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Seattle/UCAS - Irgendein Dienstag im November
Die Temperatur beträgt 5°C. Der Himmel ist grau und wolkenverhangen. Nieselregen und der allgegenwärtige Smog beschränken die Sichtweite, sodass sich die grellen Neonreklamen in einiger Entfernung zu einem undifferenzierten Farbbrei vermengen. Massen von Lohnsklaven schieben sich über die Gehwege, semiautonome Fahrzeuge rollen durch die Straßen und abertausende unbemannte Drohnen bevölkern den Luftraum. Irgendwo in diesem sich selbst regulierenden Chaos findet ein Anruf seinen Weg zum Kommlink eines Mannes, der bis eben die Hektik der Stadt durch die getönten Scheiben einer Purple Haze Filiale betrachtet hat.
"Guten Tag! Was kann ich für Sie tun?"
...
"Verstehe, ich denke ich kann Ihnen weiterhelfen. Nennen Sie mir einfach die Art der Dienstleistung und das Honorar, dass Sie bereit zu zahlen sind."
...
"Gut. Darf ich fragen von wem Sie meine Adresse haben?
...
"Ok. Er wird Ihnen mitgeteilt haben, dass ich nicht in Vorkasse gehe. Überweisen Sie mir eine Anzahlung von 50% auf das Konto, dass ich Ihnen schicke. Ich melde mich morgen abend wieder bei Ihnen."
Er überlegt kurz, dann wählt er eine Nummer:
"Hey Cindy, ich brauche morgen abend ein Zimmer bei dir. So gegen 19 Uhr, auf den Namen Johnson."
Für einen Sekundenbruchteil lächelt er.
"Ich hoffe der Name ist nicht schon belegt."
Kurz darauf erhalten einige Personen eine Einladung ins Dead Man's Hand, mit dem Versprechen ein paar Nuyen extra verdienen zu können. Bei einem ganz einfachen Job versteht sich.