Wieviel für einen wie schweren Run

  • So, um das in einen separaten Thread zu packen: die Grundfrage ist, was für Aufträge sind denn jetzt eigentlich leicht, anspruchsvoll oder schwer und wieviel bezahlt man dafür als Lohn? Wenn exemplarische Beispiele genannt werden würden, wäre das prima. Da eine solche Liste offiziell ja nicht existiert, wäre eine Sammlung hier im Forum doch super.

  • Ah diese Liste habe ich noch nicht gesehen aber sieht erstmal gut aus!
    Modifizieren würde ich sie aber trotzdem immer. Bei mir ein großer Punkt war immer: Gegen wen geht der Run.
    Einbruch/Diebstahl im Stuffer Shack gibt keine 2k, bei einer mittelgroßen Zweigstelle von Ares wären es doch etwas mehr :)


    Den Ruf hingegen habe ich "nie" einfließen lassen. Bei mir wird je nach Auftrag gleich ein Team aus der richtigen Kategorie zu passendem Gehalt angeheuert.
    Ausnahmen gibt es natürlich wenn der Johnson WIRKLICH sicher gehen will das der Auftrag ausgeführt wird etc.

    Wo die andren niederknien,
    Nur Staub, Verachtung sich verdienen,
    Stehe ich, komm sei mein Zeug
    Blutend, aber ungebeugt!

  • Eine Stellschraube geht mir aber unter, denn manchmal möchte Johnson/SL nicht, dass die Spieler wissen gegen wen es geht.


    Wichtig finde ich zu gucken, was bietet mir Johnson an? Habe ich Geheimwissen, dass mir den Run ermöglicht? Gibt es einen Insider, den ich nutzen kann? Etc...


    Unangenehm finde ich, wenn ein Johnson etwas von einen möchte, aber keine Infos oder andere Hilfsmittel bereitstellt.
    Je mehr davon verfügbar ist, desto weniger finanzielle Hilfe sollte es geben.

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • Nun wenn der Johnsen will das die Runner nicht nachforschen oder ihnen merkbar Informationen vorenthält sollte er deutlich mehr auf den Tisch legen, ansonsten kann es passieren das Profis den Job ablehnen.


    Bei uns gibt es auch die Reputation des Johnsens. Jemand über den es nichts herauszufinden gibt oder der absolut unbekannt ist bekommt kein TopTeam, oder er ist bereit 100% der Auftragssumme bei einem Vertrauenswürdigen Mittelsmann zu hinterlegen (und dessen Gebühr mit zu bezahlen).


    Wir haben fast nie Teambezahlung, jeder Runner verhandelt in der Regel einzeln. Nur die Spesen, so es denn welche gibt, sind für die gesamte Gruppe gemeinsam.

    acid - Azrael - Brain - Dr. Strange - Flash - Jack - Jamiroquai - Mouse - Mr. Nash - Puppetmaster - Surprise - Templer

  • Ich möchte mal einwerfen:
    Im 5er GRW ist eine Formel drin nach der die Bezahlung geregelt wird. Im deutschem GRW auf S. 375/376 unter "Belohnung"
    Mit nem recht ausführlichem Beispiel.


    Ist mir irgendwie entfallen.


    Edit: Hier ein Auszug. Alles will ich nicht posten kauft das GRW es kostet nur nen 20er.



    cash rewards
    BASE COST 3,000¥
    situation modifiers


    Highest opposing Dice Pool + (Dice Pool / 4)
    Runners were outnumbered three to one in a combat situation +1
    Runners were outnumbered two to one in a
    combat situation by NPCs with Professional
    Rating 4 or higher (not cumulative with modifier listed above) +1
    Runners faced a pack of at least six critters +1
    Runners encountered at least three different spirits (besides watchers) in a single encounter +1
    Runners accomplished the task with impressive speed and/or subtlety +1
    Runners risked public exposure or a raised profile as a natural part of the run* +1
    Job brings runners into direct contact with a notably dangerous part or element of Sixth World lore (the Red Samurai, a Mitsuhama Zero Zone, etc.) +1


    cost modifiers
    Standard run 0% (nothing special, normal work for a runner)
    Run will make you a cold-hearted bastard +10-20% (wetwork, helping corps oppress people, drug running, human trafficking)
    Run has good feelings as part of its reward –10-20% (hooding, helping the little guy, taking some “dys” out of “dystopia”)



    ---------------------



    Wir haben fast nie Teambezahlung, jeder Runner verhandelt in der Regel einzeln.

    Das finde ich interessant. Funktioniert das gut?
    Kenne ich so nicht.


    Gibs da große Differenzen in der Summe zwischen den Chars wie z.B. Nur der riggende Fluchtwagenfahrer vs. dem Magier?

    That's L as in "Lacerate", O as in "Obliterate", B as in "disem-Bowel" and O as in, uh... Well, I guess I can use "Obliterate" twice, huh? What do you think?

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  • Bei uns funktioniert es gut. Es führt auch dazu, das mal ein Run wegen der Bezahlung von einzelnen abgelehnt werden wenn der J. und der Char sich nicht einig werden können. Der Ruf eines Chars kann fairer eingebaut werden, warum sollte ein Pro weniger bekommen, wenn er mit einer Nulpe zusammen arbeiten soll. Bei uns fordert er oft mehr wegen des erhöhten Risikos.
    Wir haben einige wenige Chars, die generell 20 - 50% mehr Bezahlung fordern als der nächst niedrigere. Arrogant aber klappt manchmal wenn der Ruf stimmt und man gebraucht wird. Ob der J. sich daran hält? Weiss der char im Normalfall natürlich nicht.


    Zur Frage.
    Manche "Nur Riggende Fluchtfahrzeugfahrer" besitzen Senkrechtstarter, Panzer und ein U-Boot (nein natürlich übertreibe ich etwas...) und manche Magier kommen gerade aus der Rookieschmiede. Aber auch aufgrund der Arroganz mancher Chars, sich werthaltiger als alle anderen zu fühlen ist eine Einzelverhandlung bei nicht Teams eine gute Sache.


    In einem Fall gab es tatsächlich ein GEsamtbudget, es wurde vorher nicht diskutiert (es war eilig) wie es verteilt wird. Und nach erledigtem Job sagt die Magierin (in einer 5er Gruppe) "So nun gebt mir meine 50%, ich hab noch Termine". Das war eine spannende Situation ;)

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  • Also ich hab meinen Run jetzt tatsächlich als inszenierten Test durchgezogen und die Spieler waren dafür zufrieden mit der Bezahlung. Die 2000 Bonus dafür, dass das Flugzeug heile bleibt, hab ich dann doch pro Person bezahlt, weil sie sich gut angestellt haben. Somit ist das Team mit je 4000 y nach Hause gegangen. Die haben es zwar nicht rausgefunden (sie haben die Hinweise einfach nicht entdeckt oder deuten können), fanden es aber am Ende doch ganz witzig, ohne sich verarscht vorzukommen.


    Aber dieser "Testrun" war für beide Seiten, Spieler und SL, gut, ich hab gemerkt, dass die Ausgaben doch etwas höher sind, als angenommen, die Spieler haben häufiger Ausrüstung gebraucht, an die sie vorher nicht gedacht haben. Bei den nächsten Runs geht es dann also mit mehr Vorbereitung und besserer Bezahlung weiter. :)

  • So, um das in einen separaten Thread zu packen: die Grundfrage ist, was für Aufträge sind denn jetzt eigentlich leicht, anspruchsvoll oder schwer und wieviel bezahlt man dafür als Lohn? Wenn exemplarische Beispiele genannt werden würden, wäre das prima. Da eine solche Liste offiziell ja nicht existiert, wäre eine Sammlung hier im Forum doch super.

    Das hängt von zu vielen Faktoren ab um es pauschal beantworten zu können. Am Anfang stehen Fragen wie, wie dystopisch soll es sein, wie groß ist die Shadowrunnergemeinde, wie viel Konkurrenz gibt es, wie gut ist die Konkurrenz, welcher Spielstil ist gewünscht.


    Dann geht es auch konkreter, wie hoch ist das Budget welches der Auftraggeber auszugeben bereit ist, wie wichtig ist der Erfolg des Auftrages, wie schnell soll es gehen, wie wichtig ist der Grad der Professionalität der Auftragnehmer?
    Dann gibt es noch so Metageschichten, wie man bei geringer Bezahlung ein Gleichgewicht zwischen mundanen und magischen Charakteren findet, letztere entwickeln sich, mit Ausnahme verhältnismäßig preiswerter Foki, quasi ohne Geld weiter. Oder auch wie regeltechnisch der gewünschte Grad der Paranoia umgesetzt und nach jedem Run mindestens eine SIN verbrannt wird.


    Ich mag mein Shadowrun nicht ultra dystopisch, meine Shadowrunner betrachte ich gerne als Profis - nicht als Getriebene, die Schattengemeinde ist klein. Damit hängt ist die Basis für alles bei einem vielfachen des ,Monatslohn' eines Lohnsklaven. Also 5.000 NY mal 2 mal X. Grundgehalt.
    Klar gibt es jede Menge Leute die anderen für weniger ins Gesicht schießen. Aber gute Arbeit kostet eben auch gutes Geld.
    X ist dabei ein Multiplikator für alles mögliche, Schwierigkeit, Dringlichkeit, fehlende Konkurrenz, passende Fertigkeiten, passende Ausrüstung, Ruf usw.


    p.s.: Die Regeln aus dem Grundbuch sind völliger Schrott.

  • @ Rabensang,
    wie sind deine Runnter denn dort hin gekommen? Privatjet gemietet, Linienflug und Ausrüstung nachschmuggeln lassen oder dort neu eingekauft?



    Von den Bezahlregeln im Buch halte ich auch nichts - die gehen einfach nur an Werte ohne auf die Atmosphäre etc einzugehen.
    Ist aber wohl auch nicht einfach das kompakt zu schreiben. Siehst ja wie weit die Antworten hier auseinander gehen und was die einzelnen Leute zur Berechnung miteinbeziehen.
    Wenn man gar keine Ahnung hat was man zahlen will kann man die Rechnung also schon benutzen und dann stark mit dem modifizieren was man in seinem Bestimmten Run hat einfließen lässt. (Wie viel macht der Johnson Gewinn, wie professionell ist das Runnerteam, wie eilig ist es etc)

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  • Hier einige Faktoren, die imo dazu beitragen können, ob ein Run leicht, mittel oder schwer ist:


    Duck soup: Der Auftrag ist für das Team keine Herausforderung. Der Auftrag kann erledigt werden, ohne dass das Team zusätzliche Informationen, Ausrüstung oder Dienstleistungen benötigt. Der Run findet in einem Sprawl statt, in dem sie sich bestens auskennen / geachtet werden. Die (potenziellen) Gegner sind dem Team in allen Bereichen bzw. auf allen drei Ebenen unterlegen, und sie können/wollen nicht für Konsequenzen (Ruf, Strafverfolgung etc.) sorgen, falls die Runner trotz der niedrigen Hürden des Auftrags schlampig arbeiten (oder es ganz verbocken). Die Hintergrundstrahlung ist sehr niedrig, oft nicht existent. Der Auftrag findet im Verborgenen statt, oder in einer Öffentlichkeit, die sich für die Vorgänge nicht interessiert. Beispiele: Squatter aus einer Immobilie vertreiben; fünftklassige Straßengang aufreiben; Kurierdienste für kleine, transportable Dinge, an denen niemand wirklich ein Interesse hat; eine Rotte Riesenratten erledigen; schwache magische Bedrohung ausschalten.


    Average bear: Der Auftrag ist für das Team eine Herausforderung. Zusätzliche Informationen, Ausrüstung oder Dienstleistungen machen den Job leicher, sind aber nicht zwingend erforderlich. Der Auftrag findet in einem unbekannten Sprawl statt, oder in der Wildnis (unter Wasser, auf dem Wasser, Gebirge, Urwald, Wüste etc.). Die (potenziellen) Gegner sind dem Team in fast allen Bereichen bzw. auf zwei von drei oder auf allen drei Ebenen ebenbürtig, und sie können/werden für Konsequenzen (Ruf, Strafverfolgung etc.) sorgen, falls die Runner schlampig arbeiten oder es ganz verbocken. Hintergrundstrahlung ist mal ausgeprägt, mal niedrig. Der Auftrag findet in der Öffentlichkeit statt, aber die Runner müssen sich nicht zwingend zeigen. Beispiele: unwichtige Konzernanlage infiltrieren/sabotieren; Wetwork an Verwaltungsangestelltem; viele Runs im Umfeld von Syndikaten; ein großes Rudel Höllenhunde erledigen; eine mittlere magische Bedrohung ausschalten.


    Tuff shit: Der Auftrag ist für das Team eine Überforderung. Der Auftrag kann mit Sicherheit nicht erledigt werden, ohne dass das Team zusätzliche Informationen, Ausrüstung oder Dienstleistungen benötigt. Der Auftrag findet in einem feindlichen Sprawl statt, oder in tödlicher Umgebung (Tiefsee, Weltall, ausbrechender Vulkan etc.). Die (potenziellen) Gegner sind dem Team in allen Bereichen bzw. auf allen drei Ebenen überlegen, und sie können/werden für harte Konsequenzen (Ruf, Strafverfolgung, Kopfgeld etc.) sorgen, falls die Runner schlampig arbeiten oder es ganz verbocken. Hintergrundstrahlung ist allgegenwärtig und nicht niedrig. Der Auftrag findet in aller Öffentlichkeit statt. Beispiele: wichtige, gut bewachte Konzernanlage infiltrieren/sabotieren; Wetwork an wichtiger Konzern-Persönlichkeit; vereinzelte Runs im Umfeld von Syndikaten; eine ernsthafte magische Bedrohung (Insektengeister, Toxiker usw. usf.) ausschalten; Leibwächter für einen Superstar bei den Oscars.


    Ich sage es gleich ausdrücklich dazu - es handelt sich nur um meinen Input, die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit, generell treffen nicht immer alle Punkte aus einer Kategorie zu (soll heißen: ein schwerer Run kann natürlich auch im Verborgenen stattfinden, usw.usf.), und man kann alles ganz anders sehen.


    Wie bereits geschrieben wurde, hängt die Schwierigkeit eines Runs maßgeblich und grundlegend von der Gruppe ab; soll heißen, dass es einfacher wird, je besser die Details des Runs auf die Fertigkeiten, Fähigkeiten und Ausrüstung der Runner passen, dass es aber schwerer wird, je weniger die Details des Runs auf die Fertigkeiten, Fähigkeiten und Ausrüstung der Runner passen.


    Am Wochenende habe ich die Bezahlung für einen imo leichten SR4-Run einfach grob nach Karma gemacht. Die Gruppe hatte im Schnitt 7x Karma, damit lag das Eröffnungsangebot von Mrs. Johnson bei 7.000 Nuyen pro Runner. Johnson hatte ein Budget bis 9.000 pro Runner, das sich die Runner auch voll erhandelt haben. Details: kein Vorschuss, 1.000 Spesen (ausnahmsweise), 4.000 treuhänderisch bei Connections der Runner hinterlegt, Restzahlung im Anschluss an die Übergabe der Daten. Vergleichsweise ein Deal im unteren Bereich der Skala, aber die Runner wurden von Mrs. Johnson auch im Aces aka Scumpit aufgegabelt - dafür ist die Bezahlung imo noch relativ gut. Und es stellte sich im Laufe des Runs heraus, dass es im Zielobjekt auch Beute zu machen gab, und da ließen sich die Runner nicht zweimal bitten.

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  • Die Höhe der Bezahlung hängt natürlich ebenfalls von vielen Faktoren ab, darunter Punkte wie...


    ... wie etabliert sind die Runner?
    ... verfügen die Runner über exotisches Spezialkönnen, auf das Johnson angewiesen ist?
    ... als wie schwierig schätzt Johnson den Run ein?
    ... sind die Runner Tage, Wochen oder Monate mit dem Run beschäftigt, und wie intensiv?
    ... besteht erhöhte (!) Gefahr für Leib und Leben oder "nur" für Karriere/Ruf?
    ... besteht der Auftraggeber darauf, dass Johnson ein bestimmtes Team anheuert?
    ... wie wenig Zeit steht zwecks Vorbereitung zur Verfügung ("Sofort ist teuer!")?
    ... Liqudität des Auftraggebers?
    ... Interesse des Auftraggebers am Erfolg des Runs (oder ködert er die Runner mit Mondpreisen, die er nicht wird berappen müssen, für ein Himmelsfahrtskommando?)?
    ... welche Edition wird gespielt?
    ... Überbezahlung für "die Guten", damit sie ihre Prinzipien verraten und böse Sachen machen (aka Korruption).
    ... bezahlt der Konzernjohnson gut, toleriert aber kein Versagen (wie z.B. SK)
    ... etc.


    Narat : im Schattenstädte für SR4 steht, dass die Schattengemeinde in Seattle groß genug ist, um eine Arkologie zu füllen. Jetzt kann man sich streiten, wie viele Personen in eine Arkologie passen, aber ich lege die Angabe für mich so aus, dass es selbst nach Abzug aller Trabanten (=Connections vom Schieber bis zum Straßendoc) noch so viel tatsächlich arbeitendes Talent in den Schatten gibt, dass sich der Johnson seine Runner quasi aussuchen kann. Das erzeugt etwas Druck bei den Runnern, und auch deshalb sollte man den Johnson imo respektieren.

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  • Ein Arkologie... Halte ich angesichts der kleinen Bevölkerung von Seattle für wenig glaubwürdig, außer man zählt auch wirklich noch den kleinsten Zuträger hinzu.


    Exotisches Spezialkönnen ist bei Hackern, definitiv aber bei Magiern, immer gegeben und nun?


    Ich sehe den Auftraggeber nicht zwangsweise in der Position aussuchen zu können, zumindest wenn es über das Niveau von simplen Schlägern hinausgeht. Terroristen sind entweder fähig oder tot.Terroristen, die dann auch nur genau das können, was man will wann man es will, sind mMn selten. Wirft man dann noch Magie oder weitere Kriterien (z.B. ein Team aus Elfen für eine Infiltration im Tir welches die Landessprache auf muttersprachlichen Niveau beherrscht) mit rein wird der Runner schnell zum gefragten Aktivposten.

  • @Arkologie: Ob das glaubwürdig ist oder nicht, hängt imo davon ab, wie groß man sich eine Arkologie vorstellt. Die von Renraku hatte damals iirc 100.000 Leute gefangen, die war aber auch XXL. Arkologien gibt es nach meinem Verständnis aber auch in XL, L, M, S und XS. Wie groß ist die Zahl aktiver Runner in Seattle bei Dir grob?


    Ich habe es immer so verstanden und ausgelegt, dass Seattle der Runner-Hotspot in der 6. Welt ist, dass Seattle eine Anziehungskraft auf Talente weltweit entwickelt, und dass man in Seattle für jeden Job das passende Talent findet. Da finde ich es wiederum unglaubwürdig, dass die Zahl tatsächlicher Runner, von Noobs bis Legenden, irgendwie klein sein soll; klein im Sinne von wesentlich weniger als vielleicht 50.000 oder so (=weniger als 2% der registrierten Bevölkerung), mit einem höheren Prozentsatz an brauchbaren Erwachten und TM als in der Normalbevölkerung.


    @Magier: ein Magier ist für mich per se nicht exotisch. Ich weiß, dass Erwachte selten sind, und ausgebiltete Erwachte umso mehr, usw. usf.. Mit Blick auf das Thema des Threads verstehe ich Exotik bei Magiern etwas wie einen Anti-Nukular-Magier [sic!], also einen Zauberer mit (alles SR4) den metamagischen Techniken Reinigung und Filterung, Zaubern wie Strahlenschild und Dekontamination und dem ganzen anderen Scheiß, für den einem die teuer erspielten Karmapunkte bei herkömmlichen Magiern in der Regel zu wertvoll sind. Keine 0815-Straßenschamanen eben, sonder die Typen und Tussen, die Dinge tun, bei der herkömmliche Schattenmagier scheitern/eingehn oder besser ganz die Finger von lassen.


    @Hacker: Hacker sind für mich per se keine exotischen Charaktere. Für mich kommen sie nach Schlägern (Sams) an zweiter Stelle in der Häufigkeit in den Schatten, weil man für ihren Job im Grunde nicht mehr braucht als ein Link (in SR4). Als Exotik unter Hackern verstehe ich u.a. TM, oder die Damen und Herren, die mit Milspec-Links (wiederum in SR4).


    Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole - das alles ist immer irgendwie von der Gruppe abhängig. Was in der einen Gruppe normal ist, ist in der nächsten Gruppe absolut ausgeflippt. Wenn aber jeder seinen Spaß hat, ist imo alles gut und unterscheidliche Sicht- und Spielweisen absolut OK.

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  • Ich habe es immer so verstanden und ausgelegt, dass Seattle der Runner-Hotspot in der 6. Welt ist, dass Seattle eine Anziehungskraft auf Talente weltweit entwickelt, und dass man in Seattle für jeden Job das passende Talent findet. Da finde ich es wiederum unglaubwürdig, dass die Zahl tatsächlicher Runner, von Noobs bis Legenden, irgendwie klein sein soll; klein im Sinne von wesentlich weniger als vielleicht 50.000 oder so (=weniger als 2% der registrierten Bevölkerung), mit einem höheren Prozentsatz an brauchbaren Erwachten und TM als in der Normalbevölkerung.

    Also Ich habe Seattle nie als DEN Hotspot für Runner gesehen.
    einer der Zentren, vielleicht (ebenso wie Tokio, Hong Kong, Denver, die Ostküste , Den Rhein-Ruhr-Plex etc)


    und ich schätze die Zahl der Runner viel geringer als 50.000 zumindest in Seattle....
    So sieht jeder seine SR Welt anders :)



    @Hacker: Hacker sind für mich per se keine exotischen Charaktere.

    Hacker in SR4A waren häufig(er), stimmt. Aber Decker in SR5 sind selten (weil die Deacks a so schweineteuer und b semi-Illegal sind ausserhalb der Megacorps)


    Hough!
    Medizinmann

  • Bevölkerung von Seattle

    Du sprichst doch nicht auf die lächerlichen 3Mios an die dauernd in den Quellen erwähnt werden?

    Ich habe Seattle nie als DEN Hotspot für Runner gesehen.

    Dort wurde Shadowrunning erfunden so sagt man.
    Die meisten Tridfilme spielen dort. Die legendärsten Runner begannen dort ihre Karriere.
    Es wird hier und da mal fluffmäßig und in Romanen erwähnt, das Seattle die Wiege des Schattenlaufens ist/war.
    Das dürfte aber mittlerweile auch relativ relativ sein.
    Es hat sich viel getan in den letzten 20 Jahren

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  • @Arkologie: Ob das glaubwürdig ist oder nicht, hängt imo davon ab, wie groß man sich eine Arkologie vorstellt. Die von Renraku hatte damals iirc 100.000 Leute gefangen, die war aber auch XXL. Arkologien gibt es nach meinem Verständnis aber auch in XL, L, M, S und XS. Wie groß ist die Zahl aktiver Runner in Seattle bei Dir grob?


    Weniger, viel weniger. Offiziell ist Seattle kleiner als Berlin. Aber arbeiten wir mal mit den 3 Millionen und gehen davon aus, dass 1% davon Schwerstkriminell sind. Wären wir bei 30.000.Immer noch absurd viele. Sagen wir, zwei Drittel davon ist in irgendwelchen Organisationen gebunden und nur der Rest Freischaffend. Dann sind wir bei 10.000. Davon sind dann immer ein Viertel, krank, verwundet, schwanger, auf Urlaub oder anderweitig nicht verfügbar. Bleiben 7.500. Die dann rund um die Uhr Gewehr bei Fuße stehen müssten. Nehmen wir ein ,Schichtsystem' an sind das 2.500 die zu jedem beliebigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Was immer noch absurd viele sind. Die müssen ja auch von was leben, wenn sie nicht gerade einen Job haben.
    Zum Vergleich, nimmt man, heutige, berliner Verhältnisse an hat Lone Star selbst ca. 15.000 Angestellte, wohl gemerkt Angestellte, nicht Angestellte auf der Straße. Gut, ist nicht der einzige Sicherheitsdienstleister. Verdoppeln wir das, jetzt haben wir genau so viele Streifenhörnchen wie Leute die anderen Leuten für Geld ins Gesicht schießen.
    Wäre doch arg dystopisch. Es müssen also weniger Leute sein, die anderen für Geld ins Gesicht schießen oder man erhöht die Mannstärke der Sicherheitsdienstleister massiv. Deren Vorhandensein den Pool an Runnern ausdünnt.



    Ich habe es immer so verstanden und ausgelegt, dass Seattle der Runner-Hotspot in der 6. Welt ist, dass Seattle eine Anziehungskraft auf Talente weltweit entwickelt, und dass man in Seattle für jeden Job das passende Talent findet.


    Für den pazifischen Nordwesten ist Seattle sicher sehr bedeutsam. An der atzlanisch-kalifornischen Grenze oder im Mittleren Westen interessiert Seattle nur noch begrenzt.



    @Magier: ein Magier ist für mich per se nicht exotisch.


    Sind sie aber. In etwas genauso exotisch wie ein Schwerstkrimineller der promoviert hat. Gerade bei Magiern muss man schon sehr, sehr gut begründen, warum die nicht anderswo Geld verdienen ohne dass man auf sie schießt.




    @Hacker: Hacker sind für mich per se keine exotischen Charaktere..


    In SR4 waren sie das nur vielleicht. Aber dann kann man auch sehr viel schneller filtern als bei einem Sam. Mit Kenntnissen bestimmter Hard- und Software, Programmiersprachen zum Beispiel.
    Bei SR5 sind sie es, bedingt durch die extremen Anforderungen an geistige Attribute und an den Geldbeutel (Deck) aber in jedem Fall.

  • SR4 Schattenstätte: 3 Mio laut Stadtverwaltung - das sind die SINner - aber insgesamt geschätzt 6 Mio inkl. Besucher und SINlose in Seattle. Offiziell 18 Schwerverbrechen pro 1.000 Einwohner, es handelt sich also um eine extrem gewalttätige Stadt; wenn man die Zahlen für bare Münze nimmt, dass sind das auf's Jahr gerechnet fast unglaubliche 150 (!) Schwerverbrechen pro Tag. Jeden Tag! Und das sind nur die offiziellen Zahlen; wie hoch wohl die Dunkelziffern wohl sind? Barrens, Puyallup, Ork-Untergrund, SINlose Opfer anderswo - wo kein Kläger, da keine Kriminalstatistik - UND Konzern-interne Kriminalität, die nicht nach außen dringt oder unter den Teppich gekehrt wird.


    SR4 Schattenstätte merkt übrigens auch an, dass sowohl der Konkurrenzdruck als auch die Kollegialität unter Runner in Seattle besonders hoch sind. Ersteres lässt darauf schließen, dass das Angebot an Talent groß ist. Außerdem haben die Größe der Schattengemeinde und des Sprawls selbst den Charme, dass man einfacher untertauchen kann. Und Seattle gilt als liberal, das zieht Leute an, aus allen Teilen der Welt.


    Ich nehme das alles als Argument dafür, dass Runner in Seattle für mich ersetzbar sind, in vielen Fällen 1:1, und dass es Runner allgemein weiter bringen, wenn sie sich mit Johnsons gut stellen. Johnsons hingegen legen imo allgemein Wert auf Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit, und sind an guten Beziehungen zu Runnern interessiert, auf die diese zwei Punkte zutreffen. Ausnahmen bestätigen auf beiden Seiten die Regel, das ist klar; das ist dann der gelegentliche Johnson, der Runner als Zeugen sieht, die beseitigt werden müssen, und das sind unzuverlässige, fahrlässige Runner, die z.B. für Geld, aus Überzeugung oder aufgrund von Verpflichtungen mit fliegenden Fahnen die Seite wechseln (o.ä.).


    An Organisationen gebundene Runner, Narat, wer ist das genau, und wieso ist ihre Zahl so groß?


    @SR Seattle vs RL Berlin: Ich finde, der Vergleich hinkt sehr. Selbst wenn KE in Seattle nur 15.000 Mann hat, und davon nur einen Teil auf der Straße, gibt es wie Du sagst in SR Seattle noch viele weitere, bewaffnete Sicherheitsdienstleister, die Metroplex-Garde, die UCAS-Armee, die UCAS-Marine, Übewachungs- und Kampfdrohnen, hohe Mauern mit Stacheldraht und Selbstschussanlagen/-drohnen, Panzertüren und Sicherheitsglas, Hochleistunsgsensorik, nicht zu vergessen ganze Konzernarmeen bis hin zu Red Samurai, die alle ganz eigene Gesetze haben und Milspec tragen, während sie in Schwebepanzern in den Einsatz düsen. Und Seattle ist voll von Waffen, auf beiden Seiten, sowie Rassismus und Frust auf der einen und Hoffnungslosigkeit und Verzeweiflung auf der anderen Seite.


    Nachtrag: Wenn man sich die Zahlen zu Gangs und Syndikaten ansieht (SR4 Unterwelten z.B.), dann stellt man fest, dass die Syndikate geradezu winzig sind, und dass es auch nur wenige davon gibt. Einzelne Gangs sind auch klein, aber weil es praktisch an jeder Ecke eine gibt, kommen insgesamt wahrscheinlich irgendwo halbwegs relevante Zahlen zusammen.

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    Einmal editiert, zuletzt von RoidRage ()

  • Ich finde die Tabelle aus SR5 gar nicht schlecht, aber ich habe da dennoch ein Problem mit. Da sind ja Situationsmodifikatoren bei, welche den Preis erhöhen, je nachdem, was passiert ist. Und da beißt es sich mit meiner Vorstellung. Den Preis im Vorfeld daran festmachen, ob die Runner in der Unterzahl sind, ob sie Crittern begegnen oder sowas, passt einfach nicht.


    Die Erklärung zu der Liste finde ich einfach ungenügend. Also entgegen Lobos Anmerkung finde ich das Beispiel dabei nicht gut.


    Ich kann die Liste allerdings nutzen, um einen Preis zu generieren anhand dessen, was die Runner möglicherweise erwartet. Also wenn der Johnson im Vorfeld weiß, dass das Zielobjekt so viele Wachen haben wird, dass die Runner in Unterzahl sein werden, bietet er schon von aus Haus einen entsprechend höheren Preis. Und der wird gezahlt, auch wenn die Runner den Run ohne jeden Feindkontakt absolvieren.
    Wenn die Runner in der Verhandlung aufgrund von Erfahrung, Wissensfertigkeiten oder einfach nur durch ne geschickte Lüge dem Johnson verklickern, dass Zielobjekte dieser Art auch immer mit einer Crittergruppe gesichert werden, können sie wiederum mehr Geld fordern.


    Wenn aber beispielsweise niemand mit einer Crittergruppe rechnet und die Runner trotzdem auf eine treffen, können die Runner (zumindest in meinen Runden) keine Nachforderungen stellen, wenn diese Möglichkeit zuvor in den Verhandlungen ausgeschlossen wurde. Auch dann, wenn nachgewiesen werden kann, dass der Johnson diese Information absichtlich verschwieg.


    Eine einfache Hilfestellung ist diese Tabelle auf jeden Fall nicht. Um es für meinen Stil als SL zu nutzen war einiges an Arbeit nötig. Aber wenn man sich damit ein wenig beschäftigt, kann es nützlich sein.