Rollenspieler an eine gewisse Bildung gekoppelt?

  • Ich habe darüber sogar ein Buch mit ner Statistik im Schrank stehen. 71,4 % der Rollenspieler haben einen Gymnasialabschluss und eine große Menge war an ner Uni. Leider ist in dem Diagramm keine Prozentzahl angegeben und ich bin zu faul die Mitgliedermenge umzurechnen. ^^

  • Hab die vermutung auch schon länger. Wortwörtlich ALLE Rollenspieler die ich kenne (gut, sind nur so 10 oder so) sind Akkademiker oder werden es in absehbarer Zeit sein. Ich erkläre mir das unter anderem auch dadurch das ein Rollenspiel eine gewisse Kreativität und abstraktes Denken erfordert. Das ist vielleicht nicht unbedingt auf Akkademiker und andere mit zumindest höherer Bildung beschränkt, scheint dort aber häufiger anzutreffen zu sein.
    Nebenbei war ich zwar nur auf der Hauptschule, hindert mich aber nicht daran meinen Bachalor zu machen :P

    "Nun, wir alle fürchten böse Menschen. Aber das Böse hat viele Gesichter und eins davon ist für mich das fürchterlichste; und das ist die Gleichgültigkeit guter Menschen"

  • Ich kenne die Statistik nicht,


    kann aus persönlicher Beobachtung aber sagen, dass es darauf ankommt, wo man aufwächst.


    Meine erste SR Gruppe war größtenteils mit Klassenkamreaden und Nachbarn befüllt, deshalb nur 2 Schularten vertreten, später BW/ Zivizeit war die Gruppe durchaus über alle Schularten gemischt, lief einige Jahre problemlos.
    Wer selbst auf dem Gymnasium war, aber seit Kindertagen mit dem Nachbarsjungen rumgehangen hat, der eben als kleiner Gauner auf der hauptschule gelandet ist, dann war die Gruppe da eben beidseitig verteten.
    Wer aus nicht-Ballungszentren kommt, wird vermutlich auch alle irgendwie Fantasy/Sci-Fi, oder Sammelkartenbegeisterten aufgeasammelt haben, um überhaupt ne Spielrunde zusammenstelle zu können.


    :wink:


    Gruß H

  • Ich glaube, es ist nur bedingt eine Frage der Bildung. Rollenspieler müssen schon mal lesen können und das einigermaßen gerne tun. Englischkenntnisse wären auch gut, sind aber nicht zwingend notwendig (es sei denn man bevorzugt wie wir, englische Quellenbücher).Hauptsächlich ist es meiner Meinung eine Frage von Zeit.
    Ist man noch Schüler, ist der Bildungslevel eigentlich egal, der einzige Unterschied besteht darin, dass Abiturienten mehr Schuljahre absolvieren. Später haben Studenten einfach mehr Zeit und sind mit vielen Personen gleichen Alters zusammen.
    90% aller Rollenspieler, die ich kenne, haben studiert. Ich würde mal sagen, ich kann gut 50 Rollenspieler namentlich benennen.
    Klar braucht man eine gute Auffassungsgabe und Spass an der Kommunikation fürs RPG, das hat aber in meinen Augen nichts mit Bildung oder Schulabschluss zu tun.
    Liebe Grüße
    Snowcat

  • Naja, es ist natürlich etwas anderes zu sagen, dass jene ohne Abschluss dumm sind, als wenn man sagt, dass es leichter ist einen Abschluss zu bekommen wenn man klug ist. Auf jeden Fall gibt es viele Faktoren (Einfühlungsvermögen, gutes Gedächtnis, Empfänglichkeit für komplexe Zusammenhänge, vielleicht Sprachkenntnisse) die zum Rollenspiel gehören und bei denen ein weiterer Horizont hilft. Die gleichen Dinge helfen auch dabei es auf dem Bildungsweg zu etwas zu bringen. Ich denke, wenn man es so formuliert sagt man nicht, dass alle Nicht-Rollenspieler Hornochsen und alle Rollenspieler einfühlsame Genies sind .... , aber es hilft, wenn man es ist. ^^

  • Gegendarstellung: Mein erster Mitbewohner war Hauptschüler und weil ihn SR so gefesselt hat,
    hat er angefangen erst die Regelbücher und dann die Romane zu lesen.


    Vorher hatte er mit Büchern außer "lustiges Taschenbuch" nichts am Hut.
    Der hat dann seinen Realschulabschluß nachgeholt und bastelt fröhlich heute in der E-Technik rum.


    Ich würde also sagen, dass Rollenspiele dazu verleiten können, die gewohnten Gefilde zu verlassen und man spielerisch dazu angeregt wird seinen Horizont zu erweitern.
    :wink:


    Gruß H

  • Ich habe mir diese Frage auch schon gestellt und wenn man sich mal so auf Con´s umschaut würde ich da zustimmen das Rollenspieler im durchschnitt eine höhere Bildung haben.


    Allerdings muss ich gestehen das in unserer Grp (7 Persohnen) ich als SL mit Realschule die höchste Schulbildung habe. ... -.-

  • also ich würde es (bis auf die normalen statistischen ausnahmen - siehe Harbingers post) auch so herum sehen: RPG erfordert zum einen eine gewisse "geistige beweglichkeit" und auch ein gewisses engagement. man muss sich die regelwerke durchlesen (und vorher kaufen/von kumples leihen, ...) und dann in einem mal mehr, mal weniger komplizierten, fast immer aber recht abstrakten prozess einen char bauen.


    im grunde KANN das jeder, aber es raffen sich eben nicht alle dazu auf. und leute, die sich das alles antun, sind meist in der schule auch schlicht besser, weil sie dort ebenfalls auch für komplexere themen entsprechendes interesse und engagement aufbringen (oder es ihnen schlicht leicht genug fällt).


    mit wem man in eine gruppe gerät, wird wohl sehr viel mit dem bereits vorhandenen umfeld zu tun haben. das RPG-interesse setzt ja meist so um 16 herum ein, da bieten sich schulkameraden schlicht an, dito etwas später kommilitonen an der uni. daher wird die persönliche wahrnehmung sicher auch ein wenig verschoben sein.


    trotzdem würde ich mich auch ohne wasserdichte statistik aus dem fenster lehnen und behaupten, dass der anteil der abiturienten u.ä. bei RPGs spürbar höher ist als der leute mit geringeren abschlüssen. SR ist da IMHO nochmal spezieller, weil es eben near-SciFi-mit-einem-Schuss-Fantasy ist. das lockt die technisch interessierten auf einem anderen level als high-fantasy, wo ein katapult oder tribok schon die krone der forschung ist ...

  • "SCARed" schrieb:

    SR ist da IMHO nochmal spezieller, weil es eben near-SciFi-mit-einem-Schuss-Fantasy ist. das lockt die technisch interessierten auf einem anderen level als high-fantasy, wo ein katapult oder tribok schon die krone der forschung ist ...


    Komplett OT, aber ich glaube da ist ein wichtiges Problem, dass SR hat. Jeder nimmt das System anders war. Wenn du mich fragst ist es High-Fantasy-Cyberpunk.


    BTT: In meiner Gruppe haben wir von Hauptschulabschluss mit Ausbildung bis Hochschulabschluss quasi jeden Bildungsgrad gleichmäßig vertreten. In anderen Runden in denen ich mitgespielt habe, war die Bildung auch meistens ziemlich heterogen verteilt.
    Auf Cons ist das häufig etwas anders...

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  • Ich habe mit Leuten aus dem ganzen Spektrum gespielt.


    Von "ohne Schulabschluss" bis "studiert hoch drei".


    Die ganz große Masse teilt sich in meinem Rollenspieler-Umfeld jedoch auf, in ca. fifty/fifty ehemalige Realschüler / ehemalige Gymnasiasten (nicht zwangsläufig studiert).


    Was etwas gebildeter ist als mein restliches Umfeld.


    Aber jeder weiß, dass Realschüler die allercoolsten sind!


    Und natürlich besser aussehen.


    (meint meine Barbie)

  • wer neue Bären findet bitte mir schreiben, Früchte und Namen gelten nicht:
    zauBÄRer,BÄRserker,seeräuBÄR,oBÄR,(dr)üBÄRBÄRber(holen)wachung,silBÄR,araBÄR,streBÄR,schreBÄRgarten,BÄRg(steiger),(auf)kleBÄR,sauBÄR,lieBÄR,liBÄRo,schieBÄR,(wagen)heBÄR,BÄRtiger,HubschrauBÄRaBÄR,sabBÄR,cyBÄR,kyBÄRnetik,(ab)(an)we(r)BÄRBiBÄR,SchaBÄRnack, BÄRatung, RatgeBÄR,färBÄRei,(Kugel)SchreiBÄR, BÄRnstein, FieBÄR, unentBÄRlich, LiebhaBÄRhinüBÄRmakaBÄRSchieBÄRBieBÄR

  • Hmmm...


    Weiß nicht, was mich mehr schockt...
    Die Tatsache dass selbst die ARD derartige Zurschaustellung betreibt (ich weiß schon, warum ich keinen Fernsehanschluss habe), oder die tiefblickenlassenden Kommentare der "gebildeten" Youtube-Konsumenten.


    (Kopfschüttelt meine Barbie)


    PS.: Außerdem hat die Dame unrecht: Realschüler sind die allercoolsten.

  • Ich finde das ist ein sehr spannendes Thema.
    Ich muss sagen, mir ist auch bereits aufgefallen, dass in meinen bestehenden und auch vergangenen Runden der Anteil an höhere Bildung durchaus sehr hoch ist (bzw. die Leute später eine höhere Bildung angestrebt haben).
    Warum das so ist, kann ich nicht beurteilen.
    ich habe es bisher immer eher darauf geschoben, dass ich eben mit Leuten aus meinem Umfeld spiele, die ähnliche Interessen aufweisen wie ich. Dabei ist jedoch durchaus eine Klischeehafte Polarisierung festzustellen.
    Um zu klären wie ich das genau meine: Meine Spielgruppen zu meiner Schulzeit setzten sich aus meinem Freundeskreis zusammen, den ich mir natürlich auch im Bezug auf Rollenspiele zusammengesetzt habe. Jedoch war in meinem sonstigen Umfeld das Verständnis für dieses Hobby weniger gegeben, und ich wurde häufig schräg angeschaut. Ich habe dann zu studieren begonnen, und war etwas besorgt, da ich meine bisherigen Runden mehr oder weniger in der anderen Stadt zurücklassen musste und ich befürchtete, dass ich demnach zu weniger Rollenspiel komme.
    Diese Sorge war jedoch völlig unbegründet. Nicht einmal 2 Wochen nach Studienbeginn hatte ich eine neue Gruppe gefunden. Ich bin jedoch nicht in eine bestehende Gruppe eingestiegen, sondern eine frische Gruppe, primär aus Leuten denen es ähnlich wie mir ging.
    Und der Grund warum ich das Klischeehaft finde ist, dass ich Physik studiere. Und ja, an einem Physikinstitut bleibt man als Rollenspieler nicht lange alleine - wenn man mal anfängt über dieses Hobby zu sprechen.


    Aus diesem Grund glaube ich auch eher nicht, dass man für Rollenspiel besondere Voraussetzungen bezüglich Intelligenz oder Kreativität braucht, sondern eher, dass dieses Hobby eben besonders Ansprechend für jene Individuen ist, die auch höhere Bildung (meistens besonders im naturwissenschaftlich/technischen Bereich) ansprechend finden.

  • Nun muss man leider auch sagen: Heute macht fast jeder Schüler und sein Hund Abitur (oder Gesamtschule). Das Abitur hat nicht mehr so einen hohen Bildungswert oder die Intelligenz der Bevölkerung ist stark gestiegen.
    Zudem treffen an der Uni später mehr junge Leute mit ähnlichen Interessen aufeinander als z.B. in der Berufsschule die längst nicht den selben verbindenden Charakter hat. Studenten können also leichter auch später noch Rollenspieler auf dem Campus treffen als der angehende Kfz-Mechatroniker unter seinen Kollegen in der Werkstatt.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • "Tildus" schrieb:

    oder die Intelligenz der Bevölkerung ist stark gestiegen.


    Da ich im Kundendienst arbeite: nein.


    SYL

  • Ich bin gerade über ein TED-Vortrag gestolpert, der mich diesen Thread reaktivieren ließ...


    Vorab Rollenspieler kreieren ihre eigenen Welten im Kopf und lernen so extrem zu abstrahieren, das sie künstlich geschaffene Regelsysteme in fiktive Realitätssituationen umsetzen können ohne sich darüber irgendein Kopf zu machen. Klingt für uns kinderleicht, doch ist so eine Fähigkeit auch eine Form von Intelligenz. In dieser speziellen Form wir Rollenspieler uns mit Hingabe trainieren und ohne es wirklich zu merken, damit auch fähiger und intelligenter werden, als der Durchschnitt. Wie wir diesen Vorteil dann in unserem Leben nutzen können ist eine ganz andere Frage...


    https://www.youtube.com/watch?v=9vpqilhW9uI