• Norwegen, 20.4.2081


    Uhrzeit : 11:57Uhr


    Wetter : 3 Grad, bewölkt und windig


    PROLOG


    Die Zeiten hatten sich geändert.


    Wie oft hattet Ihr solche und ähnliche Sätze von den Veteranen und Schattenlegenden bereits gehört und eure Augen verdreht !


    Aber die Ereignisse aus #BlackOut & #30 Tage, 30 Nächte hatten Ihren eigenen, erweckenden fiesen Punch der euch den Atem raubte.


    Die Welt wurde nicht weniger als völlig verändert !


    Wer schlau war und überleben wollte, zog sich aus den großen Megaplexen und Industrieländern zurück und suchte den Weg #Back to the Roots'.


    Und so richteten sich die Blicke und Winkelzüge der Konzerne, der Reichen und Mächtigen auf die wenig besiedelten Gebiete. Und damit wurden auch die Aufträge ausgerufen.


    Zeit für den #Neustart.



    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Iwan_Korshunov ()

  • Anouk hatte schon länger die Nase voll von Island. Zum Glück lag gerade ein großer Frachter im Hafen der Richtung Europa unterwegs war. Genauer gesagt Norwegen, was klimatisch ganz angenehm wäre.

    Er versuchte bei dem Frachter anuheuern.


    Die Überfahrt mit dem Container Schiff lief problemlos. Man war froh, einen Critter erfahrenen gruseligen Ork zu haben, mit dem auch Piraten abschrecken konnte. Die Kosten für Kajüte & Essen wurden Ihm nicht berechnet.


    Die Nachrichten waren auf dem Weg voll von #massiven Zerstörungen & #Flüchtlingen so das der Ork lieber die schöne und raue Natur Norwegens auf sich wirken ließ. Das Schiff erreichte Trondheim, drittgrößte Stadt des Landes, Universitätsstadt und überraschenderweise mit ziemlich starker Yakuza Präsenz 'gesegnet'.


    Aber die Nachrichten waren dem Ork schon immer egal gewesen. Wer jeden Tag um sein Überleben kämpfen und schuften musste hatte keine Zeit für all die Effekthascherei, Commercials und Lügenmärchen von einer besseren Welt.

    Auch was ein Yakuza war wusste der Ork nicht. Und wollte es auch nicht wissen.

    In Island hatte er fast seine ganzen Ausrüstung gegen ein paar nette Stücke eingetauscht. Damit würde sich sicher zu Beginn etwas anfangen lassen.


    Trondheim war verschont worden, von den jüngsten Ereignissen, dementsprechend ging es den Leuten in der Stadt gut. Es gab Alles in der Stadt, wenn auch im kleineren Maßstab. Die Yakuza waren Anouk eher weniger freundlich gesinnt und stellten sich nicht als Handelspartner zur Verfügung.

    In den mieseren Gegenden der Stadt konnte Anouk als einzige Kontakte die Viking-Bikers finden. Sie boten Sich als Handelspartner an und empfahlen Ihm mit einem Boot die Küste rauf zu fahren und in den kleinen Ortschaften nach Arbeit zu fragen.

    Weit im Norden gab es den Ort Kolvereid,der von Maersk ausgebaut wird.


    Anouk bemerkte recht schnell, dass die Stadt nichts für ihn war. Der Ärger mit den Yakuza tat sein übriges dazu und so beschloss er schon bald Trondheim zu verlassen.

    Anouk hatte früher schon mit Maersk zu tun gehabt, und so folgte er dem Rat der Vikings.


    Er besorgte sich ein kleines Boot und machte sich auf den Weg Richtung Kolvereid.

    Das Boot war ein recht neuer Otter von Samuvani-Criscraft in der Transporter-Variante

    Er hatte schon früher so ein Boot gefahren, aber dieses war um Welten besser in Schuss als der Pott den er damals hatte. Der blau-weiße Lack war so gut wie unbeschädigt und auch der Motor und die Steuerung liefen wie auf Walfischfett.

    Die Otter-Klasse war mit ihrer 5 Meter Länge zwar nicht wirklich für die hohe See geeignet, aber für Anouk reichte es vollauf.

    Er konnte damit gut die Küste entlang fahren und hatte eine Menge Stauraum um Handelsgüter zu transportieren.


    So vergingen die Tage. In Brekstad und Uthhaug benötigten die Leute Hilfe beim Häuserbau und bei der Jagd. In Harbak gab es durch ein tödliches Unglück ein ziemliches Geisterproblem.

    Als Anouk in Steinsdalen ankam und wegen Meeres -Stürmen zwei Tage an Land bleiben musste, war sein Boot im Frachtraum gut beladen. Wertvolle Felle, Hölzer und Tran. Sein bargeldloses Konto hatte sich um 4.500 Nuyen erhöht.


    Er stellte sicher, dass ein Teil des Geldes an seine Sippe ging. Wahrscheinlich wäre es sinnvoller gewesen das Geld in Naturalien zu tauschen und diese dann nach Hause zu schicken, aber dafür hatte er im Moment keine Zeit.

    Die Sache lief gut und er hatte auch nicht vor so bald wieder heim zu kehren,

    Natürlich vermisste er seine Frauen und seine Kinder, aber hier konnte er ihnen zumindest besser helfen, als wenn er in Grönland auf Eisbären für sie gehen würde. Zumindest versuchte er sich das einzureden.


    Nachdem das Wetter sich beruhigt hatte, konnte er weiter reisen. Das Wetter gut, kein Eis und Schnee in Sicht.

    Er kam an Hasvag vorbei und frischte in Lausvnes seine Vorräte auf. Beide Orte hatten keine Arbeit für Ihn.



    Auf dem Weg nach Salsnes kam dichter, weißer Nebel auf. Leise und weit entfernt meinte er Schreie zu hören..

    Früher hätte man wohl einfach nachgesehen und versucht zu helfen.


    Aber die Welt hatte sich gewandelt.


    Jetzt gab es Wesen die einen ausgewachsenen Ork mit einem Mal verschlingen konnten. Und magische Kreaturen die mit ihren neuen Kräften unvorsichtige Reisende in den Tod stürzen lassen konnten.

    Er machte seine Harpoongun bereit, stellte dann den Motor ab und ließ sich treiben.

    Angestrengt lauscht er in den Nebel und suchte mit seinem IR-Fernglas die Gegend ab.


    Die IR Sicht half beim Nebel schon deutlich, der Nebel war kühler. Er konnte das Küstendorf erkennen und an einigen Stellen brannte es bereits. Er konnte viele Leichen von Bewohnern erkennen, einige schrien noch vor Schmerzen. Einige vor Trauer, Schmerz und Schock.

    Die Opfer am Rande des Dorfes wurden bereits von Krähen besucht und andere Raubtiere näherten sich im Schutze des Nebels. Wölfe.


    Anouk steuerte näher an die Siedlung heran. Er versuchte auszumachen ob es noch Kämpfe gab und noch Angreifer in der Siedlung wären.

    Dann checkte er die Größe des Wolfrudels. Er hoffte, dass keiner der Wölfe erwacht war.

    Als er näher heran kam, sah er das die Kämpfe vermutlich schon Stunden her waren.

    Die Wölfe waren wahrscheinlich nicht erwacht, es waren 6.

    Der Pier war noch intakt.

    Anouk sah das Rudel Wölfe durch die Siedlung streunen. Normalerweise hätte er sie wohl einfach nur verjagt. Aber normalerweise würden die Wölfe auch nicht jetzt schon in die Siedlung eindringen.

    Er schnappte sich seine Harpune, versuchte das Boot möglichst ruhig zu halten und erschoss einen der Wolfe bevor er auf den Pier sprang, das Boot sicherte, sich dann wieder seine Harpune schnappte und nach weiteren Wölfen umsah.


    Die anderen Wölfe verschwanden, rannten sehr schnell und erschrocken weg.


    Die Überlebenden baten Anouk um Hilfe und Unterstützung, boten Creds als Bezahlung an. Der Nebel lichtete sich langsam. Einen Hauch zu unnatürlich.

    Dem aufmerksamen Ork entging nicht eine, dunkle , finstere Rabenzeichnung an einer intakt gelassenen Hauswand. Es wirkte wie ein Wappen.


    Zufrieden die Wölfe verjagt zu haben, sicherte sich Anouk zuerst seinen abgeschossenen Pfeil und den toten Wolf.

    Fragend deutet er auf das Rabensymbol. Hat es etwas mit dem Angriff zu tun?

    Er war eigentlich gekommen um zu Jagen und Handel zu treiben und nicht um sich irgendwelche Händel verstricken zu lassen.

    Trotzdem hörte er sich in Ruhe den Vorschlag der Leute an.

    Die Leute bestätigten, das die Angreifer das 'Zeichen des Raben' trugen. Es war Ihnen neu und unbekannt. Die Angreifer wurden als 'Berserker und Wikinger' beschrieben.


    Sie baten den Ork um Hilfe bei den Beerdigungen und Ausschlachten des Ortes. Die Überlebenden wollten nach Süden fliehen.

    Anouk willigte ein. Er halft den Einwohnern ihre Toten zu bestatten und ihr Hab und Gut für die Reise nach Süden zu sammeln.

    Er selbst würde mit seinem Boot weiter nach Norden fahren. Mehr auf der Hut.

    Auch würde er die anderen Siedlungen vor dieser Gefahr warnen.


    Die Überlebenden bezahlten Ihn und zogen eilig gen Süden. Der Ork fuhr mit dem Boot weiter die Küste entlang.

    Die Dörfer Salsbruket und Hofles waren zerstört, geplündert und zum Teil abgebrannt. Leichen sah er jedoch nicht. Und auch keine frischen Gräber.


    Beim Großen Bären, was ist das für ein Spuk?


    Er hatte Geschichten gehört, dass sich die Menschen in großer Not gegeneinander wandten. Oder war dies etwas anderes?

    Das es keine Leichen und keine Gräber gab war sonderbar, aber er wollte dem Ganzen auch nicht weiter nachgehen und sich dadurch unnötig exponieren.


    Bei Tag machte er nur kurze Landgänge, bei Nacht schlief er abseits der Küste an abgelegenen Inseln und beobachtete das Festland.

    Sein Ziel war wieder bewohntes Gebiet zu finden und dann weiter nach Kolvereid zu fahren.


    Am nächsten Tag erreichte er Kolvereid.

    Es wurde neblig.

    Und still war es..

  • Alexander Meinhard reibt sich die Augen. Analog fahren ist anstrengender, als er es sich eingestehen möchte. Aber ein Fahrzeug mit Pilot und Riggerkontrolle war einfach nicht drin. Er kann froh sein, überhaupt ein Fahrzeug zu haben.


    "Charlie" liegt auf dem Feifahrersitz und döst. Naja, es sieht so aus, als würde er dösen. Ist quasi der Standby-Modus bei dem Vieh.


    Das Fahrzeug rollt über die A24. Weg aus Berlin, rein in ein neues Leben. Hoffentlich. Einen Plan hat Alex nicht wirklich. Einfach nur weg.


    Er reibt sich erneut die Augen. Das geht weg, meinte der Doc. Ist wohl nicht unüblich, bei gebrauchter 'Ware. Noch dazu ist er müde. Also, nicht wirklich, der Schlafregulator hält ihn wach, aber er ist es eben nicht gewohnt, so lange geradeaus zu starren. Langweilig. Anstrengend für die Augen. Obwohl auch das nicht sein dürfte. Sind ja mechanisch. Vielleicht doch eine Immunreaktion...


    Ein ARO meldet eine Ankunft am Zielort in Kürze. Die Autobahn wird dort enden, in der Stadt, und sich verzweigen in die Straßen einer anderen Großstadt.

    Er beginnt nebenher in der Matrix, nach einer Unterkunft für heute Nacht zu suchen, während er vor der Motorhaube die Skyline von Hamburg auftauchen sieht.


    Alex wird schlagartig wach, man sieht und riecht kleinere Feuer, Hamburg ist ziemlich dunkel... Und abgeriegelt. Niemand kommt rein in den Plex, nur raus.


    Die nächste Unterkunft wird Ihm in Bad Oldesloe angepriesen, 16 km nördlich vom Megaplex. Er nähert sich einem gewaltigen Verkehrschaos.

    "Was zu Hölle..." murmelt er.

    Charlie hebt den Kopf, sieht Alex an. Dieser starrt nur ungläubig nach vorn


    So ohne Pilot macht ein Stau nur sehr begrenzt Spaß, also nutzt er die erstbeste Möglichkeit, um sich abzusetzen.

    Nebenbei versucht er mal herauszufinden, was hier los ist. Er kennt Hamburg nicht unbedingt, aber er ist sich fast sicher, dass es nicht so aussehen sollte.

    "Da hätt' ich ja zu Hause bleiben können..."


    Die Nachrichten berichten:

    "... aufgrund massiver Störungen der Elektrik und zugehöriger Systeme wird der Megaplex Hamburg für 48 Stunden abgeschottet. Die Beschädigungen sind unter Kontrolle und werden bereits während wir sprechen, instand gesetzt. Es gibt keinen Grund zur Sorge..."


    Die Route nach Bad Oldesloe kann er sich anzeigen lassen. Ein kleines Motel, Übernachtung mit Frühstück und am nächsten Morgen kann er die Reise fortsetzen.


    Und nochmal: "Was zu Hölle..."

    Aber er nimmt den Weg in die andere vorgeschlagene Unterkunft. Was bleibt ihm auch anderes übrig?


    // Unter Kontrolle sieht das da zwar nicht aus...


    Er schaut noch, wann diese 48 Stunden voraussichtlich vorüber sind. Eigentlich will er ja nach Hamburg.

    Nicht, dass er dort ein fixes Ziel hätte, aber eine andere Idee hat er eben auch nicht.


    Sein Schieber meldet sich bei ihm:

    << Hi Alex. Momentan gehts in den großen Plexen übel hin und her - nicht positiv gemeint. Solltest du vielleicht meiden. Hab einen Kurierjob für dich.

    Von Lübeck nach Flensburg, eine Sporttasche, keine Fragen. 3.000 Creds. Bist du dabei ? >>


    Carlos Salazar - ziemlich sicher nicht sein richtiger Name, der Norm ist Russe - hatte schon immer ein Auge auf Alex. Und ein Auge auf ihn meint, er hat ihn im Auge, wenns um Lieferjungen geht.


    Zu tun hat er -Alex - grad nichts. Und wenn der Plex ohnehin dicht ist... Wieso nicht. Platz für 'ne Sporttasche hat er im Kofferraum wohl auch noch.


    << Hoi Carlos. Sicher, bin dabei. Wann solls losgehen? >>

    Er hofft ja, dass er sich vorher ausruhen kann, aber so groß die Wahl hat er auch nicht. Er ist blank.

    << In 6 Stunden Omae. Ich sende dir den Pick Up und Delivery Point. Beides Schließfächer Anlagen. 1.000 voraus, 2.000 bei Ablieferung. >>


    Kurzer Check: Bad Oldesloe liegt nicht allzu weit von Lübeck entfernt. Also kurz hin, paar Stunden pennen und weiter gehts.

    << Alles klar. >> sendet er an Carlos.


    Er bucht eine Unterkunft für ein paar Stunden und macht sich auf den Weg dort hin.


    Lübeck ! Einst bekannt für Marzipanherstellung ist die Stadt nun im wirtschaftlichen Abgang. Der Hafen, eine eigentlich gute Geldquelle, versiegte wegen des Hamburger Hafens immer mehr. Die leuchtende Seite der Medaille ist der Sport: Im Hoverball, Combat Biking und im Fußball ist Lübeck ein echtes Schwergewicht.

    Von Marzipan weiß Alex nichts. Vom absteigenden Ast auch nicht. Wahrscheinlich ist fast alles florierender als der Teil Berlins, aus dem er gerade flieht.

    Vom Sport könnte er mal gehört haben, aber in Berlin ticken auch da die meisten ein Bisschen anders.


    Wie dem auch sei, er nimmt die etwas trostlose Gegend zur Kenntnis, schaut sich einmal den Abholpunkt an und begibt sich dann in die Unterkunft.

    Der Abholpunkt war ein unauffälliger Busbahnhof, mit wenigen Kameras.


    Etwas Schlaf wird sicher gut tun. Vielleicht hört das Jucken in den Augen ja dann tatsächlich auf. Mehr als 3 Stunden braucht er zum Glück nicht.


    ...


    Nach einer kurzen Erholungspause ist es problemlos möglich, das 'Paket' einzuladen und den Kurierjob zu beginnen. Auf der Straße ist eher wenig Verkehr, aber es ist nicht völlig leer.


    Von Lübeck aus führt der Weg an Neumünster und Kiel vorbei, weiter in den Norden. In Kiel brennt es, man sieht den Rauch und Rettungsfahrzeuge.


    In dem Bisschen Zeit zwischen Schlafen und Abfahrt recherchiert Alex den Weg, und wie es in Hamburg voran geht (ob Gründe genannt werden, wo das her kommt). Massive Störungen der Elektrik sind nicht nur unspezifisch, sondern auch ungewöhnlich. Aber da gibt es noch nichts Neues, vermutlich muss mehr Zeit vergehen.


    Ansonsten hält er sich ans Tempolimit (viel zu schnell kann sein Fahrzeug ohnehin nicht fahren, und ohne Riggerkontrolle ist das irgendwie... sehr aufregend).


    Er checkt, ob Kiel auch abgeriegelt ist, und nimmt sich vor, da weiter zu recherchieren. Eine Stadt ist ungewöhnlich. Zwei ist schon fast mehr als ein Zufall.

    Wie lange war er denn unterwegs? Lebt man so sehr hinter'm Mond in Berlin? Was ist hier los?

    Kiel wird gerade ebenfalls dicht gemacht. Auch andere größere Städte melden Probleme, aber es dringt sehr wenig nach Außen. Matrix ist teilweise nicht stabil.

    Es sieht so aus, dass die Elektronik durch Wetterstörungen durchbrennt und dadurch Feuer entsteht (eine der Theorien).


    Zum Glück führt der Weg nur an Kiel vorbei. Nach Neumünster wird der Verkehr wieder etwas stärker, Neumünster selbst ist völlig unversehrt - es gab keine Vorfälle.


    "Seltsam..."

    Charlie blickt auf, Alex tätschelt ihn auf dem metallenen Schädel.

    Er macht eine Stichsuche nach weiteren großen Städten in Zusammenhang mit Stromausfällen. Zunächst in den ADL, dann Europa, dann die USA. Zwei sind noch kein Muster, aber ist schon komisch, dass es nur die beiden großen Städte erwischt zu haben scheint.

    Nichts zu finden.

    //Vielleicht ja wirklich ein Wetterphänomen...



    Alex fährt weiter nach Flensburg. Da wird's immerhin Geld für ihn geben. Der Rest kann ihm erstmal egal sein


    In Flensburg angekommen, kann er feststellen, dass in der großen Stadt alles in Ordnung ist. Es herrscht sogar eine gewisse Betriebsamkeit. Sein Paket liefert er professionell ab und streicht das Geld ein. Diskret, ohne zu fragen, ohne zu schauen. Weil es ihn auch einfach wirklich nicht interessiert.

    Und Flensburg läuft immerhin noch. Was wieder gegen das Wetter spricht. Er nimmt sich vor, die Sache im Auge zu behalten.


    Und prommpt meldet sich sein Schieber erneut:

    << Omae, wo du gerade zufällig da bist, Ich hätte noch eine etwas längere Beschäftigung für dich. Maersk sucht einen diskreten Lieferanten. Es soll nach Norwegen gehen. Gute Bezahlung in Aussicht. Was sagst du ? >>

    Alex muss grinsen. Ja, welch ein Zufall.


    Norwegen. Ist auf jeden Fall was anderes. Weit weg von Berlin.

    Aber für Maersk arbeiten? Einen Konzern? Wirklich?


    Naja, besser als die Cops, vermutlich. Und wahrscheinlich behandelt man ihn da auch noch besser.

    << Klingt okay. Aber da muss ich erstmal mehr wissen. Was heißt länger?

    Und wieso ich? Ich mein, ich mach das ja gern, aber brauchen die wen zum verfeuern? >>


    // Haben die keine eigenen Jungs dafür?


    << Ungefähr eine Woche. Je nach Wetterlage wirst du mal warten müssen. Maersk bindet momentan vermutlich alle Kräfte zur Absicherung Ihrer Einrichtungen. Es passieren in einigen Städten viele unkontrollierbare Zwischenfälle, Omae.

    Sie zahlen dir neue Reifen und Stoßdämpfer - damit du auch da oben im Norden durchkommst - 2.000 Spesen und 4.000 bei Lieferung nach Kolvereid. >>


    // Na die werden sich aber freuen, wenn die den Kübel hier verbessern wollen... Aber gut, Reifen und Dämpfer wird wohl noch gehen.

    Naja im Grunde ist der Wagen ja nur so schlimm, weil sich niemand drum gekümmert hat. Bleibt ja trotzdem nen Auto, das man reparieren könnte.

    // Und der Mist passiert auch woanders. Interessant.

    Da ist es im Grunde ja auch egal, wo er dann ist. Und ein Job ist besser als kein Job. Also klar wird er das machen. Und 6.000 für eine Woche Arbeit ist eine gute Bezahlung. Also, vermutlich. Wird sich zeigen.


    Ein nur kurzer Check, was Kolvereid eigentlich ist. Ein Küstenstädtchen in Norwegen, wies aussieht. Strecke scheint okay zu sein.

    << Okay bin dabei. Schick mir die Daten.

    Und danke Chummer, für die Jobs. >>

    Gibt nicht viele Leute, die aktuell noch zu Alex halten. Carlos ist einer davon. Natürlich bekommt der dafür auch Kohle, aber trotzdem...


    Dieser wirkt zufrieden und sendet die Daten. Eine kleine Vertragswerkstatt, vermutlich eine kleine Tochterfirma von Maersk. In kürzester Zeit schrauben 5 Mechaniker an seiner 'Dreckskarre'.

    Neue Reifen mit breiterem Profil, neue Sportfederung, Löcher und Dellen ausgebessert und Autofarbe aufgefrischt.

    Soweit ihn die anderen lassen, hilft er beim Schrauben. Nicht etwa, weil er was dafür bekommt, sondern weil er es einfach gern macht. (Und weil er lieber ein Auge drauf hat, was die da mit seiner Karre anfangen; Es mag Schrott sein, aber es ist sein Schrott).

  • Das 'Paket' ist ein Top-Class Anhänger, unauffällige Farbe, keine Werbung, wasser- und staubdicht. Leicht gepanzert. Den Anhänger schaut er sich genauer an. Ohne hinein zu schauen, natürlich. Aber er soll das Ding etliche Kilometer durchs Land fahren, da will er wissen, wie lang, wie breit, wie schwer.

    Der Anhänger ist etwa 70 % so groß wie das Auto, würde sich gut im Windschatten halten und wenig behindern. Federung und Kupplung sind hervorragend.


    Halb aus Spaß fragt er, ob die Jungs noch eine Riggerkontrolle einbauen können, zusammen mit den notwendigsten Sensoren. Würde er natürlich auch bezahlen.

    (Halb meint er es auch ernst, weil, wenn er ehrlich ist, ists schon geiler).


    Die Mechaniker bauen Ihm in Rekordzeit eine moderne Riggerkontrolle ein, jedoch muss er Sie bezahlen.

    Gut, ein Problem gelöst. Sowas hätten ihm in Berlin nur wenige nachträglich einbauen können. Von seinem Budget mal ganz abgesehen.

    Aber er hatte ja gerade etwas Geld verdient, das er dafür nutzen kann.


    Er bedankt sich bei den Mechanikern, bezahlt natürlich den Einbau. Sofern sie Zeit haben und empfänglich sind, betreibt er ein wenig Smalltalk (nichts Relevantes) und macht sich dann auf den Weg.

    Die Mechaniker erwidern den Smalltalk, nichts Besonderes. Sie empfehlen das Eis und Pommes in Dänemark zu testen.

    Eis und Pommes, wird notiert.


    Dann ist es soweit. Der Wagen fühlt sich anders an. Teilweise repariert. Alex fährt das Fahrzeug probe, natürlich immer im Rahmen des aktuellen Verkehrsaufkommens und der Höchstgeschwindigkeit. Aber die neue Aufhängung ist um Längen besser als die alte.


    Der Weg führt über die Grenze nach Dänemark hinein. Maersk, Proteus AG , Ares Macrotechnology sind hier die Big Player.

    Maersk, Proteus, Ares. Namen wie Schall und Rauch für Alex. Gut, Ares kennt er. Logisch. Die Predator ist selbst in Berlin eine Instanz.


    Die Autobahn führt an Apenrade, Kolding und Vejle vorbei, weiter in den Norden des kleinen Landes. Der Verkehr ist eher mäßig.

    Er schaut sich im Vorbeiziehen die Orte an. Alles nichts Aufregendes.

    Mäßiger Verkehr kommt ihm auch entgegen bei seiner Probefahrt. Ansonsten: Unspektakulär. Leicht verdientes Geld bis hierhin.


    Der Weg führt weiter vorbei an Horsens, Silkeborg, Viborg und Aalborg. Bis hierhin dauert die Fahrt etwa 1,5 Stunden. In Hjorring kann man die Autobahn verlassen und nach 10 Minuten Hirtshals erreichen.

    Von hier aus geht es mit der Fähre weiter. Die Wartezeit beträgt 1 Stunde. Die geplante Ankunft in Norwegen, Kristiansand wäre dann in 2,5 Stunden. Das Wetter ist bedeckt und es ist kühler, bei 6 Grad.


    Hirtshals. Klingt langweilig. Ist auch nicht viel los. Eine Stunde Zeit, könnte ganz schön langweilig sein.

    Auf der anderen Seite hat Alex auch noch nie richtiges Wasser gesehen. Die Nordsee, sagt die Matrix. Also holt er sich eine Tüte Pommes, setzt sich an einen Pier und schaut aufs Wasser. Die Pommes sind gut, genau wie empfohlen. Er zieht sich seinen Mantel tief ins Gesicht. Natürlich stellt er sich einen Wecker, um nicht zu spät los zu kommen.


    Während der Fahrt wird er versuchen, sich über Kristiansand zu informieren. Es hat gut 180.000 Einwohner, ist eine Stadt mit viel Kultur und Religion. Uralte Kirchen und Traditionelle große Holzhäuser wirken schon mittlerweile ziemlich auffällig.


    Die Überfahrt ist angenehm, und aufregend da ungewohnt. Tatsächlich genießt Alex sie auch sehr. Wie Urlaub, nur eben bezahlt. Er war noch nie auf dem Meer, und er ist sich noch nicht sicher, ob ihm das so gefällt. Aber wenn er ein anständiger Rigger werden will, gewöhnt er sich vielleicht besser dran.


    Kristiansand kann er dann nicht so recht genießen. Er hat den Auftrag im Kopf, und noch viel Strecke vor sich. Er schaut sich kurz in der Stadt um, aber auch nicht zu lange.

    Norwegen ist deutlich größer und weiter als Dänemark. Es bieten sich anscheinend drei Routen nach Kolvereid an. An der Küste entlang, über die Hauptstraßen oder über die Landstraßen, mehr durch die Wildnis.

    Okay, drei Routen... Am schlausten wären sicher die Hauptstraßen. Aber die Nebenstraßen reizen ihm. Vielleicht mal die neuen Dämpfer testen? Also, so richtig?

    Auf der anderen Seite kennt er die Netzabdeckung hier nicht und die Straßen schon gar nicht. Letztlich entscheidet er sich für die Küste. Da kann er sein Ziel im Grunde kaum verfehlen.


    Der Küstenweg also.

    Der Weg führt an die Küstenstraße. Diese ist gut asphaltiert, jedoch teilweise huckelig. Auch sind an den Fjorden teilweise stärkere Seitenwinde. Die Aussicht ist traumhaft, viel Natur, wildromantische Landschaften, Wasserfälle, große Tiere, jedoch weiter weg von der Straße. Er fährt langsamer als er müsste.


    An Arendal, Porsgrunn und Drammen vorbei kommt er dann nach Oslo, welches er nach weiteren 230 km erreicht. Die Großstadt hatte wohl bereits Schwierigkeiten, es wird viel repariert, sicher an die 150 Gebäude.


    //Seltsam... Auch hier? Sieht doch langsam stark nach einem Muster aus...

    Alex tankt einmal voll, sucht sich ein Diner, um Kraft zu tanken und was zu essen. Er hat ja noch einiges an Weg vor sich.

    Dabei fragt er mal bei der Bedienung, was hier eigentlich los ist, und wie lange schon. Er teilt auch mit, dass er aus den ADL kommt und Hamburg und Kiel ziemlich zerstört aussahen.

    Die Stimmung im Diner BlackSpice ist eher gedrückt. Die Bedienung beantwortet aber seine Fragen:

    Es ist seit zwei Tagen vorbei, es gab einige Tote und Verletzte, Matrix-Zusammenbruch, Reduzierung der Berichterstattung. Es kommt wie eine Art Gewitter, konzentriert sich über der Elektrik und entlädt sich massiv. Die Bedienung kann jedoch nur mutmaßen.

    Gut, das hilft ihm noch nicht so richtig weiter. Aber es bestärkt seinen Verdacht, dass da mehr hinter steckt. Zumal die kleineren Städtchen verschont zu bleiben scheinen.


    Dann geht die Fahrt weiter, nimmt sich eine Mahlzeit für Unterwegs mit. Dank der topographischen Sonderheiten ist es nicht möglich direkt über die Westküste zu fahren, sie ist einfach zu zerklüftet durch tausende Fjorde.


    Über Jessheim, Hamar und Lillehammer geht es immer tiefer in die Wälder Norwegens herein, die Spuren der Metamenschheit zeigen sich immer weniger. Der Verkehr ist gering. Nach 400km kommt eine große Tankstelle in Sicht, am Rande des großen DovreFjell Nationalparks.

    Kurze Pause, bei welcher er die mitgenommene Mahlzeit zu sich nimmt.

    Von jetzt an würde das Gelände wohl anspruchsvoller werden, aber dafür wurde sein Fahrzeug schließlich modifiziert, richtig?

    Nach einer kurzen Pause, nochmal tanken, ein wenig Waldluft schnuppern, Natur begutachten, fährt er auch weiter.


    Tatsächlich macht sich die neue Federung sehr gut bemerkbar. Die Straße wird immer schlechter in der Qualität. Der Rand ist schlechter geschnitten, die Vegetation deutlich näher an der Straße.


    Auf der Straße an Hjerkinn und Opdal vorbei muss vier mal angehalten werden, um größere Wildtiere vorbei zu lassen, da es sonst zu Unfällen gekommen wäre. Mit Einbruch der Dämmerung kann er nach weiteren 420 km die Großstadt Trondheim erreicht.


    Puh, so eine lange Fahrt ist dann doch irgendwie anstrengend. Und ungewohnt ist das auch, mit dem Wildwechsel. Da lieber auf Nummer Sicher gehen. Zum Einen weiß er nicht, wie viel seine Karre wirklich aushält, zum Anderen kennt er die Gesetze bezüglich Wildunfall hier nicht.


    Trondheim, drittgrößte Stadt des Landes, Universitätsstadt und überraschenderweise mit ziemlich starker Yakuza-Präsenz 'gesegnet'. Die Stadt zählte vor langer Zeit im internationalen Fußball als Geheimtipp und Wildcard.

    Die Stadt ist von sämtlichen mysteriösen Angriffen verschont. Ein kleines Hotel mit gesicherter Garage ist eine angenehme Auswahl für eine Nacht, hier schläft er. Zwar könnte er auch nachts fahren, Einbauten dafür hat er, aber wenn er ehrlich ist, möchte er einfach etwas ausruhen. Und das fremde Land bewundern.


    Beim Weg aus der Stadt raus sieht er den Aufbau von kleinen Blockhäusern im Schnellverfahren

    Über Stjoerdal, Skogn, Verdal und Lerkehaug nähert sich das Ziel mit jedem Kilometer. Dann sieht er eine Gruppe von Flüchtlingen, sie sind dreckig, schwer beladen aber immerhin unverletzt.


    Seltsam genug, dass Trondheim verschont geblieben schien, kam ihm jetzt noch ein Tross Flüchtlinge entgegen. Und zwar aus der Richtung in welche er gerade unterwegs ist!

    Er fragt (in recht gutem Englisch), ob er ihnen helfen kann. Mitnehmen wird natürlich schwierig, da er ja in die andere Richtung fährt, aber er würde sich von ein paar Rationen trennen.

    Die Flüchtlinge lehnen dankend ab, freuen sich aber über die Frage. Nach Ihren Angaben wurden mehrere kleine Küstendörfer attackiert, geplündert und brandgeschatzt. Dementsprechend empfehlen Sie nicht an die Küste zu fahren. Sie berichten außerdem über seltsamen Nebel vor den Angriffen.

    Alex bedankt sich für die Informationen und verspricht, vorsichtig zu sein. Dummerweise muss er ja was liefern.

    Und so langsam schleicht sich der Verdacht ein, dass es was damit zu tun haben könnte.


    Der Weg führt weiter. Asp, Medja, Ranemsletta und Koengsmoon. Weitere 480km. Es wird deutlich kühler, zwischendurch mal eine Stunde Schneefall.


    // Na die haben ja eine ganz schöne Strecke hinter sich, muss ziemlich beängstigend sein...


    Er fährt weiter, hält natürlich die Augen offen. Da ist es nochmal, dieses Jucken. Wenn das nicht bald verschwindet...

    Noch ist er nicht an der Küste, aber man weiß ja nie.


    Klingt wie in 'nem Fantasy-Trid. Nebel, Plünderungen...

    Am besten schnell abliefern und wieder weg


    Der Weg führt erneut durch Wald. In der Ferne heulen Wölfe. Raben sind auf der Straße und zanken miteinander. Man muss vorsichtig fahren, es ist teilweise noch glatt.


    Nach endlosen Kurven, Auf- und Abfahrten, Serpentinen, erreicht er Foldereid. Hinter der Stadt verlässt man die gute Bundesstraße und fährt auf einer schmaleren, gewundenen Straße nach Kolvereid.


    Fünf Kilometer vor dem Ziel kommt dichter Nebel auf, mit einer schlechten Sichtweite von 40m. Und still ist es....


    Alex fährt an die Seite, nutzt seine Infrarotsicht, wartet ab. Horcht in die Stille. Wartet auf ein Zeichen. Wenn er ehrlich ist, will er da nicht rein.

  • Tag, dein Info Broker meldet sich bei dir.

    << Hoi Nightingale, ich wurde kontaktiert und hätte vielleicht die Möglichkeit dich mit einem Auftraggeber zu vermitteln. Hast du Interesse ? >

    Sie hatte gerade versucht ein paar Infos in der Matrix zu finden, als ihr Infobroker anrief.

    << Hi there. Klar hab gerade nichts Großes vor. Um was geht es denn?>>

    << Suche nach Informationen. In Europa.

    Es wäre eine Besprechung in der Matrix. Gib mir grünes Licht und Ich verbinde Euch. >>

    <<Europa? Echt? Klar das höre ich mir auf jeden Fall an. Momentan ich schau noch dass meine Verbindung sicher ist... So jetzt.>>

    Sie hat die entsprechenden Programne geladen und ein paar Knoten zwischen sich und die neue Adresse geschaltet.

    Kurze Zeit später.


    Der Raum in der Matrix war das Büro eines erfolgreichen Mannes. Stilvoll eingerichtet , mit Auszeichnungen an den Wänden, leider konnte man Sie nicht lesen.

    Der 'Mr. Johnson' hatte einen maßgeschneiderten, grauen Anzug und war Mitte 40 und kräftig gebaut.

    " Guten Tag. Ms. Nightingale nehm ich an ?"

    "Guten Tag. Ja das bin ich. Sie hätten da was für mich meinte mein Kontakt."

    N8tingales Persona war die einer jungen Detektivin wie man sie aus den 40er Jahren des Film noire kennt, mitsamt kleiner Handtasche und Zigarette mit Zigarettenspitze.

    Der Johnson nickte.


    " In Europa passiert gerade Einiges Beunruhigendes. Zum Einen. Es gibt immer wieder unbestätigte Berichte über Großstädte, Megaplexe ohne Strom und funktionierende Geräte. Ich wünsche mir, das Sie dort hinfliegen und für mich Nachforschungen anstellen. "

    "Es fallen in ganzen Megaplexen der Strom aus? Und die Geräte fallen auch aus? Das klingt ja fast nach einem Virus oder so was oder einer neuen Waffe. Was genau soll ich für sie herausfinden? Und wohin soll die Reise gehen? Und was wäre ihnen das wert?" stellt sie ein paar der gerade für sie wichtigen Fragen. Wieso hatte sie davon noch nichts mitbekommen in der Matrix?

    " Ja, besorgniserregend. Drohnen und Flugzeuge fallen vom Himmel. Ich habe keine Lust das auch in Seattle zu erleben. Von daher aktiviere Ich Sie als meinen 'Späher'.

    Ich sende Sie nach Trondheim, Norwegen. In Mitteleuropa ist es zu unstabil. Arbeiten Sie sich vom Rand vorwärts an das Problem heran.

    "Ich biete Ihnen 3.000 vorab, 6.000 bei Übermittlung von relevanten Informationen. Flug und Spesen zusätzlich "

    Sie runzelt selbst in der Matrix die Stirn, zieht an der Zigarette und denkt einen Moment nach. "Machen wir doch 10k insgesamt. 3 und 7. Und was genau wissen sie bisher? Gibt es irgendeinen Hinweis, nach was ich Ausschau halten soll?"

    " In Ordnung. Die einzige Information die Ich habe sind seltsam zeitlich begrenzte, lokale Unwetter Phänomene.

    Nebel, Schnee, Gewitter in extremer Ausprägung. Lokal begrenzt auf die Großstädte und Umgebung.

    Trondheim hat einen entscheidenden Vorteil bei Ihren Nachforschungen. Eine nicht digitale gewaltige Bibliothek, die seit 1778 geführt wird. Sie kann weder gehackt werden, noch einen Kurzschluss erleiden. Über 300 Jahre Informationen.

    Fangen Sie dort an. "

    Das war zu leicht. Und brennen kann sie auch. Wenn der Strom ausfällt. Wie lange geht es wohl bis die Leute plündern. Die Menschen sind nur 3 warme Mahlzeiten vom Tier entfernt, oder so was...

    "Gut. Dann nehme ich das auf meine Liste. Wie soll ich fliegen und was ist an Ausrüstung transportabel? Oder fällt es unter Spesen sich die Sachen dort neu zu beschaffen?"


    Der Johnson nickte zufrieden, das Sie gleich plante.

    " Wir bieten Ihnen an, sie in einem Privatflugzeug mit kompletten Gepäck nach Trondheim zu fliegen. Mir würde persönlich die Tarnung als Rucksack Touristin gefallen. "

    "Das bekomm ich hin. Frisch nach dem Studium und brauche 'ne Auszeit. Das lässt sich als SIN anpassen..."

    Davon habe ich genug in der Matrix kennengelernt. Oder ein paar der alten "Freunde" aus Kon-Tagen. Alles stramm durchziehen und dann erst mal ein Päuschen von Papa bezahlen lassen.

    "So viel Gepäck brauche ich auch nicht, das meiste habe ich dabei. Nur manches braucht der Zoll ja .. nicht unbedingt wissen.Trondheim selber ist noch nicht betroffen?"


    Im Kopf ging sie schon mal durch, was sie mitnehmen wollte. Die Pred' auf jeden Fall, wenn da wirklich Städte komplett ausfielen. Und mal schauen, ob Platz war für die MP. Auf jeden Fall ein Survival-Pack. Das war mal was Spannendes... Auf jeden Fall NicSticks... Ein Haufen.



    Der Johnson nickte

    " Genau. Trondheim ist sicher. Noch..muss Ich sagen. Im Moment gibt es keine Garantien..Wann sind sie bereit aufzubrechen ? Haben Sie noch weitere Fragen ?

    "Ziemlich schnell. Wenn Trondheim noch normal ist, wird man da ja auch die meisten Sachen bekommen. Wie kontaktiere ich sie und gibt es etwas, was sie speziell interessiert? Weiso die Bibliothek?"

    Sie zündet sich eine weitere Zigarette an und schlägt elegant die Beine übereinander. Rucksack müsste ich neu holen, Stiefle hab ich, ein paar Outdoorklamotten, wetterfestes Zeug.das geht in ein paar Stunden. Nebenbei schickt sie ein paar Bestellungen ab, Rechnung ginge an ihn.


    Der Johnson schickte eine Kommlink Nummer als Brief zu Ihr.

    " Meine Nummer. Die Bibliothek ? Nun, ich traue der Bibliothek zu, eine unglaubliche Ressource zu sein. Ein Blick in die Vergangenheit lehrt uns die Gegenwart besser zu verstehen. Ihr müsst Sie ja nicht aufsuchen, wenn Ihr nicht wollt. "



    Bei einem neuen Phänomen? Naja, einen Versuch war es wert, er zahlte und im schlimmsten fall war es ein bezahlter Urlaub. Ahh, eine norwegisch-Lingua-Soft wäre auch etwas. Aber das war erst die nächste Investition. Naja man würde schon durchkommen. Passte auch besser ins Touri-Bild. "Meinen sie,dass eine Norwegisch-Linguasoft in den Spesen drin ist? Könnte das Lesen erleichtern. Die Talentbuchse würde ich dann einbauen lassen."

    Kurz schaute sie wie lange es dauern würde sich noch eine Talentbuchse einbauen zu lassen.

    " Eine Lingua Soft spendiere Ich gerne. Die Talentbuchse jedoch nicht. Ich bitte Sie das nicht negativ aufzunehmen."

    "Keine Frage, das hätte ich nicht erwartet. Aber danke für die Lingua-Soft, die könnte nützlich werden..."

    Sie hakt das auf ihrer to-do-Liste ab. Die Termine hier waren wohl leider voll, aber vielleicht in Trondheim. War ja nichts besonderes.

    "Ich denke das meiste sollte ich dann haben. Wie hoch sind die SPesen für sie in Ordnung?"

    Johnson nickte. Ein Hauch Freundlichkeit war zu erkennen.

    " Spesen in Höhe von 2.000. Ich überweise es zusammen mit dem Vorschuss. Am Seatec Flughafen lasse Ich alles für Sie zur Abreise vorbereiten. Vor dem Gebäude werden Sie ein Shuttle mit der Aufschrift ' Schaefer Consulting' finden. Damit gelangen Sie zum Flieger.

    Auch in Trondheim wird es genau so ablaufen. Den Transfer am Flughafen übernimmt ein Shuttle.

    Ich würde dann jetzt unser Gespräch beenden. Viel Erfolg. "

    Er überwies 5.000 Nuyen.


    "Danke. Ich melde mich sobald ich etwas weiß bei Ihnen."

    Sie logt sich auch aus und recherchiert dann erst mal einen Moment was es zu wissen gibt über das Phänomen und Norwegen. Was redete man da und welche Kons gab es. Aus einem Touristenführer, den sie sich gleich noch herunterlud, holte sie sich eine Liste mitZeug was man so brauchte. Paar Sachen wurden gleich abgehakt ein paar auch bestellt.

    Dann noch ein klein wenig die Infos der SIN angepasst so dass man ihr den Rucksacktouri auch abnahm. Informatikstudium an der CalTech, wieso nicht.

    Naja zumindest sollte es da wenig Leute geben. Klang eigentlich gut... Nettes Land, hässliche Pullover und viele Blondis.

    Tatsächlich befinden sich keine Informationen in der Matrix..nur im Shadowland gibt es die ersten Beiträge, die gleich angezweifelt werden als Fake News. Und immer wenn du einen Upload wählst, so ist er leer..

    Der Transport mit dem Shuttle zum Flieger war problemlos. Niemand stellte Fragen. Der Flug war nur für Sie.

    Was ist denn das? Was zum Teufel wird da vertuscht? Verfluchte scheiße, was geht da nur ab? Und wer löscht da alles. Und wenn jemand da so Energie rein steckte das alles zu löschen, dann war das ernster als gedacht.


    Sie hatte sich noch ein paar alte Klassiker auf das Kommlink geladen um den Flug entspannt zu gestalten. Waar immerhin ganz schön lang. Nebenbei informierte sie sich noch ein wenig über Trondheim. Kleine Stadt, kaum 200.000 Einwohner, ganz schön viel Geschichte und wahrscheinlich auch ziemlich stolz. Die hatten ernsthaft massiv protestiert, als man die Stadt umbenennen wollte? Verrückt.

    Das Flugzeug selber beeindruckte sie schon ganz schön. Ein Flugzeug nur für sich. Da konnte man fast das Gefühl haben einer der Stars aus dem Trid zu sein.



  • In Trondheim angekommen, war das Wetter ziemlich frisch. 4 Grad, Nordwind und starke Bewölkung. Der Shuttle Bus brachte Sie in die Stadt zu einem Mietwagen Händler. Autos, Motorräder, Vans und Pick Ups konnte man kostengünstig mieten.

    Dann ließ man Sie in der Stadt allein. Die Stadt hatte Alles zu bieten, wenn auch in kleineren Maßstab. Und Sie entdeckte in den Matrix Einträgen Hinweise auf eine starke Yakuza Präsenz.

    Jetzt war sie wirklich dankbar, dass sie die dicken Pullover besorgt hatte. Fuck. Das war ja schlimmer als in Seattle. Sie mietete sich erst mal ein einfaches Auto, sie war nie besonders viel gefahren. Aber ein geschlossenes Auto mit Heizung klang auf jeden Fall anziehend. Danach suchte sie sich erst mal ein günstiges Motel oder Hotel, was auch immer sie hier hatte. Wichtig war auf jeden Fall eine gute Wifi-Abdeckung. Auf dem Weg zur Bibliothek sucht sie sich noch eine Kleinigkeit zu essen. Vielleicht sollte sie auch mit ein paar Leuten reden, die herumreisten. Aber mit Leuten reden... war erst Punkt 3 oder 4 auf ihrer Liste.

    Ein gutes Hotel war leicht zu finden. Ein 3 Sterne Hotel namens ' Hotel Thon' machte den passenden Eindruck und erfüllte alle gewünschten Anforderungen.


    Die Bibliothek war ein großes, altertümliches Gebäude und hatte nur ganz behutsam technische Upgrades erhalten. Die Bibliothek war nicht so stark besucht. Es gab am Terminal eine Such Funktion.

    Das war ja eine wirklich altmodische Sache in dieser Bibliothek. Aber was sollte es: Wie in den alten Trids also. Sie ersuchte sich an verschiedenen Suchbegriffen, die den beschriebenen Ausfällen entsprachen. Wetterphänomene mit Stromausfällen und Nebeln. Und sie begann erst mal bei den neueren Sachen.

    Die meisten Klamotten hatte sie im Hotel gelassen, die Pistole auch, außer Norwegen war da sehr liebral, aber die Europäer hatten ja meistens Angst vor Waffen. Weicheier.

    Die Suche dauerte etwas länger als gewohnt und förderte nichts Brauchbares. Keine Erwähnung von Nebeln oder Wetterphänomene die großen Schaden anrichteten...



    Das hatte sie ja schon fast erwartet. Irgendwie wäre es auch komisch gewesen, wenn eine alte Bibliothek viel über ein neues Phänomen hätte. Spannender war die Frage, wieso das alles länger dauert. Wird hier etwas gefiltert? Sie probiert einmal BEgriffe, die unverfänglich waren, nur um zu sehen, ob dort die Suche auch so lang ging.Die Suche dauerte gleich lang. Es wird wahrscheinlich nicht gefiltert.

    Das war irgendwie seltsam. Auf jeden Fall seltsam langsam. Sie seufzt. Entweder tiefer in die Matrix eindringen... oder Leute fragen. Hunger hatte sie ja auch. Also wieso nicht mal in einem Cafe ein paar Leute fragen, ob sie was gehört haben. Oder eine Bibliothekarin? Erst Bibliothekarin, dann was essen und dann... tiefer graben.

    Also geht sie an die Theke, woe es sogar noch echte Menschen gab. Verrückt. "Hallo. Ich studiere an der CalTech und interessiere mich für alte Wetterphänomene. Plötzlich auftauchende Nebel, Unwetter...Haben sie solche Aufzeichnungen? Vielleicht auch in alten Sagen?"

    Die Bibliothekarin lächelte freundlich

    " Hallo, ja das ist schön das Sie sich bei Uns einfinden. Wetterphänomene ja hrm.. da müssten Sie weiter zurück blicken in die dunklen Zeiten. Wir viele Sagen und Legenden. Versuchen Sie mal die Ereignisse in den alten Aufzeichnungen zu finden. Damit meine Ich im Bereich des Mittelalters. "

    Mittel... Was zum Geier machte sie hier? Sie hatte doch nicht Geschichte studiert. Oder auch nur ordentliche Kurse gehabt.

    "Mittelalter, ja? Danke für die Auskunft. Das ist die richtige Abteilung, oder?" fragt sie nach und zeigt sie auf dem Plan. "Wissen sie vielleicht ein Buch zum Einsteigen?"

    Die Bibliothekarin half Ihr tatkräftig, war begeistert von ihrem Interesse.

    " Ich suche Ihnen die entsprechenden Werke heraus. Da wäre natürlich entsprechend die 'Edda', 'Dichtung des Skalden' ..etwas später dann 'Gesta Danorum' und 'Heimskringla' . "

    Sie notierte sich die Namen mit und nickte freundlich.

    "Danke. Das klingt doch wie ein großartiger Start. Haben sie eigetnlich schon irgendwas von solchen Nebeln in den letzten Tagen gehört. Ein bekannter hat gesagt, dass in eine paar Städten so etwas in letzter Zeit aufgetaucht ist..."

    Die Bibliothekarin lächelte freundlich.

    " Ich helfe gerne, vielleicht könnten Sie etwas für die Bibliothek spenden ? Es wäre doch schade um diesen fantastischen Ort nicht wahr ? Ich werde Ihnen das heraussuchen. Geben sie mir 10 Minuten . "

    "Ja das wäre es. So eine Sammlung habe ich selten gesehen..." Simone nickt auf die Bitte hin. "Sehr freundlich. Ich würde so lange draußen warten."

    Sie geht dann raus und genießt die frische Lust oder besser einen NicStick. Das war bisher schon ganz schön seltsam. Nebenbei suchte sie noch mal nach Neuigkeiten in der Matrix.

    Erst nach der kurzen Pause geht sie wieder rein, in der Hoffnung, dass diese Bücher interessant sind.

    In der Matrix gab es zunehmend beunruhigende Berichte aus Berlin, Frankfurt, München und Hamburg. Stromausfälle, Kurzschlüsse, kleinere Brände, Demonstrationen.

    Hamburg legt den Plex in ''Lockdown".. Niemand kommt rein und raus für 48 Stunden. Weitere Informationen aus der Matrix sind sehr dürftig. Es soll angeblich durch starke Gewitter mit vielen Blitzen entstehen.


    Zurück bei Ingrid, der Bibliothekarin waren die gewünschten Informationen verfügbar.

    " Tatsächlich ist in einigen Küstendörfern verstärkter Nebel gewesen, in den Städten jedoch nicht. Benötigen Sie eine Karte davon ? "

    "Hier? Eine Karte wäre wirklich klasse," meint Simone und klingt ein klein wenig beunruhigt. "Was ist denn in den Dörfern da oben? Industrie?"

    Während sie sich unterhielt fertigte sie schon einmal ein Dossier aus den erhaltenen Daten, weches sie am Ende des Tages versenden könnte.

    Sie nickte. " Ja hier in Norwegen. Von Trondheim einfach weiter die Küste entlang. In den Dörfern gibt's Fischfang, Holzindustrie, Zucht. Nichts Besonderes. "

    Sie sendete eine Küstenkarte mit Markierungen.

    "Gibt's da auch noch genauere Berichte zu den Phänomenen? Das was sonst gerade in den Nachrichten ist, sind ja immer große Städte... Und so klingt das nicht." meint sie und schaut sich die Orte an.

    Tatsächlich lassen die ersten Ergebnisse der Untersuchung dazu erkennen, das zunächst der Nebel und die kleinen Orte und die Gewitter in den großen Städten nichts miteinander zu tun haben. Es sind weitere Nachforschungen erforderlich für ein klareres Bild der Zwischenfälle.

    " Mehr war in der kurzen Zeit nicht zu finden. "

    "Hmm, seltsam. Danke für ihre Mühe. Ich hoffe ich finde was in den Büchern." Tatsächlich weist sie ihr ein paar Nuyen an als Spende. Wegen Ingrids großartiger Hilfe im Verwendungszweck.

    Auf dem Platz sucht sie nach den Orten mit dem Nebel, Kreuzverweisen in den Büchern. Was zum Teufel war das denn für eine Sprache?

    Heil sér þú ok í hugum góðum. Þórr þik þiggi. Oðinn þik eigi. Den alten Göttern sei Dank, dass es dafür inzwischen Übersetzungsprogramme gab, die sogar auf Scans gut funktionierten. Und Nebel als Kreuzverweise gab es auch. Wieso wurde der dieser Yggdrasil von Nebel erhalten... Das half nicht. Also weitersuchen. Wieso durfte man hier drin eigentlich nicht rauchen.

    Ingrid lächelte freundlich und aufmunternd, brachte Ihr zwischendurch einen Kaffee.

    Tatsächlich findet sich eine weitere Spur aus der Wikinger Zeit. 2x im Verlauf von 450 Jahren wurde von Angriffen in Verbindung mit Nebel berichtet. Die Angreifer verbreiteten Angst und Schrecken, nahmen Ihre Gefallenen mit und trugen als Wappen das Zeichen der Schlange.

    Nur unter Anstrengungen einer heldenhaften Gruppe um Jarl Ragnar, den blonden Riesen, wurde der Schlangen Clan in eine offene Feldschlacht gezwungen und bezwungen.

    Dann noch etwas Seltsames. 'Sie zogen sich auf Ihren eigenen Kontinent zurück.

    Beim zweiten Mal trugen Sie als Wappen das Zeichen des Drachen. Den zweiten Angriff schlug die Hanse mit angeworbenen normannischen Söldnern zurück, die schwer bewaffnet aus Malta anreisten.

    Wieder die Erwähnung eines 'Rückzugs'. Verfolgung mißlang 3x.

  • Ok, ich bin zwar kein Experte aber das klingt doch ganz gewaltig nach irgendwas Seltsamem. Wenn man sie nicht verfolgen kann, wohin haben sie sich dann zurückgezogen? Waren das Geister oder so etwas gewesen? Und wieso Drachen? Ach verflucht. Das hatte wohl nichts miteinander zu tun... und war doch beides interessant. Was machen? Sie kopierte sich auf jeden Fall die wichtigen Infos, vielleicht auch Beschreibungen mit welchen Waffen sie zurückgeschlagen wurden oder sonstige Hinweise.

    Den Kaffee nimmt sie mit einem ebefalls freundlichen Lächeln entgegen. "Danke. Sie sind wirklich ein Schatz," meint sie zur Bibliothekarin. Und eigentlich zu süß für so einen Job, denkt sie bei sich.

    Auf jeden Fall stellte sie für ihren Auftraggeber ein Dossier zusammen, mit dem Hinweis versehen, dass sie sich die Dörfer im Norden anschauen würde. Nebenher suchte sie ein paar Möglichkeiten dort hochzukommen. Gab es Schiffe oder musste man ein Auto mieten? Ein Schiff selber steuern konnte sie auf jeden Fall nicht. Und es war schon ganz schön spät geworden, nicht mehr lange bis die Bibliothek schließt. Und sie starb vor Hunger. "Hey Ingrid. Sie kennen nicht durch Zufall ein nettes Restaurant und würden mir gerne bei einem Essen Gesellschaft leisten?" fragt sie die Bibliothekarin.

    Ein kurzer Kontrollblick..nein, keine Besonderheiten , keine besonderen Waffen. Zweimal eine blumige Erwähnung vom 'Segen der Götter.'

    Als Touristen Empfehlung galt es, den Weg zu den Küstendörfern am Besten mit Auto, Motorrad oder Pferd zu suchen. Auch Wandern wäre möglich.

    Die Bibliothekarin strich sich eine Strähne Ihres braunen Haares hinters Ohr. " Wenn Sie das möchten, ich empfehle das ' Folk oeg Fe'

    Also gut: Sie fasste die Berichte zusammen, verknüpfte sie mit den Büchern und legte entsprechende Verweise an. Auch die anderen Berichte aus den Großstädten fügte sie an, auch wenn er diese wohl genau so gut aus der Matrix bekam.

    Dann fügte sie noch hinzu, dass sie die Nebelphänomene im Norden erkunden würde.

    Beim Mietwageverleih nimmt sie einen Tausch vor. Ein Geländewagen oder Pickup erscheint ihr sinnvoll. Dazu bestellt sie gleich noch eine ordentliche Ladung an Ersatzbenzin dazu. Essen und so etwas könnte vielleicht auch nicht schaden.

    Simone lächelt sie an, streicht auch ihre Mähne etwas nach hinten. "Ich verlasse mich da auf sie. Und ein Danke muss schon sein für ihre großartige Hilfe. Und ich wäre ja verrückt so eine großartige Frau nicht auf ein Essen einzuladen."

    Das 'Foelk oek Fe' war für den Abend ein guter Ausklang, ein gutes Essen und viele Gespräche konnte die erste wertvolle Connection in diesem Land gewonnen werden.

    Am nächsten Morgen ging es mit einem Land Rover Geländewagen und genügend Ausrüstung & Vorräten hinaus in die tiefgrüne Natur Norwegens.

    Ohne Zwischenfälle ging es von Stjoerdal, Levanger, Maere nach Mosvik.

    Dort ging es über eine Brücke näher zur Küste. Als sie Brekstad und Uthhaug , die ersten Küstendörfer untersuchte, fand sie keinerlei Spuren von Angst und Schrecken. Dennoch hatten die Bewohner Ihr erzählt das ein gewaltiger Inuit, ein Hauer beim Häuserbau und bei der Jagd geholfen hatte. Dann wäre er allein mit seinem Boot weiter die Küste hoch gefahren.

    Den gleichen Weg..

    Der Abend hatte ihr wirklich Spaß gemacht und Ingrid war erstaunlich interessante Gesprächspartnerin. Witzig, aufgeschlossen... Und irgendwie war es auch schade, dass sie schon los musste, aber immerhin zahlte der Typ gut.

    Am nächsten morgen ging es früh los und die Reise war auch wirklich malerisch und langweilig. Bis sie auf die Geschichte mit dem Inuit traf. Das war dann doch ein wenig ungewöhnlich. Aber wenn sie etwas rausfinden wollte, musste sie wohl weiter. Also weiter in den Norden. Immerhin hatte sie einige NicSticks dabei, das half die Langeweile der Fahrt ein wenig zu bekämpfen. Und erstaunlicherweise war die norwegische Musik spannend und man konnte sogar das Radio aushalten.

    Die Reise führte an Harbak und Steinsdalen vorbei. Der Inuit war hier ebenfalls durchgekommen, hatte bei einem Problem mit Geistern geholfen und in Steinsdalen Vorräte aufgefrischt. Eine

    Vom Nebel und irgendwelchen Überfallen bisher keine Spur. Der nächstmögliche, interessante Ort wäre wohl Salsnes , mit bestätigter Nebelpräsenz. Etwa 350km entfernt, noch an diesem Tag möglich den Ort zu erreichen.

    Mit dem Inuit würde sie gerne einmal sprechen. Und noch lieber etwas über diesen Nebel erfahren. Also tanken, auch ein paar Vorräte auffüllen und dann weiter. Das könnte man auf jeden fall noch schaffen und dann die Nacht gut sein lassen.

    Die Geschichte mit dem Geist lässt sie sich erzählen, immerhin ist das auch nicht normal, aber ansonsten: reichlich unspektakulär.

    Salsnes war betroffen !

    Das Dorf war schwer beschädigt, zum Teil ausgeschlachtet. An Boden, Gegenständen und Fahrzeugwracks fand sich getrocknetes Blut. Nach kurzer Zeit entdeckte Sie auch 16 frische Gräber, mit Steinen gegen Tiere geschützt. Holzkreuze steckten im Boden.

  • Eigentlich hatte sie schon aufgegeben etwas zu finden, aber dann. Was zum Teufel war das denn? Vorsichtig stellte sie das Auto ab, nahm die Pred aus dem Holster und stieg aus. Was war hier passiert. Mit der bereiten Waffe sah sie sich in dem Dorf um, machte ein paar Aufnahmen. Fuck.

    Es waren viele Spuren zu sehen. Spuren von größeren Booten am Strand, viele Fußabdrücke, Kampfspuren. Wolfsspuren, Schleifspuren zu den Bootsspuren.

    Das was jedoch ins Auge fiel, war eine intakt gelassene Hauswand, demonstrativ leicht zu finden. Auf Ihr prangte eine dunkle, finstere Rabenzeichnung. Wie ein Wappen.

    Das war nicht gut. Es gab Momente in denen wünschte man sich, dass man nicht recht hatte. Dass man ganz falsch lag, einer Lüge aufgesessen war oder einem Märchen.

    Immer noch mir gezogener Waffe schaute sie, was sich finden lies und der Rabe lies ihren Mund offen stehen. Erst Schlange, dann Drache, dann Rabe? Was soll das? Sie machte aufnahmen, versah sie mit den entsprechenden Zeit und Ortsstempeln und schickte sie dann einmal an ihren Auftraggeber und mangels Alternativen an Ingrid. "Hallo Ingrid, Sagen bewahrheiten sich. Vielleicht kann jemand helfen. Ich suche nach der Ursache und den Verschleppten Grüße Simone."

    Das klang wie in einem schlechten Abenteuerfilm. Waren noch mehr Orte betroffen? Sie musste nachsehen und vielleicht wirklich die Leute retten. Und wer hatte sie begraben? Sie checkt kurz die Umgebung nach WiFi-Signalen der Kameras, die es auch hier geben musste.

    Der Johnson meldete sich zurück.

    << Dann hab Ich es ja richtig vermutet. Ich bin zufrieden. Beenden Sie Ihre Arbeit noch nicht, bleiben Sie dabei. >>

    Ingrid antwortete ebenfalls

    << Schrecklich ! Ich sende Hilfe. Sei vorsichtig ! Komm doch zurück ! >>

    Nach etwas Sucherei fand Sie beschädigte Kamera Aufnahmen. Der Ork hatte erneut geholfen beim Vertreiben der Wölfe,Beerdigen, Ausschlachten und beim Abzug der Flüchtlinge.

    <<Verstanden>> antwortet sie dem Johnson, auch wenn sie bei der Antwort seufzte. Ingrids Antwort macht es nicht leichter.

    << Kann nicht, die haben vielleicht Leute entführt. Melde mich!>> schickt sie an Ingrid.

    Die Bilder halfen auch nicht weiter, außer dass der Ork hier war und die Leute jetzt weg. Vielleicht hatte er etwas gesehen. Sein Boot war weg und die Logik besagte, dass er weiter nach Norden war. Also... ging es wohl weiter nach Norden. Verdammt, was waren das für Viecher gewesen? Das war doch ein ziemlicher Mist...


    Die Reise ging weiter, vorsichtig ging es über die Landstraße weiter. Ab und zu musste man anhalten um Großwild passieren zu lassen.


    Der nächste markierte Ort war Salsbruket. Als der dichte Wald wich und der Ort in Sicht kam, war es bereits zu spät. Das Dorf war geplündert, zerstört, einige Holzscheite glühten noch. Überall waren Kampfspuren. Aber es fehlten Leichen. Keine Gräber. Auch die Tiere waren weg.

    Fuck, fuck, fuck... Sie stellte das Auto ab und zog wieder die Pred, die inzwischen im Halfter am Gürtel war. Wieder ließ sie ein Video mitlaufen.

    Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch die Trümmer, spannte nach komsignalen oder wieder Kameras.

    Erneut ließ sich eine düstere Rabenzeichnung erkennen, diesmal auf einer Motorhaube. Es gab keine Aufzeichnungen , die Speicher waren magnetisch entladen und durchgebrannt.

    Der nächste Ort wäre Hofles, etwa 45 Minuten entfernt.

    Fuck. Der Wagen bekam einen Tritt ab. Das konnte doch unmöglich unbemekrt bleiben? Wo war das Militär? Die Polizei? Irgendwer... Ein paar Fotos gingen ins Dossier, ein selbsterwärmender Kaffee in ihren Bauch und sie in den Wagen. Im Norden nichts Neues? Wenn sie sich beeilte, würde sie vielleicht rechtzeitig kommen. Wie viele Leute waren hier gestorben? Entführt worden... Jetzt hätte sie wirklich gerne ihre alte Einheit hier.
    Hofles war ebenfalls betroffen. Einige Nebelschwaden verdeckten eine noch stärkere Zerstörung, einige metallische Gegenstände gaben noch immer kleine elektrische Ladungen ab.

    Der Ort geplündert, abgebrannt, die Bewohner verschleppt ? Keine Gräber oder Leichen in Sicht. Die Aufnahmen zerstört.

    Jetzt wurde es langsam unheimlich. Aber sie schaute dieses Mal nur kurz, ein paar Bilder, ein kurzer Bericht. Schnell an beide Kontakte versandt. Wieso hatte sie eigentlich diese Störung. Man lief vor Gefahr weg und nicht darauf zu. Im Auto sitzend, streicht sie sich erst mal die Haare zurück. Atmet durch. Waffen wären gut gewesen. Sie hatte eine verdammte Pistole, ein Messer, einen Schlagstock. Das ... würde nicht spaßig werden. Aber trotzdem. Die Leute verrecken lassen? Das konnte sie auch nciht. Scheiß Moral.

    Also Motor starten und los gehts. Norden!

    Die Straße nach Kolvereid war von etwas schlechterer Qualität. In der Ferne sah man dichten, weißen Nebel.

    Auf der Straße vor Ihr stoppte ein staubiger, verdreckter Wagen mit hochmodernen Anhänger gerade, die roten Rücklichter leuchteten.


    Es war sehr still...

  • Der Hafen von Howth, 30 Minuten nordwestlich von Dublin roch wie immer. Er stank. Und dass war gut so. Mochte das verfluchte Elfenpack das ganze Land zum Naturschutzgebiet erklären, dieser Hafen war im Widerstand. Er roch nach den Dieselmotoren, mit denen hier immer noch die meisten Kutter unterwegs waren. Und wenn der Strand nicht mit irgendeinem angeschwemmten grünlichen Schaum bedeckt gewesen wäre, hätte man darunter die Reste der letzten Ölpest sehen können. Trotzdem war der Hafen wichtig für die Fischerei und die Abfälle aus den schwimmenden Fischverarbeitungsfabriken trugen ihren Anteil zum Ambiente bei.

    Auf dem Poller auf dem sie saß, nahm sie auch den Geruch frischer Kotze war. Ein paar Trottel, hatten wohl den Weg aus dem Pub hinter ihr bis zum Hafenbecken nicht mehr geschafft. Sie war sich ziemlich, wenn auch nicht ganz, sicher, dass sie nicht gekotzt hatte. Ihre zwergische Konstitution verhinderte das. Aber es war auch ein Fluch. Jemand anders hätte nicht gerade seine halbe Reisekasse versaufen müssen, um ein bisschen runterzukommen.


    Sie schaute auf ihr Kommlink und sah, dass sie noch 15 Minuten hatte. Sie ließ ihren Blick über das Hafenbecken gleiten. Die ersten traurigen Kutter, uralte, verostete Biester liefen gerade aus. Gesteuert von Leuten deren Gesichter ebenso traurig und eingerostet aussahen. Würde ihr Fang sie am Abend ernähren? Wahrscheinlich. Hatten sie noch was anderes im Leben zu erwarten? Wahrscheinlich nicht.

    Was für eine Ironie, dass ihr letzter Eindruck von Eire ausgerechnet dieser Hafen war. Aber irgendwie war es auch richtig so. Die Insel war wunderschön. Die Steilküsten. Die begrünten und bewaldeten Hügel. Die Moore. Die riesigen Loughs. Eine einzigartige erwachte Flora und Fauna. Allerdings auch eine Flora und Fauna, die fast komplett zum Naturschutzgebiet erklärt worden war. "Naturschutzgebiet" bedeutete in diesem Zusammenhang freilich nur, dass ausschließlich lizensierte sprich elfische Sammler oder Konzerne, die einer der Danaan-Familien gehörten nach wertvollem Telesma oder Reagenzien suchen durften. Auf eine "Karriere" in einem solchen Konzern hatte sie bei den überschaubaren Aufstiegschancen als Zwergin im Elfenland doch lieber gleich verzichtet, obwohl sie durchaus Potenzial hatte. Auch die lokale Geisterwelt hatte sich ihr gegenüber immer fair verhalten und ihr einige Male aus der Patsche geholfen. In ihren 5 Jahren als freischaffende Sammlerin hatte sie zusammen mit ihrem Bruder Rob durchaus einige gute Funde gemacht.

    Und sie waren auch immer sowohl den Rangern als auch den unfreundlicheren der erwachten Kreaturen entkommen. Aber es war auch immer gefährlicher geworden. Umso weniger die Regierung die seit dem Vorbeiflug des Halley'schen verücktspielende Magie im Land in den Griff bekam, umso härter ging sie gegen "Unruhestifter" vor. Einige Freischaffende waren sogar als "Terroristen" zum Tode verurteil worden.

    Das bedeutete auch, dass sie immer weniger für ihre Waren bekamen, da die Taliskrämer und Hehler z.T. bis zu 75% "Risikogebühr" abzogen.


    Vor drei Tagen war die Sache dann eskaliert. Sie hatten tatsächlich die intakte Häutung einer Süßwasserseeschlange aus dem Moor gezogen. Sogar Teile der magischen Aura hafteten ihr noch an. Ein richtig fetter Fund. Und es war nicht einfach gewesen. Sowohl sie, als auch Rob hatten durchaus was abbekommen. Die Sache war auf jeden Fall zu groß für ihren üblichen Taliskrämer. Darum sind sie zu einem Elfen, der ein bisschen mehr Kohle hatte. Und was sagt der Arsch? "Verschwindet oder ich rufe die Garda". Wutentbrannt wollte sie die Haut einpacken und verschwinden, als der Elf seelenruhig die Hand drauf legt und sagt: "die bleibt wohl besser hier". Dieses Schwein versuchte gerade allen Ernstes ihnen das wertvolle Stück umsonst abzunehmen. Einfach weil er es konnte. Weil er wußte, dass beim Eintreffen der Garda der Zwergin und ihrem Bruder die Todesstrafe drohte. Und er davonkäme. Weil es in diesem Elfenstaat einfach immer so lief.

    Und dann war sie wütend geworden. Sie kanalisierte das Mana zwischen ihren Händen, spürte die destruktive Energie der Flammen heranrollen und wollte dem Elf gerade einen verfickten Feuerball in die Fresse schleudern, als sie die Hand ihres Bruders auf ihrem Arm spürte. "Lass uns gehen", sagte Rob.

    Kurz stand es auf der Kippe. Aber sie ging. Stieß ihren Bruder von sich, während der Elf ihnen noch ein selbstverliebtes "dachte ich es mir doch" hinterherrief.

    Und sie lief und lief. Tränen rannen ihr übers Gesicht. Natürlich hatte ihr Bruder Recht. Er hatte sie gerade vor dem sicheren Tod bewahrt. Aber es war trotzdem nicht auszuhalten. Ihre Gedanken rasten. Was tun? Sich der Official IRA anschließen? Irgendwie Kontakt zum Unseelie-Hof aufnehmen? Einfach tot umfallen?

    Sie lief bis es dunkel wurde. Und dann lief sie bis sie an der Steilküste ankam. Der Blick aufs Meer war unergiebig wie immer. Auch wenn der magische Nebelschleier, der die Insel abriegelte, durchlässiger geworden sein sollte, einen Blick in die Freiheit gewährte er immer noch nicht. Und das machte sie noch sehr viel wütender. Sie schleuderte Feuerball um Feuerball hinaus aufs Meer. Bis der Entzug sie ohmächtig zusammenbrechen ließ.


    Als sie am nächsten morgen völlig vom Regen durchnässt aufwachte, war sie ruhig. Aber sie wußte auch was zu tun war. Sie mußte weg hier. Ganz dringend weg.

    Ein guter Freund von ihr, hatte sich vor Jahren aufgemacht in Skandinavien ein neues Leben anzufangen. Sie hatte seitdem zwar nichts mehr von Blue Moon gehört. Aber sie waren wirklich befreundet gewesen, er würde das nicht vergessen haben. Sie besorgte sich noch alle Kontakte in Norwegen, die sie kriegen konnte, rief Holzbein-Kelly an, den einzigen Schmuggler, den sie kannte und buchte für ihr letztes Geld eine Passage nach Trondheim. Dann packte sie ihren Rucksack, fuhr mit dem Bus zum Hafen und betrat vorgestern den Pub, aus dem sie gerade herausgestolpert war. Auf einen Abschied von ihrer Familie verzichtete sie. Das hätte sie nicht verkraftet. Oder es nicht geschafft zu gehen. Und sie mußte weg.

    " Hey Shorty" drang eine Stimme vom Pier und ließ sie hochschrecken. Shorty nickte Holzbein-Kelly zu und ging an Bord des kleinen, aber hochseetauglichen Kutters. Sie schaute nicht mehr zurück.

  • Die Überfahrt mit dem Kutter war nicht einfach, schlechtes Wetter, wenig Komfort, immerhin frisches 'Seafood'.

    Langsam schoben Sich die gewaltigen Fjorde Norwegens in Ihren Blick. Das Wetter wurde ruhiger, die Aussicht war fantastisch. Viel Natur und wenige Städte.


    Als Sie Trondheim erreichte, waren die Nachrichten voll von heftigen Wetterphänomenen, Beschädigungen, Stromausfällen in Hamburg, München, Oslo, Berlin, Mailand, Madrid.

    Als Sie den Pier verlassen hatte, boten Sich Ihr in der Stadt alle Möglichkeiten, wenn auch in kleinerem Maßstab.


    Leider hatte Kelly darauf bestanden, dass sie in einem Faß mit Heringen an Land geschmuggelt wurde. Als ob sie nach dieser Überfahrt den Fischgeruch auch ohne das jemals losgeworden wäre.

    Trotzdem war sie guter Dinge. Das erste was sie in diesem Land gesehen hatte, als sie stinkend aus der Lagerhalle trat, war ein Elf. Ein arbeitender Elf. Ein Elf, der tatsächlich mit seinen eigenen Händen eine große Kiste mit Krabben trug. Und dabei schwitzte. Sie liebte dieses Land schon jetzt.


    Die Nachrichten aus der Welt hingegen waren beunruhigend. Sogar Oslo. Irgendwie typisch. Genau zu dem Zeitpunkt zu dem sie den Schleier von Tir für sich zerissen hatte, fing die Welt an verrückt zu spielen. Aber zumindest hier schien alles in Ordnung. Und die Glückssträhne hielt sogar an. Der Matrixauftritt der Stadt wies unter "Geschäften" einen Taliskrämerladen "Blue Moon" aus. Sie checkte kurz in einem Sarghotel ein, um eine Dusche zu nehmen und zumindest den gröbsten Fischgeruch loszuwerden und machte sich auf den Weg.

    Ihre Glücksträhne war aber schon jäh beendet. Ihr alter Freund Blue Moon war auf Geschäftsreise und auch per Kommlink nicht zu erreichen. Immerhin gestattete ihr die Angestellte ihren Schlafsack in der leeren Garage auszubreiten, bis Blue Moon zurückkäme. Ein Anfang. Als nächstes rief sie die Nummer von Big Bo an. Einem Schieber, dessen Nummer sie sich noch in Dublin besorgt hatte.


    Der Schieber hatte was Interessantes..

    " Ich hab was für dich. Kannst dich beweisen, ob es sich für mich lohnt, dich weiter zu unterstützen..

    In den letzten 24 Stunden sind mehrere einzelne Reisende nach Kolvereid gezogen. Maersk hat kleinere Aufträge ausgerufen. Auffällige Wetter Phänome nehmen zu. Angeblich sind einige Küstendörfer nicht zu erreichen..

    Die Bezahlung. 1.000 vorab, bei entsprechenden Informationen an mich, weitere 2.500. Haben wir einen Deal ?"

    Der Schieber wartete auf Ihre Reaktion.


    OK, der Kerl war direkt. 3500 für einen solchen Auftrag aber nicht zu verachten. Vor allem die 1000 Vorschuss hatten es ihr angetan. Das würde das Ankommen in diesem Land sehr viel einfacher machen.

    "Gut. Nur damit wir uns richtig verstehen. Ich soll nach Kolvereid reisen, ein paar Leute finden und ausserdem berichten, wie das Wetter ist? Und für diesen Bericht gibts die Kohle? Da hätten wir einen Deal."

    Sie versuchte gelassen zu klingen, aber Shorty wollte diesen Auftrag. Unbedingt.


    Der Schieber wirkte zufrieden.

    " Ja. Ich brauche die Informationen um damit arbeiten zu können. Da die Zeit knapp ist, lass Ich Sie näher ranfliegen, einen Rucksack vorbereiten. Sind Sie in der Lage schnell aufzubrechen ? "

    "Bereit, wenn Sie es sind. Es kann sofort losgehen, aber wollen Sie mir noch verraten, welche Einzelpersonen ich für sie finden soll?"

    Dieser Big Bo machte keine Gefangenen, es ging fix. Aber Shorty hatte nichts dagegen. Ihre Geister konnte sie in einer Minute bereit haben. Und auf den Flug freute Sie sich. Bis auf zwei Rundflüge, war ihr diese Erfahrung in Irland verwehrt geblieben.


    " Ich habe nur flüchtige Beschreibungen. Ein großer hässlicher Ork mit einem Boot. Ein Fahrer aus Berlin, mit Anhänger. Und eine Rucksacktouristin, die Nachforschungen in der berühmten Bibliothek der Stadt anstellte. Alle Drei haben scheinbar das gleiche Ziel. "

    Der Schieber grübelte, während er die Nachrichten betrachtete.

    " Oh. Dänemark hat die Grenzen zugemacht für 72 Stunden. "


    Ein häßlicher Ork, ein Deutscher mit Anhänger und eine Frau mit Rucksack. Nicht gerade ein umfassendes Dossier aber vermutlich würde sie die Leute einfach daran erkennen, dass sie in der einzigen Kneipe der Ortes zusammen an einem Tisch saßen. War irgendwie immer so.

    Die Nachricht über die Grenzschließung quitierte sie mit einem Schulterzucken. Irgendwas war los in der Welt, aber frisch aus dem Tir-Schleier entkommen, der ihr bisheriges Leben bestimmt hatte, hatte sie wirklich keine Ahnung was das zu bedeuten hatte. Nur, dass es nix gutes war, lag auf der Hand.

    "Ich brauch ne Minute; dann kann ich los. Wo startet der Flug?"

    Sie packte die Tasche mit ihren wenigen Habseligkeiten, trat auf den begrünten Innenhof und rief ein paar mittlere Tiergeister. Noch nicht die großen Kaliber, die sie wirklich umhauen konnten. So wollte frisch in ihr neues Leben starten. Aber ein paar nützliche Helfer konnten nie schaden. Einen Platz ließ sie frei. Sie wollte versuchen einen Luftgeist zu beschwören, während sie flog. Das hatte sie noch nie gemacht.

    " Seien Sie in einer Stunde beim Privatflugfeld. Carl Johanns Strasse 98 im Norden der Stadt. Ich lasse Alles vorbereiten. "

    "Gut. Ich werde da sein und Sie hören von mir"

    Shorty nahm noch einen kleinen Imbiss und rief sich dann ein Taxi. Bloss nicht zu früh am Flughafen sein, sie wollte ihre wacklige Sin keiner Überprüfung durch übereifrige Flughafensecurities aussetzen.


    Das Privatflugfeld war überraschend unauffällig und wenig gesichert.

    Es gab keine besondere Sicherheitsstruktur, war leicht zugänglich. Offenes Tor am Eingang , in der Entfernung hörte Sie einen näherkommenden Hubschrauber. Leichter Regen setzte ein.

    Der Hubschrauber landete, kurz öffnete sich eine Tür und ein Ork mit Panzerjacke winkte sie heran. Als sie eingestiegen und angeschnallt war, konnte sie bereits den 'gepackten Rucksack' sehen auf dem Platz ihr gegenüber.

    Der Pilot hieß 'Thore' , war etwas angespannt, daher teilweise nicht so redselig. Dank des Hubschraubers kamen sie schnell voran und man sah auf dichte Wälder, reissende Flüsse und moosbewachsene Felsen hinab.


    Die Landschaft war gut. Ein bisschen waldiger und schroffer als zuhause, aber beeindruckend.

    Der Pilot war aufallend nervös. Was wußte er, dass sie nicht wußte? Lag es an den Wagenkolonnen, die ihnen gleich einem Flüchtlingstrek entgegenkamen?

    Da Shorty ihn nicht noch mehr aufregen wollte, verzichtete sie darauf den Luftgeist hier oben zu beschwören.

    Half allerdings nur bedingt. Immer öfter klopfte er auf irgendwelche Anzeigen. Sprach hektisch in sein Headset, leider auf norwegisch und so für sie unverständlich. Die Sicht aus dem Hubschrauber verschlechterte sich schleichend, aber letztlich befanden sie sich in einem massiven Nebelfeld. Der Pilot versuchte ihr etwas zu sagen, aber sie verstand ihn nicht. Deswegen schnallte Shorty sich ab und beugte sich vor. Im Cockpit war einiges los. Zahlreiche Anzeigen blinkten alarmierend rot, ein paar Zeiger drehten sich durch.

    "Wir müssen runter!" schrie der Pilot.


    Mit großer Mühe verhinderte Thore der Pilot eine Bruchlandung. Der Heckrotor stutzte kreischend eine Baumspitze zurecht. Die Landung war ruckelig und der Hubschrauber rutschte noch etwas, dann kam er zum Stehen.

    " Alles klar ? Der Nebel ist zu heftig, wir sind kurz vor dem Ziel. Musst wohl den Rest des Weges zu Fuß gehen, oder warten.."

    Der Pilot suchte die Maschine nach Schäden ab.


    Shorty nickte kurz und sprang aus dem Heli. Mit Nebel kannte man sich in Irland aus. Sie gab dem Piloten zum Abschied die Hand und wünschte ihm einen guten Rückflug.

    Dann schulterte sie den Rucksack, dessen Inhalt sie schon im Hubschrauber inspiziert hatte und verschwand im Nebel. Da sie bei der ganzen Sache ein merkwürdiges Gefühl hatte, beschloss sie, die Umgebung auch einmal astral zu betrachten, sah aber nichts auffälliges.


    Nach ein paar hundert Metern entdeckte sie ein rotes Leuchten im Nebel vor sich. Sie ging vorsichtig weiter darauf zu, waren das die Nebelschlußleuchten von Fahrzeugen die gerade angehalten hatten? Sie beschwor einen weiteren Geist des Tieres zur Sicherheit, diesmal einen etwas größeren. Seine Form würde er erst im Moment der Materialisierung enthüllen.

    Dann atmete sie noch einmal tief ein und schritt auf die Lichter zu. In der Tat gehörten sie zu zwei Autos die aus irgendendeinem Grund gerade angehalten hatten. Und eines hatte sogar einen Anhänger... Wer nicht wagt, nicht gewinnt und wer nicht, fragt geht zu Fuß hieß ein Sprichwort in der irischen Tramperszene. Also hielt sie direkt auf das Auto ohne Anhänger zu, sprang aufs Trittbrett und fragte die menschlische Fahrerin durchs geschlossene Seitenfenster "Könnten Sie mich wohl in die Stadt mitnehmen?" Dazu schenkte sie ihr das beste irische Koboldgrinsen, das ihre Mundwinkel hergaben.


  • Scavenger war wie seine kleinen bepelzten Freunde eher ein Nachtmensch. Und so war es auch diese Nacht. Er hatte keine sozialen Verpflichtungen, die seinen Wach und Schlafrhythmus störten.


    Kurz bevor die Sonne unterging stand Scavenger auf und kochte sich erst mal einen Pott Soykaff mit Schuß. So kam er einfach besser in die Gänge.


    Kurze Zeit später gesellten sich Nezumi und zwei seiner Kumpel zu Scavenger. Pinchen und Knickohr waren diesmal mit von der Partie. Pinchen war einfach unschlagbar wenn es um das Auffinden von verloren gegangenen Gegenständen ging. Knickohr hielt sich gerne in den Schatten auf. Und man musste schon arg auf ihn achten. Sonst konnte es sein, daß man nicht wusste wo er sich gerade aufhielt. Nezumi dagegen achtete immer auf Scavenger. warnte ihn vor Gefahren.


    Scavenger fütterte sie alle mit Käserollies. Der Geruch war abartig Chemisch, aber die Geister flogen darauf.


    Er machte sich fertig. Er hatte noch einen Termin mit Silk der Taliskrämerin.


    Silk lebte am Rande der Barrens. Ihr Laden war ein kleiner herunter gekommener Kiosk. Stöbern konnte man nicht. Alles war doppelt und dreifach verriegelt und vergittert. Wie alt Silk war wusste keiner. Sie sah aus wie eine junge Elfe kurz vor ihrem Highschoolabschluss und einer Haut wie flüssige Seide. Daher ihr Name. Ihr Laden war aber schon mindestens 10 Jahre da. Manche behaupteten der Laden war schon vor dem Erwachen da gewesen. Aber wer wusste das schon.

    Sie sagte sie würde durch die Moderne Medizin und alte vergessene Kräutertinkturen so jung bleiben. Andere munkelten aber das sie eine der unsterblichen Elfen sei. Eine ausgestoßene, weil sie weder im Tir noch in Tarislar lebte.

    Die Gerüchte um sie waren mannigfaltig. Und in einer Gegend in der die Matrixabdeckung mehr als dürftig waren Gerüchte oft das einzige womit sich die Leute hier beschäftigen konnten.


    Scavenger füllte sich noch etwas vom Synthehol in seinen Flachmann und schnappte sich die Tasche mit den Reagenzien, die er gestern in der alten Reederei gefunden hatte. Alte Schrauben, diverse Steine und auch ein paar Pflanzen. Groß war die Ausbeute nicht. Es musste wohl ein anderer schon vor ihm da gewesen sein.


    Nezumi und seine beiden Kumpel krochen in seine Kapuze und machten es sich bequem. Nezumi knabberte noch kurz am linken Ohr von Scavenger bevor er sich ebenfalls einkuschelte.


    Der Weg zu Silk war schon ein gutes Stück aber Scavenger wollte sein Geld sparen. Durch die Öffnung des Untergrundes waren die Synteholpreise gestiegen.



    So huschte Scavenger in den Schatten zu dem kleinen Kiosk. Es brannte eine kleine flackernde Lampe im Fenster. Das Zeichen, daß Silk ihren Laden geöffnet hatte. Des öfteren war sie gerne ein paar Tage verschwunden. Was natürlich die Gerüchte weiter anstachelte.


    Ein Gerücht welches gerade die Runde machte war, daß sie maßgeblich in den Schatten die Fäden gezogen hatte, daß die Seedrachin den Deal mit Seattle abgeschlossen hatte. Scavenger konnte sich durchaus vorstellen, daß Silk in den Schatten unterwegs war, aber mit Drachen würde sie sich wohl nicht einlassen. Welcher klar denkende Metamensch würde denn so unvernünftig sein.


    Scavenger klopfte 6 mal an den windschiefen Klappladen. Das vereinbarte Zeichen.


    Silk öffnete die kleine Luke im Fenster. Scavenger schob die Tasche rein. Silks silber Reifen klimperten als sie die Tasche entgegen nahm. Er konnte ihr Parfum riechen, das sie gerne in ihrer roten Mähne vertieilte . Es roch nach Rosen und anderen exotischen Blumen.


    Silk brummte vor sich hin. Sie konnte extrem mürrisch sein. Ihre Laune konnte sich schneller ändern als das Wetter im Gebirge.


    "Hier hast du einen Kredstick und noch ein paar Reagenzien für Nezumi." Silk mochte Nezumi. Sie gab Scavenger öfter mal Reagenzien mit, die sie nicht mehr verkaufen konnte. Scavenger gab Nezumi und seinen Kumpel jeweils die Leckerlies. Sofort ging ein Gerangel in seiner Kapuze los, bis jeder der drei eines ergattert hatte und ein wohliges knabbern zu hören war.

    Scavenger wusste, daß er mit Silk nicht zu feilschen brauchte. Das würde sie nur verärgern und er war auf sie angewiesen.


    Er verabschiedete sich und zog dann weiter. Er musste noch zu Vlad. Vlad Smirnoff wartete nicht gerne. Und Scavenger wollte gerne noch intakte Knochen haben nachdem er sich mit ihm getroffen hatte. Das Treffen stand eh nicht unter einem guten Stern.

    Die Info, die Scavenger besorgen wollte hatte er noch nicht. Nur ein paar wage Gerüchte. Aber Vlad mit einer Textnachricht zu informieren würde direkt das Schlägerkommando auf den Plan rufen. Das einzige was helfen konnte war, wenn Scavenger Vlad beschwichtigte. Was meistens funktionierte. Aber dafür musste er ihm gegenüber stehen.


    Es fing an zu regnen. Was jetzt nicht weiter ungewöhnlich war. Drek er wohnte in Seattle. Die drei Rattengeister quickten empört und verkrochen sich dann noch tiefer in der Kapuze. Soweit es möglich war.


    So kam Scavenger mit nassen Haaren an der kleinen Spielothek an. Die Bedienung Casey in ihren extrem kurzen Rock und den hohen Stiefeln. Sorgte nicht nur dafür, daß die Kunden ihr sauer verdientes Geld in den spielautomaten verloren. Gewinne sollten gleich "gut" angelegt werden. Wer dem nicht nachkam hatte ein Problem mit Ironfoot dem riesen Trollschläger, der anstelle eines linken Fußes einen Vorschlaghammer hatte. Und auch wenn er nicht so aussah. Er konnte ihn verdammt gut einsetzen.


    Vald war ebenfalls da. er schaute gerne persönlich nach dem rechten. Als er Scavenger sah lud er ihn zu einem Vodka ein. Echt guter Stoff. Nicht der billige Fusel, den Scavenger gewöhnlich im Stuffer um die Ecke holte.


    Nachdem sie sich begrüßt hatten und Nettigkeiten ausgetauscht worden waren rückte Scavenger mit der Sprache raus. Er hielt die Botschaft so knapp wie Möglich. Vlad mochte es nicht, wenn Männer wie Frauen lange redeten und nichts sagten.


    Vlad schaute zu Scavenger. Seine Miene verriet Enttäuschung.


    Auf diesen Moment hatte Scavenger gewartet. So hatte er Vlads ungeteilte Aufmerksamkeit. Er suggerierte ihm, daß es wohl eine gute Idee war, wenn Scavenger zusätzlich für die Info, die er definitiv spätestens morgen haben müsse noch ein paar Chips drauf legen würde.


    Scavenger hatte sich das lange überlegt und er wusste von Gerald, das gerade eine Lieferung Cal Hots angekommen war. Er würde Vlad ein paar davon geben.


    Vlad lachte und schlug Scavenger auf den Rücken. "Komm trink noch was mit mir und dann besorgst du mir die Info und die Chips." So harmlos und brüderlich es klang. So wusste Scavenger doch, das es keine zweite Chance geben würde.


    Er hoffte nur, daß er heute noch Jack im Golden Italy antreffen würde. Wenn nicht musste er wohl ganz schnell Seattle verlassen.




    Kurz vor seinem Ziel klingelte plötzlich und unerwartet sein Kommlink. Eine unbekannte Nummer, aus Seattle. Er hatte keinen Anruf erwartet.



    Scavenger stutzte. Nicht viele hatten diese Nummer.


    Er suchte sich einen halbwegs trockenen Unterstand und ging dran.


    "Ja" meldete er sich kurz. Er versuchte dabei so neutral wie möglich zu klingen.


    << Hallo Mr. Scavenger. Ich rufe an, um Sie zu kontaktieren und ein Gespräch herzustellen. Mein Name ist Elandrion. Es gibt Jemanden aus Ihrer Familie, der sich mit Ihnen unterhalten möchte. Um Ihnen die Annahme des Gespräches zu erleichtern, bieten wir Ihnen 'Cash' >>


    Die drei Gardisten hatten sich entsprechend positioniert und schützen Scavenger aus allen möglichen Richtungen. Ihre hochtechnisierten, maßgeschneiderten Panzerungen verbargen Ihre Anwesenheit der Außenwelt gegenüber.



    //Cash war schon mal nicht schlecht. Oder? Wer Cash bot wollte was von ihm. Und das roch nach Ärger.//


    Aber Scavenger hatte das Gefühl, daß er sich noch mehr Ärger einhandeln würde, wenn er das Gespräch nicht annahm. Und mit Vlad hatte er schon genug Probleme.


    //Wer das wohl ist?// Florian glaubte alle aus seiner Familie zu kennen. Keiner hatte auch nur genug Wissen und Kohle um so einen Stunt zu reißen.


    Also nickt er Elandrion zu, daß er das Gespräch annehmen würde.


    Nezumi wurde etwas unruhig und er prüfte die Luft


    << Wo können wir Sie treffen ? Sie können es sich aussuchen. Wir geben Ihnen 1.000 Nuyen wenn Sie erscheinen und sich mit Ihrem Familienmitglied unterhalten. >>


    Der Elf beobachtete die Regungen der Ratte alarmiert, das Team zog sich weiter zurück.



    Nezumi witterte etwas in der Luft, wurde aber nicht unruhig.


    Scavenger überlegte.


    >> Hier in der Nähe ist eine Kneipe. Das Devils Wateringhole. Da können wir uns treffen.<<


    Scavenger suchte schon mal in seinen Favoriten die Nummer von Steven Moore raus. Er sollte ihm einen White-Noise-Generator reservieren.


    Kurze Zeit später.


    Scavenger saß an der Bar im Devils Warteringhole und trank an der Bar. Sein Kontakt, Steven Moore hatte ein kleines Hinterzimmer vorbereitet, inklusive White Noise Generator.

    Ein Elf betrat die Bar, gutaussehend, grüne Augen, lange blonde Haare, starke Ausstrahlung.


    Seine Kleidung war edel, aber auch zweckmäßig. Sein Armand Executive Suit war hier und da wohl mit Extras aufgerüstet. Höchstwahrscheinlich hatte er sogar eine Waffe im Tarnholster. Er ignorierte die seltsamen Blicke und ging direkt auf Scavenger zu.


    "Mr. Scavenger, ich bin Elandrion. Wo wollen wir uns unterhalten ?"

  • Das Devils Wateringhole war eine kleine Kneipe in den Barrens und somit viel Elandrion hier auf. Seine Erscheinung, sein Auftreten, Seine Kleidung. Selbst nackt würde ihn man ihn als Fremden erkennen.


    Scavenger stand auf. Nickte Steven zu. Das würde wohl teurer werden. Steven hatte seinen Boss Sam den Kneipenbesitzer überredet hinten den Lagerraum für ein Meeting bereit zu stellen. Aber in dem Aufzug in dem der Fremde hier rein kam witterte Sam, und nicht nur er Geld.


    So war es auch nicht verwunderlich, das in den müden Blicken der hier Anwesenden auch ein paar Blicke länger auf Elandrion weilten. Ja ihn abschätzten.


    Scavenger bekam auch gleich eine Nachricht von Steven. >>Der Preis ist gestiegen. Mein Boss will 500.<< Scavenger seufzte. Die Kohle hatte er nicht. Noch nicht. Er hoffte das der komische Kauz Wort hielt und er die 1K bekam.


    Im Lagerraum deutete Scavenger auf den einzigen Stuhl. Eher ein Hocker, der schon bessere Tage gesehen hatte.


    "Mister ich weis ja nicht was der Auftritt soll, aber sie haben sich zu einer großen Zielscheibe gemacht. Ich wette das gerade da draußen ein paar Kumpels gerufen werden. Sie wissen schon die Kumpels von der üblen Sorte. Und auch vielen Dank. Bis Gras über die Sache hier gewachsen ist kann ich hier nicht mehr vorbei kommen. Der Alk ist hier nicht schlecht. Und man wird nicht gleich vergiftet."


    Elandrion konnte die Verärgerung in Scavengers Stimme hören. Ein unauffälliges Erscheinungsbild hatte ihn bis jetzt vor Ärger bewahrt. Aber das war wohl nun nicht mehr der Fall.


    Elandrion winkte gelangweilt ab.


    "Nichts, was mich aufhalten würde. Macht euch um mich keine Sorgen."


    Dann legte er gut sichtbar einen Checkstick für Scavenger hin.


    "Wie vereinbart. Könnten Sie bitte den WNG ausstellen ? Dann könnten wir starten."


    Der Elf stellte ein sündhaft teures Kommlink hin, schloss einen Trideo Projektor an.


    Scavenger wurde einfach nicht schlau aus dem Typen. Seine Art war so selbstsicher. Ja schon überheblich. Er trug gerade eine Aura, die sagte Mir kann keiner was.

    Diese Attitude hatten sehr oft Metamenschen mit Geld. Mit viel Geld.


    //Wo dieser Credstick herkam, gab es sicherlich noch mehr Geld. viel mehr Geld.//


    Scavenger schaltete den WNG ab und wartete.



    Der Elf lächelte freundlich als Scavenger der Bitte nach kam. Dann zog er sich etwas in den Hintergrund zurück, deutete an, für Sicherheit zu sorgen.


    Der Trideo Projektor erwachte zum Leben und das gestochen scharfe Hologramm eines Elfen erschien. Er war sicher 2 Meter, sehr trainiert, drahtig. Sein Gesicht war schön, seine Augen tiefblau, dazu weißblonde Haare. Er trug edle Sicherheitskleidung von Rheingold.


    "Vielen Dank, Elandrion. Ich bin Igor Meredon, Vorsteher des Hains der Konflikte hier in Pomorya.

    Florian, es ist unbedingt erforderlich, das du nach Hause in den Schoss der Familie zurückkehrst. Es ist was Schlimmes passiert. Wir brauchen dich hier."


    Florian nannten ihn die wenigsten. Er war im englischen auch sehr schlecht aus zu sprechen. Eigentlich war es nur seine Oma, die ihn so genant hatte.


    Er wurde eigentlich immer Flor gerufen.


    Aber bei dem Namen Meredon klingelte etwas. Seine Oma hatte ihm erzählt, daß sie früher mal Meredon hießen, bis sie mit Alfred Silbereisen nach Kuba zogen um dort glücklich zu werden. Und nicht mehr von der Adelsfamilie fremdbestimmt zu werden. Seitdem ist sehr viel Karibisches Blut beigemischt worden.


    "Woher weis ich, daß ich ihnen trauen kann?" fragte Scavenger skeptisch. Sein Zeitfenster noch Jack heute Abend zu treffen wurde immer kleiner.


    Der Elf nickte zufrieden. Er benutzte seinen Kopf, sehr gut !


    "Nun, die Frage ist gut, die Antwort ist einfach. Wir sind einander Familie. Ich habe viel Mühe investiert um eine kleine Gruppe der Herzöglichen Garde zu überreden, dich aus Seattle zu retten. Und wenn Ich dich bedrohen würde..nun dann wäre es schon vorbei. Ich reiche dir die Hand."


    Scavenger schaute noch skeptischer.


    //Was war jetzt das wichtige? Das sie Scavenger brauchten weil in Pomorya irgendeine Tragödie passiert war und er der Heilsbringer sein sollte oder weil er aus Seattle gegen eine imaginäre Bedrohung gerettet werden musste.//


    Das hier irgendwo eine fremde Elitekampftruppe war. beruhigte Scavenger nicht im geringsten. Im Gegenteil. Für ihn klang es eher nach einer erzwungenen "freiwilligen" Geiselnahme.


    Dies joviale familiäre Gehabe von Igor alamierte Scavenger noch mehr.


    "Wie es scheint machen sie mir ein Angebot, daß ich nicht ausschlagen kann. doch würde ich gerne wissen was schlimmes passiert ist und wie ich helfen kann. Als Vorsteher eines Hains müssen sie in Magie versiert sein, bzw. haben genug Einfluss auf andere erwachten Ressourcen zurück greifen zu können. Und ich bin mir keiner Bedrohung bewusst vor der ich gerettet werden müsste."

    In Seattle kannte er sich aus. Ratte hatte ihm die Stadt aus ihrem Blickwinkel gezeigt. Er kannte viele Schlupflöcher und er kannte die Leute. Wusste wie sie tickten. Pomorya dagegen war ihm komplett fremd.



    Igor nickte, rief einige Bildschirme auf.


    " Es ist richtig. Noch ist es nicht in Seattle. Es ist in Europa. Es wird jedoch nicht nur hier bleiben, wenn wir es nicht aufhalten."



    Dann erschienen Bildschirme von dunklen Megaplexen, Feuern, Rauch, abgestürzte Luftfahrzeuge. Unzählige Verletzte. Beginnende Flüchtlingsströme.



    "Das sind aktuelle Bilder. Berlin, Stuttgart, München, Oslo, Mailand, Hamburg.

    Ich brauche dich hier, Florian. Ich habe in die Zukunft gesehen und sah die Ratte im Kampf mit dem Raben.

    Wenn du nicht helfen möchtest, so bleibe bis zum Ende der Beerdigung. Mein Herz ist schwer und voller Kummer. Du kannst danach abreisen."



    Scavenger hatte natürlich von den Blackouts gehört. Wer nicht. Ja selbst die UCAS-Regierung hatte den CC bzw. die Konzerne dafür verantwortlich gemacht. Obwohl die offizielle Aussage war, daß es ein weiterer Terroristischer Anschlag wie Damals der von Winternight.


    Die Blackouts hatten die UCAs getroffen nachdem sie aus dem Buisness Recognition Act ausgestiegen sind. Von daher passte es zu der Verschwörungstheorie, daß der CC und die großen Konzerne für die anschläge verantwortlich waren.

    Da Seattle wie auch andere Konzernstädte aber nicht betroffen waren glaubte Scavenger sich sicher. Jetzt aber die Bilder zu sehen. Die vielen Toten berührte Scavenger doch.


    Ratte kämpfte nur wenn sie nicht anders konnte. Wenn es keinen anderen Ausweg gab. Von daher bestürzte ihn die Aussage schon.

    Ja Rabe passte hier gut ins Bild. Es gab viele Lohnmagier die Rabe folgten.


    Diese Gedanken und viele andere gingen durch Scavengers Kopf. Auf einmal war seine kleine Welt so viel größer geworden. So viel komplexer.


    Er wusste er konnte nicht mehr in die Höhle zurückkehren in der die Schattenbilder gezeigt wurden.


    So etwas wie Ärger, ja Verachtung empfand er gegenüber Igor, weil er ihm die Augen geöffnet hatte. Ihn aus der Komfortzone gerissen hatte.


    Die drei Geister spürten Scavengers Zerrissenheit. Sie fiepten aufgeregt. Knickohr biss Scavenger sogar leicht in den Hals.


    "Wie kann ich helfen?" fragte Scavenger dann.


    Ratte war ein soziales Wesen, was viele immer wieder vergaßen.


    Igor sah Ihn an.


    " Wir holen dich nach Pomorya . Wir kleiden dich neu ein. Du erhälst eine neue SIN. Dann beerdigen wir deine Geschwister.

    Ich bringe dich dann direkt dorthin wo der Rabe wütet. Es ist Kolvereid , in Norwegen. Andere werden die gleiche Aufgabe haben. Nachforschungen. Und dann gibt es noch Einen, der erwählt ist. Er folgt Bär.

    Was wünscht du dir als Gegenleistung Florian ? Geld ? Macht ? Unabhängigkeit ?"



    //Dann beerdigen wir deine Geschwister.//


    Sie einzige Schwester, die Scavenger hatte, von der er wusste war mit 5 Jahren gestorben. Schwere Lungenentzündung. Sie hatten sich nicht die medizinische Versorgung leisten können und er war noch nicht erwacht gewesen. Am Tage des Todes seiner Schwester hatte Ratte ihn gerufen. Er hatte lange mit Ratte gehadert, daß sie ihn nicht früher gerufen hatte. Ratte hatte nur geantwortet, daß er ihren ruf noch nicht hören konnte. Er noch nicht bereit war.


    Jetzt hatte er noch mehr Geschwister und er war abermals zu spät. Aber wenn ihn Ratte etwas gelehrt hatte. Das Leben ging weiter. Er durfte nicht zurück blicken.


    Auf einmal schien das Problem, daß er mit Vlad hatte nicht mehr so groß. Aber er wollte keine offenen Enden zurück lassen. Wollte ein Nest haben in das er zurück kehren konnte.


    "Ich brauche bis morgen Infos über den Gebäudekomplex Hillstreet Kompartments in Renton. Die Quelle, die ich habe ist schwer zu greifen. Auch weis ich nicht ob er die Infos hat."


    Wenn Igor seine Probleme zu Scavengers machte konnte er den Spieß umdrehen.


    "Ich muss die Sache noch regeln, dann kann ich nach Pomorya." Seine Großmutter hatte ihn so viel von dem Ort erzählt. Es klang wie ein verwunschenes Reich aus den Märchen, daß er wohl würde erreichen können und nun passierte es. Er hatte Angst mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Das Bild, daß er sich von Pomorya gemacht hatte würde unweigerlich in einem Scherbenhaufen enden. Wollte er wirklich die Erinnerung zerstören? Er musste es. Seine Familie zählte auf ihn. Seine Sippe.

  • Igor nickte. Er hatte so etwas bei einem Rattenschamanen erwartet.


    "Wir werden dir helfen, so gut wir können. Ich erwarte deine Ankunft sobald wie möglich, Florian. Alles Weitere bis zur Ankunft übernimmt Elandrion. Bis bald."


    Das Hologramm erblasste. Elandrion sammelte das Kommlink wieder ein, dann übergab er Scavenger einen weiteren Checkstick.


    "Wollen wir los ? Einkleiden, Beauty, Packen ?"


    Scavenger nahm den 2. Kredstick.



    Der zweite Checkstick zeigte 5.000 Nuyen. Elandrion ging mit Ihm raus, sollte er von Jemandem bedroht werden, so würde er überwältigt werden.


    Draußen wartete bereits, mehrere Minuten entfernt ein Taxi.


    "Die Anderen arbeiten bereits an deiner Information. Sobald Sie die Informationen erhalten, können Sie diesen 'Jack' treffen. Schulden Sie Ihm noch mehr ? Ist das ein loses Ende was endgültig gelöst werden muss ?"



    Wie Scavenger erwartet hatte wurden sie beide extrem misstrauisch beäugt. Auch Steven sah nicht glücklich aus. Der Boss von Steven sah sogar leicht verärgert aus.

    Irgend etwas sagte Scavenger, daß er für einige Zeit das Wateringhole meiden sollte.


    Naja wenn Igor Wort halten würde, dann würde er eh bald abreisen. An einen Ort von dem er noch nie gehört hatte.


    Elandrion hatte da wohl etwas durcheinander gebracht. Jack sollte die Information beschaffen, damit Scavenger Vlad glücklich machen konnte. Der musste wiederum seinen Boss die Infos geben, der sie an einen Schieber verkaufte, damit in zwei Tagen Shadowrunner dort einsteigen konnten. und nach einer Vase suchen, die ein Johnson wollte. Nachdem dies geschehen war würde die Mafia Schutzgelder eintreiben. Ja es war etwas verwirrend, aber so lief der Biss nun mal.


    "Nein geht schon klar." sagte Scavenger zu Elandrion.


    "Wie kann ich sie kontaktieren, oder kontaktieren sie mich?"


    Elandrion seufzte. Das war nicht nach seinem Geschmack.


    "Mr. Scavenger, Sie müssen verstehen, Ich möchte gerne mit dem Team und Ihnen sicher in Pomorya ankommen. Jede zeitliche Verzögerung erhöht das Risiko das wir entdeckt werden und auch das Risiko das wir zu Schaden kommen.

    Ich gebe Ihnen meine Nummer. Wir ziehen uns zurück. Bleiben unsichtbar bei Ihnen."


    Als er die Nummer mitgeteilt hatte, ließ er Scavenger allein, ging raus.



    //Igor meinte ich könnte noch meine Sachen regeln. Wollte sogar noch daß ich shoppen gehen kann.//


    Da viel ihm ein, daß er diese elektronischen Gadget noch nicht hatte. Bis jetzt hatte er sie noch nicht gebraucht. Aber da war er auf seinem Hometurf und das gefährlichste was er gemacht hatte war durch Gangteretorium laufen. Was wohl hier jeder machte. Und sich mir Vlad ohne Infos treffen.


    Aber das sah nach etwas anderem aus.


    Er schickte eine Nachricht an Elandrion.


    >>>Können sie mir noch eine von diesen Spezialbrillen, sie wissen schon, diese mit IR und dem ganzen anderen Schnickschnack besorgen? Ach und Ohrstöpsel wären auch nicht schlecht.<<<


    Dann rief er ein Taxi. Zur Pizzeria war es dann doch etwas weit und die Zeit drängte. Naja und Scavenger hatte mehr Geld als sonst. Er fühlte sich gerade reich.



    Elandrion antwortete.

    "Selbstverständlich Mr. Scavenger, Sie erhalten dann auch Ihre neue SIN. Signalisieren Sie mir einfach wann Sie es erhalten möchten.>>


    Scavenger kam im Golden Italy an.


    Er bestellte sich die Pizza mit Kapern und gebratenem Hähnchen und Ananas und Käserand zum Hausverzehr. Das war das Zeichen für den Koch das jemand mit Jack sprechen wollte.


    Natürlich wurde Scavenger über die Kameras genau beobachtet.


    Scavenger setzte sich an den Platz direkt zum Eingang in den hinteren Bereich und wartete auf seine Pizza und Jack. Heute war sogar einer der Tage an dem er sich die Pizza ohne schlechtem Gewissen leisten konnte.


    Dann kam auch schon die Pizza. Scavenger brach ein paar Stücke vom Käserand ab und gab sie den drei Quälgeistern in seiner Kapuze.

    Als Scavenger die Pizza aufegegessen hatte kam Jack raus.


    Er brachte den Grappa mit


    Jack war ein Mafiosi der alten Schule. Zumindest sah er so aus. Sein schwarzes Haar war zurück gegelt und der Bleistiftschnauzer rundete das Bild mit dem italienischem Anzug ab.


    Scavenger und Jack begrüßten sich wie alte Kumpel. Dann setzte sich Jack gegenüber von Scavenger.


    Die beiden betrieben Smalltalk. Scavenger erkundigte sich was die Familie so machte. Ein ganz normales Gespräch.


    Irgendwann gab Jack Scavenger einen kleinen Datenstick. Er hoffte das die nötigen Informationen drauf waren. Scavenger verabschiedete sich. Wünschte der Familie alles gute und das die Mama bald wieder gesund werden solle. Er bezahlte die Pizza und gab noch ein sehr großzügiges Trinkgeld. 3K Die Infos waren nicht günstig gewesen. Aber es rettete Scavenger davor qualvoll getötet zu werden.


    Scavenger verlies dann die Pizzeria und machte sich auf den Heimweg.




    Elandrion und die anderen Gardisten hielten Sich wie besprochen im Hintergrund und zeigten sich nicht. Es fühlte sich fast so an als wären Sie verschwunden.



    Am nächsten Tag rief Scavenger als erstes wieder seine pelzigen Freunde. Er fühlte sich einfach wohler in ihrer Gesellschaft.


    Dann vereinbarte er ein Treffen mit Vlad. Er wollte es so schnell wie möglich vom Tisch haben. Nicht das Vlad noch auf die Idee kam doch noch seine Schläger zu schicken. Vlad war vielseitig aktiv. Er war nicht nur Schmuggler. Er mischte auch im Glücksspiel mit. In der Prostituition und Informationshandel.


    Er schien keiner der Voryfraktionen hier in Seattle direkt an zu gehören. Entweder war er zu klein oder so mächtig, daß keiner ihm ans Bein pinkeln wollte.


    Scavenger kam kurz vor Elf in die Spielothek. Die spärlich bekleidete Bedienung. Ein anderes Mädchen als es gestern war lies Scavenger zu Vlad.


    Zu der Übergabe des Datenchips bekam Scavenger von den vereinbarten 5K nur noch 3K -weil er so lange benötigt hatte die Daten zu besorgen, und weil Vlad doch ein netter Typ war. So hatte Scavenger Zeit für nichts investiert, aber zumindest lebte er noch.



    Mit ein paar Vodka intus meldete er sich bei Elandrion.


    >>>Ich bin soweit. Wo wollen wir uns treffen?<<< Scavenger hatte das Gefühl, daß es noch ungesunder sein würde Igor über Gebühr warten zu lassen. Er wusste nicht wer gefährlicher war. Vlad oder Igor.


    << Wir sind bereits in Ihrer Nähe, Mr. Scavenger. Folgen Sie den Richtungsangaben. Wohin als Nächstes ? >>


    Auf seinem Kommlink erschienen per Nachricht von Elandrion Wegpunkte nach draußen zu einem Reparatur Van von Pemex Industries.



    >>>Wenn sie mir die Brille und die Ohrstöpsel besorgt haben können wir gerne nachdem ich mein Zeug geholt habe können wir nach Pomorya abreisen.<<< schrieb Scavenger zurück.


    Er folgte den Wegepunkten um dann zum Van zu kommen.


    Im Van angekommen lernte Scavenger auch kurz den Rest des Teams kennen.


    Mihail, Gregor, Artur. Alle 3 waren Elfen, trainiert und drahtig, strahlten eine gewaltige Selbstsicherheit aus und trugen beste Tarn Rüstungen und maßgeschneiderte Waffen.


    Elandrion überreichte Scavenger mehrere Gegenstände.


    " Mr. Scavenger. Ich habe einige Sachen für Sie. Eine Top Class Brille mit Infrarot, Blitzlichtkompensation, Sichtvergrößerung und Sichtverbesserung.

    Die Ohrstöpsel haben Dämpfer, Audioverbesserung und selektive Geräuschfilter.

    Ihre SIN . Sie sind Florian Meredon, ein angesehener Bürger Pomoryas. Sie verdienen Ihr ansehnliches Gehalt mit dem Handel wertvoller Reagenzien und sind ein geschätzter Experte. Sie sind mit sämtlichen nützlichen Lizenzen ausgestattet. Magie, Handfeuerwaffe, Fahrzeug.

    Ein Credstick mit einem angenehmen Festgeldkonto und etwas Kleingeld.

    Noch eine Waffe ?"


    "Danke Elandrion Ich bin nicht so der Typ, der mit Waffen umgeht. Ich habe eine Pistole, die mir in der Not hilft. Aber wenn ich schießen muss ist eh alles den Bach runter gegangen."


    Scavenger steckte erst mal alles ein. Er wollte sich später noch damit beschäftigen. Der Flug würde ja ein paar Stunden dauern.

  • Der Anführer nickte, machte ein höfliches Gesicht.


    "Holen wir Ihre Sachen, Mr. Scavenger. Lassen Sie sich Zeit beim Packen. Wir achten auf Ihre Sicherheit."


    Kurze Zeit später hielt der Van vor Scavengers 'Wohnung'.


    Scavenger hatte nicht viel. Er nahm die Tasche mit den Reagenzien, seine Waffe und noch ein paar Alltagsdinge mit. Dann schloß er die Wohnung hinter sich ab.

    Viel konnte eh nicht geklaut werden.


    "Ich bin dann soweit." Sagte er


    Als er wieder einstieg, kam bei den Anderen eine gewisse Vorfreude auf, sie wurden etwas lockerer.


    Der Weg führte zum Seatac Flughafen, vorbei an einigen Kontrollen hin zu einem Privathangar. Dort wartete bereits eine kleine Privatmaschine, ein teurer Learjet.


    Das Team stieg zusammen mit Scavenger ein und verstaute das Gepäck. Innen erwartete die Gäste einiges an Luxus und eine eigene, attraktive Stewardess.


    Der Flug nach Pomorya begann. Das Team entspannte sich noch etwas mehr, ließen Scavenger aber seine Ruhe.




    Scavenger war diesen Luxus nicht gewohnt. Er hatte sogar Angst die Ledersitze dreckig zu machen.


    Es wurde nicht besser als er in das Lear Jet bestieg.


    Aber der Flug war lang, so entspannte er sich doch. Die nette Stewardess wusste genau was sie tun musste, daß er entspannen konnte.


    Als das Flugzeug an den Rand der Atmosphäre immer näher kam wurden die Geister immer unruhiger. Scavenger musste sie regelrecht auf die Metaebene scheuchen.




    Pomorya !



    Scavenger blickte aus dem Flieger. Alles sah so anders aus ! Kein Megaplex in Sicht, viele kleinere Städte, sehr viel Natur, Renaturierung, Magie, Küste und die Ostsee.


    Der Learjet landete und das Team begleitete Ihn aus dem Hangar hinaus sicher zu einer gepanzerten Mercedes Limousine. Ein Mensch in feinem Anzug wartete bereits, vielleicht 40 Jahre alt. Sein Körperbau wirkte trainiert und muskulös.


    Das Team verabschiedete sich.


    "Willkommen in Pomorya, Mr. Meredon. Die Limousine wird Sie zu dem Familien Anwesen bringen. Unsere Wege trennen sich hier."



    Scavenger konnte sich immer noch nicht an den Namen gewöhnen. Zusätzlich zu der komplett ungewohnten Situation. So dauert es einen Moment bis er merkt, daß er angesprochen wurde.


    Scavenger varabschiedete sich von Elandrion und dem Team.


    Dann stieg er in die Limousine. Er fuhr zu einem Begräbnis zu einer Schwester die er nie gekannt hatte und doch stimmte es ihn traurig. Ratte war Familie wichtig. Ihm war Familie wichtig.


    Der Fahrer stellte sich als 'Albert' vor. Er hatte einen Vorschlag.


    "Wenn Sie möchten, könnten Sie vorher einen Friseur aufsuchen und sich neu einkleiden. Oder haben Sie bereits einen Anzug zum Begräbnis ?"



    "Ich glaube einen Anzug und ein Friseur wäre angemessen." Sagte Scavenger.


    "Bitte fahren sie mich zu beidem."



    Der Chauffeur nickte höflich, fuhr Scavenger zunächst zu einem Friseur. Im Wagen wartete er, das der junge Herr Meredon nach seiner Schönheitsbehandlung zurück kehrte.


    Dann fuhr er Ihn weiter zu einem Armand Store.


    Scavenger war sichtlich eingeschüchtert als er diesen Tempel der oberen 10 000 betrat. Er fühlte sich unwohl als der ältere Herr ihn gekonnt und in perfekter diskreter Manier beriet. Dank modernster Technik musste Scavenger nur ein paar Minuten warten, bis der Anzug angepasst worden war. Auch wenn die letzten Handgriffe von Metamenschenhand gemacht wurden.


    als er sich im Spiegel betrachtete erkannte er sich nicht wieder. Er hatte sogar eine kleine Tasche bekommen in dem seine drei kleinen Rattengeister Platz fanden.


    Scavenger lief in ganz anderem Schritt und Schnitt zum Wagen zurück. Albert wartete schon auf ihn und hielt die Tür auf.


    Weiter ging es zu einem Herrenfriseur. Der Friseur, der ihn frisierte war definitiv schwul, aber auf eine angenehme Art, die wohl nur Friseure der gehobeneren Gehaltsklassen sein konnten. Affektiert aber nicht nervig. In seiner gekünstelten Euphorie irgendwie ansteckend.


    Nicht nur die Dreadlocks von Scavenger wurden perfekt frisiert, sondern wurde sein Bart in Form gebracht. Zu guter letzt gab es noch eine Gesichtsmaske um die Haut zu entspannen und beleben. Auch wurde ein Hauch von Make-Up verwendet um Scavengers Karibische Physiognomie zu betonen.


    Ein Simstar konnte nicht besser aussehen.


    Scavenger fühlte sich nun besser gerüstet in die heiligen Hallen der Reichen und Schönen ein zu tauchen.


    Albert fuhr in dann zum Anwesen der Meredons



    Schon von Weitem konnte man das große Anwesen der Meredons erkennen. Ein großes Gelände mit vielen unterschiedlichen Häusern und einem großen, trutzig wirkenden, alten Herrenhaus, welches in der Größe alles überstrahlte.


    Das Gelände war von einer 3 Meter hohen, dicken Mauer umgeben. Auf dem Weg zum Herrenhaus sah man mehrere Dutzend Leibwächter. Menschen und Elfen.


    Der Wagen hielt, Albert stieg aus und hielt Scavenger die Tür auf.


    Oben auf den Stufen zum Herrenhaus stand ein gut gekleideter, charismatischer Elf mit langen schwarzen Haaren. Er wirkte stolz und selbstbewusst, kam langsam die Treppe herab. Von Igor Meredon war nichts zu sehen.


    Scavenger ging mit einem ganz neuen Selbstbewusstsein die Stufen hoch.


    Er begrüßte den Elfen freundlich. "Ich bin Florian S." Er stockte kurz. sein neuer Familienname war doch sehr ungewohnt. "Florian Meredon. Herr Igor Meredon hatte mich eingeladen." sagte Scavenger.



    Der Elf nickte sanft, lächelte umwerfend charismatisch. Er reichte Ihm die Hand.


    " Ich bin Elain Meredon, dein Bruder. Schön dich endlich kennen zu lernen. Bist du von der Reise erschöpft , oder hast du Lust auf Kaffee und Kuchen ? Wir haben viel zu bereden.

    Vater ist nicht mehr hier. Im Osten Pomoryas gab es einen Drachen Angriff."



    Scavenger fragte sich wie der Elf vor ihm sein Bruder sein konnte. Sie waren vielleicht verwand, aber das war es auch schon. Er wusste wer seine Mutter und sein Vater waren.


    "Gerne würde ich einen Kuchen nehmen." Er wollte wissen wie der Elf drauf kam, daß er sein Bruder ist und auch wollte er mehr über den Drachenangriff erfahren. Diese großen schuppigen Echsen waren mit Vorsicht zu genießen. Er glaubte nicht, daß man ihn trauen konnte.


    Im schön eingerichteten Blumengarten, war eine größere Sitzgruppe an welcher zum Kaffee gedeckt wurde.


    " Wir sind nach den tragischen Unglücken die beiden letzten Nachkommen der Familie Meredon.

    Daher bist du mein platonischer Bruder, Florian.


    Igor Meredon ist hier in Pomorya so etwas wie ein Verteidigungsminister. Ich habe daher 2 schlechte Nachrichten für dein Abenteuer in Norwegen.


    Wegen den Drachenattacken wurde der Flugverkehr für 48 Stunden ausgesetzt.


    Und .. Dänemark hat auf Maersk Empfehlung hin die Grenzen für 72 Stunden geschlossen ."


    Scavenger bewunderte erst ein wenig den Garten bevor er sich setzte.


    //Hier wird es sicherlich interessante Reagenzien zu finden sein.// Er konnte es einfach nicht abschalten.


    Scavenger genoß den Kaffee und den Kuchen. Er konnte schmecken, daß es nicht mit Soy oder anderen Ersatzprodukten hergestellt worden war, sondern es sich hier um echte Lebensmittel handelte. So genoß er einfach die ersten paar Schlucke seines Kaffees und die ersten Bissen des Kuchens, der auf seiner Zunge dahin schmolz.


    "Wir sollten uns wohl dann auf das Begräbnis unser Schwester konzentrieren. Elain kannst du mir etwas über die tragischen Unglücken erzählen und auch ein wenig von der Schwester, die ich nie kennen lernen durfte."


    Das er wohl doch nicht nach Norwegen konnte beunruhigte ihn nicht. Wenn es wichtig wäre würde Igor Mittel und Wege finden ihn da hoch zu bringen. Scavenger schätzte, daß auch ein angesehener Adliger Verteidigungsminster den ein oder anderen Schattenkontakt hatte.

  • Toivo hat einen üblichen Tag vor sich. Er wacht auf, duscht in seinem unscheinbaren, doch luxuriösen Badezimmer, wähend der Kaffee in seiner sehr teuren aber eben einfach nur qualitativ guten Kaffeemaschine durchläuft.

    Im Bademantel steht er dann auf seinem Balkon, in der Hand das dampfende, bittere Gebräu.

    Während er seinen morgendlichen Blick auf Kolvereid genießt, beginnt Jaina, seine Haushälterin, ihren eigenen Tagesablauf. Sie putzt das Wohnzimmer, welches von Holz dominiert wird. Sie arbeitet gerne für ihn. Er zahlt gut, er ist freundlich, man kann es wirklich schlimmer treffen. Es geht ihr besser, als mancher Frau in vermeintlich besserer Stellung

    Das Haus ist hauptsächlich aus Holz gebaut. Ein kleines Gutshaus, mit großem Grundstück, aus dem Rohstoff, den er, seit er denken kann, fällt, hackt, schleift, schnitzt und sonst wie verarbeitet. Er hat dieses Haus nicht selbst gebaut, aber er hätte es gekonnt. Es war nur nicht notwendig, denn...

    Er ist wohlhabend, er zeigt er es nur nicht. Es ist ihm nicht wichtig. Mit dem Selbstverständnis eines Mannes, der nie Geldprobleme hatte, ist er der Meinung, dass Geld im Leben keine große Rolle spielt. Es gibt Wichtigeres.

    Dennoch, die Firma die sein Vater ihm übergeben hat - seine Eltern sind im Alter nach Trondheim gezogen - muss auch geführt werden. Und das tut Toivo an vorderster Front. Es wird Zeit. Er trinkt seinen Kaffee aus, schenkt Kolvereid einen letzten Blick und lächelt dabei. Dieser Ort ist quasie sein Leben. Er war nie woanders. Klar, ab und zu war er in Trondheim, aber weiter weg ist er nie gewesen. Hier leben seine Freunde. Man kennt ihn hier, er kennt beinahe jeden hier beim Namen und ja, der Holzfällertroll gehört irgendwie zum Selbstverständnis von Kolvereid.

    Er zieht sich an, schultert seine Axt und marschiert mit nichts weiter los. Er verlässt sich drauf, das "Bär" ihm den Weg weist. Seine Beziehung zu dem Totem sorgt dafür, dass er ne Menge Glück beim Finden von qualitativ gutem Holz hat. Er verschwindet im Wald und wird dort nicht wieder herauskommen, ohne einen weiteren Baum gefunden zu haben, den er respektvoll verarbeiten kann. Das ist es, was seine Firma in den richtigen Kreisen sogar international bekannt macht.

    Toivo findet Holz mit magischen Eigenschaften. Dank "Bär"...



    Den Tag über hat er heute mit zunehmenden Sonnenstand ein schlechtes Gefühl. Viele Raben sind in der Luft, kreisen. Bär macht ihn selbstsicher, jedoch scheint er heute besonders nah bei ihm zu sein.

    Kurz vor Mittag meldete sich einer seiner Vorarbeiter. Eine der Holzlieferungen aus Salsbruket, einem der Küstendörfer kommt nicht. Er konnte auch Niemanden erreichen. Und auf Toivos Kommlink blinkt eine eilige Einladung des Stadtrates zur Besprechung um 16:00 Uhr.


    Die Laune des Waldes schlägt schon aufs Gemüt. Sein Vorhaben, nicht ohne Baum zurückzukehren, scheitert an dem Stadtratsmeeting. Als bekannte und beliebte Person Kolvereids und mit der Holzfirma im Rücken, die die hiesige Wirtschaft durchaus beeinflusst, wurde er schon früh in den Stadtrat gewählt. Er hat den Ruf für die Bürger zu handeln. Ihm liegt die Idylle des Ortes am Herzen.

    Der Vorarbeiter soll ihn auf dem Laufenden halten und es weiter versuchen.

    Toivo schließt einen Moment die Augen. Heut kommt aber vieles zusammen. Erfolglosigkeit im Wald, die ausgebliebene Lieferung und nun die Sitzung.

    //gib mir ein wenig Kraft//

    Bittet er Bär im Stummen. Er hat sich sagen lassen, dass er von Bär erwählt wurde, weil er eben so für die Menschen einsteht. Weil er diesen Ort unter seinen Schutz gestellt hat. Diesen Ort und die Menschen darin. Also auf zum Stadtrat, so eine Sitzung wird selten so dringend einberufen und noch nie kam etwas Gutes dabei rum...

    Er geht zu Fuß. Die Axt ist geschultert. Man kennt ihn so. Er ist keine Gefahr, er ist Holzfäller. Ebenso trägt er keinen Anzug, wie die anderen Stadträte. Nein er bleibt sich treu. Man hat den Holzfäller gewählt und der Holzfäller ist es, der dort auftaucht. Auf manche wirkt das albern, auf andere beeindruckend. Die meisten Leute in Kolvereid mögen diese unbeugsame Art.


    Auf dem Weg nach Kolvereid hinein, kam von der Wasserseite aus, dichter, starker Nebel auf. Das Wetter sah eigentlich nicht danach aus.

    Einige Leute aus dem Ort begrüßten 'Rig' freundlich, wegen des Nebels blickten Einige fragend zum Himmel, suchten nach Erkenntnissen ob ein Unwetter naht. Ein einzelner großer Rabe blickte Ihn an, als er zum Gebäude des Stadtrates kam, kurz vor dem Start.

    Es war eine Sturmkrähe.


    Besonders wetterfühlig ist Toivo eigentlich nicht. Doch dieser Nebel ist komisch. Er passt einfach zu dem komischen Gefühl, dass über den Tag immer mehr wurde. So langsam fühlt sich die Axt eher beruhigend und nicht einfach nur hilfreich an. Dieser Rabe starrt ihn auch zu sehr an. Dank Bär weiß er Symbole zu würdigen. Und Bärs heutige besondere Nähe, kombiniert mit dem Nebel, dem Fehlen der Lieferung, dem unguten Gefühl im Wald und diesem starrenden Vogel. Das alles führt dazu, dass er sich wappnet... wappnet für irgendwas Komisches... etwas nicht Greifbares.

    Die Leute die ihn grüßen bekommen eine abgelenkt erhobene Hand als Gruß zurück. Toivo „Rig“ Rigvald scheint irgendwas zu beschäftigen, während er zum Rathaus geht... nein marschiert.

    Glatt vergisst er, die Axt im Rathaus abzugeben, doch niemand hält ihn auf. Er sieht nicht aus, als würde man ihm dieses Werkzeug / diese Waffe gerade abnehmen können. Dazu kommt das große Vertrauen in diesen gutmütigen Koloss. Er begibt sich direkt zum Sitzungssaal. Vermutlich ist es sinnlos, aber er hat das Gefühl, dass es dort Erklärungen gibt. Er weiß, dass das Unsinn ist, denn wie sollte es dort Erkärungen für sein seltsames Unwohlsein geben. Doch Bär treibt ihn zur Eile an....


    Der Sitzungssaal war voll. Der Vertreter von Maersk war da, der Hafenmeister - sehr aufgeregt - , der Bürgermeister , Vertreter der Baufirma. Ein halbes Dutzend Personen.

    Als Toivo erschien, setzten Sich die Leute auf Ihre Stühle, warten darauf das er sich ebenfalls setzte.

    Der Bürgermeister :

    " Toivo Rigvald. Danke für deine schnelle Reaktion. Wir müssen dringend was besprechen und Entscheidungen fällen. Bitte setz dich. "


    Tatsächlich lässt man ihm seine Axt wohl durchgehen. Erst hier fällt es ihm auf, denn beim Hinsetzen bleibt ihm nicht viel anderes übrig, als sie vor sich mit dem Axtkopf auf den Boden zu stellen. Er stützt sich darauf ab.

    Er redet nicht viel. Jeder hier weiß aber, dass er sehr wohl zuhören und seine Meinung bei Bedarf auch vertreten wird. Gespannt wartet er ab!


    Der Bürgermeister erzählte.



    " Wir haben 2 'Probleme'.

    Erstens. Mehrere Küstendörfer südlich von Uns sind nicht mehr zu kontaktieren, es kommen keine Lieferungen, keine Pendler.


    Zweitens. Unser Hafenmeister hat anhaltende Gerüchte gehört, von einem neuen Kontinent im Norden. Er soll 'NORFGART' heißen und unbewohnt sein, aber voller Bodenschätze. Holz, Stein, Edelmetalle. Es wird nicht lange dauern bis die ersten Glücksritter kommen..


    Der Vertreter von Maersk :



    " Wir müssen sofort den Gerüchten nachgehen und heute noch in See stechen.."


    Der Hafenmeister..



    " Zeitverschwendung. Wir müssen nach unseren Küstendörfern sehen. !"


  • Das sind zwei sehr unterschiedliche Probleme, vor die Kolvereid da gestellt wird. 'Rigs' erster Impuls sind die Küstendörfer. Langjährige Handelspartner auf die man sich in Kolvereids langer aber bescheidener Geschichte immer verlassen konnte. Ehen sind entstanden, Freundschaften. Die Orte haben sich aufeinander verlassen können. Man hat sich sogar Kredite gewährt und auch Toivos Vater hat zweimal eine Lieferung verschenkt um Leute zu unterstützen. Toivo kennt die böse weite Welt nur vom Trid. Hier in Kolvereid lebt er sein Idyll... warum also nach fernen neuen Ländern suchen?


    Na weil es spannend ist, weil Bodenschätze Kolvereid helfen würden und weil Maersk es so möchte. Und wenn man ehrlich und nicht romantisch ist, dann ist Maerks Freundschaft ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger als die Dörfer im Süden.

    Dennoch, er kann sich den Luxus leisten, sich meistens für die Menschen zu entscheiden.

    Ich gehe nach Süden und gucke was da los ist.

    Meint er in seiner unnachahmlichen Art. In einer Überzeugung die das lange Leben unter diesen tollen Menschen in ihm gefestigt hat: Wenn er helfen kann, muss er helfen.

    Mehrere Dörfer die ohne Kontakt sind, können wir nicht ignorieren. Da kann sonst was passiert sein.

    Er war nie der Typ für Debatten. Meist arbeitet Toivo mit simplen Feststellungen. Er wird in seinen alten Pick Up steigen und nach Süden fahren. Aber es fänd es schon okay, wenn die meisten Maersk unterstützen würden.

    Warum machen wir nicht beides?

    Es war nicht leicht, Unterstützung für Maersk zu gewinnen. Im Gegenzug unterstützte Maersk das Anliegen von Rigvald.

    Draußen hatte der Nebel das Gebiet vollends ergriffen und tauchte den Ort in eine weiße, undurchsichtige Wolke.

    Toivo 'Rig' Rigvald war es, als wäre die Konversation übermäßig laut. Draußen war es sehr ruhig..


    Der Bürgermeister :

    " Ich bin dagegen, 'Rig' alleine dort nachsehen zu lassen. Er braucht Unterstützung. !"


    Rig gefallen hier zwei Dinge nicht...

    Erstens das Übliche: nun wird der Statdtrat eine Weile hin und herdiskutieren und es wird ewig dauern, bis er zu einem Entschluss kommt. Er nickt dem Maerskmann zu. Sie sind sich einig. Man kennt Rig hierbei als schwierigen Kollegen. Denn im Prinzip hat er gesagt, was er tun wird und er wird das eben auch genau so tun. Er hat wenig Muße nun zu warten, ob man ihm wen zur Unterstützung mitgibt. Klar wäre es besser und er weiß auch, dass er ihnen Zeit geben muss. Aber Rig wird sowieso losziehen und diese Erkenntnis macht ihn jetzt ungeduldig.


    Zweitens ist diese Ruhe vor dem Ratshaus einfach nicht normal. Kolvereid macht Geräusche. Keine so lauten wie Trondheim natürlich, aber diese Stille hier ist unnatürlich.

    //Bär, was ist hier los?//

    Murmelt er für sich


    Lauscht doch mal!!!

    Brummt er laut in die Diskussion. Kann doch nich sein, dass das Niemandem auffällt. Er verlässt sich drauf, dass alle dieses ungute Gefühl haben und niemand denkt, er sei nur unhöflich, denn nun schnappt er sich seine Axt und geht langsam vor die Tür. Instinktiv nutzt er seine Infrarotsicht um den Nebel zu durchdringen. Er geht raus und lauscht.


    Die Ratsmitglieder schauen 'Rig' irritiert hinterher. Nur der Maersk Exec aktivierte einen Panic! Button am Handgelenkschmuck.

    Als der Troll herauskam wurde seine Position direkt aus dem Nebel gestürmt von vielen... Wikingern?!? Einige stürmten an Ihm direkt vorbei.

    Die Gegner waren menschlich, aber alle durchweg breit und stark gebaut, mit Rüstungen, Schilden, Bögen und vielen Äxten.


    Scheiße... darauf ist er wohl kaum vorbereitet. Seine Hose und sein Hemd werden wohl kaum Pfeile und Klingen aufhalten. // Bär schütze mich// Schlagt Alarm!!!
    Brüllt er so laut er kann. Sofort sorgt er sich um Freunde, denn wenn dieser Angriff so groß angelegt ist wie er sich anfühlt, werden heute viele Menschen sterben. Wut steigt in ihm hoch. Bär sucht sich keine Angsthasen. Der Griff um seine Zweihändige Axt wird fester, er fixiert den nächsten Angreifer und macht einen Schritt auf ihn zu.


    Toivo ist von dem Angriff nicht total überrumpelt. Klar es kommt unerwartet, doch seine Reflexe können das handlen. Auf keinen Fall will er zulassen, dass zuviele Feinde es in das Rathaus schaffen.

    Es mögen zwar alles Quacksalber sein, da drin, aber sie tun was sie können und meinen es gut. Nur Kämpfer, das sind sie auf keinen Fall. Aber hey, einen schafft vielleicht der MAERSK Mann. Die sollen doch alle was drauf haben.


    Zwei von Dreien erwischt er, als sie vorbei wollen. Der erste, links von ihm, spürt seine Axt in einem tiefen Schnitt über die Brust. Den Schwung nutzend will er das Axtblatt in den Rücken des Anderen rammen, doch dieser weicht aus, sodass auch er nur einen Schnitt kassiert. Sicher, "nur" mag das falsche Wort sein, beide bluten stark und werden Probleme mit ihrer Gesundheit bekommen. Doch Probleme hat Toivo auch. Drei Weitere kommen direkt auf ihn zu. DIE wollen nicht vorbei, sie wollen den Troll...


    Einer der drei Wikinger kam an Toivo vorbei, schloss hinter sich die Tür zum Rathaus und verriegelte die Tür.

    Die drei Wikinger vor Ihm, wirkten zwar klein aber kampferfahren und für Menschen ziemlich muskulös. Sie griffen Ihn koordiniert an, mit Axt und Schild Attacken, riefen dabei nach Verstärkung.

    Sie trugen als Wappen einen finsteren Raben.


    Während Toivo dem ersten Angriff noch mehr oder weniger geschickt ausweichen, kassiert er von den anderen beiden Treffer.

    Unläubig schaut er an sich herab, da haben ihm gerade echt irgendwelche Wikinger(!) Äxte in den Leib gestoßen. Offenbar haben sie dabei die Trollhaut unterschätzt, denn die Treffer bluten nur leicht und behindern Toivo nicht. Dieser dagegen wird sauer. Voller Wut holt er zu einem mächtigen Überkopfschlag aus, den er dem ersten vor die Brust setzen will. Sein Plan ist es direkt danach einen weiteren tieferen Schlag gegen den zweiten Gegner zu führen. Der riesige Holzfäller gegen kampferprobte Wikinger... Rohe Gewalt hat hier ihre Vorteile. Die Axt spaltet einen Schild, der zum Block erhoben wurde und landet im Fleisch des Feindes. Der Angriff auf den Zweiten hat dadurch allerdings weniger Wucht und pariert. Der Schild ist zwar auch nicht mehr zu gebrauchen, aber so richtig bringt das Toivo nicht weiter.


    Der Kampf der 4 scheint ziemlich ausgeglichen. Jeder landet hier und da Treffer. Doch als ein Angriff auf Toivos Knie ihn tatsächlich schmerzt, hören die drei ein Brüllen, das Bär in nichts nachsteht. Toivo hat die Schnauze voll. Wütend packt er seine Axt mit beiden Händen und legt seinen Zorn in den nächsten Schlag. Der Schwinger den er in weitem Bogen führt soll eine Entscheidung bewirken...

    Augenblicke später, hat derjenige der Tovios Knie angriff, eine Axt in die Seite bekommen. Beinahe bis zur Hälfte steckt sie in dem schnell leblosen Körper. Während er sie frei zerrt, bekommt Toivo eine Wurfaxt ins linke Schulterblatt. einer der schwer Verletzten hat sie geworfen. Er ist nicht in der Stimmung für solche Scherze. Wütend wie er ist, nutzt er den Schwung des Freizerrens, dreht sich um die eigene Achse und jagt die schwere Klinge von schräg oben in den nächsten Angreifer. Nur um sicher zu gehen, löst er sie direkt und setzt gleich darauf, wie beim Holzhacken, noch einmal von schräg unten an. Mit Erfolg: Aus der Seite des Feinde wird ein Dreieck herausgehackt. Er sackt zusammen... Gefällt... Die Angreifer hören nur noch Schnaufen und Knurren. Die freundliche Art blutet nämlich langsam aus Toivo Knie heraus.


    Der letzte lebende Wikinger vor Toivo, zog sich mit Schild schützend zurück, rief dabei.

    " Haaagen !!! Wo bist du ? Der Gehörnte ist zu stark für Uns. !"

    Dann treffen Toivos Hiebe, die Axt und das Schild zerbersten, der Wikinger robbt sich schwer verletzt weiter zurück.


    " Schon da. " Mischt sich eine neue klare Stimme ein


    Boogenschützen ! Feuuer !! "

    Aus dem Nebel löst sich ein Hagel Feuerpfeil, wovon zwei in Toivos Haut einschlagen...


    Mit einem Beil und zwei schwelenden Brandpfeilen im Körper stürzt Toivo in den Nebel die neuen Feinde zu töten. Seine Wut macht ihn blind. Bär hat die Kontrolle übernommen.


    Wieder hört er die Stimme

    " Schildwall bilden ! Einkreisen ! Bogenschützen !!! "

    Tatsächlich erreicht Toivo kurz vor einem Haus eine Gruppe von 4 Gegnern, die bei seinem Anblick zunächst einen Schildwall bilden. Schild an Schild versuchen Sie seinen Weg zu versperren.


    VERSCHWINDET VON HIER!

    Brüllt er und stürmt auf den Schildwall zu. Er steigert sich in einen echten Rasuch. Bär pusht ihn... Er will sehen, wie sein Schützling die Leute vertreibt, die hier das Idyll bedrohen.

    Und Toivos Blut kocht... Er rastet aus. Mit wutverzerrtem Blick halbiert er den ersten Schild um mit dem folgenden Angriff den Mann dahinter zu spalten. Er stirbt glanzlos.


    LAUFT ODER STERBT

    Vor Wut merkt er noch immer nicht, dass da zwei brennede Pfeile in ihm stecken, sie brennen kaum heißer als sein Hass!


    Die anderen Drei drängten sich Toivo entgegen und attackierten Ihn.

    Die Bogenschützen feuerten. Nach und nach kassiert der Troll. Hier ein Hieb, da zwei Pfeile. Er blutet stark, doch seine Wut hält ihn fest im Griff.

    Der nächste Wikinger Schild bricht, ein weiterer Mann verliert seine Beine und ist damit keine Bedrohung mehr.


    Aus dem Nebel löst sich ein blutbesudelter muskulöser Wikinger, allein, mit freiem Oberkörper. Er geht am Schildwall vorbei und stellt sich provozierend vor dem Schildwall dir gegenüber auf. " Berserker !! Wie gerufen. ."

  • Dieser gerufene Berserker ändert gar nichts an Toivos "Plan" alle umzubringen die seine geliebte Heimat angreifen. Wer zu ihm nach hause kommt und einfach alles töten will, der hat halt ein Problem mit ihm.

    Vier Pfeile und ein Beil stecken in der harten Haut des Trolls, doch das facht seine Wut nur an. Dieser Berserker scheint das Beste Ziel zu sein. In seinem Blutrausch stürzt Toivo sich, sein Totem anrufend auf ihn.

    Kaaarrrhhhhuuuuu!


    Doch dieser Berserker blockt die Schläge oder lenkt sie zumindest soweit ab, dass der Schaden nicht entscheidend ist. Die Treffer sind schwer einzuschätzen, denn er kam schon blutbesudelt hier an.

    Er kontert. Wirbelt Toivo seine Beile entgegen, von denen er eines in jeder Hand hält. Beide bekommt Toivo nicht geblockt. Ein Beil fängt er gerade so mit dem Stiel seiner Axt ab, das zweite jagt in seinen Oberschenkel.


    Für diesen offensichtlich rituellen Moment, bei dem alle sich raushalten und der Berserker versucht den harten Feind zu bekämpfen, hat Toivo keinen Sinn.

    Er bemerkt nicht mal, dass keine Pfeile fliegen. Bär lässt ihn erbittert kämpfen und nur das eine Ziel kennen. Den Schutz der Leute die er liebt! Und das bedeutet eben das Ausschalten aller Angreifer.

    Das das eher unwahrscheinlich ist... geschenkt!


    Mörder! faucht Toivo und jagt seine Klinge erneut 2mal los in Richtung Berserker. Es ist nicht so, dass er keine Schmerzen spürt! Ganz im Gegenteil, die Schmerzen steigern seine Wut nur noch weiter.

    Bär will, dass er tötet um zu leben!


    Die nächsten zwei Hiebe hätten die meisten anderen getötet, doch mit letzter Kraft lenkt der Berserker sie in in die Schulter und schützt damit seinen Hals.

    Seine Hände zitterten vor Anstrengung, als er vor Toivo auf die Knie sackte und die Waffen nicht mehr halten konnte.. ein Raunen ging durch die Reihen der Wikinger.

    Abwartend und mutig, blickte der schwer verletzte Berserker zu Toivo und seinem Angriff hoch..


    In seiner Wut hat Toivo keine Muße für Gnade. Dieser Scheißkerl hat Freunde umgebracht. Mit blutroter Wut holt er zu dem letzten Hieb aus und macht sich schon auf die Einschläge weiterer Wurfbeile und Pfeile gefasst.

    Er wird sie alle umbringen... Alle töten... und mit diesem hier wird er ihnen ein Symbol nehmen.


    Der Berserker hatte darauf gewartet. Mit Mühe wich er dem Angriff aus, nahm einen schweren Stein vom Boden und führte einen Schlag gegen den gehörnten Riesen aus. Der Stein landete mit aller Kraft schmetternd auf seinen Schläfen.


    Zu spät erkennt Toivo die List. In seiner Blindheit, hat er eben nicht damit gerechnet. Der Treffer sitzt und beendet seinen Widerstand abrupt. Ihm wird schwarz vor Augen und er fällt einfach zur Seite um. Schwer schlägt er auf dem Boden auf, unfähig weiter für Kolvereid zu Kämpfen.


    Toivo erwachte wieder... irgendwann... Er war immer noch an der gleichen Stelle. Seine Axt lag auf seiner Brust, er lag in einem See aus Blut. Er fühlte sich schwach. Eigentlich müsste er tot sein...

    Um Ihn herum wich der Nebel langsam zurück, hinterließ einen zerstörten Ort mit kleinen Feuern und Leichen. Schwerfällig hievt er auf die Knie und blickt sich um.

    Die Wut, die er nutzte um zu kämpfen, ist nicht mehr da. Als er sich auf dem Boden abstützt und seine Hand in das Blut taucht, starrt er ungläubig darauf. Eine Menge davon wird auch sein Blut sein. Tränen laufen über sein Gesicht.

    Er ist allein, niemand scheint hier am Leben zu sein. Die Sturmkrähe hat sie alle getötet. Die Erkenntnis kommt langsam, aber irgendwann dringt sie durch und all die Verzweiflung, die Trauer, die Hilflosigkeit bricht sich Bahn in einem einzigen heulenden Bärengebrüll aus Toivos Rachen.... Anklage und Frage an sein Totem zugleich

    AAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRHHHHHHUUUUUUUUUUUUUUUU....


    Auf allen Vieren im Blut seiner Freunde und Feinde kniend, weint er bitter und kämpft sich hoch. Jaina...

    Auf wackeligen Beinen macht er sich auf den Weg zu seinem Haus... nach seiner Haushälterin sehen...


    Noch immer stecken in seinem Rücken zwei Pfeile. ein Wurfbeil ragt aus seinem Schulterblatt... Die zwei Pfeile in seiner Brust hat er abgebrochen... Sie behindern ihn sonst nur...

    Die Schmerzen die erträgt, die hat er sich verdient. Er hat alle enttäuscht!

  • Kolvereid, Norwegen, 20.4.2081


    Uhrzeit : 16:14 Uhr


    Wetter : 3 Grad, bewölkt und neblig


    Der Nebel lichtete sich sehr langsam um Kolvereid herum. Es war still, fast nichts zu hören, bis ein lautes, fast unnatürliches

    AAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRHHHHHHUUUUUUUUUUUUUUUU.... die Stille rapide durchbrach und euch zusammen zucken ließ.


    Selbst in den Fahrzeugen war es gedämpft durch die Scheiben zu hören. Nightingale und Alexander konnten eine kleine Person im Rückspiegel der Fahrzeuge erkennen.


    Anouk hörte den Schrei ebenfalls deutlich übers Wasser fliegen. Auf größere Entfernung hin (10 Seemeilen) konnte der Inuit eine Gruppe von 5 Wikinger Schiffen ausmachen, die sich entfernten.


    (Weiter)

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Iwan_Korshunov ()

  • Durch die umherziehenden Nebelschwaden kommt endlich Kolvereid in Sicht.


    Endlich! Jetzt dauert es nicht mehr lange...


    Dann zerreißt ein unnatürlicher Schrei die Stille.

    Der Nebel lichtet sich mehr und mehr.


    Da vorne ist doch etwas? Sind das Schiffe?


    Er schnappt sich sein Harpunengewehr und blickt durch das Zielfernrohr. Holt das Bild der Schiffe näher ran.


    Anouk traut seinen Augen nicht. Solche Schiffe hat er noch nie gesehen.


    "Was ist denn das für ein Spuk?"


    Wenn er nicht die Verwüstung in den anderen Dörfern mit eigenen Augen gesehen hätte würde er wohl denken, dass hier irgendein Konzern ein neues Trideo für seine verweichlichten Mitarbeiter dreht. Aber so?

    Er konnte auch keine moderneren Schiffe oder Helikopter sehen, die dieses Spektakel begleiten würden.


    Ein ungutes Gefühl steigt in ihm hoch. Würde er erneut nur Verwüstung und Tod vorfinden?

    Besonders erpicht das festzustellen war er

    ja nicht unbedingt, aber...

    Was bleibt ihm anderes übrig als nachzusehen? Kolvereid war sein Ziel gewesen. Sein Proviant musste wieder aufgestockt werden.


    Ein weiteres Mal spähte er durch das Zielfernrohr, um sich zu versichern, dass diese seltsamen Schiffe nicht Kurs auf Kolvereid hatten. Er hatte absolit keine Lust mit den Schiffen Bekanntschaft zu machen. Nicht nach allem was in den letzten Tagen passiert war.


    Er steuerte sein Boot Richtung Hafen, spähte durch das Zielfernrohr ob er bereits erkennen würde und warf auch immer wieder einen nervösen Blick zu den Schiffen.

  • Simone wollte gerade aussteigen und schauen, was der Typ hier machte und wieso er angehalten halt, als der Nebel sich lichtet. Kurz schließt sie die Augen. Und die Leute waren verschwunden, nachdem sich der Nebel gelichtet hatte. Nicht noch mal zu spät.

    Nachdem sie einmal kurz durchatmet und sich gerade die Waffe nehmen will, hört sie den durchdringenden Schrei, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt und sie erstarrt einen Moment. Dann das Klopfen an der Fensterscheibe und das weit aufgerissene Maul ... Instinktiv lässt sie sich zur Seite fallen und die Zwergin schaut in den Lauf einer Pistole, der viel zu schnell für normale Reflexe vor ihr aufgetaucht ist. Koffein, Schlafmangel, Tote und gebrandschatzte Dörfer waren nicht gut für die Nerven...


    Erst nach eine Sekunde ist die Frage zu ihr durchgedrungen und auch, dass das kein Wikingerzombiegeist war. Was dann dazu führt, dass sie die Waffe senkt, aber nicht wegpackt. "Bist du übergeschnappt? Du kannst mich doch nicht so erschrecken... Verfluchte Sch***" Dann schaut sie sich die Zwergin genauer an. "Ich glaube wir gehen besser alle in die Stadt. Komm rein." Sie öffnet die Beifahretür, lässt aber die Pred VI auch demonstrativ auf dem Schoß liegen. "Ich bin Simone," stellt sie sich kurz vor, bevor sie den Wagen startet und neben den anderen fährt und ihm zuwinkt. "Hoy, ich glaube hier ist was Schlimmes passiert. Lassen sie uns nachsehen."