In SR4 gibt es ja einige Qualities und Dinge die den Charakter in das Rampenlicht stellen. Die Frage die ich mir jetzt stelle ist wie spielt man so einen Charakter richtig als Shadowrunner?
Bzw. meiner Meinung nach ist Auffälligkeit nicht immer zum Nachteil, man muss nur wissen wie man es richtig einsetzt.
Im Grunde sind diese ganzen Qualities immer Modifikationen von ein paar Faktoren:
+/- auf Soziale Proben
+/- auf Aufspürversuche
+/- auf Wiedererkennung
und dann die Faktoren auf...
- Straßenruf (meist permanent)
- Schlechter Ruf (meist permanent)
- Prominenz
Nach RAW ist das Problem hierbei, die doch sehr bescheidenen Reputationsregeln.
Mal abgesehen von dem zu niedrig angesetzten Summen, die jeden Runner der mehr als 90 Karma hat schon hart treffen und jeden Runner spätestens ab 300 verdienten Karmapunkten unspielbar macht... hinkt und zwickt es überall.
Mir geht es hier aber nicht wirklich um die schlechten Regeln (auch wenn ich persönlich immer noch auf der Suche nach wirklich guten alternativen Reputationsregeln bin, mit denen man das bestehende System gut ersetzen kann), sondern um den Spielfaktor!
D.h. was macht eigentlich Berühmtheit so schlecht für die Straße und wieso wird davon ausgegangen das ein Schlechter Ruf "immer" etwas Schlechtes ist.
Die Einsatzgebiete und Vorgehensweisen der Charaktere sollte man hier nicht außer Acht lassen. Ein berühmter Star ist im Grunde die perfekte Ablenkung und zieht die Blicke und Aufmerksamkeit aller auf sich. Warum sollte so etwas schlecht sein? Und wenn der Charakter seine Ruhe will, verändert er sein Aussehen (mit den in SR zu Verfügung stehenden Mitteln: wie Vermummen, Verkleiden, Maskenzaubern, Adeptenkräften, Nanotech oder Cyberware usw.) und er kann ein normaler John Doe sein!
Vorausgesetzt der Spielercharakter tritt immer verkleidet als Runner auf, sollten selbst seine Mitrunner erst etwas von seiner wahren Identität erfahren wenn er es wünscht.
Die andere Seite des Spektrums ist das Monster, der Charakter mit viel Schlechtem Ruf. Aber laut Regeln gibt Schlechter Ruf nicht nur Nachteile, sondern sorgt auch für eine mehr oder minder gesunde Angst vor dem Charakter, welches ein Bonus bei Einschüchterungsproben und ähnlichen Dingen liefern sollte.
D.h. wenn dieser Charakter ein Verhörspezialist ist und die Leute zum Reden bringen soll, so ist das doch die beste Voraussetzung! Klar die Nachteile, wie gesucht oder überwacht zu werden sind nicht toll aber in einer Kampagne, wo es sich hauptsächlich im Milieu von Schwerverbrechern, Mafiosi und Straßenvolk dreht, wäre das eher normal oder?
Die dritte Möglichkeit die auch am Rande der Regeln erwähnt wird ist das Chamäleon, jemand der sich für jemand anderen ausgibt und deren Reputation so nutzen kann als wäre er die Person. Und spätestens mit so einer Person in der Spielrunde werden die offiziellen Reputationsregeln sinnfrei...
Heute ist er der Clone eines Superstars und gibt Autogramme und morgen ist er der Schlechter von Manila, der hunderttausende Metamenschen auf dem Gewissen hat...
Eine weitere Frage an Euch ist; wie geht ihr mit Freaks um? D.h. kann ein Freak (alle alternativen Charakterkonzepte aus dem RC) sich als normaler Metamensch ausgeben oder ist er sie IMMER als FREAK erkennbar!
Ich meine jetzt nicht magische Untersuchungen oder Genanalysen, sondern einfach nur der normal Alltag in der metamenschlichen Gesellschaft?
Kann eine Dryade ihren Glamour ausschalten, verbergen oder maskieren? Kann ein Nosferatu sein Aussehen so verändern das er wie ein gesunder Mensch wirkt? usw.
Was sind bei euch die Konsequenzen die Runner bekommen, wenn sie berühmt oder berüchtigt werden?
Wie gestaltet ihr es wenn sie schwieriger Jobs bekommen oder mehr Aufmerksamkeit von den Behörden oder Fans erhalten?
Kurz um wie integriert ihr solche Charaktere oder Charakterentwicklungen in eurer Spiel und wie setzt ihr es in eurem Spiel um?
MfG
UV