• Betsy wurde im Saab ganz schön herumgeschüttelt. Mal wieder sehnte sie sich nach einem Magennervstimulator, der die Übelkeit wirksam bekämpfte. Aber ein paar Verfolgungsjagden hatte sie auch schon hinter sich und vor Lysander würde sie sich auch nichts anmerken lassen. Trotzdem war sie froh, als der Saab endlich abparkte.


    Für diesen Mallbesuch hatte Betsy eine perfekte Mittelschichterscheinung aufgelegt. Ihr Gesicht leicht langweilig, ohne besondere Kennzeichen. Ihre Smartperücke gab ihr eine mittelange, fuchsbraune Frisur. Ihr klassicher Mortimer Anzug war per elektrochromatischer Verbesserung diesmal in Flieder gefärbt. Der dazupassende Mantel, den sie über dem Arm trug in beige. Sie passte in diese Mall ein Cop in nen Donut-Laden.


    Sie stieg als erste aus und checkte die Lage. Ihre mit allerlei Sichtverbesserungen ausgestatteten Cyberaugen scannten die Umgebung. Irgendwie immer noch seltsam den Bodyguard für jemand zu geben, der sicherlich doppelt so viel Kampferfahrung und entschieden bessere Reflexe hatte. Aber sie hatte ein gutes Auge und ein Gefühl für Situationen. Und hier war alles in Ordnung. Also wenn man diese Höllenmall für in Ordnung hielt. Aber das war eine ganz andere Frage.


    Das Cafe betrat Betsy zuerst und ließ Lysander dann den Vortritt. Während Lysander gegenüber des Klienten Platz nahm setzte sich Betsy rechtwinklig zu den beiden, so dass sie die Ausgänge im Blick hatte. Sie überprüfte das Teamnetzwerk und schaltete sich durch die Bildverbindungen der anderen. Dann erst wandte sie dem sorgenvoll aussehenden Mann zu.


    "Einen guten Tag."

    Auch der Klient schien definitiv eher verzweifelt als gefährlich.

    Trotzdem hielt Betsy ihren Blick unauffällig auf ihn gerichtet und schätzte Software-unterstützt seine Emotionen und Absichten ein.



  • Cleo verschluckt sich fast bei Franklins Spruch mit dem Sandwich.
    "Immer schön vorsichtig mit den Wünschen!"


    ...dass ich lieber Fat Boy fahren würde.


    Sie grinst ihn breit an. "Wenn ich wollte, könnte ich das jetzt auch falsch verstehen. Hast Du Fat Boy denn schon wieder repariert oder zieht der immer noch nach links?" Cleo glaubt so zumindest für die Hinfahrt das Gesprächsthema gewählt zu haben, wenn Franklin einmal anfängt von seinem Motorrad zu erzählen, kommt er meistens nicht so schnell wieder davon ab.


    Franklin und Cleo sind etwas früher losgefahren, damit Cleo schon im Cafe sitzen kann, wenn Lysander ankommt. Im Laufe des vormittags hatte sie sich nochmal umgezogen, sie trägt eine einfache graue Stoffhose und eine blaue Bluse, beides zwar körperbetont, aber doch weit genug, um irgendetwas drunter tragen zu können. Sie setzt sich an einen freien Zweiertisch, von dem aus sie sowohl die Glastüren nach draußen als auch den Übergang in die Mall im Auge behalten.

    Sie bestellt und bezahlt ihren doppelten Vanilla-Latte, um dann ab und zu einen Schluck zu nehmen, während sie den geübten halb abgelenkten Blick aufsetzt, als würde sie in der Matrix lesen.


    Stattdessen scannt sie kurz die Umgebung mit Hilfe ihrer Radarsensoren, aber nur gerade so lange, dass niemand sich so sehr über die leicht erhöhte Störung wundert und anfängt nach der Quelle zu suchen. Sollte da irgendetwas auffällig sein, wird sie das ans Teamnetzwerk übermitteln. Danach hält sie unauffällig den Raum im Blick.


    Wenn Lysander und Betsy den Raum betreten, achtet Cleo darauf, ob irgendjemand die beiden mit mehr als mit dem üblichen kurzen neugierigen Blick mustert.

  • Zusammen mit Dozor fährt auch Isidor die Straßen zur Mall entlang. Der Unterschied zwischen den beiden könnte kaum größer sein. Der eine ein Zwerg, breit durch seine Cyberware und unterwegs auf einer schweren, basslastigen Maschine.

    Isidor hingegen trägt seine eng anliegende Jeans, dazu eine schwarze Lederjacke über einem beigen Baumwollpulli und dazu schwarze Turnschuhe, eine Kleidung, in der man sich in fast jeder Schicht bewegen kann, ohne groß aufzufallen. Offen in einem Holster am Gürtel trägt er einen Taser, eine ganz legale Waffe, passend zu seiner SIN. Viel weniger offensichtlich ist die kleine Holdoutpistole in dem Tarnholster hinten an seinem Gürtel unter der Jacke. Auf dem Rücken hat er einen schwarzen Rucksack, in dem sich nicht nur je zwei Ersatzmagazine für seine Waffen befinden sondern auch eine Flasche Limo, ein paar Soyriegel und ein Ersatzshirt, einfach weil es manchmal sehr angenehm ist, ein sauberes Shirt dabei zu haben. Der größte Kontrast liegt aber in dem Motorrad, auf dem er fährt. Während Dozors Maschine durchaus dazu geeignet scheint, auch mal einfach durch eine brennende Barrikade zu brechen und dabei laut und tief zu lachen, sitzt Isidor auf einer schlanken, eleganten Rennmaschine, einer Yamaha Kaburaya, das schnellste, was momentan auf dem Markt zu finden ist.

    Erst ein paar Fahrminuten vor der Mall trennt er sich von Dozor und fährt ein wenig vor, so dass die beiden nicht gleichzeitig die Mall betreten. Dort angekommen begibt er sich ziemlich direkt in den Kaf-Haven und sucht sich einen freien Tisch, von dem aus er einen Überblick über den Laden hat. Er bestellt sich einen blablabla mit blablabla ohne blablabla-Aroma und beginnt ganz furchtbar wichtige Dinge in seinem Kommlink zu erledigen, was natürlich, da er Troden besitzt, darauf hinausläuft, dass er mit diesem ganz bestimmten "ich arbeite"-Blick-ins-Leere da sitzt.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Mit den Autos des Bosses geht Franklin wie immer ordentlich um. Er rast also nicht, das wäre echt auch nicht unauffällig. Er fährt ordentlich und geschickt, regt sich nicht über andere auf und ist dadurch gefühlt eher Chauffeur.
    Und wie sie’s geplant hat, nimmt er das Thema gerne auf.

    Ja er zieht ja nach links seit ich diesen Geschützturm drin hab. Ich glaub das gefällt ihm irgendwie nich.
    gefolgt davon, dass er ihr erklärt, was er gestern alles geschraubt hat, mit dem Ergebnis, dass er immer noch nach links zieht. Ganz leicht zwar nur, aber es passiert.


    Aber egal, er schafft es irgendwann zu merken, dass das Thema ihn vermutlich mehr interessiert als sie und ärgert sich, dass er sie volllabert. Doch da fahren sie schon auf den Parkplatz. Schön die Zeit mit ihr doof genutzt, gut gemacht Cowboy....


    Naja, wenn’s passt, bringst Du mir so Chococino mit Karamell mit?

    Fragt er noch als sie aussteigt und startet dann missmutig die Drohne. Dummer Franklin.



    Was meinte Betsy wohl damit die nähere Umgebung zu beobachten?! Meint sie IN der Mall? Wahrscheinlich nicht, oder? Da sind ja alle anderen schon. Also lässt er die Drohne einfach aufsteigen und schaut nach Fahrzeugen oder Personen, die merkwürdige Dinge tun.

    Das ist sicher nicht einfach, denn hier ist viel los, daher lässt er sich beim Sichten der Kamera von seinen Instinkten leiten. Wie würde er so ein Treffen sabotieren?!


    Wir brauchen dringend mehr Drohnen für sowas und ne Riggerkonsole...


    Überlegt er sich und schaltet seinen Videofeed mit hinein in den Team-Feed

  • Cleos Radarscan beim Betreten des Kaf-Haven brachte, außer der kurzen Kommlink-Störung eines Teenie-Mädchens in Schuluniform, keine Auffälligkeiten zu Tage und auch die Beobachtung der Kunden bei Lysanders und Betsys Ankunft, ließ kein gesteigertes Interesse an den Neuankömmlingen erkennen. Nur der müde wirkende, ältere Mann, dessen Tisch Lysander ansteuerte, entdeckte diesen und blickte ihn unverwandt an. Seine Haltung straffte sich und er stand auf.


    Alle Teammitglieder bemerkten eine Fußstreife des Sicherheitsdienstes, die um die südöstliche Ecke der Mall bog und langsam durch den Außenbereich des Kaf-Haven patrouillierte. Betsy stand zwar mit dem Rücken zum Eingang, nutzte aber geschickt den hinter der Bar befindlichen Spiegel, um die Umgebung zu beobachten. Zwei uniformierte Gardisten in einer Panzerweste mit dem Logo von Eagle Security schritten ohne Eile vorbei. Ein robust gebauter Ork mit brünettem Bürstenhaarschnitt und eine deutlich kleinere menschliche Frau mit langen blonden Haaren, die sie zu einem losen Dutt hochgesteckt hatte. Beide trugen einen Ares Predator V und einen Betäubungsschlagstock am Gürtel sowie, in einem waagerecht an der Panzerweste befestigten Holster, einen Yamaha Pulsar Taser. Sergej verifizierte sofort die ausgestrahlten SINs der Sicherheitsgardisten als echt.


    Beinahe gleichzeitig umfuhren zwei Motorräder die südwestliche Ecke der Mall. Einer der beiden Fahrer, ein kaum achtzehnjähriger Mensch mit einem langen Schopf blonder Dreadlocks auf einer schwarzen Suzuki Mirage, verbarg seine Augen hinter einer verspiegelten Pilotenbrille. Unter seiner gepanzerten Jacke konnte er durchaus eine Schusswaffe verbergen, es war jedoch auf diese Entfernung keine zu erkennen. Der zweite Motorradfahrer, ebenfalls ein Mensch mit kurz geschnittenen schwarzen Haaren und modisch getrimmtem Bart schien kaum älter zu sein. Er fuhr auf einer blutrot lackierten Yamaha Rapier. Sein granitfarbener Kurzmantel verbarg ebenso etwaige Bewaffnung. Die beiden passierten zuerst Sergej, der es sich in einem asiatischen Imbiss auf der Arkadenseite bequem gemacht hatte. Franklins Drohne schwebte unbemerkt über der Straße und behielt alle vier Personen in seiner Sensorwahrnehmung.


    Die beiden Rennmotorräder rollten in Schrittgeschwindigkeit dahin. Im Augenblick des Passierens wandte der Schwarzhaarige kurz den Kopf zu Sergej, als habe sein Instinkt bemerkt, dass dieser ihn beobachtete. Ohne die geringste Veränderung des Ausdrucks seiner dunklen Augen, wandte er sich aber wieder ab und unterhielt sich weiter mit seinem Begleiter. Er hatte Sergej nicht erkannt. Das Duo trug keine Gangaufnäher und auch ihre Rennmaschinen waren zwar aufgemotzt, aber nicht in Go-Gang-Manier gestylt.


    Sergej stellte sofort fest, dass die jungen Männer keine SINs ausstrahlten, was hier jedoch nicht verboten war. Da er auch keine Kommlinks entdecken konnte, mussten sie diese im versteckten Modus betreiben. Er startete einen weiteren Suchlauf. Bisher hatte er schon eine ganze Reihe PANs und Geräte im versteckten Modus entdeckt. Interessantes war aber nicht darunter gewesen. Es schien sich auch keine außergewöhnliche Anzahl verborgener Signale in seiner WiFi-Reichweite zu befinden. Sergej sortierte die versteckten Geräte nach Entfernung zu seinem Standort und identifizierte so schnell die beiden gesuchten Kommlinks. Seine AR markierte ein Erika Elite als zu dem blonden Motorradfahrer gehörig und in seinem PAN befanden sich unter anderen Kleingeräten auch ein Smartlink und eine Pistole. Browning Ultra-Power. Das Kommlink des schwarzhaarigen Bikers war ein Renraku Sensei. Sergej konnte hier keine auffälligen verbundenen Geräte entdecken. Moment, ein bisschen weiter entfernt befand sich noch ein weiteres verstecktes Gerät. Eine Walther Palm Pistol-Holdout. Der orkische Eagle-Security-Mann trug sie in einem Knöchelhalfter, stellte Sergej fest.


    Die beiden Sicherheitsgardisten hatten die Motorradfahrer ebenfalls bemerkt und beäugten sie kritisch, unternahmen aber nichts.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dschinn () aus folgendem Grund: Grundlegend überarbeitet.

  • Lysander erreichte den Tisch, an dem der schmale menschliche Mann soeben aufgestanden war. Sie reichten sich die Hände. „Mr. Taylor“, begrüßte Lysander sein Gegenüber nach einem festen Händedruck. „Ich freue mich, sie kennenzulernen. Das ist meine Mitarbeiterin, Ms. Bennet.“ Er wies auf Betsy. Mr. Taylor nickte ihr mit einem schwachen Lächeln freundlich zu. „Sehr erfreut, Ms. Bennet.“ Dann wandte er sich wieder Lysander zu. „Mr. Raven, zunächst möchte ich mich bedanken, dass Sie bereit waren sich so kurzfristig mit mir zu treffen.“ Lysander winkte ab und sie setzten sich. Während Mr. Taylor sich erbat, über das AR-Display des Cafés für sie drei jeweils einen Klondike Premium Kaffee mit einem Stück hausgemachten Apfelkuchen zu bestellen, legte Lysander ein flaches Kästchen auf den Tisch. Ein White-Noise-Generator, der verhinderte, dass sie belauscht werden konnten. Gleichzeitig klinkte er den Audiofeed seines integralen Kommlinks in ihr verschlüsseltes Netzwerk ein, damit das Team mithören konnte.


    Ihr Gegenüber räusperte sich, während hinter der Bar der hochwertige Kaffeeautomat selbstständig mit der Zubereitung ihrer Getränke begann. „Mr. Raven, wie sie wissen, bin ich CEO von West Coast Cargo und meinem Unternehmen droht in wenigen Tagen die Zahlungsunfähigkeit. Viele meiner Mitarbeiter wären dann arbeitslos und könnten ihre Familien nicht mehr ernähren. Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr, an wen ich mich noch wenden könnte.“ Mr. Taylor hielt für einen Moment inne, als die Bedienung, eine gertenschlanke junge Elfe mit frechem, silberfarbenem Kurzhaarschnitt und schneeweißer Bluse auf einem Tablett in Buchenholzoptik die dampfenden und dabei köstlich nach echtem Kaffee duftenden Tassen vor ihnen abstellte und dann auch die Teller mit dem lecker aussehenden Apfelkuchen verteilte. Als die Elfe zum nächsten Tisch weiterzog, um dort abzuräumen, sammelte sich ihr potentieller Klient kurz und fuhr dann fort: „Wir sind eine mittelständische Spedition mit etwa 140 Mitarbeitern und betreiben drei Lagerhäuser in Seattle, sowie zwei weitere in der Front Range Free Zone und in Los Angeles. Vor zwei Tagen wurde unser Lagerhaus in Everett von Kriminellen überfallen und besetzt. Zwei meiner Mitarbeiter, beide SINlos, wurden dabei schwer verletzt. In dieser Lagerhalle stehen unter anderem sechs Truck-Ladungen Terminfracht von Renraku.“ Er seufzte. „Palettenweise die noch nicht veröffentlichten Sensei MediCare Armband-Kommlinks mit integriertem Vitalmonitor, die wir in zwei Tagen an die Einzelhändler und Flagship-Stores rechtzeitig zum Erscheinungstermin ausliefern müssen. Sonst droht uns eine vernichtende Vertragsstrafe.“ Mr. Taylor bemerkte, dass er nervös die Hände ineinander verkrampft hatte und löste seine Finger voneinander.


    Lysander nahm ruhig einen Schluck des gar nicht bitteren Kaffees und bedeutete seinem Gegenüber fortzufahren. Mr. Taylor nickte. „Sie fragen sich sicherlich, warum ich nach dem Überfall nicht sofort Knight Errant kontaktiert habe. Wissen sie, mittelständische Speditionen haben es heutzutage wirklich nicht leicht. Manche Frachten kann ich einfach nicht über die Bücher laufen lassen, damit ich meine SINlosen Mitarbeiter bezahlen kann. Deshalb brauchte ich ein Lagerhaus, welches mir nicht offiziell gehört. Ich habe es vor Jahren über eine Scheinfirma gekauft. Die Besitzdokumente sind auf einem Kryptoschlüssel gespeichert, der sich stets im Safe meines Büros befand. Vorgestern Nacht wurde aber auch in unsere Büroräume eingebrochen. Sie ahnen es“, er sah Lysander grimmig in die Augen. „Der Kryptoschlüssel wurde gestohlen.“


    Interessant, dachte Lysander, da hat aber jemand einen großen Aufwand betrieben. Er warf Betsy einen kurzen Blick zu, als Mr. Taylor bereits fortfuhr. „Würde ich Knight Errant einschalten, würde unvermeidbar der Internal Revenue Service* informiert werden und West Coast Cargo unter Steuernachforderungen begraben. Meine Mitarbeiter säßen genauso auf der Straße. Unternehme ich nichts, erwartet uns Renrakus Vertragsstrafe. Diese können wir nicht bezahlen. Genau genommen kann ich auch sie nicht bezahlen, wenn ich nicht auch einige der anderen dort gelagerten Waren verkaufen kann.“ Mr. Taylor zuckte hilflos mit den Schultern. „Jedenfalls, wenn wir zahlungsunfähig sind, wird KondOrchid mein Unternehmen aufkaufen. Sie haben schon vor beinahe zwei Jahren 10% der Unternehmensanteile von unserer Bank kaufen können und warten seitdem auf ihren Moment. Ihnen kämen unsere Ressourcen und Kunden sehr gelegen, um ihr eigenes Netzwerk auszubauen. Die SINlosen Mitarbeiter werden dann sofort aussortiert werden und am Ende werden vielleicht noch 50 Leute beschäftigt bleiben, das aber zu Hungerlöhnen.“


    „Eigentlich hätten die Kommlinks gar nicht dort lagern dürfen, aber unsere offiziellen Lagerhäuser waren voll und so gab es für diese Ladungen keinen Platz mehr. So etwas passiert“, beendete er seine Ausführungen leiser. „Sie sehen, West Coast Cargo steht am Abgrund. Mr. Raven, bitte helfen Sie uns!“


    * Finanzministerium der UCAS

  • Betsy zappte noch einmal kurz durch die Bildverbindungen des Teams. Als sie die Biker und die Security bemerkte, hielt sie kurz inne. Sie griff ihren gut gepanzerten Mantel, den sie hier im Cafe einfach gefaltet über die Beine gelegt hatte, am Kragen, so dass sie ihn im Notfall als gepanzerte Decke über Lysander oder Taylor werfen könnte. Sie versuchte das Geschehen im Blick zu behalten, aber ihre Hauptaufmerksamkeit richtete sie auf ihren Johnson. Für die Umgebungsüberwachung gab es schließlich ein starkes Team, dem sie vertraute.

    Abseits der Begrüßung überließ sie das Reden selbsverständlich Lysander und beschränkte sich auf ein zurückhaltendes , höfliches Lächeln. Sie hörte sich die Geschichte von Mr. Taylor ruhig an.

    Soso, ein steuerhinterziehender millionenschwerer "Mittelständler" ist durch seine illegalen Aktivitäten in die Bredouille geraten. Sieh an. Aber er sorgt sich ja so um seine illegal beschäftigten Angestellten. Kurz mußte sie sich ein zynisches Schmunzeln verkneifen und sich daran erinnern, dass sie nicht mehr bei den Bullen war. Lysander würde schon wissen, was er tat.

    Betsy konzentrierte sich darauf, eine Einschätzung von Mr.Taylor und seiner Geschichte zu gewinnen. Zur Unterstützung ihrer geschulten Bullensinne nutzte sie modernste Software, thermale Stimmungserkennung, Stimmanalyse Lügendetektor, Pheromonerkennung.

    Wie häufig schon erprobt öffnete sie gleichzeitig ein Dokument im internen Netzwerk, in das sie über ihr DNI ihre Ergebnisse, aber auch offene Fragen und vorläufige Überlegungen eintrug. Alle Teammitglieder konnten drauf zugreifen und ergänzen. So konnte Lysander während des Gespräches auf die Schwarmintelligenz zurückgreifen, ohne dass der Gesprächspartner irgendetwas mitbekam.

    < 1. Sagt er die Wahrheit oder beschaffen wir hier jemandem fremde Kommlinks? Kann er seine Geschichte irgendwie belegen, wenn auch nicht für die Bullen, aber wenigstens für uns.
    2. Wenn er die Wahrheit sagt. Sowohl die Sache mit dem Kryptoschlüssel,als auch die wertvolle Lieferung benötigen Insiderinformationen. Wir müssen auch auf seiner Seite aufpassen, mit wem wir wie reden. Hat er jemand im Verdacht?

    3. Dozor: Kannst du einen Backgroundcheck von Taylor, West Coast Cargo, KondOrchid machen?

    4. Kann er irgendwas über die "Kriminellen" sagen? Genaue Lage des Lagerhauses, Kamerafeeds von der Besetzung etc. >


    Währendessen behielt Betsy ihr nichtsagendes leichtes Lächeln bei und nickte ein paar mal verstehend mit dem Kopf.


  • Als Dozor Betsy's Liste im AR Feed sah musste er unweigerlich schmunzeln.

    "Schwarmintelligenz" so hatte Betsy ihre Vorgehensweise einmal genannt. Ein "Sich gegenseitiges ergänzen und einen Gedankengang immer weiter voranpushen" Eine Vorgehensweise die ihm bis jetzt fremd war, die er aber schnell zu schätzen gelernt hatte.

    Wenn man Solo läuft oder mit inkompetenten Kollegen zu tun hatte war an so etwas nicht zu denken, aber das hier war eine ganz andere Sache.


    Er steckte sich eine gebratene Frühlingsrolle in den Mund und kaute dann lustlos darauf herum. Die Speisen hier waren zwar von besserer Qualität als in vielen anderen Lokalen, waren

    aber trotzdem Lichtjahre von echtem Japanischen Essen entfernt.

    Auch das Lokal selbst war nett eingerichtet und versuchte damit die etwas gehobeneren Preise etwas zu rechtfertigen.

    Naja. Es waren ja auch nicht die kulinarischen Genüsse und die Atmosphäre die ihn hierher gebracht hatten.


    Er taggte die beiden Waffen, so dass auch sein Team sie, oder besser gesagt deren Icons, im AR-Feed sehen konnten.

    Das war keine Illegale Aktion und würde bei der GOD kein Aufsehen erregen.


    >> Verstanden. Ich machen Backgroundcheck.


    >> 2 Verdächtige auf Motorrad

    >> Mindestens einer der Ganger ist bewaffnet. Schwere Pistole, Marke Browning Ultra-Power mit Smart-Gun.

    >> Ich kann es Sekurity Eagle melden, soll ich?

    >> Sekurity Ork hat Hold-Out Pistol versteckt.


    Solange Leute keinen Ärger verursachten oder ihm bei seinem Auftrag nicht behinderten sah Dozor in der Regel keine Notwendigkeit etwas gegen etwaige Widrigkeiten zu unternehmen.

    Jeder versuchte irgendwie über die Runden zu kommen.

    Sollten sie aber über die Strenge schlagen oder irgendwie seine Aufmerksamkeit auf sie lenken.

    Nun ja. Das war dann eine andere Geschichte.


    Er behielt die beiden Ganger im Auge. Sollten sie zuviel Interesse an dem Café zeigen würde er sicherheitshalber ein paar Vorkehrungen treffen.


    Falls alles OK war würde er seinen Agenten losschicken um erste Erkundigungen einzuholen.

  • Cleo nippt regelmäßig an Ihrem Kaffee und lässt immer wieder ein leichtes Mir-gefällt-was-ich-gerade-lese-Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen.

    Die Tatsache, dass die beiden Motorräder in Schrittgeschwindigkeit nicht nach Parkplätzen suchen, sondern eher die Personen in den Arkaden abchecken, lässt sie ihren Reflexbooster aktivieren. An die veränderte Wahrnehmung gewöhnt, sieht der nächste Schluck Kaffee für Beobachter genauso aus wie der letzte, obwohl es sich für sie verdammt langsam anfühlt.


    Wie gewohnt hatte Betsy schon das Dokument für Fakten und Fragen eröffnet und Dozor versteckte Icons markiert.

    Mmh, so kann man arbeiten. Okay, es lohnt sich definitiv die Biker im Auge zu behalten.
    Um nicht offensichtlich nach draußen schauen zu müssen, lässt sie sich dafür die Sensorwahrnehmung von Franklins Drohne im Sichtfeld einblenden.


    Um den Überblick zu behalten, fügte sie den bereits bestehenden Punkten noch ihre Gedanken als Kommentar zu Betsys Punkten hinzu und setzte alles Neue drunter.

    <zu 1. Vertragsstrafen müssten ja in einem offiziellen Vertrag mit Renraku festgehalten sein.

    zu 3. Name der Scheinfirma?

    zu 4. Vorgehen bei Überfall, wie gut koordiniert, welche Bewaffnung und Ausrüstung? Auffällige Kampftechniken/Vorgehensweisen?

    5. Informationen zur Lagerhalle:
    Gibt es einen Bauplan und einen aktuellen Lagerplan der Waren? Offensichtliche Eingänge und weitere Zugangsmöglichkeiten (Dach, Untergrund)? Lagerart (Regale oder freie Flächen) und deren Belegung und die damit verbundenen Sichtlinien? Wie sind die Waren verpackt ((Metall)Container, Holzkisten, Kartons auf Paletten)? Sicherheitstechnik der Halle (Kameras, Bewegungsmelder, Rauchmelder,...)

    6. Gibt es noch andere Motive für die Besetzung des Lagerhauses? Lage und Schwäche der Scheinfirma, Nutzung der Lagerhalle für anderweitige Aktionen?
    Offensichtliches Motiv für Besetzung: Zahlungsunfähigkeit und Übernahme von West Coast Cargo, vor allem in Kombination mit dem Diebstahl des Kryptoschlüssels. Ausgeschlossen: Diebstahl, sonst wären sie schon weg.>

    Cleo hört nebenher zu und konzentriert sofort wieder mehr auf die Umgebung.

  • Franklin hat die beiden Motorradfahrer zwar auf dem Schirm, allerdings ist hier draußen viel los. Wer weiß ob diese beiden verdächtiger sind, als der Sportwagen dort hinten oder die Limousine da drüben. Er markiert alles, was möglicherweise verdächtig ist gelb, so wie er es immer tut. Erst wenn er etwas rot markiert, stuft er es als feindlich ein. Die anderen werden sicher die Bikes im Auge behalten. Sein Job ist es für einen sicheren Abgang zu sorgen, sollte etwas schief laufen, wobei das sicher nich so easy ist, in diesem Wagen von der Stange. Wenn das öfter vorkommt, wird er Lysander bitten diese Wagen tunen zu dürfen. N bisschen Panzerung, neues Getriebe, n paar von seinen Autos können richtig was aufnehmen. Geht ja auch um seinen Arsch.


    Die anderen gehen mal wieder mit ihrem analytischen Ding an die Sache ran. Für Franklin is das alles ganz einfach. Wenn Lysander dem Typen glaubt, tut er es auch.


    An der Liste beteiligt er sich sich zwar nicht, aber natürlich liest er mit. Meistens ist sein Senf dazu irrelevant, oder wurde schon genannt. Er hat 4 schlaue Köpfe im Team, die damit viel mehr Erfahrung haben. Die gehen bei dieser Schwarmintelligenznummer richtig auf. Er selbst ist eher der spontane Typ. Er würde quasie zum Lagerhaus fahren und mal gucken was da so abgeht. Im Moment sind seine Gedanken also eher damit beschäftigt, wie er am Besten zu den Ausgängen käme um jemanden einzusammeln, sollte es nötig sein.

  • Auch Isidor beteiligt sich nicht an der Liste. Diese ganzen... planerischen Dinge sind nicht seins. Zu überlegen, warum wer wann wo wessen Kommlinks belagert, das ist kein Thema für ihn, aber genau für sowas arbeitet man ja im Team. Er hält eher seinen Blick auf die aktuellen Vorgänge, auf den Drohnenfeed der zwei Ganger, auf den Leuten im Café, auf den Security-Typen und so weiter. Das bedeutet nicht, dass er den ganzen anderen Dingen überhaupt keine Aufmerksamkeit schenkt, er gibt nur nicht seinen Senf dazu, das machen die anderen schon gründlich genug.

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  • Mühelos verlagerte Lysander seine Wahrnehmung wieder aus dem Astralraum in die mundane Welt und stellte die inzwischen leere Kaffeetasse mit leisem Klacken vor sich ab. Die leuchtenden Farben der Auren aller Lebewesen im Raum erloschen und die Farben der unbelebten Dinge kehrten zurück. Am Rande seines Sichtfeldes blendete sein Kommlink in der AR ein Textfeld mit Betsys Ansatzpunkten an. Gründlich wie immer. <Er sagt die Wahrheit, Elisabeth>, beantwortete Lysander ihre Frage lautlos. <Sergej, ich habe bereits einen Unternehmensbericht West Coast Cargos bekommen.> Er lud das umfangreiche Dokument mit einem Gedanken in ihr Netzwerk. <Meiner Meinung nach, belegt dieser Mr. Taylors Darstellung. Außerdem scheint es so, dass West Coast Cargo im vergangenen Jahr regelrecht vom Pech verfolgt war und so mehr und mehr in die schlechte wirtschaftliche Lage geriet, in der das Unternehmen sich jetzt befindet. Und, Elisabeth hat es schon mit weitaus weniger Detailinformationen erkannt, mir kommt das ebenso merkwürdig vor.>


    In der Seitenstraße vor der Renton Center Mall, nahmen die Motorräder bedächtig Kurs auf die Kurve, mit der sie die südöstliche Ecke umrunden würden. Die beiden Sicherheitsgardisten blickten ihnen noch kurz hinterher und setzten ihre Patrouille zum südwestlichen Ende der Mall fort. Die Biker entfernten sich zwar aus Sergejs unmittelbarer WiFi-Reichweite innerhalb derer er verborgene Geräte aufspüren konnte, aber die getaggten AROs der Biker-Kommlinks nebst Pistole blieben sauber markiert.


    „Mr. Taylor, wenn sie gestatten“, erwiderte Lysander, nach der kaum merklichen Pause des digitalen Gedankenaustauschs. „Es liegt nahe, dass die Täter über Insiderwissen verfügten. Haben sie einen Verdacht, wie sie daran gekommen sind?“ Sein Gesprächspartner erbleichte sichtlich. „Ich… wenn sie es so sagen, klingt es danach. Darauf bin ich nicht gekommen. Aber nur eine Handvoll Mitarbeiter wusste, wem das Lagerhaus tatsächlich gehört.“


    „Was können sie uns über die Angreifer das Lagerhauses sagen?“, fragte Lysander sofort nach. Andrew Taylor zuckte leicht mit den Schultern. „Nur wenig. Natürlich gibt es Kameras im Lagerhaus und die sind mit dem Host unserer Niederlassung in Tacoma verbunden, aber alle Kameras sind unmittelbar vor dem Überfall ausgefallen. Das muss ein Hackerangriff gewesen sein. Unsere Lagerarbeiter berichteten, dass auch die Lichter ausgingen, deshalb haben sie nicht viel erkennen können, als sie aus der Halle getrieben. Zwei unserer Mitarbeiter wehrten sich und wurden angeschossen. Sie befinden sich im Tacoma Charity Health General in Behandlung.“ Er richtete sich etwas auf. „Selbstverständlich bin ich selbst zur Lagerhalle gefahren. Ein halbes Dutzend Gangmitglieder bewachte die Tore. Einer von ihnen muss mich erkannt haben. Er bedrohte mich mit einer Pistole und sagte, ich solle verschwinden, das sei jetzt ihr Lagerhaus.“ Seine Stimme erstarb.


    Lysander dachte einen Moment nach und entschied sich. „Wir helfen ihnen, Mr. Taylor“, sagte er schlicht und streckte dem CEO seine Rechte entgegen. „Vielen Dank, Mr. Raven!“ Andrew Taylor ergriff Lysanders Hand über den makellos sauberen Tisch mit beiden Händen und drückte sie dankbar. „Sie sind unsere Rettung!“


    „Noch etwas, Mr. Taylor, meine Mitarbeiter benötigen den Namen ihrer Scheinfirma, die Adresse und einen Lageplan des Lagerhauses, sowie Zugang zu ihrer Niederlassung.“ Sichtlich erleichtert, nickte Mr. Taylor eifrig und veranlasste in seiner AR die Übertragung einer Datei mit einer schematischen Darstellung des Lagerhauses, einer Lagerliste und den baulichen Sicherheitsmaßnahmen. Lysander verschob die erhaltene Datei direkt in ihr verschlüsseltes Netzwerk. „Die Firma heißt Clark Storage Ltd., fügte ihr Klient hinzu. „Der Mädchenname meiner Frau. Nicht besonders einfallsreich.“ Er zuckte verlegen mit den Schultern.


    Vor der Mall verschwanden die beiden Sicherheitsleute um die südöstliche Ecke der Renton Center Mall und folgten der Außenwand des Gebäudes in nördlicher Richtung. Auch hier behielt Sergej die getaggte Holdoutpistole im Blickfeld. Sergej suchte standardmäßig nach weiteren versteckten Geräten. Plötzlich nahm deren Anzahl in seiner Reichweite von einem Moment zum nächsten unvermittelt zu.

  • Bis jetzt war, von den beiden Biker abgesehen, alles ruhig gewesen doch ganz plötzlich stieg die Zahl der sich auf Schleichfahrt befindlichen Icons rasant an.

    Gerade als die Patroulie sich entfernte? Das kann konnte Zufall sein.


    Yebat-Kopat, was ist das?


    >> Habe auffällig Aktivität. Kommen viele neue Icon. Habe noch nicht identifiziert. Machen Achtung alle Bitte! <<


    Er schob den AR-Frame des EARRS' ein wenig zur Seite um sich mehr auf die Aktivität in der im VR konzentrieren zu können. Seine Default-Persona begann mit dem Hintergrund zu verschmelzen als er ebenfalls auf Schleichfahrt ging. Keine Notwendigkeit sich einem möglichen Angriff mit heruntergelassener Hose zu präsentieren.

    Er veränderte die Konfigurierung seines Decks ein wenig und machte sich daran die Icons so schnell wie möglich aufzuspüren.

  • Als das Gespräch sich offensichtlich dem Ende nähert, setzt Cleo die Bestellung für Franklins Chocochino mit Karamell ToGo ab.


    Sie hatte vor gehabt länger als Lysander, Betsy und Mr. Taylor sitzen zu bleiben, doch nach der Nachricht von Dozor geht sie lieber schon vorher Richtung Bar um ihre Bestellung entgegen zu nehmen. Den praktischen Spiegel hinter der Bar weiß nicht nur Betsy zu nutzen, um möglicherweise zu den Icons gehörende Personen zu entdecken.

  • <<preparados furtivamente. Cleo, Franklin und ich decken den Rückzug, Boss und Cliente begeben sich zum Auto. Betsy fährt bei mir mit. Dozor halt den Kopf unten und sorg dafür, dass wir später genug Material für eine Analyse haben und koordinier unseren Rückzug.>>


    manchmal verfällt Isidor in seine spanische Muttersprache, besonders wenn er Anweisungen gibt. Zum Glück sind das immer nur kurze Sätze, die jeder im Team gut kennt. Diese spezielle Anweisung bedeutet übersetzt "bereitet euch heimlich vor." und meint genau das, dass alle sich bereit halten sollen ohne sich was anmerken zu lassen. Ursprünglich hatte er immer jemanden an Ravens Seite haben wollen, aber der hat gezeigt, dass er ganz gut auf sich selbst aufpassen kann, also teilt Isidor ihn einfach zum Schutz des Kunden ein. Dozor hat das Equipment und die Fähigkeiten, den Überblick zu behalten, wer wo ist und ist so am besten geeignet um Sammelpunkte, Routen und solche Sachen klar zu machen. Etwas, das Isidor sehr an dem Russen schätzt, und das hat er ihm auch schon gesagt, ist, dass Dozor auf sich selbst aufpassen kann und durchaus in der Lage ist, gleichzeitig abzuhauen und einen Rückzug für das ganze Team zu koordinieren. So rückt er seinen Stuhl ein wenig vom Tisch ab, scheinbar um sich besser nach einer Bedienung umsehen zu können, und winkt sich auch gleich eine heran, was ihm eine gute Möglichkeit gibt, den Raum noch einmal zu erkunden. Leider ist er kein überragender Schauspieler, aber er baut einfach darauf, dass er schon nicht besonders auffällt, einfach weil er sich gut in die Umgebung einfügt.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Auch Betsy stellte ihre Kaffetasse ab, als Taylor mit seiner Geschiche zu Ende kam. Sie war froh, dass der Boss ihre Einschätzung teilte, dass der Klient vertrauenswürdig war. Ihr Bullshitdetektor schien in Ordnung.

    < es fehlt noch die Liste der Mitarbeiter, die von dem geheimen Lagerhaus wußten>

    Dann las sie die Mitteilung von Dozor. Kommt die Gang etwa vorbei, um sich vorzustellen?

    und die Kommandos von Isidor.

    Sieh an, offensichtlich war Isidor wieder im "Soldatenmodus". Psychologisch höchst bemerkenswert. Später würde er seinen Persönlichkeitswechsel sicherlich wieder nicht erklären können. Aber seine Anweisungen sind meist echt gut, in seinem früheren Leben wäre ich ihm ungern auf der falschen Seite begegnet.

    Allerdings hatte Sie diesmal mit zwei Entscheidungen Bauchschmerzen. Obwohl sie natürlich wußte, dass Lysander mehr als gut auf sich selbst aufpassen konnte, ließ sie ihn ungern alleine. Sie hatte ihm einfach zuviel zu verdanken, als dass Sie riskieren wollte, dass ihm was passiert. Klar war das unproffessionell, aber es war halt nun mal so.

    Und zweitens ließ sie auch Dozor, der gerade in der VR verschwand ungern schutzlos zurück. Sie wußte, dass Dozor gut war, aber alleine...Sie war vermutlich das Arbeiten mit PartnerIn immer noch zu sehr gewöhnt.

    Aber da sie wußte, dass Befehlskonfusion in kritischen Situationen tödlich sein konnte und das Team auch schon oft gut mit Isidors Anweisungen gefahren war, schluckte sie den Widerspruch runter. Sie bezahlte die Rechnung elektronisch, zog ihren Mantel über und stand langsam und kontrolliert auf. Die Kommunikation der Situation mit Taylor überließ sie Lysander, der die Nachrichten ja auch bekommen hatte. Parallel überprüfte sie in der Mapsoft die Fluchtwege. Falls sich tatsächlich eine größere Anzahl an Aggressoren von der Straßenseite näherte, war es womöglich der bessere Fluchtweg sich durch die Mall zu einem anderen Ausgang durchzuarbeiten und die Autos per Fernsteuerung dahin zu bestellen. Sie bereitete die potentiellen Fluchtrouten schon mal vor, postete sie aber noch nicht ins Netzwerk. Zunächst brauchten sie noch ein paar Informationen, bevor sie am Ende vor der örtlichen Teenage-Skategang reißaus nahmen,bloss weil die Kiddies ihre Kommlinks rebellisch auf Schleichfahrt gestellt hatten, um die Mall unsicher zu machen...




  • Draußen sitzt Franklin in dem Wagen und hat wenig zu tun. Ob Cleo ihm wohl seinen Chococino mitbringt? Dann erklärt Dozor, dass ihm das alles zu verdächtig wird, was da mit seinen Icons, Pans und Personas passiert, also „heimlich vorbereiten“. Franklin schmunzelt. Bisher sollten sie sich noch nie offensichtlich vorbereiten. Was ihn ein bisschen nervt, ist diese doppelte Führungsspitze. Betsy hat solange das Sagen, bis Isidor mal wieder seinen Aussetzer hat. Aber egal.


    Moment.... Er setzt sich ein bisschen aufrecht hin. So fertig! Heimlich vorbereitet. Er wartet, aus welchen Ausgang sie wohl rauskommen. Lysander und Zielperson sollen alleine abdampfen, das wär Betsy nie passiert. Die hätte Lysander immer Geleitschutz mitgegeben. Oder zumindest n Fahrer, damit Lysander während der Fahrt schießen kann.


    Betsy geht mit Isidor... und Dozor, der einzige der im Moment wirklich was zu tun hat... macht Augzeichnungen, deckt den Rückzug, begibt sich dabei zu seinem Motorrad und fährt dann weg, während er für alle den Überblick behält. Komische Aufteilung. Aber Franklin hat sich dran gewöhnt. Dozor schafft das schon. Und wenn nicht, dann ist er wohl erwachsen genug, das selbst anzumerken.

  • Im lokalen Gitter Seattles mit dem smaragdgrün gefärbten Himmel, von dem die großen Hosts ungerührt auf die von unzähligen Geräten übersäte Ebene der Personae herabsahen, scannten Sergej und sein Agent Corvus die neu aufgetauchten Icons auf Schleichfahrt. Schnell stellten sie fest, dass es sich um vier versteckte PANs mit jeweils mehreren sicherheitsrelevanten Geräten handelte, die im öffentlichen Gitter eingeloggt waren. Vollends alarmiert, identifizierte Sergej mehrere Faustfeuerwaffen, Sensorik und Cyberwaresysteme. Anhand ihrer Bewegungsrichtung und Signalstärke musste er davon ausgehen, dass die verborgenen PANs aus dem Inneren der Mall aufgetaucht waren und sich schnell auf den Eingang des Kaf-Haven zubewegten.


    Andrew Taylor und Lysander erhoben sich ebenfalls, als Betsy mit energischen Bewegungen aufstand und ihren gepanzerten Mantel überstreifte. „Mr. Taylor, möglicherweise sind sie in Gefahr. Bitte begleiten sie mich“, sagte Lysander ruhig und wies auf den Ausgang zur sonnenbeschienenen Terrasse des Kaf-Haven. Im Moment des Umdrehens sah Lysander durch die spiegelnden Glastüren, die das Café vom Inneren der Mall trennten, vier gesichtslose Gestalten, die zielstrebig auf sie zukamen und dabei eine Vielzahl an Schusswaffen zückten. Die vier Personen trugen ballistische Masken, erkannte Lysander, die in aufwändigem Tribal-Look individuell ornamentiert waren.


    Das Universum dehnte sich wie in Zeitlupe, als Adrenalin Lysanders Synapsenbeschleuniger triggerte. Für einen Sekundenbruchteil suchte er den Augenkontakt mit Betsy, die scheinbar unbeeindruckt dastand und den Angreifern entgegensah. Mit einem blitzschnellen Handflächenschlag warf Lysander den Tisch, an dem sie gerade noch gesessen hatten, auf die Seite, um Betsy wenigstens etwas visuelle Deckung zu geben. Mit dem Knall des aufschlagenden Tisches verteilten sich Geschirr und Besteck mit lautem Klirren in weitem Umkreis. Dann warf er sich, ebenfalls im Sichtschutz des umgeworfenen Möbelstücks, in Richtung der Terrassentür zu Boden, riss ihren Klienten dabei mit sich und drückte ihn schützend nach unten, als die Hölle ausbrach.

  • Verborgen im endlosen, statischen Rauschen, im Noize der digitalen Welt.

    Verborgen im digitalen Schatten der Matrix . Da lauert er.


    Der Babaj.


    Der schwarze Mann.


    Fast regungslos, schwebte er durch durch den schwerelosen Raum der eigentlich nicht wirklich ist.


    Er lies sich treiben, fast sah es aus als würde er schlafen. Aber der durchdringende Blick seine Augen machte schnell klar.


    Der Babaj war auf der Jagd.


    Yebat-Kopat, was ist das?


    Plötzlich entdeckte er mehrere verborgene Icons, die ganz sicher Ärger bedeuten würden.


    Während er noch das Team darüber informierte hatte er auch schon den ersten Angriff gestartet.


    Eine bösartig wirkende Klinge in der Hand näherte er sich den Icons.


    Instinktiv sprang der Babaj über die Icons hinweg und machte zwei schnelle Hiebe gegen die leichtesten Ziele bevor er wieder im Schatten verschwand.


    Eines der Icons löste sich in schwarzen Rauch auf. In der echten Welt würde jetzt jemand erfahren was wirklich Dunkelheit bedeuten kann.


    Das zweite Icon konnte dem Angriff nur mit Mühe widerstehen.

    Ein diabolisches Lächeln schlich sich in die Fratze des Babaj. Der Tanz hatte begonnen. Wie erwartet hatten die Gegner auf seine erste Attacke reagiert und damit Zeit vergeudet.

    Zeit die sie noch teuer bezahlen würden.

  • "ворона"


    Mit einem kurzen Kopfnicken beordert Dozor Corvus wieder zurück und während sich der Rabe in tausende Pixel auflöst die von einem Imaginären Windhauch fortgeweht werden holt der Babaj eine glühende Fackel hervor deren heller Schein auf die gegnerischen Icons fällt und die komplexen Code-Strukturen der Systemsoftware in all ihren Details hervortreten lässt.


    Das isolierte Icon einer Ingramm-Smartgun macht ihm Kopfzerbrechen. Es passt irgendwie nicht zu den anderen PAN's. Da muss mehr dahinter stecken.


    Er führt einen weiteren Hieb gegen das Icon der Cyberaugen und einen gegen ein Commlink nicht weit davon entfernt.


    Das Icon des Commlinks löst sich ebenfalls in schwarzen Rauch auf und schneidet damit seinen Besitzer von der Matrix ab.


    Das Icon der Augen widersteht dem Angriff erneut und setzt Babaj's Arm in Flammen.


    Kurz zuckt Sergej zusammen als der Schmerz durch seinen Körper schießt.


    Zäher Bastard


    Dann funkt er ans Teamnetzwerk

    >> Mehrere Feuerwaffen entdeckt. Feindlicher Hackerangriff möglich <<