[IP] Ein ganz normaler Tag

  • "Ja, die Auswahl ist eher klein." Meint Val, die so anderthalb Meter kleiner ist, fröhlich und fährt im selben Tonfall fort. "Ist aber eh nix für Leute mit unserem Lebensstil. Aber wer hart arbeitet, darf auch hart feiern.

    Muss ja nix wildes sein, aber so richtig tanzen wäre mal wieder was. Nicht abzappeln im Club und sich betatschen lassen, sondern Standard. Vorzugsweise, ohne dass mir dabei einer auf die Füße tritt."

  • Einige Wartezeit später kommt von der Leitzentrale der Befehl zum Abmarsch. Das heißt: Zurück zum Heimathafen. Einsatz beendet.


    Die Sleeping Beauty ist außer Gefahr, heißt es. Reguläre Unterstützungskräfte seien eingetroffen, das Kreuzfahrtschiff gesichert. Die Spirit werde derzeit durchsucht.


    Natürlich gibt Lukas das an Einnard weiter, welcher dann den Marschbefehl gibt.


    Mit einer Leistung, die für das kleine Patrouillenboot sicher etwas übermotorisiert wirkt, schießt die nicht ganz schlanke Aldebaran durch die Wellen des Atlantischen Ozeans. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit merkt man kleinere Wellen kaum mehr, größere weiß der Rigger geschickt zu umgehen oder zu durchbrechen. Und ja, natürlich macht es auch Spaß, den Motor des Bootes mal ordentlich zu nutzen. Zwar nicht auf Anschlag, aber eben doch auf Leistung.


    Nach Ankuft im HQ soll zeitnah eine Nachbesprechung erfolgen. Es wird daher angeregt, sofern erforderlich, sich vorher noch zu verpflegen oder zu versorgen.


    Es wird angefragt, ob besondere Vorkehrungen getroffen werden müssen (schwer verletzter Marine, Kriegsgefangener, Verfolger, das Übliche). All das kann Lukas verneinen.


    Die Fahrt dauert ein paar Stunden, es wird wohl früher Vormittag werden.

  • Val setzt ein CT und leichten Dienst für Alex auf die Liste, zumindest bis die Ergebnisse des CT da sind. Selbst keine Neuneurochirurgin macht sie bei Kopfverletzungen, aber keine halben Sachen, so ziemlich alles ließ sich ja mit Prothesen ersetzen, nur beim Gehirn war man noch nicht so weit.

    Sie schaut noch einmal nach ihrer Patientin, bevor sie ein paar Pläne für den nächsten Tag macht. Von Amazonien hatte sie bisher nur Metropol gesehen, vielleicht anständig Surfen und nicht dieses würdelose Windsurfen oder schön feiern.

    Wobei sie ja befürchtet, dass der nächste Einsatz wieder so was Furchtbares wird, wie eine Woche in einem Container eingepfercht zu sein, was allerdings hätte schlimmer sein können, auf einer Transpazifikroute zum Beispiel.

  • Alex lässt Val machen. Sie hatte schon sehr früh gelernt. Ärzten widersprach man nicht. Danach ging sie auf Deck um frische Luft zu schnappen. Sie grüßt jeden dem sie begegnete. Nach circa einer halben Stunde ging sie wieder unter Deck und machte sich daran ihre Ausrüstung zu prüfen und soweit möglich und nötig auf Vordermann zu bringen. Dann machte sie sich auf Viggo zu suchen. Bevor sie den Einsatzbericht schrieb wollte sie ihn noch fragen was genau im Maschinenraum passiert war.

  • Lukas ist ja vor Allem und zuallererst Profi. Aber ein klein wenig Spaß darf man doch auch haben und ganz nebenbei ist die Seemännische Ausbildung auch in einer Gruppe wie den Maersk Marines sehr wichtig, so ein Rigger kann ja jederzeit ein schweres Versagen kritischer Teile erleiden. Wenn also jemand möchte, ist Lukas auch gerne bereit, mal ein wenig die Steuerung über die Aldebaraan jemand anderem anzuvertrauen. Wenn also jemand gerne mal mit Vollgas durch ein paar Wellen heizen wollte, gab es durchaus eine Gelegenheit dazu. Natürlich hat er das, auch im Sinne der Dokumentation und Nachvollziehbarkeit als Ausbildungszeit aufgenommen und das den anderen auch so angeboten. Und ebenso natürlich hat der Steuermann bzw. die Steuerfrau dabei nicht wirklich die volle Kontrolle, aber Lukas arbeitet dezent genug, dass es nicht auffällt, wenn er hier mal ein klein wenig den Winkeln an der Welle korrigiert oder ein klitzeklein bisschen weniger oder mehr beschleunigt. Den Rest der Fahrt nutzt er, neben ein wenig Spaß mit diesem wahren Monster von einem Boot, zum Einen für ein paar coole Aufnahmen. Eine hohe Welle im Fokus durch die hindurch auf die Kamera zu plötzlich die Aldebaraan mit Einnard am Bug bricht. Klare, blaue See aus weiter Entfernung die Aldebaraan mit ihrer weißen, schnurgeraden Fahrspur hinter sich. Detailaufnahmen des laufenden Motors, Lukas in ölverschmiertem Unterhemd, Einnard oben ohne, Val und Alex, die sich in der Sonne lachend mit einem totaaaaal sportlichen Drink zuprosten, der ganze Müll.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Viggo nimmt Lukas‘ auf jeden Fall an. Nach nur sehr kurzer Vorsicht dreht er soweit auf, wie man ihn lässt und fühlt sich wie n Kind auf ner GoKart Bahn.


    Als Alex ihn jedoch aufsuchen will, kann er das für seine Kameradin und Freundin natürlich beenden.

  • Nachdem er den Marschbefehl gegeben hatte verbringt Einnard seine Zeit damit sich zu entspannen. Am liebsten wäre er eine Runde geschwommen, aber er wäre kaum dazu in der Lage gewesen das Schiff wieder einzuholen, ohne sich dabei komplett zu verausgaben.
    Also verbringt er die Zeit in seiner Kabine, wo er sich ein paar Trids anschaut, ja manchmal ist auch das leben eines Mearsk Marines vergleichsweise langweilig.

  • Nach einem Besuch der trolltauglichen Dusche, Inklusivität hatte echt ihre guten Seiten, macht es sich Val mit echten, wenn auch merchtauglichen, Kopfhörern, statt DNI, in der Gemeinschaftskabine bequem. Sie arbeitet an ihrem Weiterbildungsprogramm. Völlig unverständlicher medizinischer Kram, selbst wenn man des Japanischen oder Englischen mächtig ist.

  • 22. Oktober 2078

    Frederikssund, Dänemark

    mäßiger Wind, 6 Grad Celsius, leichter Regen


    09:51


    Wieder einige Stunden später erreicht das Team die Grenze Dänemarks, und kurz darauf eben auch die Zentrale mit dem Anlegehafen der Aldebaran in Frederikssund. Inzwischen ist es längst wieder hell.


    WIe angekündigt soll gleich im Anschluss die Nachbesprechung stattfinden. Und so geht es, nachdem das Boot ordnungsgemäß an die Wartungstechnik übergeben wurde, zu einem der großen Mannschaftsaufzüge und nach oben in die Kommandozentrale. Anwesend sind Frau Oberfeldwebel Richter sowie zwei weitere männliche Feldwebel, deren Namensschilder sie als Nielsen und Pedersen auszeichnen. Bei den beiden wird es sich um die technische Unterstützung handeln, welche die Aldebaran (und auch die Marines) während des Auftrages überwacht hat.


    Frau Oberfeldwebel steht stramm, Stabsgefreiter Tjorleifson macht Anwesenheitsmeldung. Rühren, Setzen, das Übliche.

    Ja, es gibt auch einen stabilen Stuhl für den Riesen.


    Der Einsatz ist nun vorbei. Man darf sich sogar etwas entspannen. Aber dennoch will man Einschätzungen hören. Auffälligkeiten, Lagebeurteilungen, Leistungsoptimierungen und so weiter.

    "Guten Morgen, und schön, Sie alle wohlbehalten zurück zu sehen."

    Zwar zeugen weder Stimme noch Gesicht von sonderlich reichhaltigen Emotionen, aber doch meint die Frau das, was sie sagt. Ob das aber lediglich aufgrund der umfangreichen Ressourcen, welche dort unterwegs waren, der Fall ist, lässt sich nicht einschätzen.


    "Der Auftrag war nicht ungefährlich, wie wir mit ansehen durften. Sie haben sich insgesamt gut geschlagen. Unter den Voraussetzungen hätte es deutlich schlechter ausgehen können.

    Haben Sie Anmerkungen?"

  • Natüüüüüürlich hat Lukas Anmerkungen, eine ganze Menge sogar, aber er hält die Klappe. Der technische Kram, die Performance-Tweaks, die Kleinigkeiten, das interessiert die Frau Oberfeldwebel sowieso nicht und es steht auch alles in Lukas' Bericht. Und ansonsten... tja, das Team hatte sich akzeptabel geschlagen. Was zu meckern gibt es immer und als echter Deutscher ist Lukas darin auch Profi, aber solche Anmerkungen zu machen, das ist Einnards Aufgabe. Von seiner Warte aus, war das im Grunde ein Einsatz für Lehrvideos. Ein "so laufen Einsätze normalerweise ab". Kleine Fehler, kleine Ungenauigkeiten aber alles im Rahmen des Menschlichen und Normalen. Das erste Wort hat sowieso Einnard, also kommentiert Lukas erst einmal nichts und wartet nur ab, was der Riese zu sagen hat.

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    PS: Te exue, sue!

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  • Val ist schon früh auf den Beinen, Schlafregulator macht es möglich, ohne dabei völlig aus dem Gleichgewicht zu geraten.

    Heute gab es statt ein paar Kilometern laufen, ein paar Kilometern schwimmen. Wenigstens nicht im Sund, sondern in der Schwimmhalle des Stützpunkts. Wo man zumindest ein paar der üblichen Verdächtigen traf, die entweder zu einsam oder zu besessen waren, und sich am Samstagmorgen, ein paar Stunden vor Sonnenaufgang, zu quälen.

    Das Runnerhigh hätte man auch einfacher haben können, aber das, zusammen mit den fast brennenden Muskeln und einer warmen Dusche war es fast wieder wert und so früh am Tage hatte sie die Duschen fast für sich allein.

    Für sie steht heute hauptsächlich Schreibkram auf dem Programm, der unweigerliche Papierkram nach einem Einsatz und am Nachmittag ein wenig Weiterbildung, diesmal ihr gausames Spanisch verbessern zu versuchen. Sie wäre ja eher dafür, dass Ganze nach Teneriffa zu verlegen.

    An der Sezierung beteiligt sie sich ganz analytisch, ihre Version steht ja schon im Bericht, nur die Version der anderen kannte sie noch nicht so im Detail.

  • "Nein Sir!"


    Sagt Einnard bestimmt. Er hatte inzwischen sämtliche Aufnahmen von innerhalb des Schiffes studiert und selbstverständlich machte er sich selbst dafür verantwortlich, dass Alex kurzzeitig in so großer Gefahr geschwebt hatte, aber daran würde er intern arbeiten müssen und nicht mit den Vorgesetzten. Sowieso stand auch bei ihm alles weitere in einem Bericht. Einen Redebedarf hatte er nicht.

  • Auch Viggo hat keine Fragen. Er würde, wenn er etwas hätte, es mit Einnard besprechen. Sowieso geht er davon aus, dass die Frau Oberfeldwebel auch keine Fragen von jemand anders als Einnard erwartet.


    Keine Fragen, Frau Oberfeldwebel!

  • Ein paar Notizen macht sich Val, hat aber sonst nicht so furchtbar viel beizutragen. Sie sieht nur zwei Probleme bei der Aktion, wie es zu Alex Ausfall hatte können und Einnards eingeschränkt Mobilität, an erstem könnte man vielleicht arbeiten, an letzterem eher nicht.

  • Alex wusste das sie in diesem Einsatz nicht ihr bestes gegeben hatte. Sie hätte besser aufpassen sollen. Sie war für die magischen Bedrohungen in dem Team zuständig. Aber auch wenn sie das nicht gerne zugab. Sie hatte kaum Erfahrungen mit Geistern. Und das war ihr zum Verhängnis geworden. Durch ihr mangelndes Wissen hatte sie das Team in Gefahr gebracht. Das würde nicht wieder vorkommen. Beim Briefing blieb sie im Hintergrund.

    Einnard würde für das Team sprechen.

  • Frau Oberfeldwebel nickt.


    "Dann kommen wir zu unserem Teil der Auswertung.

    Die Missionsziele sind beide erfüllt worden, insoweit sind wir sehr zufrieden. Auch gibt es keine Totalausfälle oder verlorene Ausrüstung. Insgesamt also ein Erfolg auf ganzer Linie."


    Ein Ausschnitt aus Alex' Sicht wird an die Wand hinter der Vorgesetzten projiziert. Es ist der Kampf im Maschinenraum. Es ist hektisch, Teile fliegen, die Maschine bewegt Bauteile, die nicht dazu gedacht waren.

    Es flackert kurz, die Sicht kippt, das Sichtfeld wandert erst kurz nach rechts, dann schnell und weit nach links, und schließlich wird es schwarz. Obergefreite Masters wurde augenscheinlich durch die Luft geschleudert.


    "Was Sie da getroffen hat, war augenscheinlich außerhalb Ihres Sichtfeldes. Das entschuldigt zwar im Grunde den überraschenden Treffer, allerdings sollte das bei ausreichendem Umgebungsbewusstsein nicht dazu kommen. Das ist etwas, das wir in Zukunft verstärkt mit Ihnen trainieren werden.

    Mit Ihnen allen. Nur zur Sicherheit."


    Es werden ein paar kleinere Ausschnitte aus Kämpfen gezeigt. Hier hätte man schneller darauf reagieren können, dort wäre eine Spähdrohne angebracht gewesen. Alles in Allem nichts Wildes, aber doch Anmerkungen, was man besser machen könnte.


    Eine Szene zeigt, wie der Riese im Vorbeirennen zwei Piraten einfach über die Reling schleudert.

    "Nicht nach Lehrbuch und im Grunde auch riskant." kommentiert sie.

    "Aber es kommt gut an beim Marketing. Solche Aktionen wären eigentlich zu bemängeln, wenn Sie reguläre Marines wären. Einfach aus dem Gesichtspunkt der Effizienz heraus. Wenn sich jedoch die vergleichsweise sichere Situation für solche Moves ergibt, dann nutzen Sie sie. Die Umfragewerte lieben das."


    "Auch ein gutes Manöver auf der Brücke. Ob die erzeugten Verluste, besonders durch den Beschuss der Aldebaraan, notwendig waren, wird sich zeigen. Gemäß der aktuellen Vorgaben des Marketings ist man sich da noch unsicher. Die Zuschaer werden das entscheiden. Aus Sicht von Maersk aber saubere Arbeit."



    Es folgen weitere, weit technischere Auswertungen, die jeder der Anwesenden zumindest gehört haben sollte. Das meiste ergibt für die meisten auch Sinn.


    Insgesamt ein sehr guter Einsatz. Am morgigen Tag soll es zunächst ein Treffen mit dem Marketing geben, das bis dahin hoffentlich alles ausgewertet hat. Der Rest des heutigen Tages steht zur freien Verfügung auf dem Gelände, was immerhin fast ein ganzer Arbeitstag Freizeit ist. Es wurden ihnen Zimmer zugewiesen.


    Das Gelände bedeutet in diesem Fall: Ganz Frederikssund. Die Stadt gehöhrt Maersk im Grunde.

  • Alex schaut sich die Aufnahme vom Einsatz zu ihrer Person genau an. Videoauswertungen von Einsätzen gehörten zum Alltag. Nur so konnte an der eigenen Effektivität und des Teams gearbeitet werden. Die Anmerkung der Frau Oberfeldwebel stimmte vollkommen. Alex machte sich noch zusätzliche Gedanken. Sie hatte zu dem Zeitpunkt des Einsatzes unter den Einfluss der ihr zugeteilten Kampf-Optimierungs-Mitteln gestanden. War das die Richtige Entscheidung gewesen. Ob der Fehler ihr ohne die Drogen passiert wäre weis sie nicht, aber sie nahm diesen Punkt für sich mit. Sie musste dies mit Val und Einnard diskutieren. Im Einsatz musste sie 120% Einsatzbereit sein. Da durften keine Fehler passieren.

    Gut wäre es wenn sie beide Zustände trainieren würde um zu sehen wo sie die bessere Leistung brachte.


    Sie nickte Frau Oberfeldwebel nur zu um zu signalisieren das sie verstanden hatte.


    Der Satz von Frau Oberfeldwebel "wenn Sie reguläre Marines wären" störte sie immens. Sie waren Marines. Nicht nur irgendwelche drittklassigen Filmstars für eine Realitiy Soap. Sie konnte ein Schnauben unterdrücken. Das stand ihr nicht zu Frau Oberfeldwebel in diesem Punkt zu kritisieren.


    Alex wartete nach dem Debriefing auf die Reaktion vom Rest des Teams.

  • Val macht sich auch ein paar Notizen. Den Drogeneinsatz und Erlaubnisvorbehalt zu stellen steht recht weit oben auf der Liste, aber das wollte sie zuerst mit dem Riesen klären.

    Machte aber einen großen Kringel um Beschuss der Brücke und Marketing. Shock and Awe klappte eigentlich immer. Sollen sich mal nicht so haben, ein paar schnelle Schnitte, ein paar mehr Perspektiven und die Sache sah angemessen dramatisch aus. Was wollten die denn noch?

    Ihre Vermutung war ja, nach den letzten paar Geschichten in Vollrüstung, dass irgendwas kommt, bei dem man die Gesichter der Stars sieht. Entweder das oder Boob Armor für Alex und sie, dann aber wenigstens absurde Schamkapseln für den Rest.


    Ein Tag zur freien Verfügung in Frederikssund war, war ein Tag in einer Schlafstadt von Kopenhagen. Sie schaute mal skeptisch auf den Sekretär, was der denn so vorschlägt.

    Frederikssund, selbst mit Maersk, kann einfach nicht mit Paris oder Tokyo mithalten.

    Teambuilding mit Alex? Sie hatte keinen wirklichen Plan, womit man die Deutsche begeistern könnte und die Auswahl war eh dürftig. Sie setzte mal den Sekretär darauf an.

    Irgendwas mit Messern? Im Sommer wäre ihr noch eingefallen, mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Sund. Für Shopping war Alex eher nicht zu haben oder? Hat die Frau eine Wunschliste im M-Shop?

  • Auch Lukas stößt die Sache mit „richtige Marines“ etwas sauer auf. Was sollen solche Sprüche? Natürlich werden das hier nicht die einzigen in der Führungsriege sein, die so denken und ebenso natürlich wäre es Einnards Aufgabe, dazu etwas zu sagen. Aber auch wenn Lukas Profisoldat ist, geht es hier um seine Karriere und die wird irgendwann auch außerhalb der Marines liegen. Statt es also wie ein braver Soldat einfach zu schlucken zeigt er auf. Als Frau Oberfeldwebel ihn dann aufruft, erhebt er sich, steht stramm und spricht


    „Frau Oberfeldwebel, ich, und ich bin sicher, meine Kameraden sehen das genau so, würde es begrüßen, wenn man uns nach den Maßstäben der richtigen Marines misst, nicht nach Marketingmaßstäben. Wir haben uns alle regulär für den Dienst qualifiziert, bei niemandem in diesem Raum wurde auch nur ein einziger Punkt im Anforderungsprofil verfehlt. Im Vordergrund steht die Erfüllung der Mission mit den kodifizierten und regulierten Mitteln. Wir haben uns bereit erklärt, eine Rolle im Marketing zu übernehmen und wir sind alle stolz, dem Konzern Maersk, unserem Arbeitgeber, auf diese Art eben nicht nur im militärischen Bereich sondern auch in den Public Relations dienen zu können, das bedeutet aber nicht, dass wir eine andere Behandlung oder Bewertung als jeder andere Marine erwarten oder wollen. Unser Handeln sollte im Gegenteil nach strengeren Maßstäben bewertet werden, da nicht nur öffentlich verwertbare Moves im Zentrum unserer Arbeit stehen, sondern unsere Performance auch auf der professionellen Ebene bemerkt und bewertet werden wird. Was immer wir tun, wird von den corporate reconaissance Abteilungen anderer Einheiten ebenso beachtet, wie von der breiten Öffentlichkeit.“


    Ein militärisch korrektes und rein formell nicht zu beanstandendes „steck dir dein „richtige Marines“ sonstwo hin“. Nicht direkt eine Kampfansage, aber doch an der Grenze (aber noch innerhalb derselben) dessen, was ein einfacher Soldat sich leisten kann und darf

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    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Viggo lächelt. Er erkennt Alex‘ Blick und natürlich hört er was Lukas sagt. Die beiden fühlen sich zu schnell angegriffen. Da war kein Tadel darin, sondern Lob. Da wurde eindeutig gesagt, das hätte man sich sparen müssen, wenn man regulär wäre, einfach weil unnötig riskant, aber aus der sicheren Position heraus, war es marketingmäß perfekt. Sie sind nun mal nicht regulär. Von ihnen erwartet man mehr. Man erwartet dass sie sich auch noch den Raum für solche Aktionen schaffen ohne sich zu gefährden.


    Mit Verlaub… wir sind aber nun mal keine Regulären. Von uns wird mehr erwartet. Wir sollen effizient UND filmreif sein und das haben wir geschafft. Nehmen Sie das Lob an Soldat.

    Vermutlich war es nicht schlau sowas vor den Vorgesetzten zu besprechen. Er hofft einfach, dass das keine Diskussion wird.


    Er wagt einen Seitenblick zu Lukas, mit dem er versucht ihm deutlich zu machen, dass er die Situation falsch versteht. Und selbst wenn nicht. Das hier würde es nicht besser machen.