[IP] Gun Peak Adventure Park

  • Sie nickte Zamuel zu, das er Sakura einen Drink geben sollte. Innerlich rief sie ihren Kontostand auf. Ein wenig hatte sie noch auf der Hohen Kante, aber die nächste Silkskinbehandlung stand auch schon wieder vor der Tür. Wer schön sein wollte musste leiden und einen tiefen Geldbeutel haben. Und ihr Aussehen war nun mal ihr Kapital. OK ihr Können zählte bei ihren Jobs mehr, aber bei ihrer Passion den sozialen Medien zählte nur das Eine.


    "Ich kann eigentlich gar nicht mehr zählen wie oft ich einen Neuanfang gemacht hatte. Gewollt oder auch ungewollt. Aber das hatte mich zu interessanten Orten gebracht. Also eigentlich kann ich mich nicht beschweren." lachte sie. "Das letzte mal hat es mir einen tollen Partyausflug nach Vancouver beschert."

    "Muss wohl daran liegen das mein Sensei mich Kismet nannte als er mich aus dem Wasser fischte."


    "Du musst mich stoppen wenn ich zu viel über mich rede." zwinkerte Silver Sakura zu.

  • Zamuel holt aus einem Schubfach des Servierwagens eine AR Brille hervor und reicht sie Sakura mit einer eleganten Bewegung. Miri gesellt sich zu Sakura und sagt:


    "Sie können sich Ihren Proteindrink gerne zusammenstellen."


    Unterdessen macht Samuel mit seinen Händen sehr kleine kaum wahrnehmbare Gesten. Ein aufmerksamer Beobachter könnte daraus den Schluss ziehen, dass er in der AR für Sakura schon einmal die entsprechende Seite aufruft.

  • Sie nimmt die Brille entgegen und wirkt fast ein wenig überfordert, entscheidet sich dann für etwas Fruchtiges mit Mango und LItschi, was sie ihm dann schickt.

    "Bisher hatte ich nur einen großen Neuanfang, wobe er wahrscheinlich nicht ganz so vollständig ist, wie er vielleicht sein sollte," meint sie. "Dein Sensei hat dich aus dem Wasser gefischt? Was war denn da passiert? Und in was unterrichtet er dich?"

  • Zamuel nimmt die Brille wieder entgegen und natürlich leitet er den Getränkewunsch von Sakura an die Küche weiter. Kurze Zeit später erscheint einer Drohne und Zamuel entnimmt ihr den gewünschten Drink. Diesen Reicht er formvollendet an Sakura weiter ohne sie oder Silver beim Gespräch zu stören. Auch sonst halten sich Miri und Zamuel im Hintergrund.

  • "Wo fange ich an." sinnierte Silver.

    "Vieles habe ich mir später zusammen gereimt, da vieles noch im dunklen meiner Vergangenheit vergraben ist."


    Silver nahm einen Schluck.


    "Ich wuchs in einem kleinen Haus direkt an der Küste von Pomoroya auf. Irgendwann wurde ich von Piraten im zarten Alter von vier oder fünf gefangen genommen. Ein paar Jahre später wurde ich von der Crew zu der auch mein Sensei gehörte befreit. Er hatte damals entschieden alle Erinnerungen an mein früheres Leben zu löschen, da die Erlebnisse auf dem Piratenschiff zu grausam waren. Das meinte ich als er mich aus dem Wasser gefischt hatte.


    Erst war ich nur ein kleines Mädchen auf dem Piratenschiff und half überall da aus wo Not am Mann war. Eigentlich wollten sie mich am nächsten Hafen wieder raus lassen, aber durch meine unvergleichliche Art wurde ich so eine Art Maskottchen.


    Durch einen Manasturm veränderte ich mich in das was ich jetzt bin. die strahlende silberne Schönheit. Und ich erwachte. Tsun Li lehrte mich wie ich mit meiner Gabe umgehen konnte. Auch wenn der alte Wujen mehr als ein paar graue Haare bekommen hatte." lachte Silver. Mein Ansatz Magie zu wirken ist eher intuitiv. So frei aus dem Bauch heraus. Sein gelehrter Verstand hatte da richtig revoltiert. Damals folgte ich noch Drachentöter. Wie auch er.


    Mit 16 lies er mich in Seattle an Land. Von nun an sollte ich meinen eigenen Weg gehen.


    Nach meinem Tod ist der Kontakt vollends abgebrochen."


    Das ist eine kurze Zusammenfassung.

  • Sakura schüttelt den Kopf. Was macht man bitte mit einem jungen, entführten Mädchen. Widerlich. Aber auch, dass sie Drachentöter folgte lässt Sakura eine Augenbraue nach oben ziehen. Na danke. "Das ist ja eine richtig krasse Geschichte. Wieso folgst du Drachentöter nicht mehr? Und seit deinem Tod? Du wirkst ganz lebendig, würde ich sagen. Oder bin ich gestorben und in einem seltsamen Himmel?"

  • Silver seufzte.


    "DocWaggon konnte mich damals nur widerbeleben. Danach habe ich Drachentöter nie wieder gespürrt. Er hatte sich schon bei meinem verzweifeltem Kampf um mein Leben von mir verpisst. Lange Zeit hatte ich gehofft, das ich mich wieder würdig konnte erweisen können. Dochirgendwann habe ich begriffen, daß es aus zwischen uns war. Wir haben einfach nicht zueinander gepasst. So sind wir beide unserer Wege gezogen.


    Irgendwann erschien mir Mondin. Wir beide haben ein viel besseres Verhältnis. Ich habe nicht immer das Gefühl meinem Totem nicht zu genügen. Das kann meine große Schwester schon gut genug."


    Dann fügte sie noch hinzu.

    "Und nein du bist nicht tot. Das wüsste ich. Ich habe schon sehr viele Leichen gesehen. Und die Seelen der Verstorbenen, die mich des Nachts quälen."

  • "Ja muss nur noch einen Produzenten finden." Lachte Silver. "Und in den Kredits steht dann Silver as Herself."


    Sie nahm einen Schluck ihres Drinks. "Irgendwann laufe ich mal in den Spotlight-Schatten LAs. Dann komme ich groß raus und die kleinen vom Coffee-Clutch können einpacken." sagte sie überzeugt.


    "Ja las uns trainieren. Was schwebt dir vor? Und wenn du nicht mit Zaubersprüchen aufwarten kannst. Wo liegen deine Stärken?"

  • "Na dann. Ich meine da sollte doch jemand Interesse haben, oder?" lacht auch Sakura. "Mir wäre das zu viel Aufmerksamkeit. Ich meine mich kennen ein paar Leute, ich hab einen Laden, aber die Chance, dass mich jemand erkennt ist doch gering."

    Sie rollt ein wenig mit den Schultern und deutet auf die Judo-Trainerin und den Kurs. "Ich würde vermutlich mit dem ganzen Dojo dort klarkommen, ohne mich merklich anstrengen zu müssen. Ich mache Kampfsport seit ich denken kann... das war eine willkommene Abwechslung zu der Schule in Neo-Tokio."

  • "Ich bin eigentlich nur in einer Art von Nahkampf gut." lachte Silver und es war klar, daß sie nicht die im Dojo meinte.

    "Wie ist Neo Tokio denn so? Ich war schon in einigen Konzernenklaven. Manhattan, Großfrankfurt. Aber dahin habe ich es noch nicht hin geschafft. Ich weis noch nicht mal ob meine Schwester schon dort war obwohl sie viel rum kommt. Sie ist by the way ein echtes Judoass obwohl sie es auch eher mit Geistern hat. Sie kann sogar die großen Varianten rufen."


    Sakura hörte klar raus, daß Silver ihre Schwester dafür bewunderte aber auch eingeschüchtert war.

  • Sakura muss bei der Antwort grinsen. "Ich glaube das kann man hier nicht trainieren..." meint sie lachend. "Neo-Tokio ist rieisg. Häuserschluchten, Hochäuser, überall AR-Werbung, mehrer Lauf- und Fahrwege übereinander. Dagegen wirkt Seattle fast ländlich. Aber es hat sich auch verändert, seitdem die SHinto-Priesterschaft mehr Parks bauen lässt, wieder mehr auf die Spiritualität achtet. Eine riesige Filmindustrie hast du da, aber auch eine Überwachung wie du sie nur aus den Arks hier kennst. Und für dich wäre es dort nicht angenehm. Schon ich würde eher lange Kleidung tragen, außer wir wären in Minato unterwegs... Ich liebe den Sprawl... und verachte ihn."

  • "Erzähle mir mehr. Ich habe eine Zeit lang in Manhattan gelebt. Ich hatte dort gerne gelebt. Wollte die Schule beenden und ich war direkt an dem Mekka für Innovationen und Mode dran. Wusstest du das in Manhattan Sachen erst getestet werden bevor sie für den Rest der Welt bestimmt sind. Du gehörst zu den ersten, die die neue Kollektion tragen darf. Da hatte ich meine ersten Me-Feed Kanäle. Aber die Überwachung ist der Wahnsinn. Überall Kameras und jeder will irgend etwas aufnehmen zum posten. Leider musste ich diesen Ort verlassen. Ein Geist hatte mich dazu gezwungen. Hatte mich nach Groß Frankfurt abgesetzt. War aber nur kurz da bis ich wieder nach Seattle übersiedelte. Die Luft da hatte mir nicht gefallen."


    Dann fragte Silver noch.

    "Warum würdest du lange Kleidung in NT tragen und was ist Minato?"

  • "Echt? Das klingt cool mit dem testen... Mit einem Geist habe ich mich bisher noch nicht wirklich anlegen müssen. Ja die Überwachung ist verrückt in einigen Sprawls..." Sie schmunzelt. "Naja, unsere Kultur ist sehr traditionell und mit so vielen Tätowierungen gelte ich als MItglied der Yakuza. Und die meisten sind so konservativ, dass sie davon ausgehen, dass Frauen in der Yakuza nur eine Beschäftigung haben. Ich könnte in die meisten Badehäuser nicht mal rein. Zum Glück gibt es da inzwischen gute Sachen, die man darüber anziehen kann. Minato ist das internationale Viertel in Tokio. Da leben die GaiJin und viele der Subkulturen blühen da im Schaten der TaDo..."

  • "Wenn du mal wieder rüber gehst kannst mich ja mitnehmen." sagte Silver in ihrer unbedachten Art. "Aber du bist keine Yakuza? und was ist ein TaDo?" Silver hatte sich noch nie groß mit der Japanaischen oder auch irgend einer anderen Kultur auseinander gesetzt. Selbst während ihrer Zeit in Jakarta hat sie nicht wirklich das Land und die Leute verstehen gelernt.

  • "Kann ich machen, aber stell dich drauf ein, dass du behandelt wirst ein Ork-Bettler in Downtown." Sie schüttelt den Kopf. "Das ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Aber ich bin auf jeden Fall keine Prostituierte oder Trophäe was etwa 95% der Yakuza-Frauen sind. Die TaDo ist die große Universtität in Tokio. Harte Schule, extreme Anforderungen. Allein bei den AUfnahmetests bringen sich regelmäßig Schüler um... Aber das Viertel ist super, fast besser finde ich als SHibuya."

  • "Ich habe mal zusammen mit ner Ork-Gang gelebt. Die waren echt super. Also so schlimm kann das nicht sein. Und ja ich habe mal eine Zeit lang in Puyallup nur von der Hand in den Mund gelebt. Ich wurde gejagt und musste um mein Überleben kämpfen. Erst die Gefangennahme und der beinnahe Verkauf in die Skalverei hatte mich da raus gebracht. Ich weis wie es ist nicht auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Aber zum Glück war ich nie so weit gesunken, daß ich mich für Geld prostituieren musste." sagte Silver.

    "Und wer bringt sich denn für ein paar Noten um?" fragte sie erstaunt.

    Was sie nicht sagte, daß sie während ihrer Zeit in Puyallup nicht nur Gejagte, sondern auch Jägerin war.

  • Sakura schaut beeindruckt. "Da hast du es aber weit gebracht. Naja die meisten Japaner und besonders die Yakuza sind chauvinistische Rassisten..." Sie zuckt entschuldigend mit den Schultern. Du wurdest fast in die Sklaverei verkauft? Ein zweites Mal?"


    Zu den Noten gefragt schaut sie etwas in die Ferne. "Den Test nicht zu schaffen ist eine Schande für die Familie. Und es gibt nichts Wichtigeres als die Ehre, die Fassade, die Höflichkeit. Wir haben etwa dreißig Möglichkeiten du zu sagen, die von demütig bis beleidigend reichen. DIe Kinder lernen dafür Jahre, nehmen Drogen, Nachhilfe, die Eltern buchen Hotels. Und wenn man dann die Erwartungen nicht erfüllt..."

  • "Ja ich war unachtsam. Und seitdem trage ich immer Schutzkleidung mit elektrischer Isolierung." sagte Silver. Sakura merkte aber das da noch mehr war. Sehr viel mehr.


    Zu Eine Frage der Ehre schüttelte Silver nur den Kopf. Da sie lange Zeit ohne Familie aufgewachsen war und sonst auch keine langen bleibenden Freundschaften hatte konnte sie das Konzept absolut nicht nachvollziehen. Wenn es wirklich hart auf hart käme würde Silver ihr eigenes Überleben auf die oberste Stufe stellen. Zumal sie dem Schnitter nicht noch mal vor die Augen treten wollte.

    "Die Red Suns waren jetzt nicht höflich zu uns gewesen." sagte Silver Gedankenverloren.

    "Und das ist ein Grund mehr warum ich wohl absolut nicht mit ihnen kann." Sie sprach damit nicht nur den Chauvinismus an, sondern auch dieses übersteigerte Weltbild von Ehre.

  • "Nein, ihr seid ja auch GaiJin. Eine Außenstehende für Japaner. Und damit außerhalb dieses Ehrbegriffs, der nur innerhalb ... gleichwertiger Japaner gilt. Wie gesagt: Rassisten. Sie haben euch vermutlich für Untermenschen gehalten." Sie schüttelt etwas den Kopf. "DIe Japaner waren im letzten Jahrhundert nicht umsonst mit den Nazis verbündet und die Konwelt hat dem einen bunten Schleier aus Geld und UNterhaltung übergeworfen. Es wird von einem hohen Manager aus Samuraifamilien immer noch erwartet, dass er, wenn er versagt sich selbst richtet um seine Ehre wiederherzustellen. Das sagt einiges, oder?" meint sie zu Japan. "Ich selbst sehe das inzwischen ziemlich kritisch. ABer ich falle auch etwas aus der Reihe. Allein meine Familiengeschichte..."


    Dann schaut sie mit etwas schräg gelegtem Kopf zu ihr. "Wenn du da mehr erzählen willst zu der GEschichte. Ich habe noch über die Hälfte des Drinks und Zeit..."