• Von dem gegnerischen Sperrfeuer befreit zögert Cleo keinen Moment nun ihrerseits das Sperrfeuer zu eröffnen. Isidor hatte die Gegner etwas versprengt, jetzt war es an ihr, dass sie sich nicht besser positionieren können. Sie konzentriert sich eher auf die größere Gruppe aus dem Troll und seinen zwei Begleitern und den Zwerg könnte sie mit Glück sogar auch noch erwischen, um sie wieder zu einer Richtungsänderung zu zwingen.

    Die schallgedämpfte HK ist zwar im Sperrfeuer nicht lautlos, trotzdem wirkt dadurch die Zerstörung, die die Projektile mit sich bringen fast ein wenig surreal, wie das krachende Holz von zersplitternden Kisten und die dumpfen Einschläge in einigen Kartons fast mehr Krach machen als die Waffe selbst.

  • In mehr als zwanzig Metern Entfernung tauchte der vor dem Kaf Haven entkommene Biker links von Cleos Sperrfeuerzone hinter einer übermannshohen Palette auf. Im Halbdunkel der, außerhalb des Aufenthaltsbereiches eher spärlich erleuchteten, Lagerhalle war der vermeintliche Blood Mountain Boy in seinem granitfarbenen Kurzmantel nur dank Cleos restlichtverstärkten Augen auszumachen. Der junge Mensch mit dem modisch geschnittenen Bart überquerte mit ruhigen, aber zügigen Schritten den offenen Gang und hob dabei mit ausgestrecktem Arm eine mattschwarze Savalette Guardian.


    Für einen Augenblick blickte Cleo in den drohenden Lauf der automatisch feuernden Pistole, dann setzten ihre Reflexe ein und sie presste sich instinktiv flach auf ihren Kartonstapel. Da drückte der Mann auch schon mit grimmiger Miene ab und eine Salve großkalibriger Geschosse fegte unmittelbar über sie hinweg und hämmerte weit hinter ihr ein Muster kleiner Krater in die östliche Betonwand. Dann verschwand der Biker auch schon hinter der nächsten Palette. Er bewegte sich augenscheinlich zur Rückseite des Gebäudes.


    Beinahe gleichzeitig drehte Chief Roland sich mit einer schnellen Bewegung um, sprintete hinter seinem davoneilenden Chauffeur in Richtung der Nightsky Limousine her, bog dann aber zum, wahrscheinlich noch besser gepanzerten, Rover ab. Hastig öffnete der Anführer der Koshari die Beifahrertür und stieg schnell ein. Mit dem schweren Ruger Super Warhawk sicherte er sich gekonnt während des Einsteigens ab.

  • Mit einem mentalen Ruck verließ der Astralleib des Koshari-Schamanen dessen Körper und richtete sich schwungvoll im Astralraum auf. Die hagere Figur blieb ihm auch in dieser Gestalt erhalten, allerdings war sein ganzer Körper von perlmuttartig schimmernden Federn bedeckt. Der harte Blick des Schamanen war auf die zerfasernden Reste magischer Energie gerichtet, die gerade noch sein getreuer Feuergeist gewesen waren. Dessen Mörder aber war nicht zu sehen. Noch bevor er diese Erkenntnis gedanklich ganz ausformuliert hatte, sträubten sich seine immateriellen Nackenfedern, als er eine drohende Gefahr wahrnahm und er wirbelte seinen Astralkörper mit einer geistigen Kraftanstrengung in einer horizontalen Pirouette zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, um dem brutal geführtem Schwerthieb des hinten ihm stehenden Lysander um Haaresbreite zu entgehen. Drek, dachte dieser, nicht völlig gentlemanlike, und schwang seinen Waffenfokus für eine weitere Attacke in eine aufwärts gerichtete Fechtfigur.

    In der mundanen Welt beendete einer der maskierten Ganger gleichzeitig sein Vorpreschen in Cleos Richtung und nahm Deckung hinter einer Palette mit stabil wirkenden Sperrholzkisten. Er nahm seinen Mut zusammen, um sich in Cleos, zwar schallgedämpftes, aber durch die herumspritzenden Verpackungsstücke dennoch wie ein tobender Tropensturm wirkendes, Sperrfeuer zu wagen. Entschlossen machte er mit erhobener Ares Predator V einen blitzschnellen Ausfallschritt. Das Fadenkreuz seines Smartlinks zuckte mitsamt seiner Pistole hoch und richtete sich auf Cleo. Der Blood Mountain Boy drückte gerade ab, als ihn eine Kugel aus Cleos Maschinenpistole unglücklich in den Unterleib traf und ihre Bewegungsenergie durch die gepanzerte Bikerjacke in seinen Bauch trieb. Von den Schmerzen des Treffers zusammengekrümmt, sackte er hinter seine schutzbietende Palette zurück.


    Fluchend blieb der Zwerg geduckt hinter der durchlöcherten Kiste, die ihn vor dem erneut aufgeflammten Sperrfeuer abschirmte und hielt sich bereit, sofort seine Automatikpistole zum Einsatz zu bringen, sobald die verdammte Orkin das Feuer einstellen musste. Spätestens, wenn ihr die Munition ausging.


    Einige Meter hinter ihm erschien der muskulöse Troll mit der verspiegelten Sonnenbrille in einer Lücke zwischen den Warenstapeln. Unbeeindruckt legte er mit seiner schlanken Franchi-Schrotflinte auf Cleo an und nahm sich trotz ihres wilden Gegenfeuers sogar einen Augenblick Zeit, das Fadenkreuz seines Smartlinks präzise auf ihr zu positionieren. Zwei Projektile aus ihrer Maschinenpistole fanden ihr Ziel und drückten sich wirkungslos an seiner schwarz gepanzerten Brust platt. Der Troll zuckte nicht einmal. Dann gab er eine präzise Salve aus drei Kugeln auf sie ab.

  • Zwar völlig blind gegenüber dem Kampf auf der astralen Ebene, hält Cleo ihren Blick weiter fest auf die weltlichen Gegner in ihrem Sperrfeuer. Kein Grund mit dem Vorteil der erhöhten Position hochnässig und leichtsinnig zu werden. Außerdem konnte sie so die anderen wissen lassen, wo ihre Gegner so zu finden waren.


    Der Gefahr ihres zerstörerischen Sperrfeuer trotzend, um es möglicherweise sogar etwas früher beenden zu können wagen einige sogar den sofortigen Gegenangriff.

    Mit einer kurzen Bewegung des Kopfes zischt das erste Projektil haarscharf an ihr vorbei und wenn sie nicht alles täuscht hat es die ballistische Maske sogar noch gestreift. Immerhin scheint seine Rückkehr in die Deckung nicht absolut schmerzfrei abzulaufen. Doch sie hat keine Zeit sich darüber zu freuen als sie sieht wie die Projektile ihrer HK wirkungslos am Troll abperlen und seine gezielte Salve auf sie zukommt. Eine leichte Drehung ihres Körpers im letzten Moment führt dazu, dass sie auch diese gerade noch verfehlen und nur ein paar Spuren auf ihrer Panzerjacke hinterlassen. Auf jeden Fall hatte sie im Moment die Aufmerksamkeit ihrer Gegner.

  • Auf der Südseite des Clark Storage Lagerhauses vergaß der scheinbar unerfahrenere der beiden Blood Mountain Boys seine Automatikpistole und stürmte mit wütendem Aufbrüllen auf Betsy zu. Im harten Kontrast zwischen dem nachtdunklen Bereich, in dem sie sich befanden und der taghell erleuchteten Deliciosa-Laderampe im Hintergrund, konnte sie gerade noch erkennen, dass die linke Hand des Gangers in einem verstärkten Hardlinerhandschuh steckte, bevor seine Faust auch schon auf ihr Gesicht zuraste.


    Sichtlich unter Schock sackte im Innern der Lagerhalle der menschliche Lademeister an der seitlichen Bordwand des Trucks in sich zusammen. Mit beiden Händen umfasste er hyperventilierend seinen Hals.


    Währenddessen tropften in der Matrix gerade noch die letzten Codereste der unrettbar zerschossenen Firmware des von Sergej zerfetzten Kommlinks von der virtuellen Klinge seines Schlachterbeils, als ein heftiger Tornado aus Störsignalen seine Persona durchdrang und Datenfluss enorm erschwerte. In der Lagerhalle war ein starker Störsender aktiv, erkannte er.

  • Für 1.2 Millisekunden war Dozor von störenden Noize umgeben bevor seine Hard- und Cyberware die Sendeleistung seines Decks hochfuhr um eine einwandfreie Verbindung aufrecht zu erhalten.


    Wenn die, in seinen Cyberohren, integrierten Antennen macimale Sendeleistung fuhren konnte es vorkommen, dass sich die Ohren dabei stark erwärmten. Das gab "sich einen Satz heiße Ohren holen" eine ganz neue Bedeutung.


    Nachdem er den Truck gesichert und das Deck des Riggers geblockt hatte, war es an der Zeit in den Kampf einzugreifen - und das möglichst schnell.


    Natürlich konnte er Geräte schrotten oder Waffen Magazine auswerfen lassen, aber das würde zu lange dauern und außerdem war es mittlerweile auch langweilig immer die gleichen Tricks abzuziehen.


    Sie sollten die Gegner in die Flucht schlagen. Das brachte ihn auf eine Idee.

    Wenn es ihm gelänge das große Tor der Halle zu öffnen, würde dies vielleicht die Ganger dazu ermutigen die Beine in die Hand zu nehmen.


    Das Tor zum Öffnen zu bewegen würde am Schnellsten über das spoofen eines Befehls erreicht werden. Doch dafür würde er dem Tor einreden müssen, dass dieser Befehl vom Host stammte. Und dafür benötigte er erstmal eine Marke.


    Ein Augenzwinkern später hatte der Babaj bereits den Host erreicht. Er musste den Host gar nicht erst betreten. Es würde auch so reichen.

    Der Babaj öffnete den Mund und atmete tief aus.

    Eine dichte, grüne Wolke verließ seinen Rachen und hinterließ auf der soliden Mauer des Host ein leichtes, grünliches Glitzern.


    Das ging einfacher als erwartet!

  • Gerade noch so war Betsy der Faust des wahnsinnigen Blood Mountain Gangers ausgewichen, der wie von Sinnen auf sie zugestürmt war. Leider taumelte sie dabei ein paar Schritte nach hinten ins freie Schussfeld der Roomsweeper. Sie hoffte inständig, dass das Narcojet wirkte, bevor der Finger des maskierten Gegners den Abzug nochmal durchziehen konnte.


    Trotz ihrer schwierigen eigenen Lage, war sie erfahren genug, die Situation des Teams nicht aus den Augen zu verlieren. Und mit Erschrecken stellte sie fest, dass Cleo alleine in der Lagerhalle war. Dass war irgendwie so nicht geplant gewesen. Die Orkin war zwar tough und eine versierte Kämpferin, aber das konnte auch schief gehen. So auf die schlimme Art.


    "Cleo halt durch, wir sind gleich bei dir!" funkte Betsy und machte sich bereit an ihren Gegnern vorbei durch die Hintertür in die Lagerhalle zu stürmen,

  • Ah, Deckung! Und noch wichtiger, der Zwerg hat keine Sicht mehr! Was immer Isidor in den Sekundenbruchteilen, die der Zwerg brauchen wird, um sich weg zu bewegen, tut, der Gegner wird nicht ausweichen können weil er den Beschuss nicht kommen sieht. Zeit für größere Kaliber und spitzere Geschosse. In einer fließenden Bewegung verstaut Isidor seine Pistole im Halfter und macht eine etwas seltsam wirkende Bewegung, die aber dafür sorgt, dass die schwere Schrotflinte an ihrem Trageriemen um seinen Körper schwingt. In einer fließenden Bewegung bringt Isidor die Waffe in Anschlag und drückt dreimal schnell hintereinander ab woraufhin das Dröhnen der Kaliber-12-APDS-Massivgeschosse sich mit dem Splittern und Krachen berstenden Holzes mischt und einen für einen völlig durchgeknallten Künstler sicherlich hochinteressanten Kontrast zu dem surreal ruhigen Sperrfeuer aus Cleos Waffe kreiert.Er hält sich nicht lange mit Zielen und Aufstehen auf sondern vertraut einfach auf die massive Durchschlagskraft seiner Bewaffnung, die den Zwerg auch durch die Deckung hindurch erwischen können sollte. Ein Schuss links, einer mittig, einer rechts, weit gestreut aber in etwa da, wo der Zwerg sein dürfte. Sein hohes Pokern wird einen Augenblick später belohnt, als er das schwere Rummsen eines stürzenden Metamenschen hört.


    "Zwerg am Boden, Status unklar."


    meldet er in den Teamchannel

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Franklin zieht an seinem verbliebenem Gegner vorbei. Er kann sich ja überlegen, ob er hinterherkommen will. Cleo is allein da drinnen. Das soll nicht sein. Bei keinem aus dem Team, aber bei ihr noch weniger.


    Er rast die Rampe hoch und legt sich dynamisch hart in die Kurve. Unfassbar, physikalisch schier unmöglich, und doch es kostet ihn nur einen Lackschaden und eine ganze Menge an versprühter Funken als er die Wand entlang schrammt… vielleicht doch zu schnell… doch er ist drin.


    << Bin da Cowgirl >>

    Teilt er mit, was vermutlich jeder mitbekommen hat

  • Mit einem schnellen Gedankenimpuls hatte Dozor seine Matrixposition gewechselt und befand sich wieder vor dem Icon des großen Tores.


    Der Kampf im Inneren der Lagerhalle war gerade voll entbrannt. Sie mussten schnell die Oberhand gewinnen und den Feind in die Flucht schlagen bevor noch weitere Fraktionen in den Kampf eingreifen würden.


    >> Achtung! Ich machen großes Tor offen. <


    Ein wenig zu sehr hatte er sich von den eingespielten Feeds seiner Teamkollegen und Kolleginnen ablenken lassen und fuhr erschrocken zurück...


    Пиздец!!!


    ...die Firewall des Hosts hatte sein Kommando abgeblockt und war auf ihn aufmerksam geworden.
    Mit Alarmmaßnahmen war zu rechnen.


    >> Wir sollten uns beeilen! <<


    Erneut versuchte er dem Tör den Befehl zum Öffnen unterzujubeln.... und diesmal hatte er Erfolg.


    Langsam begann sich das große Tor zu bewegen.

  • Cleo bleibt in ihrer exponierten Position, die Tatsache, dass Franklin jetzt zumindest ein alternatives Ziel bietet, bringt ihr nur halbwegs Erleichterung. Zumindest weiß der Junge wie man ausweicht.


    >>Eine Gegnerposition im südlichen Teil unklar.<< bringt sie noch eine Warnung über den Funk als sie das Sperrfeuer abbricht und ihre Aufmerksamkeit jetzt vollkommen dem unverschämt zähen Troll widmet.


    Sie zielt einen Moment bis das Fadenkreuz des Smartlinks auf der empfindlichen Stelle an der Kehle zwischen Maske und Panzerjacke einrastet und sendet eine kurze Salve auf den Weg. Der Troll versucht sich noch tiefer in seiner Deckung zu verstecken, doch die kurze Anspannung und ein leichtes Zucken des Arms in Richtung Hals zeigen Cleo, dass die Projektile zumindest in der Nähe angekommen sind und er sie diesmal zumindest gespürt hat. Wenn auch nicht ganz so intensiv wie gehofft, denn wirklich beeinträchtigt wirkt er nach dem ersten Zucken kein bisschen.

  • Schwer atmend versuchte der junge Blood Mountain Boy nach seinem missglückten Faustschlag gegen Betsy sein Gleichgewicht wiederzufinden. Dabei fiel ihm wieder ein, dass er auch die rauchende Ceska Black Scorpion noch in seiner anderen Hand hielt. Schnell hob er die Automatikpistole und legte, nur eine Armweite entfernt, auf Betsy an. Trotz des schwachen Lichts sah sie das eisige Funkeln in den Augen des Gangmitglieds. Dann verdrehten diese sich plötzlich, sein Arm sank herab und im nächsten Moment fiel der Mann in sich zusammen, wie eine Marionette, deren Fäden gerade durchschnitten worden waren. Das Narcoject hatte endlich gewirkt.


    Einige Meter entfernt hielt der angloamerikanische Ganger erschrocken inne, als sein Partner so plötzlich das Bewusstsein verlor. Hastig tastete er nach dem halb aufgelösten Kapselgeschoss, das mitten auf seiner Brust klebte, da trat auch bei ihm schlagartig die Wirkung des Betäubungsmittels ein und er brach unvermittelt zusammen. Für einen Augenblick stand Betsy in völliger Ruhe im Halbdunkel der Lagerhausrückseite.


    Im Innern der Halle nahm Cleo während des Schusswechsels mit dem robusten Troll aus dem Augenwinkel wahr, dass das hyperventilierende Atmen des Verladers auf der Ladefläche des Trucks nachließ und schließlich aufhörte, als der Kopf des Mannes auf seine Brust sank und er bewegungslos liegenblieb. Beinahe gleichzeitig richtete sich ein Teil ihrer Aufmerksamkeit auf ein ihr nur allzu bekanntes Maschinengeräusch. Das Starten eines kraftvollen Motors. Da der sprintende Chauffeur die Nightsky-Limousine noch nicht erreicht hatte und es sich auch nicht um den Truck handelte, musste es der Rover sein. Chief Roland war allerdings auf dessen Beifahrerseite eingestiegen, überlegte sie schnell. Dann begannen sich auch die beiden anderen Hallentore zu öffnen.

  • Direkt nach Franklins schon sehr krassem, aber wenig souveränen Eindringen in die Lagerhalle, was er wenigstens mit nem coolen Spruch kaschieren konnte, hört man ein arg wenig männliches <<Huch…>> gefolgt von einem << ach du scheiße…>> wonach das Bike die Treppe runterrasselt, mit der er nicht gerechnet hatte. Franklin ist so damit beschäftigt, Fat Boy zu halten, dass er versehentlich den Funk offen lässt, aus dem sonst nur coole Sprüche zu hören sind. << Nein nein nein…>> Mit einem Bein stößt er sich von der Wand ab, an die er sonst sein Bein verloren hätte. Zumindest wäre es arg gequetscht worden. Durch den ungeplanten Schwung zieht Fat Boy in die andere Richtung, doch Franklin, inzwischen auf dem Motorrad stehend korrigiert scharf und beendet die peinliche Aktion am Fuß der Treppe.
    Sofort gibt er Gas um kein verwundbares Ziel zu sein.
    << alles cool Leute… hab’s im Griff >>

    Hoffentlich hat das keiner gesehen

  • Den Bruchteil einer Sekunde schnaufte Betsy durch. Das war knapp. Der Einsatz nichttödlicher Waffen hatte doch seine Tücken. Aber die beiden Ganger lebten und schliefen jetzt fest. Mit etwas Glück war das schnell und leise genug, um die schießwütigen Securities von Wolverine nicht anzulocken.

    So schnell sie konnte, öffnete Betsy die Tür ins Lagerhaus, quetschte sich durch eine Lücke in den Kistenstapeln und machte sich bereit in den Kampf einzugreifen.

    Aber wieso düste Franklin wie verückt durch die Lagerhalle?

  • Trotz des anhaltenden Schusswechsels im nordöstlichen Teil der Lagerhalle, registrierten Betsys geschärfte Sinne die schnelle Annäherung eines Gegners. Gedämpfte Stiefelschritte in Verbindung mit einem wischenden Geräusch. Jemand schlängelte sich zu ihrer Linken zwischen den Kistenstapeln hindurch und strich mit seiner Kleidung an den Verpackungsmaterialien entlang. Als sie sich gerade in diese Richtung umdrehte, überwand der Blood Mountain Biker mit einem flachen Sprung die letzten Meter des schmalen Durchgangs und landete mit wehendem Kurzmantel auf dem breiteren Weg unmittelbar vor Betsy. In seiner linken Hand hielt er zwar eine gefährliche Savalette Guardian, war ihr aber so nah, dass er mit dem mattschwarzen Griffstück der Waffe zu einem brutalen Schlag gegen ihre Waffenhand ausholte, statt auf sie anzulegen.

  • Drek war Betsys erster Gedanke als der Biker urplötzlich auf sie zukam. Drek war Betsys zweiter Gedanke als ihr klar wurde, dass ihr Aktivblock mit links, der die Waffenhand schützen sollte einen Sekundenbruchteil zu langsam dran war. Und Drek war Betsys dritter Gedanke als ihre treue Light-Fire mit den Kapselgeschossen aus ihrer Hand gerissen wurde und durch den Raum flog. Die Schmerzen in ihrer Waffenhand waren dagegen ein kleineres Problem.

    Immerhin verursachte die Shock-Weave Modifikation ihres Mantels, dass der Biker durchgeschüttelt wurde und sich seine Haare zu einer Don King Gedächtnisfrisur auftürmten.

    So einfach nicht, Bursche

  • Nach seiner verfehlten Salve auf Cleo verschaffte sich der Troll mit einem schnellen Rundumblick ein grobes Bild der taktischen Lage und stellte schnell fest, dass er mit zwei verletzten Gangmitgliedern alleine das Vordringen der Angreifer in die Lagerhalle blockieren sollte, während die meisten Anwesenden bereits flüchteten. Das tiefe Röhren des gerade gestarteten Rovermotors machte ihm klar, wohin sich die Koshari zurückzogen, während das schnell nacheinander aufflackernde Heulen von Franklins schwerer Maschine ihm gleichzeitig verdeutlichte, dass er bald auch von hinten angegriffen werden könnte. Fluchend zielte er ein weiteres Mal auf die, scheinbar nicht tot zu kriegende, Orkin und gab eine schnelle Salve aus seiner großkalibrigen Schrotflinte auf sie ab, bevor er sich nach links umwandte und in sicherer Deckung der Kistenstapel in Richtung des nachtschwarzen Geländewagens lief.


    Auf der astralen Ebene zuckte die gefährliche Klinge von Lysanders Waffenfokus schräg nach oben und verfehlte den federbedeckten Körper des Koshari-Schamanen um Haaresbreite, da dieser instinktiv einen etwas uneleganten Satz nach hinten machte. Lysander hob skeptisch eine Augenbraue, als sein Gegner ein böses Lachen hervorbrachte und mit einer greifenden Bewegung des ausgestreckten Arms seine Magie in den Astralraum sandte, um einen weiteren Geist aus einer Metaebene zu rufen. Offensichtlich hatte der Koshari noch nicht verstanden, dass nicht Lysander es war, der um sein Leben fürchten musste. Sonst hätte er natürlich auch versucht, sich in seinen Körper zu retten, dachte Lysander grimmig. Ein feiner Manafaden bildete sich in der geöffneten Hand des Schamanen.


    Es wird Zeit, dieses Trauerspiel zu beenden. Ohne zur unglaublich scharfen Spitze seines Schwertes nach oben zu sehen, verankerte Lysander diese mit einer Willensanstrengung an ihrer Position in der Gaiasphäre. Er nutzte den kurzen Augenblick, in dem der Koshari seine Konzentration nach innen richtete, um die Beschwörung des Geistes abzuschließen und sprang ansatzlos nach oben. Lysander beschleunigte seinen Körper auf die unfassbare Geschwindigkeit, mit der sich sonst nur über größere Entfernungen fortbewegen würde, nutzte dabei die verankerte Spitze seines Waffenfokus als Angelpunkt und schwang sich in einem weiten, aber blitzschnell ausgeführten Bogen hinter seinen Gegner. Kurz bevor er die angestrebte Position im Rücken des Koshari erreichte, beendete er die Verankerung seines Schwertes. Das enorme Momentum der Bewegung führte dazu, dass nun die blitzende Klinge mit wahnsinniger Geschwindigkeit Lysanders Körper umrundete, mit brutaler Wucht durch den Schamanen fuhr und die zerfasernden Hälften seines Astralleibs bis an das Ende der Lagerhalle schleuderte. Zu Lysanders Füßen bäumte sich der, auf der astralen Ebene nur als Schatten sichtbare, physische Körper des getöteten Koshari mit einem furchtbaren Schrei auf und fiel in sich zusammen.

  • So langsam ist Cleo nicht mehr allein in der Halle mit dem Feind, Franklin war ja lautstark genug bei seinem Stunt. Es geht ihm scheinbar trotzdem gut, aber viel Spielraum hat er mit dem Bike wohl nicht hier drin und im Team waren sie schon immer stärker. Sie hat auch nicht länger Lust die sitting duck hier oben für alle sichtbar zu spielen. Der aufröhrende Rovermotor sagt ihr außerdem, dass kein großes Zeitfenster mehr besteht, um ihn am Entkommen zu hindern. Gebeugt aber trotzdem schnell bewegt sie sich vorwärts bis zum Rand ihrer Kistenebene und dann noch zwei hinunter, um endlich zumindest den Hinterreifen des Rovers gut im Blick zu haben. Bereits in der Bewegung hat sie die fast leere HK in den Gurt fallen. Und beim runtergleiten von den Kiste gleitet ebenfalls das gewohnte Gewicht der Praetor fast wie von selbst in ihre Hand.


    Ihr Smartlink fokussiert sich auf besagten Hinterreifen und die drei Projektile lösen sich lautstark aus dem Lauf. Mit einem quietschenden Durchdrehen versucht der Fahrer das Heck noch aus der Flugplan der Projektile zu bringen. Doch etwas zu spät den es ist deutlich zu hören wie sie den Reifen durchschlagen und im Radkasten abprallen.

    Alles andere hätte sie zwar überrascht doch es macht sich eine gewisse Enttäuschung breit als der verstärkte Reifen dadurch nur wenig Fahreigenschaften einbüßt.

  • Die Überraschung ist durch, der Gegner benutzt keine Waffen mit großer Streuung, das Handbuch sieht also vor, zusammen zu bleiben. Als Cleo beginnt, sich zu bewegen, sichert Isidor noch kurz und folgt seiner Kameradin dann geduckt und flink. Das einzige Ziel, das sich ihm gerade bietet, ist das davon preschende Auto. Zwar macht er sich keine großen Illusionen über die Vernichtungskraft seiner Waffe gegen ein sicherlich gepanzertes Fahrzeug, aber ein Glückstreffer ist ja immer drin. In einer fließenden Bewegung sinkt Isidor auf ein Knie und zieht den Abzug seiner schweren Schrotflinte dreimal kurz hintereinander durch. Das Dröhnen der Schüsse vermischt sich mit dem Knallen der Einschläge, aber es war kein Glückstreffer dabei, schade.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Kaum hatte Cleo ihre wenig wirksame Salve auf den Reifen des Rover abgegeben, da beugte sich auch schon Chief Roland aus dem Fenster des gepanzerten Wagens und erwiderte das Feuer. Der, in der Hand des Elfen riesig wirkende, Super Warhawk projizierte einen eisblauen Laserpunkt auf ihren Oberkörper und spuckte einen Sekundenbruchteil später donnernd ein großkalibriges Projektil aus, welches Cleo in der Mitte des Oberkörpers traf. Sie hatte es nur ihrem Glück zu verdanken, dass die Heftigkeit des kinetischen Einschlags ihre Panzerjacke nicht durchschlug.


    Als hinter ihr auch Isidor in den Beschuss des Koshari-SUVs einfiel, nutzten die beiden verbleibenden Blood Mountain Boys ihre Chance zum Gegenangriff und tauchten beinahe gleichzeitig hinter den Kistenstapeln auf. Der unwesentlich Schnellere der beiden, das zuvor von Cleo verletzte Gangmitglied, hatte sich offensichtlich von ihrem brutalen Treffer in den Bauchbereich seiner Panzerjacke soweit erholt, dass er scheinbar ohne Einschränkungen zu Isidors Position vorpreschen konnte. Nach einem schnellen Sprung auf die Kistenebene, auf der sich Cleo und Isidor befanden, holte er mit einer häufig geübten Armbewegung aus und stieß Isidor ruckartig einen hochfrequent summenden Betäubungsschlagstock gegen dessen linke Hüfte. Ein durchdringend schmerzhafter Stromschlag zuckte durch Isidors Körper.


    Mit dem Angriff seines Chummers lehnte sich auch das unverletzte Gangmitglied aus seiner Deckung aus kartonverpackten Waren und gab eine schnelle Schussfolge aus einer kompakten Colt Government Pistole auf Cleo ab. Nur eines der Geschosse traf sie. Leider blieb es nicht bei einem einfachen Projektileinschlag, den Cleos kampferprobte Panzerung sicherlich abgefangen hätte. Das Explosivgeschoss detonierte an ihrer rechten Schulter und schüttelte sie durch. Ein Rauchfaden stieg von der geschwärzten Trefferstelle auf. Der unverkennbare Geruch verbrannten Kevlars stieg Cleo in die Nase. Hinter ihr hatten die beiden weiteren Explosivgeschosse faustgroße Krater in zwei Transportkisten geschlagen, deren Einschlagsränder schwach glimmten und schwelend rauchten.


    Vor dem Lagerhaus hatte der von Franklin schwer verletzte Blood Mountain Boy sich mittlerweile zwischen den, teilweise mit Einschusslöchern übersäten, Motorrädern aufgerichtet und fuhr unsicher davon, eine Hand fest auf die stark blutende Wunde gedrückt.