Tipps zu Aktionärsversammlung bei DocWagon

  • Sorry, bin da immer noch bei Splinter. Sein Argument hat mich überzeugt. Und das aus mehreren Gründen:


    1) Du sagst die zu nutzenden Fake ID's müssen ihr Geld Wert sein. Na gut, ein Rechenexempel ID Stufe 5 (5K) auf z.B. 20K (kleinere Summe). Macht einen Break Even von 25%. Die musste erst mal rausholen. Selbst wenn, wird deine Gewinnmarge recht schmal.


    2) Strohmänner. Die musst du wahrscheinlich anschließend kaltstellen, bevor sie ein Angebot bekommen, dass sie gar nicht ablehnen können. Nach dem Opportunitätskostenprinzip: Mach dein Wetwork irgendwo anders, gehe nicht über Los und kassiere ~30K.


    3) Geh davon aus das fast jeder Kon seine eigenen und viel besseren Wege igendwelche Börsenspekulationen durchzuführen. Eine Kooperation schmälert nur den Gewinn und im Zweifelsfall (also ziemlich sicher) hängter er deinen A... zum trocknen raus.


    4) Ist die Idee mit vielen kleinen Paketen mit verschiedenen Instrumenten zu spekulieren weder neu noch Nobelpreisverdächtig (bzw. gab es den dafür schon 1990 an Markowitz). Auch das kann ein gewitzter Analyst und/oder Hacker nachvollziehen.


    5) Ist es schlechter Stil. Zieh ein paar von den Stunts durch und die Johnsons & Schmidts dieser Erde suchen sich andere Runner mit weniger Komplikationen.


    Mein Fazit: Steck soviel rein, dass es anschließend für Permanent-Luxus-Lebensstil (und möglichst an einen wärmeren Ort) reicht,
    oder mach was Ehrliches mit weniger Risiko => Wetwork, Drogen, Auto's knacken oder werd Zuhälter wie Onkel Gustav.

    Nearly all men can stand adversity, but if you want to test a man's character, give him power.

  • Ich würde das ganze nicht dogmatisch sehen. Runnerinformationen für Insiderhandel zu nutzen ist prinzipiell keine neue Idee. In einem "Aktionärsversammlung bei DocWagon" Umfeld z.B. ist Insiderhandel vermutlich sogar fast notwendig (ob nun durch die Runner selbst oder durch's gezielte streuen von Insider-Paydata).
    Man kann mit Insiderhandel Geld verdienen - wie mit so vielem als Runner. Aber es ist halt riskant und ganz sicher kein "Free-Bonus". Und es ist und bleibt ein Bitch-Move und ist rufgefährdend.

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  • Das sehe ich jetzt genauso wie Splinter. Risikolos so seine Frührente finanzieren geht auf jeden Fall nicht, und selbst mal eben mehrere 100K dadurch machen, ohne Probleme zu bekommen auch nicht, da sind wir uns wohl einig. Aber als Nebeneinnahme, wenn es sich mal anbietet, macht es imho ziemlich Sinn.
    Bei dem DocWagon-Szenario hier z.B., wenn Renraku zum Schluss die Klinik tatsächlich schluckt ist das ein Medienereignis, was bestimmt 30 Stunden lang in den regionalen bzw. örtlichen Nachrichten zu sehen ist. Wenn dort ein paar Runner jetzt durch Insiderhandel irgendjemanden - vielleicht sogar nichtmal Renraku, sondern eher einen der anderen Mitspieler wie z.B. Armitage oder Health Care - mittels Verkaufsoptionen um insgesamt 100K betrügt wird unter dem Tisch gar nicht groß auffallen. Ja, 100K/4 bedeutet nicht Dauerurlaub in der Karibik, aber es bedeutet dennoch quasi die Einnahmen eines Runs extra.


    "Acthrelion" schrieb:


    1) Du sagst die zu nutzenden Fake ID's müssen ihr Geld Wert sein. Na gut, ein Rechenexempel ID Stufe 5 (5K) auf z.B. 20K (kleinere Summe). Macht einen Break Even von 25%. Die musste erst mal rausholen. Selbst wenn, wird deine Gewinnmarge recht schmal.


    Naja, eine Gewinnmarge von 75% finde ich jetzt nicht grad klein. Und 15K Netto würden die meisten meiner Chars mitnehmen, wenn sie so einfach dran kämen.

    "Acthrelion" schrieb:


    2) Strohmänner. Die musst du wahrscheinlich anschließend kaltstellen, bevor sie ein Angebot bekommen, dass sie gar nicht ablehnen können. Nach dem Opportunitätskostenprinzip: Mach dein Wetwork irgendwo anders, gehe nicht über Los und kassiere ~30K.


    Da hast du recht. Wobei vermutlich niemand 30K für Wetwork an einem Kleinaktionär zahlen würde. Zumindest so wie ich mit Kleinaktionäre vorstelle dürften viele von denen schon von nem Punk mit halbwegs brauchbarer Schusswaffe auszuschalten sein.

    "Acthrelion" schrieb:


    3) Geh davon aus das fast jeder Kon seine eigenen und viel besseren Wege igendwelche Börsenspekulationen durchzuführen. Eine Kooperation schmälert nur den Gewinn und im Zweifelsfall (also ziemlich sicher) hängter er deinen A... zum trocknen raus.


    Den Gewinn würde es schmälern, klar, und idR kommen sie auch ohne die Aktien ein paar mittelmäßiger Runner zu ihrem Ziel. Solange aber der eigene Aktienanteil nicht zu groß ist wird der Kon auch keinen Grund haben, die Runner als Sündenböcke irgendwo vorzuführen. In den Medien wird die Story von den bösen ausländischen Investoren, die heimische Biotechnologiefirmen ausbeuten wollen, immer noch dominieren. Als Täter in einer feindlichen Übernahme hat der Konzern dann weder irgendeine Chance, sich unschuldig darzustellen, noch können die sich damit rausreden, das 0,75% der Aktienanteile von Leuten stammen, die Insiderhandel betrieben haben.

    "Acthrelion" schrieb:

    4) Ist die Idee mit vielen kleinen Paketen mit verschiedenen Instrumenten zu spekulieren weder neu noch Nobelpreisverdächtig (bzw. gab es den dafür schon 1990 an Markowitz). Auch das kann ein gewitzter Analyst und/oder Hacker nachvollziehen.


    Schon richtig. Einen Nobelpreis wollte ich für die Idee aber ohnehin nicht. Ich sage nur, es ist ein gutes und mehr als rentables Nebengeschäft, was man mitnehmen sollte, wenn es sich anbietet.

    "Acthrelion" schrieb:


    5) Ist es schlechter Stil. Zieh ein paar von den Stunts durch und die Johnsons & Schmidts dieser Erde suchen sich andere Runner mit weniger Komplikationen.


    Ansichtssache. Wenn die SC durch den Insiderhandel mehr verdienen wie der Auftraggeber des Johnsons ist es bestenfalls schlechter Stil, schlimmstenfalls ein weiterer Nagel im Sarg für die betreffenden. Wenn sie nur ein paar Zehntausend extra dabei rausholen - je nach Größe des Ziels und der Kohle, die dabei bewegt wird 1-2 durchschnittliche Run-Vergütungen, mehr nur bei echt großen Objekten - dann kann ein Analyst das bestimmt rausfinden, ja. Diese sollten dann aber ganz andere Probleme in dem Moment haben, als so ein paar Kleinwirtschaftskriminelle zur Strecke bringen zu müssen.

    "Acthrelion" schrieb:


    Mein Fazit: Steck soviel rein, dass es anschließend für Permanent-Luxus-Lebensstil (und möglichst an einen wärmeren Ort) reicht,
    oder mach was Ehrliches mit weniger Risiko => Wetwork, Drogen, Auto's knacken oder werd Zuhälter wie Onkel Gustav.


    Zum Thema Autos klauen äußer ich mich hier nicht. Vor ein paar Wochen gab es aber einen ganz guten Thread hier dazu, indem glaube ich klar wird, das zum Autos klauen und verscherbeln mehr gehört als man als GTA-Spieler vielleicht denken mag.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • "Grey Ice" schrieb:

    Naja, eine Gewinnmarge von 75% finde ich jetzt nicht grad klein. Und 15K Netto würden die meisten meiner Chars mitnehmen, wenn sie so einfach dran kämen.


    Ähm.. da hab ich mich wohl vieleicht unsauber ausgedrückt. In meinem Beispiel sind 20K der Kapitaleinsatz, 5K musst du erwirtschaften. => 25%. Erst dann bist du in der Gewinnzone.


    Wohl alles eine Frage der Risikobereitschaft.

    Nearly all men can stand adversity, but if you want to test a man's character, give him power.

  • Hallo,


    hier mal ein kurzes Update für euch, und wie es ausgegangen ist:


    1) Wie erwartet haben sich die SC um die verfügbaren Anteile gezofft, und schließlich geeinigt dass jeder einen gleichen Anteil bekommt bis auf ihren Teamleader der sich allein ein Drittel gegönnt hat, und auf den sie dann ihre Stimmrechte bei der anstehenden Versammlung der Minderheitsaktionäre für den Moment notariell "überschrieben" haben um selber aus der Schusslinie zu sein. Hierbei haben sie darauf geachtet keine Bank zu benutzen, bei der irgendeiner der Gegenspieler im Unternehmen irgendwie seine Finger dran hat.


    2) Um alles zu vereinfachen habe ich nach kurzem Studium der aktuellen amerikanischen Regelung bzgl. Aktienunternehmensführung folgendes festgelegt:
    2.1) Alle Aktionäre mit gleich oder mehr als 3 % Aktienanteil nehmen an der Hauptversammlung der Aktionäre teil, die gleichzeitig das "Supervisory Board" bildet.
    2.2) Alle Aktionäre mit weniger als 3 % Aktienanteil treffen sich vor der Hauptversammlung zur Versammlung der Minderheitsaktionäre. Dort einigen Sie sich auf einen Vertreter, der sie entsprechend ihres Gesamtanteils (zusammenaddiert) im SB vertreten soll, und darauf welchen Standpunkt dieser Vertreter zu den verschiedenen Punkten auf der Tagesordnung der Hauptversammlung vertreten soll.
    2.3) jeder Aktionär hat in der jeweiligen Versammlung einen Stimmanteil ensprechend seinem Anteil: vereinfacht auf je eine Stimme pro angefangene 5% Anteile. Das ist natürlich dann nicht so 100% korrekt, aber wir haben das für's Spiel etwas vereinfacht gehalten. So ergaben sich in beiden Versammlungen angesichts der Teilnehmer dort c. 25 Stimmen, woraus man dann ganz gut die einfache Mehrheit, die absolute Mehrheit und die Sperrminorität ausrechnen konnte.
    2.4) Das Supervisory Board wählt dann auch die verschiedenen Chief Officer


    Das ganze habe ich dann auf eine 4-Seiten PP Präsentation gepackt, wo 1 Seite alle Minderheitsaktionäre mit Stimmen, 1 Seite alle Mehrheitsaktionäre im Supervisory Board, 1 Seite alle aktuellen Chief Officer Stellen (vom CEO angefangen) und 1 Seite alle offiziellen Programmpunkte der Versammlung enthielt.


    3) Das wichtigste in der Vorbereitung, nachdem die Spielmechanik und die Parteien geklärt waren war nur noch, die einzelnen Programmpunkte festzulegen. So wollten 4 von 7 Mehrheitsaktionären eine Aktionerhöhung, der Rest nicht, dafür wollte aber der Eigentümer, der eine Sperrminorität alleine hielt und die auch behalten wollte, seinen CEO im Unternehmen halten und eine seiner kleinen Firmen die im Vorfeld schwer angegriffen wurde und Verluste gemacht hatte durch die Klinik kaufen lassen, was ihn erpressbar machte. Alle hatten teilweise verschiedene Vorstellungen von der Postenvergabe, besonders was die leer gewordenen Posten des Chief Legal Officer und Chief Security Officer betraf. Auch gab es verschiedene Interessen betreffend des Zeitpunkts der Offenlegung von positiven Forschungsergebnissen und Unternehmenszahlen, die den Aktienkurs steigern würden, die einen wollten dies vor der Aktienerhöhung machen um weniger Aktion neu ausschütten zu müssen für denselben Geldwert und so ihre eigenen Stimmanteile nicht zu sehr zu verwässern, die anderen wollten vorher noch viele Aktien billig kaufen und nach der Aktienerhöhung dann für einen höheren Wert lukrativ verkaufen, oder den Aktionkurs so niedrig halten um über die Erhöhung so viele Anteile wie möglich für wenig Geld zu ergattern. So ist ein bisschen was zusammengekommen, bei dem sich alle wunderbar zanken können, und alle waren angewiesen über Kompromisse mit dem Gegner und verschiedene fiese Aktionen sich für ihre Ziele Mehrheiten zu beschaffen.


    4) Der Vertreter der SC hatte dann 1 Stimme in der Minderheitsversammlung, und dadurch bereits im Vorfeld einen Attentatsversuch zu überstehen. Dann haben sie einen Mindeheitsaktionär aus der Versammlung entfernt, da sie im Vorfeld aufgedeckt haben dass er entgegen den Regeln mit 2% selber in der Minderheitsversammlung saß, und für 7% nochmal in der Mehrheitsversammlung eine Investmentfirma platziert hatte, der er Anweisungen erteilt, womit er ja eigendlich mit 9% Mehrheitsaktionär gewesen wäre.
    Für das Spiel habe ich dann einfach für jeden Aktionär ein Firmenlogo oder das Bild einer Person auf Karteikarten auf den Tisch gelegt, und mit einem Würfel darauf die Stimmzahl angezeigt. Die restlichen Spieler, deren SC nicht mit in der Versammlung waren, durften sich dann unter den anderen Teilnehmern einen aussuchen, und den Rest habe ich als SL geführt. Dadurch haben wir einen Abend lang die Aktionärsversammlung durchgespielt. Das Bestechen und Hintertürchen-erpressung ist ein klein wenig zu kurz gekommen, aber so hat es allen trotzdem Spaß gemacht, besonders weil alle Spieler mitbekommen haben wer im Unternehmen für welche Position steht, und auch mal in die Position ihrer Gegner schlüpfen durften. Besonders lustig waren die Auseinandersetzungen zwischen dem SC und einem Mitglied der Yakuza, der plötzlich auch mit im Board saß.


    Zur Hauptversammlung sind die SC auf eigenen Wunsch dann drumherum im Einsatz, und können mal hin und wieder einen Blick hinter die Kulissen werfen. Ich habe da ein paar Ideen was passieren könnte - z.b. will der eine Aktionär das Videofeed eines anderen, der nicht persönlich anwesend ist, sabotieren / manipulieren; ein anderer sich an Erpressungen mit Insiderwissen Vorteile verschaffen; ein dritter verhindern dass für das Versagen des bisherigen Security Chefs relevante Informationen und Zeugen vorgeführt werden um die eigenen Manipulationen dabei zu verdecken. Vielleicht gibts dann noch zur Ablenkung einen Anschlags oder Entführungsversuch, jedenfalls ausreichend um die SC die mit der Bewachung und Überwachung der Versammlung in einem dafür gemieteten und ausstaffierten Luxushotel zu beschäftigen.