Blutmagie zwangsleufieg Böse?

  • ist Blutmagie immer Böse oder kann es auch Gut Blutmagier geben? zb. ein Magier der Drogendeler für seine Blutmagie opfert und sie benuzt um waffenlager der Mafiea oder Drogenlabore zu zerstören.

  • Nun, die Frage, ob es böse ist, Drogendealer mit Blutmagie zu opfern, ist ungefähr wie die Frage, ob es böse ist, Drogendealer zu häuten und zu essen, um damit ihre Stärke zu übernehmen.


    Der Akt an sich verstößt gegen die sozialen und magischen "Normen" der sechsen Welt auf einer fundamentalen Ebene.


    Siehe Street Magic.


    SYL

  • Gewagt Kannibalismus und Mord auf eine Stufe zu stellen, aber ja.
    Verzerrt heißt nicht zwangsläufig Böse (was auch immer das sein mag), sondern erst mal nur, dass mit dem Moralkodex was nicht stimmt. Sprich, auch ein Verzerrter kann ehrbare Ziele im klassischen Sinne haben. Das ist nur eher nicht die Regel.
    Was die Mittel angeht: die sind definitiv nicht ehrbar im klassischen Sinne!

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  • Kannibalismus und Blutmagie stehen auf einer Stufe (innerhalb von SR, siehe SM).


    SYL

  • Jemanden zu Opfern (dunklen Göttern und bösen Geistern/Entitäten) ist Böse, egal wen man opfert
    Und Ja, Blutmagie ist böse. Egal wozu man sie benutzt
    Es heißt nicht umsonst:
    "der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert"


    Hough :!:
    Medizinmann

  • "Medizinmann" schrieb:


    Und Ja, Blutmagie ist böse. Egal wozu man sie benutzt


    Ingame hat mir dies noch niemand erklären können. Letztens mit ein paar Schamanen in einem Setting gespielt in dem die Spielleitung atzlanische Blutmagier als Antagonisten aufbauen wollten weil sie Blutmagier waren.


    Dabei ist es unter Schamanen total normal zu opfern, inklusive Eigen- und Fremdblut. Die Opferung von Tieren ist auch nicht weiter ungewöhnlich. Da wurde die entrüstete Aussage anderer SC's von wegen "Die opfern Blut!" oder "Die zaubern mit Blut!" mit einem lakonischen. "Na und! Ich auch!" abgeschmettert.


    Klar könnte man argumentieren, dass die Opferung von Menschen besonders verwerflich sei. Aber gerade bei SC's die sich mehrheitlich aus berufsmäßigen Raubmördern, vulgo Runner oder in unserem Fall Piraten, zusammensetzen ist die Tötung von Menschen an sich nichts verwerfliches, sonder gehört zum Alltag.


    "apple" schrieb:


    Der Akt an sich verstößt gegen die sozialen und magischen "Normen" der sechsen Welt auf einer fundamentalen Ebene.


    Weil? Der Klischee Mambo beißt auch gerne mal Hühner die Köpfe ab und benutzt deren Blut für seine Rituale. Der Blutmagier hat eben mehr davon als nur ein gutes Gefühl.

  • Hintergrundtechnisch zieht Blutmagie die Horrors an.
    Wobei selbst in Earthdawn Blutmagie nicht automatisch böse ist. Eigenblut kommt da durchaus vor...


    Wenn man die Verknüpfung zwischen Earthdawn und SR gestrichen hat, besteht eigentlich kein Grund mehr Blutmagie zu verdammen.
    Der große Geistertanz fällt ja auch unter Blutmagie...

  • Zitat

    Aber gerade bei SC's die sich mehrheitlich aus berufsmäßigen Raubmördern, vulgo Runner oder in unserem Fall Piraten, zusammensetzen ist die Tötung von Menschen an sich nichts verwerfliches, sonder gehört zum Alltag.


    :?: :?:
    Doch, Töten ist verwerflich, nur weil es für jemanden Alltäglich ist andere einfach umzubringen , ist es deswegen nicht weniger ein Verbrechen.
    auch ein Profi Dieb, der jeden Tag 10 Geldbörsen klaut begeht ein Verbrechen und es wird nicht deswegen weniger zum Verbrechen, nur weil er es Professionell tut und auch wenn er nur Mördern die Geldbörse klaut (um eine Verbindung zum Anfang des Threads wieder herzustellen) so ist Diebstahl immer noch ein Verbrechen


    mit professionellem Tanz
    Medizinmann

  • Diese Debatte will ich nicht führen. Meine Frage ist die, warum Blutmagie besonders verwerflich, was der Qualitative Unterschied zu anderen Verbrechen, sei und warum es überhaupt ein Verbrechen ist, z.B. ein Huhn oder Eigenblut zu opfern.

  • "Narat" schrieb:


    Weil? Der Klischee Mambo beißt auch gerne mal Hühner die Köpfe ab und benutzt deren Blut für seine Rituale. Der Blutmagier hat eben mehr davon als nur ein gutes Gefühl.


    Ja, Blutmagie. Auch bei Hühnern und auch im Falle von Vodoo. Der Hougan, der ein Huhn aus mehr als religiösen Gründen ofpert (nämlich dann, wenn er es wirklich im Rahmen der Metamagie umbringt, um daraus magische Macht zu ziehen). Siehe Defintion Blutmagie im Streetmagic/Straßenmagie. Es ist der soziale Konsens der sechsten Welt und der erwachten Welt.


    Warum es böse ist? Da kann es ingame und offgame (abseits von der Weltdefinition "Ist halt so") mehrere Dinge geben.


    1) Es hinterläßt möglicherweise im Astralraum eine spürbare Verschmutzung, die man als Vergiftung beschreiben könnte.


    2) Vielleicht ist es auch auf einer ganz magisch-metaphysisch-fundamentalen Ebene falsch, analog zb die Folterung von Tierbabies. Es ist sozialer Konsens, daß Menschen Tiere essen dürfen und sie auch dafür töten/schlachten/zubereiten dürfen (Aka Magie darf töten und gewirkt werden). Es ist aber kein sozialer Konsens, daß die Tiere dafür über das Notwendiste Hinaus leiden dürfen (im Gegenteil, Tierquälerei ist gesetzlich verboten) und den meisten Menschen würde es wohl schlecht werden, wenn sie mit ansehen müssten, wie ein Tierbaby langsam zu Tode gefoltert wird. Irgendwo, auch wenn es nicht rechtlich geregelt ist und die Tötung von Tieren in Kauf genommen wird, dürften die meisten Menschen ab einem gewissen Grad der Grausamkeit und Unnötigkeit einfach sagen Ne, keine Ahnung warum, aber das ist falsch - einfach weil es so ist".


    3) Und wie oben schon gesagt und man die Verbindung zu ED herstellen möchte: Blutmagie zieht die ganz falschen Geister an - das Wissen allerdings darum dürften nur ein paar hundert/tausend magische Wesen in der sechsten Welt haben.


    Blutmagie selber kann vielleicht auf einer ganz subtilen, für jedes Lebewesen spürbaren Ebene etwas grundsätzlich falsches, anti-lebendes, verdrehtes sein.


    Warum es genau so schlimm ist, gibt das Regelwerk und die Welt nicht her (ganz besonders nicht, da der Enzug an sich bereits eine Schädigung des eigenen Köpfers mit teilweise blutigen Folgen ist - eigentlich ist jeder Erwachte, der Entzug erleidet, ein Miniatur-Blutmagier). Es läßt allerdings keinen Zweifel offen, daß es böse, falsch, verwerflich und unmenschlich ist.


    Und natürlich: Spielgleichgewicht. Man möchte wohl vermeiden, daß der durchschnittliche Runnermagier Jungfrauen opfer oder mit toten Hühnern durch die Gegend läuft, um Feuerbälle zu werfen.


    SYL

  • "Medizinmann" schrieb:

    Doch, Töten ist verwerflich, nur weil es für jemanden Alltäglich ist andere einfach umzubringen , ist es deswegen nicht weniger ein Verbrechen.
    auch ein Profi Dieb, der jeden Tag 10 Geldbörsen klaut begeht ein Verbrechen und es wird nicht deswegen weniger zum Verbrechen, nur weil er es Professionell tut und auch wenn er nur Mördern die Geldbörse klaut (um eine Verbindung zum Anfang des Threads wieder herzustellen) so ist Diebstahl immer noch ein Verbrechen


    Achtung OT-Grundsatzdiskussion ;)
    Legal/illegal und moralisch richtig/falsch stehen in keinem direkten Zusammenhang. Graf von Stauffenberg z.B. hätte mit seinem Mordanschlag (von mir aus) gern Erfolg haben dürfen.


    BTT: Blutmagie ist vom Fluff her deutlich mehr als nur: "ich zaubere mit der Lebenskraft eines anderen - rituelles Kopf ab".
    Zu Blutmagie gehört in der Regel der Genuss des Leides und Schmerzes (anderer), was wiederum zu einer regelrechten Sucht nach derartigen Opferungen führt. Dazu kommen Blutgeister, "der Feind" und die Tatsache, dass man schon verzerrt sein muss (was u.a. eine ordentliche Portion Wahnsinn beinhaltet) um überhaupt Blutmagier werden zu können.
    Das ändert aber imo nichts daran, dass Blutmagier durchaus ehrbare Ziele haben können. Die Blutmagie selbst ist jedoch zu tiefst unmoralisch!

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  • Zitat

    Graf von Stauffenberg z.B. hätte mit seinem Mordanschlag (von mir aus) gern Erfolg haben dürfen.


    :)
    Jouh, von Mir aus auch.
    Moralische Dilemma sind halt auch mal was feines


    Zitat

    BTT: Blutmagie ist vom Fluff her deutlich mehr als nur: "ich zaubere mit der Lebenskraft eines anderen - rituelles Kopf ab".
    Zu Blutmagie gehört in der Regel der Genuss des Leides und Schmerzes (anderer), was wiederum zu einer regelrechten Sucht nach derartigen Opferungen führt


    genau das :) :!:


    mit Zustimmungstanz
    Medizinmann

  • Also früher haben einige Indianer auch das schlagende Herz ihrer Beute (Bison, etc.) gegessen, um ihre Stärke in sich aufzunehmen. Das war unter ihren sozialen Normen
    normal und für einige sogar Pflicht als Krieger- Initationsritus. Was also "Gut oder Böse", "Strafbar" oder sogar "Geboten" ist, ist meist vor dem historischen,
    soziologischen und ethnischen Hintergrund zu betrachten. Womit wir auch wieder beim Thema "Moral" und "Religion" (Schächten etc.) wären :twisted:

  • Wir vorher schon erwähnt, geht es hier aber nicht um kulturelle und soziale Bräuche, sondern um die Praktizierung der metamagischen Technik Blutmagie.


    Ehrlich gesagt wird es hier auch keine Antwort auf diese Frage in der Welt von SR4 geben. Alles ist reine Spekulation, solange wir nicht die Verantwortlichen in Übersee befragen.
    Es wird immer gerne um Plausibilität gerungen, jedoch sind diese Themen meist einem von zwei Gründen untergeordnet: Balancing oder Dramaturgie.
    Im Kontext der alten Editionen samt des Earthdawn Crossovers, war Blutmagie ein dramaturgisches Mittel.
    Siehe auch Insektengeister und Toxiker.


    Persönlich vermute ich, dass es entweder - wie so vieles - einfach im Spiel behalten worden ist ohne den Gedanken weiter zu verfolgen oder aus dem gleichen Grund weshalb ein Cyberpunk Spiel Vampire, Drakes und anderen Kram in sich stopfte: Die junge Zielgruppe steht drauf.


    //reine Vermutung meinerseits
    Ohne Dämonen und Armageddon aus den Metaebenen, lässt es sich vermutlich mit einer Wechselwirkung zwischen Physischer- und Astralebene erklären. Blutmagie verdirbt nicht nur den Anwender, sondern auch durch die Anwendung den Astralraum. Ähnlich einer Person die Fässer mit Giftbrühe in ein Fluss schüttet.
    Bei einem Fass ist es unangenehm. Wenn es aber viele werden oder die Menge über kurze Zeit erhöht wird, wer weiß was dann mit dem Fluss passiert?
    Und wer kann sagen dass die Astraebene, sollte sie dann verändert sein, nicht auch Einfluss nimmt auf die Bewohner und Besucher?
    Beim Anwender selbst dürft es auch für Probleme sorgen. Man tötet nicht nur ein empfindungsfähiges Lebewesen auf unangenehmste Weise, sondern zieht aus diesem Mord Freude und Macht.
    Ähnlich der Vampirismus Ekstase wird der Zauberer bei der Anwendung von Blutmagie auch nicht die Wahl haben es mit Reue zu praktizieren. Man wird davon verändert. Nach einigen Anwendungen ist man entweder suizidal oder ändert seine Einstellung und steht dann drauf.

  • Da die Blutmagieregeln im Strassenmagie erklärt werden wäre es durchaus möglich einen Blutmagier zu spielen.


    Ich würde mit dem SL reden ob er deinen Ausnahmefall zulässt. Bedenke aber alle Konsequenzen (Kopfgeldjäger die für die Draco Foundation dich zur Strecke bringen wollen usw.).

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • und was kostet ein blutmage bei karmagen? "nur" die normalen mage-kosten plus eine initiation wären mir etwas zu wenig ...


    und man sollte sich in so einem fall auf jeden fall gedanken um die darstellung machen, sonst riecht es für mich nach: "ich will es spielen, weil ich so einiges an entzug kompensieren kann ..."

  • "SCARed" schrieb:

    und was kostet ein blutmage bei karmagen? "nur" die normalen mage-kosten plus eine initiation wären mir etwas zu wenig ...


    und man sollte sich in so einem fall auf jeden fall gedanken um die darstellung machen, sonst riecht es für mich nach: "ich will es spielen, weil ich so einiges an entzug kompensieren kann ..."


    Auf jeden fall dann Nachteile wie Soziopath oder gesucht von (Hinz & Kunz ) mit reinrechnen
    und das ein Kopfgeld auf den Char ausgesetzt sind (IIRC 1 Mio von der Draco Foundation)


    und dem Spieler sollte klar sein, das er das Zentrum der Aufmerksamkeit ist und sich die Kampagne dann (wenn man akls SL die Welt richtig reagieren lässt) mehr oder weniger um einen dreht
    Auch den anderen Chars sollte klar sein, das der Toxische/Blutmagier/Insektenschamane im Mittelpunkt steht und sie die zweite Geige spielen


    JahtaHey
    Medizinmann

  • Das wird das eigentliche Problem an der Sache sein. Man fokusiert die Gruppe auf seinen Charakter.


    Ansonsten war es in den Versionen davor so das Blutmagie nicht zur Debatte stand. Jetzt geht es. Aber das ist doch das gleiche wie wenn ich einen Wendigo oder Vampir spiele. Der Gruppe muss halt klar sein das es schnell zu problematischen Situationen kommen kann. Tut es das nicht spielt man einen kastrierten Blutmagier. Also einen Blutmagier der seine Sachen macht und genauso gut ein normlaer Magier sein könnte. Ich denke viel wrid vom Charkaterkonzept abhängen.

  • Habe ich gerade Gedächnisproblem? Die Regeln für Blutmagie gab es doch auch schon in früheren Editionen und damals wie heute hieß es "nicht als Spielercharakter geeignet"? :oops:

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