Blutmagie zwangsleufieg Böse?

  • Zitat


    was historische blutmagie angeht: blutmagie oder magie mit ritualen, bei denen blut vergossen wird? laut crunch ist das nämlich ein sehr gewichtiger unterschied. was das mit dem "es geht alles, woran man glaubt" angeht: nur fast. man muss schon eine richtige tradition daraus entwickeln, inklusive magischer techniken. magie ist in SR nicht nur der glauben, es ist in erster linie auch eine fertigkeit, also etwas mehr oder weniger handwerkliches.


    was die restriktion über den SL angeht: solchen sachen vertraue ich etwa soweit wie den richtervorbehalten bei irgendwelchen grundrechtsinvasiven gesetzen. nämlich gar nicht. so etwas lässt sich viel zu leicht aushebeln.


    Historische Blutmagie gibt es eigentlich nicht, es gibt nur Religionen und Traditionen, die Lebewesen opfern. Es gab ja zur damaligen Zeit keine Magie, da ein Manazyklus 5200 Jahre dauern soll und es zu dieser Zeit fast alle Traditionen und Religionen nicht gab. Die meisten gehen davon aus, dass irgendwas mit dem Opfer geschieht. Und wie das in der Magie so ist: Wenn man dran glaubt, dass etwas passiert, dann passiert es häufig auch. Ich glaube nicht, dass alle Quellen zum erlernen von Blutmagie 5200 Jahre alt seien sollen.
    Bei den wenigsten Kulturen waren Opfer rein symbolisch, also ohne den Glauben, dass etwas mit der Lebensenergie geschieht. Ägypten wäre ein Beispiel für einen solchen symbolischen Opferkult, da dort die geopferten Tiere als Symbol für verfeindete Götter gesehen wurden und Lebensenergie somit keine Rolle spielte. Auch wenn ein Pharao mit seinem Hofstaat zusammen bestatten wird, dann ist das kein Opfer im Sinne von Shadowrun.


    Quellen:
    http://www.shadowhelix.de/Zyklus_der_Magie
    http://www.shadowhelix.de/Theorie_der_Manazyklen


    Kritik an Maya-Manazykluskram:
    Wenn das mit den 5200 Jahren stimmt, dann kann die Ähnlichkeit von Sagengestalten und magischer Realität in SR nicht gegeben sein, das es vor 5200 Jahren keine Sagen gab die uns vertaut wären.



    Warum vertraust du dem Einwand von SLs nicht ? Ich finde GMV ist bei Blutmagie die einzige, vernünftige Regulierungsmöglichkeit.

  • Zusammengefasst: Die Devs haben sich geirrt und nehmen dir deine Freiheit SR so zu spielen, wie du es für richtig findest.
    Nun, dafür gibt es Absprachen in Gruppen. Da hat das Forum nichts mit zu tun.
    Jetzt sind auch noch die Manazyklen falsch? klingt als solltest du SR grundsanieren. Viel Spaß. Aber das hat nichts damit zu tun, wie und Warum Blutmagier in SR NSCs sind und bleiben...

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • auch wenn es haarspalterisch ist: es besteht auch bei SR die (theoretische) möglichkeit einen Blutmagier zu spielen. nur wenn schon, dann bitte auch wirklich im rahmen des crunch und der zielt sehr eindeutig nicht in die richtng des reinen "werkzeugbenutzers".


    Kaffeetrinken : deine sicht von Blutmagie weicht von der sicht des GRW (bzw. des regelwerkes generell) ab. soll vorkommen. dafür sind, wie Cajun schon richtig anmerkte, hausregeln da. SR kann und will gar nicht die realität 1:1 abbilden. das geht bei magie schon konzeptbedingt nicht, aber es gibt auch so einen haufen beispiele, wo es durch die abstrahierung zu differenzen kommt (siehe z.B. die tausenden von threads bezüglich feuerwaffen, kalibern u.ä.).


    ja, extrem viele kulturen kennen opferungen. nur kennen die eben alle nicht die dazugehörigen metatechniken, was ein unterschied ist. mal platt gesagt: paintball spielen ist ein bisschen wie ein echtes feuergefecht. aber eben nicht genau das selbe. auch rein mental wird es deutliche unterschiede in der verarbeitung des geschehenen geben, wenn man bei SR die wechselwirkung zwischen magier und seiner magie mit einbezieht, noch weit stärker.


    aber: ich sehe nicht, dass wir auf einen grünen zweig kommen. wie halten es die amis da so schön: agree to disagree?

  • "Kaffeetrinken" schrieb:


    Kritik an Maya-Manazykluskram:
    Wenn das mit den 5200 Jahren stimmt, dann kann die Ähnlichkeit von Sagengestalten und magischer Realität in SR nicht gegeben sein, das es vor 5200 Jahren keine Sagen gab die uns vertaut wären.


    Wenn mich mein altersschwaches Gedächtnis nicht trügt, wurde es so erklärt, dass die Sagen auf dem wahren Kern örtlich und zeitlich begrenzten Manaspitzen aufbauen, von denen es dann "viele" gegeben haben musste.

    Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

  • Ja, dass es zwischendurch mal hier und da etwas Magie gegeben haben mag kann sein, aber wie würde sich das auf die Entwicklung einer Tradition auswirken ? Wenn es nach dem Erwachen nur knapp 1% Erwachte gibt, dann dürfte es davor eine weit geringere Prozentzahl gegeben haben und da es auch weniger Menschen gab frage ich mich in wie weit man damit eine wirkliche Tradition magisch fundiert begründen können soll. Naja, das ist hier nicht Thema und auch für mich nicht so wirklich interessant.




    Die Definition von "geisteskrank" im SM ist sehr weit gefasst. Man könnte sogar einen christlichen Blutmagier spielen, der mit Blutmagie Tötungen verhindert. Das wäre dann ein Zelot, der sich sehr an die göttlichen Gebote hält und deswegen vielleicht auf die Idee kommt, dass sowas wie Meinungsfreiheit überbewertet wird. Es gibt ja auch durchaus blutige Exorzismusrituale im Christentum. Mit deren Hilfe könnte er dann die bösen Buben zu Pazifisten Gehirnwaschen. Das ist immernoch sehr krank, aber kein schlechtes Charakterkonzept und auch nicht übermäßig auffällig oder für anderen Mitglieder der Runde störend, wenn sie nicht zu Gewaltexzessen neigen.


    Ich bin ja durchaus der Meinung, dass Verzerrte einen an der Klatsche haben sollten um Blutmagie lernen zu dürfen, wenn wir uns mal von Hühner wegbewegen wollen. Aber es gibt einen großen Spielraum bei den Geistesstörungen. Starker Selbsthass und Schuldgefühle dürfte einen genau so dazu befähigen wie anderer religiöser Fanatismus (siehe Beispiel oben, beides wären dann Zeloten) oder übermäßiger Ehrgeiz und narzistischer Egoismus (faustianische Magier). Keiner findet einen Blutmagier reizvoll der sich sagt: Ok, dann pieke ich mir eben mal in den Arm, weil ich dann weniger Kopfschmerzen habe. Das ist auch rollenspielerisch nicht toll.

  • Kurzes Offtopic (...oO(obwohl sooo Offtopic isses nich' ) )


    Zitat

    Mir sind auch Charaktere bekannt die ihr SURGE verbegen und somit auch nicht "zahlen" wollen, weil es anderfalls Freakmodifikatoren gäbe


    Ich hab den Char MIT der VOLLEN Konsequenz des Freakfaktors gemacht und weiß das es früher oder später rauskommt.
    das ist das GEGENTEIL von dem was ich geschrieben hab
    (und es ist ein Unterschied ob der Char INGAME seine freakigkeit verbergen will/muss oder Ich OUTGAME weiß das das nicht lange halten kann


    Zitat

    Was ist die Geisteshaltung hinter:
    ich will einen Bösen spielen, aber das braucht keiner Mitbekommen ?
    Sind es die tollen neue Fähigkeiten die man bekommt,ohne dafür im Ingame "zu bezahlen" ist es die Vorstellung das man einene Bösen Char hat (auch wenn man es nicht ausspielt weil man die Ingame konsequenzen fürchtet )?
    Was ist es ?


    also brauchst Du mir das nicht vorhalten weil es absolut nicht zu Vergleichen ist :!:


    Zitat

    Zur Beruhigung:
    Der Char in unserer Runde ist weit von Blutmagie entfernt und dergleichen passt absolut nicht zum Konzept, also kann man hier getrost die Ruhe bewahren.


    Du, Ich bin da völlig ruhig :wink: :lying:


    und um wieder den Anschluss zum Thread zu bekommen

    Zitat

    Wenn es nach dem Erwachen nur knapp 1% Erwachte gibt, dann dürfte es davor eine weit geringere Prozentzahl gegeben haben und da es auch weniger Menschen gab frage ich mich in wie weit man damit eine wirkliche Tradition magisch fundiert begründen können soll.


    manche Traditionen bestehen vielleicht aus wenigen Hundert oder nur ein Paar Dutzend Magiern Weltweit ?!
    abgefahrene, eingeschränkte ,selbstgemachte Traditionen (wie die Gnomisch/Zwergische Technowizardry für meinen Hong Kong Char)vielleicht gar nur aus einer, zwei Handvoll Magiern insgesammt ?


    mit seltenem Tanz
    Medizinmann

  • Manchmal könnte man meinen, dass es nicht wirklich clever war, die ursprünglichen Ideen rund um den Geisteszustand von Magiern in SR aufzugeben ... Wären Magier auch in den aktuellen Editionen noch per se an der Grenze zum Wahnsinn, dann müsste man sich auch keine Sorgen mehr um "automatisch" wahnsinnige "Blutmagier" mehr machen.

  • Ich frage mich halt wie es im Mittelalter aussah. Menschen waren seltener, MAgier waren viel seltener und Informationsweitergabe war stark eingeschränkt. Unter diesen Bedingungen ist es arg schwierig eine Tradition funktionsfähig zu halten, da kaum ein Magier einen ebenfalls magisch erwachten Lehrmeister finden würde.
    Das bedeutet, dass magisches Wissen größtenteils von Nichtmagiern weitergegeben werden muss, für die Magie allenfalls theoretisch existiert. Dadurch würde die Tradition verwässert werden, etc. . .
    Dadurch entsteht bei mir die Frage wie wichtig das Wissen um Rituale und magische Techniken überhaupt ist oder ob es bloß reicht, wenn man dran glaubt (etwas flapsig formuliert).


    Zum Thema Preis zahlen:
    Negative Faktoren generell zu vermeiden ist eine Sache. Das tust du mit deinem Charakter und das würde ich mit einem Blutmagier tun.
    Aber jeder gescheite Rollenspieler würde es, wie du es sagst, als in Ordnung oder sogar als Bereicherung ansehen, wenn die Tarnung des Chars auffliegt und man somit Gelegenheit für Rollenspiel bekommt.
    Die Formulierung "nicht zahlen müssen/wollen" hört sich in meinen Ohren allerdings eher an als würde man ein Balancingelement zu umgehen versuchen, was hier wohl unberechtigte Zweifel wären. Blutmagie ist nicht wirklich unausgeglichen. Astral Hazing gemäß der eigenen Tradition zu aspektieren wären imba.

  • Ich frage mich halt wie es im Mittelalter aussah
    es gab keine Magie, weil es das 5te Zeitalter war
    was aber nichts daran ändert ,das sich Traditionen entwickelt haben
    und sobald die Magie 2011 wiederkam wurden diese Traditionen und Gebräuche ...."Magiehaltig"
    Hough!
    Medizinmann

  • "Medizinmann" schrieb:

    Ich frage mich halt wie es im Mittelalter aussah
    es gab keine Magie, weil es das 5te Zeitalter war
    was aber nichts daran ändert ,das sich Traditionen entwickelt haben
    und sobald die Magie 2011 wiederkam wurden diese Traditionen und Gebräuche ...."Magiehaltig"
    Hough!
    Medizinmann


    Wenn man mit dieser Argumentation arbeitet, die ich auch für geeigneter halte, dann würde aber jede Tradition die meint mit Lebensenergie zu arbeiten dies auch tatsächlich tun, was aber laut Buch wohl nicht der Fall seien soll, da es zu Beginn des 6ten Zeitalters keine Blutmagie bei den Menschen gab und diese erst wiederentdeckt werden musste. Es gibt hier also einen ziemlichen Widerspruch.





    Entweder braucht es tatsächliches Wissen um etwas zu können, dann müssten die Traditionen magisch schon immer sinnig gewesen sein, denn sie haben sich nach dem Erwachen nicht wesentlich verändert


    oder


    es reicht dran zu glauben, wodurch Kelten, viele Schamanen, Azteken etc. alle direkt Zugang zu Blutmagie gehabt hätten und keine Geister oder 5200 Jahre alten Quellen gebraucht hätten.

  • Dran denken, dass es sporadisch auch in der 5. Welt Magie gab.
    Durch Peaks oder so etwas das sich durch Oberwellen beschreiben lässt kann es durchaus vorher zu magischen Phänomen gekommen sein.

  • Es gab mal irgendeinen Roman in dem ein bisschen näher darauf eingegangen wurde (fragt mich jetzt bitte nicht welcher, ist schon ewig her, dass ich die gelesen hab und es waren so um die 30). Dort stand unter Anderem, dass es im Mittelalter wohl auch eine längere Phase eines leicht erhöhten Mananiveaus in Europa gab und dadurch z.B. die ganze Camelot Sage entstanden sei. Mag man von halten was man will.


    Grundsätzlich ist es glaube ich mit den Traditionen eher so, dass die Leute plötzlich Sachen konnten, die sie vorher nicht kannten und sich danach dann Erklärungen gesucht haben und da sind diese "Sagenansätze" dann durchaus brauchbar, schließlich handeln die ja schon recht oft von etwas seltsamen Dingen... Letztlich war in diesem Erklärungsansatz also das Ei zuerst da und hat sich die passende Henne gesucht, um es mal ein wenig flapsig zu formulieren.

  • "Nyhles" schrieb:

    Dran denken, dass es sporadisch auch in der 5. Welt Magie gab.
    Durch Peaks oder so etwas das sich durch Oberwellen beschreiben lässt kann es durchaus vorher zu magischen Phänomen gekommen sein.


    bin Ich zusehr "Traditionalist " um solche "Reale-Magie-Peaks" auszuschliessen ?
    wo in den Regeln werden Sie erwähnt , oder ist das Teil von irgendwelchen Romanen ?
    Ich hab die 5te Welt als gänzlich ohne in Erinnerung.
    Wer hat denn da andere (Stichhaltige )Infos und wo kann Ich das nachlesen ?


    Zitat

    da es zu Beginn des 6ten Zeitalters keine Blutmagie bei den Menschen gab und diese erst wiederentdeckt werden musste.


    Durch den Einfluss dementsprechender verzerrter Geister sind einige Wenige auf den (Blut)Geschmack gekommen und haben dieses Wissen weitergegeben.Dort wo Schamanen schon mit Blut gearbeitet haben (Atzteken) war es für die verzerrten geister einfach, diesen einen "kleinen Schubs über die Verzerrtengrenze " zu geben.
    Auch in Queen Euphoria dem Abenteuerband ist der Schamane der erst ein Cojotenschamane war durch den Einfluss/ der
    Einflüsterung der Ameisenkönigin zum Insektenschamanen geworden und genauso wird es (so denke ich) auch mit den ersten Blutmagiern gewesen sein, oder den ersten Toxischen Schamanen. Die sind irgendwann ,als Sie schon am Rande des Wahnsinns waren der verzerrten toxischen Version Ihres Totems begegnet und das hat sie dann gänzlich wahnsinnig gemacht und zu seiner Seite rübergezogen


    mit Tanz ganz ohne Magie
    Medizinmann

  • Ich meine das so ähnlich in irgendeinem der SR4-Bücher gelesen zu haben, kann aber im Moment nur auf die Shadowwiki verweisen, Stichwort Theorie der Magiezyklen.


    Interessant ist, dass dort auch noch etwas über das eigentliche Thema Blutmagie steht:


    Es werden durch Blutmagie angeblich solche Manapikes begünstigt, was den Feind in die Sechste Welt bringen kann.

  • Dann sind die Zyklen und Drachen ebenfalls hinfällig.
    Es gefällt einigen nicht, dass die Devs sagen es gab ein XO und das leugnen wir auch nicht...


    Warum hat eigentlich keiner die Überschrift geändert, so dass wir nicht wie Analphabeten wirken?

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -