• Yessir, Mister Raven!

    Bestätigt Franklin mit seinem fettigen Texasakzent in der Stimme und tippt erneut an seinen Cowboyhut, bevor er lässig mit einer Hand am Steuer langsam und langweilig losfährt. Die zweite Hand wischt regelmäßig die Kamerabilder des Wagens weiter, die auf dem HUD der Frontscheibe liegen. Er hat den rückwärtigen Verkehr im Blick.

    Franklin hat sich nie abgewöhnt, Lysander vor Klienten mit „Sir“ oder „Mister Raven“ anzureden. Damit macht man nichts verkehrt. Will Lysander professionell auftreten, hilfts. Will er freundlich und jovial auftreten schadets nicht.


    Der Wagen gleitet durch den Verkehr, als würde ein Profi ihn fahren, was ja auch der Fall ist. Keine ruckartigen Anfahrten, kein abruptes Bremsen, keine komischen Fahrmanöver. Einfach stilecht und vorausschauend.

    Kann ich was für Ihr Wohlbefinden tun? Ein bisschen wärmer oder kälter vielleicht?

    Fragt er nach hinten

  • Da Mr. Taylor gerade gedankenverloren zum Fenster des BMW hinaussah, verdrehte Lysander belustigt die Augen, was nur Franklin im Display der Passagierkamera sehen konnte, die in seiner AR eingeblendet war. Dass er immer so furchtbar übertreiben muss. Lysander winkte lässig ab.


    Sie fuhren zügig durch Bellevue nach Norden. Noch bevor sie Snohomish erreichten, zeigte Lysanders integrales Kommlink blinkend einen Anruf an. Das 18. Revier von Knight Errant. Lysander sprach kurz mit einem Detective und verabredete sich mit ihm zu einer Stellungnahme in Raven Manor. Nachdem sie noch einige Zeit durch Snohomishs Straßen gefahren waren, ließ die Bebauung schließlich nach und wich auf beiden Seiten Feldern, auf denen NatVat genetisch verbesserten Weizen und diverse Gemüsesorten anbaute, die von unzähligen Agradrohnen bewirtschaftet wurden. Franklin bog schließlich von der Landstraße ab und fuhr durch ein kleines Wäldchen eine sanft ansteigende Anhöhe hinauf, bis er das stark gesicherte Tor des Familienanwesens der Ravens erreichte. Auf Franklins Autorisierung öffneten sich die schweren Torflügel und in der AR erlosch der rote Sperrbalken, der anzeigte, dass es keine gute Idee gewesen wäre, das Tor zu rammen. Er steuerte den BMW zwischen den gepflegten Büschen des Vorgartens auf den asphaltierten Wendekreisel des großen Gebäudes aus hellen Sandsteinen, dessen beide Flügel sich leicht in Richtung der Einfahrt bogen.


    Lysander stieg sofort aus, als der BMW vor dem großzügigen Eingangsbereich zum Stehen gekommen war, bevor Franklin noch auf die Idee kommen konnte, mit an die Brust gedrücktem Stetson die Fondtür aufzuhalten. Zuzutrauen ist es ihm. Lysander lächelte unbemerkt und half Mr. Taylor aus dem Wagen. Vor dem Eingang wartete bereits Graham Cooper, der Majordomus des Anwesens. Der konservativ gekleidete Zwerg begrüßte Lysander und Mr. Taylor. Dann reichte er Lysander einen kleinen Behälter und begleitete ihren Klienten in die Eingangshalle. Lysander blieb neben dem BMW stehen und sah Franklin durch das geöffnete Fenster der Fahrertür an. „Danke. Ich passe auf unseren Klienten auf und kümmere mich um Knight Errant.“ Er reichte Franklin den kleinen Behälter und zwinkerte ihm zu, bevor er den Vorausgegangenen in das Gebäude folgte. In Franklins Hand befand sich ein To-Go-Becher aus Leichtkeramik mit dampfendem Schokoccino.

  • Als der Autopilot den Saab in die Tiefgarage unter Midway Park steuerte, orderte Betsy für die Nachbesprechung erstmal eine 50er Box Donuts. Es war ja nicht alles schlecht beim FBI.

    In Lysanders Parkbox scannte ein Radioscanner die zurückkehrenden Einsatzfahzeuge routinemäßig nach Wanzen. Schien alles ok. Dann nahm sie den Aufzug.

    In den Sportraum mußte sie auch nicht. Eher ein paar Beruhigungs-und Atemübungen. Um ein bisschen Abstand zu den chaotischen Sekunden zu gewinnen, in denen die Kugeln flogen. Nichtmal 10 Sekunden. Aber hui. Getroffen worden war sie auch nicht. Nur den Mantel von ein paar Kuchenkrümeln und Kaffeespritzern reinigen.

    Da sie die erste war, bereitete sie die Nachbesprechung schon mal vor. Sie nahm die Renraku-Pelikan Drohne in Empfang und entnahm die Donuts. Selbstverständlich hatten die MAD -Scanner und Chemsniffer der Apartmentsicherheit den Inhalt vorher in der Lieferschleuse gescannt. Wäre auch nicht das erste Mal, dass die Originallieferung durch eine unschöne Überraschung ausgetauscht worden wäre. Aber diese Donuts waren solide. Süß, fettig und bunt.


    Dann bereitete sie im Besprechungsraum die Nachbereitung vor. An AR Tafeln ließ sie die vermutlich relevanten Themenkomplexe erscheinen. Kommunikation, Aufklärung, Einsatzaufstellung, Beweissicherung, Verhalten beim Schusswechsel, Abtransport, Matrix, Magie, Befindlichkeiten? Nicht zu allem mußte was gesagt werden, so eine Aufstellung aber war eine gute Hilfe um das Gespräch anzukurbeln.

    Und ja, bei Befindlichkeiten hatte sie bis jetzt immer einen dummen Spruch abbekommen, aber sie ließ sich nicht davon beirren. Es war wichtig die Scheisse auch immer wieder zu verarbeiten. Und zumindest nicht NUR durch Saufen oder Übersprungshandlungen.

    Bei Einsatzaufstellung markierte sie schon mal fett und rot: Zugänge sichern. Optisch und Physisch. Sie ärgerte sich immer noch über sich.


    Auch die "Einsatzzentrale" für den eigentlichen Auftrag bereite sie schon mal vor.

    Unter "Was wir wissen" trug sie ein: Taylor CEO West Coast Cargo, "inoffizielles" Lagerhaus in Everett (inkl. Adresse) vorgestern besetzt, zwei Mitarbeiter verletzt, Taylor bedroht.

    6 Wagenladungen Sensei MediCare von Renraku als wichtige Fracht in "Geiselhaft". Notwendige Auslieferung und damit ihr Zeitplan: Übermorgen. Anteilseigner von West Coast Cargo aber möglicherweise Profiteur von Insolvenz: KondOrchid.

    Zum Überfall: Ganger Blood Mountain Boys.


    Hier fiel ihr leider ein Song ein, der für eine Weile nicht aus ihrem Kopf verschwinden wollte und den sie leise intonierte:

    " Von den Bloody Mountains kommen wir,

    unser Leader ist genauso doof wie wir

    Mit der Maske auf der Nase,

    sieht er aus wien Osterhase,

    von den Bloody Mountains kommen wir."


    Danke Gehirn dafür. Da investiert man ein Vermögen in die Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten und dann das.


    Als sie gerade das nächste ARO "Unsere nächsten Schritte" erstellen wollte, hörte Betsy auch schon den Aufzug, jemand von den anderen kam zurück.



  • Aus dem Aufzug tritt Isidor heraus. Betsys Gründlichkeit und Arbeitswut, die er vom Aufzug aus schon durch die offene Tür erblicken kann, entlockt ihm wie meistens ein kurzes Lächeln. Zwar ist er selber meist recht penibel bei solchen Sachen, wie sein Bett zu machen, den Trainingsraum sauber zu hinterlassen und nach dem Essen abzuwaschen, aber Betsys Art, Planung und Aufbereitung in sinnvolle Formen zu packen und alles schön ordentlich sortiert für die anderen vorzubereiten, da kann er nicht mithalten. Und er ist auch ganz froh, dass er das nicht muss. Er grüßt Betsy mit einem kurzen Nicken und macht eine kurze Geste über seine Haare, die andeutet, dass er sich noch kurz abduschen geht, und sendet gleichzeitig eine Bestellung an die Haushaltsdrohne, dass er in genau 2 1/2 Minuten einen café cortado (Espresso im Glas, aufgegossen mit heißer, geschäumter Milch) im Besprechungsraum haben will. Und exakt so viel später kommt er auch, kurz und kalt geduscht und in seinen lockeren Trainingsanzug gekleidet, in den Besprechungsraum geschlendert. Während er sich in eines der Sofas plumpsen lässt und seinen Café der Drohne abnimmt, pingt der Aufzug ein weiteres Mal und verkündet den nächsten Ankömmling.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Der Taxifahrer scheint es eine Abkürzung zu kennen oder Cleo ist durch ihre Überlegungen abgelenkt, jedenfalls vergeht die Fahrt in Null-Komma-Nix. Das Taxi hält in der Auffahrt des imposanten Geschäftsgebäudes in Midway Park.


    Sie bestätigt die Bezahlung und beeilt sich durch die allgemeine Eingangshalle zu den Aufzügen zu kommen. Diesen Weg nimmt sie zwar selten, doch sie ist bekannt und außer einem kurzen Zunicken wird sie nicht weiter behelligt.


    Sie tritt aus dem Aufzug und geht direkt in den Besprechungsraum. "Hallo zusammen!" Sie lässt ihren Blick über die Ansammlung an Tafeln im AR schweifen, während sie nebenbei nach dem ersten Donut greift.
    "Fleißig, fleißig!" Sie beißt abwesend in den Donut. Was zur Hölle summt Betsy denn da! Sie geht die Tafeln weiter durch.


    "Wenn Du weiterhin unsere Fehler in fett und rot auflistest, kann ich Dir gleich noch ein paar mehr Befindlichkeiten sagen." Merkt Cleo grinsend an, bevor sie sich den Rest des Donuts in den Mund schiebt und um nicht mit vollem Mund zu sprechen, bedeutet sie den schon Anwesenden mit Zeichensprache auf die Risse in ihrer Bluse, dass sie sich noch kurz umziehen wird.

  • Bewegung tut gut!


    Und so nutzt Sergej die Zeit auf dem Motorrad um erstmal ein wenig runter zu kommen und das Ganze nochmal in Ruhe durchzugehen.


    Er liebte es einfach ohne AR-Einblendungen durch die Gegend zu cruisen und das Vibrieren des Motors in seinen Eingeweiden zu spüren. Dabei hatte er zwar schon des öfteren ein Strafmandat abgegriffen, aber so konnte er am besten Denken.


    Wenn man das Gehirn im eintönigen "Langeweile"-Modus betrieb brachte es oft überraschende Ergebnisse zutage. Selbst durch all die neuronalen Erweiterungen

    Als er Midway-Park erreicht befindet er sich wieder in besserer Laune und hat auch ein paar Punkte für ne DNI war man trotzdem nur in der Lage einen Teil der Leistung des Gehirns zu nutzen. Der Rest lief unterbewusst. "Background procedures" wie der ganze geile Code der auf einem heißen Deck lief, aber nicht zu sehen war.


    Er als er die Einfahrt zum Midway-Park nahm nahm er seine Systeme wieder online, machte sich einige Notizen und schickte auch Betsy etwas für ihre unvermeidbare, wenn auch sinnvolle Wall of Efficiency.


    >> Info über Blood Mountains Svolachi is gud. Aber Hacker, Blackfeather, ist Profi. Passt nicht zu Gangergruppe. Pizdets, das Vorgehen des Gegners war gutes Time und gutes Zusammenspiel, auch mit Hacker. Auch haben sie gewusst wo Taylor geht.

    Aber vielleicht es gibt Info's auf Link und Dozor kann versuchen zu orten wo Gang jetzt ist. <<


    Er parkte seine Chopper bei den anderen Fahzeugen, schnappte sich seine Ausrüstung und fuhr dann mit dem Aufzug rauf.

    Dabei wechselte er das Härte-Modul in seinem Deck. Es hatte Schaden genommen, aber es besser das Modul als sein wertvolles Deck. Dann startete er noch ein paar Routine-Utilities um seinen Falken durchzuchecken.


    "vsem privjét" begrüßte er die bereits Anwesenden, ging hinüber zum Eiskasten und holte von dem unteren Fach seinen 5-Liter Kanister heraus um sich einen Doppelten im ein Glas zu gießen.

    Büffelgras-Vodka aus der Heimat

    Dann ging er zu den anderen, wollte sich noch einen Donut organisieren, als ihm noch rechtzeitig einfiel, dass die Dinger hier ja süß und nicht pikant wie zu Hause waren und setzte sich gemütlich auf einen noch freien Platz.

  • Franklin übertreibt noch einmal. Diesmal aber grinsend.
    Oh vielen Dank, Mister Raven, Sir!

    Er hat ein breites Lächeln im Gesicht. Mit seinem Chokocino hat er nicht mehr gerechnet.
    Ich mach die Kleine im Midway-Park auch gleich wieder fertig, ne? Tut mir leid, wegen der Kratzer, aber sie wird aussehen wie neu. Is nichts Schlimmes passiert.

    Erklärt er, prostet Lysander mit dem Kaffee zu und fährt vom Hof. Vorbei an seinem eigenen Haus cruised er gemütlich durch Snohomisch wieder zurück. Im Radio spielt er lautstark Country und grölt mit, während er seinen Chococino probiert, der geilerweise noch zu heiß ist. Der wird ihm also bei Betsy und ihrer unausweichlichen Analyse mit Tafel und allem drum und dran noch zur Seite stehen.


    Wie immer spielt er mit dem Gedanken, langsamer zu fahren um dieser Runde zu entgehen, doch sie würden einfach warten und es wäre nichts gewonnen. Franklin ist einfach keiner dieser Analyse-Typen. Aber egal, was muss, das muss! Und am Ende isses ja was Gutes.


    Kaum angekommen, stellt er fest, dass alle anderen schon da sind... Zumindest ihre Fahrzeuge. Ob Cleo auch schon zurück ist?

    //vielleicht haben sie ja doch schon angefangen//

    Überlegt er sich, während er noch mal beim Kotflügel vorne rechts in die Hocke geht und vorsichtig über den leichten Schaden streicht.

    Na das haben wir doch gut hinbekommen, was?

    Das is gar nich wild, Honey, das beulen wir aus...

    Er stellt den Kaffee kurz zur Seite und hangelt sich flink mal unter den Wagen, denn hierüber vergisst er schnell, dass andere auf ihn warten.

    Siehst Du?
    meint er von unten/innen

    Das brauchen wir nicht mal auszubauen.

    Er kommt wieder hervor.
    Ausbeulen, n bisschen schleifen, lackieren und fertig... Das wird so gut wie neu, versprochen.

    Dann schnappt er sich seinen Chococino, klopft nochmal auf die Motorhaube und macht sich auf den Weg zum spannenden Meeting. Fröhlich stellt er fest für sich fest, dass von den Fehlern noch den Fehlern noch keiner für ihn ist... oder doch? Ein Biker hat ja schießen können... Mist. Ach egal, so RICHTIG gut kommt er selten bei weg. Is er auch nich Profi genug für, er weiß sowieso nich so recht, wie er es in das Team geschafft hat.

    Also nimmt er sich n Donut und lauscht. Dabei prostet er Cleo mit seinem Chococino zu und grinst sie an.
    // ja ich hab ihn auch ohne Dich bekommen //

  • Als Dozor zurückkommt übergibt Betsy ihm die erbeuteten Kommlinks in einer gesicherten Faraday-Box.

    "Beute von den Gangern, vielleicht kannste was hilfreiches rausfinden"

    Über seine Bemerkung mit dem Profihacker Black Feather dachte sie kurz nach, konzentrierte sich dann aber. Eins nach dem andern.


    "Schön, dass alle gesund und munter wieder hier sind. Wollen wir erstmal schnell das Debriefing hinter uns bringen und uns dann der Einsatzplanung widmen? Unseren meiner Ansicht nach größten Fehler hab ich hier schon mal markiert." - Sie hielt kurz inne und mußte über Cleo lachen - "Wir haben die Zugänge nicht ordentlich gesichert und zwar weder optisch, also mit Augen, die mögliche Bedrohungslagen schnell erkennen konnten, noch robust, so dass die Ganger einfach ins Cafe gelangen konnten.

    Was habt ihr zum Einsatz anzumerken?"

    Natürlich hatte Betsy noch ein bisschen mehr zu Einsatz zu sagen, insbesondere hatte sie auch eine Menge Lob fürs Team. In der Tat war sie froh, mit so guten Leuten zusammenzuarbeiten. Die Situation im Café hätte auch anders ausgehen können. Aber sie wollte die anderen erstmal zu Wort kommen lassen und nicht mit ihrer Sicht überfallen.

  • "Uns fehlte una porrada an Vorwissen, das wir hätten haben können."


    meint Isidor während er seine Tasse abstellt


    "Taylor hat dem Boss eine Menge nicht gesagt, mit allen Informationen, die wir jetzt haben, hätte ich mit einem Anschlag gerechnet. So haben wir mit einem einfachen Treffen gerechnet und waren nicht aufmerksam genug. Aber viel anders hätten wir auch gar nicht machen können. Das Näherkommen der Pendejos außen war uns ja bekannt, die Gruppe in der Mall ist uns auch früh genug aufgefallen, aber die Zugänge zum Café waren nicht sperrbar, dafür sind die Glasfronten innen wie außen zu groß."


    Während er spricht lässt er in der AR noch einmal die Aufnahme seiner Cyberaugen ablaufen, in der zu sehen ist, wie die Ganger nicht den Weg über die Tür nehmen sondern die Glasfront des Kaf-Haven zerschießen


    "Die haben ja auch den Weg durch das Glas genommen und sich nicht mit den Türen aufgehalten. En resumen war der Treffpunkt das Problem denn der war ganz einfach nicht zu verteidigen. Das nächste mal sollten wir darauf bestehen, dass ein Treffen an einem Ort stattfindet, den wir besser kennen und den man auch tatsächlich verteidigen kann."


    Kurz lässt er Videos ablaufen, wie sich (fast) alle Beteiligten in Deckung begeben und blendet dann ihre Positionen auf einer groben Karte des Kaf-Havens ein, wobei Linien die Sichtbereiche der jeweiligen Personen darstellen


    "Mit unserer Performance im Einsatz bin ich aber ziemlich zufrieden. Sergej hat die Matrix fantastico genutzt, Cleo und Betsy, eure Feuerbereiche waren sehr gut aufeinander abgestimmt, Franklin hat uns die Leute draussen vom Hals gehalten. Da gibt es von meiner Seite aus wenig zu zu sagen."

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Cleo hat es sich in Jeans und T-Shirt auf dem Sofa bequem gemacht und den nächsten Donut genommen und und überlegt, ob Ihr zu den aufgelisteten Punkten auf Betsys Arrows noch neue Gedanken kommen. Franklin bekommt ein Daumen hoch und ein anerkennendes Nicken zu seinem Chocochino und dann geht die Besprechung auch schon los.


    Sie verfolgt die ersten Ausführungen von Betsy und Diego und ergreift dann das Wort als Diego fertig scheint.

    "Ich fasse nur kurz die meiner Meinung nach wichtigsten Punkte zusammen, da wir keine Zeit verlieren sollten, den eigentlichen Auftrag vorzubereiten. Ich schließe mich schonmal Diego an, dass alle in den kritischen Momenten richtig reagiert haben und das Beste daraus gemacht haben" Bisher hat sie noch deutlich die anderen angeschaut, jetzt bekommt er etwas abwesend als sie sich auf die AR-Tafeln fokusiert.

    "Ich hätte manchmal gerne mehr Informationen übermittelt und musste mich auf das wichtigste beschränken. Vielleicht sollten wir uns für kampfrelevante Informationen eine Art Code überlegen." Auf der Tafel Kommunikation entstehen die Worte Optimierung durch Codewörter. Sie blickt wieder in die Runde. "Bisher hatten wir meistens Einsätze bei denen wir im Vorfeld die Haupttaktik und mögliche Komplikationen besprechen konnten. In diesem überraschenden Konflikt haben sich diesmal alle Aktionen gut zusammengefügt, aber ohne Absprache muss das nicht immer so laufen."

    Ihr Blick driftet wieder ab.

    "Ja die meisten Fehler waren definitiv bei der Aufklärung und der Einsatzaufstellung. Eine kurze Gebietsaufklärung hätte uns vermutlich schon die Information geliefert, dass sich verdächtige Personen im Innenraum befinden. Und eine Drohne pro Eingang ist angebracht. Bei den Türen bin ich Diegos Meinung, die Glastüren und -fronten hätten wir auf die Schnelle nicht physisch verstärken können." Cleo atmet hörbar aus, scheinbar ist ihr das nächste wichtig. "Unser größter Fehler war meiner Meinung nach die Sicherung von Dozor. Wenn der Ganger auf dem Bike realisiert hätte, dass er zu uns gehört, wäre er das primäre Ziel gewesen." Ihr Blick geht zu Betsy. "Und voll eingetaucht hätte er, im Gegensatz zu Dir, erst beim Treffer gemerkt, was kommt. Klasse Reaktion übrigens!"

    Sie überlegt kurz "Wir hätten niemanden im Kaf-Haven als Personenschutz für ihn entbehren können, wie Diegos Grafik auch gut zeigt. Aber für einen Standort mit Blick- und/oder physischem Schutz zu sorgen, wäre notwendig gewesen." Sie meint grinsend zu Franklin "Bei Dir im Wagen hätten wir ihn gut festschnallen müssen, aber eigentlich ist schon die Umkleidekabine eines der Läden sicherer als der relativ offene Sitzplatz in dem Imbiss."

    Cleo scheint langsam zum Schluss zu kommen "An Beweisen haben wir gesichert was in der Kürze der Zeit möglich war. Sonst gibt es eigentlich nichts ..." Sie bemerkt einen leicht fordernden Blick von Betsy. Man konnte gedanklich den Zeigestab auf der Tafel Befindlichkeiten klopfen hören, wenn das ganze nicht virtuell wäre. Cleo rollt mit den Augen.

    "Okaaay, möglicherweise ist es meine Schuld, dass wir so unvorsichtig waren, weil ich die Gefahr beim Frühstück runtergespielt hab'. Aber ich bin sowieso der Meinung, dass Taylor gar nicht das Ziel war, sondern wir, als Warnung, dass es ungesund ist ihm zu helfen." Sie schaut in die Runde, ob die anderen verstehen was sie meint und fährt dann noch fort. "Es ist einfach unlogisch mit soviel Aufwand ein Unternehmen kurz vor die Pleite zu treiben und dann den CEO zu geeken. Ich kenne mich rechtlich nicht aus, aber würde das nicht Fristen verlängern und eine Übergangszeit geben in der keine geschäftliche Übernahme möglich wäre. Da ist es einfacher den kurz bevorstehenden Bankrott abzuwarten und die ganze Sache legal zu Ende zu bringen." Sie lehnt sich mit dem nächsten Donut zurück, um die anderen wieder zu Wort kommen zu lassen.

    Da kommt ihr noch ein Gedanke den sie allerdings nicht mehr ausspricht: Außer natürlich die Insiderinformationen kommen vom potenziellen Nachfolger auf seinen Posten und die andere Firma ist gar nicht verantwortlich.

  • Sergej muss ein wenig schmunzeln als er die Ausführungen der anderen hört.

    Seine Leistung als "fantastico" zu bezeichnen ist zwar schmeichelhaft, aber weit von dem entfernt wie er selbst seine Leistung bewerten würde. Denn für viele User haben Events in der Matrix nach wie vor einen ähnlichen Stellenwert wie die Anwendung von Magie.

    Naja. Fast. Obwohl mit dem Erscheinen der Technomancer man da wieder recht nah dran ist.


    Er nimmt einem Schluck.


    Dann kommt er ein wenig bei Cleo's Ausführung kurz ins Stutzen.


    "Wenn Ganger auf Bike hätte gemacht Fehler und hätte genommen Waffe auf mich. Gud für uns. Wäre gewesen Warnung und ich hätte gemacht Ganger kaputt. Bang, Bang, Ponimayesh'? "


    Er gestikuliert mit seiner Hand als würde er auf jemandem schießen und macht die passenden Geräusche dazu.


    "Nicht schwer fir mich schießen hier, wenn in Matrika, isd einfach. Nur muss schießen viel."


    Er steckt seine imaginäre Waffe weg und prostet den anderen zu.


    Natürlich ist es nie verkehrt sich über die Sicherung eines jeden Teammitglieds Gedanken zu machen. Geraden wenn dieses anderen Aufgaben nachging. Aber bis jetzt ist Sergej ganz gut alleine zurecht gekommen.


    Würde langsam Zeit als Team zu denken.


    Es wäre wohl vorteilhaft sich in einer ruhigen Stunde mit den anderen zusammenzusetzen und ihnen noch einmal die Funktionsweise eines Enhanced Augmented Reality Reflex Systems zu erklären.


    Aber nicht jetzt. Jetzt galt es erstmal in ein paar Ärsche zu treten.

  • Franklin ist hierbei eher ruhig. Das ist zwar eigentlich nicht seine Art, aber beim beurteilen der Teamfähigkeiten kommt er sich immer ein bisschen komisch vor.

    Er ist n Top-Fahrer, aber irgendwie wars das halt auch schon. Alles andere, können die anderen besser. Dazu fühlt er sich ein wenig zu impulsiv,.

    Immerhin haben die da drin, direkt erstmal non-lethale Möglichkeiten genutzt... Er dagegen, hat den Biker gleich mal komplett gegeekt.

    Er hört Betsy zu, während sie erklärt, was falsch lief. So richtig weiß er auch nich, wie er das einschätzen soll. Eigentlich hofft er, dass er nie in Verantwortung kommt, hier taktische oder, schlimmer noch, strategische Entscheidungen treffen zu müssen. Dazu kommt, dass er nie wirklich darüber nachdenkt, ob eine Situation, wie so ein Treffen, nun potenziell gefährlicher ist, als andere Situationen.

    Also... naja... Sie haben sich mit einem Klienten getroffen und sich so bewaffnet wie es vor Ort eben möglich wär. Mehr kann man doch kaum vorsorgen...?!


    Das man den Decker nich einfach so in die Öffentlichkeit setzt, davon war er auch immer ausgegangen, aber was weiß er schon? Darüber, das Cleo die Schuld auf sich nehmen will, was die Unvorsichtigkeit angeht, kann er nur den Kopf schütteln. Is doch alles Quatsch, vielleicht sollten sie viiieeel mehr bei den Befindlichkeiten auflisten, aber welcher echte Kerl will sowas schon?!

    Blödsinn, keiner hat wirklich mit Ärger gerechnet, Cleo. Sonst wären nich zwei von uns viel früher da gewesen, ich hätte nich mit unbewaffneten Fahrzeug allein den äußeren Schutz übernommen und Lysander hätte n anderen Ort ausgewählt. Apropos, ich denk echt, ich bin sinnvoller, wenn ich entweder mit Fat Boy unterwegs bin, oder wenn wir wenigstens n bisschen was in einen dieser Wagen einbauen. Der zweite Biker in der Flanke... geht auf meine Kappe... wäre aber nich passiert, hätt ich Fat Boy oder n Geschützturm gehabt.


    Da war er dann doch bei Befindlichkeiten angekommen. Er fühlte sich unwohl unterbewaffnet da draussen.

  • Betsy hörte sich die Einschätzung der anderen aufmerksam an.

    Beeindruckende Schwarmintelligenz. Wirklich gute Analysen. Auf vieles davon wäre sie allein sicher nicht gekommen.

    Allein Dozor verstand sie nicht ganz. War der kleine Decker ein Maulheld oder was für Tricks hatte der drauf?

    "Danke Leute. Im großen ganzen scheinen wir uns ja einig. Und das nächste öffentliche Treffen wird besser laufen. Wir werden besser vorbereitet sein."

    Tatsächlich waren alle wichtigen Punkte angesprochen worden. Und sie wollte dem üblichen Plenumsdrama "Es wurde bereits alles gesagt. Aber noch nicht von allen" keinen weiteren Akt hinzufügen und sich wiederholen. Nur ein paar Sachen sollten festgehalten werden.

    "Franklin, das Upgrade der Fahrzeugflotte scheint mir in der Tat sinnvoll, ich schlage vor, dass du dich nach dieser Mission mit Lysander zusammensetzt und mal auslotest, was drin ist. Konkret müssen wir einen Umgang mit der Situation finden. Auch, wenn die meisten von euch am liebsten mit den Bikes am Start sind, gibt es manchmal Sinn im Einsatz gepanzerte und geschlossene Fahrzeuge dabei zu haben, um z.B. Johnsons oder Verletzte sicher zu transportieren. Mittelfristig kann ich mir durchaus eine Weiterbildung in diesem Bereich vorstellen, aber kurzfristig müßte jemand anders das "Teamfahrzeug" übernehmen, wenn Franklin den Fat Boy auspackt.

    Dozor, deine Ausführungen hab ich inhaltlich nicht ganz verstanden. Gerade jetzt wo anscheinend eine echte Matrixbedrohung mit diesem Blackfeather aufgetaucht ist, sollten wir doch eine Situation schaffen, in der du dich ungestört dem Schuft widmen kannst?" Auch wenn ich weiß, dass du gerne mit automatischen Waffen rumballerst...

    "Insgesamt war ich aber von eurer Reaktion da drin schwer beeindruckt, ohne Ausnahme. Danke. Ich schlage vor die Nachbereitung jetzt abzuschliessen und uns unserem Auftrag zu widmen."


    Sie wischte die Nachbereitung beiseite. Für den späteren Einsatzbericht würde sie die Notizen sicherlich nochmal benötigen. Und alle hier wußten, dass dieser Bericht an hier hängen bleiben würde, auch wenn sie jedesmal wieder vorschlug Streichhölzchen zu ziehen.


    Dann rief sie die Aros zur Einsatzplanung auf:

    "Einsatzzentrale"

    "Was wir wissen" : Taylor CEO West Coast Cargo, "inoffizielles" Lagerhaus in Everett (inkl. Adresse) vorgestern besetzt, zwei Mitarbeiter verletzt, Taylor bedroht. Dazu die Karte mit Umgebung.


    6 Wagenladungen Sensei MediCare von Renraku als wichtige Fracht in "Geiselhaft". Notwendige Auslieferung und damit ihr Zeitplan: Übermorgen. Anteilseigner von West Coast Cargo aber möglicherweise Profiteur von Insolvenz: KondOrchid.


    Zum Überfall: Ganger Blood Mountain Boys. (Profi-Decker) Blackfeather.


    "Ok. Das ist das, was wir wissen. Hab ich was vergessen? Zunächst auch noch eine Einschätzung von mir, Isidor. Einige der Ganger waren vielleicht Amateure, aber Dozor sagt der Decker war gut und auch der entkommene Typ auf dem Motorrad war ein Profi. Zumindest war er wirklich schnell. Wir sollten die Opposition nicht unterschätzen. Wichtig ist dass wir den Zeitplan im Kopf behalten. Bis Übermorgen müssen wir die Kommlinks in unserem Besitz haben - also entweder die Lagerhalle unter Kontrolle gebracht oder die Trucks entwendet haben. Bis dahin sollten wir sicherstellen, dass die Kommlinks weder weggeschafft, noch zerstört werden. Die Einrichtung einer sofortigen Überwachung scheint mir notwendig. Vorschläge? Ausserdem sollten wir natürlich das Gelände selbst auskundschaften. Und wir sollten soviel wie möglich über unsere Gegner rausfinden. Wir haben den Decker, die Blood Mountain Boys - by the way, können wir sicherstellen, dass wir es mit den echten Blood Mountain Boys zu tun haben? Eine Gang, die immer Masken trägt ist kinderleicht nachzumachen. Aber vielleicht kriegen wir hier was über Knight Errant raus, wenn Lysander sich mit denen trifft. Ausserdem haben wir die Komms von zwei Gangern. Und wir haben KondOrchid oder was immer wir von Taylor noch bekommen. Wir können auch noch die Mitarbeiter befragen die den Angriff/die Besetzung erlebt haben.

    Andere Ansätze? Wer macht was?


    Mal wieder war Betsy heilfroh über Ihren Voice-Modulator. Mit ihrer natürliche Stimme hätte sie nie solche Ansprachen halten können, ohne sich hundertmal zu räuspern und literweise Wasser zu trinken. Aber die Maschine konnte reden ohne Ende....


  • Sergej winkte lässig ab. Natürlich hatte Betsy Recht. Mit dem Auftauchen von Blackfeather war die Matrixgefahr auf einem anderen Level als sie ursprünglich erwartet hatten.

    Er musste es sich selbst eingestehen, dass er es sich bei so einem Gegner nicht leisten konnte seine Konzentration auf zwei Ebenen aufzuteilen.


    "Gud. I warten in Wagen oder sicheren Platz." "Was ist Plan? Wir haben Kommlinks, ich kann suchen Informationen oder ich suche Ort von Ganger.

    Oder ich gehe zu Host von Lagerhaus"


    Das wären für ihn die nächsten logischen Schritte. Ihnen blieb nicht allzuviel Zeit um die Ware dort herauszuholen und bei einem Haufen Drogen gepushter Ganger, einem Profi-Hacker und was sonst noch dort auf sie warten würde, mussten sie ihr vorgehen gut abwägen.

  • "Si, dieses Ganger waren nicht ausgebildet, das ist securo."


    Kurz blendet er noch einmal den Überblick in die AR und lässt darauf die Ganger als Punkte über die Karte wandern


    "SIe haben sich nicht gegenseitig gedeckt, sie haben erst als wir zurückgeschossen haben Deckung genommen..."


    Er wedelt kurz mit der Hand als könne er diese Liste noch lange weiter führen. Zugleich lässt er die Karte verschwinden


    "Selbst wenn es nicht diese Blue Mountain Boys waren, waren es trotzdem Amateure. Así haben wir einen Instigador, der auf der einen Seite Amateure los schickt und auf der anderen Seite einen Profi in der Matrix. Por eso ist, glaube ich, dieser Blackfeather eine wichtige Spur. Vielleicht arbeitet er für die Gegenseite, weil er gezwungen wird oder sonst irgendwie persönlich drin steckt.

    Ich würde mir dieses besetzte Lagerhaus gerne mal ansehen. Mal hören, was die so reden. Vielleicht ein paar Kameras da rein setzen und so weiter."

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Cleo konzentrierte sich auf die Fakten die sie bisher hatten.

    Sie hatten mit zwei Tage wirklich einen zackigen Zeitplan.


    "Das wichtigste ist vermutlich die momentane Situation im Lagerhaus zu kennen." Mit einem Blick auf die Fakten die Taylor geschildert hatte.

    "Wir können davon ausgehen, dass die Sicherheitsgeräte von Blackfeather kontrolliert werden. Die Kameras wurden ja kurz vor dem Überfall abgeschaltet. Es wäre natürlich gut sie wieder zu aktivieren und uns die Bilder übertragen zu lassen." Sie blickt zu Sergej

    "So eine Änderung würde aber vermutlich schnell bemerkt werden, oder? Vielleicht kann man auch aus Nachrichten auf den Kommlinks herauslesen wieviele Ganger im Lagerhaus sein sollten."

    "Alternativ oder zusätzlich müsste eine Aufklärung vor Ort gemacht werden. Es ist wichtig zu wissen wieviele Personen sich im Lagerhaus befinden und ob sie zusätzliche Sicherungsmaßnahmen getroffen haben.

    Taylor kann uns ja sagen aus welchem Material die Lagerhauswände sind und damit ein Radarscan irgendeine brauchbare Information liefert. Mein Radar hat allerdings nur 20m Reichweite, da werden wir also keine komplette Übersicht bekommen, weil ich vermutlich etwas Abstand halten muss und vielleicht nicht ganz drum rum gehen kann. Oder wir könnten in der Umgebung eigene Drohnen oder Kameras platzieren."

    Ihr Blick bleibt bei den 6 Wagenladungen hängen.

    "Wissen wir schon wie die Ware gelagert ist? Also wieviel Vorlauf für die Auslieferung nötig ist, wenn da erst einzelne Paletten verladen werden müssen, verkürzt das möglicherweise noch unsere Zeitfenster."

    "Einen wirklich idealen Zeitpunkt wird es nicht geben.

    Heute Nacht werden sie vermutlich noch nicht damit rechnen, dafür fehlen uns möglicherweise Informationen, die wir bis morgen hätten. Wir müssten auf jeden Fall auf mehr Alternativen vorbereitet sein.

    Tagsüber ist immer ein Nachteil, vor allem wenn man zahlenmäßig in der Unterzahl ist. Und davon gehe ich jetzt mal aus.

    Und morgen Nacht werden auch sie besser vorbereitet sein und uns erwarten."

    Sie trinkt einem Schluck Wasser und räuspert sich kurz bevor sie weiter redet.

    "Ich bin mir nicht sicher, ob eine Befragung der Mitarbeiter überhaupt neue Informationen liefert. Das halte ich eher für zweitrangig. Bei den beiden Verletzten wissen wir zumindest, dass wir sie im Moment im Tacoma Charity Health General finden. Falls jemand dafür frei ist, kann eine Befragung auch nicht schaden."

    Sie schaut nochmal nachdenklich in die Runde.

    "Was wir allerdings im Zusammenhang mit den Angestellten herausfinden sollten, ob nur einer sein Insiderwissen verkauft hat oder ob jemand selber von der ganzen Sache profitieren möchte."

    Sie nimmt sich nochmal gedankenverloren einen Donut.

    "Taylor sagte ja es wussten nur eine handvoll Mitarbeiter, wem das Lagerhaus wirklich gehört. Vielleicht können wir das jetzt noch weiter einschränken, wer von denen von dem Treffen mit Lysander wußte. Ich denke nicht, dass wir dazu einen Hinweis auf den Links der Ganger finden. Aber vielleicht kann Taylor nochmal prüfen, ob es wirklich eine unglückliche Fehlplanung war, dass die Renraku Lieferung nicht mehr Platz in den regulären Lagerhäusern hatte oder ob jemand bewusst, Lagerzeiten verlängert oder Auslieferungen verzögert hat."

    Bei ihrem nächsten Gedanken muss sie selbst grinsen.

    "Wir könnten natürlich ganz tridmäßig dem Insider eine Falle stellen. Indem wir Taylor allen Verdächtigen sagen lassen, dass wir doch nicht helfen und er sich jetzt versteckt. Jedem ein anderes Versteck nennen und dann schauen, ob und wo die Ganger angreifen, weil das Versteck verraten wurde. Aber dafür haben wir weder Zeit noch Ressourcen."

    Sie bemerkt, dass sie wohl irgendwann einen Donut gegriffen hat und da ihr auch nichts weiter einfällt, beißt sie genüsslich zu.

  • Franklin guckt sich Cleo in Ruhe an, während sie redet. Tatsächlich redet sie, wie immer viel, aber klug. Sie hat meistens mehr Worte zu sagen, aber er sieht’s genauso wie sie. Er ist ein Mann der Tat.


    Yessir, wartn wird nich helfen. Die wern schon wissen was kommt, wenn se den Überfall so verkackt ham.

    So langsam aber sicher kommt sein Texas „Charme“ immer mehr durch, wenn das zusammen ist. Ein Zeichen dafür, dass er sich wohl fühlt und sich nicht verstellen muss.


    Also ich würd auch sagn... heute hin. Guckn was geht und dann klaun wir die Ware. Ob die Trucks wohl schon beladen sind?!

  • Während das Team die nächsten Schritte abwägt ist Sergej dabei Informationen aus den beiden erbeuteten Links zu ziehen. Die relevanten Informationen mit einem Bild von Andrew Taylor und einem groben Zusammenschnitt öffentlich über ihn verfügbarer Artikel projiziert er für alle sichtbar neben Betsy's Informationen.


    Die Auswertung der Navigations-Daten bringt nichts Überraschendes zu Tage. Es findet sich die Adresse des Lagerhauses und auch das Hauptquartier der Gang in Renton nahe der Intercity Route 169 die von den Boys als ihr Territorium angesehen wird.


    "Telefonbuch macht niecht viel Sinn. Aber vielleicht ich finde noch Kommlink von Boss, das ich kann hacken. Sonst ich machen Matrixausflug zu Lagerhaus, Da?"


    Aus einer Manteltasche fischt er eine dicke Zigarre die er nach kurzer Kontrolle auf Geruch, Geschmack und Konsistenz zufrieden in den Mund steckt, aber aus Rücksichtnahme auf die anderen nicht anzündet.


    Sein Deck wieder auf Schleichfahrt machte er sich mal daran das Lagerhaus zu erkunden.

  • Betsy kratzte sich am Kopf. Das Team scharrte mit den Hufen. Und wenn sie Dozors starren Blick richtig interpretierte, hatte sich ihr Teamdecker ohnehin schon in die unendlichen Weiten der Matrix begeben.


    "Gut, in der Tat sollten wir wohl so schnell wie möglich so viele Informationen wie möglich zusammen sammeln. Dann können wir entscheiden, ob wir heute Nacht oder morgen zuschlagen. Ich fasse unsere Ansatzpunkte mal zusammen:

    1. Dozor macht einen Matrixspaziergang im Lagerhaus. Pass auf dich auf.

    2. Diego und Cleo statten dem Lagerhaus einen Besuch ab. Diego geht rein, Cleo versucht Radarbilder zu bekommen. Bitte denkt dran, dass der Gegner vor Ort womöglich über eine gute Matrixwahrnehmung verfügt, also seid vorsichtig oder macht am besten eure Geräte ganz aus. Ausserdem haben euch Leute im Cafe gesehen. Wenn ihr also offen da rum laufen wollt, müßt ihr erst in die Maske.

    Franklin, willst du die beiden begleiten, falls es Ärger gibt und ihr schnell weg müßt? Sollte sich herausstellen, dass die "Fußtruppen" der Besetzer ebenfalls Blood Mountain Boys sind, könntet ihr auf dem Rückweg auch noch kurz ihr Hauptquartier auskundschaften. Dass die Angreifer aus der Mall echte BMB waren, hatten die Kommlinks ja bestätigt.

    Die Überlegung dahinter wäre folgende: Keine Gang bleibt ruhig in einem Lagerhaus, während parallel ihr Hauptquartier plattgemacht wird... Cleo, sowohl eine Ablenkung als auch der Einsatz am Lagerhaus selbst könnte womöglich etwas Sprengstoff gebrauchen. Hast du alles parat, oder sollten wir noch was beschaffen?

    3. Ich werde nochmal mit Lysander telefonieren und versuchen etwas über die Insider-Spur bei Taylor rauszukriegen. Sollte es nötig sein, kann ich auch mit Mitarbeitern sprechen. Ausserdem werde ich auch mit den verletzten Angestellten telefonieren. Vielleicht läßt sich ja doch noch mehr über die Lagerhaus-Besetzer rausfinden. Ansonsten bin ich hier immer erreichbar und kann euch unterstützen oder neue Spuren verfolgen, die eure Beobachtungen ergeben. Ich könnte auch versuchen, schwierig zu beschaffende Ausrüstung zu besorgen.


    Ein zentrales Element scheint mir der Kryptoschlüssel zu sein, der die Besitzverhältnisse des Lagerhauses regelt. Solange sich dieser in den Händen unserer Gegner befindet, greifen wir illegal ein Gebäude an. Möglicherweise können unsere Gegner sogar einfach KE anrufen und sich mit Hilfe des Schlüssels zumindest vordergründig als Besitzer ausgeben. Es würde also vieles einfacher machen, wenn wir diesen Schlüssel wieder hätten. Haltet Augen und Ohren auf. Ich werde auch mit Taylor nochmal über den Einbruch bei sich sprechen. Viel Glück und passt auf euch auf!"


    Betsy seufzte als die anderen sich aufgemacht hatten. Natürlich wäre sie lieber mitgefahren. Sie hasste Innendienst. Aber die anderen waren einfach besser für diese Aufgabe geeignet. Weder hatte sie Radar, noch konnte sie mit Diegos Infiltrationsskills mithalten.

    Während sie sich noch schnell einen Kaffe reinschüttete, dachte sie schon weiter und ging die Möglichkeiten durch.

    A: Kontrolle über das Lagerhaus zurückgewinnen. Beeinhaltete unglücklicherweise einen kompletten "Sieg" über die Besetzer

    B: Die Kommlinks extrahieren. Benötigte partielle - räumlich und zeitlich- Kontrolle über das Lagerhaus, sowie Lastwagen. Einfach war beides nicht.

    Aber nu, ein Schritt nach dem anderen.

    > Dozor, soll ich dir Feuer geben<


    Dann griff sie über DNI auf ihr Kommlink zu und wählte Lysanders Nummer...

  • Cleo nickte zustimmend bei Betsys Anweisungen.


    "Diego könnte uns vielleicht erstmal von hinten in das leere Lagerhaus daneben bringen. Wenn es tatsächlich leer ist, könnten wir von dort ganz gut einen ersten Eindruck bekommen. Aber trotzdem gut möglich, dass wir gesehen werden, wenn wir jetzt einen weiteren Blick riskieren."

    Sie zuckt mit den Schultern.

    "Aber ob sich der Aufwand lohnt, jetzt groß in die Maske zu gehen oder wir dann schon einen groben Überblick haben und schauen, dass wir weg kommen!

    Und spätestens wenn ich das Radar aktiviere, macht sich das in der Matrix bemerkbar, das verschlechtert für alle in der direkten Umgebung den Empfang.

    Sollen wir irgendwelche Sensoren oder Kameras anbringen? Am besten irgendwas das nicht permanent sendet. Ich hab aber leider gerade nichts dergleichen zur Hand.


    Gute Idee auch nochmal deren Hauptquartier in Augenschein zu nehmen.


    Material habe ich noch genug für Sprengsätze, ich müsste sie halt noch dem Bedarf angepasst zusammenbauen."


    Sie muss dann noch ihre Panzerjacke und Waffe holen, ist aber an sich abfahrbereit.