung und die großen Kaliber. (OK als Magierin trage ich eh nie große Knarren mit mir rum. Dafür sind die Zauber da. :saint:. Dort war es zusätzlich das Zusammenspiel des Teams. Die wohl dosierten Gegner. Nicht übermächtig und doch machbar, wenn man sich nicht zu blöd anstellt und die gute Vorbereitung des SLs. Auch die Vorbereitung auf den Klimax war super.

    Das schafft Iwan sehr gut find ich. Der Bombenanschlag im Rheinruhrmegaplex. Auch die vielen Kämpfe in der Envoysaga.


    @Zufallsbegegnungen. Bei dem Run von Garuda habe ich das Gefühl, das vieles eine Zufallsbegegnung ist, aber man kann sich nie sicher sein wie wichtig die Begegnung später noch sein wird. Und das macht es so spannend und es auch der Grund warum ich bei dem Run jetzt schon seid 2015 dabei bin und immer noch Spaß habe.

  • Seit einiger Zeit beschäftige ich ich mit einem ganz bestimmten Thema,

    welches nicht nur bei der CharGen interessant ist, sondern darüber hinaus auch beim Spielen selbst.


    FLAWS, NACHTEILE, NEGATIVE QUALITIES


    Irgendwie hab ich den Eindruck gewonnen, dass sich da niemand wirklich eine Blöße geben möchte. Alles möglichst unter dem Teppich gekehrt, nur dem SL oder anderen Spieler einen Hebel gegen den eigenen Char liefern.

    Wenn dann ausgespielt wird, dann eher heimlich und nur angedeutet.


    Gerade auch hier im Forum wird ja eher Profi und weniger Punk gespielt und da will man natürlich auch nicht durch einen Nachteil in Schwierigkeiten gelangen. Oder täusche ich mich da.


    Wie geht es euch dabei? Liefern NegQualities nur zusätzliche Punkte bei der CharGen und werden sonst nicht beachtet, oder werden überhaupt keine Nachteile genommen weil der SL die gnadenlos ausnutzt beziehungsweise die Angst da ist er könnte dies tun.

  • Ich persönlich überlege mir eigentlich erst die Charakter-Geschichte und Persönlichkeit und suche mir basierend darauf Vor- und Nachteile aus.


    Tatsächlich habe ich durchaus das Gefühl, das die Nachteile dann am Ende selten wirklich Auswirkungen auf das Spiel haben, von mir aus dürfte es das aber durchaus, da es das Spiel interessanter, vielseitiger und tiefgründiger macht. Kann ja auch die Möglichkeit zu Charakterspiel mit den Mitspielern bieten.

  • je länger ich Rollenspiel spiele, umso mehr mag ich Nachteile. Held*innen ohne Fehler sind einfach langweilig. Kann bei mir gerne angespielt werden bzw. ich spiele es selber an.

    Braucht natürlich ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen SL und SC, dass beide eine interessante Geschichte draus machen und nicht einfach einen SC platt machen bzw. alle Handlungsmacht wegnehmen.

    Das muss sich vielleicht erst aufbauen, wobei ich hier im Forum bislang keinerlei schlechte Erfahrungen habe und Bedenken hätte.

  • Ich spiele auch gern mit Nachteilen, meine Chars zeigen diese auch. ( Epsilon, Iwan, Cassian, Yoru-San)

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • Spannende Sache. Allgemein spiele ich Nachteile an sich gerne aus, aber genau aus den Gründen, die du genannt hast, nehme ich manche Nachteile extrem ungerne. Nachteile, die wenig Interpretationsspielraum bieten sind mir die liebsten und es gibt halt Nachteile, die nur in ganz bestimmten Kampagnen und Settings einen überlebensfähigen Charakter ergeben. Außerdem muss ein Nachteil schon Punkte geben, die seiner Behinderung gegenüber angemessen sind. Hmm Beispiele...

    Nachteile, die ich mag:

    - Inkompetenz: Ich kann eine eng begrenzte Sache nicht. Einfach nicht. Ich bin ein super Schleicher, ein klasse Fassadenkletterer und ein phantastischer Schütze, komme aber mit Bastelkram (Hardware) so überhaupt nicht zurecht. Einbrecher werde ich wohl nie werden weil ich diese verdammten Magschlösser nicht auf kriege! Der Nachteil bereichert die Gruppe weil er Charaktere aufeinander angewiesen sein lässt, er angemessene 5 Punkte bringt (immerhin kann man eine ganze Fertigkeit nicht) aber er verkrüppelt den Char nicht zu etwas Unspielbarem.

    - Kampflähmung: es ist eine schwere Einschränkung, die alle Charaktere gleichermaßen trifft. Der Nichtkämpfer wird ein-zwei Durchgänge dem feindlichen Beschuss ausgesetzt, der Kämpfer kann eine Zeit lang nicht eingreifen, der Magier schmeißt seine (De-)Buffs und Geister später. Dafür gibt er auch viele Punkte und er betrifft nur die allererste KR, er lässt einen Kämpfer trotzdem einen guten Kämpfer sein, nur eben keinen Superprofi


    Nachteile, die ich nicht mag:

    - Astrales Leuchtfeuer: Vollkommen und absolut irrelevant. Wenn ich als SL einen SC verfolgt sehen will, dann entscheide ich doch, wann der astrale Ermittler am Ort des Verbrechens auftaucht. Wie lange die Signatur also ganz genau erhalten bleibt, ist normalerweise egal, denn ich entscheide halt, dass ein Ermittler nicht nach 5 sondern schon nach 2 Stunden vor Ort ist. Und ich entscheide, wie viele Würfel der Ermittler hat, auch der gesenkte Schwellenwert ist faktisch irrelevant. Der Nachteil hat keinerlei Auswirkungen im Spiel, bringt aber 10 Punkte.

    - Immunabstoßung: Auch so ein Nicht-Nachteil. Den nehme ich doch ausschließlich bei Charakteren, bei denen ich schon weiß, dass ich die Essenz niemals ausreizen werde. Denn wenn ich schon weiß, dass der Charakter einmal zwei Cyberarme, Reflexbooster, Kunstmuskeln etc. haben soll, dann wäre es Unsinn, den Nachteil zu nehmen, denn dann KANN ich das alles gar nicht nehmen. Baue ich einen Magier würde ich mir auch ohne den Nachteil stark überleben, ob ich meinen verlorenen Arm WIRKLICH brauche. Und wenn ich ihn doch brauche, dann spare ich auf einen teuren, so dass auch doppelter Essenzverlust nicht in den zweiten Punkt rein geht. Letztendlich ist der Nachteil völlig egal.

    - Konzernsin: wie genau soll ein solcher Char in einer Welt, in der schon beim Betreten eines normalen Ladens die SIN gecheckt wird, in der ständig überwacht wird, wo genau er sich aufhält, ob er rechtzeitig an seinem Arbeitsplatz ist und ob er auch brav die Produkte des eigenen Konzerns kauft und konsumiert, als Krimineller überleben? Klar, die Beschreibung, wie stark genau überwacht wird, widerspricht sich teilweise auf verschiedenen Seiten desselben Regelwerkes, aber trotzdem ist das ein schönes Beispiel für einen Nachteil, der nur in Settings funktioniert, die darauf ausgelegt sind.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Generell würde ich Nachteile immer mit dem SL absprechen. Gerade auch die etwas heftigeren können dann schön stimmungsvoll umgesetzt werden und man riskiert nicht (unbedingt) dadurch den Charakter oder das Team an die Wand zu fahren.

    Wenn ich einen neuen Charakter baue, kommen die Nachteile auch mit der Story. Anderereits muss ich aber auch aufpassen nicht immer meine Lieblings Vor- und Nachteile zu verbauen.

    Manchmal finde ich einen Nachteil auch so stylish, dass ich den Charakter drum herum baue.

    Oder die Nachteile kommen durch das Life-Modul System von selbst. Das mag ich auch.

  • ich spiele auch gerne meine Nachteile aus. Auch wenn es manchmal nicht so gut klappt wie ich es mir vorgestellt habe. Auch wird das Erlebte vom letzten Run weiter bespielt. Gehört zur Charakter Entwicklung dazu.

  • Ich auch mir meist Nachteile aus, die nich soooo krass bespielbar sind, gestehe ich.


    Aber es gibt solche und solche.


    Toivos Berserkertum, da hab ich sogar Spaß dran.

    Johns Drogensucht, dass is manchmal nur drin um es auch mal gesagt zu haben. Inkompetenz Schusswaffen, war sicher nich so sinnvoll, bei nem Nahkampfadepten, wenn ich heute drüber nachdenke


    Bei Franklin hab ich die Nachteile nichmal im Kopf.


    Viggo… das sind eher Nachteile die vom SL angespielt werden müssten. Primärziel, weltweite Berühmtheit, sowas.

    Lessing…

    Hier auch Inkompetenz Schusswaffen, aber da fällts auch eher auf, weil tatsächlich mangelnde Kampfkraft. Da ergibt es irgendwie Sinn


    Kurzum. Es gibt die Nachteile, aber sehr Charakterabhängig aus welchem Gedankengerüst sie stammen

  • Ich mag tatsächlich die Regelung der Nachteile im SR5 nicht sonderlich. Viele sind so speziell, dass sie leicht ausgehebelt werden können. Andere sind so brachial, dass sie den Charakter leicht verstümmeln können.

    Die Karmakosten passen mMn nur bei den wenigsten Nachteilen.


    Darum spiele ich dort eher mit seichten Nachteilen, die wenig Einfluss haben.


    Im 6er find ichs eleganter. Da wird man (meistens) nicht komplett inkompetent, aber bekommt sehr oft einfach kein Edge für bestimmte Handlungen oder Situationen. Gefällt mir persönlich sehr viel besser.


    Aber das war ja nicht die Frage :D


    Also grundsätzlich gehören mMn die Nachteile dazu. Aber wenn man einen guten, effizienten Runner spielen will, verbieten sich viele davon einfach von vornherein. Klar, kann man immer noch nehmen, wenn man mit der SL spricht. Aber das allermeiste empfinde ich entweder als "quasi kein Nachteil" oder aber ziemlich einschneidend.

  • Moin Chummers!

    Heute wollen wir uns mit der Frage zu „IHR KRIEGT MICH NIEMALS LEBEND!!!“ befassen.


    Warum ist das so?


    Kaum ein Runner, den ich kenne, hat sich jemals darüber wirklich Gedanken gemacht. Ich meine jetzt das er verhaftet wird.

    Sei es bei einem Run oder auch generell.

    Wir hatten ein, zwei Runner die geschnappt wurden und die soviel Dreck am Stecken hatten, dass sie durch die zu erwartende Strafe quasi aus dem Spiel waren.


    Klar gibt es gefälschte SINs und Lizenzen, manchmal auch ein eigenes Commlink für den Run, aber viel mehr Überlegungen dazu scheint es nicht zu geben.

    Falsche Alibis brauche ich nur wenn die Polizei nach dem Run an die Türe klopft und nachdem die meisten in den Schatten leben wird das nicht oft passieren.

    Aber was mache ich wenn der Plan schief läuft?

    Gibt es bei euch einen Plan B, vielleicht sogar C und D? Oder wird dann improvisiert?


    Lasst es mich wissen.

  • Die Beantwortung der Frage hängt mMn schwer vom jeweiligen Grad der Dystopie ab. Aber selbst nicht völlig dystopisch wollen vielleicht nicht so viele den Rest ihres Lebens in einem Supermax Gefängnis und dort den Rest des Lebens in einer Einzelzelle verbringen.


    Shadowrunner sind aber eigentlich zu wertvoll, um sie einfach verotten zu lassen. Cortexbombe rein und man hat einen neuen Aktivposten. Daneben ist in Shadowrun praktisch jeder käuflich.


    Auf der Metaebene, ist der Charakter halt raus aus dem Spiel, dann lieber mit einem Feuerwerk abtreten.

  • Bis jetzt wurden zwei Chars von mir geschnappt.
    Ein Anfangschar, den ich danach einfach in die Tonne getreten hatte.


    und Silver.
    Sie war damals noch minderjährig und wurde nach deutschem Jugendstrafrecht verurteilt. Einer bei uns in der Gruppe hatte den Vorteil Erased (glaube ich. Der Vorteil wo Beweise einfach verschwinden.) Unser SL hatte somit das Strafmaß verringert. Sie war nur ein halbes Jahr im Bau und konnte nicht mehr an der Kampagne weiter spielen.


    In einem späteren Run hatte sie dann die gelagerten Blutproben geklaut.

    Ob ein Char lieber mit rauchenden Colts unter geht bevor er eingebuchtet wird hängt vom Char ab und wo er sich gerade befindet und was er gerade gemacht hat und was er gerade bei sich trägt. In einer Nullzone von MCT bleibt eh nur die Option: Tod oder frei.
       

  • Hm....:/

    Irgendwie gehört hier auch die meiner Meinung nach fehlende Konsistenz dazu.

    Als Beispiel ist mir jetzt mal aufgefallen, dass meine Fake SIN zwar eine Lizenz für Pistolen hat, aber diese gar nicht meiner derzeitigen Waffe zugewiesen ist.

    Was ja generell ein heikles Thema ist. Hab ich eine Waffe, welche an einer (gefälschten) SIN hängt, oder eine die nicht zurückverfolgt werden kann.

    Spielt sowas bei euch eine Rolle? Oder ist das schon Erbsenzählerei?

  • In meinen Spielen waren Lizenzen eigentlich nie ein Thema.


    Es fängt ja schon an.

    Zählt die Lizenz das du eine Waffe z.B. (Leichte Pistole) tragen / besitzen darfst, oder musst du für jede Ausrüstung, Zauber, Cyberware etc eine eigene Lizenz haben.

  • Um das Lizenzsystem anständig ausspielen zu können, gibt es mMn zu wenig Geld. Da brauch ich ja mit Diesel für eine Waffe 6 Lizenzen.

    Einmal der Besitz, einmal das verdeckte Führen.

    Das für ihn selbst, und beide Fake SINs.


    Und die nächste Frage, die sich stellt: Weise ich genau diese eine Waffe, mit ID xy einer ganz bestimmten SIN zu? Oder erlaubt mir die Lizenz das Tragen jeder Ares Predator V?