Shadowrun Returns und DRM & DLC

  • 1. "Über die Herstellerseite wird ab Release auch eine DRM-freie Version als Download erhältlich sein."
    2. Die zweite Kampagne war ein Stretch Goal. Backer bekommen die mit dazu. Wer es jetzt ganz normal kauft, muss halt für Berlin zahlen, was aber vollkommen okay ist, da die Extra-Kampagne NIE Teil des eigentlichen Spiels war. Also definitiv kein DayOne-DLC damit das Spiel überhaupt läuft wie bei einigen AAA-Publishern.


    ^Was bleibt also von "Yay, DRM und paid DLC, way to go Kickstarter!" übrig? Nicht besonders viel...

  • DRM-freie Version ist (bisher) ausschlieslich für Backer überhaupt erreichbar, ganz im Gegenteil zur Aussage in der KS-Kampagne.
    Steam ist für sich genommen schon ein großes DRM, Steam als Plattform zu wählen ist insofern alles andere als legitim.


    Das Spiel wurde mit Questhubs beworben (Seattle und Berlin), jetzt zu behaupen Berlin wäre ohnehin nur für Backer geplant gewesen empfinde ich als Frechheit.
    Wenn ein Kickstater ein Stretchgoal erreicht, wird normalerweise der Content fürs ganze Game größer.
    Backer bekommen je nach gebotener Geldmenge idR eine digitale Kopie, oder eine limited Edition, aber hier aus großen Teilen des Games DLC zu machen, ist für kleine Dev´s sicher verlockend, aber eine gefährliche, da offensichtlich kundenfeindliche Strategie.


    DLC und Mikrotransaktionen sind das Problem der aktuellen Mainstreamgames, nicht deren Rettung.
    Für Kickstarterinteressierte ist das ein schwieriges Signal, da Backer und solche die es werden wollen, anscheinend nicht für voll genommen werden.


    Wenn ein Teil des Plans nicht aufgehet, ob aus strategischen Gründen, oder weil das Geld nicht reicht (trotz Stretchgoal), dann muss das Kommuniziert werden.
    Hier sollten Backer wie Investoren behandelt werden und nicht wie zukünftige B-Kunden.
    Kickstarter ist für kleine Entwickler die Möglichkeit ein Konzept, egal ob Film, SPiele, Musik, oder andere Kram, über die Community im Netz entwickeln zu lassen.
    Ein große Sammelbüchse,ie bisher sehr darum bemüht ist eine guten Ruf als Alternative zu traditionellen Investitionsarten aufzubauen.
    Das Geld der Community zu nehmen und dann semantische Disklussionen anzufangen ist hier nur einmal zielführend.
    :?


    Gruß H

  • Ich sehe das ähnlich. Allerdings war ich auch schon während der laufenden Kickstarter-Kampagne bezüglich einiger dieser Punkte skeptisch.


    Zu dem alternativen Vertriebskanal: sirdooms Zitat kommt von der Gamestar, wenn ich das richtig sehe: http://www.gamestar.de/spiele/…eturns,48087,3011111.html Vielleicht haben die ja nachrecherchiert, aber wenn sie die gleichen Informationen haben wie wir, nämlich:


    Zitat

    Now, that may prompt the question, “What about DRM-free?” To honor our original promise of a DRM-free version of the game, the Harebrained Account Website will also contain a downloadable version of Shadowrun Returns that does not include Steam integration.


    dann würde ich das doch anders verstehen. In meiner Lesart ist die "Harebrained Account Website" nämlich nur für Backer und nicht für den normalen Kunden. Ich würde davon ausgehen, dass für jeden, der das Spiel nicht aus der Kampagne bezieht, die einzige Möglichkeit für einen Download Steam ist. Die interessante Frage ist, ob hinterher auf den Spielepackungen im Einzelhandel "benötigt Steam" steht. Das würde mir dann doch sauer aufstoßen.


    Ich verstehe sogar, dass man keine eigene Vertriebsplattform betreiben will. Aber ich hätte erwartet, dass man in so einem Fall das Spiel und offiziellen DLC auf mehreren Plattformen anbietet, darunter durchaus auch Steam. Und wenn man die Modding-Community dann nur auf Steam offiziell unterstützt, könnte ich auch mit leben, solange grundsätzlich eine Integration von Mods manuell einfach möglich ist.


    "semantische Diskussionen": Sehe ich genauso. Im Endeffekt geht man bei einem Kickstarter-Projekt davon aus, dass auch die Stretchgoals dem finanzierten Produkt zukommen, es sei denn, es wird eindeutig anders kommuniziert. Genauso wie man davon ausgeht, dass Versprechen nicht nur für die Version der Backer gelten, sondern für das normale Produkt, wiederum es sei denn, es wird eindeutig anders kommuniziert.


    "SCARed" schrieb:

    Und von dlcs für lau war im Vorfeld auch nie die Rede.


    Richtiger, von Berlin als Addon war ursprünglich nicht die Rede. Genau den Teil habe ich allerdings halb kommen sehen, weil sie sich mit der Seattle Plus-Option seinerzeit versucht haben aus der Affäre zu ziehen.


    Mich regt das alles allerdings nicht wirklich auf, da es so ins Bild passt. Die werden wahrscheinlich auf ihr gut gefülltes Goodwill-Konto geguckt und sich dann genau überlegt haben, wieviel davon sie jetzt für einen Deal mit Steam verbrennen können.

  • Lokii : Bezüglich Steam habe ich noch eine Verschwörungstheorie in petto:


    Auch wenn das Spiel floppen sollte (wills nicht hoffen, aber der Markt ist unruhig grad), wird das SPiel in 6-8 Monaten beim Steam Sale in ein Humble Bundle gestopft, inkl. DLC/Addon und da für 10-15 Dollar mit 4 anderen Spielen verramscht, das bedeutet jedoch mehrere hunderttausend Käufer, die mit der IP von SR zumindest in Berührung kommen und potentiell für die anderen SR Produkte (4, oder 5 im nächsten Jahr?) als Interessenten gewonnen werden können.


    :wink:


    Gruß H

  • Über eine Veröffentlichung in einem Humble Bundle haben sie ja damals schon als Möglichkeit spekuliert. Und in dem Zusammenhang der Humble Store wäre vielleicht auch eine Möglichkeit gewesen. Naja, mal schauen, vielleicht bekommen sie ja auch Druck für Alternativen zu sorgen.

  • Hier ist die Bestätigung, dass die Nicht-Steam-Version nur für Backer vorgesehen ist:


    http://harebrained-schemes.com…free-and-other-questions/


    Allerdings soll gar kein supergeheimer Steamdeal und auch keine große Plan-B-Notfallstrategie hinter der Entscheidung zu Steam stehen, sondern die Lizenz schreibt vor, dass das Spiel DRM enthalten muss. Keine Ahnung, warum das unklar war, als sie bei der Kickstarterkampagne ein DRM-freies Spiel versprochen haben...

  • Okay, lass es mich präziser sagen: Ich verstehe nicht, warum sie diesen Punkt nicht geklärt hatten, als sie das Versprechen gemacht haben. War ihnen unklar, dass es eine solche Klausel geben würde und sie mussten den Kompromiss eingehen, um die Lizenz überhaupt zu bekommen? Oder stand die im Kleingedruckten und ist erst hinterher aufgefallen? Oder noch was anderes? Aber tatsächlich ist es egal, aus der Sache kommen sie wohl nicht heraus. Das heißt dann vermutlich auch, dass physische Kopien ebenfalls steam-gebunden sind.

  • Ich sag's ungern Lokii, aber sie haben eigentlich nicht wirklich jemals versprochen, dass das finale Produkt DRM-frei sein wird. Das einzige Versprechen in diese Richtung sind die Backer Rewards, die den Backern DRM-freie Versionen versprachen (und die sie auch bekommen). In Bezug das Endprodukt waren die Aussagen weniger eindeutig (und Steam war da von Anfang an auf dem Tisch) ... Ich verstehe, dass man den Eindruck gewinnen konnte, dass auch das fertige Produkt DRM-frei sein würde und ich kann sogar die Verärgerung verstehen, die sich mittelfristig aufgrund der DRM-Hürde ergeben muss, wenn die DRM-befreiten Backer wohl oder übel doch auf ihre drei DRM-behafteten Steam-Keys zugreifen müssen, sollten Sie Interesse an künftigen DLC-Inhalten haben, aber ich verstehe nicht wirklich, wie man als ach so aufgeklärter und rechtebewusster Mensch dieses Ergebnis nicht hat vorhersehen können ...


    Und was nun physische CDs angeht:


    I’m a $125 Backer (or above) and was promised a DRM-free download of the game, a copy on disc (in the boxed edition) and a copy on the USB dog tags. With this change, how many copies will I get?


    You’ll get a DRM-free download, a DRM-free copy on disc, three Steam keys for the game and three Steam keys for Berlin.


    Zumindest für die Backer ... Der normale Käufer und auch die Leute aus der Pre-Order werden dann logischerweise auch wieder eine Steam-Variante bekommen.

  • Auf der Seite der Kickstarter-Kampagne steht unten im Frage und Antwort-Teil bis heute folgendes (meine Hervorhebungen):


    Zitat

    How will the game be distributed when it's released to the public? What about DRM-free?


    For mobile tablets, Shadowrun Returns will be available via iTunes, Android Marketplace, and the Amazon Android marketplace. For PC/Mac/Linux, the game will be available DRM-free from our website. We are also looking into a Steam release (and potentially Humble Bundle as well).


    Dass das durchaus in einem gewissen Spannungsfeld mit anderen Aussagen stand, will ich gar nicht verschweigen:


    Zitat

    What type of account system/DRM can we expect?


    While the details are still being worked out, we hate draconian DRM as much as the next guy. We expect there will be an account system but it would be primarily used to enable the social elements of the game like mission and character sharing--not to restrict access to the game itself.


    Offensichtlich haben sie sich diesbezüglich verkalkuliert. Aber dennoch der ersten Antwort entnehme ich, dass eine DRM-freie Version des Spiels für den normalen Käufer versprochen wurde. Man hätte vielleicht angesichts von Antwort Nummer 2 skeptischer sein sollen, aber nichts desto trotz finde ich die Aussage doch recht eindeutig.


    "Cochise" schrieb:

    aber ich verstehe nicht wirklich, wie man als ach so aufgeklärter und rechtebewusster Mensch dieses Ergebnis nicht hat vorhersehen können ...


    Damit kann ich wenig anfangen. Da ich wie oben nachgezeichnet, Grund zu der Annahme hatte, es wird eine DRM-freie Version geben, bin ich auch erstmal davon ausgegangen, man wird sich daran halten. Dass es einen zwingenden rechtlichen Grund gibt, warum die nun nicht kommen kann, habe ich durchaus akzeptiert. Ich hätte sogar, siehe meine vorherigen Beiträge, akzeptiert, wenn das alles ein "screw you" an die Steamhasser gewesen wäre, weil man einen guten Deal bekommen hat. Aber etwas zu versprechen, was man gar nicht halten konnte, wirkt für mich (ohne die Details zu kennen) dann eben doch eher wie "screw up" als ein "screw you". Sieht halt nicht gut aus.

  • "Lokii" schrieb:

    Damit kann ich wenig anfangen.


    Nun, Du gibst selbst zu, dass es Spannungsfelder in den Aussagen gab und dennoch bist Du ...


    Zitat

    Da ich wie oben nachgezeichnet, Grund zu der Annahme hatte, es wird eine DRM-freie Version geben, bin ich auch erstmal davon ausgegangen, man wird sich daran halten.


    ... "erstmal" davon ausgegangen, dass die erste Aussage (trotz der Widersprüchlichlkeiten) das Endergebnis bleiben würde und bist jetzt bis zu einem gewissen Grad "enttäuscht", dass dem nicht so ist. Ich sehe hier eine fundamentale Vernachlässigung des eigenen Intellekts, weil - zumindest innerhalb meiner Erfahrungswelt - Menschen, die sich Gedanken über DRM-Freiheit in der Form überhaupt machen, auch den Anspruch erheben, eben aufgeklärt und rechtebewusst zu sein. Mit dem Aufgeklärtsein, sollte eigentlich einhergehen, dass man die Zwänge wirtschaftlichen Handelns Dritter begreift / akzeptiert und Zweiteres sollte einen mal einen genaueren Blick auf die rechtliche Grundlage beim Kickstarter werfen lassen, um zu begreifen, dass dort unabhängig von ursprünglich formulierten Zielsetzungen, nur wenig ist, was den Geldempfänger gegenüber dem Backer im Detail zu sonderlich viel verpflichtet (abgesehen von den versprochenen Belohnungen).


    Zitat

    Dass es einen zwingenden rechtlichen Grund gibt, warum die nun nicht kommen kann, habe ich durchaus akzeptiert. Ich hätte sogar, siehe meine vorherigen Beiträge, akzeptiert, wenn das alles ein "screw you" an die Steamhasser gewesen wäre, weil man einen guten Deal bekommen hat. Aber etwas zu versprechen, was man gar nicht halten konnte, wirkt für mich (ohne die Details zu kennen) dann eben doch eher wie "screw up" als ein "screw you". Sieht halt nicht gut aus.


    Ich tue mich verdammt schwer nicht lauthals darüber zu lachen, dass es noch immer Menschen gibt, die eine solche FAQ als "Versprechen" auffassen ... was mich wieder zur vermeintlichen Aufgeklärtheit bringt,

  • "Cochise" schrieb:

    Nun, Du gibst selbst zu, dass es Spannungsfelder in den Aussagen gab und dennoch bist Du ...


    Das lässt sich abkürzen. Damals habe ich sicherlich beide Aussagen gelesen, hängengeblieben ist aber anscheinend nur die erste und ich würde behaupten auch konkretere Aussage. Viele Spieleprojekte auf Kickstarter versprechen DRM-Freiheit. Shadowrun hat sich in meinem Kopf da einfach miteingereiht. Wäre ich der einzige, der diesen Eindruck mitgenommen hat, müsste man ja auch nicht viel darauf geben, bin ich aber nicht.


    Und vielleicht doch noch mal ein Detail, auch Antwort Nummer 2 sagt deutlich "not to restrict access to the game itself". Wenn sie das Spiel aber mit DRM verkaufen müssen, heißt das für mich Steam-Aktivierung der physischen Kopie. Das ist genau das, was sie auch laut dieser Aussage nicht machen wollten. Und jetzt wo ich das schreibe, fällt mir auch wieder ein, dass ich das damals unter "ah, nur für social features" verbucht habe.


    "Cochise" schrieb:

    weil - zumindest innerhalb meiner Erfahrungswelt - Menschen, die sich Gedanken über DRM-Freiheit in der Form überhaupt machen, auch den Anspruch erheben, eben aufgeklärt und rechtebewusst zu sein.


    Aha, erhebe ich nicht -- also vermutlich schon, aber nicht in diesem Kontext.


    "Cochise" schrieb:

    Mit dem Aufgeklärtsein, sollte eigentlich einhergehen, dass man die Zwänge wirtschaftlichen Handelns Dritter begreift / akzeptiert und Zweiteres sollte einen mal einen genaueren Blick auf die rechtliche Grundlage beim Kickstarter werfen lassen, um zu begreifen, dass dort unabhängig von ursprünglich formulierten Zielsetzungen, nur wenig ist, was den Geldempfänger gegenüber dem Backer im Detail zu sonderlich viel verpflichtet (abgesehen von den versprochenen Belohnungen).


    Siehe nächsten Punkt.


    "Cochise" schrieb:

    Ich tue mich verdammt schwer nicht lauthals darüber zu lachen, dass es noch immer Menschen gibt, die eine solche FAQ als "Versprechen" auffassen ... was mich wieder zur vermeintlichen Aufgeklärtheit bringt,


    Was soll es denn sonst sein? Eine Falschinformation? Es ist nur ein Versprechen, nichts was rechtlich verbindlich ist. Viel niedriger geht es ja kaum... Man kann sich sicherlich streiten, ob man diese Aussage für voll nehmen durfte. Aber dass sie eine Absicht erklärt, also etwas verspricht, liegt, finde ich jedenfalls, auf der Hand.

  • "Lokii" schrieb:

    Was soll es denn sonst sein?


    Vieles, nur eben kein (ernstzunehmendes) "Versprechen". Nur so als Gedanke: Egal was Kickstarter einem auch suggerieren mag, die dort auftretenden "Unternehmer" wollen egal was sie sich sonst noch so auf die Fahnen schreiben auch Erfolg (u.a. wirtschaftlicher Natur). Jeder von denen nutzt die Plattform für einen Finanzierungs- und Marketingzweck und wenn überhaupt, dann sind solche FAQs ein idealisiertes "Mission Statement" von dem man zwar hofft es erfüllen zu können, aber im Detail jederzeit den wirtschaftlichen Gegebenheiten unterwirft.


    Zitat

    Eine Falschinformation?


    Vom einen Extrem ins Nächste. Wenn's kein "Versprechen" ist, dann muss es automatisch das Äquivalent einer Lüge sein, oder?


    Zitat

    Es ist nur ein Versprechen, nichts was rechtlich verbindlich ist.


    Bezogen auf einen Moralkodex ist ein "Versprechen" niemals etwas, das "nur" so "ist", denn wäre es wirklich so unbedeutend, dann wärst Du ja nicht angesichts der Nichterfüllung jetzt enttäuscht.


    Zitat

    Viel niedriger geht es ja kaum...


    "Niedriger"? Aus moralischer Sicht wird ein "Versprechen" in aller Regel sogar höher bewertet als ein schriftlicher Vertrag.


    Zitat

    Man kann sich sicherlich streiten, ob man diese Aussage für voll nehmen durfte. Aber dass sie eine Absicht erklärt, also etwas verspricht, liegt, finde ich jedenfalls, auf der Hand.


    Und genau da liegt der Haken: Eine Absichtserklärung ist eben kein Versprechen ... Von einer "aufgrund äußerer Umstände nicht erfüllten Absichtserklärung" wärst Du nämlich deutlich weniger enttäuscht, als von einem "gebrochenen Versprechen".

  • "Lokii" schrieb:

    Offensichtlich legst du viel mehr Wert auf das Wort "Versprechen" als ich.


    "Offensichtlich"? Ich bin es nicht, der seine "Enttäuschung" angesichts der "Nichteinhaltung" kund getan hat, oder? ~schmunzel~
    Ebensowenig bin ich es, der Worte wie "Frechheit" in den Mund genommen hat (Du zwar persönlich auch nicht, aber Du bläst prinzipiell ins selbe Horn) ...

  • Ich habe sowieso die ganze Zeit das Gefühl, dass du mit jemand anderem diskutierst. Für "Enttäuschung" gilt da das Gleiche. Das sind eben alles dehnbare Begriffe.


    Idealvorstellungen, wie die Leute doch bitte mit Kickstarter umgehen sollten, mal beiseite, wollte ich nur verdeutlichen, dass man durch mindestens einen Teil der Kommunikation auf Kickstarter in der Erwartung durchaus berechtigt war, das Spiel könnte sobald es fertig ist von jedem DRM-frei bezogen werden. Ich bestehe in dem Zusammenhang nicht auf "Versprechen" und meinte vermutlich sowieso "Versprechung", in jedem Fall eine nicht-bindende Absichtserklärung, die aber -- sollte man nicht vergessen -- in der Entscheidung den Geldbeutel zu öffnen bei dem einen oder anderen eine Rolle gespielt hat.

  • "Lokii" schrieb:

    Ich habe sowieso die ganze Zeit das Gefühl, dass du mit jemand anderem diskutierst.


    Ich "diskutiere" im Moment noch nichtmal, sondern ich spreche Dich an ... stellvertretend für eine ganze Reihe von Leuten, die eine grundsätzlich ähnliche Sichtweise zum Ausdruck gebracht haben. Es spielt dabei - für mich - keine Rolle, ob Du nun im Mittel als "gemäßigt" zu betrachten bist und Dich der Realität letztlich ohne (übertriebenen) Zorn stellst oder nicht, denn mein Amüsement richtet sich gegen die für mich unsinnige Erwartungshaltung, dass für ein Spiel mit einer Microsoft-IP am Ende wirklich DRM-frei das Licht der Welt erblickt, egal was sich das verantwortliche Entwicklerstudio dabei zunächst erhofft hatte und unabhängig davon, dass es diesen Wunsch auch nach außen kommuniziert hat.


    Zitat

    Idealvorstellungen, wie die Leute doch bitte mit Kickstarter umgehen sollten, mal beiseite, wollte ich nur verdeutlichen, dass man durch mindestens einen Teil der Kommunikation auf Kickstarter in der Erwartung durchaus berechtigt war, das Spiel könnte sobald es fertig ist von jedem DRM-frei bezogen werden.


    Kritisch wird's an der Stelle, wo man aus diesem "Teil" dann eine feste Erwartung macht und, dann ...


    Zitat

    Ich bestehe in dem Zusammenhang nicht auf "Versprechen" und meinte vermutlich sowieso "Versprechung", in jedem Fall eine nicht-bindende Absichtserklärung, die aber -- sollte man nicht vergessen -- in der Entscheidung den Geldbeutel zu öffnen bei dem einen oder anderen eine Rolle gespielt hat.


    ... basierend darauf den Geldbeutel öffnet. Der Kern des Kickstarters war und ist ein Shadowrun-Produkt und um den sollte es gehen, wenn man gewillt ist, den Geldbeutel zu öffnen. Wer den Teil mit DRM in die Betrachtung mit einbezieht, von dem erwarte zumindest ich, dass er sich das Ganze sehr genau anschaut ... was zumindest bei den vokaleren Kritikern des jetzigen Ergebnisses dem Anschein nach nicht passiert ist. Noch amüsanter finde ich dabei, dass es sogar Leute gibt, die sehr offensichtlich DRM-Freiheit jetzt im Rückblick zum angeblich einzigen Kern ihres Spendewillens erheben, eben weil es aus zwei (völlig verschiedenen) Betrachtungswinkeln eigentlich vorhersehbar war:


    • Aus Sicht des "informierten", "rechtebewussten" Kämpfers für DRM-Freiheit gab es bereits inhaltlich von Anfang an Widersprüche und Ungereimtheiten. Zudem stand und steht im Hintergrund des Ganzen die Rechtssituation mit einer Lizenz bei der Microsoft Bestimmungsrechte hat. Wer da ernsthaft daran glaubte, dass eine komplett DRM-freie Variante bei rumkommen würde, der hätte spätestens bei dem Update sehr hellhörig werden müssen, das besagte, dass man möglich "nicht invasives DRM" anstrebe, weil man ja selbst kein Fan von DRM sei. Zu diesem Zeitpunkt lief der Kickstarter noch und man hätte sich locker aus der Affäre ziehen können.
    • Aus Sicht des guten alten Shadowrunfans erwarte ich dann, dass er sich klar macht, dass Harebrained letztlich auch nur einer der "Kons" im Schatten eines "Megakons" ist. Der erfahrene Runner hätte also per Default erwarten müssen, dass dieses "Schatteninvestment" (denn das Kickstarterkonzept geht an den üblichen Produktionswegen vorbei) auch nach hinten losgehen kann und er vom "Kon" über den Tisch gezogen wird ... "vorzugsweise" in einer Geschwindigkeit, bei der er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.


    Wer sich in der Situation dann doch auf den von Dir benannten Teil stützt, der bekommt von mir dann nur noch ein recht müdes Lächeln.