Spieler/Charakter Motivation und wie ihr mit Anstrengenden Spielern/SLs umgeht

  • Ich leite aktuell selber und bin auch in mehreren Runden die in unterschiedlicher Frequenz zusammen kommen und mir sind vor allem in letzter Zeit ein paar Sachen aufgestoßen und ich wollte bevor ich eine Kampagne kippe nochmal bei euch nachfragen wie ihr das sehen würdet, Außerdem könnt ihr euch hier auch selber gerne mal über eure Mitspieler auskotzen bzw. den Rat des wütenden Mops einholen.


    Part I, wie ich zum Freihändler wurde, oh ja... bin ich ja nicht... Ich bin ja nur der Missionar. Hattet ihr das auch schon mal das ein Spieler bei der Charaktererschaffung ganz laut geschrien hat: "Ich will diese Rolle in der Gruppe übernehmen!" und du denkst dir so hm ja ok dann spiel ich was ganz anderes dann hat der Spieler freie Bahn. (z.B. bei Face-Man sehe ich das immer wieder, aber auch bei allen anderen Archetypen aber im Sozialen bereich ist es am schlimmsten.) Dann erfüllt der Spieler sie einfach nicht, entweder aus mangelnder Erfahrung mit Rollenspielen (das versteh ich ja noch) oder aber einfach aus Inkompetenz oder Unlust?
    Letzteres ist für mich immer am schlimmsten.
    Wir haben aktuell eine WH40k: Freihändler Kampagne (Adelige Händler/Freibeuter in Space) der jenige der sich den Freihändler raus gesucht hat sträubt sich bei jeder Gelegenheit Entscheidungen zu treffen obwohl er per Definition der Anführer ist, er ist der Adelige und der Rest sind nur seine Berater/Fußfolk. Wie soll ich damit arbeiten? Ich versuch jetz schon immer ihm die Lösungen vor zu kauen, dann kommt er manchmal mit Abstimmungen wo ich sag: Ein König lässt doch auch nicht darüber abstimmen ob er das Gesetz ändert, sonst wärs ja eine Demokratie und keine Monarchie. Er will die Rolle nicht abgeben hat aber auch kein Interesse sie zu erfüllen.


    Part II, der Judas: Ich hab prinzipiell kein Problem damit einen Judas am Tisch zu haben, wir hatten ein Großes Problem am Tisch nämlich, dass sich ein Fehler eingeschlichen hat: Lügen wurden nicht mehr als Angriff gewertet und deswegen auch nicht gewürfelt wurde, man durfte nur auf Lügen Erkennen würfeln wenn es einen Begründeten verdacht gab, dabei ging das teilweise so weit das ich würfeln musste obwohl die Lüge schon Tatsachen gewichen war. Wir haben das Problem zum glück gelöst und es wird nun häufiger darauf gewürfelt, aber der Judas bleibt bestehen. Das Hauptproblem das ich habe das dieser Spieler konstant egal mit welchem Charakter zum Judas wird. Nehmt ihr diesen Spieler nach 2-3 Kampagnen auf den Kieker? Ist es überhaupt gerechtfertigt ihn anders zu behandeln als andere Spieler. Allerdings gibt es ja manchmal einfach die Menschen denen man ohne Grund nicht vertraut, also warum nicht auch im Rollenspiel? Ich hätte nicht mal ein Problem damit wenn er mich 1-2 mal pro Kampagne hintergeht das ist normal da die Charaktere ja auch mal unterschiedlicher Meinung sind. Aber ich habe damit ein Problem das er im Prinzip immer sein eigenes Ding macht das allen anderen schadet und es ist deswegen auch schon mal eine Gruppe ausgelöscht worden, seit ich dabei bin. (also seit ca. 18 Monaten, nicht so lange irgendwie.)


    ps.: Sollte der Thread hier falsch liegen oder es so einen schon geben bitte verschieben oder hier Posten dann Kopier ich das rüber.


    yours NK

  • Bei dem ersten Spieler würde ich einfach mal ganz klar sagen, was Sache ist. Dass er entweder die Aufgaben seiner Rolle auch erfüllt oder sich eine andere Klasse aussucht. Klar Gespräche mit deutlichen Ansagen wirken oft Wunder. Dabei natürlich versuchen, nicht persönlich zu werden, sondern sachlich bleiben.


    Beim Judas ist das Problem, dass sich der Spieler oft in der Runde unbeliebt macht. Ist die Judas-Rolle des Chars mit dem SL für die Kampagne abgesprochen, ok. Aber wenn jemand aus Prinzip ständig lügt und gegen das Team arbeitet, verlieren die anderen doch eigentlich immer die Lust, mit dem Spieler überhaupt zu spielen. Ich verhindere dann als SL auch nicht, wenn der Char dann auch mal von den anderen getötet/gemobbt wird. Schlägt Mobbing aber von IP in OP um, muss dringend in der Gruppe ein offenes Gespräch geführt werden und ggf. ist eine Trennung von Gruppe/Spieler sinnvoll.

    Lofwyr wusste, dass Drake Hässlich war. (Aus: Charette, Robert N., Lass ab von Drachen)


    als Spieler: Rad der Zeit (SR5, Molly)

  • Ja beim ersten Fall ist es tatsächlich so das wir die Gruppe nun umstrukturieren, Die Aktuelle Kampagne wird beim Nächsten Abschnitt erstmal auf eis gelegt und wir bauen eine Neue Gruppe mit neuen Chars auf und dort wird die Dynamik anders aufgebaut. Die Aktiven Spieler bekommen nun Führungspositionen ob sie wollen oder nicht xD (in meinem Fall) und die Leute die zu Inaktiv wahren bekommen Spezialisierte Charaktere die eine Spezifische Aufgabe haben bei denen ihnen in der Regel ein Ziel genannt wird und gut, Assassinen/Soldaten/etc. naja manchmal ist sowas nötig vielleicht ändert sich da ja auch wieder mit der Chronischen Unlust Entscheidungen zu treffen.


    Beim Judas ist das Problem das unsere SLs in der Regel die Schwierigkeit der Kampagne so planen das kein Judas nötig ist um uns ins schwitzen zu bringen und der Spieler will es schwerer (Sprich das wir drauf gehen) er sabotiert nicht direkt den Plot sondern stellt sich einfach auf die andere Seite, und er definiert und baut seine Charaktere auch immer so das er vom Ethischen Standpunkt seines Charakters eben auch leicht in die Judas Rolle schlüpfen kann.


    Das die Spieler ungern mit ihm interagieren oder ihn einbeziehen, hat bereits angefangen und wird sich auf kurz oder lang verschlimmern da wir versuchen weniger Angriffsfläche zu bieten. Das ging letztens so weit das ein Spieler garnix gemacht hat, weil er ohne den Judas nicht tun konnte was er vorhatte aber der reitet ihn eh wieder rein... dadurch hat der Spieler schon im Vorfeld die komplette lust daran verloren die Aktion durch zu führen (Das wurde vom Spieler nicht laut ausgesprochen, ich hab nur nach dem Abend mal mit ihm geredet, aber vielleicht sollte ich das nächsten Abend mal offen ansprechen.)
    Ich finde es so schade weil es Zeit raubt, die eigentlich der Story gewidmet werden könnte. Eigentlich ist es einfach nur anstrengend und Zeitraubend. Indem er die Party betrügt, sich dann ins Fäustchen lacht und die anderen Spieler damit Provoziert, raubt er dem Spielfluss, SL und der Story viel Zeit und beim Rest der Gruppe kommt kein gutes Gefühl auf sondern bleibt eher ein bitterer Geschmack.
    Schade das ihr auch schon solche Erfahrungen hattet und der Gruppenzusammenhalt dadurch leidet, ich hoffe wir kriegen das hin.


    Ingame "PVP" ist bei uns keine Ursache von Unmut oder schlechter Laune, denn dann sind die Fronten wenigstens offen geklärt. Wenn der eine einen Radikalen spielt und der andere in die andere Richtung schwenkt, werden die aneinander geraten und dann letzt endlich wird nur einer übrig bleiben oder es kommt ein NSC oder anderer Spieler unter die Räder. Offene Konfrontation ist kein Problem bei uns und wird ganz Charakter Konform ausgespielt, nur dieses ständige hinter dem Rücken der anderen Spieler agieren ist anstrengend.

  • Mal klar mit dem Judas-Spieler reden und ihn zur Not aus der Gruppe entfernen? Geht ja nicht, dass alle zulasten von einem den Spaß verlieren.


    Für das andere klingt die Lösung gut.

    Lofwyr wusste, dass Drake Hässlich war. (Aus: Charette, Robert N., Lass ab von Drachen)


    als Spieler: Rad der Zeit (SR5, Molly)

  • Mit "Judas"-Charakteren kenn ich mich leider nicht aus. Als Spieler hätte ich wahrscheinlich beim zweiten Mal (spätestens) meine Meinung laut und deutlich geäußert. Ggf. Ingame zur neuen Charaktererschaffung beigetragen. ^^
    Ziel soll es ja sein, dass ALLE Spaß an soetwas haben. Ansonsten könnte man vielleicht auch mal dafür sorgen, dass ALLE Charaktere ein Team aus solchen Leuten bilden... muss man aber sehr vorsichtig sein, da sowas schnell ausarten kann. ;)


    Bei deinem ersten Problem finde ich eure angestrebte Lösung recht gut. Ansonsten kann man es aber auch in Bismarckmanier machen, sprich: forciere einen "Berater", der dem König erklärt/ überzeugt / dazu nötigt, das zu tun, was eben dieser Berater für richtig/ sinnvoll hält.
    Dann wird der andere eben zu dessen Marionette, was ihm dann Einfluss/ Ruhm einbüßen lässt.


    Ist wahrscheinlich nur ne Übergangslösung, kann aber auch sicher zu einigen Interessanten Zusammentreffen (z.B. mit anderen Famiienmitgliedern) führen.

  • zu dem "Ich will aber diese Rolle übernehmen"-und spiele sie dann nicht aus Typ:
    gerade was soziale oder Anführer-charas angeht habe ich immer bedenken. Ich erinnere mich noch an das schüchterne Mädchen bei uns, das plötzlich eine femme fatale Ki-Adeptin spielen wollte. Leider ist sie weder oc noch ic wirklich die "selbstbewußte, verführerische Person", weshalb ich sie zu einen anderen Chara überzeugen konnte. Auf deine Situation umgesetzt: wenn ich die Person einigermaßen kenne und weiss, das kriegt der nicht hin, dann quatsche ich ihn da raus. Und das war im Falle des Mädels ne gute Entscheidung, denn im ersten Run sollte sie mit ihrem anderen Chara einen NSC anflirten und stolperte da von einen Fettnäpfchen ins nächste. Da sie nicht das wirkliche Face war, war es nicht schlimm... ^^
    Natürlich soll das nicht heissen, dass man sich rollenspieltechnisch nicht weiterentwicklen soll. Sehr gerne, wie ich finde, aber immer im Hinterkopf haben, wie sehr man aus seiner Haut kann.
    Aber wenn, wie in deinem Fall, einfach wider dem Chara-Konzept gespielt wird, bzw. du als untergeordneter SC im Prinzip ihm den Chara vorspielst - und dann immer noch komplett ooc aus unlust gehandelt wird-, dann müsste er den Chara bei mir wechseln oder gehen. Ich habe als SL wahrlich andere Dinge zu tun, als mich um so eine -in meinen Augen- verwöhnte und faule Socke zu kümmern! :thumbdown: klingt hart, finde ich aber so. Was reizt ihn den bitte an einem Anführer, der nicht führen will? Das wäre wie der Magier, der kein Bock hat zu zaubern, der Straßensamurai, der nicht dreckig werden will oder der Rigger, dem beim schnellen fahren übel wird. :huh:
    Eure Variante, neue Charas zu machen und ne neue Kampagne zu starten, bedeutet unglaublich viel Aufwand für alle anderen, damit "Spieler unlust" nicht verärgert wird. Hätte ich persönlich kein Bock drauf, aber ich kann verstehen, dass man Frieden und Harmonie in der Gruppe möchte ||


    zum Judas:
    kenne ich leider auch. Gibt immer diese Spieler, die die Gruppe in nen Dämonenpakt reinquatschen :rolleyes: so was kann manchmal interessant sein, aber wenn eine Person immer Charas spielt, die versuchen der Gruppe zu schaden, dann ist da mal nen Gruppengespräch fällig. vorallem, wenn das das rollenspiel der anderen Spieler in dem Maße beeinflusst, wie von dir geschildert 8| wenn einem Spieler die lust vergeht, etwas auszuspielen, da der Judas seine Bemühungen eh torpediert, dann ist das oc-wissen, welches ic-Handlungen beeinflusst. Da hilft wirklich nur ne Gruppensitzung, wo dem Judas schonend beigebracht werden muss, dass hinterhältige Charas bei den Drows und R.A.Salvatore immer cool klingen, im p&p mit Freunden aber vielen den spass versaut :/


    wie gesagt, meine Sicht der Dinge und ich hoffe ihr findet für beide Spieler eine Lösung :thumbsup:

  • @Spielern eine andere Rolle geben, die sie gerne spielen möchten aber nicht ausfüllen können.
    Wie wär's sie als Backup in der Gruppe haben und sie lernen von dem Hauptchar. Das kannan auch schön Rollenspielerisch angehen.


    Was ich auch schon hatte, daß ich einen Char als Kämpfer konzipiert hatte, aber er sich in eine komplett andere Richtung entwickelt hatte. Jetzt kümmert er sich eher um die Heilung und die Illusionen und andere Manipulationen. Selbst das Totem ist ein anderes. Es ist sehr viel Chargeschichte in den Char geflossen und ich könnte es nur machen, weil es den Entfaltungsraum gab.


    Ein anderer Char interessiert sich für Drohnen und fürs riggen. So lerne ich als Spieler diese Welt kennen und mein nächster Char kann ein vollwertiger Rigger sein.


    Gerade Shadowrun bietet sehr gut die Möglichkeit sich zu entwickeln.


    @Judas ja da sollte auf jeden Fall ein Gespräch statt finden. Vielleicht erst mal nur ein Vertrauter oder der SL um seine Motivation zu erfahren immer solchen Chars zu spielen. Vielleicht kann er ja keine anderen Konzepte spielen? Kann ja auch sein.


    Es gibt oft die Spieler, die immer den gleichen Typen spielen, ob es nun der Elfdecker ist oder der Trollhermetiker. Unter der Schale ist es immer wieder der Zwerg, der gerne Kaffee trinkt. Auch wenn sie sich Mühe geben und was anderes spielen wollen.

  • Wir haben aktuell eine WH40k: Freihändler Kampagne (Adelige Händler/Freibeuter in Space) der jenige der sich den Freihändler raus gesucht hat sträubt sich bei jeder Gelegenheit Entscheidungen zu treffen obwohl er per Definition der Anführer ist, er ist der Adelige und der Rest sind nur seine Berater/Fußfolk. Wie soll ich damit arbeiten?

    Also das ist ein übliches Problem... so üblich, dass es schon TV-Serien bekommen hat. ;)


    Prinzipiell darf das "Fußvolk" den "Entscheider" dann eben zu der gewünschten Entscheidung hinmanipulieren.


    Und da sagt man, dass Rollenspiele keine Praxisrelevanz haben... :D

    Das Hauptproblem das ich habe das dieser Spieler konstant egal mit welchem Charakter zum Judas wird.

    Das kann man nur besprechen - Worst Case ist es wirklich ein Spaßfaktor für den Spieler, andere auflaufen zu lassen.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • In meiner DnD Runde haben wir auch einen (Charakter Klasse Warlock) , der uns immer in die Scheiße reitet. Leider ist er der einzige, der mit seinen Skills auf's Verhandeln ausgelegt ist. Ein anderer misstraut ihm offen, aber dA könnte daran liegen, dass er ein Rouge / Agent ist und er überall eine geheime Agenda riecht. Das geht so weit, dass er den Warlock bei jeder sich bietenden Gelegenheit zurücklassen oder Opfern will.


    Meine Rangerin ist eher so “ihr seid alle meine Freunde und ich passe auf euch auf“ drauf und selbst sie hat schon mittels ihrer Giftkenntnisse Betäubungsgifte extra für ihn angemischt. Mehr zu seinem eigenen Schutz, versteht sich. ^_^ Die Priesterin des Lichts (einzige Vollzaubererin der Runde) hat ihm'Stimmen' geschickt, wodurch er zeitweise etwas paranoid war....