• Sergej tauchte in die VR ein und seine Persona raste durch das lokale Gitter Seattles. Sekundenbruchteile später hatte er den Matrixstandort des unscheinbaren Hosts von Clark Storage Ltd. erreicht. Wie viele Hosts, die mit physikalischen Orten verbunden waren, schwebte er nicht hoch über der Ebene des in unzähligen Grüntönen gehaltenen Gitters der Smaragdstadt, sondern befand sich auf der Gitterebene. Um das Design hatte man sich augenscheinlich wenig Gedanken gemacht, der Host sah nach dem aus, was er auch sein sollte. Ein kleines Lagerhaus. Die idealisierte Form davon. Sergej erkannte aber schnell, dass die Software des Hosts auf einer sehr ordentlichen Basis programmiert worden war.


    Bereits nach dem ersten Rufton stellte Betsys Kommlink eine verschlüsselte Verbindung zu Lysander her. In ihrer AR erschien sein computergeneriertes Tridbild, er hatte wohl gerade keine Kamera in der Nähe, mit der sein integrales Kommlink arbeiten konnte. <Elisabeth, ich habe deinen Anruf schon erwartet>, begann Lysander sogleich. <Gerade hatten wir in Raven Manor Besuch von Detective Younger. Knight Errant. 18. Revier in Renton.> Sein computerbelebtes Abbild hob eine Augenbraue. <Nicht besonders humorvoll der Gute, aber vergleichsweise vernünftig. Wir haben uns darauf einigen können, dass euer Vorgehen reine Notwehr war. Er gab sich zwar etwas verschnupft, weil Franklin in der Öffentlichkeit jemanden umgefahren hat, der noch gar nichts getan hatte, aber da er mit der Maske den Angreifern eindeutig zuzuordnen war und der Tote auch keine SIN besessen hat, beließ er es bei ein paar mahnenden Worten.>

    Einmal editiert, zuletzt von Dschinn () aus folgendem Grund: Falsche Revier-Nr.

  • Franklin ist sich unsicher, was er hier für am sinnvollsten hält. Fakt ist, die Aufklärung muss wirklich gestartet werden, ebenso Fakt ist, dass Diego das bestimmt besser kann als er.

    Als Betsy meint, sie könne Ausrüstung besorgen, guckt er sie an.

    Naja, ich mach was Du für cleverer hälst. Aber die meisten hier fahren lieber allein, das kann ich auch nachvollziehen.

    Ich fürchte, solange ich ich weder ne Konsole noch n Geschützturm und n Sturmgewehr zum verbauen hab, bin ich eher als Geleitschutz zu gebrauchen. Also auf Fat Boy...

    Da ist es wieder, das Gefühl nur eingeschränkt nutzbar zu sein.

    Ich mein klar, ich fahr die beiden wohin sie wollen, warte dann im Auto und fahr sie auch wieder weg. Aber eben mehr so chauffeurmäßig. Sollte es irgendwie losgehen, bin ich keine große Hilfe, wenn wir nich wollen, dass ich ständig das Auto als Waffe benutze.

    Was ja vielleicht sogar Sinn ergibt, wenns ne Verfolgungsjagd wird, aber selbst dann, wäre er mit Fatboy besser als im Standardwagen.

    Aber wenn Du tatsächlich Ausrüstung besorgen kannst... Wenn wir ne Geschützhalterung hier hätten und n StuG, dann verbau ich uns das in nen Wagen, den der Boss freigibt.

    Die Alternative, wär ne Riggerkonsole, zwei, drei Drohnen und Mp´s...
    Überlegt er.

  • "No, Fatboy ist genau richtig dafür, wir brauchen ja keinen Fahrer sondern Deckung falls wir schnell weg müssen."


    wirft Diego ein während er aufsteht. Dabei fällt ihm noch etwas ein


    "Macht mir jemand noch den Kratzer weg? Wäre klasse."


    Dabei hebt er kurz sein Shirt und zeigt eine Schramme aus der Schießerei vor, über die er notdürftig ein wenig Sprühpflaster gesprayt hat. Durch die transparente Schutzschicht kann man gut sehn, dass es nur ein größerer Kratzer ist, nichts ernstes.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Während Diego noch verarztet wird und Dozor einige Informationen in der Matrix beschafft, holt Cleo ihre Panzerjacke und noch die HK227 zusätzlich. Auf dem Rückweg packt sie noch eine kleine Box SpionageRFIDs aus dem Elektronikschrank in die Tasche.

    Sie gönnt sich noch 'ne Tasse Kaffee solange die Zeit reicht. Wenn dann alle bereit sind, wird nochmal deutlich, dass sie keine Zeit mehr verlieren möchte.

    "Also Jungs, auf geht's. Ich denke wir sollten uns auf Motorräder beschränken, dann passen wir auch alle durch die schmale Gasse zwischen den Lagerhäusern. Was meinst Du Franklin, am bequemsten hab ich's dann wohl auf auf dem dicken Hintern von Fatboy!" Sie begleitet die Aussage mit einem kräftigen Klopfer auf Franklins Schulter.

    "Wie gesagt sollten wir erstmal das leer stehende Lagerhaus von hinten betreten. Vielleicht haben wir von dort einen Blick auf Taylors Lager. Wissen wir, wie die Ganger den Hintereingang bei Taylors Halle bewachen?"

  • Honey... mir fällt kein besserer Ort für Dich ein, als mein Bike. Fat Boy ist quasie für n Cowgirl wie Dich kreiert worden.

    Tönt Franklin rum, als wär er der größte Held. Aber ganz offensichtlich freut er sich einfach drüber, dass sie wieder mit ihm fahren will.


    Also wird es erstmal keinen Geschützturm für den BMW geben, aber die Dinger sind nun auch wirklich nicht leicht zu bekommen.

    Doch wenn er ganz ehrlich ist, kann er sich mit dem Gedanken, den BMW ein bisschen zu bearbeiten und dann Standardmäßig durchaus anfreunden.

    Wenn man drüber nachdenkt, ist Fat Boy vielleicht eher was für Einzelkämpfer. Für so Teamaktionen... Meh... aber der BMW?! N bisschen Panzerung hier, n kleines Motortuning da...

    Dazu ne Bewaffnung, die was hergibt, ne neue Aufhängung... Da geht doch Einiges. Dieser Wagen bietet ne Menge Platz.

    also schreibt er Lysander doch mal.

    << Hey Boss, mal unter uns... Wenn du n bisschen Kohle locker machen kannst und es mir erlaubst, dann mach ich Deinen BMW zu nem echten Tier, der is perfekt für n paar Modis. Wenn Du mich fragst, fehlt Dir n echtes Einsatzfahrzeug in Deiner Flotte. Ich sach mal so. Mit nem bisschen Phantasie geht da Einiges >>

  • "Das können wir vor Ort schauen, wir, die wir auch tatsächlich rein gehen, sollten sowieso in ein wenig Abstand parken und das letzte Stück zu Fuß machen."


    Wirft Diego auf Cleos Frage hin ein. Sobald er dann verarztet ist, verschwindet er auch kurz in seinem Zimmer und kommt kurz darauf in voller Infiltrationsausrüstung wieder. Er trägt sowohl seine Unterarmschienen mit dem eingebauten Magnetkartenkopierer als auch seinen Chamäleonanzug (noch ausgeschaltet, daher einfach ein schwarzer Ganzkörperanzug), seine ballistische Maske (einfach Betongrau) hängt hinten im Nacken. In zwei getarnten Holsten hängen seine Holdout und seine Ultimax-Automatikpistole, offen trägt er seine Ares Predator 5, dazu je zwei Magazine für die halbautomatischen Waffen und sechs für die automatische Waffe am Gürtel. Ansonsten hat er noch einen kleinen, eng anliegenden Rucksack auf dem Rücken, in dem er meistens seine Grapplegun, Seile, Handschuhe und andere Ausrüstung transportiert. Die schwereren Waffen plant er anscheinend zu Hause zu lassen.


    "Vamonos companeros!"


    Meint er gut gelaunt

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  • Mit den Motorrädern konnten sich Franklin und Cleo, gefolgt von Diego und Sergej, ohne große Verzögerungen durch den Verkehr des Metroplexes schlängeln. Die Nachmittagssonne schien warm auf sie herab. Dank einer leichten Brise vom Puget Sound strich immer wieder kühlere Meeresluft erfrischend über sie hinweg. Sie fuhren ohne Zwischenfälle nach Norden durch Bellevue, durchquerten Snohomish und verließen schließlich in Everett den Highway.



    Everett, Seattle, UCAS


    Der Bezirk, in dem West Coast Cargo sein schwarzes Lagerhaus betrieb, hieß Perrinville. Hier, in der Nähe der Kreuzung der Highways 99 und 524, fand man einfache Wohngegenden durchmischt mit Produktions- und Gewerbebetrieben, sowie deren Lagerhäusern. Ihr Ziel lag zwischen den vierspurigen Hauptverkehrsstraßen East Salish Avenue und West Salish Avenue, die in einem Abstand von einhundertfünfzig Metern parallel zueinander nach Nord und Süd verliefen. Zwischen ihnen befanden sich unzählige Gewerbebetriebe. Sie folgten der West Salish Avenue, die nur Richtung Norden führte, und näherten sich der angegebenen Adresse.

    Aus einiger Ferne konnten sie bereits den verschnörkelten Schriftzug „Deliciosa“ auf der Wand eines Lagerhauses lesen. Hier waren sie richtig. Dahinter musste sich das Lagerhaus von Clark Storage Ltd. befinden.


    Der Ladebereich der Aztechnology-Tochterfirma war auf der Südseite gelegen. Hier herrschte reger Betrieb. Eine Reihe von Lieferwagen rangierte, oder wurde gerade von Staplerdrohnen mit den auszuliefernden Lebensmitteln beladen. Drei gepanzerte Sicherheitsleute von Wolverine Security bewegten sich langsam durch das geschäftige Auslieferpersonal und blickten wachsam die Querstraße hinunter zum rückwärtigen Eingang des unbelebt wirkenden Lagerhauses von West Coast Cargo. Dort standen zwei Gangmitglieder vor dem verschlossenen Tor, was die gesteigerte Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals erklärte. Das konnte das Team noch erkennen, bevor sie die Querstraße passiert hatten.


    Zwei Sekunden später konnten sie im Vorbeifahren auch einen Blick in die Querstraße werfen, der ihr eigentliches Interesse galt. Dort stand vor dem leeren Ladebereich aus drei großen Toren ein bunter Pulk von Motorrädern. Zwischen ihnen bewegten sich vier weitere Gangmitglieder. Ansonsten lag die Straße verlassen da.

  • Isidor hat diesmal nicht seine Rennmaschine genommen. Die Kaburaya ist schlank, wendig und unglaublich schnell aber auch auf den Straßen Seattles immer noch ein sehr seltener Anblick und damit nicht unbedingt unauffällig. Seine andere Maschine, eine Yamaha Growler, mag zwar eher ein Geländemotorrad sein, aber zumindest ist sie ein häufiger Anblick und damit sehr viel unauffälliger als die schnelle Rennmaschine.

    Die erste Vorbeifahrt ergibt schon ein interessantes Bild. Nur zwei Mann am Hintereingang, geschützt vor allem durch die Aufmerksamkeit der anderen Firma, die eine Schießerei an ihrer Hintertür kaum dulden würde. Vier Leute in der Querstraße, auch genug um diese Seite unattraktiv als Eintrittspunkt zu machen.


    <<Lasst uns an der Westseite vom leeren Gebäude parken, dann sehen wir, wie wir rein kommen.>>

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

    2 Mal editiert, zuletzt von Theverath () aus folgendem Grund: Doofheit

  • Bereits nach dem ersten Rufton stellte Betsys Kommlink eine verschlüsselte Verbindung zu Lysander her. In ihrer AR erschien sein computergeneriertes Tridbild, er hatte wohl gerade keine Kamera in der Nähe, mit der sein integrales Kommlink arbeiten konnte. <Elisabeth, ich habe deinen Anruf schon erwartet>, begann Lysander sogleich. <Gerade hatten wir in Raven Manor Besuch von Detective Younger. Knight Errant. 24. Revier in Renton.> Sein computerbelebtes Abbild hob eine Augenbraue. <Nicht besonders humorvoll der Gute, aber vergleichsweise vernünftig. Wir haben uns darauf einigen können, dass euer Vorgehen reine Notwehr war. Er gab sich zwar etwas verschnupft, weil Franklin in der Öffentlichkeit jemanden umgefahren hat, der noch gar nichts getan hatte, aber da er mit der Maske den Angreifern eindeutig zuzuordnen war und der Tote auch keine SIN besessen hat, beließ er es bei ein paar mahnenden Worten.>


    "Fein, Boss. Schön, dass ihr es unverletzt rausgeschafft habt. Und sorry, wenn es knapper war, als es hätte sein sollen. Danke für das Abwimmeln von KE. So ein Ausparkunfall kommt schon mal vor."


    Betsy wußte wie Sicherheitsbehörden Berichte schrieben, wenn das Opfer nur ein Sinloser war. Das war zynisch, aber in dem Fall half es ihnen weiter.


    "Und passen Sie mir gut auf Mister Taylor auf. Die meisten Leute in "Zeugenschutzprogrammen" fliegen auf, weil sie selbst Fehler machen. Noch schnell diesen einen Anruf erledigen wollen oder Kontakt zur Familie aufnehmen. Aber das wissen Sie sicherlich.

    Apropos Mr. Taylor. Es wäre hilfreich, wenn ich ihn nochmal befragen könnte. Können Sie ihn mir ans Telefon holen?.....


    Lysander verzog bei Betsys Zeugenschutzhinweisen unwillkürlich amüsiert die Mundwinkel. <Gründlich wie immer, Elisabeth>, erwiderte er schmunzelnd und verschob das Gespräch mit einer Handbewegung in seiner AR zu Andrew Taylors Kommlink. Ihr Klient wirkte gefasst, hatte sich zwischenzeitlich offenbar vom Schreck des Gangangriffes im Kaf-Haven erholt.


    "Guten Tag Mr. Taylor. Schön, dass es Ihnen gut geht. Ich weiß, dass Sie Angst haben und auch noch ziemlich durcheinander sind, wegen der Schießerei im Cafe. Das ist ganz normal bei Menschen, die sowas nicht jeden Tag erleben. Aber seien Sie unbesorgt. In Ihrer Situation könnte es keinen sicheren Ort geben als bei Mr. Raven. Und um die andere Sache kümmern wir uns. Aber dafür brauche ich nochmal ihre Hilfe.

    Die ganze Angelegenheit legt das Mitwirken eines Insiders mehr als Nahe.

    Wer wußte von Existenz und Aufbewahrungsort des Kryptoschlüssels? "


    <Ich habe schon darüber nachgedacht, seit Mr. Raven es vorhin angesprochen hatte>, nickte Mr. Taylor. <Von der Existenz des Kryptoschlüssels, wussten die kaufmännische Leiterin Mrs. SilverDeer, meine Sekretärin Ms. Willing, mein Junior-Geschäftsführer Scott Masters, der ist der Sohn meines verstorbenen Partners>, warf er ein und überlegte, <der Disponent Mr. Harper und die Leiterin des Logistik-Teams Ms. Tchang. Dass ich ihn in meinem Bürosafe aufbewahren würde, wussten natürlich noch einige weitere Mitarbeiter.>


    Wer wußte gleichzeitig von der prekären Situation mit den Kommlinks? Hat irgendeiner ihrer Mitarbeiter vielleicht sogar logistisch darauf hingearbeitet, dass die Kommlinks in dieser Lokation gelagert werden mußten?


    <Dass die Kommlinks in Everett gelagert werden sollen, hat der Disponent angewiesen, gewusst hat davon sicherlich das ganze Büro.> Andrew Taylor zuckte mit den Schultern. <Natürlich hatte Mr. Harper auch kaum andere Möglichkeiten. Die weiteren Lagermöglichkeiten waren einfach nicht ausreichend.>


    Gab es Auseinandersetzungen in der Firma? Über Ausrichtung, Posten, Beförderungen? Ist irgendein Verantwortungsträger stark verschuldet? Oder waren die entsprechenden Informationen in der Matrix gespeichert?


    <Nein, Streitigkeiten sind mir nicht bekannt.> Mr. Taylor schüttelte den Kopf. Nach einem Moment fuhr er fort. <Die Daten über Waren und Touren waren natürlich in der Matrix gespeichert. Aber ob man etwas damit hätte anfangen können, wenn man nicht fachkundig ist? Ich glaube nicht. Daten zu bekommen und sie verknüpfen zu können sind doch zwei paar Dinge.>


    Wer profitiert von einer Insolvenz ausser KondOrchid. Hat KondOrchid über die schon bestehende Beteiligung am Unternehmen Einsicht in Firmenbelange?


    <Außer KondOrchid fällt mir wirklich niemand im Besonderen ein. Natürlich würden auch andere Speditionen davon profitieren, wenn es West Coast Cargo nicht mehr gäbe, aber kein einzelnes Unternehmen.>


    Betsy hakte nochmal nach:

    "Hat eine der genannten Personen eine besondere Beziehung zu KondOrchid? Oder hat Kondorchid direkten Einblick in die Firmenbelange über ihre Beteiligung?"


    Mr. Taylor schüttelte erneut den Kopf. <Nein, ich glaube nicht, dass wir jemanden mit Kontakten zu KondOrchid beschäftigen, Ms. Bennet. Wir müssen ihnen als Anteilseigner natürlich regelmäßig unsere Geschäftszahlen und Daten zur Auftragslage zur Verfügung stellen. Sie haben aber keinen Zugriff auf die Unterlagen der laufenden Aufträge.>


    "Danke, Mr. Taylor. Wenn Ihnen sonst nochwas einfällt, teilen Sie mir das bitte ebenfalls unverzüglich mit.

    Können Sie mir nochmal Mr. Raven geben. ....

    Boss, haben Sie noch was für uns? Die anderen sind gerade zur Scouting Mission ausgerückt."


    Ihr Klient verschob das Gespräch mit einer Handbewegung in seiner AR wieder zu Lysander. <Wir halten hier die Köpfe unten, Elisabeth. Melde Dich, wenn du etwas brauchst.> Er nickte ihr entspannt zu.

    Betsy erwiderte das Nicken und legte auf. Lysander strahlte eine angenehme Ruhe aus, die verdeutlichte, dass er dem Team vertraute.Das war schön, aber jetzt mussten sie liefern.

    Keine Heiße Spur, aber viele Namen. Viel Arbeit. Armer Dozor. Auf jeden Fall müssen wir dringlich KondOrchid überprüfen. Und Dozor fährt gerade im Hühnerstall Motorrad. Dann meldete sich plötzlich ihre kriminelle Seite zu Wort. Falls ich mal Steuerhinterziehung im großen Stil anstreben sollte, werde ich auf jeden Fall sicherstellen, dass weniger Leute davon wissen (und mich damit ziemlich in der Hand haben).

    Aber dazu müßte ich ja zunächst mal über Vermögen verfügen, wischte sie diesen Gedanken genauso schnell wieder beiseite und versuchte sich zu konzentrieren.


    Betsy verfluchte zum wiederholten Mal den Umstand, dass sie diese Matrixsuchen nie richtig gelernt hatte. Beim FBI hatten sie SpezialistInnen dafür. Denen schob man eine Spur rüber und bekam ein paar Stunden später detaillierte Berichte zurück. Feine Sache.

    Betsy schickte eine Nachricht mit den Namen und den spärlichen Erkenntnissen ins Teamnetzwerk.


    >Wenn ihr vor Ort, auf Kommlinks oder in der Matrix irgendwelche Querverweise zwischen KondOrchid, den genannten Personen und der angeheuerten Gang/ den angeheuerten Runnern findet, bleibt dran. Ansonsten passt auf euch auf. Bis Später. <


    Da sie ohnehin gerade sonst nicht viel zu tun hatte, beschloss sie, mit der Matrixsuche schon mal zu beginnen. Sie pfiff sich ne feine Dosis Psyche ein, lud das Schmöker Programm in ihre Datenbuchse + und fing an, losen Fäden zu folgen. Über KondOrchid, Scott Masters, Mr. Harper, Mrs. SilverDeer, Ms. Willing und Ms. Tchang. In dieser Reihenfolge.

  • Da sich Cleo ja nicht auf's fahren konzentrieren muss, kann sie einen gründlichen Blick in die zwei Querstraßen werfen. Bei dem Anblick der erhöhten Sicherheit bei Deliciosa kommt Ihr eine Idee.

    Sie schreibt ins Teamnetzwerk.

    <<Meint Ihr wir könnten bei Wolverine Security anfragen, ob sie uns ihre Wachprotokolle überlassen? Also zumindest den Teil mit den Gangbewegungen. Sie scheinen sie ganz gut im Auge zu behalten.>>

    Außerdem schaut sie noch, ob sie irgendwo bei anderen Firmen Kameras im Außenbereich sehen kann.

  • Franklin konnte sich den Spaß nicht nehmen lassen, einmal einen gefährlich wirkenden Schlenker zu machen, damit Cleo sich kurz an ihm festhalten muss und einmal zu spät und deswegen zu stark zu bremsen, damit sie auf ihn drauf rutschte. Beide Male konnte sie das Grinsen unter seinem Helm förmlich spüren, als er über Kom "tschuldigung" flötet. Was ihn angeht, kann er sich gar nich erklären, dass sie nichts von ihm will, so witzig und charmant wie er doch ist.


    Alles klar also von Westen. Gemütlich zieht er also an allem vorbei um sich dem Komplex von Westen zu nähern.

    Dort parkt er und grinst Cleo gewinnend an, als er den Helm abnimmt. Wie ein kleiner Junge der stolz auf sein Streich.

    Ich glaub nich, das Wolverine uns die Aufnahmen freiwillig gibt, aber das wird Sergej ja wohl nich aufhalten, oder?

  • Das Team fand mit den drei Motorrädern eine geräumige Parklücke vor dem heruntergekommenen Lagerhaus, das sie von ihrem Ziel trennte. In der AR war das Gebäude absolut tot. Ein Teil des Firmenschriftzugs war heruntergerissen. Stark verblasst war nur noch das Wort Logistics zu entziffern. Der doppelflügelige Haupteingang schien bereits vor längerer Zeit mit groben Brettern vernagelt worden zu sein. Zu beiden Seiten der Eingangstür befanden sich mehrere Fensterflächen, die bis fast unter die Hallendecke reichten. In kopfgroße Quadrate unterteilt, war das stark von der Witterung angegriffene Glas dermaßen stumpf und milchig geworden, dass es keinen Blick in das Innere des Gebäudes zuließ.

  • Cleo entdeckte einige Kameras, aber nur die vor der Zufahrt von Deliciosa hat die Hintertür von Taylors Lagerhaus im Blick. Microdeck hatte fast nur ihre eigene Rückwand im Blick.
    Mind your own Business! Und Wolverine Security war da besonders eigen.

    "Vermutlich hast Du Recht, Franklin!" Sie bemerkt sein freches Grinsen und erwidert es "Was sollten eigentlich die ganzen Anfängermanöver, fängst Du jetzt an wie 'ne Frau zu fahren, um dich für mich interessant zu machen." sagt sie scherzhaft um nicht irgendein peinliches Schweigen entstehen zu lassen.


    Sie geht vorsichtig auf die verfallende Lagerhalle zu, während sie nach Sensoren oder Bewegungen Ausschau hält und sich konzentriert, ob irgendwelche Geräusche aus der Halle kommen. Es könnte sich ja trotzdem irgendjemand darin aufhalten! Wenn sich nichts tut und es nichts zu entdecken gibt, rüttelt sie ein wenig an den vernagelten Brettern, ob sich nicht eines davon lösen lässt.
    <<Ist es eigentlich zu einfach gedacht, dass wir die Kontaktdaten der Gangerlinks kurz mit den fraglichen Mitarbeitern von Taylor abgleichen?>>


    Das Hardware-Werkzeug in ihrem Arm ist jetzt nicht unbedingt ideal um Bretter weg zu hebeln, aber zumindest mit einer Zange könnte man gleich die Nägel ziehen.

    Der Blick in eines der zerbrochenen Fenster zeigt fast keine anwesenden Lebewesen.

    <<Bis auf ein paar Riesenratten scheint die Halle leer zu sein. Wenn wir die lautlos los werden, kommt man innen vielleicht leichter auf's Dach.>>

  • <<Riesenratten? Wenn's nicht gerade rates del diabolo sind, müssten die eher weglaufen, wenn wir da durch gehen. Sind es Teufelsratten?>>

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  • Cleo zuckt mit den Schultern.

    <<Kenne nicht wirklich den Unterschied, es sind halt zwei riesengroße Ratten, an was erkenne ich das?>>

  • Da erscheint ein Marker mit der Aufschrift KondOrchid im Netzwerk.


    << Ich habe gefunden Information über KondOrchid. >>


    <<Viele Knoten sind Schleichfahrt hier. Was wir machen jetzt?>>


    Er schaute sich ebenfalls um. Wenn er wüsste, was die nächsten Ziele wären, würde ihm die Suche danach leichter fallen. So gab es zig

    unsichtbare Knoten, die es zu untersuchen gäbe.

  • Cleo schrieb:

    "Was sollten eigentlich die ganzen Anfängermanöver, fängst Du jetzt an wie 'ne Frau zu fahren, um dich für mich interessant zu machen."

    Is wohl n schlechter Moment um zu erklären, dass seine Ex ihr Bike bewegt hat wie eine Göttin auf zwei Rädern. Er hatte sogar überlegt, sich ne Riggerkontrolle einzubauen, wegen ihr.


    Wenn’s hilft, auch das.

    Meint er einfach grinsend. Bevor er ihr hinterhergeht um die Lagerhalle zu erkunden. Sein Bike, mit dem Gyrostabilisator hat er auf Abruf da.


    Zwei Ratten? Kommen die nich im Rudel?

    Gibt er mal gefährliches Halbwissen preis, bei den Brettern hilft er Cleo gern, allerdings würde sich nur blamieren, wenn er darauf bestünde es für sie zu machen. Ohne sie hätte er wohl keine Aussicht auf Erfolg.

  • <<Normale Ratten laufen weg, wenn man kommt. Teufelsratten greifen an.>>


    gibt Diego seine, nicht allzu hilfreichen, Erfahrungen weiter.


    <<Das Risiko ist groß. Teufelsratten sind... duro... zäh. Wenn es welche sind, dann brauchen wir Schusswaffen und das macht auch mit silenciador Lärm.>>

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  • Die Zange lässt sich auch manuell aus ihrem Arm lösen, auch wenn ihr eigentlich die AR-Bedienung lieber gewesen wäre. Es reicht einige Nägel zu lösen und mit Hilfe von Franklin kann sie genug Bretter entfernen, dass sie durch die Tür gehen können.

    In ihrer Parklücke stehend macht sie unter dem Sichtschutz der daneben stehenden Fahrzeuge ihre Waffen bereit. Hängt sich also den Gurt der HK 227, die sowieso schon einen eingebauten Schalldämpfer hat, über die Panzerjacke.

    <<Ich denke wir haben eine gute Zeit erwischt, da müßten Geräusche in der Halle von den Umgebungsgeräusche übertönt werden. Mit den Ratten wissen wir immerhin, dass sich sonst niemand die Halle als Behausung ausgesucht haben, egal welche Sorte das jetzt ist.>> funkt sie während sie den Schalldämpfer auf die Ares Crusader II schraubt. Dann wirft sie den anderen einen fragenden Blick zu. <<Was habt Ihr an leisen Waffen dabei oder soll ich jemandem die Crusader leihen?>>

  • KONDORCHID. Natürlich kannte Betsy diesen Konzern. Naja, Konzern. Das einzige Kartell mit AA Status.

    KONDORCHID. Die offensichtlichste Tarnfirma aller Zeiten. Aber wer braucht schon Tarnung, wenn das FBI einen beschützt?

    KONDORCHID. Ihr größter Fall. Und Ihr tiefster.


    Jetzt wo Betsy das erste mal seit der Schiesserei ein bisschen Zeit für sich hatte, wurde sie von ihren Erinnerungen überflutet. Dann atmete sie mehrere Minuten tief durch und riss sie sich zusammen. Die Chance KondOrchid nochmal ordentlich ans Bein zu pinkeln durfte nicht verpasst werden nur weil sie jetzt hier an flashbackinduziertem Nervenflattern litt. Also stürzte sie sich in die Arbeit.

    Maulswurfsjagden mochte sie schon, seit sie mit ihrem Vater den kleinen Biestern die Lust an ihrem Vorgarten ausgetrieben hatte. Mit einem Arsenal an Sprengstoffen und Kampfgasen für die Ihr Vater, der ebenfalls FBI-Cop war, andere leicht zu mehrjährigen Haftstrafen verknackt hätte.


    Zunächst besorgte Sie sich von Mr. Taylor die Personenstammdaten der 5 Leute, die Bescheid wußten.

    Foto, Adresse, Kommnummer, Familienstand.

    Sie teilte diese Informationen über Scott Masters, Mr. Harper, Mrs. SilverDeer, Ms. Willing und Ms. Tchang mit den anderen im Netzwerk.


    Eine eigene kurze Matrixrecherche zu diesen Personen brachte keine tieferen Erkenntnisse. Also rief sie den einzigen Menschen in Seatle an, der ihr jetzt hilfreich erschien. Timmy, den braven KE Streifenpolizisten, der mit Segway und seinem Riesenköter Fluffy!! als Kontaktbereichsbeamter die Gegend rund um Midway Park patroullierte.

    Betsy hatte ihn recht bald nach ihrer Ankunft in Seatle kennen gelernt, als sie möglichst viele Läden Cafes und Restaurants in der näheren Umgebung ausscoutete, um heimisch zu werden und ihm dabei mehrmals täglich begegnete. Sie hatte ihm 1-2 mal, bei (für ihn) schwierigeren Informationsbeschaffungen geholfen, er dafür schon 2-3 mal Kennzeichen oder Personen für Betsy überprüft.

    "Hey Timmy, du hast es sicherlich gar nicht erwarten können, mal wieder von mir zu hören." Betsy zeigte ihm ein strahlendes Lächeln. " Bei dir alles klar, Fluffy gesund? Ich bräuchte deine Hilfe bei einer Sache. Ich überprüfe für einen verzweifelten Klienten gerade seine Angestellten und einer davon muss Dreck am Stecken haben. Kannst du einfach mal nachschauen, ob einer davon bei euch besser bekannt ist? Dein Nachteil soll es nicht sein, du hättest was gut bei mir. Ausserdem hab ich gerade diesen wundervollen Single-Malt direkt aus Schottland bekommen, den du dringend mal probieren mußt."

    Tatsächlich hatte Betsy eine paar Kisten davon von einer Underground Distillerie in New York besorgt. Der Geschmack war okey und die "Seltenheit" machten den Whisky zu einem beliebten, aber vor allem billigen Bestechungsdauerbrenner.

    "Hey Betsy, schön von Dir zu hören"

    , lächelte das AR-Abbild Timmys in seiner adretten Knight-Errant-Uniform sie breit an.

    "Schottischer Single Malt? Da sind wir aber gespannt. Nicht wahr, Fluffy?"

    Außerhalb des Aufnahmebereichs klopfte er seinem riesigen Diensthund die Flanke.

    "Schick mir Deine Liste. Ich schau sie mir an."

    "Ich schick dir die Liste gleich mal rüber. Wenn ein Bösewicht dabei ist, sag Bescheid. Und wie du dir denken kannst: natürlich ist es ziemlich eilig.... ich wünsch dir noch ne gute Runde." Betsy lächelt ihm unverschämt erfolgsgewiss zum Abschied zu.


    Dann rief sie nochmal bei Taylor an.

    "Guten Tag Herr Taylor, ich bräuchte nochmal kurz ihre Unterstützung. Vielen Dank für die Liste. Ich würde aber gerne mit ihren MitarbeiterInnen persönlich sprechen. Vor allem mit Scott Masters. Sind die Personen alle am Firmenhauptsitz anzutreffen? Und können Sie mich kurz als in ihrem Auftrag handelnd dort ankündigen? .... Für einen sicheren Kommunikationsweg dafür wenden Sie sich bitte an Mr. Raven. Das ist wichtig."

    "Ich dachte mir schon, dass sie sich noch einmal melden, Ms. Bennet", antwortete Mr. Taylor. ... "Ich werde sofort meine Sekretärin Ms. Willing anrufen und sie in der Firma avisieren. Erst nach 18.00 Uhr werden die meisten Mitarbeiter nach Hause gehen." Er holte tief Luft. "Glauben sie, dass Scott etwas mit der Sache zu tun haben kann? Nach dem Tod seines Vaters habe ich ihm eine Aufgabe gegeben, als Junior-Geschäftsführer soll er irgendwann mein Nachfolger werden. Er ist zwar jung, nicht immer pflichtbewußt und etwas ungestüm, aber...", er zuckte ratlos mit den Achseln. "Ich kann es mir nicht vorstellen."

    "Irgendwo muss ich ja anfangen. Momentan ermitteln wir noch in alle Richtungen. Ich melde mich, wenn ich was hab."


    Einer plötzlichen Eingebung folgend machte Betsy noch eine kurze Matrixrecherche über den Tod des alten Masters, Taylors Geschäftspartner und Scotts Vater. Richard Masters starb vor sieben Jahren bei einem Autounfall auf dem Weg nach Vancouver.


    Bis 18 Uhr würde die Scoutingruppe vermutlich nicht am Firmenhaupsitz sein können. Sie würde alleine fahren müssen. Sie nahm sich die Schlüssel für den Americar aus dem Schlüsselsafe und machte sich auf den Weg. Die anderen plante sie von unterwegs zu informieren.