• "Ich bin für jeden Plan, bei dem ich erstmal ein-zwei Stunden Soul Calibur 3-12 spielen kann."


    Meint Idisor grinsend. Er wird aber gleich wieder normal ernst


    "Sagt Bescheid, bevor wir uns zur nächsten Lagebesprechung treffen, dann kann ich vorher noch El Commandante, vielleicht auch El Lungo, richtige Panzerung und die restliche Ausrüstung holen."


    El Commandante ist seine Schrotflinte, eine vollautomatische Mossberg AM-C(o)M(man)D(an)T(e), El Lungo sein Barret 122 Scharfschützengewehr. Beides setzt er eigentlich nur ein, wenn er heftigere Kämpfe befürchtet. Zwar setzt er auch dann vor Allem auf seine Ultimax Automatikpistole (als kleiner Scherz in Richtung Franklin nennt er sie gerne Slim Boy), aber manchmal ist es einfach besser, eine Runde Vollmantelgeschosse von der Dicke eines kleinen Fingers abzugeben, gerade wenn der Gegner gepanzert ist. Und bei Geistern und anderen Crittern hat sich die massive Durchschlagskraft des Barret als ebenso tödlich erwiesen wie gegen kleinere bis mittlere Fahrzeuge, gerade wenn panzerbrechende Munition geladen ist. Ach ja...


    "Es wäre toll, wenn wir noch irgendwie 2-3 Clips APDS für Slim Boy auftreiben könnten, ich hab nur noch einen vollen."

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Klar hatte Cleo sofort die Änderung im Plan gefunden. Man neigte dazu die intelektuellen Fähigkeiten von Leuten zu unterschätzen, wenn sie ein breites Kreuz und einen Cyberarm haben, nicht zu sprechen von Hauern im allgemeinen. Aber Cleo war clever und würde eine hervorragende Strategin abgeben.

    "Du hast Recht Cleo. Ich bin mir bei dem Teil des Plans gerade nicht mehr sicher. Einerseits könnten wir möglicherweise eine kleine Anzahl von Koshari weglocken. Andererseits wecken wir dadurch die ganze Bande auf und bringen sie vielleicht erst auf die Idee, dass was im Busch sein könnte. Stand jetzt weiß Chief Roland einfach nicht, ob Fahrer und Sam tot, von den Bullen gefangen oder nur ausgenocked sind. Aber wenn wir den Trick durchziehen und ihn anrufen, wecken wir ihn erstens auf - und da die Koshari sich auf eine mehrtägige Aktion eingestellt haben sind die Chancen nicht schlecht, dass sie auch mal schlafen müssen v.a. im HQ- und zweitens könnte er irgendwie Verdacht schöpfen, falls die Message im falschen Tonfall, ohne Codewort oder in der falschen Sprache ankommt.

    Ich schlage vor, wir kundschaften erstmal aus und entscheiden dann bei der letzten Lagebesprechung, ob wir die Clownablenkung durchziehen.

    Letzte Lagebesprechung hier klingt erstmal gut.

    Eine Sache noch Cleo? Welches Fahrzeug nehmen wir, um die Sprengsätze zu platzieren? Den Hurricane?

    Diego. Ich versuch die Munition für dich aufzutreiben, wird aber schwer. Sicher muss Zeit sein, um die große Ausrüstung zu holen. Bring mir bitte meine Ares Alpha und die Granatentasche mit.

    Unsere Gegner sind gut und skrupellos. Das wird kein Spaziergang. Wie immer. So brutal wie nötig, so zärtlich wie möglich. Die Gefangenen können wir gut fesseln, ggf, sedieren und i Americar verstauen. Dozor, im Kofferaum des Americar findest du auch meine Störsender

    Es wissen alle was sie zu tun haben? Lets get rolling.


    Mit diesen Worten zog Betsy ihren Mantel über, wechselte die Farbe auf ein unaufälliges grau, setzte ihre Maske auf und wartete bei Fatboy auf Franklin.


    "Kann Fatboy auch die Farbe wechseln? Wir sind nicht ganz sicher, dass es keine Bildverbindung gab, als du ihren Pickup blatt gemacht hast. Auf jeden Fall ne andere Signatur. Und wenn wir in die Nähe der Bäckerei kommen, jegliches Wifi aus. "


    Sobald das Motorrad auf der Straße war, aktivierte Betsy ihr Kommlink und rief bei Sunny ihrer Waffenschieberin an. Mal sehen, ob sie noch was nützliches bekommen konnten.



  • Cleo hört sich Betsys Ausführungen an.

    "Yup nach dem Auskundschaften können wir das sicher besser beurteilen. Ich würde jetzt den Hurricane nehmen und meine Vorräte von zu Hause holen. Diego kann dann bei mir mitfahren, weil ich danach sowieso erste Vorbereitungen in der Tiefgarage machen werde, weil meine mobile Werkstatt ja dort auf dem Armadillo ist. Dann kann Diego mit der Ausrüstung und dem Hurricane wieder her kommen und wir können dann immer noch entscheiden welches Fahrzeug wir nehmen, aber vermutlich ist der Hurricane am unauffälligsten. Die letzten Anpassungen und die Granaten kann ich dann immer noch hier machen."


    Sie hilft noch die Gefangenen ins Americar zu schaffen und wartet dann bis Diego bereit ist, um über Tacoma zu ihrer Zentrale zu fahren.

  • Jawohl Ma´am. Welche Farbe solls denn sein?

    Ich hätte hier... mitternachtsblau. Cool?

    Fragt er und befiehlt der Chamäleonfarbe genau dieses Muster: Einfarbig und tiefblau. Dazu ändert er sein Smart-Nummernschild, doch mit einer anderen Signatur kann er nicht dienen.

    Er reicht ihr einen Helm, setzt seinen Cowboyhut-Helm auf und gibt Gas in Richtung Bäckerei.


    Er schaltet sein Wifi direkt aus. Denn es schadet nicht, wenn sie schon jetzt keine Signale ausstrahlen.

    Der Adept beherrscht sein Fahrzeug weiterhin tadellos. Das mangelnde Wifi beeinflusst ihn überhaupt nicht. Magie hat ihre Vorteile.

  • Renton, Seattle, UCAS

    Die Frühlingsnacht hatte sich längst schon über den, nun in schillernden Farben erleuchteten, Metroplex gelegt, als Fatboy den in die Jahre gekommenen Stadtteil Elliott erreichte und Franklin sein Motorrad ohne die Zuhilfenahme jeglicher AR-Anzeigen die Abfahrt der dicht befahrenen Interstate 169 hinabsteuerte. Es war kühl geworden. Ein ablandiger Ostwind ließ hier durch den Geruch nach den Abgasen unzähliger Fahrzeuge bereits den frischen Duft der ungezähmten Wälder des SSC* erahnen. Als sie die spiralförmig geschwungene Ausfahrt hinunterrollten, sah Betsy in der Ferne für einige Augenblicke die strahlendhelle Skyline der Arkologien in Downtown. Die Smaragdstadt in vollem Glanz. Die eingeblendete Uhr in Betsys AR zeigte 21:18 Uhr.


    Es war nicht mehr weit bis zur Adresse des Hauptquartiers der Blood Mountain Boys, die Sergej ausfindig gemacht hatte. Kein gutes Wohngebiet, stellten sie fest, als sie langsam durch schwach beleuchtete Straßen rollten. Viele Laternen funktionierten nicht mehr. Unrat sammelte sich an den Fundamenten mehrgeschossiger Mietshäuser. Überfüllte Müllcontainer standen hier und da am Straßenrand. Ratten huschten in den Schatten umher und mieden die wenigen Bewohner Elliotts, die noch auf der Straße unterwegs waren. Unter ihnen befanden sich auffallend viele Orks und auch einige Trolle. Die hart arbeitende Bevölkerung Seattles. Ein Konzernangehöriger würde hier auffallen wie ein neongelber Höllenhund. Für den hyothetischen Schlipsträger wäre das aber auch ein gefährlicher Ausflug ins urbane Hinterland. Die nächste Wache von Knight Errant war mehr als fünf Minuten entfernt.


    Zwei Straßenecken weiter konnten sie das Hauptquartier der Gang in Augenschein nehmen. Franklin lenkte Fatboy auf der gegenüberliegenden Straßenseite gemächlich an dem ausrangierten Supermarkt vorbei. Entlang der Fassade waren grobe Bretter über die eingeworfene Glasfront genagelt worden. Vor dem Gebäude war ein Dutzend Motorräder unterschiedlichster Fabrikate geparkt. Die breiten Eingangstüren fehlten und erlaubten im Vorbeifahren einen Blick auf das gut ausgeleuchtete Innere. Vor dem Durchgang lehnte ein maskiertes Gangmitglied bequem an der Wand und behielt die Straße im Auge. Eine Defiance T-250 Schrotflinte hing locker in der rechten Hand des anscheinend recht jungen Mannes. Seine Augen folgten Franklin und Betsy aufmerksam, als sie das Gebäude passierten. Elektronische Überwachungsgeräte konnten sie hingegen nicht entdecken.


    Laute Musik drang aus dem Inneren des ehemaligen Supermarktes. Dort standen noch mehr Motorräder, an denen Gangmitglieder schraubten. Feuer in ausgedienten Blechfässern bot den Blood Mountain Boys Wärme. Einige weitere Ganger hatten es sich zwischen den improvisierten Öfen an Barhockern und Stehtischen gemütlich gemacht und unterhielten sich lautstark und ausgelassen. Zwölf menschliche Gangmitglieder, die als ernstzunehmende Gegner zu rechnen waren, zählte Betsy. Dazu befanden sich im Erdgeschoss noch eine Reihe junger Frauen, die teils mit den, größtenteils männlichen, Gangmitgliedern anbandelten. Im Hintergrund führte eine nicht mehr funktionierende Rolltreppe in das Obergeschoss des Supermarktes. Franklin und Betsy konnten von außen beobachten, dass auch das obere Stockwerk hinter vernagelten Fenstern erleuchtet war. Betsys Matrixwahrnehmung entdeckte auch im Obergeschoss mehrere PANs und Geräte. Da die meisten im versteckten Modus liefen, war es schwer die genaue Anzahl der Personen zu bestimmen. Betsy schätzte, dass sich noch vier bis zehn weitere Gangmitglieder im Gebäude befanden.



    * Salish Sidhe Council

  • Franklin steuert sein Gefährt sicher und gelassen. Die Gegend machte ihn schon ein wenig nervös, wenn er durch seine Hood fährt, muss er sich weniger Gedanken machen. Andererseits würde er sich dort auch nicht ungestraft mit seiner AK, versteckt montiert in Fat Boys Eingeweiden, wehren dürfen. Sowohl die Waffe als auch die Halterung sind illegal.


    Aufmerksam zählt er durch was er findet, merkt sich Türen und Fenster und soweit er kann Gesichter. Wenn fixiert wird, wie von dem Typen der da Wache schiebt zum Beispiel, senkt er den Blick wie jemand, der keinen Ärger will.


    Sobald Betsy ihm auf die klopft, schlägt er den Weg zur Bäckerei ein.

  • Dozor verfolgt die Fahrt von Franklin. Falls ihm Besonderheiten auffallen markierte er diese sofort im Team-Feed.


    Zwischendurch checkt er die laufende Berechnung für die Jammer Positionierungen und finetuned noch die Parameter dafür.


    Seine Ausrüstung und Waffen hat er bereits gecheckt und vorbereitet und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er etwas besser gelaunt als zuvor sogar ein kleines, russisches Liedchen auf den Lippen hat.

  • Das Gespräch mit ihrer Waffenschieberin Sunny war gut gelaufen. Da Betsy relativ neu in Seatle war, war auch ihr Netz an Connections noch nicht so ausgebaut, wie damals in New York. Aber es wurde langsam und die knurrige Zwergin mit dem irreführenden Namen, die ihren Laden im Hafenviertel von Tacoma hatte, war vielversprechend. Sie hatte zugesagt, die APDS Munition für Isidor, ein bisschen Neurostun, Gasgranaten sowie eine Ladung Manafäule innerhalb von drei Stunden liefern zu können. Für das seltene Antimagiegift Manafäule verlangte sie zwar einen unverschämten Preis, aber da Betsy das magische Bedrohungspotential der Koshari einfach schwer einschätzen konnte und ihr eigenes Team in dem Bereich ein wenig schwach auf der Brust war, stimmte sie auch hier zu und orderte.


    Franklin fuhr gut und schnell, aber trotzdem unauffällig, so dass Betsy sich komplett aufs beobachten und filmen konzentrieren konnte. Zunächst wurde das Gang HQ angefahren, weil Cleo das Material für ihren Sprengstoff brauchte. Sie ging erfolgreich ihre Checkliste durch und konzentrierte sich dann, auf gute Möglichkeiten die Sprengsätze anzubringen. Als sie die ganzen Motorräder vor dem alten Supermarkt sah, kamen ihr die Kartoffeln in den Sinn. Sie hatte vor einer Weile irgendwo gelesen, dass man Motorräder zum explodieren bringen kann, wenn man den Auspuff mit einer Kartoffel und Bauschaum verstopft. Gedankenverloren zoomte sie auf die Auspüffe der Bikes und recherchierte nebenbei nach passenden Kartoffelsorten. Festkochend wohl auf jeden Fall! Sie hielt weiterhin auf die Auspüffe, numerierte und vermaß. Ja, gutes Material. Da würde Cleo was mit machen können.


    Und dann waren sie auch schon vorbei. Sie klopfte Franklin auf die Schulter. Auf zur Bäckerei!

  • Franklin beschloss, nicht wieder zur Interstate 169 zurückzufahren, sondern nahm den direkten Weg zur Cedar River Street. Sicher steuerte er Fatboy die kurvenreiche Anhöhe der Maple Heights hinauf. Hier nahm die Menge des herumliegenden Mülls rapide ab, während sich der Zustand der Gebäude des Mittelschichtviertels im gleichen Maße verbesserte. Ihnen begegneten einige Patrouillen Knights Errants, deren Revier in den Heights im Zusammenhang mit einer hohen Präsenz sicherlich einer der Gründe für die auffallende Abwesenheit von Gangs war.


    Bald verließen sie die Maple Heights und fuhren östlich hinab in das Tal des Cedar River, der sich gemächlich von Südosten aus dem SSC heranschlängelte und nördlich der Heights nach Westen abbog, um schließlich in den Lake Washington zu münden. Die Cedar River Street folgte grob dem Verlauf des, hier bereits weitgehend in verwittertem Beton eingefassten, schmalen Flusses, ohne seine vielen Windungen mitzumachen. Obwohl sie sich immer noch recht nahe an Knight Errants Revier befanden, nahm die Patrouillendichte in Flussnähe merklich ab. Sie passierten einige Mitglieder von unbekannten lokalen Gangs, die am Straßenrand herumlungerten. Die Wohngegend zeigte ähnliche Grade der Verwahrlosung, wie in Elliott auf der anderen Seite des Hügels.


    Nur wenige Querstraßen später bogen sie schließlich in die Cedar River Street ein und befanden sich nahe des Standorts der anscheinend nicht mehr verlassenen Bäckerei. Das heruntergekommene Gebäude aus rötlichem Backstein war eingefasst von einem vierstöckigen Mietshaus und einem einstöckigen Stuffer Shack, der anscheinend in eine schmale Baulücke eingepasst worden war. Ein Blick über den Discount-Supermarkt verriet, dass sich hinter der Bäckerei ein von weiteren Wohnhäusern umschlossener Innenhof befand.


    Vor der Bäckerei waren am Straßenrand ein burgunderfarbener GMC Bulldog und ein schwarzer Rover Modell 2072 geparkt. Hinter den robust gepanzerten Fahrzeugen schlenderte ein amerindianischer Zwerg hin und her, dessen lange blauschwarze Haarpracht zu einem Dutt hochgesteckt war. Unter seiner Panzerjacke ließen sich mehrere Faustfeuerwaffen erahnen. In das Gebäude führte eine schlichte, aber stabil wirkende, graulackierte Metalltür, die sicherlich erst nach der Aufgabe des Bäckereibetriebes eingesetzt worden war. An der selbigen lehnte ein hagerer Ork, dessen vernarbtes Gesicht Kampferfahrung vermuten ließ. Er trug einen abgewetzten Duster, der eine Schrotflinte nur unzureichend verbarg. In Höhe des zweiten Stockwerks unauffällig angebracht, sondierten zwei kleine Sicherheitskameras die Situation auf der Straße.

  • UiUiUi. Die Koshari ließen sich nicht lumpen. Statt sich gut zu verstecken hatten sie ihre Muscles und ihre Muscle Cars direkt vors Haus gestellt. So sah Selbstbewußtsein aus.


    Um weitere Zugriffswinkel auszukundschaften, bedeutete Betsy Franklin nochmal ums Eck zu fahren und sie in einiger Entfernung absteigen zu lassen. So selbtsverständlich wie möglich ging sie dann die Straße hinunter und blieb vor der Eingangstür eines der Häuser stehen, die sich einen Innenhof mit der Bäckerei teilten. Mit den routinierten Griffen, mit denen sich PolizistInnen seid Jahrhunderten illegal Zutritt zu Wohngebäuden verschafften, öffnete sie die Eingangstür. Sie ging zunächst die Treppe nach oben und filmte vom Treppenhaus von oben in den Innenhof, sowie auf das Dach der dreigeschössigen Bäckerei. Da sie von oben wegen des ungünstigen Winkels leider nicht den ganzen Hof überblicken konnte, begab sie sich wieder ins Ergeschoß, knackte auch die Hintertür und spähte vorsichtig in den Innenhof.

  • Aus den Fenstern des Treppenhauses konnte Betsy einen guten Blick in den umschlossenen Innenhof des Gebäudeblocks werfen. Die Rückseite der Bäckerei wies nur eine einzelne Metalltür auf, die zwar rostig, aber durchaus stabil erschien. Von oben konnte sie auch besser erkennen, dass auf dem Dach tatsächlich der halbhohe Aufbau der vermuteten Lüftungsanlage vorhanden war. Auch hier war hoch an der Wand eine Sicherheitskamera angebracht, die den größten Teil des Innenhofes abdeckte.


    Bevor Betsy sich entschloss, aus dem Erdgeschoss noch einen Blick in den Hof zu werfen, öffnete sich die Tür zur Bäckerei und ein kräftiger, amerindianischer Mensch trat mit mehreren Tüten heraus, die anscheinend leere Verpackungsbehälter vom nebenan gelegenen Stuffer Shack enthielten. Der Koshari trug eine gepanzerte Weste über einem karierten Flanellhemd zu schäbigen Jeans und klobigen Armeestiefeln. Als der Mann sich streckte, um den Deckel einer nahestehenden Mülltonne anzuheben, blitzten kurz die Griffstücke einer Automatikpistole und eines Kampfmessers unter der Panzerweste hervor. Der Amerindianer stopfte die Verpackungen in die gut gefüllte Tonne, sah sich noch einmal beiläufig um und verschwand wieder in der Bäckerei. Mit einem lauten Klacken schloss sich die Metalltür.


    Ohne größere Geräusche zu verursachen, eilte Betsy die Treppe des Wohnhauses hinunter und sah vorsichtig in den Hof. Von hier ließ sich besser erkennen, dass die Metalltür mit einem hochwertigen Magschloss gesichert zu sein schien.

  • Lässig lehnt Franklin an Fatboy und schaut sich auf seinem Kom ein Video an, in dem Schritt für Schritt gezeigt, wie man mit einem Lasso umgeht. Soooo schwer kann das doch eigentlich nicht sein,

    überlegt er, während er auf Betsy wartet. Er versucht einfach hierher zu gehören, was ihm vermutlich nur mäßig gelingt. Das Bike zu teuer, der Motorradanzug ebenfalls. Die goldene Armbanduhr... vermutlich strahlt er genügend Selbstbewusstsein aus und wird nur deswegen nich dumm angemacht. Auf jeden Fall sieht er sich auf Fat-Boy reiten und mit dem Lasso Bösewichte einfangen. Eigentlich gar nich so uncool.


    Na egal. Betsy kommt irgendwann zurück. Also schnell wieder professionell gucken. FatBoy wird wieder gestartet, schnurrt wie ein (großes) Kätzchen und bringt beide sicher zu den anderen. Fahren kann er eben.

  • Schon in Gedanken bei ihrem Vorrat fährt Cleo mit dem Hurrican zuerst zu sich nach Hause in Tacoma, dort sind ihre Sprengstoffe verwahrt. Sie überlegt schon mal welche davon sie am Besten verbinden und in Reihe schalten kann, um möglichst viele Motorräder damit zu demolieren. Sie wollten ja schließlich die Blood Mountain Boys aus dem Lagerhaus nach Hause locken und sie nicht aufschrecken und los schicken. Ob die Koshari wohl für irgendwelche Sprengstoffe bekannt waren, vielleicht konnten sie die beiden ja sogar gegeneinander ausspielen. Sie macht eine Notiz in diese in der Falldokumentation von Betsy.


    Es ist schon dunkel als sie bei ihrer Wohnung in der kleinen Werkstatthalle ankommt. Sie entsichert den Alarm und fährt mit dem Hurricane hinein, man muss ja kein Risiko eingehen, dass jemand beobachtet was sie da einlädt. Während sie alles zusammenpackt, verfolgt sie die Fahrt von Franklin und Betsy. Ein alter Supermarkt also. Der gut einsichtige und überwachte Parkplatz macht ihr ein wenig Sorgen, irgendwie hatte sie auf einen weniger bewachten Hinterhof gehofft. Eigentlich mussten sie die Wache irgendwie still stellen, um den Sprengstoff auf möglichst viele Bikes zu verteilen. Die Wahrscheinlichkeit war um einiges höher, dass er zu früh entdeckt wurde. Sie würde vermutlich den ersten Zeitzünder auch schon mit einem Bewegungsmelder als Backup verbinden und nicht erst das Betäubungsgas, dann sind sie vielleicht noch nicht bereit, um sofort das Lager zu übernehmen, aber zumindest würde es die Gang schon ein wenig aufmischen und einige vom Lager abziehen. Auf jeden Fall musste sie verhindern, dass die Gang die Ladungen entschärfen können.


    Vielleicht kann man auch die alte Leuchtreklame, die mal den Namen des Supermarktes grell in die Nacht gestrahlt hatte vom Dach absprengen und hätte damit schon einen guten Effekt. Sie nutzt ihre Kenntnisse über Gebäudestrukturen und ihren mathematischen SPU, um zu beurteilen, wieviele Motorräder sie damit schon beinträchtigen könnten. Dann würde es vielleicht reichen noch zusätzlich ein paar am Rand zu präparieren ohne dass die Wache es mitbekommt und sie hätten ihren gewünschten Effekt. Ganz sicher, wo sie dann das Betäubungsgas entweichen lassen, ist sie noch nicht.
    Mit einer zeitverzögerten Sprengladung auf der Rückseite des Gebäudes können sie den Effekt der Bedrohung noch zusätzlich verstärken.


    Sobald alles eingepackt ist und die Halle abgesichert ist, fährt sie weiter zu ihrer gemeinsamen Zentrale, da steht schließlich ihr Truck mit de mobilen Werkstatt, auf dem Weg legt sie sich gedanklich schonmal die Ladungen und Zünder zurecht die sie gleich verbauen will. Sie parkt den Hurrican in der Tiefgarage und fährt ihren Armadillo neben die Werkstattecke, die Lysander hier unten eingerichtet hatte. Sie lässt mehrere Schränke ausfahren und bereitet die Einzelteile, Kabel und Werkzeug ordentlich vor. Sie beginnt damit zwei Bewegungsmelderchips fein säuberlich mit zwei der Zünder zu verbinden, bevor sie sich daran macht einzelne Ladungen des C6 auf der Feinwaage zu portionieren und vorzubereiten.

    Sie hat auch noch verschieden starke Sprengschnüre und etwas Sprengschaum, den sie ebenfalls einzusetzen gedenkt.


    Der alten Bäckerei, die den Koshari als Unterkunft dient, widmet sie noch nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit, dafür muss sie ja im Moment nichts vorbereiten, da reicht es sich damit zu beschäftigen bevor sie eindringen, um den Cryptokey zurück zu holen.

  • Während die anderen sich auf ihre Wege machen, schnappt sich Isidor eine der herumstehenden Kisten im Lagerhaus und schiebt sie sich an die Wand. Die Gefangenen hat Cleo ins Auto gesetzt, bleibt nur Dozor und der ist kein Typ für lange Unterhaltungen. Also widmet sich Isidor dem, was wohl nach jedem Feuergefecht gemacht werden muss: er holt das kleine Tuch heraus, das er praktisch immer dabei hat, das Stückchen Plastikfolie und das kleine Ölfläschchen und beginnt, mit absolut sicher sitzenden Griffen seine Waffen auseinander zu nehmen, zu reinigen und zu ölen. Leider kann er das wirklich gut, so ist es keine Beschäftigung für mehr als eine halbe Stunde, selbst wenn er sehr gründlich arbeitet, aber zumindest bringt es etwas Zeit rum. Danach entspannt er sich ein wenig mit einer kleinen Runde online-Rayuela-di-morte, einem Spiel, in dem man einen vorgegebenen Parcours abspringen muss, während von links und rechts auf einen geschossen wird. Sehr wiederholend, sehr Pay-To-Win, aber immerhin Fingerbeschäftigung.

    Als er sich dann nach gefühlten zwei Stunden langsam etwas erholter fühlt, macht er sich auf zur Zentrale und zu Cleo. Die Ausrüstung ist schnell gepackt, im Grund kommt nur noch die Sporttasche dazu, in der er sein auseinander genommenes Scharfschützengewehr transportiert, seine Schrotflinte, seine GrappleGun mit Seil und sein Einbruchswerkzeug. Zusammen genommen alles Kram, den man bei einer eventuellen Kontrolle wohl gründlich erklären muss, aber so weit sollte es nicht kommen, besonders, wenn er entweder im Auto oder auf seiner treuen Kaburaya unterwegs ist. Und dann erstmal zu Cleo. Isidor weiß es besser, als sie bei der Arbeit in ihrem Truck zu stören (den Fehler hatte er einmal gemacht und der Gestank war tagelang nicht aus den Klamotten gegangen), also wartet er einfach neben dem Truck, bis Cleo fertig ist und wieder raus kommt.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

    Einmal editiert, zuletzt von Theverath ()

  • Franklin schaut während der Fahrt heimlich auf den von Betsy festgelegten Plan. Er will weder etwas vergessen dumm, noch da stehen weil er nachfragt.


    Wir sind bei 6.

    Rückkehr und Lagebesprechung. Das kann ich.
    was kommt dann? Mit den Jungs nach Everett, Störsender platzieren. Dann Dozor da alleine lassen und mit Isidor zu den Mädels stoßen. Dann Bäckerei-Ramba-Zamba, Kryptoschlüssel holen und wieder los.
    Dann Lagerhaus-Ramba-Zamba und dann sind wir durch. Wird vermutlich ne aufregende Nacht.


    Nach hinten fragt er während der Fahrt nach einem knappen Gähnen.

    Nochmal wegen Longhaul, hast du das am Mann?

    Sorry an der Frau?

  • Betsy klammerte sich fest an Franklin, denn der verrückte Texaner gab ordentlich Gas.

    Und im Kopf ging sie alles nochmal durch. Die Aufklärung war abgeschlossen. Jetzt würde es bald losgehen.

    Hui. Bleib cool und bring jetzt nix durcheinander.

    "Ja, Cowboy. Nicht dass du uns auf wilder Fahrt einschläfst. Pass bloss mit Wechselwirkungen auf, falls du später nochwas anderes einwerfen willst."

    Als sie an einer Ampel hielten, zog sie den Einweg-Injektor aus ihrem Rucksack und steckte ihn Franklin in die Jackentasche.

    Dann telefonierte sie mit ihrer Waffenschieberin Sunny und vereinbarte einen Treffpunkt auf dem Weg. Sie gab Franklin die Koordinaten und die Übergabe verlief ereignislos und perfekt. Eine verlassene, überdachte Tankstelle. Drive-Through, ein Credstick und ein Beutel wechselten die Besitzerinnen. Von aussen nicht einsehbar, man war in 10 Sekunden wieder auf der Straße und Sunny verließ die Tankstelle auf der anderen Seite. Professionell.

    Dann öffnete Betsy den Funkkanal zu Team:


    "Ihr habt das Überwachungsmaterial gesehen, macht euch schon mal Gedanken, wie wir an die Brötchen kommen. Lüftungsanlage auf dem Dach ist vorhanden. Kameras hab ich extra markiert. Türen sind stabil und mit modernen Magschlössern gesichert. Bewaffnete Wachen draussen, gepanzerte Wagen vor der Tür.

    Nicht unmöglich, aber besser geschützt, als ich bei einem improvisierten HQ erwartet hätte. GGF. doch Ablenkung durch unsere Gefangenen erzeugen, um die Kräfte ewtas zu schwächen? Wie auch immer das ist erst Schritt 2. Wir haben alle noch einen schwierigen Job vorher zu erledigen. Wir sehen uns gleich in der Lagerhalle und dann gehts los"


    Dann schrieb sie eine Nachricht an Cleo

    >>Und was sagst du zum Bildmaterial von der Gang? Hast du einen Plan? Ich kann mir vorstellen, den Ganger abzulenken, wenns hilfreich wär. Brauchst du noch was?<<


    Und eine letzte Nachricht an Raven

    >>Lysander, wir machen uns jetzt auf. Wird ne komplizierte Sache, aber ich bin optimistisch. Hast du noch ein paar letzte Worte für uns?<<


    Dann bog Fatboy auch schon in die Lagerhalle ein. Betsy grüßte Dozor, der sich immer noch über dieStörsender beugte und die Anordnung perfektionierte.

    Sie sah nach den Gefangenen im Americar, kontrollierte die Fesseln und gab ihnen was zu trinken und einen Soyriegel zu essen. War auch für sie ne harte Nacht.

    Dabei wirkte sie kühl und professionell. Sie hatten von den Gefangenen bekommen was sie brauchten. Gleichsam grübelte sie die ganze Zeit darüber nach, ob die Ablenkung durch die Gefangenen und die damit verbundene Verringerung der Wachen, die zusätzliche Aufmerksamkeit wert war, die solch ein nächtlicher ANruf sicherlich hervorrufen würde...



  • Wenige Sekunden nach Betsys Nachricht, blinkte schon Lysanders Rückruf in ihrer AR. Sie nahm ab. Lysander lehnte lässig an der ausladenden Kücheninsel in Raven Manors eleganter Vorzeigeküche. Sein athletischer Oberkörper steckte in einem dunkelblauen Shirt von Vashon Island. Leicht gepanzert, verstand sich. <Elisabeth>, sagte Lysander mit gewohnt zuversichtlicher Stimme, <ihr macht das schon. Aber wie immer>, er sah ihr fest in die Augen, <geht möglichst keine unkalkulierbaren Risiken ein.>


    <Mr. Taylor ist seit deinem kleinen Scharmützel bei West Coast Cargo sehr... rastlos.> Lysander blickte prüfend zur Seite, wo sich, wie Betsy wusste, der breite Durchgang zum weitläufigen Wohnzimmer befand. <So langsam befürchte ich, dass der teure Perserteppich durchgetreten wird>, fügte er trocken hinzu. Seine tiefseeblauen Augen blitzten humorvoll, als er ihren Blick einfing. <Um ihn bei der Stange zu halten, werde ich wohl oder übel mit ihm ins Tacoma Charity Health General fahren>, fuhr er in ernstem Ton fort. <Er möchte nach Scott Masters sehen. Meines Wissens ist er noch nicht zu Bewusstsein gekommen, aber Mr. Taylor versucht verzweifelt Antworten zu bekommen, die wir ihm noch nicht liefern können.> Lysander zuckte mit den Schultern. <Ich verstehe seine Situation. Aber vielleicht erfahren wir im Krankenhaus ja doch etwas Brauchbares. Es würde mich auch überhaupt nicht wundern, wenn Detective Younger von KE dort auftauchen würde.> Er nickte ihr zu. <Ich melde mich.>

  • Sergej liebte es, wenn ein Auftrag die heiße Phase erreichte. Und so wie es aussah würde es bei diesem Auftrag sehr heiß werden.

    Er hatte seinen Scheiss bereits beisammen und seine Arbeiten abgeschlossen.


    "Ich habe fertig"


    Die Uhr tickte und die Positionierung der Jammer würde nur den Auftakt bilden zu einem weiteren wilden Ritt mit dem Team.


    Gemütlich genoss er noch eine seiner Zigarren bevor es wirklich losgehen würde. Nebenbei ließ er noch eine Leistungsanalyse seines Equipment laufen und brummte zufrieden bei jedem weiteren Bereit-Status, während er den Rauch in dicken Schwaden ausblies.

  • Cleo macht die Ladungen natürlich noch nicht scharf, bevor sie sicher in dem feuerfesten Geheimfach ihres Trucks verstaut. Auch die Reihenschaltung wird sie erst nach der Besprechung zu Ende bringen, wer weiß was sich möglicherweise doch noch ändert

    Sie blickt Diego an "Ausgeruht und ausgerüstet?" fragt sie ihn grinsend, während sich die verschiedenen Ausschübe ihres Trucks wieder langsam zurück an ihren Platz zusammenschieben.
    "Na dann, mal wieder zurück zu den anderen. Meinen Truck brauche ich auf jeden Fall, sollen wir dann beide Trucks mitnehmen?"

    Sie liest noch die Nachricht von Betsy und antwortet auch noch bevor sie los fährt.

    <<Das Bildmaterial ist gut. Ablenkung wird auf jeden Fall nötig sein, wenn wir oder die Sprengsätze zu früh entdeckt werden, können wir uns die Zeitzünder sparen. Ich werde sie noch mit einem Vibrationszünder absichern, falls wir schon weg sind und sie entdeckt werden.>> Der Ganger hat halt dann Pech gehabt, ihr Primärziel sind eigentlich schon die Motorräder. <<Die Frage ist wie sehr wir die Sprengsätze wirklich auf viele Motorräder verteilen können ohne das es bemerkt wird. Als Alternative habe ich jetzt eher überlegt sie Sprengkraft bei einigen Motorrädern am Rand so zu lenken, dass die Explosion die Motorräder in Richtung der restlichen Motorräder schleudert und dann erst eine zweite Ladung losgeht. Für eine zweite Welle hatte ich überlegt die Ladung an der alten Leuchtreklame anzubringen, wenn die runterkommt und gleichzeitig noch das Betäubungsgas verströmt wird, dürfte das genug Unruhe verursachen, dass sie die Verstärkung aus dem Lagerhaus abrufen. Material habe ich alles bis auf das Gas und das hast Du ja schon auf Deiner Liste.>>


    Die Rückseite können sie sich vermutlich sparen, aber eine endgültige Entscheidung hat auch Zeit bis sie alle wieder beisammen sitzen. Sie setzt sich dann an das Steuer ihres Trucks und lässt den Motor an, während sich bereits das Tor vor der Ausfahrt nach oben schiebt.