[IP] Ein ganz normaler Tag

  • 9. Juli 2077


    Gorleston Beach, Norfolk, CAS

    Mäßiger Wind, 32 Grad Celsius, knallende Sonne


    Die Antwort des Presseofiziers [PAO Lieutenant Commander Callibre] lässt nicht lange auf sich warten. Man könne die Hinernisbahn frei halten, von 0600 bis 0630 oder von 0800 bis 0830. Er weist darauf hin, dass dort ziemlich sicher einige Zuschauer (Militärs) anwesend sein werden, natürlich nur zu Anschauungs- und Übungszwecken.

    Er weist ebenfalls darauf hin, dass die Abreise des Teams für 11:45 angesetzt ist. Das würde zwar nicht kollidieren, aber man solle es besser nicht vergessen.

  • Mit ein paar schnellen Befehlen leitet Val die Kommunikation mit dem Presseoffizier zu den anderen weiter und stellt auch gleich einen Termin für alle im Kalender ein, nur für den Fall das. Fragt dann mal bei Lukas nach, auf was man bei diesen Quads achten muss, damit man sich nicht sofort den Hals bricht.

  • "Sehr gut, mal schauen, wer von uns besser aus den Federn kommt"


    grinst Einnard, mit 06:00 hatte er gute Chancen, so wie Alex gerade trank würde sie dann noch nicht wieder fit sein. Er hingegen hatte noch eine relativ gute Kontrolle über seine Sinne und würde morgen früh recht gut reinkommen

  • Viggo hört auf seinen Sani und kann sich gerade so den Spruch verkneifen, dass sie das eincremen seines Oberkörpers Übernehmen könnte. Hin und wieder schreibt er etwas an seinem Kom, doch es ist nichts was danach irgendwo aufploppt. Offenbar beantwortet er hin und wieder auch Kommentare mit ner PN. Er lächelt dabei sogar ein kleines bisschen verträumt.


    Dann macht er sich mit Val ans Quad besorgen. Wer hätte gedacht, dass die Lady am Ende ein wenig sympathischer erscheint, als die lockere Alex... na er hatte es jedenfalls anders eingeschätzt. Er dachte Val sie irgendwie unnahbar.

  • Val spart sich die Eincremerei, ist sei einigen Monaten stolze Besitzerin der Orthosurvior Arctic Diamant, dass bei frei wählbaren und durch Nahrungsergänzung beeinflussbaren Teint, gleichzeitig höhere Widerstandskraft gegen Einwirkungen von Temperaturen sowie Traumata und einen porentiefreinen Hauttyp bietet.

    Sollen doch Elfen irgendwelchen Ökokram bewerben, die Frau von heute nutzt die Technologien von heute. Trotzdem sorgt sie dafür, dass hier auch wirklich alles seinen Sonnenschutzfaktor bekommt. Hilft notfalls mit Zeug aus der Dose nach.


    Mit Quads rumdüsen kennt sie sich nicht aus, unterschreibt aber ohne mit der Wimper zu zucken den Haftungsausschluss und verzichtet auf den Helm. Für den Kenner sieht es nicht wirklich gut aus, was sie da tut. Für alle anderen sorgen übermenschliche Reflexe und Auffassungsgabe dafür, dass es ziemlich schnell ziemlich gut aus.

  • "In mir fliest das Blut mehrerer Generationen Soldatentums in den Adern." erwiderte Alex fast beleidigt Einnards Einwand. "6hundert ist was für verweichlichte Zivilisten."


    Vals Einwand bezüglich des Sonnenschutzes übergeht sie geflissentlich.


    Sie stellte das noch volle Bier auf den Tisch.


    "Ich gehe ne Runde Schwimmen."


    Dann stand sie auf und lief der Brandung entgegen. An ihrem Gang konnte man nicht erkennen, das sie getrunken hatte.

  • Viggo stellt auf dem Quad ähnlich an wie die Lady des Teams. Nich nie gemacht, aber weiß wie man ein Auto fährt. Klar wird er kein Rennen gewinnen, außer vielleicht gegen Val, aber seine Reaktion und der quasie serienmäßige Adrenalindrang eines Marines lassen ihn ganz passabel aussehen.

  • 6 Uhr morgens, klingt doch nicht schlecht. Natürlich würde Lukas das ohne diese spannenden kleinen Extranervenbahnen in seinem Gehirn, die er schon immer in Anlehnung an einen uralten 2-D-Film "den großen Reguladoa" nennt, das gaaaanz anders sehen. Aber wenn man nur so etwa 3 Stunden Schlaf die Nacht braucht, dann klingt 6 Uhr morgens dann doch nicht schlecht. Rasch sendet Lukas an PAO Lieutenant Commander Callibre die Bitte, dann die Bahn zu buchen und gleich einige von den Spezialhindernissen vorzubereiten, immer mit Blick darauf, dass Alex und Einnard gleiche Chancen haben. Dinge, bei denen die langen Beine von Vorteil sind, Dinge, bei denen die breite Brust stört, alles zusammen. Alex' Alkoholkonsum ist ja eine Sache, aber dennoch hält er die Kameradrohne für den Moment recht weit oben, so dass er Alex im Auge behalten kann. Zwei Biere in der prallen Sonne und dann direkt ins kalte Wasser, das dürfte einer Marine keine Probleme bereiten, aber man kann ja auch mal etwas vorsichtiger sein. Mit Viggo und Val Quad fahren klingt an sich lustig, aber er weiß schon, dass die beiden keine Chance gegen ihn hätten und wo ist dann der Spaß? Und so ungerne mag er Einnard dann auch nicht, dass er etwas dagegen hätte, mit dem Riesen hier alleine zu sitzen. Außerdem ist noch Fisch übrig, also bedient er sich hemmungslos an gegrilltem Fisch, Remoulade und Kartoffelsalat und dazu die Coke in der selbstkühlenden Dose. Zugleich teilt er den Stream von der Kameradrohne an Einnard, so dass der Alex auch im Auge behalten kann


    "Also Boss, morgen gegen Alex... das wird 'ne harte Nuss."

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Wenigstens mal einer, der sich nicht daran beteiligte, die "Daddy" Masche zu befeuern. Einnard lächelte zufrieden.


    "Wenn ich es mir leicht machen würde, würde ich sie vorher noch zu einem Wetttrinken herausfordern. Ich glaube nicht, dass ich unter normalen Umständen gegen sie gewinnen könnte. Ich bin für Riesenverhältnisse zwar schnell, aber sie wird schneller sein."


    Er schaute zu Lukas hinunter. Er hatte sich mit dem "Nerd" von allen aus dem Trupp am wenigsten beschäftigt. Er hatte seine Akte grob überflogen, dennoch drängte sich ihm eine Frage auf.


    "Warum hat man dich für Team "Shooting Star" genommen? Warum die beiden Damen dabei sind ist klar und Viggo ist ja quasi der Grund, warum wir hier sind. Welche Geheimzutat bist du für das Team, das dich der General mit reingenommen hat? Er muss etwas in der sehen, sonst hätte er dich nicht genommen."

  • Darauf muss Lukas erstmal nachdenken.


    "Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich etwas kann, was nicht jeder kann. Nichts für ungut, ich glaube, dass jeder hier seinen Teil beiträgt und niemand nur als Modepüppchen dabei ist, nichtmal Viggo. Alle unsere Leistungsdaten entsprechen in jeder Hinsicht den Anforderungen. Aber wenn du mal unsere Werte mit denen von anderen Rekruten vergleichst... Val hat eine laparoskopische Apendektomie in 10 Minuten geschafft, was ziemlich gut ist, normal sind 15, aber die schwarzhaarige Philippina hat nur 9 gebraucht. Alex ist im Schießtraining bei 98,97 aber der Spanier war bei 99,3. Wir sind alle gut, aber nicht die Spitzenklasse. Aber wir alle können etwas, das bei den anderen Marines fehlt. Alex ist eine Messerkämpferin, eine Fähigkeit, die in den meisten Feuergefechten fehl am Platze ist. Aber sie... hätte ich meine Walter Secura und sie ein Küchenmesser, ich würde mich ergeben. Val kann die Dinge erklären, die sie tut. Hast du dich mit der Philippina... Jil hieß sie, hast du dich mit der mal unterhalten? Alles nur Fachchinesisch. Ich kann nicht nur Autos und Boote steuern, wie es in den Anforderungen steht, ich kann auch Raumschiffe, Läufer und alles mögliche steuern und das auch alles reparieren, ich bin sogar C2X-mos zertifiziert. Das bedeutet, dass ich einen Atomreaktor warten kann. Frag nicht wieso. Wir haben hier ein Team, das nicht nur, wie viele andere Marines-Teams, die normalen Aufgaben wahrnehmen kann, sondern in diesem Team ist Kompetenz für so ziemlich alles vorhanden. Sollten wir einmal eine suborbitale Kapermission durchführen sollen, dann können wir das auch. Und das bedeutet, es wird niemals einen Moment vor den Kameras geben, in dem die Maersk-Marines sagen "ich kann das nicht". Wir sind ein Vorzeigeteam in absolut jeder Hinsicht."

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    PS: Te exue, sue!

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  • "Interessante Antwort. Ja du hast recht, wir sind wirklich ein Allrounder Team. Wobei ich mir mit meinen Fähigkeiten, neben ihnen fast schon schäbig vorkomme Lukas. Ich weiß zwar auch warum ich ausgewählt wurde, aber das liegt eher an meinem guten Gespür, in welche Richtung ich mit dem Kopf durch die Wand muss und nicht an "richtigen Fähigkeiten"."


    Ganz hatte Einnard es immer noch nicht überwunden, dass sie ihm damals, als sie ihm diese Stelle angeboten worden war, direkt mit dem Argument gekommen waren, dass er zeigen könnte, was in Metamenschen drin steckte.

    Er war der einzige Meta im Team. Wenn auch der Vorgesetzte, so war er doch die Quoten-Person.
    Natürlich konnte er sich inzwischen auch einen zweiten Grund ausmahlen. Er wusste inzwischen, dass sie jemanden wollten, der nicht aufgab. Der nicht vor der Kamera zerbrechen konnte. Der im Notfall durch den Tod hindurch marschierte um die Mission zu Ende zu bringen.

    Dennoch nagte es an ihm und er fragte sich wirklich ob er wirklich in der Lage war eine Gruppe in einer langen Mission anzuführen, in der es hart auf hart kam. Er konnte es erst sagen, wenn es soweit war und das könnte zu spät sein. Das machte dem Riesen eine Angst, die größer war als er selbst.


    "Hast du eigentlich Familie dort draußen?"


    Fragte er in einem Anfall von Wehmut. Er selbst hatte es nicht, es hatte sich nie ergeben. Er hätte es jederzeit aus der Akte entnehmen können, aber es fühlte sich besser an sowas zu fragen.

  • Das ist es wieder, diese Angewohnheit, die Lukas manchmal so an den Nerven kratzt. Siezen + Vorname. bäh! Das ist zwar nur fast so schlimm wie Duzen + Nachname, aber schön is watt anneres! Zum Glück sind die Maersk Marines eine dänische Truppe, so dass niemand etwas daraus macht, wenn man auch Vorgesetzte außer Dienst duzt.


    "Ach ich weiß nicht. Nix für ungut, aber ein Riese mit der nötigen Persönlichkeit, um als Anführer einen guten Job zu machen, das gibt's jetzt auch nicht so oft. Und das hast du in den Maersk Marines geschafft, nicht bei irgendeiner lokalen Gurkentruppe. Jede Opposition wird dich erstmal als den Muskel einschätzen und denken, Viggo wäre hier der Offizier. Das mag zwar ziemlich rassistisch sein, ist aber ein Überraschungsmoment, das uns öfter mal eine Hilfe sein dürfte."


    Er sagt das ohne große Emotion, Rassismus ist leider ein Fakt, also warum das nicht anerkennen und damit arbeiten? Natürlich ist Lukas auch in der 6.ten Welt angehöriger der zweitpriviligiertesten Schicht überhaupt: ein weißer, heteronormativer männlicher Mensch in seinen frühen 30ern. Nur das Geld fehlt ihm, dann wäre er in der Nummer 1, also ist er selber nur selten betroffen.


    "Klar. Eltern, Großeltern, zwei Schwestern, Onkel, Tanten, Cousins, alles vorhanden. Wir SINlos geborenen vermehren uns ja wie die Kaninchen, weiß doch jeder. Aber ich vermute, du willst auf Frau und Kind hinaus. Da ist bei mir bisher nix, hat aber auch keine Eile. Wenn ich so in 10 Jahren zu alt für die Marines bin, dann kann ich mich um sowas kümmern. Mit einem netten Innendienstgehalt und Kolleginnen, die meine Toilettengewohnheiten nicht kennen, da dürfte das schon werden."

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

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    Einmal editiert, zuletzt von Theverath ()

  • "Lass es nicht zu lange schleifen, es ist schöner mit einer Frau die einen erwartet, man lacht mehr. Ich wünschte bei mir hätte es sich ergeben, als ich noch jung war."


    Er lächelte freundschaftlich nach unten und meinte es ernst. Für ihn würde es wahrscheinlich bis zum Ende keine Frau geben, auch weil Riesen selten älter als 60 wurden und diese Zahl ihm jetzt schon näher war, als der Tag seiner Geburt.


  • 9. Juli 2077


    Gorleston Beach, Norfolk, CAS

    Mäßiger Wind, 32 Grad Celsius, knallende Sonne


    Das Team der Marines lässt ausgelassen den Tag ausklingen. Eine schöne Abwechslung, nicht nur zu der langen, und engen Reise hierher, sondern auch zur allgemeinen Aufenthaltssituation der Marines. Klar gibt es Freizeit, aber eben nicht viel. Und selten am Strand.

    Es ist Hochsommer, und so wird es sehr spät dunkel, und bleibt auch nachts schwül-warm.



    10. Juli 2077


    Marinestützpunkt Norfolk, CAS


    05:00 Ortszeit.

    Natürlich sind die Marines schon wach. Neben einem Schlafregulator tut der Drill sein übriges. Der Schlafregulator hilft allersings nicht dabei, sich oder seine Energiereserven schneller zu regenerieren, vor allem, wenn man Party gemacht hat. Das könnte noch ein spannendes Rennen werden, auf der HiBa (Hindernisbahn).


    Es ist noch Zeit sich vorzubereiten, frisch zu machen, oder in der Kantine ein Frühstück zu sich zu nehmen. Schon seit einiger Zeit haben Kantinen des Militärs 24/7 geöffnet. Gebundene Essenszeiten sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Natürlich wechselt das Angebot grob nach Tageszeit, und so etwa ab Mitternacht wird von leichter Abendkost auf Frühstück umgestellt. Das Essen hier beim CAS-Militär ist kein Luxus, aber es könnte auch deutlich schlechter sein. So gibt es Brötchen, diverse Aufstriche und Pasten, Analogei und sogar Bacon, welcher auf Anfrage frisch gebraten wird. Vermutlich kein echter, man will den Perlen ja keine Säue zum Fraß vorwerfen.

  • Den Tag am Strand kostet Val aus, die meisten Sportangebote und auch das würdelose Windsurfen wird ausprobiert. Am Abend packt sie noch ein wenig den französischen Akzent aus und flirtet bis spät in die Nacht, einfach weil sie es kann.


    Der nächste morgen beginnt auch für sie weit vor dem Sonnenaufgang. Von Tiger Athletics sind die Klamotten in denen sie ihren Frühsport absolviert, stylisch, mit Myomerfasern sowie atmungsaktiven Stoffen funktionell so gut wie Null Gewicht, machen jedes Workout mit und neben obendrein praktisch kein Volumen ein, so dass sie in jedes Reisegepäck passen. Dazu gibt es von Tiger Athletics ein auf die persönliche Biometrik zugeschnittenes Expertenprogramm, welches einen individuellen Trainingsplan erstellt, überwacht, motiviert und Challenges zulässt.

    Für sie beginnt der Frühsport mit einigen entspannten Dehnübungen, gefolgt von einigen Kilometern Lauf, im ständigen Wechsel zwischen Sprint und verhältnismäßig gemütlichen Trab, dann fordernden isometrischen Übungen, extra von Tiger Athletics entwickelt um jene fit zu halten oder fit zu machen welche kein Fitnessstudio dabei haben. Zum Ausklang dann Hardcore Yoga TM welches praktisch jeden Muskel im Körper beansprucht.

    Zwischen den Übungen chattet sie noch ein wenig mit ihren Followern, vor allem mit denen welche einen ähnlichen Fitnessstatus oder einen Premiumaccount haben.


    Zum Frühstück dann wird es ein wenig offizieller, Kampfstiefel, Tarnhose und das Oberteil von Tiger Athletics, heruntergedimmt auf ein schlichtes Schwarz. Immerhin wird es warm und man unterliegt keinen komischen Uniformvorschriften und eigentlich war ja schon die Hose zu viel. Beim Frühstück beschränkt sie sich auf einfache Sachen, nach Möglichkeit frisches Obst, Haferflocken, Honig, so etwas.

  • Gorleston Beach, Norfolk, CAS


    Nach dem Schwimmen ging es Alex besser. Das kühle Meerwasser hatte auch ihr Gemüt abgekühlt.


    Das war nicht das erste mal, daß ihre nicht wirklich vorhandene Selbstbeherrschung sie in dumme Situationen gebracht hatte. Aber sie lebte schon seid sie denken konnte auf der Überholspur. Kein Berg konnte groß genug sein. Keine Herausforderung konnte zu extrem sein.


    Solange Adrenalin ausgeschüttet wurde - und das in rauen Mengen- fühlte sie sich lebendig.


    Sie buchte noch eine runde Kitesurfen. Sie musste sich einfach bewegen. Da ein Video vom Anbieter gedreht wurde nahm sie das mit und lies es Lukas bearbeiten und von Viggo mit Hashtags versehen bevor sie es online stellen lies.


    Da der Mond Abends sehr schön am Strand schien machte sie noch ein Video wie sie am Strand mit einem Satz Energieklingen ein paar meditative Schwertübungen machte.




    Marinestützpunkt Norfolk, CAS


    Alex stand auf wie immer. Das sie gleich einen Wettstreit mit Einnard hatte schien sie nicht aus der Ruhe zu bringen.


    Die morgendliche Routine war wichtig für sie.

    Aufstehen, ein kurzes aufwärmen, 15km Dauerlauf, meditative Schwertübungen und Yoga.

    Das Yoga-Wear Set war nicht nur extrem leicht und atmungsaktiv sondern es gab ihr auch noch eine maximale Bewegungsfreiheit.

    Dann unter die Dusche und ein leichtes Frühstück.

    Das gesponserte Honey-High-XXX-Energy-Crispy-Müsli von NatVat schmeckte ihr sogar.


    Nach dem Frühstück zog sie die schweren Kampfstiefel, die Tarnhose und das standard Tank-Top der Marines an.

    Die langen Haare flocht sie zu einem festen Zopf, der sie am wenigsten stören würde.


    Ihre Vitalmonitor-Uhr zeigt das Atmung, Puls und Herzfrequenz alles im normalen Bereich waren.

    Sie zeigte noch eine leichte Vergiftung an.

  • Viggo verbringt den Abend gerne bei der Lady, wenn sie es zulässt und er würde auch grinsend auf Flirts einsteigen. Diese Laune passt ihm sehr viel besser in den Kram, als das Gezicke da drüben. Dass das längst beendet ist, ahnt er ja kaum.


    Am nächsten Morgen ist er derjenige der als letztes auftaucht. Sein Training findet im Fitnesscenter statt. Wissenschaftlich optimierte Langhanteln von Heavy-Weight-Industries liegen nicht nur gut in der Hand, mit ihren Leuchtdioden sehen sie auch klasse aus und zeigen den Leuten direkt Gewicht, Wiederholungen und Qualität der Handhabung an. Er redet beim Training viel ins Video. Vor allem über belanglosen Quatsch. Diesmal Thema schwimmen. Er erklärt, dass es zwar schon wichtig ist, schwimmen zu können. Aber manchmal würde er vieeeel lieber mit nem netten Mädel einfach planschen gehen. Jagen im Wasser, Bikini, Badeshorts... So geht Spaß. Alles andere hier so im Team. Das ist zu sehr Arbeit... Am Ende zwinkert er charmant. Es könnte fast für jemanden Bestimmtes sein. Aber am Ende sehen das Millionen Frauen...

  • Auch Lukas ist früh auf. Den gestrigen Abend hatte er gemütlich angehen gelassen, noch ein wenig mit Einnard reden, den anderen bei ihren Betätigungen zusehen, dann das Hagener "Blutiger Sonnenaufgang"-Stadtkriegsspiel (6h Zeitverschiebung machen's möglich) gemütlich im Sand liegend bei einer Flasche alkoholfreien Bieres in die Cyberaugen gestreamt, ja, das Leben ist schön.

    Am nächsten Morgen ist er dementsprechend einer der früh aufgewachten. Gegen 3 Uhr schält er sich aus den Federn und absolviert seine Morgenübungen. Ein kurzer 2000 Meter Lauf nach einigen Aufwärmübungen, blindes Zerlegen und wieder Zusammensetzen aller Waffen auf Zeit sowie eine AR-simulierte Reparatur an der Nissan-Drohne. Und genug zu tun gibt es danach auch, wenn man sich die Arbeit machen will. Mit einem AR-Plan, Leistungsdaten, Schwierigkeitseinschätzungen und anderem Kram vor den Augen, geht Lukas den aufgestellten Parcours ab, probiert sich an ein-zwei Hindernissen selber und arbeitet dann die Ausleuchtung, die Kamerawinkel und alles andere relevante ab und lässt schlussendlich noch die Flyspys einige Male durch den Parcour rasen, um genau zu wissen, wo er mit den Aufnahmen niemandem in die Quere kommen würde. Natürlich baut er dabei auch die kleinen, fiesen Überraschungen in den Parcours ein, die er morgens noch improvisiert hat. Gemeinheiten, von denen Einnard und Alex ebenso wenig wissen, wie die Zuschauer. Zum Beispiel hat er einige Patronen auseinander gebaut und daraus winzige Sprengsätze improvisiert. Die werden niemanden auch nur ansatzweise verletzen, aber kurz vor Ende der Sprintstrecke sollen die beiden Marines mal zeigen, wie sie mit einem plötzlichen Knall unter dem Fuß umzugehen wissen. Im dunklen Kriechtunnel sind die Blitzlicher, die er aus ein paar billigen Einmalkameras vom Stuffers ausgebaut hat, so richtig schön in Sichtlinie angebracht, ein-zwei Sprühstöße aus einer Flasche mit "echtem" Olivenöl für Salat machen das Kletterhindernis ein wenig interessanter, ein wenig Stärke im Schlamm, damit der ordentlich zieht, und so weiter und so fort. Alles nichts, was einen MaerskMarine auch nur ernsthaft aus dem Tritt bringen wird, aber so wird das Ganze ein wenig herausfordernder für die beiden mit der großen Klappe. Und Strafe für bockiges Verhalten auf beiden Seiten muss auch sein! Natürlich weiht er Val und Viggo und seine kleinen Gemeinheiten rechtzeitig ein, so dass keiner an Sabotage oder sowas denkt. Die MCT-Nissan Rotodrohne, wegen ihrer Rolle als Fernunterstützungs-Kampfdrohne hat sie eine sehr gute Kamera eingebaut, benutzt er um neben den ganzen Action-Shots der winzigen FlySpies noch einen guten Überblick von oben zu haben. Natürlich montiert er vorher noch die Waffe ab, das Gerät wird heute nur im "Aufklärungseinsatz" laufen.

    Gegen halb 5 sind seine kleinen Zusätze zur Hindernisbahn fertig und Lukas begibt sich für ein gemütliches Frühstück in die Messehalle. Als Deutscher isst er selbstverständlich Brötchen mit Butter und Marmelade, dazu Orangensaft, Tee und einen Joghurt. Das Ei mag analog sein, schmeckt aber wie ein echt digitales! Kleiner Scherz am Rande. Er lässt sich Zeit mit dem Essen und freut sich dabei insgeheim, dass er zwar seine Übungen im Zerlegen und Zusammenbauen der Waffen filmen und zur Verfügung stellen musste, aber, da er ja der Technikfreak ist, nicht die ganze Zeit so komischen Sch*** fressen muss. So ganz hat er immer noch nicht raus, ob der Kram den anderen tatsächlich schmeckt, oder ob sie nur sehr kompetent so tun, aber letztendlich ist ihm das dann doch auch egal. Er trinkt seine NaturPur Biobrause Holunder Avocado für die Kamera und erfüllt damit seinen Vertrag, aber ansonsten bleibt er lieber bei Bewährtem.

    Und pünktlich um 5:45 erscheint er dann auch, frisch geduscht und in korrekt sitzender Uniform, die Riggerkontrolle in der Hand, an der Hindernisbahn, überprüft noch einmal alle Drohnen, startet dann die Aufzeichnungen und wartet auf Einnard und Alex. An Val und Viggo geht dabei die Nachricht

    <<10 Euro auf Einnard.>>

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
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  • Nach den Frühstück kehrt Val doch noch mal in ihrem Quartier ein. So bequem es auch ist, ein moleküldünnes und hautenges Oberteil ist doch nicht die beste Wahl, außerdem ist da noch ihre Tasche einzusammeln. Nur für den Fall dass, Einnard durch eine Wand will die doch zu hart für ihn ist, immerhin ist die Hindernisbahn auch für Armeetrolle ausgelegt, oder Alex irgendwas alexmäßiges macht.

    Das T-Shirt von Ana's Seductive Arms soll ja selbstreinigend sein, zumindest ist es gegen Bakterien beschichtet, so dass es nicht riecht, und ohne wirkliche Action in den letzten Tagen sieht es noch wie neu aus. Angemessen taktisch ist es obendrei, auch wenn stahlgrau irgendwie keine Farbe ist.


    Sie macht erstmal ein wenig Smalltalk mit den anwesenden CAS-Personal, immerhin haben die jetzt Gelegenheit relative Stars daran scheitern zu sehen, wie die den Basisrekord ihrer besten knacken wollen.

    Wühlt sich auch erstmal durch die Daten des Basisrekords und vergleicht die mit den Leistungsparametern von Einnard und Alex, bevor sie ihre Meinung abgibt.

  • Nach dem kurzen Gespräch mit Lukas geht Einnard wieder ins Meer um zu schwimmen. Er schob sich mit langen kräftigen Zügen durch die Wogen des Ozeanes. Als er außerhalb der Sicht der anderen war, begann er zu tauche, tiefer, als bisher. Weniger tauchen, als tatsächliches sinken lassen. Er hatte ein leichtes Gewicht an sich befestigt, dass ihn unter der Wasseroberfläche hielt. Er war jetzt weit draußen. Unter ihm öffnete sich die wahre Weite des Meeres, die er langsam auf sich wirken ließ. Seine Cyberaugen ließen ihn ein unglaubliches Panorama sehen, welches nur wenigen vergönnt war. Er lächelte und genoss dass Panorama, während er einschlief. Während dieser Nacht sollte ihn keiner finden. Er wollte nur in Ruhe den Druck des Meeres genießen und frei durch seine Kiemen atmen. Bevor er einschlief schrieb er den anderen, dass sie ohne ihn fahren sollten.

    Um 2 Uhr morgens erwachte er wieder und schwamm an Land. Nicht ohne sich einen kleine Frühstückssnack zu besorgen. Als Morgensport joggte er dann einige Meilen weit, bis zur Anlage. Es schüttelte die Behäbigkeit des Wassers ab und machte ihn fit.

    Als er in der Cafeteria ankam überraschte er das Küchenpersonal, in dem er ihnen drei Barsche hin donnerte und anwies sie zu braten. Dazu aß ein halbes Kilo Kohlenhydratriegel, bis er satt war. Seine 400 Kilo mussten auch irgendwie gehalten werden.

    Anschließend machte er im Innenhof noch 50 Situps. Nicht viel, nur genug um gleich in Form zu sein, sich jetzt zu erschöpfen ergab keinen Sinn. Seine sonstige Morgenroutine, einen AR-Teakwando Übungskampf, mit simulierten Schmerzen bei Körpertreffern, lies er ebenfalls ausfallen. Das würde ihm heute nicht weiterhelfen. Stattdessen versuchte er sich lieber zu entspannen und beschäftigte sich mit einer extrem Detailgetreuen Analyse der Schlacht von Lützen, in der Gustav Adolf gegen Wallenstein gescheitert war. Gustav Adolf ähnelte Einnard. Beide würden immer ihre Truppen von vorne anführen und das größte Risiko auf sich nehmen. Gustav Adolf hatte dafür seinen Preis gezahlt. Was für einen Preis würde er zahlen müssen?