[IP] Ein ganz normaler Tag

  • Keiner hatte etwas gegen die Einschätzung durch den Brigadeadmiral einzuwenden. Hätte ihn auch gewundert, wenn er ehrlich ist.

    Ohne groß drum herum zu reden, kommt er gleich zur Sache. Das hier sind Soldaten, Marines! Smalltalk hilft hier keinem weiter.

    "Ich glaube, man will Sie auflaufen lassen." Eine Sekunde Pause.

    "Ich habe leider wenig Einfluss auf die Auftragsvergabe, aber immerhin darf ich das Team leiten und aufstellen.

    Mein Rivale, ein gewisser Generalmajor, dessen Name ich aus Anstand nicht nennen werde, ist wohl mit der Entwicklung Ihrere Erfolge unzufrieden."

    Generalmajor. Eine Generalmajor Kramer quittiert die Einsatzberichte, und scheint weit über Oberfeldwebel Richter der Vorgesetzte des Teams zu sein. Das wissen die Beteiligten. Sie kennen das Organigramm.

    Sleipnirsson weiß, dass sie das wissen.


    "Er hat die militärische Leitung über einen Teil der Marines inne, leider auch über Sie.

    Sie sehen, die Mission ist äußerst fordernd, aber nicht unmöglich, denke ich. Wenn Sie diesen Einsatz erfolgreich abschließen, haben wir es geschafft. Dem Marketing muss klar werden, dass Sie Maersk repräsentieren können, der Sicherheit muss klar werden, dass Sie echte, harte Marines sind.


    Bis es soweit ist, fürchte ich, haben Sie noch einen harten Kampf bevor."


    Er lässt eine kurze Pause, schaut jedem einmal in die Augen. Alle sind entschlossen. Natürlich sind sie das, sie wurden so ausgebildet.


    "Kommen wir also zum einzig wirklich wichtigen Punkt: Dem Wie.

    Das Schiff hat einen äußerst großen Rumpf, und ist mehrfach gegen ein Sinken gesichert. Das kommt uns tatsächlich sehr entgegen. Das letzte, was wir wollen, ist noch eine Ölkatastrophe. Noch dazu ausgelöst von Maersk Marines.

    Der Antrieb ist offenbar enorm verbessert worden. Ich gehe davon aus, dass er komplett ersetzt wurde. Und nimmt man die Masse und den ursprünlichen Nutzen des Schiffes, und die Geschwindigkeit, mit der es sich nun bewegt, sehe ich nur zwei Optionen.

    Einen Reaktor an Bord, oder einen Elementar.

    Beides birgt seine Risiken, sowohl für uns, als auch für das Schiff. Beides wird Sie vor Schwierigkeiten Stellen.


    Ein Reaktorunglück auf offener See ist keiensfalls besser als ein gesunkenes Schiff. Er müsste sicher herunter gefahren und langfristig demontiert werden. Ihre Aqua-Fortress wurde mit einem kurzfristigen Strahlenschutz versehen, um Sie auf diesen Fall vorzubereiten. Eine Anleitung zum sicheren Herunterfahren wurde in Ihr Pi-Tac geladen.


    Ein Elementar wäre weniger prekär für die Umwelt und weniger kompliziert auszuschalten. Dafür wehrt er sich natürlich. Ein Elementar würde auch die Stürme erklären. Fraglich bleibt, woher die Piraten einen ausreichen starken Geist haben.


    Unsere Aufklärung konnte keine der beiden Möglichkeiten bestätigen oder ausschließen. Sie werden das erst vor Ort erfahren.



    Stabsgefreiter, Sie wollten ein U-Boot. Ihre Aqua-Fortress verfügt über Sauerstofftanks und Schubdüsen. Nutzen Sie das.


    Legen Sie das Schiff an den Schrauben lahm. Sollte es durch einen Elementar bewegt werden, wird das natürlich nicht gehen. In dem Fall haben wir kaum eine Möglichkeit, das Schiff an der Bewegung zu hindern, und der Auftrag wird etwas komplizierter.


    In beiden Fällen sollte Winkler die Verteidigung des Schiffes beschäftigen, während der Rest an Bord geht. Wenn Sie unter 100 Metern bleiben, sollten die Seekampfgeschütze Sie nicht anvisieren können."
    Was logisch ist, allein aufgrund des Winkels. Natürlich weiß Lukas auch, dass ein entsprechender Wellengang die Winkel durchaus verändern kann.


    "Ich habe vier modifizierte Sturmschilde geordert. Sie sind ebenso stabil wie gewöhnliche, haben aber ebenso eine eingebaute Schubdüse. Damit können Sie nicht nur die Schilde leichter durch das Wasser transportieren, sondern auch eventuell weitere Ausrüstung. Eine Smart-Feuerplattform, zum Beispiel.

    Weiterhin enthalten Sie ein Magnetsystem, das am Rumpf des Schiffes halten sollte. Falls sie dort vorübergehend etwas deponieren wollen.


    Ihre Rüstungen haben eine Mikro-Drohne, nutzen Sie diese, um wichtige Punkte auszuspähen."


    Er teilt weitere taktische Einschätzungen mit, wie zum Beispiel, dass das Team sich aufteilen sollte, um die Brücke und den Antrieb zeitgleich ausschalten zu können. Alex solle sich dem Geist stellen, da Waffenfoki bekanntlich besser funktionieren als Kugeln. Stärkeren Widerstand (vom Geist abgesehen) erwartet er auf dem Weg zur Brücke.

    Das Pi-Tac hat auch Deckpläne des Schiffes erhalten, sodass man weiß, wo man eine Schneidfackel ansetzen sollte. Freilich hat das Waffensystem auch einen Unterlauf-Enterhakenwerfer. Ein klassisches Entern wäre also ebenfalls möglich. Vielleicht tut man beides gleichzeitig, einmal entern in Richtung Brücke, einmal hereinschneiden zum Antrib. Wo der vermutet wird, ist natürlich ebenfalls im Pi-Tac vermerkt.


    Er weist auch darauf hin, dass die Gegenseite aus Piraten besteht. Zwar obliegt es natürlich dem Team, wie viel letale Gewalt anzuwenden ist, aber aus seiner Sicht gibt es wenig Grund zur Zurückhaltung. Was nicht heißt, man muss jeden einzelnen verfolgen und ausschalten. Kompromisslos verteidigen, aber bei Rückzug Gnade zeigen. Es gilt, ein Image aufzubauen.

    Nicht mit Maersk anlegen.

  • Einnard nickt einige Male, Sleipnirson war kompetent. Er war über alle Grundinformationen im Bilde und hatte einen 08/15 Plan, auf dem man aufbauen konnte.


    "Wie schnell muss das alles passieren? Ist ein sequenziertes Vorgehen im Bereich des erlaubten? Ist es möglich dem Schiff Zeit zu geben, sodass es sich weiter von möglicher Unterstützung weg bewegt?"


    Das war die erste Frage, die für seine Planung entscheidend war. Da die zweite erst vor Ort beantwortet werden konnte musste er zwei Pläne, je auch mit Exitstrategien entwerfen. Denn sein erster Plan würde gut funktionieren, wenn es keinen Geist gab. Wenn es sich beim Antrieb um einen konventionellen handelte, so war die Erreichung beider Missionsziele im Bereich des schaffbaren. Auch wenn es einen Geist gab war dies korrekt, jedoch benötigte der Plan dann mindestens drei Angriffsbewegungen. Verteilt über mehr als 40 Stunden ein Zeitraum, der zu lang sein könnte. Um so wichtiger würde es werden den Feind vom Funk abzuschneiden.

  • Dazu fällt Viggo nur ein grimmiges Schmunzeln ein. Kramer ärgert sich entweder darüber, dass es ihm nicht selbst eingefallen ist, so ein medienwirksames Team aufzustellen, oder er ärgert sich, weil es gegen seinen Willen aufgestellt wurde und sich nun auch noch gut schlägt. Dem Penner zeigen sie´s schon noch!


    Die Schilde sind bestimmt ne richtige Hilfe. Ne Feuerplattform dazu... dann ein MG und ich halt Ihnen unser Einstiegsloch, den ganzen Tag... Sir!

    Gibt Viggo sich zuversichtlich. Er sieht gar nicht ein, sekundäre Ziele als solche zu behandeln.

  • "Das wird ein... interessanter Ritt. Aber mit der SF-20 dürfte ich die meisten Geschütze des Ziels schlimmstenfalls auch ausschalten können. Die Jagdschrecke und die MCT können die Deckbesatzung unter Feuer nehmen, ihrer beider Waffen haben effektive Reichweiten von über 1km und sind damit für alles außer Sturmkanonen, SSGs und MGs unerreichbar während sie für die Schiffsgeschütze, sofern da nicht gerade ein Profi dran sitzt, kaum zu treffen sind. Will sagen, mit der Panzerung der Aldebaraan sollte ich draußen für eine ganze Zeit lang eine gründliche Ablenkung bieten können... wenn ich genügend Raum zum manövrieren habe, sprich wenn wir auf offener See sind. Die Kommunikation des Ziels zu stören halte ich für unwahrscheinlich, es gibt zu viele Möglichkeiten zur Signalverstärkung als dass ich genügend Störsignale senden könnte."


    Gibt Lukas kurz eine Einschätzung seiner Möglichkeiten kund

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Ein wenig viel Testosteron in der Luft. Überlegt Val, die sich ihre Notizen auf einem altmodischen Zettel aus Papier macht.

    "Wäre es nicht angebrachter ein Gefecht zu vermeiden? Der Feind ist in Überzahl und ist schwer bewaffnet."

  • "Ein Gefecht werden wir nicht vermeiden können. Da zu dem Primärziel noch das Sekundärziel wichtig ist. Und da werden wir spätestens Feindkontakt haben." sagte Alex gelassen. Ihr Butterfly drehte unentwegt seine Runde um die rechte Hand von Alex. Immer die gleiche Bewegung. Immer der gleiche Rhythmus.


    "Wir sollten das Ziel unbedingt wenn möglich auf offener See entern. So ist das Risiko das sie schnell Verstärkung bekommen geringer. Ein zugerufener Magier im Astralraum könnte zu einem Problem werden. Aber dem müssen wir dann Vorort begegnen. Da Erwachte so extrem vielseitig sein können bringt es nichts sich da jetzt schon den Kopf zu zerbrechen. Außer unsere Intelligenz hat da ein paar Informationen."


    Der Auftrag war ein ganz schönes Brett, aber Alex war sich gewiss, daß sie es schaffen würden.

  • "Wie schnell muss das alles passieren? Ist ein sequenziertes Vorgehen im Bereich des erlaubten? Ist es möglich dem Schiff Zeit zu geben, sodass es sich weiter von möglicher Unterstützung weg bewegt?"


    Sleipnirsson schmunzelt, als er eine abgedroschene, aber immer noch gut funktionierende Antwort zum Besten gibt:

    "So schnell wie möglich, so langsam wie nötig."

    Da das allein natürlich wenig aussagekräftig ist, setzt er hinterher:

    "Sie haben durchaus einen gewissen zeitlichen Freiraum. Aber lassen Sie sich auch nicht zu viel Zeit nach der ersten Sequenz, ansonsten ist das Eintreffen von Unterstützung wahrscheinlicher."


    "Die Schilde sind bestimmt ne richtige Hilfe. Ne Feuerplattform dazu... dann ein MG und ich halt Ihnen unser Einstiegsloch, den ganzen Tag... Sir!"Er nickt der Aussage zustimmend zu. Sowas will man als Vorgesetzter hören. Aber es ist nicht nur leeres Geschwätz für die Moral, es ist vermutlich sogar die Wahrheit.

    "Wenn Sie ein MG zusätzlich zu Ihrer üblichen Ausstattung mitnehmen möchten, lassen Sie mich das nur wissen."

    Es ist natürlich klar, dass Einnard eine formelle Anfrage stellen muss. Aber es sollte hiermit auch klar gemacht sein, dass es genau das ist: Eine Formalie.


    Auch Lukas' Einschätzung stimmt er zu. Man darf den Rigger und die Aldebaran nicht unterschätzen. Genau deshalb sind die beiden ja auch mit im Team. So eine Korvette ist nicht umsonst bei größeren Schlachtschiffen gefürchtet, die einfach nicht die Manövrierbarkeit haben, da hinterher zu kommen.


    "Wäre es nicht angebrachter ein Gefecht zu vermeiden? Der Feind ist in Überzahl und ist schwer bewaffnet."

    Er grübelt durchaus darüber nach, und so dauert es ein paar Sekunden, bis er antwortet. Falscher Stolz ist bei solchen Aktionen einfach fehl am Platz.

    "Angebracht... schwer zu sagen. Es wäre wohl grundsätzlich wünschenswert, aber ich bin nicht sicher, ob sich das ohne einen invasiveren Eingriff Ihrerseits umsetzen ließe.

    Die Mannstärke ist nur ein Problem, wenn sie sich nutzen lässt. Auf engen Gängen auf Schiffen hat ein kleineres, aber besseres Team definitiv den Vorteil.

    Aber möglicherweise lässt sich mit expansivem Schaum der eine oder andere Gang vorübergehend versiegeln. Das nimmt der Überzahl ein paar Möglichkeiten."


    Dann schaut er Alex an.

    "Ja, ein Magier könnte ein Problem sein. Auf der anderen Seite... der könnte natürlich schnell Verstärkung anfordern. Wie schnell diese dann aber vor Ort ist, ist eine andere Frage. Wenn der gesamte Zugriff auf eine Stunde oder darunter angelegt wird, sehe ich dahingehend nur geringe Probleme. Und aus dem Astralraum ist er auch nur eine Gefahr für astrale Wesen. Solange Sie nicht astral wahrnehmen, dürfte er Ihnen auch nichts tun können.

    Ich kann bei unserer magischen Sicherheit einen Watcher erfragen. Der kann zumindest die Position des gegnerischen Magiers in Erfahrung bringen, und Ausschau nach weiteren astralen Gefahren halten."


    Er schaut wieder in die Runde.

  • 21. Oktober 2078

    Frederikssund, Dänemark

    Beißender Wind, 4 Grad Celsius, leichter Regen


    Die Dienstbesprechung wird fortgeführt. Sleipnirsson schaltet die Aufnahmen wieder dazu, und es wird ein Schlachtplan entwickelt. Am Ende Steht die Entscheidung:

    Man wird den Zeitpunkt abfangen, bei welchem die Piraten selbst am Entern sind. Dann ist die Aufmerksamkeit geteilt, die Schlagkraft ist es ebenso. es kam auch die Idee auf, einen Mann - Vorzeigemarine Viggo - auf das geenterte Schiff zu schicken, und dort mit Pauken und Trompeten (und Einschaltquoten) die Piraten in Schach zu halten. Am Ende entschied man sich jedoch dagegen. So prestigeträchtig ein solcher Einsatz auch wäre, Viggo wird auf der Pioneering Spirit gebraucht. Des weiteren ist klar, auch wenn keiner das direkt aussprechen will, wäre das eine durchaus riskante Aktion, und der Brigadeadmiral möchte sein Team lieber vollständig zurück haben.


    Stabsgefreiter Tjorleifson und Hauptgefreite de Valois werden die Brücke stürmen. Die Hauptgefreiten Haraldson und Masters den Maschinenraum. Damit sind die Kräfte möglichst optimal für den Bereich der Mission aufgeteilt. Und außerdem ist eine Frau in jedem Team, also in jeder Szene. Das kommt an.

    Hauptgefreiter Winkler unterdessen wird auf der Aldebaran bleiben und technische Unterstützung geben. Das heißt, auf die Seekampfgeschütze acht geben und gegebenenfalls neutralisieren, Patrouillienboote abfangen, mit Drohnen Sichtunterstützung geben. Er wird den Seekampf führen.


    Zugriffspläne werden erörtert. Solange die Pioneering Spirit selbst am Entern ist, ist sie kaum in Bewegung. Gezielte Schüsse auf die Schiffsschrauben sollten damit kein Problem sein. Die Aldebaran wird dazu zwei externe Einmal-Werfer erhalten.

    Team Brücke wird über die Bordwand entern. Unterlauf-Enterhaken sind in der Grundausstattung des G4b-A3 enthalten. Den Abschuss des Seils muss vermutlich Haraldson übernehmen, welcher gleich im Anschluss mit einer Schneidladung eine Öffnung knapp über der Seelinie schneiden wird. Ein Weg zum Maschinenraum ist im PiTac hinterlegt.



    22. Oktober 2089

    Atlantischer Ozean, Aldebaran.

    Mittlerer Wellengang, 7 Grad Celsius, Sonne


    Der nicht ganz so schlanke Rumpf des Wavecutters kommt erstaunlich gut mit den Wellen des Atlantik zurecht, und wird vergleichsweise wenig durchgeschüttelt. Der Bug durchbricht die meisten Wellen einfach, das Schiff ist Wasserdicht. Lukas ist geübt darin, nicht längs der Wellen zu fahren, und somit das Schaukeln auf ein vertretbares Maß zu reduzieren.

    Außerdem sind die Marines das einfach gewohnt.


    Die Pioneering Spirit ist einige Seemeilen voraus, weit genug, dass deren Sensoren - zusammen mit dem ECM der Aldebaran, diese nicht bemerken. Und so folgt man dem gigantischen Ozeanriesen auf dem Weg zu seinem nächsten Ziel, welches bisher noch nicht ausgemacht wurde. Voraus zeichnet sich eine Gewitterfront ab, wie sie nicht ungewöhnlich ist auf offenem Meer. Einzig, dass sie dem Piratenschiff auf dem Fuße folgt, deutet auf unnatürliche Ursachen hin.


    Die Besatzung ist stets wachsam, aber nicht angespannt. Niemand weiß, wie lange dieser Teil der Mission noch andauern wird, und eine zu lange Phase der Anspannung ist nicht unbeding förderlich.



    23. Oktober 2089, 2:23 Uhr

    Atlantischer Ozean, Aldebaran.

    Seichter Wellengang, 1 Grad Celsius, Tiefe Nacht.


    Blitze zucken in dem Unwetter voraus und erhellen die Nacht.

    Lukas, der gerade am Steuer sitzt und nicht den Autopiloten fahren lässt, wird durch den Bordcomputer informiert, dass eine Nachricht der Fernaufklärung rein gekommen ist.

    Die Spirit ändert die Richtung. Wahrscheinlich ist ein Abfangkurs auf das Kreuzfahrtschiff Sleeping Beauty der Reederei Blohm & Voss. Bei aktueller Geschwindigkeit wird ein Zusammentreffen in 24 Minuten vermutet. Weitere Informationen folgen.


    Lukas informiert die Crew. Ausrüstung wird angelegt.


    2:31 Uhr


    Abfangkurs wird beibehalten.


    2:45 Uhr


    Zusammentreffen der Spirit mit der Beauty praktisch unausweichlich. Ziel bestätigt. Freigabe zur Operation. Lukas beschleunigt, gibt mehr Energie in die Tarnung, und nähert sich der Spirit von achtern.


    Die Waffen sind aufmunitioniert und angelegt. Zusätzliche Ausrüstung, die bereitgestellt wurde, ist nach Bedarf verteilt worden. Viggo hat unter seiner Maschinenpistole den Unterlauf-Enterhaken. Ein leichtes Maschinengewehr HK XM30, LMG wurde auf eine Smart-Feuerplatform gepackt und kann dank Tragegurt über den Oberkörper geworfen mitgeführt werden. Das ist nicht bequem, aber weit tragen muss man es ja nicht. Natürlich ist es Wasserdicht, zumindest, bis das erste Mal damit geschossen wurde.

    (Rauch-)Granaten, Splitterminen und zwei tragbare Radargeräte sind vorhanden. Alex hat eienn Vorrat an Reagenzien bekommen.


    Der Einsatz steht kurz bevor.

  • Viggo fand die Chance, sich auf dem angegriffenen Schiff zu beweisen eigentlich ganz toll. Doch natürlich wurde dagegen entschieden. Man traut es ihm nicht so recht zu. Kennt er schon. Trifft ihn auch, zeigt er aber nicht. Er selbst sähe sich durchaus im Stande ne Reeling gegen enternde Piraten zu halten. Aber das letzte Wort hat logischerweise nicht er. Und ein ganz kleines bisschen hätte sich schon gern als Held vom Erdbeerfeld online gesehen. Aber auch das wird er niemandem zeigen. Er ist eben der charismatische Schönling. Wird er auch nicht mehr los.


    Auf dem Weg zum Rendezvouspunkt gibt er sich professionell. Wie immer glaubt er heimlich noch sehr, dass die anderen ihn als notwendiges Übel wahrnehmen. Er war eben erst ein Medienstar und wurde dann zum Marine, bei den anderen ist es andersrum. Der Gedanke, dass sie das auch ganz genau wissen, zerrt oft an ihm, gerade vor einem Einsatz.


    Naja er wird’s Ihnen schon zeigen. Allen... den beiden Mädels, ja sogar dem Riesen. Er wird sich wieder beweisen, in dem er eben, scheiße nochmal, den Feind in Schach hält. Irgendwann wird man ihm glauben, dass er auch die Gäste und die Crew der Beauty hätte unterstützen können. Vor allem Sleipnirsson. Klar er wusste nicht, dass es ein Kreuzfahrtschiff wird. Aber nun wird Maersk sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass man abwartet bis Zivilisten getötet werden um das dann als Ablenkung zu nutzen, um seine Mission zu erfüllen ohne den Menschen zu helfen. Die haben einfach alle noch immer keine Ahnung von Medien und dem Backlash den sie produzieren.


    Naja es geht los.... die Anspannung steigt. Dieses allzu menschliche gedankliche Rumgezicke verschwimmt. Er ist bereit...

  • Einnard saß an seinem Platz und versuchte sich zu beruhigen. Der Plan war nicht optimal und er war verärgert über die Kompromisse, die er gemacht hatte. Den Feind beim Angriff abzufangen war zwar klar eine Option gewesen, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass bei diesem Einsatz ihm mehr Befehlsgewalt entrissen worden war als sonst. Das war der Nachteil an einem Medienteam. Hinzu kam, dass Viggo natürlich seinen Shootingstar Moment haben wollte, den aber Einnard hatte Streichen lassen, da bei einem nicht sequentiellen Manöver ohne ausreichende Feindinformationen, eine so kleine Aufspaltung des Teams fatal gewesen wäre. So hatte es damals vor einigen Jahren auch sein altes Team getroffen, als sie den Brandnern zum Opfer vielen. Auch hätte er gerne Viggo bei sich behalten. Er machte sich Sorgen um den Jungen, nicht weil er eine zu schlechte Ausbildung gehabt hätte, oder weil er es nicht drauf hätte, nein er war einfach ein Hitzkopf, dem sein Ego schnell mal durchbrannte.


    Er schickte vorher jedem Teammitglied einzeln noch eine Nachricht.


    Lukas:



    Val


    Alex

    Viggo


  • Alex verbrachte die Zeit ihre Ausrüstung gründlich zu prüfen. Ihre Klingenwaffen zu schärfen. Ihre Waffen zu warten. Dies war eine schwierige Mission. Es gab einfach zu viele unbekannte Variablen.

    Aber sie wusste, daß sie sich auf ihr Team vollends verlassen konnte.

    Einnard mit dem Alex so ihre Differenzen hatte. Gerade wenn es um ihren Akoholkonsum ging. Sie ihn aber als Anführer schätzte.

    Viggo der Sunnyboy war im grunde ein grundsolider Kerl und hatte es nicht nur verdient bei den Marines zu sein. Er zeigte der Gruppe so oft wie es hies auch als Marine zu leben. Und das hob nun mal die Moral der Truppe.

    Lukas den Alex nun am längsten kannte hatte sie doch immer wieder überrascht. Was er mit der Technik machte grenzte oft an ein Wunder. Wenn sie ein Problem hatte ging sie oft zu ihm. Seine ruhige Art half ihr klare Gedanken zu fassen.

    Mit Val hatte sie die wenigsten Berührungspunkte, obwohl sie beiden Frauen waren. Aber Val und Viggo sah man sehr oft zusammen. So das das nicht weiter ins Gewicht viel.




    Die extra georderte Ausrüstung wurde sortiert und an den noch freien Stellen an der Rüstung verstaut.


    Sie machte sich Sorgen über die extrem dünne Datenlage der Magischen Aktivposten der Piraten auf der Pioneering Spirit.

    Die Nachricht von Einnard machte ihr noch zusätzlich bewusst was für eine Last auf ihren Schultern lastete. Viggo zu zügeln würde nicht einfach sein. Gerade wenn sie selber unter Drogen stand.

    Sie betrachtete den Injektor an ihrem Handgelenk. Sie freute sich drauf den Rausch der Kampfdrogen wieder in ihrem Körper spüren zu können. Die Euphorie. Das Gefühl der Unbesiegbarkeit.

    //Aber würde dies nicht nur sie, sondern auch Viggo in Gefahr bringen und so die ganze Mission gefährdet werden?//

    Sie wusste, daß sie unter dem Einfluss der Drogen nicht wirklich komplexe Gedankensprünge leisten konnte.


    "Ich werde euch nur nutzen wenn ein Notfall eintritt." sagte sie zu sich selbst. Es klang wie ein versprechen.

    Das sie die Parameter für einen Notfall nicht eingrenzte war ihr ganz hinten im Kopf bewusst.


    Bevor sie aufbrechen musste machte sie noch einen meditativen Schwerttanz um die Zweifel los zu werden. Einen klaren Kopf zu bekommen. Damit sie sich ganz auf die Mission konzentrieren konnte.


    Sie steckte in einer schwungvollen Geste das Katana weg. Sie war bereit.

  • In jeder Szene... Na ja, wenigsten darf Frau Rüstung tragen.

    Val macht sich wie immer einige Mitschriften zum Einsatz, dass kleine Büchlein aus Polymerpapier vermittelt die selbe taktile Erfahrung als würde man tatsächlich auf so etwas oldschooligen oder eben auch klassischen wie Papier schreiben.

    Papier welches direkt mit ihrem persönlichen Assistenten gekoppelt ist und Inhalte bei Bedarf ergänzen, ein- oder ausblenden kann, um ein Höchstmaß an Diskretion zu gewährleisten. In echtes Kalbsleder gebunden und mit dem geprägten Wappen der Mariens geschmückt ist es schon ein Hingucker und das perfekte Geschenk für die welche Technologie mit Klasse verbinden.


    Ein paar Gedanken macht sie sich schon, bei Viggos selbst für ihn einigermaßen irrsinnigen Vorschlag. Wäre schon besser gewesen, wenn er wenigstens vorgeschlagen hätte nicht allein der Retter der Welt sein zu wollen. Aber die Gedanken behält sie besser für sich. Macht sich nur eine Notiz fürs psychologische Profil, sollen sich doch andere mit seinen Impulsen rumschlagen.


    Sie behält stattdessen die Stressindikatoren des Teams im Auge, welche ihr der Biomonitor überprüft, ist im wesentlichen aber damit beschäftigt sich die vorhandenen Pläne des Ziels einzuprägen.


    Die Gefechtsrüstung war auch ein dunkelgraues Ding, irgendwie zu figurbetont für ihren Geschmack, auch wenn die von Kelmar behaupteten, dass die Schutzwirkung identisch mit herkömmlichen Panzerungen war. Bequemer war das Ding in jedem Fall, Männlein und Weiblein ließen sich auch unterscheiden, anders als bei den meisten herkömmlichen Rüstungen. Wohl ein Grund für die gemischten Teams.


    Der Gefechtshelm, mit seinen asymmetrisch angeordneten Sichtsystemen ließ seinen Träger beinahe wie ein Insekt wirken, war bestimmt nicht so gut bei der Marketingabteilung angekommen, aber zur Abschreckung trug es ebenso bei wie die integrierten Lautsprecher

    Mal abwarten, wann sie vorschlagen Einnard Hörner anzukleben oder Alex irgendwelche Rallystreifen oder mir irgendwas pinkes.


    Unmittelbar bevor es losgeht lässt sie ihren Sekretär klassische Musik über das Soundlink einspielen während sie die vorhandenen Informationen noch einmal durchgeht, sollen sich doch andere mit diesem Teil ihres psychologischen Profils rumschlagen.

    Einnard Anweisung bestätigt Val nur knapp. Eigentlich brannte sie ja genau so darauf wie Viggo sich zu beweisen, bildet sich aber ein, dies vorher gründlicher zu durchdenken und dann zu handeln.

  • Vor Missionsbeginn hat Lukas noch einmal persönlich die Aldebaraan durchgecheckt, hat jede Mutter, jede Niete abgeklopft, alle Diagnoseprogramme durchlaufen lassen, die Füllstände von Systemen wie der Harnstoffeinspritzung und der Wasseraufbereitungsanlage kontrolliert, alle Systeme durch einen kontrollierten Absturz gejagt und auch ansonsten das Schiff auf Herz und Nieren geprüft. Nichts weniger ist gut genug, wenn er sich mit einem Tanker anlegen soll und eine Chance haben will, das Ganze zu überstehen. Auch alle Drohnen werden noch einmal überprüft, gerade die Nissan ist recht anfällig für Lagerungsschäden und die Rückstoßdämpfung des langen Scharfschützengewehres sollte auch besser gut funktionieren, und der Wolf Schützenpanzer ebenso. Vermutlich wird der nicht gebraucht, aber besser dabei haben und nicht brauchen als umgekehrt. Man weiß nie vorher, welche Wendungen ein Auftrag nehmen wird. Der Anbau der beiden Torpedorohre wird von ihm mit Adlerblick überwacht und als es schließlich ans Auslaufen geht, lässt er wie immer den Motor zur Verabschiedung zweimal laut aufbrüllen (was bei einem Schiff doch etwas komplizierter ist, als bei einem Auto).

    Er nutzt die Fahrzeit, um die Einstellungen der FlySpys zu optimieren, nimmt ein wenig Feintuning an den Ausweichroutinen und den Blickwinkeleinstellungen vor, so dass eine Drohne Val und Einnard begleitet und zwei bei Viggo und Alex bleiben und alle hervorragende Bilder liefern werden. Außerdem bespricht er mit allen einzeln noch einmal, wie er die Drohnen eingestellt hat und trainiert, die Bewegung der kleinen Geräte im Augenwinkel zu erkennen und eben nicht reflexhaft darauf zu schießen, was in der Hitze des Einsatzes noch eine ganz eigene Schwierigkeit sein wird.

    Als das Ziel schließlich erst in Sensor- dann in Sichtweite kommt, begibt Lukas sich in die Riggerschutzblase, die er jetzt auch nicht mehr verlässt. In seine Panzerung gekleidet, umhüllt von der bohnenförmigen Blase aus Stahl und Panzerglas, die bei Bedarf ihn über Tage hinweg im Ozean treibend am Leben erhalten kann und auch so recht guten Schutz vor den wenigen Kugeln gibt, die die starke Panzerung der Aldebaraan durchschlagen können, dürfte Lukas trotzdem er sich mit Schiffsgeschützen anlegen wird, die am wenigsten gefährdete Person in diesem Einsatzteam sein.


    <<Alles klar Boss, danke>>


    Lautet seine etwas knappe Antwort, aber mehr braucht es auch nicht. Ihm ist klar, was von ihm benötigt wird und er wird seinen Auftrag so gut es geht erfüllen. Kurz danach ertönt seine Stimme aus den Innenlautsprechern, begleitet von einer Reihe an Daten über die Sleeping Beauty, die in das Pi-Tac eingespielt werden.


    "Die Spirit hat soeben die Richtung geändert, Abfangkurs auf die Sleeping Beauty. In 2 Minuten beschleunige ich."


    Das ist eine ziemlich wichtige Info denn sobald Lukas die Motoren der Aldebaraan richtig hochfährt, ist Festhalten angesagt und seine Ausrüstung anzulegen wird sehr schwierig. Als nächstes gibt Lukas all das durch, was irgendwie schon wichtig zu wissen ist, aber andererseits keinen Unterschied macht, weil man da eh durch muss. Aber ein Ritual ist ein Ritual und eine Vorschrift eine Vorschrift.


    "Lichtstärke 1,7 mag, Prognose bei Zusammentreffen 0,4 mag, Wellenform 1-3, Prognose 2-7, mittlere Magnitude 2, Prognose 2,9-3,4, Temperatur 1°, Prognose 3°, Wassertemperatur 4° stabil. Aktuelle Geschwindigkeit Zielobjekt 29kn, Kurs Ost-Süd-Ost, Angriffsvektor 2-8 Achtern. Geschätzte Zeit bis zum Zusammentreffen: 23 Minuten."


    Noch zweimal wiederholt Lukas diese Informationen, ganz wie es das Handbuch vorsieht, dann gibt es einen kurzen Warnton und die Aldebaraan beschleunigt sanft und ändert die Richtung. Jetzt kann er, aufgrund des Kurses, nicht mehr einfach frontal durch die Wellen brechen sondern er muss halb seitlich über sie hinüber, wodurch das Angriffsboot ganz gewaltig von links nach rechts geschaukelt wird. Nur das intensive Training der Marines und die als Bildschirm gehaltenen Wände (wodurch die Augen die Bewegung, die das Ohr mitteilt auch nachvollziehen können) wirken dem Brechreiz entgegen. Diese Achterbahnfahrt geht eine ganz schöne Zeit lang so weiter, bis die Marines einen weiteren Warnton hören und sich plötzlich aber nicht unerwartet kräftig festhalten müssen, als Lukas, nur noch etwa einen Kilometer vom Ziel entfernt, gleichzeitig die Klemmen löst, die die Jagdschrecke und die Nissan am Rumpf der Aldebaraan gehalten haben und Vollgas gibt. Auf diese Entfernung ist die Tarnung der Aldebaraan eh nur noch von der Störung der gegnerischen Sensoren abhängig, der Motor ist recht leise und an diesem Punkt ist Geschwindigkeit wichtiger als Tarnung. Während die beiden Drohnen in den Himmel aufsteigen, Lukas' neue Augen in der Höhe, springt die Aldebaraan regelrecht vorwärts als wäre sie kein Kettenhund, der losgelassen worden ist. Nur die Wunder der Riggersteuerung machen solche Manöver möglich, ohne dass der Motor überdreht, die Aldebaraan springt beinahe von Wellenkamm zu Wellenkamm, durchbricht mal eine besonders steile Welle und wird allgemein verflucht kräftig durchgeschüttelt.


    "Feindkontakt in 35 Sekunden."

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • 23. Oktober 2089, 2:23 Uhr


    Atlantischer Ozean, Aldebaran.

    mittlerer Wellengang, 1 Grad Celsius, Tiefe Nacht.



    Die Pioneering Spirit hat kaum Möglichkeiten, auf die Anwesenheit der Aldebaran zu reagieren. Es ist dunkel, es ist einigermaßen stürmisch, die Besatzung ist fokussiert. Aber eben auf die Sleeping Beauty, welche vom Wellengang unbeeindruckt ruhig voraus liegt.

    Quasi im Vorbeifahren ermittelt Lukas den optimalen Zeitpunkt, um den Torpedo aus zu klinken. Der Werfer wirft das Geschoss seitlich aus, um nicht aus voller Fahrt mit dem Patrouillenboot direkt hinten auf zu fahren. Als der Torpedo dann Fahrt aufnimmt, ist die Aldebaran bereits fast neben der Spirit. Die Unterwasser-Sensoren zeichnen eine Druckwelle auf, und Lukas' Sensorik bestätigt einen Volltreffer. Die Schraube auf dem linken Rumpf ist vollständig demoliert.


    Über eine letzte Welle springend, nimmt der Rigger in einem waghalsigen Manöver den Schub raus, das kleine Schiff schlägt frontal in eine Wellensenke ein und passt die Geschwindigkeit auf 26 Knoten der Spirit an - die Masseträgheit schiebt das Schiff weiterhin vorwärts.

    Alex, Einnard, Val und Viggo stehen bereit, als das wasserdichte Schott öffnet und die vier Marines auf das Deck lässt. Geübt hebt Haraldson sein G4b-A3 und feuert aus der Bewegung den Enterhaken über die Reling der Spirit. Er klinkt die Seiltrommel aus der Waffe aus und befestigt sie mittels Gecko-Magnet an der Außenhülle. Einnard und Val können ihre Kletter-Karabiner einhaken und die Außenbordwand ohne Schwierigkeiten erklimmen, während Alex bereits mit einer Magnesium-Schneidfackel ein ausreichend großes Loch produziert, durch das sie und Viggo nun in das Schiff eindringen können. Die Aldebaran hält dabei konstant Abstand und Geschwindigkeit, nur die Wellenhöhe kann sie schwer beeinflussen, was zu entsprechenden Schwankungen führt.


    Lukas beschleunigt wieder, um die feindlichen Enterboote abzufangen, sowie die größeren Geschütze beschäftigt zu halten.

    Zeit, das Schiff zu erkunden.

  • Ein wenig verwirrt liest Viggo seine Nachricht vom Riesen. Er kommentiert das einfach mit einem gehoben Daumen. Den Humor teilen sie scheinbar nicht. Vielleicht mag er es auch einfach nicht, dass sein Vorschlag, die „Sleeping Beauty“ zu unterstützen, als Versuch sich aufzuspielen abgetan wird. Ganz nebenbei hielt er es auch für gute Idee. Sowohl taktisch als auch medial, seiner Meinung nach stünde Maersk sehr viel besser da. Is jetzt auch egal. Tote Touristen, die geopfert wurden, gehen nicht auf seine Kappe.


    Im Einsatz kommt der Profi eben durch. Ego und Gefühle sind nun weg. Er muss das nicht klarstellen. Ist ihm eh egal was all die unwissenden von ihm denken - ist ihm natürlich nicht egal, aber er redet sich das gerne ein -


    Sobald Alex mit dem Loch fertig ist, schlüpft Viggo beinah lautlos hinein. Die Umgebungsgeräusche verdecken ihn ja eh. Er späht in beide Richtungen

    <<gesichert>>
    Dann lässt er Alex folgen und die Führung übernehmen. So haben sie es schon immer gemacht, wenn sie zu zweit waren. Scout voraus und Viggo sichert nach hinten. Für die Smartplattform wird er einen Punkt suchen, an dem nur einen Gang absichern muss, weil Alex und er den anderen nehmen.

  • Trotz Panzerung und Ausrüstung schwingt sich Val ziemlich elegant an Bord, sichert nach hinten während sie schnell auf dem TacNet prüft was los ist. Entsichert ihre Waffe und sucht nach Zielen. Wenn Einnhard voranmachen wollte, dann sollte er.

  • Alex schlüpft direkt hinter Viggo durch das Loch. Ihre Waffe im Anschlag. Sobald Viggo den Gang frei gibt setzt sie sich an die Spitze um dann wie sie schon hundert mal den Kampf auf dem Schiff geübt haben vor zu rücken. Dabei verlies Alex sich nicht nur auf die Sensordaten und die Daten von ihrem TacNet. Das hatte sie noch nie gemacht. Für den Moment hatte Alex den Ruf der Drogen in den Hintergrund gedrängt. Sie spult einfach das ab was ihr in tausenden Übungsstunden "einprogrammiert" worden war. Sie musste darüber nicht nachdenken.

  • Schon bevor Einnard vollständig an Deck ist analysiert er die Umgebung mittels Echolot und beginnt in Richtung der ersten Deckung zu sprinten und nach dem ersten Feindkontakt Ausschau zu halten. Er hoffte nichts zu finden und das der Zeitpunkt an dem der Feind Informationen erhielt möglichst weit hinten lag. Als er in der Deckung ankommt kontrolliert er schnell per TAC-Net die Lage unten, dann beginnt der Showteil.

  • Sobald der letzte Fuß das Angriffsboot verlassen hat, schließt sich die Ausstiegsluke mit einem Zischen und die Aldebaraan verlässt die Flanke des Ozeanriesen. Als er gut 50 Meter von dem großen Schiff entfernt ist, gibt Lukas Vollgas und steuert auf die das Kreuzfahrtschiff angreifenden Boote zu. Jetzt ist der Plan, laut zu sein, alle Blicke auf sich zu ziehen und das Entermanöver so lange es eben geht zu verschleiern. Die Außenlautsprecher der Aldebaraan erwachen knisternd zum Leben während das schwere Boot auf die vordersten Enterboote zurast.


    "Attention attacking vessels! Change your course immediately and gather at 3 o'clock, 175 meters of the pioneering spirit. Failure to comply will be met with lethal force. Attention attacking vessels! Change your course [...]"


    Immer wieder spielt Lukas diese Ansage auf Dauerschleife ab, wobei er natürlich einen feuchten Kehricht darauf gibt, ob die Piraten gehorchen, oder nicht. Tatsächlich würde ihn das eher wundern, ebenso wenn die überhaupt Englisch sprächen. Aber darum geht es auch gar nicht, wichtig ist, dass gemäß Recht und Gesetz die Angreifer zum Aufgeben aufgefordert wurden, dass ihnen "alternative Handlungsweisen" befohlen wurden und dass die folgende Gewalt vorher angekündigt worden ist. Und dass es dafür genügend Zeugen gibt. Natürlich würde Maersk, hätte Lukas die Ansage nicht gemacht, keinerlei Strafen fürchten müssen, aber einen solchen Einsatz "by the book" durchzuziehen, ist zum Einen für die Presse besser, zum Anderen lässt es sich auch später für Lehrvideos und solchen Unsinn ausschlachten. Zeitgleich geht eine Nachricht per Matrix an die Sleeping Beauty


    <<Bitte bewahren Sie Ruhe und halten sich aus der Schusslinie. Maersk Incorporated sendet seine Grüße, die Maersk Marines sind hier um Sie zu beschützen.>>


    Während dieser ganze juristische und werbetechnische Blödsinn völlig automatisiert abläuft, natürlich hat Lukas das alles vorgesprochen und aufgezeichnet, gibt Lukas immer mehr Schub. Die beiden Drohnen am Himmel bleiben vorerst stumm, Lukas hofft, dass sie noch halbwegs unbemerkt bleiben weil die Aufmerksamkeit auf ihm liegt, aber eine der Drohnenhalterungen auf dem Dach der Aldebaraan öffnet sich auf einen elektronischen Befehl hin und der kleine Brüllkäfer darin wird in die Höhe katapultiert, fängt seinen trudelnden Flug knapp 10 Meter über der Wasseroberfläche ab und aktiviert seine Lautsprecher. Diese Wunder der modernen Technik erzeugen, obwohl sie kaum so groß wie eine Handfläche sind, einen Schalldruck als würde da ein Düsenjet Vollgas geben, das extrem helle und hektische Blitzen der ultrastarken LED blendet jeden, der zufällig in diese Richtung guckt. Dadurch wird die Aldebaraan zwar keineswegs geschützt, aber Lukas' Ziel ist ja Verwirrung zu stiften und auch wenn die Aldebaraan groß ist und plärrende Lautsprecher an Bord hat, so ist sie doch auf heimliche Einsätze ausgelegt. Der Motor ist zu leise, um mit einem lauten Aufbrüllen seine Kraft kund zu tun, die Tarnfarben lassen das Boot in der Dunkelheit schwer erkennbar werden. Also muss Lukas irgendwie anders ein bedrohliches Szenario schaffen und in stoboskopartik aufblitzenden Bildern ein riesiges Schiff mitten durch die Wellen brechend auf sich zu rasend zu sehen, das könnte schon Eindruck schinden.

    Die Gun Turrets kriegen ihre Zielerfassung jeweils auf eines der Enterboote zugewiesen, der Turm mit der Ruhrmetall schwenkt auf ein drittes Boot und mit Vollgas rast die Aldebaraan auf das vorderste der Enterboote zu, um es einfach unter sich zu zerschmettern.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • 23. Oktober 2089, 2:25 Uhr


    Atlantischer Ozean, Pioneering Spirit.

    Team Delta: Oberdeck


    Einnards Echolot verrät ihm bereits beim Aufstieg an der Außenwand grob, wie es oben aussehen wird, und so weiß er auch, dass er am besten als erstes nach links und dann zwischen zwei Kontainer hechtet.

    Val erreicht das Deck als erste, rollt elegant über die alte Reling (welche unter dem Druck der massiven Rüstung leicht nach gibt) und kommt in einer dynamischen Hocke zum Halt. Die Waffe im Anschlag, kurzer schwenk über die Umgebung. Auf den alerersten Blick ist schon mal keine Gefahr zu sehen. Der Boden ist von Gischt und salziger Luft gezeichnet, der Lack blättert vielerorts ab und zeigt starke Rostspuren.

    Einnard schwingt sich kaum eine Sekunde später an Bord und macht direkt die ersten Schritte nach links - bugwärts - und verschwindet zwischen zwei alten Frachtcontainern von Ares Ressources. Die Stiefel von Kelmar Technologies bieten trotz der durch Seewasser nassen Sohle guten Halt, und dämpfen die Geräusche einigermaßen ab.

    Kratzer und Rost lassen die Aufschrift nur erahnen, das PiTac gleicht die vorhandenen Infos mit der Datenbank ab und vervollständigt das Bild automatisch.

    Val folgt, sichert dabei in die Gegenrichtung, also gen Heck. In einiger Entfernung (34 Meter) kann sie drei Personen ausmachen, welche gerade an eine Reling-montierte Waffenatellung gehen. Sie haben die Marines augenscheinlich noch nicht bemerkt. Es ist dunkel und unruhig, sie rechnen nicht mit Eindringlingen. Und vor allem beginnt dort draußen auf dem Meer plötzlich eine Kaskade von Licht und Geräuschen. Das ist offenbar ziemlich ablenkend, wenn man damit nicht rechnet.

    Team Delta nutzt ein paar wertvolle Sekunden, um sich zu orientieren. Der tragbare Radar zeigt an: In den Containern scheint Ausrüstung gelagert, genaueres ist nicht zu erkennen. Der unmittelbare Bereich dahinter ist mit weiteren Containern besetzt.

    Aus der erhaltenen (alten) Schiffskarte wissen sie, dass an der Reling entlang ein freier Bereich sein sollte, der zur Brücke genutzt werden kann. Dort befinden sich vermutlich diverse Piraten, und ein kurzer Blick bestätigt: Voraus sind (11 Meter) bereits die ersten zwei.

    Ein alternativer Weg wäre auf der inneren Seite des Backbordrumpfes. Die Anzahl der vorliegenden Hindernisse kann hier nicht voraus geahnt werden, es hängt ganz davon ab, wie sehr die Piraten das Schiff vollgestellt haben. Es ist dort aber aktuell mit weniger Feindkontakt zu rechnen.



    Atlantischer Ozean, Pioneering Spirit.

    Team Romeo: Rumpf


    Der Wartungsgang, in welchen Viggo und Alex gelangt sind, scheint derzeit leer zu sein. Die Umgebung scheint relativ frisch weiß gestrichen, zumindest bei weitem nicht so gealtert wie das Deck. Wenn man genauer hin sieht, erkennt mab aber auch hier die Spuren des Verfalls. Einzelne Nieten fehlen, an manchen Kanten blättert der Lack ab.

    Während Alex heckwärts voran geht - in einer angemessen zügigen, aber ausreichend vorsichtigen Geschwindigkeit - folgt Viggo im Rückwärtsschritt. Ihre Bewegungen sind im Grunde synchron, und sie beide können die exakte Position des anderen auf ihrem PiTac sehen - eben genau hinter sich. Somit halten sie sich gegenseitig den Rücken frei, und durch Alex' Bildverbindung hat Viggo sogar eine Art Rückfahrkamera.

    Alles ruhig, gemessen an dem Lärm der Schlacht, die draußen im Gange ist. Einige Wellen lassen Meerwasser durch das geschnittene Loch der Außenwand schwappen, aber das ist nichts, was dem Ozeanriesen gefährlich werden könnte.


    Nach 15 Metern kommt eine Gabelung. Gemäß der Schiffspläne können sie beide Wege nehmen. Geradeaus, an der Bordwand entlang, ist etwas länger, vermutlich aber auch leerer.

    Nach links dürfte mit Feindkontakt zu rechnen sein, und in der Tat ist in 8 Metern Entfernung ein Mann mittleren Alters, mit buschigen braunen Haaren, in matt-orangem Overall zu sehen. Er scheint sie noch nicht bemerkt zu haben und konzentriert sich auf einen Schaltplan an der Wand.



    Atlantischer Ozean, Aldebaran.


    Natürlich wird auf Lukas' Bandansage nicht reagiert. Oder genauer: Es wird reagiert, aber nicht in vorgegebenem Maße. Ein kleines Beiboot in der Nähe eröffnet das Feuer aus einem montierten Maschinengewehr, doch die wenigen vereinzelten Kugeln, die ihr Ziel tatsächlich treffen, gleiten wirkungslos an der Panzerung ab.

    Auch diverse MG-Stellungen der Spirit eröffnen das Feuer. Er ist noch in einer angenehmen Kampfentfernung (für die Piraten), doch Wellengang, Geschwindigkeit und natürlich Dunkelheit machen es schwer, die Aldebaran überhaupt zu treffen.

    Die Drohnen in der Luft zeigen fünf Positionen an der Backbord-Reling, von denen aus das Angriffsboot unter Beschuss genommen wird. Sie erkennen weitere sieben Stellungen in der Nähe - vier außen, und drei auf der Innenreling. Außerdem herrscht ein gewisser Betrieb an Deck, während mehr und mehr Piraten zu den Waffen (Außenreling) und den Booten (Innenreling) eilen.


    Es ist erschreckend, wie viele Bei- und Enterboote unterwegs sind. Die mussten ja alle irgendwo gewesen sein. Und vor allem, muss man den Mut der Piraten bewundern: Bei einem solchem Wellengang mit teils so kleinen Booten überhaupt aufs Wasser zu gehen, ist schon ziemlich selbstmörderisch.

    Vor allem, wenn ein schwer gepanzertes Enterboot der Maersk Incorporated mit mischt, und eines der kleineren Transportboote einfach in zwei Hälften schneidet. Wobei schneiden sicher nicht das richtige Wort ist. Ungebremst mit der Spitze voran in die Außenwand rammen, diese aufbersten lassen und Motor vom Bug trennen trifft es eher. Eine Gruppe von Piraten wird zu Wasser gelassen, unwissend, was eigentlich gerade geschehen ist. Es ist wahrscheinlich, dass kaum einer von ihnen überleben wird, und einige wurden direkt von der Aldebaran erschlagen.

    Während die kleineren Waffentürme noch gezieltr Feuerstöße in die Dunkelheit abgeben, zerstört die SF-20 den Abtrieb eines weiteren Bootes.


    Viel zu tun, aber ein erster Eindruck wurde hinterlassen.