Ein neuer Job? Abgelehnt!

  • Nabend zusammen,


    ich hab mal eine Frage, wie ihr so damit umgeht, wenn eure Runner einen Job ablehnen. Mal angenommen, die Gruppe kriegt ein Jobangebot, das völlig fair ist. Der Job entspricht den Fähigkeiten, die Bezahlung ist absolut angemessen und selbst der paranoideste Runner findet absolut nix, was gegen den Job sprechen würde... aber vielleicht aus einer Laune heraus entscheidet die Gruppe, das sie diesen Job einfach mal nicht annehmen wollen.


    Jetzt könnte man als Spielleiter die Namen der Beteiligten und ein paar Details einfach abändern und den Runnern durch einen anderen Johnson quasi den gleichen Run anbieten. So kann man sich einiges an Arbeit sparen. Ich hab nun nicht zig Runs hie rumliegen, um den Runnern schnell einen anderen Run anzubieten. Und natürlich spricht sich das auf der Straße auch herum, wenn die Runner einen Johnson nach dem anderen abblitzen lassen.


    Also... ihr habt eure Gebäudepläne oder ähnliches vorbereitet, NSCs ausgearbeitet, ein paar Stunden Arbeit da reingesteckt und die Gruppe sagt, IC völlig legitim "Nö, sorry, den Job machen wir nicht". Konsequenzen sind bekannt und werden gebilligt.
    Lasst ihr dann IC einfach ein paar Tage vergehen, bis die Runner wieder einen Job wollen und bringt den gleichen Job in Grün wieder? Oder habt ihr für solche Fälle Reserveruns geplant?

  • Hmmm, also der Run ist OK und die Spieler sagen einfach (aus Jux und Dollerei) Nöh ?
    ....
    sowas hatte Ich noch nie,....
    Manchmal lehnene Sie aus Misstrauen ab, dann kann man SIe einfach mal spielen lassen, vielleicht ergiebt sich ja was anderes . (eine Connection hat Probleme, Chars wollen Autos klauen gehen oder so).
    also wenn Die Spieler mein Abenteuerangebot(aka Run) nicht wollen, dann sollen Sie einen Vorshclag machen.Als SL kann man ja aucs vielen Situationen einen Run/ein Abenteuer machen.
    Jouh, zwei, drei Runs hab Ich imemr rumliegen ansonsten mache Ich was Ad Hoc, improvisiere oder nehme eine Idee der Spieler die sich ingame ergibt, auf.


    mit improvisiertem Tanz
    Medizinmann

  • OKay... ich improvisier eh das meiste, von daher hab ich das bisher auch so gemacht. Ohne das es jetzt ins Railroaden gehen soll, hatte ich mir nun überlegt, ob ich vielleicht ein paar Runs "anbiete", bei denen die Charaktere mit Sicherheit ablehnen... sowas hängt natürlich sehr von der Gruppe ab, was da ein NoGo ist... aber wenn der nächste Auftraggeber beispielsweise auf die Idee kommt, er möchte ein paar Schuppen von Lofwyr oder ein anderer möchte, dass man ins Zürich Orbital einsteigt, dann entscheiden sich die meisten ja doch eher für den harmloseren Job.
    Sollten die Runner natürlich sagen "Yo, kein Problem, wir entschuppen den Lovewyrm und bringen noch ne Blutprobe gratis mit!" hab ich natürlich bei sowas dann das Problem, dass ich dann doch einen Run draus basteln muss... und die Spieler haben wahrscheinlich zunächst das Problem, den Run zu machen und wahrscheinlich später das Problem, sich neue Charaktere zu machen...

  • Für solche Fälle haben ich und der andere SL unserer Gruppe immer einen Reserverun dabei. Der ist dann vielleicht nicht immer ganz so toll ausgearbeitet, aber man muss auch nicht nach Hause gehen, nur weil die Charaktere abgelehnt haben.
    Auch wenn mir das Szenario unwahrscheinlich scheint, dass die Gruppe ohne Grund dazu zu haben einfach aus "Jux und Tollerei" Nein sagt, sollte die Entscheidungsfreiheit doch immer gegeben sein und es ist auch wichtig dass die Spieler das OT wissen. Sonst zögern sie auch, Jobs abzulehnen, die ihr Charakter eigentlich nicht machen würde/will, nur weil sie vielleicht OT nicht das Konzept und die Vorbereitung des SL sprengen wollen.

  • Ich improvisiere eh sehr viel, als hätte ich keine großen Probleme, auf die Schnelle nen anderen Run zu machen, insb. da meine Gruppe eh am ersten Abend kaum soweit kommt, den Johnson wirklich zu treffen *g*


    Ansonsten wird kaum jemand einer Gruppe, die nicht nen super-extrem Ruf, so nen extremen Job anbieten. Du gehst doch auch ned zu klein Hansi, der den Grundschul-Mathe-Preis gewonnen hat und fragst nach dem Beweis der Vermutung von Hodge. Das wirkt dann eh leicht lächerlich und sowas würden die meisten vernünftigen Spieler eh ablehnen - zurecht. Eine Ablehnung an sich hat ja imho, mal abgesehen evtl. bei diesem speziellen Johnson, auch keine echt negativen Folgen.

  • Wir haben bei uns keine Feinbesprechnung vor der Jobanhahme. So kann der Spielleiter durchaus bei einer Ablehnung eine anderen Runeinstieg für die Geschichte bauen. Der letzte Run wollte das Face nicht annehmen, aber der Magier (ich) habe den Run mit der Ex-Söldnerin dann doch angenommen (ink. kritischem Patzer bei der Honorarverhandlung ;)). Hat viel zum Rollenspiel beigetragen. :) Später hat dann das Face doch noch eingewilligt, nicht ohne den Magier (mich) für die wirklich niedere Honorarsumme noch länger zu nerfen. (Wieso denn? Ich habe doch spitzenmässig verandelt!)

  • Na ja, das würde bei uns wohl ned passieren, dafür fühlen sich die Leute zu sehr als Team. Wenn einer wirklich partout ablehnt und ned überzeugt werden kann, dürfte der Rest auch ned annehmen. Da ist ja 2070 der Vorteil der schnellen, heimlichen Kommunikation...

  • Meine Spieler sehen sich auch als Team, aber das heißt nicht, dass sie bei sowas gleichziehen... tatsächlich überlegen die Charaktere IC grade, was sie mit der Hackerin machen... die Dame hat exzellente Fähigkeiten, was für sie spricht, aber sie schafft es nicht einmal über eine Mauer... ganz zu Schweigen davon, dass sie sich mit einer Panzerjacke bewegt wie ein gestrandeter Wal.


    Und was irrsinnige Runs angeht: Es gibt durchaus Auftraggeber, die sowas den Runnern vorschlagen würden. Zum einen haben die Runner schon etwas Ruf, zum anderen wären sie nicht die Ersten, denen dieser Selbstmordrun vorgeschlagen wurde... und alle anderen haben schon abgelehnt.

  • Ich selber hab bislang zweimal Jobs abgelehnt, weil es für den jeweiligen Charakter in dieser Zeit einmal ein zu hohes Risiko für zu kleinen Lohn war (6.000 EUR, damit ein Schattengeist dir nen Pakt evt. aufzwingt, von dem nur er was hat?), beim anderen Mal hat der SL das gesamte Privatleben des Chars akut bedroht, was Vorrang vor 20K hatte. Andere in unserer alten Runde haben beizeiten auch Jobs abgelehnt, wenn sie für den Charakter zu unvorteilhaft oder zu unpassend wirkten. Niemand von uns kam dem SL, der sich ja die Mühe in der Vorbereitung macht, nicht entgegen, aber wenn es den Bogen überspannt, dann setzt der Char auch mal aus.


    Deshalb kann ich mir auch echt nicht vorstellen, das eine Gruppe nur mal aus Jux und Dollerei nen Job sausen lässt. Ich nehme mal an, du hast die Gruppe nach ihren Gründen gefragt - wenn es valide Gründe sind, warum die SC's den Job ablehnen (z.B. arbeiten nicht gegen den Konzern, kein Wetwork, Verhältnis Risiko:Bezahlung zu schlecht, der Job kommt gerade zeitlich ungelegen - ist zu lange - beinhaltet zu viel Reisen - Überschneidung mit Stadtkriegsendspiel etc.) dann ist das für dich als SL ja auch wichtig zu wissen. Dann kannst du deinen Job bis zum nächsten Mal so anpassen, das die Chars keine Einwände haben, und das Problem ist gelöst.
    Wenn sie absagen, weil sie einfach keinen Bock haben, finde ich das merkwürdig. Ich weiß nicht, ob ich für diese Leute dann noch mehr vorbereiten würde, nur damit sie die Wahl haben, was sie denn nun heute gerne tun wollen. Ganz abgesehen davon, das es zu meinem Verständnis der Spielwelt nicht passen würde, wenn man als Runner häufiger Anrufe von Schmidts als von irgendwelchen Telefonumfragen oder Werbeanrufen kriegen würden. Ich verstehe die Spielwelt eher so, das die Schatten ein Käufermarkt sind - wenn eine Gruppe keine Lust auf Schmidts Job hat, wird Schmidt in der Regel keine Probleme haben, andere Leute zu finden - von irgendwelchen Elitegruppen mit mörderischem Ruf mal abgesehen.


    Und das wäre - neben den Vorbereitungen - ein anderer Grund, weshalb ich da nicht mehr echte Alternativruns anbieten würde. Ich würde evt. was improvisieren - vielleicht hat die Gruppe ja jetzt, in ihrer Freizeit, Bock, die Biker-Gang, die ihre Stammkneipe erpressen will, zu vertrimmen, oder für ihren Schieber Sicherheit bei einer Übergabe zu spielen, und dabei ein paar Hundert Euro halt verdienen können, wenn sie wollen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, keinen weiteren Job "anzubieten", sondern halt einfach nur einen Abend lang Freizeit auszuspielen, d.h. die Chars machen lassen, was sie wollen. Wir hatten immer ein paar Geschehnisse, die nebenbei in der Welt passiert sind - wichtige Sport- oder Medienereignisse, regionale Events, Nachrichten, Geschehnisse in der lokalen Umgebung (Welche Gang gerade wieder was macht, welche Drogen gerade ihren Durchbruch haben, usw). Wir konnten damit in der Regel genug anfangen, um einen Spielabend auch komplett ohne Run keine Langeweile aufkommen zu lassen. Besonders Chars, die schon eine Weile bespielt sind, sollten genug Themen haben, mit denen sie sich beschäftigen können, auch ohne Run - Connectionpflege (was wieder ne Gelegenheit für kleine "Nebenquesten" wie oben wäre), Einkauf von irgendwelchem Kram, irgendein Bastelkram für Fahrzeuge/Programme/Equipment, aus dem man was machen kann, neue Connections, nach denen sie sich umhören (Ausbilder für neue Skills o.ä.), alte Feinde, für die man endlich Zeit hat, usw. Wenn sie wirklich Geldsorgen hätten, hätten sie den Run nicht sausen lassen, also warum sie zwingend mit Jobs beschäftigen, wenn das pure Leben sie schon genug auf Trapp halten kann?


    Den abgelehnten Run würde ich etwas recyclen (anderer Auftraggeber, etwas angepasster Hintergrund, um die Mankos bereinigen, die zur ersten Ablehnung geführt haben) und den dann entweder demnächst wieder vorschlagen, oder halt auf Halde legen und hervorzaubern, wenn die Chars mal wieder nen Job ablehnen und man kurzfristig was neues aus dem Hut zaubern muss.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • Wenn sie ohne triftigen Grund ablehnen....könnte man den Vermittler (Schieber?) sauer fahren (so es denn einen gibt, er verliert seine Provision, wenn sie es häufiger machen senken der Loyalität?). Wenn es ein bekannter Johnsen ist eventuell schlechter Ruf für das Team (gehen zur Besprechung und lehnen ohne Grund ab) oder eventuell später Aufträge anbieten, die nicht das volle Team wollen (ein Face brauchen wir nicht ausserdem beeinflusst er die anderen negativ z.b.).


    Wir haben in meinen Runden keine Teams und jeder hat mehrere Chars. Es kommt durchaus vor, das jemand einen Job ablehnt (aus diversen Gründen), dann gibt es eventuell entsprechende Konsequenzen und ein anderer Char des Spielers wird angeworben.
    Einen vorbereiteten Run würde ich deswegen nicht liegen lassen, der Johnsen wird ja auch nicht aufgeben nur weil die ersten Runner abgelehnt haben. Er wird sich andere Runner holen, wenn der Terminplan es zulässt.

    acid - Azrael - Brain - Dr. Strange - Flash - Jack - Jamiroquai - Mouse - Mr. Nash - Puppetmaster - Surprise - Templer

  • Naja, wenn mir meine Spieler rein hypothetisch sagen würden: "Nee, deinen Run zocken wir heute nicht, kein Bock" dann würde ich rein hypothetisch antworten: "Gut. Kein Problem." und meine Bücher zumachen und mal so schauen, was an Plot dann noch so kommt. Und beim nächsten Mal keinen Kram mehr mitbringen.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"