• Cleo weiß, dass es jetzt mit jedem weiteren Projektil aus der Crusader schweren werden würde, die Waffe ruhig zu halten. Um die Vibrationen zu stoppen, nimmt sie sich die Zeit kurz zu zielen.

    Nach den letzten Treffern hat der Ganger mit der neongrünen Maske seine Position nochmal ein wenig verändert. Doch trotz zielen schlagen die drei Projektile nur in die Wand und den Durchgang ein, so dass auch noch die letzten Reste des Sicherheitsglasses in Richtung Boden fallen.

    >>Mindestens noch ein Ganger schussbereit in Deckung! <<

  • Nach der erneuten Konfiguration seines Cyberdecks näherte Sergej sich wieder dem so schutzlos wirkenden und doch unerwartet hartnäckigen Kommlink des bewusstlosen Go-Gangers, um sich mit der darin enthaltenen Datenbombe zu befassen. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie ein fenstergroßes Stück des smaragdfarbenen Matrixhintergrunds unscharf wurde und drehte überrascht den Kopf seiner Persona.


    Einen Nanosekundenbruchteil später formte sich aus der Unschärfe ein gewaltiger, nachtschwarzer Panther, dessen dichtes Fell aus unzähligen, winzigen Federn zu bestehen schien. Das Ungetüm sprang aus der Deckung einer leistungsstarken Schleichersoftware, um Sergej zu attackieren. Seine geschlitzten Katzenaugen glühten dabei in eiskaltem Blau. Die Persona des mächtigen Agentenprogramms landete vor Sergej auf dem Boden des lokalen Gitters und setzte mit weit geöffneten, chromglänzenden Kiefern zum finalen Sprung an. Ein Datenspike. Fasziniert bemerkte Sergej, dass sich um die riesigen Pranken beim Aufsetzen kleine Pfützen auf der Matrixoberfläche bildeten, die schwache Wellen durch das Gitter sandten und bald wieder verschwanden. Jemand hatte unglaublich viel Programmierleistung eingebracht, um die Persona des Agenten zu perfektionieren.


    Sergej war bewusst, dass sein glänzendes Kettenhemd gegen einen solchen Angriff nicht wesentlich besser schützen würde, als gefaltetes Butterbrotpapier. Sein Geist mobilisierte alle Defensivreserven, um den Schadcode umzuleiten. Er wich mit einer ungeheuer schnellen Drehung des Oberkörpers aus. Das aufwändig gestaltete Agentenprogramm verfehlte ihn dadurch knapp und sprang an ihm vorbei. Dabei schloss sich das Maul des Panthers mit furchteinflößendem Grollen und einem laut hallenden, klackenden Geräusch. Sergej spürte für einen Moment den heißen Atem des Panthers im Nacken. Mit einem weiteren Satz tauchte das mächtige Tier wieder in die Unschärfe der Tarnroutinen eines starken Cyberdecks und verschwand.

  • Mit einem schnellen Schulterblick registrierte Lysander, dass das robust gebaute Gangmitglied mit der, kunstvoll in unterschiedlich großen Karos in blau und rot lackierten, Maske unversehens aus seinem Blickfeld verschwand. Unsanft zu Boden geschickt von Diegos Taserpfeil. Sofort darauf hörte er den dumpfen Aufschlag des Angreifers auf dem harten Boden aus imitiertem Holzlaminat. Autsch. Für die anderen Angreifer behinderte der bereits recht mitgenommene Tisch, hinter dem Betsy scheinbar unbeeindruckt die Stellung hielt, weiterhin die Sicht, obwohl das gute Stück nun ein paar Löcher aufwies.


    „Mr. Taylor“, Lysander ergriff stützend die Schulter ihres Klienten und schob ihn Richtung Tür, „kommen sie, wir bringen sie hier raus.“ Mit der anderen Hand auf dem Rücken ihres Schutzbefohlenen, achtete er darauf, dass dieser sich nicht zu weit erhob. Immer schön den Sichtschutz ausnutzen. Die Hälfte des Weges konnten sie so zurücklegen, bis die Gefahr bestand, dass sie zur Zielscheibe würden.

    Auf der anderen Seite des Gastraums rappelte sich der gelb maskierte Angreifer auf und verschanzte sich hockend hinter dem von ihm umgestürzten Tisch. Sichtlich zitternd von den Nachwirkungen des Elektroschocks hatte er dennoch keine Mühe auf den lässig im Raum stehenden Diego anzulegen. Er drückte den Abzug und eine weitere Salve aus Flechettes verließ die Mündung der gefährlichen Ares Viper Slivergun. Selbst Diegos blitzschnelle Reflexe waren diesmal nicht schnell genug. Er versuchte zwar noch, sich aus der Schusslinie zu drehen, wurde aber von einem Großteil der nadelscharfen Kunststoffsplitter getroffen, die sich in seine Panzerkleidung verbissen und ihn durchschüttelten.

  • Betsy wirbelte herum, um sich dem heranstürmenden wuchtigen Ganger entgegenzustellen, durfte aber erleichtert feststellen, dass die Primärbedrohung für Lysander und Taylor von Diego per Taserpfeil zu Boden geschickt worden war.

    Ein Ganger lag brüllend, blind und um sich schiessend auf dem Rücken, der Ansturm der beiden anderen war zum Stehen gekommen und sie waren durch das konzentrierte Feuer von Cleo und Diego in Deckung gezwungen worden. Draussen hatte Franklin mit einem professionellen "Yiiihaa" die Bereitstellung des Fluchtwagens bekannt gegeben und Lysander hatte Taylor aufgefordert, ihm dahin zu folgen.

    Nun, man näherte sich der Kontrolle dachte Betsy, als der Ganger mit der Slivergun plötzlich Diego mit einer Salve erwischte, wenn auch offensichtlich nicht sehr schwer.

    Dreck. Bis zum Ende - und Ende heißt, alle sind sicher wieder zuhause und haben das erste Bier aufgemacht- konzentriert bleiben! hatte sie wieder ihre Ausbilderin im Ohr.

    Sie feuerte einen gezielten Schuss auf den Ganger, das Gelgeschoss schlug sicher in der Panzerung ein. Lange stehst du nicht mehr, Bürschlein. Aber umfallen würde er leider erst in 1-2 Sekunden, das war der große Nachteil an ihrer Munitionssauswahl, wie ihr gerade nochmal schmerzlich bewußt wurde.

    Am meisten Sorgen machte ihr aber der anscheinend geblendete Ganger, der am Boden liegend völlig panisch Anstalten machte eine weitere Salve im Cafe zu verteilen, die womöglich Unbeteiligte verletzen könnte. Sie brüllte mit ihrer kybernetisch verstärkten Stimme.

    Hör auf zu Schiessen, Kleiner. Sonst müssen wir tödliche Gewalt anwenden!

  • Das Pilotprogramm steuerte die blutrot lackierte Yamaha Rapier mit dem auf ihr zusammengesackten Gangmitglied auf die südöstliche Ecke der Mall zu. Dank des aktiven Gyrostabilisators balancierte es mühelos den Bewusstlosen auf der Maschine. Präzise bremste der Autopilot unmittelbar vor dem Ende der Außenwand gerade so weit, dass er die Kurve um die Mauerecke sicher nehmen konnte. Das Motorrad wechselte vom Bordstein auf die Straße, beschleunigte und war gleich außer Franklins Drohnensicht.


    In der Mall machte der augenscheinliche Anführer der Ganger einen Satz nach vorne und packte seinen hilflos auf dem Rücken liegenden Chummer. In dessen durchgebrannten Cyberaugen glommen immer noch kleine Fünkchen, als er wild den Kopf hin und her warf, im verzweifelten Versuch Betsys Standort zu lokalisieren. „Komm mit! Wir müssen hier raus!“, zischte der neongrün Maskierte so laut, dass es auch im Gastraum des chaotischen Kaf-Haven zu hören war. Mit einem kräftigen Zug am Kragen der Panzerjacke zog der Anführer seinen jungen Kameraden auf die Beine, wobei dessen Pistole auf dem, mit unzähligen Granulatkügelchen bedeckten, Boden zurückblieb. Mit ein paar schnellen Schritten zog er den Geblendeten dann hinter sich her in die Deckung, der von Cleos Schüssen aufgebrochenen, Mauerecke. Bevor die beiden hinter der Wand verschwanden, ruckte die warmgeschossene Ingram Smartgun X noch einmal hoch und sandte eine Salve in Cleos Richtung. Cleo duckte sich lässig unter den Kugeln weg. Hinter ihr schrie das Schulmädchen kurz auf, als die Glasscheibe über ihrem Tisch unter den Einschlägen zerbarst und Splitter umherregnen ließ. Schnelle, und teils unbeholfene, Schrittgeräusche, ließen vermuten, dass die beiden Gangmitglieder das Weite suchten.


    Währenddessen raste in der Matrix der nächste Angriff auf Sergej zu. Aus dem Nichts formte sich vor ihm die Persona eines muskelbepackten Amerindianers in einer nachtschwarzen Körperpanzerung, die von zahllosen Tribalsymbolen bedeckt schien. Die Oberfläche glänzte metallisch, als sich der Angreifer mit einem blitzartigen Sprung näherte. Sein Gesicht war nicht zu erkennen, bedeckt von kleinen schwarzen Federn. Lange Haare wehten wie ein bläulich schwarzes Tuch hinter ihm her. In ihnen und auch an seiner Panzerung waren überall schwarze Federn in unterschiedlicher Größe befestigt.


    Blackfeather. Sergej hatte schon von ihm gehört. Ein amerindianischer Hacker, der seinen Gegnern mit Vorliebe ein tödliches Biofeedback verpasste. Sergej hätte angenommen, dass man ihn eher in der Front Range Free Zone angetroffen hätte. Auf jeden Fall passte er so überhaupt nicht zu ein paar Gangmitgliedern. Der Mann war ein gnadenloser Profi mit nuyenstarker Ausrüstung. Blackfeather schwang einen modernen Tomahawk mit chromglänzender Schneide und hieb auf Sergej ein. Da war wohl jemand wütend über den Feedbackschaden seines Agenten. Mit einem verzweifelten Satz wich Sergej aus. Als er sich seinem Gegner wieder zuwandte, war der bereits wieder in den Schutz seiner Schleichersoftware abgetaucht.

  • Der Babaj wirbelte herum. Er hatte den feindlichen Hacker mit seiner List endlich aus der Deckung gelockt. Den Angriff hatte er zwar vorhergesehen, war dann aber doch durch dessen Heftigkeit und Schnelligkeit überrascht worden. Nur mit Mühe hatte er dem Angriff ausweichen können.


    Das war kein Script-Kiddie. Sondern ein wirklich gefährlicher Gegner.


    Yebat-Kopat! Blackfeather! Was macht der hier?


    Er hatte schon von dem Decker gehört, aber noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt.

    Dieser Hacker ging mit tödlichen Mitteln gegen seine Gegner vor.

    Dozor würde sehr vorsichtig sein müssen.


    Er fuhr die Leistung seiner Firewall bis in den roten Bereich und lud ein weiteres Abwehrprogramm.

    Dann spähte in den Nebel, konnte seinen Gegner aber nirgends entdecken.

  • Erneut mit quietschenden Reifen, kommt Franklin auch aus der Rückwärtsbewegung zum stehen. Nun hat es wirklich niemand mehr weit zum Auto. Während er aussteigt, die Warhawk in der Hand und die Hintertür öffnet wie ein Chauffeur, erklärt er.

    << alles klar Leute, also ich hab niemanden auf dem Schirm hier draußen. Alle die wichtige wehrlose Fracht haben, einen Klienten zum Beispiel, oder n karamell-Chococino, jetzt wäre n guter Moment um herzukommen. >>
    Mit offener Tür steht er bereit, entgegen seiner dämlichen Sprüche ist es nun aber nicht so, dass nicht aufpassen würde. Sein Blick sondiert die Lage, wer weiß ob hier nich noch n Auto mit Insassen wartet.

  • Als die beiden verbleibdenden Ganger das Weite suchen sieht Isidor keinen großen Nutzen darin, jetzt eine Verfolgungsjagd in einer Gegend mit schneller Polizeireaktionszeit zu beginnen. Stattdessen lässt er die kleine Pistole wieder in dem getarnten Holster verschwinden und bückt sich nach seinem Taser, wobei er gleichzeitig funkt


    <<Die Cojones menudos hauen ab. Franklin, wir haben hier jemanden, den wir mitnehmen sollten. Ist Platz im Kofferraum? Und wie sieht's bei euch allen aus? Bei mir ist todo bien.>>


    Einer am Boden, zwei auf der Flucht, aber ein Feind bleibt übrig. Isidors Waffe ruckt herum und es ertönt ein trockenes Klacken, das Geräusch einer schallgedämpften Waffe und gleich darauf ein Knall, als die Explosionsladung der Patrone hoch geht. Dass Isidor nicht in dieser seltsamen Mordstimmung ist, in die er manchmal verfällt, wird in diesem Moment besonders klar, denn er ist ein wahrer Profi im Umgang mit Pistolen und ein so direkter Schuss auf die Panzerung des Gangers würde ihm nicht versehentlich passieren. Sowas tut er nur, wenn er einen Feind zu Boden bringen will, ohne ihn gleich umzubringen.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

    Einmal editiert, zuletzt von Theverath ()

  • Das Explosivgeschoss aus Diegos Holdout traf das letzte, noch verbliebene Gangmitglied sauber in die Brust. Wie von ihm beabsichtigt, fing die Panzerjacke den größten Teil der kinetischen Energie auf. Der, hinter dem umgestürzten Tisch kniende, Ganger wurde von der Wucht der winzigen Explosion auf den Rücken geschleudert und blieb regungslos liegen. Das Gefecht war vorüber.


    Die plötzliche Stille im Kaf-Haven, als das Schießen aufhörte, bescherte den Anwesenden das typische Summen von überstrapazierten Trommelfellen in den Ohren. Die unter den Tischen liegenden Gäste begannen, sich vorsichtig im lädierten Gastraum umzusehen. Langsam verteilten sich die letzten Blätter der zerfetzten Pflanzen auf dem mit Granulatkügelchen gesprenkelten Boden. Das leise Stöhnen des verwundeten Konzernangestellten durchbrach schließlich die Stille. Das Orkmädchen kauerte weiterhin unter dem Tisch und sah Betsy mit großen Augen an. Diego konnte an Hals und Händen des bewusstlosen Angreifers mit der gelben Maske erkennen, dass dessen Hautfarbe ungesund grau zu werden schien. Die Wirkung des Narcojects setzte dem überlasteten Körper des Gangers zu, nahm er an.


    Cleo hörte einen schwachen Atemzug und wandte den Kopf. Hinter ihr saß die junge Kellnerin zwischen Fensterfront und der schmalen Seite der Bar. Auf dem gerade noch schneeweißen Ärmel ihrer Bluse breitete sich schnell ein roter Fleck aus. Der rechte Oberarm schien durchschossen, registrierte Cleo. Die Elfe versuchte den Blutfluss mit der Linken zu verlangsamen, während sie die vercyberte Orkin geschockt anblickte.


    Lysander half Andrew Taylor auf die Füße und führte ihn durch den Eingang des Cafés und steurte ihren Klienten auf Franklin zu. Aus der Mall näherten sich die Schritte von Kampfstiefeln. Das charakteristische Stampfen war Lysanders Team nur zu vertraut. Die Sicherheitsleute mussten das Kaf-Haven jeden Moment erreichen.


    In der Matrix wartete Sergej hochkonzentriert, und über alle Sicherheitsvorgaben seines Cyberdecks hinweg, verstärkter Firewall auf Blackfeathers Angriff… der nicht kommen sollte. <Wir sehen uns wieder, kleiner Mann>, erklang es noch grimmig aus dem Schutz der Schleicherfirmware seines Gegners. Dann war kein digitaler Angreifer mehr wahrzunehmen und das Kommlink des bewusstlosen Gangmitgliedes auf dem Motorrad startete neu.

  • Als Sergej realisierte was geschehen war, kochte Ärger in ihm hoch.

    Der feige Feind war geflohen.

    Aber der Ärger galt ihm selbst, denn er hatte seine Chance nicht genutzt. Seine Zeit nicht sinnvoll eingesetzt.


    Vor dem Babaj tauchte ein Bild mit altertümlichen Rahmen auf umd wurde immer größer bis der Babaj hindurchtreten konnte - in eine andere Welt.


    >> Acht Wachen kommen aus Richtung Mall zum Cafe. Braucht ihr Hilfe? Treffe euch sonst später. <<


    Nachdem er keine Lust hatte sinnlose Fragen zu beantworten, stand er auf, bezahlte und machte sich unauffällig auf den Weg.

  • Cleo atmete einmal tief durch um ihren Puls zu senken und steckt die Crusader zurück in ihr Holster und zieht die Bluse wieder drüber.


    >>Keine Hilfe nötig! Ich bleibe hier und kann versuchen die Situation mit den Sicherheitskräften zu entschärfen. Ich bin zu weit vom Eingang weg und würde nur den falschen Eindruck erwecken, wenn ich jetzt los stürme. Zumindest ist heute mal alles an mir legal!<< Kann ich häufig genug nicht behaupten.


    Dann fällt ihr Blick auf die Elfe und das sich ausbreitende Blut. "Die Ganger sind weg! Gleich kommt bestimmt jemand der Dir besser helfen kann, aber wir können zumindest die Blutung etwas stoppen." Cleo schaut sich um, ob sie nicht ein Medkit oder zumindest irgendwelche Tücher hinter der Theke sieht. "Habt Ihr hier ein Medkit hinter der Theke?"

  • Als Betsy in die Augen des Orkmädchen sah, wurde ihr eiskalt. Wenn hier durch ihre Inkompetenz ein Kind umgekommen wäre, hätte sie sich das niemals verzeihen können. Aber es war ja nochmal gutgegangen.

    "Alles wird gut, bist ein toughes Mädchen" raunte sie der jungen Orkin mit einem sympathischen Augenzwinkern zu.

    Dann sprang sie auf und verschaffte sich einen sehr schnellen Überblick. Zwei Verletzte, aber niemand lebensbedrohlich.

    Zwei Ganger bewußtlos vor ihr am Boden. Um einen von ihnen für eine hochnotpeinliche Befragung mitzunehmen, war die Security leider viel zu nah.

    Mit ihrer autoritären Bullenstimme sagte sie: "Die unmittelbare Gefahr ist gebannt, begeben sie sich zügig Richtung Mall, dort werden Sicherheitskräfte sich um sie kümmern."

    Natürlich hoffte sie, dass die verwirrten, herausstürmenden Leute die Sicherheitskräfte kurz aufhielten und ihr wertvolle Sekunden verschafften. Dann hörte sie Cleos Ansage. Sehr gut, dass verschafft uns wirklich ein bisschen Zeit.

    Sie sprang über den Tisch, beugte sich über den massigen Ganger und täuschte vor, seinen Gesundheitszustand checken zu wollen. Dazu zog sie seine Maske runter, fotografierte ihn mit ihren Cyberaugen und durchsuchte ihn schnell. Sein Kommlink ließ sie unter ihren Mantel gleiten und verstaute es in der Faraday-Tasche. Dasselbe wiederholte sie mit dem gelbmaskierten. Dann verließ sie sehr zügig das Lokal, blieb aber auch bei dem toten Biker nochmal kurz hocken und durchsuchte ihn. Wieder mit der einen Hand vortäuschend den Puls am Hals zu messen während die andere die Taschen abklapperte.

    <Abmarsch alle. Boss, soll ich den Saab nehmen, wenn du mit Taylor bei Franklin mitfährst?>

  • Cleo bleibt dort. Also keinen Chococino... und auch keine Cleo auf dem Heimweg. Schade eigentlich.

    Franklin steht noch immer an der Hintertür des Wagens und bedeutet ihrem neuen Klienten lächelnd einzusteigen, während er charakteristisch an seinen Cowboyhut tippt und die andere Hand an seiner Gürtelschnalle hängt.


    Cleo kommt nicht mit - warum auch mal Glück haben? -,

    Betsy will den Saab nehmen - logisch, sie fährt den geilen Wagen -

    Und die die Kerle sind mit den Bikes da - so wie er es auch gerne wär -


    //Also nur ich, der Boss und der Client in dem Mittelklassewagne, das wird bestimmt total lustig 😒//

    (Er hat’s aber auch nich leicht... echt n hartes Leben)


    Freundlich schließt er die Tür hinter seinen Fahrgästen und steigt vorne wieder ein.
    Howdy Partner, wo soll’s hingehen?

    Fragt er recht locker und wirft sich die Bilder der Fahrzeugkamera aufs HUD des Wagens während er schon mal langsam losfährt. Gleichzeitig fliegen seine Finger über das Display mit der Mittelkonsole, wodurch er die Drohne zurückholt.

  • Als alle Feinde am Boden oder abgehauen sind, verliert auch Isidor keine Zeit. Er greift sich seinen Taser vom Boden und geht dann schnellen Schrittes zu seinem Rucksack, den er sich auch gleich über die Schulter wirft. Taser und Streetline verschwinden in ihren jeweiligen Holstern und schon ist er abmarschbereit. Während er, schon im Gehen, die Aufnahmen seiner Cyberaugen und -Ohren des Gefechts speichert und in Dateien zusammenpackt funkt er noch


    <<Cleo, falls die Pendejos SINlos sind, ist die MallSec vielleicht bereit uns einen von denen zu überlassen. Weniger Papierkram oder so.>>


    Dabei verlässt er den Kaf-Haven durch die kaputte Glasfront und macht sich auf den Weg zu seinem Motorrad

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  • Lysander half ihrem Klienten, der sich bereits vom Schock des plötzlichen Feuergefechts zu erholen schien, in den Fond des BMW. Beim Einsteigen nickte er Franklin belustigt zu, der er es so erscheinen ließ, als wäre der Chococcino eines seiner drängendsten Anliegen. Lysander drückte noch einmal beruhigend Andrew Taylors Schulter und drehte sich dann zu Franklin um, der die Fondtür hinter ihnen geschlossen und sich hinter das Lenkrad gesetzt hatte. „Fahr uns bitte nach Raven Manor*, Franklin“, antwortete er ruhig. „Ich bringe Mr. Taylor dort in Sicherheit.“ Der Erwähnte atmete noch einmal zitternd aus und nickte bestätigend. <Elisabeth>, sendete Lysander dann <so machen wir es. Franklin bringt den Klienten und mich nach Raven Manor und stößt dann wieder zu euch.>


    Die Elfe sah Cleo zunächst nur einige Augenblicke aus glasigen Augen an, bevor sie ihre Worte wahrzunehmen schien. Sie zuckte vor Schmerzen zusammen, als sie die Linke für einen Moment von der Schusswunde löste und mit blutverschmierter Hand unsicher in die grobe Richtung des Durchgangs zur Küche deutete. Dort fand Cleo auf den ersten Blick das an der Wand angebrachte Medkit. Ein professionelles Modell.


    Die meisten der unverletzten Besucher des Kaf-Haven folgten Betsys Aufforderung und strebten dem zerschossenen Ausgang zur Mall zu. Dort tauchte zunächst eine Ares Walking Wall Deckungsdrohne mit dem Logo von Eagle Security auf, hinter deren ausgefahrenen Schutzschilden vier Beamte in leichter Sicherheitspanzerung, und in Anschlag gebrachten Colt Cobra Maschinenpistolen, vorrückten. Um die Gardisten blinkte in der AR zur Identifikation das Firmenlogo abwechselnd in grellem Rot und Blau. Hinter ihnen sicherte eine baugleiche Drohne das Zugriffsteam nach hinten und dicht unter der Decke schwebten zwei Ares Sparrowhawk in das verwüstete Kaf-Haven. Die kleinen Quadrocopterdrohnen schienen mit Tasern ausgerüstet zu sein und scannten den Raum nach Gefahrenquellen. Die Gäste strömten links und rechts an der Walking Wall vorbei, durchgewunken von zwei weiteren Sicherheitsbeamten, bei denen es sich offenbar um normale Mallpatrouillen handelte. Das schlossen Cleo und Diego, da diese Beamten nur mit Panzerwesten gerüstet und mit Ares Predators bewaffnet schienen. Auch Diego wurde unerkannt durch den Ausgangsbereich geschleust. Im Innern der Mall konnte er entfernt zwei weitere, in Panzerwesten gekleidete, Sicherheitsgardisten sehen, die eilig in die Richtung liefen, in welche die beiden Ganger geflüchtet sein mussten.


    „Blood Mountain Boys“, stellte einer der gepanzerten Gardisten fest, als er sich vorsichtig dem bewusstlosen Gangmitglied mit der gelben Maske näherte. „Was wollten die denn hier?“ Der Anführer des Teams löste sich ebenfalls aus der Deckung der schwer gepanzerten Kettendrohne und sah sich unter den verbliebenen Anwesenden um. „Was ist hier vorgefallen?“, fragte er in den Raum.


    *) Das Familienanwesen der Ravens in Snohomish

  • Neben Cleo tropft Franklins Chocochino auf den Boden, die letzte Salve der Ingram hatte sowohl der Maschine als auch dem Becher den Rest gegeben.

    Tja, den bleibe ich Franklin heute wohl schuldig.

    Um nicht arrogant rumzustehen, wenn die Sicherheitskräfte eintreffen, kümmert sie sich weiter um die silberhaarige Elfe. Ein teil ihrer Aufmerksamkeit bleibt bei den sich nähernden Sicherheitskräften und sie kann bei deren Ankunft die erste relevante Information mitbekommen.

    <<Ich werde schauen was ich erreichen kann, Diego. Einer der Sicherheitsleute vermutet die Gang sind die Blood Mountain Boys, schaut mal, ob Ihr da Infos bekommt.>>

    Sie ist gerade auf dem Weg zum Medkit und sich sicher, dass vermutlich erstmal niemand sonst dem Gardisten eine Antwort geben wird.

    Sie spart sich die offensichtliche Antwort, dass eine Schießerei stattgefunden hat und zählt mit einem Blick zu dem Gardisten die momentan relevanten Fakten auf.

    "Zwei Angreifer auf der Flucht in die Mall. Zwei verletzte Zivilisten und zwei..." mit einem Blick nach draussen "...nein vermutlich drei verletzte Angreifer."

    Da sie bisher noch niemand zum stoppen aufgefordert hat, nimmt sie das Medkit von der Wand und öffnet es auf dem Weg zur Elfin.


    „Und sie sind?“, fragte der menschliche Anführer des Eagle Security-Teams und trat näher. Dabei senkte er den Lauf der Maschinenpistole zu Boden. Die kurzgeschorenen schwarzen Haare des Gardisten ließen vermuten, dass er eine militärische Vergangenheit hatte und die eisblauen Cyberaugen blickten hart, aber nicht feindselig. Perry, stand auf seinem Namensschild. Die Streifen auf den gepanzerten Schulterkappen zeigten seinen Rang. Ein Sergeant.


    Sie hält inne in ihrer Bewegung, vermutlich konnte jemand mit besseren Kenntnissen in ein paar Momenten sowieso mehr bewirken als sie mit ihren Fähigkeiten jetzt.

    Ihre dunkelbraunen Cyberaugen scannen kurz nach Rang und Namen bevor sie antwortet.

    "Cleo Jones, Sergeant Perry." Für alle weiteren Informationen wird er vermutlich sowieso gleich ihre SIN und Lizenzen abrufen. "Soll ich mich weiter um die Bedienung kümmern oder kommt jemand? Dann kann ich Ihre Fragen gleich beantworten."


    Hinter Sergeant Perry lief ein weiterer Eagle-Security-Mitarbeiter in das Kaf-Haven. Auf seiner Panzerweste prangte das rote Kreuz eines Sanitäters. Er hörte Cleos letzte Worte und wandte sich der verletzten Elfin zu, aber der Sergeant bedeutete ihm mit einem Fingerzeig, dass er sich zuerst um den angeschossenen Konzernangestellten kümmern solle. Der Sanitäter bestätigte mit einem knappen Nicken, eilte mit seinem militärischen Medkit im stabilen Hartplastkoffer zu dem Verletzten und begann mit der Erstversorgung. Auf einem weiteren Wink Sergeant Perrys befestigte einer seiner Männer, ein schlanker Ork mit blonden Haaren, seine Colt Cobra auf der Brust und nahm Cleos Platz bei der verwundeten Elfe ein. Er gab ihr zunächst ein Schmerzmittel aus dem von Cleo bereits geöffneten Medkit, bevor er einen Schnellverband auswickelte.

    „Was ist hier geschehen, Ms. Jones?“, fragte Perry, während er in einem AR-Fenster Cleos SIN abrief und verifizierte. Er stutzte. „Die Lizenz für ihre Automatikpistole wurde von Raven Investigative Services ausgestellt. Sergeant Perry hob eine Augenbraue. „Sie gehören zu Mr. Ravens Leuten?“


    Okay, das könnte in die richtige Richtung gehen!

    Sie nickt dazu. "Das ist korrekt, Sergeant. Aber viel Aufklärung kann ich vermutlich noch nicht liefern. Dieser Überfall war vollkommen unerwartet." Ebenfalls erleichtert, dass sie sich nicht um die Verletzten kümmern muss.

    "Eigentlich hatte ich mit keinem Ärger mehr gerechnet und nur noch auf meine Bestellung to go gewartet, als vier Angreifer das Kaf Haven stürmten. Sie hatten vom ersten Moment an die Gäste unter Beschuss genommen." Sie lässt nochmal kurz ihren Blick zu den beiden auf dem Boden liegenden Gangern wandern. "Wenn ich das gerade richtig gehört habe, wissen Sie vermutlich sogar besser als ich, wer die Angreifer sind."


    Sergeant Perry nickte. „Blood Mountain Boys“, erwiderte er mit einem Seitenblick auf die regungslosen Gangmitglieder. „Eine Go-Gang. In letzter Zeit werden sie immer frecher, aber das liegt wahrscheinlich auch an den vielen Drogen, die sie sich einwerfen.
    Ihre Markenzeichen sind die individuellen Kriegsmasken. Eigentlich sind ihre Farben blutrot und braun, aber heute wollten sie wohl nicht auffallen. Eigentlichsind auch viele Metas bei den Blood Mountain Boys, aber hier wurden nur Menschen gesehen.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Viele meiner Kollegen neigen leider dazu, Orks und Trolle eher zu kontrollieren, deshalb haben sie wohl eine rein menschliche Gruppe geschickt.“ Er blickte Cleo aufmerksam an. „Nicht, dass das meiner Meinung nach eine rationale Vorgehensweise wäre, Ms. Jones.“ In der Ferne hörten sie das Geheul von Sirenen.

  • Betsy näherte sich mit ihrer sicher in der verborgenen Faraday-Tasche verstauten Beute dem Saab. Lysander hatte den Sportwagen mit drei Marken für sie freigegeben. Den zusätzlich nötigen Ersatzschlüssel hatte sie wie alle anderen am Einsatz beteiligten wie immer in der Tasche. Nichts war anstrengender, als nicht wegzukommen, weil die falsche Person gerade die Autoschlüssel hatte. Zügig, aber nicht hastig wirkend - zumindest versuchte sie das- stieg sie ein, fuhr los und überließ dann aber recht bald dem ziemlich guten Autopiloten das Steuer. Ziel: Midway Park.

    Erstmal zurücklehnen und durchschnaufen. Dann überprüfte sie trotzdem, ob sie verfolgt wurde.


    <Sobald Cleo zurück ist, Nachbesprechung in Midway Park. Dann weitere Einsatzplanung. Wer noch zuviel Adrenallin hat, bitte im Übungsraum vorher loswerden. Können sich alle einmal zurückmelden und Bescheid geben, ob alles ok ist?

    @ Lysander. Hab ich das richtig verstanden, dass du bei Taylor in Raven Manor bleibst? Habt ihr überprüft ob Taylor verwanzt ist? Wir fahren mit dem Einsatz erstmal autonom fort? Vielleicht kannst du ja von Taylor in Ruhe nochmal mehr über eventuelle Insider rausfinden.

    @ Cleo. Viel Glück. >


    Sie ging im Kopf den gerade stattgefundenen Einsatz nochmal Schritt für Schritt durch und schlug sich mehrmals an den Kopf, angesichts ihrer Fehler. Immerhin gut gegangen. DIESE Fehler würden sie sicher nicht nochmal machen.

  • Nachdem Sergej sein Bike erreicht und sein Deck erstmal herunter gefahren hatte, startete er zuerst mit seinem Commlink eine Suchroutine mit den Parametern "Blood Mountain Boys" sowie "Blackfeather"

    Damit würde er mal eine Basis an Infos einholen auf denen er seine spätere Recherche aufbauen würde.

    Wahrscheinlich würde die örtliche Schattengemeinde mehr sinnvollen Input dazu

    liefern, aber irgendwo musste man ja anfangen.


    Außerdem würden sie ja auch auf andere Kanäle zugreifen können.


    an das Team schickte er noch eine kurze Nachricht

    >>Bin alles gud und noch da falls Ärger gibt. <<


    es würde nicht Schaden noch ein wenig als Rückendeckung in der Nähe zu bleiben. Im Notfall könnte er noch immer mit dem Bike einen schnellen Abgang machen.

  • <<Si, gracias Cleo.>>


    Funkt Isidor und antwortet dann auf Betsys Aufforderung


    <<Todo bien bei mir, ein kleiner Kratzer aber nichts, was nicht bis Midway warten kann. Kanns kaum erwarten ein paar Screechies zu kriegen.>>


    Screechies sind Isidors Lieblingsnaschen, früher mal als Twinkies bekannt. Nach dem, was die Medien den "großen grünen Twinkie-Strahl" nannten, hatte damals die Firma ein Rebranding durchgeführt und heute kennt man die Screechies mit der neongrünen Verpackung aus jedem Stuffers-Naschregal. An seinem Motorrad angekommen löst er den Helm von der Magnethalterung an der Seite der Maschine und schickt, während er den Helm aufsetzt, die Aufnahmen seiner Cyberaugen und -Ohren in die gemeinsame Gruppe. Kurz darauf sitzt er auf seinem Rennmotorrad und fährt recht gemütlich durch Seattle. Betsys Kommentar über Adrenalin trifft auf Isidor nicht zu, er ist nach Einsätzen immer sehr ruhig und ausgeglichen. Vorher sieht das manchmal anders aus, aber hinterher ist es bei ihm immer, als sei eine lange angehaltene Spannung gelöst worden. Klar, das leichte Zittern kriegt er wie jede und jeder andere auch, aber er ist nicht aufgeputscht und energiegeladen sondern es geht ihm meist eher wie wenn man sich nach einer guten Runde Schwimmtraining auf die Couch legt. Betsy hat mal auf eine überkompensatorische Fehlfunktion seines Schlafkompensators und einen dadurch sehr starken Adrenalinabbau getippt, aber so ganz klar ist das nicht. Und so fährt er dann auch, gemütlich, brav und umsichtig, einmal sogar so sehr, dass der gestresste Sarariman hinter ihm anfängt, wütend zu hupen. Als nach und nach Cleos und Betsys Infos zu den Gangern rein kommen, schreibt er in die Gruppe


    <<Jemand hat ein paar Amateure losgeschickt. Auf den Boss, auf uns oder auf den Kunden?>>

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Cleo erwidert den Blick des Sergeants ruhig, abwägend ob er mit der Bemerkung bei ihr eine emotionale Reaktion erzeugen will oder nur schon die Ausrede für die Anwesenheit der Waffen zurecht legt.

    "Solche Kollegen sind bei mir zum Glück Vergangenheit." erwidert sie mit einem Schulterzucken.

    Sie kann verschiedene Sirenen in der Ferne identifizieren, ihr Näherkommen der Countdown, um noch mögliche Informationen von Sergeant Perry zu erfahren. Sie weiß leider nur zu gut, dass er jetzt weder einen der Angreifer noch irgendwelche anderen Beweise abgeben darf ohne größeren Ärger zu bekommen.

    Sie lässt den Blick kurz über die Läden schweifen, die vom Kaf-Haven aus zu sehen sind.

    "Der vielseitige Waren- und Personenverkehr einer Mall macht es nunmal nötig im Sicherheitskonzept Prioritäten zu setzen, vor allem wenn es weder Handel noch Kunden einschränken darf. Ob diese Prioritäten immer rational gewählt sind, bleibt dahingestellt."

    Cleo richtet ihren Blick wieder auf Sergeant Perry.

    "Wenn Sie sagen wollen, dass die Blood Mountain Boys sich zumindest im Vorfeld Gedanken und einen Plan für diese Aktion gemacht haben müssten, gebe ich Ihnen Recht. Haben sie das Bewegungsmuster der Gruppe bereits prüfen können? Mich würde interessieren, ob sie einfach angekommen und los gestürmt sind oder ob sie auf einen bestimmten Zeitpunkt gewartet haben."


    Sergeant Perry neigte leicht den Kopf zu Seite, während er Cleos Einwurf durchdachte. „Das ist eine gute Frage, Ms. Jones“ Er tippte mit der linken Hand in der AR und schien sich schnell durch Videofeeds zu scrollen. „Sie haben recht. Sie sind schon vor etwa fünfzehn Minuten durch einen Seiteneingang hereingekommen. Die Sensoren haben nicht angeschlagen. Er presste verärgert die Lippen aufeinander.

    Das Sirenengeräusch wurde schnell lauter und hörte aprupt auf. Perry sah durch die zerschossene Fensterfront zur Terrasse des Kaf-Haven, wo gerade ein Notfallfahrzeug mit quietschenden Reifen anhielt.
    Die Hecktüren öffneten sich und drei uniformierte DocWagon-Mitarbeiter eilten auf das Café zu. „Na endlich.“ In der Ferne näherten sich weitere Sirenen.

    Cleo nickt zu den Aussagen des Sergeants nachdenklich.

    "Haben Sie im Moment noch Fragen an mich?" Sie geht in Gedanken nochmal den Angriff durch und ihr Blick bleibt an dem Tisch hängen, der Betsys Flashpack verdeckt. Verdammt, das werden wir wohl auch von KE zurück fordern müssen.


    „Sie können gehen, Ms. Jones. Wir wissen doch nun beide, dass die Ganger versucht haben, jemanden zu geeken und an ihrem Widerstand gescheitert sind. Eine Schießerei mit Verletzten ist schon ein gefundenes Fressen für die Medien, aber tote Besucher der Mall hätten uns ziemliche Schwierigkeiten bereitet. Also danke.“ Er nickte ihr zu. „Das Wen und Warum zu klären ist Knight Errants Problem.“ Er wandte sich den hereinkommenden DocWagon-Mitarbeitern zu, die sich bereits verteilten, um die Verletzungen zu sondieren. „Ich könnte mir vorstellen, dass Knight Errant eine Aussage von ihnen möchte. Aber damit werden sie sich vermutlich an Mr. Raven wenden“, sagte er noch über die Schulter. Dann sprach er mit der führenden Notfallsanitäterin,
    einer zierlichen Trollin, die ihn immer noch um einen Kopf überragte.


    "Alles klar! Nichts zu danken!"

    Cleo sieht zu, dass sie zum Haupteingang kommt, wo in der Regel Taxis warten. KE werden sicher mehr Details wissen wollen, dafür ist auch später noch Zeit. Auf dem Weg übermittelt sie schonmal einige Informationen ans Team.

    <<Die Ganger haben 15 Minuten bis zu ihrem Angriff in der Mall gewartet und die Sensoren des Seiteneingangs hatten bei den Waffen nicht angeschlagen. Ich bin jetzt auf dem Rückweg zu Midway Park.

    Kann Taylor sagen, ob die Ganger in seinem Lagerhaus auch die Farben blutrot und braun getragen haben?

    Sergej : Danke für's warten. Ich nehme ein Taxi, wir müssen ja nicht noch irgendwelchen Kameras zeigen, dass wir zusammen gehören.>>
    Sie lässt sich auf die Rückbank des Taxis fallen und kann spüren wie der Adrenalinrausch langsam abfällt. Ihre Annahme, dass es sich eigentlich nur um ein ereignisloses Erstgespräch handelt, hat sie zu unvorsichtig werden lassen. Im Endeffekt hätte schon ein Durchgang durch die Mall gereicht, um die Ganger im Vorfeld des Gesprächs zu bemerken. Zum Glück sind sie noch mit einem blauen Auge davon gekommen.